Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

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garfield335

Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von garfield335 »

Kibuka » Do 24. Mai 2012, 14:49 hat geschrieben:Ich sehe den Austritt nur als ultima ratio an. Es wäre für alle Beteiligten die am wenigsten geeignete Variante. Aber letztlich liegt es in den Händen der Griechen und der griechischen Regierung. Wenn das Land keine Kompromisse mit EU und IWF eingehen will, dann macht eine gemeinsame Währungsunion schlichtweg keinen Sinn mehr. Dann muss ein Schnitt gemacht werden, so bitter der auch ausfallen mag.

Ich hoffe die Politiker bekommen noch die Kurve.



Weil ein EU-Land nunmal kein US-Bundesstaat ist. In den USA werden gemeinsame Anleihen emittiert, in Europa nicht.
Das ist ja genau das, was die da nicht machen. Es gibt keine gemeinsame Anleihen.
Es gibt zwar Bundesanleihen, und Bundesstaatsanleihen. Aber niemals würde der Bund für einen Mitgliedsstaat haften.
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Cerberus
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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von Cerberus »

Kibuka » Do 24. Mai 2012, 13:49 hat geschrieben:Ich sehe den Austritt nur als ultima ratio an. Es wäre für alle Beteiligten die am wenigsten geeignete Variante.
Hat Kubika festgelegt. Und wenn Kubika das festlegt, dann ist das so festgelegt. Gibt auch ne Menge Politiker, die das sagen; dann kann man das mal so festlegen, als Fakt. Weil die Politiker, die das auch sagen, so solide Wirtschaftskenntnisse haben. Und da kann ja dann nichts mehr dran falsch sein. Nein, nein, das kann dann nicht sein. Überhaupt; gerade doch die, die sich in den Vordergrund drängen, haben doch auch bewiesen, was sie so wirtschaftlich auf dem Kasten haben - denn sie waren es in allen Branchen und Staaten, die diese Systeme erschaffen und betrieben haben. Die können sich von daher gar nie "irren", oder persönliche Interessen über die der Allgemeinheit stellen - sowas ist unmöglich. Und weil dies so ist, kann man dann auch festlegen, dass ein Austritt von Griechenland, oder ein Aus des Euro, schlechter ist, als der Euro, der uns bestimmt noch schön zusammenschweißen wird, zu einer einzigen Masse von Wohlständigen. Gerade auch wenn die Stimmen z.B. aus Banken entfleuchen, sollte man dem trauen, denn in Banken arbeiten nur die, als leitendes Personal, die in der Wiege statt Milch, Redlichkeit, Ehrlichkeit und Selbstlosigkeit zu saufen bekommen hatten - in sofern ist es auch sehr gut für uns alle, dass immer auch diese Banker dabei sind, wenn es darum geht, einer Kanzlerin, oder einem (ebenfalls, von Hause aus, hoch vertrauenswürdigen, grundehrlichen) Finanzminister zu erklären, wie die Schose laufen muss. Also, weder gab es je einen Anhalt, dass man einem aus solchen Kreisen nicht trauen könnte, noch wird es jemals so sein - Vertrauen ist hier Bürgerpflicht - denn die wissen schon was sie machen und sie werden immer zum Wohle der Allgemeinheit wirken; alles andere gehört in die Kiste der VT'ler und hat in seriösen Überlegungen nichts verloren. :) Und in einem Politikmagazin, wie dem Monitor auf ARD, die heute zum Thema haben „Wie Politiker in der Krise wieder den Banken folgen“, werden die hoffentlich dabei auch zum Ausdruck bringen, wie gut und richtig das ist. Euro ja, Bonds nein, Staatenhilfe ja (es gibt ja viele die das dann bezahlen können), aber nur wenn der Hilfenehmer dann seinen Staat so aufbaut, wie ihm das von den Helfenden angeordnet wird. Ja, ja, Souveränität, selbstverständlich, doch aber eben – logischer Weise – nur dann und in so weit, als dass der Staat in einer gemeinsamen Währung selbstständig überleben kann; kann er das nicht, dann ist klar, dass dieser Staat zu tun hat, was ihm die Gelgebervertreter dazu zu sagen haben. Ganz einfach. Denn auch wenn dabei im betroffenem Land ein „klein wenig“ Demokrtie verloren geht, so ist es doch insgesamt immer noch eine Demokratie des Finanzmarktes; welche übrigens viel besser versteht, demokratisch zu sein und das auch in Zahlen auszudrücken. Vielleicht könnte man einmal den Begriff „Demokratie“, der modernen, fortschrittlichen Gesellschaften entsprechend überarbeiten(?). Auch ist es wichtig – in aller demokratischen Manier - den Bürger einzubläuen „Wenn der Euro scheitert, scheitert Europa!“ Ist nämlich wahr! Sicher, es kommt auf den Betrachtungswinkel an, „wer“ da wohl mit „Europa“ gemeint ist, oder „was“, aber aus deren Sicht, die das „Wer“ und „Was“ auf sich und ihr Wirken beziehen, stimmt dies durchaus. Mancher meint, das seien wohl die, die ihr Vermögen in der Schweiz haben, in einem komischen Land, inmitten Europas, voller Banken, ohne Euro. Aber das ist so eine Sache, von der unsereins nichts verstehen kann - das sind die logischen Gesetzmäßigkeiten, höherer Sichten, die man als Tischunterläufer eben nicht sehen kann. Daher, Schuster, bleibe bei denen Leisten und schere dich nicht um die großen Dinge auf dieser Welt - dafür hat es die großen, weisen Lenker, die schon alles, zu unser aller Bestem, fügen werden. :cool:
Zuletzt geändert von Cerberus am Donnerstag 24. Mai 2012, 17:27, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von Kibuka »

