Hat noch jemand Dollar?

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Frank_Stein
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Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Frank_Stein »

http://www.n-tv.de/wirtschaft/USA-schae ... 19912.html

>>23.700.000.000.000 Dollar
USA schätzen Krisenkosten
Die Ausgaben der US-Regierung zur Stabilisierung des Finanzsektors und zur Belebung der Konjunktur könnten sich bis auf über 23 Billionen Dollar (über 16 Billionen Euro) summieren. Die staatlichen Maßnahmen seien von "beispielloser Größe, Reichweite und Komplexität", erklärte der Generalinspektor der US-Regierung für das Bankenrettungsprogramm TARP, Neil Barofsky, in einer veröffentlichten Stellungnahme für den US-Kongress.<<

Das ist mal eben das halbe Weltsozialprodukt eines Jahres oder das 1,5 -fache des BIP der USA.
Wenn diese Zahlen stimmen sollten - dann kann man dem bunt bedruckten Papier aus den Staaten kein Vertrauen mehr entgegen bringen. Aber wenn das so kommt - also eine Abwertung des Dollar einsetzt - dann müssen sich unsere Exporteure warm anziehen.

Die große Frage ist nun - Können andere Regionen dieser Welt die USA als Weltkonsumenten ersetzen?
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wintermute
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von wintermute »

theoderich hat geschrieben:http://www.n-tv.de/wirtschaft/USA-schae ... 19912.html

>>23.700.000.000.000 Dollar
USA schätzen Krisenkosten
Die Ausgaben der US-Regierung zur Stabilisierung des Finanzsektors und zur Belebung der Konjunktur könnten sich bis auf über 23 Billionen Dollar (über 16 Billionen Euro) summieren. Die staatlichen Maßnahmen seien von "beispielloser Größe, Reichweite und Komplexität", erklärte der Generalinspektor der US-Regierung für das Bankenrettungsprogramm TARP, Neil Barofsky, in einer veröffentlichten Stellungnahme für den US-Kongress.<<

Das ist mal eben das halbe Weltsozialprodukt eines Jahres oder das 1,5 -fache des BIP der USA.
Wenn diese Zahlen stimmen sollten - dann kann man dem bunt bedruckten Papier aus den Staaten kein Vertrauen mehr entgegen bringen. Aber wenn das so kommt - also eine Abwertung des Dollar einsetzt - dann müssen sich unsere Exporteure warm anziehen.

Die große Frage ist nun - Können andere Regionen dieser Welt die USA als Weltkonsumenten ersetzen?
Die einzigen halbwegs vergleichbaren Märkte sind Europa und Südostasien. Dort ist innerhalb der nächsten 20 Jahre nichts zu erwarten, was einen Ausfall des US-Marktes kompensieren könnte. Aber so einen Ausfall wird es nicht geben. Die Zahl mag ausgeschrieben recht beeindruckend aussehen, aber diese Kosten sind tragbar.
Zuletzt geändert von wintermute am Dienstag 21. Juli 2009, 09:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Frank_Stein
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Frank_Stein »

wintermute hat geschrieben:
Die einzigen halbwegs vergleichbaren Märkte sind Europa und Südostasien. Dort ist innerhalb der nächsten 20 Jahre nichts zu erwarten, was einen Ausfall des US-Marktes kompensieren könnte. Aber so einen Ausfall wird es nicht geben. Die Zahl mag ausgeschrieben recht beeindruckend aussehen, aber diese Kosten sind tragbar.
Eine Staatsverschuldung von 70% des BIP ist tragbar. eine Verschuldung von 100% kann man überleben - wenn die Zinsen niedrig sind. Eine Verschuldung von über 200% - das schafft niemand erst recht nicht die USA, die mehr konsumieren, als sie erzeugen.
Wir sollten etwas tun, um Südamerika und Afrika zu entwickeln.

Nun - egal - die USA werden sich erholen - aber der Dollar wird dann nur noch 1/4 von dem wert sein, was er heute wert ist. Es macht also keinen Sinn mehr - alle möglichen Rohstoffpreise in Dollar anzugeben.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Dienstag 21. Juli 2009, 09:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Dampflok94
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Dampflok94 »

theoderich hat geschrieben: Nun - egal - die USA werden sich erholen - aber der Dollar wird dann nur noch 1/4 von dem wert sein, was er heute wert ist. Es macht also keinen Sinn mehr - alle möglichen Rohstoffpreise in Dollar anzugeben.
Letzteres hat solange Sinn, wie die Rohstoffe noch überwiegend in Dollar gehandelt werden. Sollte sich das ändern, wird sich auch bei der Preisangabe was tun.
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Enigma
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Enigma »

theoderich hat geschrieben:
Eine Staatsverschuldung von 70% des BIP ist tragbar. eine Verschuldung von 100% kann man überleben - wenn die Zinsen niedrig sind. Eine Verschuldung von über 200% - das schafft niemand erst recht nicht die USA, die mehr konsumieren, als sie erzeugen.
Wir sollten etwas tun, um Südamerika und Afrika zu entwickeln.

