Ansichtssache. Du hast behauptest, der Unwille, eine friedliche Koexistenz mit den Arabern einzugehen, zeige sich zum Beispiel am Plan Dalet. Dieser Plan wurde mitten in der Zeit des Bürgerkrieges ausformuliert und auch erst nachdem die arabischen Akteure deutlich machten, dass sie eine Teilung des britischen Mandatsgebiets Palästina in einen Teil für Juden und einen für Araber nicht akzeptieren würden. Der Plan Dalet eignet sich also logischerweise kaum als Beweis für eine grundsätzliche Intention der jüdischen Bevölkerung, sondern ist Ergebnis/Ausgeburt der Kämpfe. Dies bestätigt sich auch darin, dass die erste Ausführung des Plans, die Operation Nachshon, ein Plan zur Beendigung der Besatzung Jerusalems war:
Lasting from 5–20 April 1948, its objective was to break the Siege of Jerusalem (1948) by opening the Jerusalem road blockaded by Palestinian Arabs and to supply food and weapons to the isolated Jewish community in Jerusalem.
Nachshon was the first major Haganah operation and the first step of Plan Dalet whose aim was to conquer the area allotted to the Jews by the 1947 UN Partition Plan.
http://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Nachshon
Das wäre übrigens auch ein Beleg für die Interpretation, es handle sich bei Plan Dalet im Grunde um einen defensiven Plan und keineswegs um einen, dessen Ziel es war, möglichst viel Land zu erobern, das den pal. Arabern laut dem von ihnen abgelehnten Teilungsplan zugesprochen wurde. Yoav Gelber formuliert das so:
Although it provided for counter-attacks, Plan Dalet was a defensive scheme and its goals were (1) protection of the borders of the upcoming Jewish state according to the partition line; (2) securing its territorial continuity in the face of invasion attempts; (3) safeguarding freedom of movement on the roads and (4) enabling continuation of essential daily routines.
http://en.wikipedia.org/wiki/Plan_Dalet
Das glaubst Du doch selber nicht, dass es mit der Anerkennung des Teilungsplans anders ausgesehen hätte.
Das weiß ich nicht, ToughDaddy. Ich glaube allerdings daran, dass es etwas bedeutet, wenn eine Konfliktpartei dem UN-Beschluss zur Teilung zustimmt und damit sich selbst auch der Option beraubt, mehr als dieses Land zu bekommen oder ob eine Konfliktpartei so einen Plan direkt ablehnt mit den bekannten Konsequenzen. Was danach passierte ist Ergebnis all der Geschehnisse danach und wir alle wissen, dass Kriege keine schöne Sache sind und beiderseits unschuldige Opfer fordern. Ich kann bspw. aus der Operation Overload auch nicht plötzlich schlussfolgern, die Alliierten hatten lange vor dem 2. Weltkrieg das Ziel, Deutschland zu besetzen. Das ergbit keinen Sinn und das ist auch keine Rechtfertigung des Plan Dalet an sich. Ich finde nur, du nutzt ihn an falscher Stelle für eine Behauptung, die nicht haltbar ist und suggerierst Gewissheiten über die Motive der jüdischen Bevölkerung, die es so nicht gibt.
Ganz davon abgesehen, dass er etlichen jüdischen Organisationen nicht weit genug ging.
Organisationen, die sich offenbar nicht durchsetzen konnten mit ihrer Sicht:
A minority of extreme nationalist Jewish groups like Menachem Begin's Irgun Tsvai Leumi and the Lehi (known as the Stern Gang), which had been fighting the British, rejected the plan.
http://en.wikipedia.org/wiki/1947_UN_Pa ... h_reaction