Garfield335 » Do 24. Mai 2012, 13:54 hat geschrieben: Das ist ja genau das, was die da nicht machen. Es gibt keine gemeinsame Anleihen.
Eben schon. Die US-Staatsanleihen sind das Äquivalent zu gemeinsamen Eurobonds.
Garfield335 » Do 24. Mai 2012, 13:54 hat geschrieben:Es gibt zwar Bundesanleihen, und Bundesstaatsanleihen. Aber niemals würde der Bund für einen Mitgliedsstaat haften.
Das ist etwas anderes. Auch in Deutschland nehmen die Bundesländer eigene Kredite über Anleihen auf.
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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von Hiver »

Skull » Do 24. Mai 2012, 12:17 hat geschrieben:Hallo @Hiver.

Ich bin überrascht über welche Informationen und welches Wissen Du verfügst.

Deine so "bestimmende Aussage" Alle können den Austritt Griechenlands aus dem Euro-Verbund verkraften.

Da weißt Du ja mehr, als Notenbanker, Politiker, Wirtschaftswissenschaftler und Märkte alle zusammen.
Wenn das so klar, einfach und eindeutig sein sollte, muß man ja die Frage stellen,
warum das die Vielzahl aller "Markt"teilnehmer nicht so eindeutig sieht.

Ich sehe das eher so das es verschiedene Szenarien gibt.
Und bei keinem ist sich irgendjemand eindeutig sicher.

Daher "eiern" ja alle seit 2 Jahren (und wahrscheinlich auch noch länger) so rum.

mfg
Ich bin eigentlich überzeugt Deine Banker, Politiker etc lesen genauso wie ich auch die FAZ

Von der Antike bis zur Neuzeit gilt die Grundregel: Insolvente Unternehmen sterben, insolvente Staaten schließen einen Vergleich mit ihren Geldgebern, oder sie verschleiern die Pleite.
„Staatsbankrotte sind keineswegs gleichbedeutend mit Staatsvernichtung“, schrieb der Philosoph und Jurist Alfred Manes schon 1918 in seinem Standardwerk über das Phänomen. Im Gegenteil, sie dienten häufig genug der Wiederbelebung oder der Rettung.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 54994.html