Nun - egal - die USA werden sich erholen - aber der Dollar wird dann nur noch 1/4 von dem wert sein, was er heute wert ist. Es macht also keinen Sinn mehr - alle möglichen Rohstoffpreise in Dollar anzugeben.
weltweit alle landwirtschaftssubventionen streichen , das würde der entwicklung afrikas und südamerikas gut vorschub leisten
[url=http://www.youtube.com/watch?v=LTQqFGLDdJ0]Do you think that money is the root of all evil?[/url]
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Frank_Stein
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Frank_Stein »

Enigma hat geschrieben: weltweit alle landwirtschaftssubventionen streichen , das würde der entwicklung afrikas und südamerikas gut vorschub leisten
Also als man das letzte mal durch das Verbrennen von Lebensmitteln den Preis für Lebensmittel weltwet erhöht hat - was das für Afrika auch nicht gut.
Grundsätzlich und langfristig hast Du Recht, dass man die Subventionen reduzieren sollte - aber aktuell wäre das eher kontraproduktiv. Was diesen Ländern aber helfen würde - und hilft - sind steigende Rohstoffpreise. Südafrika z.B. profitiert vom Boom des Goldes. Auch die Ölexporteure können bei einem Ölpreis über 60 Dolar nicht unzufrieden sein.
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eifelbauer
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von eifelbauer »

Den Anlegern scheint das im Augenblich auch etwas unsicher zu sein:
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Tom Bombadil
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Tom Bombadil »

Sollte der Dollar abstürzen wäre die jetzige Krise nur ein laues Lüftchen zu dem, was uns dann blüht.
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Enigma
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Enigma »

theoderich hat geschrieben:
Also als man das letzte mal durch das Verbrennen von Lebensmitteln den Preis für Lebensmittel weltwet erhöht hat - was das für Afrika auch nicht gut.
Grundsätzlich und langfristig hast Du Recht, dass man die Subventionen reduzieren sollte - aber aktuell wäre das eher kontraproduktiv. Was diesen Ländern aber helfen würde - und hilft - sind steigende Rohstoffpreise. Südafrika z.B. profitiert vom Boom des Goldes. Auch die Ölexporteure können bei einem Ölpreis über 60 Dolar nicht unzufrieden sein.
der fluch der rohstoffe

sowas schafft abhängigkeit , wenn man sagen wir mal über 10 jahre hinweg , kosequent alle landwirtschaftssubventionen abbaut , dann wird landwirtschaft in afrika zb. nicht nur attraktiv , nein , die afrikaner fangen dann auch die wertschöpfungskette zu verlängern sagen wir mal bei baumwolle :spinnereien , färbereien , nähereien , so dass die arbeit diversifiziert wird und somit wesentlich krisenfester wird.

rohstoffe werden so oder so nur unbearbeitet ausgeführt und wenn da die weltmarktpreise sinken sind wird da wo wir angefangen haben.

(meine sicht der dinge)
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Enigma
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Enigma »

Tom Bombadil hat geschrieben:Sollte der Dollar abstürzen wäre die jetzige Krise nur ein laues Lüftchen zu dem, was uns dann blüht.
der dollar ist wie eine droge von der wir so abhängig sind , dass wir sterben würden , wenn wir einen entzug von ihr durchmachen würden :(
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Kibuka
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Kibuka »

Der Dollar wird mit Sicherheit nicht abstürzen. Er hat sich in der Krise sogar stabilisiert.
theoderich hat geschrieben:Eine Staatsverschuldung von 70% des BIP ist tragbar. eine Verschuldung von 100% kann man überleben - wenn die Zinsen niedrig sind. Eine Verschuldung von über 200% - das schafft niemand erst recht nicht die USA, die mehr konsumieren, als sie erzeugen.
Das kann man nicht pauschal sagen. Es hängt auch von der Art der Schulden ab, also ob es sich um Inlandsschulden oder Auslandsschulden handelt.
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Locutus »

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wintermute
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von wintermute »

Die privaten Verpflichtungen in den USA betragen zusammen nur 15Bio US$. Und nur ein Bruchteil davon ist wertlos geworden. Wie kommt der Mann auf seine 24Bio?