Hier einmal ein Liste der Staatsbankrotte. Sind deshalb mit Außnahme der DDR die Staaten untergegangen?
• Zwischen den Jahren 1500 und 1800 legte Frankreich acht Staatsbankrotte hin,
• Spanien 13 Mal,
• Griechenland seit 1829 fünf Mal,
• Österreich 1796 und nach 1945,
• Deutschland 1923 und 1948,
• DDR 1989.
• Russland im Pleitezustand – das war bislang fünf Mal der Fall: 1839 und 1885, 1918, 1991 und zuletzt 1998.
• Marokko war vier Mal zahlungsunfähig,
• Südafrika drei und Ägypten zwei Mal.
• Nigeria seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1960 erstaunliche fünf Mal pleite – öfter als jedes andere afrikanische Land im gleichen Zeitraum. Zuletzt rauschte das Land 2004.
• Indien seit 1974 erlitt das Land drei Mal Staatsbankrott: 1958, 1969 und 1972.
• Venezuela war in dieser Zeit sechs Mal pleite, Costa Rica, Honduras, Kolumbien und die Dominikanische Republik jeweils vier Mal. Die Zahlungsunfähigkeit hing vor allem mit den Unabhängigkeitskriegen zusammen. Venezuela erlitt auch später noch den ein oder anderen Staatsbankrott: 1983, 1990, 1995 und 2004.
• Brasilien ging sogar sieben Mal pleite.
• Ecuador musste sechs Mal den Schuldendienst einstellen.
• Seit 1821 durchlitt Mexiko acht Staatspleiten zuletzt 1982.
• Seit 1816 war Argentinien sieben Mal pleite.
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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von Hiver »

Kibuka » Do 24. Mai 2012, 16:25 hat geschrieben:
Eben schon. Die US-Staatsanleihen sind das Äquivalent zu gemeinsamen Eurobonds.



Das ist etwas anderes. Auch in Deutschland nehmen die Bundesländer eigene Kredite über Anleihen auf.
Der AEU Art. 125 im Lissabonvertrag ist im Verfassungsrang in Europa unterscheidet die Situation zu den USA.
Die Amerikaner haben einen solchen Haftungsauschluß nicht in ihrer Verfassung.
Hier der Wortlaut
Artikel 125 AEU
(ex-Artikel 103 EGV)

(1) Die Union haftet nicht für die Verbindlichkeiten der Zentralregierungen, der regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften oder anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften, sonstiger Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentlicher Unternehmen von Mitgliedstaaten und tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein; dies gilt unbeschadet der gegenseitigen finanziellen Garantien für die gemeinsame Durchführung eines bestimmten Vorhabens. Ein Mitgliedstaat haftet nicht für die Verbindlichkeiten der Zentralregierungen, der regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften oder anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften, sonstiger Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentlicher Unternehmen eines anderen Mitgliedstaats und tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein; dies gilt unbeschadet der gegenseitigen finanziellen Garantien für die gemeinsame Durchführung eines bestimmten Vorhabens.

(2) Der Rat kann erforderlichenfalls auf Vorschlag der Kommission und nach Anhörung des Europäischen Parlaments die Definitionen für die Anwendung der in den Artikeln 123 und 124 sowie in diesem Artikel vorgesehenen Verbote näher bestimmen.

Dieser Artikel wäre zu ändern bevor man über Euro-Bond nachdenkt.
Zuletzt geändert von Hiver am Donnerstag 24. Mai 2012, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von Cerberus »

Hiver » Do 24. Mai 2012, 16:32 hat geschrieben:
Ich bin eigentlich überzeugt Deine Banker, Politiker etc lesen genauso wie ich auch die FAZ

Von der Antike bis zur Neuzeit gilt die Grundregel: Insolvente Unternehmen sterben, insolvente Staaten schließen einen Vergleich mit ihren Geldgebern, oder sie verschleiern die Pleite.
„Staatsbankrotte sind keineswegs gleichbedeutend mit Staatsvernichtung“, schrieb der Philosoph und Jurist Alfred Manes schon 1918 in seinem Standardwerk über das Phänomen. Im Gegenteil, sie dienten häufig genug der Wiederbelebung oder der Rettung.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 54994.html

Hier einmal ein Liste der Staatsbankrotte. Sind deshalb mit Außnahme der DDR die Staaten untergegangen?
• Zwischen den Jahren 1500 und 1800 legte Frankreich acht Staatsbankrotte hin,
• Spanien 13 Mal,
• Griechenland seit 1829 fünf Mal,
• Österreich 1796 und nach 1945,
• Deutschland 1923 und 1948,
• DDR 1989.
• Russland im Pleitezustand – das war bislang fünf Mal der Fall: 1839 und 1885, 1918, 1991 und zuletzt 1998.
• Marokko war vier Mal zahlungsunfähig,
• Südafrika drei und Ägypten zwei Mal.
• Nigeria seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1960 erstaunliche fünf Mal pleite – öfter als jedes andere afrikanische Land im gleichen Zeitraum. Zuletzt rauschte das Land 2004.
• Indien seit 1974 erlitt das Land drei Mal Staatsbankrott: 1958, 1969 und 1972.
• Venezuela war in dieser Zeit sechs Mal pleite, Costa Rica, Honduras, Kolumbien und die Dominikanische Republik jeweils vier Mal. Die Zahlungsunfähigkeit hing vor allem mit den Unabhängigkeitskriegen zusammen. Venezuela erlitt auch später noch den ein oder anderen Staatsbankrott: 1983, 1990, 1995 und 2004.
• Brasilien ging sogar sieben Mal pleite.
• Ecuador musste sechs Mal den Schuldendienst einstellen.
• Seit 1821 durchlitt Mexiko acht Staatspleiten zuletzt 1982.
• Seit 1816 war Argentinien sieben Mal pleite.
Nein, nein. Das ist alles ganz was anderes. Wenn Griechenland Pleite geht, bzw. aus dem Euro, dann geht die Welt unter - das muss den Leuten klar gemacht werden! Das ist eben so.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von garfield335 »

Hiver » Do 24. Mai 2012, 17:40 hat geschrieben:
Der AEU Art. 125 im Lissabonvertrag ist im Verfassungsrang in Europa unterscheidet die Situation zu den USA.
Die Amerikaner haben einen solchen Haftungsauschluß nicht in ihrer Verfassung.
Hier der Wortlaut
Artikel 125 AEU
(ex-Artikel 103 EGV)

(1) Die Union haftet nicht für die Verbindlichkeiten der Zentralregierungen, der regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften oder anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften, sonstiger Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentlicher Unternehmen von Mitgliedstaaten und tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein; dies gilt unbeschadet der gegenseitigen finanziellen Garantien für die gemeinsame Durchführung eines bestimmten Vorhabens. Ein Mitgliedstaat haftet nicht für die Verbindlichkeiten der Zentralregierungen, der regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften oder anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften, sonstiger Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentlicher Unternehmen eines anderen Mitgliedstaats und tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein; dies gilt unbeschadet der gegenseitigen finanziellen Garantien für die gemeinsame Durchführung eines bestimmten Vorhabens.

(2) Der Rat kann erforderlichenfalls auf Vorschlag der Kommission und nach Anhörung des Europäischen Parlaments die Definitionen für die Anwendung der in den Artikeln 123 und 124 sowie in diesem Artikel vorgesehenen Verbote näher bestimmen.

Dieser Artikel wäre zu ändern bevor man über Euro-Bond nachdenkt.
weil das so ist, leihen die staaten untereinander sich geld, aber nicht die eu an sich.
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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von Kibuka »

Hiver » Do 24. Mai 2012, 16:40 hat geschrieben:
Der AEU Art. 125 im Lissabonvertrag ist im Verfassungsrang in Europa unterscheidet die Situation zu den USA.
Die Amerikaner haben einen solchen Haftungsauschluß nicht in ihrer Verfassung.
Hier der Wortlaut
Artikel 125 AEU
(ex-Artikel 103 EGV)

(1) Die Union haftet nicht für die Verbindlichkeiten der Zentralregierungen, der regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften oder anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften, sonstiger Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentlicher Unternehmen von Mitgliedstaaten und tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein; dies gilt unbeschadet der gegenseitigen finanziellen Garantien für die gemeinsame Durchführung eines bestimmten Vorhabens. Ein Mitgliedstaat haftet nicht für die Verbindlichkeiten der Zentralregierungen, der regionalen oder lokalen Gebietskörperschaften oder anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften, sonstiger Einrichtungen des öffentlichen Rechts oder öffentlicher Unternehmen eines anderen Mitgliedstaats und tritt nicht für derartige Verbindlichkeiten ein; dies gilt unbeschadet der gegenseitigen finanziellen Garantien für die gemeinsame Durchführung eines bestimmten Vorhabens.

(2) Der Rat kann erforderlichenfalls auf Vorschlag der Kommission und nach Anhörung des Europäischen Parlaments die Definitionen für die Anwendung der in den Artikeln 123 und 124 sowie in diesem Artikel vorgesehenen Verbote näher bestimmen.

Dieser Artikel wäre zu ändern bevor man über Euro-Bond nachdenkt.
Das ist nicht viel anders, als in den USA. In den USA haftet die Bundesregierung auch nicht für die Schulden der Bundesstaaten und die wiederum nicht für die Schulden in den Gemeinden. In den USA gibt es ähnlich, wie mit den Konvergenzkriterien von Maastricht Schuldenquoten, die die Schuldenaufnahme begrenzen.

Daher haben die Bundesstaaten ein Eigeninteresse, auf ihre Bonität als Schuldner zu achten, indem sie ein eigenes Regime von Schuldenstandsbegrenzungen einführen und sich dadurch selbst zu einer nachhaltigen Haushaltswirtschaft zwingen. Je strikter die Schuldenstandsbegrenzungen sind, desto niedriger sind für diesen Staat auch die Schuldzinssätze. Die Finanzmärkte schätzen das Risiko von Krediten weniger hoch ein, wenn ein Gliedstaat eine Schuldenstandsbegrenzung hat, als wenn dies nicht der Fall ist. Daher lohnt es sich für die amerikanischen Bundesstaaten, Regeln zur Begrenzung der Verschuldung und des Schuldenstandes einzuführen und durch die Praxis glaubwürdig zu machen.

In Europa haben wir souveräne Staaten und die halten sich nunmal nicht an die Spielregeln. Kalifornien musste einen Nothaushalt verabschieden und drastische Kürzungen durchführen, um die Schulden einzugrenzen. Es gab dazu schlichtweg keine Alternative, um die Kreditwürdigkeit an den Finanzmärkten wieder zu erlangen.

In Griechenland versucht man die Europartner, insbesondere die Bundesrepublik zahlen zu lassen. Der Chef der Linken Alexis, geht sogar soweit das er den Gläubigern und den Geldgebern droht.

Der Vorteil der USA liegt vorallem darin das auf Bundesebene satte Kredite aufgenommen werden können, weil die USA Geld drucken können. Und da sie "too big to fail" sind, kann dagegen auch niemand etwas tun. Deshalb liegen sie auch im Dauerstreit mit den Devisenhaltern, wie China. Doch China weiß selbst, das auch das eigene Druckpotential sehr bescheiden ist.
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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

gallerie » Mi 23. Mai 2012, 18:52 hat geschrieben: …es gibt Rücklagen des Herrn Spielberg in Schekel. :D
Nebenbei erwähnt sei noch gesagt,das im Krisenzeittraum angeblich 10 Billionen (Dollar o der warens Euro) Gewinne gemacht wurden,währendessen 22 Millionen Arbeitsplätze vernichtet wurden.
Kam grade im Monitor/WDR.
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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von Skull »

Hiver » Do 24. Mai 2012, 16:32 hat geschrieben:
Ich bin eigentlich überzeugt Deine Banker, Politiker etc lesen genauso wie ich auch die FAZ

Von der Antike bis zur Neuzeit gilt die Grundregel: Insolvente Unternehmen sterben, insolvente Staaten schließen einen Vergleich mit ihren Geldgebern, oder sie verschleiern die Pleite.
„Staatsbankrotte sind keineswegs gleichbedeutend mit Staatsvernichtung“, schrieb der Philosoph und Jurist Alfred Manes schon 1918 in seinem Standardwerk über das Phänomen. Im Gegenteil, sie dienten häufig genug der Wiederbelebung oder der Rettung.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 54994.html

Hier einmal ein Liste der Staatsbankrotte. Sind deshalb mit Außnahme der DDR die Staaten untergegangen?
• Zwischen den Jahren 1500 und 1800 legte Frankreich acht Staatsbankrotte hin,
• Spanien 13 Mal,
• Griechenland seit 1829 fünf Mal,
• Österreich 1796 und nach 1945,
• Deutschland 1923 und 1948,
• DDR 1989.
• Russland im Pleitezustand – das war bislang fünf Mal der Fall: 1839 und 1885, 1918, 1991 und zuletzt 1998.
• Marokko war vier Mal zahlungsunfähig,
• Südafrika drei und Ägypten zwei Mal.
• Nigeria seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1960 erstaunliche fünf Mal pleite – öfter als jedes andere afrikanische Land im gleichen Zeitraum. Zuletzt rauschte das Land 2004.
• Indien seit 1974 erlitt das Land drei Mal Staatsbankrott: 1958, 1969 und 1972.
• Venezuela war in dieser Zeit sechs Mal pleite, Costa Rica, Honduras, Kolumbien und die Dominikanische Republik jeweils vier Mal. Die Zahlungsunfähigkeit hing vor allem mit den Unabhängigkeitskriegen zusammen. Venezuela erlitt auch später noch den ein oder anderen Staatsbankrott: 1983, 1990, 1995 und 2004.
• Brasilien ging sogar sieben Mal pleite.
• Ecuador musste sechs Mal den Schuldendienst einstellen.
• Seit 1821 durchlitt Mexiko acht Staatspleiten zuletzt 1982.
• Seit 1816 war Argentinien sieben Mal pleite.
Hallo @Hiver.

Das sind nicht "meine" Banker und Politiker. Wenn, dann "unsere".
Das DU und "die" die FAZ lesen ist ja schön, finde ich aber zu vernachlässigen.
Es sei denn, die FAZ hat neuerdings ebenfalls die ultimative Wahrheit parat.

Würde ich aber nicht meinen. Das schon viele Staaten Pleite gegangen sind,
ohne das die Welt untergangen sind, wußte ich übrigens auch schon vorher.


Damit wird die Aussage:

Alle können den Austritt Griechenlands aus dem Euro-Verbund verkraften.

ja trotzdem nicht wahrer.

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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von Praia61 »

Klar, kommt darauf an, was man unter verkraften versteht :cool:
Wenn man einen Baum ein paar halbmorsche Äste absägt, stirbt der Baum nicht.
Eher ist das Gegenteil der Fall.
Läßt man die halbmorschen Äste dran, entziehen diese halbmorschen Äste den gesunden Äste Nahrung.

Äste abzusägen ist etwas anderes wie den Baum zu fällen. :cool:
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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von Skull »

Praia61 » Fr 25. Mai 2012, 12:53 hat geschrieben:Klar, kommt darauf an, was man unter verkraften versteht :cool:
Wenn man einen Baum ein paar halbmorsche Äste absägt, stirbt der Baum nicht.
Eher ist das Gegenteil der Fall.
Läßt man die halbmorschen Äste dran, entziehen diese halbmorschen Äste den gesunden Äste Nahrung.

Äste abzusägen ist etwas anderes wie den Baum zu fällen. :cool:
Lustiger Vergleich. Zunächst fand ich ihn unpassend.

Ich mache ihn aber gerne passend.

Für die Jungvögel im Nest auf den halbmorschen Ästen,
genauso wie für die betroffenen Käfer, Raupen, Ameisen
und auch sonstigen Bewohner und Besucher dieser morschen Äste
ist das Absägen des Astes nicht verkraftbar.

Viele sind also betroffen. Nicht allein der Baum.

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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von Dampflok94 »

Skull » Fr 25. Mai 2012, 14:59 hat geschrieben:Lustiger Vergleich. Zunächst fand ich ihn unpassend.

Ich mache ihn aber gerne passend.

Für die Jungvögel im Nest auf den halbmorschen Ästen,
genauso wie für die betroffenen Käfer, Raupen, Ameisen
und auch sonstigen Bewohner und Besucher dieser morschen Äste
ist das Absägen des Astes nicht verkraftbar.

Viele sind also betroffen. Nicht allein der Baum.

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Hab dich nicht so!
Wo gehobelt wird, fallen Griech.. ich meine Späne!

;)
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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von Cerberus »

Dampflok94 » Sa 26. Mai 2012, 11:32 hat geschrieben: Hab dich nicht so!
Wo gehobelt wird, fallen Griech.. ich meine Späne!

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Janauuu :thumbup: Und wenns griechische Holz weggehobelt ist? Genau, denn wern die annern Hölzer gehobelt.... und was bleibt sind ein paar riesige Spanstücke für die Finanzer und ein Meer von Holzgeschnipsel für die Maden, eines einheitlichen Europa, kleingeschnetzelter Bestände, wobei sich die Maden dann aussuchen können, ob sie diese Reste nun auffressen, oder verfeuern wollen. :D
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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von Athos »

Des Dramas letzter Akt scheint angebrochen.

Hermes versichert per sofort keine Exportgeschäfte mit Griechenland mehr.
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Re: Warum ist der Griechenaustritt JETZT verkraftbarer ??

Beitrag von Cerberus »

Athos » Sa 26. Mai 2012, 12:10 hat geschrieben:Des Dramas letzter Akt scheint angebrochen.

Hermes versichert per sofort keine Exportgeschäfte mit Griechenland mehr.
Jo, jo... lass knacken...
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