Edit:
Ich hab die Quelle eben nachgeprüft, es sind 17, nicht 15.
http://www.federalreserve.gov/econresda ... csdata.htm

Dennoch längst nicht genug.
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wodim

Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von wodim »

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Tom Bombadil
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von wodim »

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Tom Bombadil
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Tom Bombadil »

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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von palulu »

Frage:

Warum geschieht in den Schwellenländern genau das Gegenteil? Der Dollar ist wertvoller denn je...
wodim

Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von wodim »

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frems
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von frems »

Enigma hat geschrieben: weltweit alle landwirtschaftssubventionen streichen , das würde der entwicklung afrikas und südamerikas gut vorschub leisten
Und wer soll ihre billigen Produkte zahlen, wenn wir kein Geld mehr haben?
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Thomas I
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Thomas I »

frems hat geschrieben: Und wer soll ihre billigen Produkte zahlen, wenn wir kein Geld mehr haben?
Warum sollten wir kein Geld mehr haben wenn wir die Subventionen streichen?
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Kibuka
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Kibuka »

Der Dollar hat paradoxerweise genau zum Zeitpunkt, als die Krise 2008 ausbrach einen Turnaround hingelegt. Bis dato hatte er kontinuierlich an Wert gegenüber vielen internationalen Währungen verloren, vor allem gegenüber dem Euro. Seit Mitte 2008 hat er sich stabilisiert und sogar aufgewertet.

Daran kann man erkennen, das der Dollar nachwievor ein hohes Ansehen weltweit genießt und in Krisenzeiten als Zufluchtswährung verwendet wird.
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von wintermute »

Kibuka hat geschrieben:Der Dollar hat paradoxerweise genau zum Zeitpunkt, als die Krise 2008 ausbrach einen Turnaround hingelegt. Bis dato hatte er kontinuierlich an Wert gegenüber vielen internationalen Währungen verloren, vor allem gegenüber dem Euro. Seit Mitte 2008 hat er sich stabilisiert und sogar aufgewertet.

Daran kann man erkennen, das der Dollar nachwievor ein hohes Ansehen weltweit genießt und in Krisenzeiten als Zufluchtswährung verwendet wird.
Verglichen mit den Zahlen aus Deutschland und Japan fällt die Rezession in den USA recht harmlos aus.

Deutschland wird bereits als schlechtes Beispiel für den Umgang mit Finanzkrisen gehandelt.
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Kibuka
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Kibuka »

Die Gründe dafür sind aber in den spezifischen Umständen zu suchen. Das ist vorallem Deutschlands massive Exportabhängigkeit und die Tatsache das deutsche Banken in erheblichen Umfang faule amerikanische Kreditpapiere aufgekauft haben. Die Folge waren und sind Milliardenabschreibungen in einer Höhe, die kein anderes EU-Land zu verzeichnen hat.
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Frank_Stein
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Frank_Stein »

eifelbauer hat geschrieben:Den Anlegern scheint das im Augenblich auch etwas unsicher zu sein:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,637086,00.html
interessanter Artikel
- also Rohstoffe bunkern - die Chinesen machen es richtig
warum sind die Deutschen nicht auf diese Idee gekommen?
Wir sind abhängig von Rohstoffimporten - warum haben wir sie also nicht gekauft, alss es sie fpr einen Apfel und ein Ei gab?

Nun - ie haben die Höchstkurse von Gold und Silber (in $) wohl noch lange nicht gesehen - ich rechen damit, dass Silber in 45 Tagen bei über 17$/oz stehen wird.
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Frank_Stein »

wintermute hat geschrieben: Verglichen mit den Zahlen aus Deutschland und Japan fällt die Rezession in den USA recht harmlos aus.

Deutschland wird bereits als schlechtes Beispiel für den Umgang mit Finanzkrisen gehandelt.
Ob Deustchland richtig gehandelt hat im VErgleich zu anderen Ländern - werden wir wohl erst in 4-5 JAhren sehen. Es war auf jeden Fall nicht falsch, die Geldhähne nicht aufzudrehen und in einem Umfang über Schulden Konjunkturpakete zu schnüren, wie es etwa in den USA oder China gemacht wird.

Damit schafft man sich nur kurzfristig Luft - die Probleme lösen - kann man damit nicht.
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helli-belli
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...erstens kommt es anders....

Beitrag von helli-belli »

theoderich hat geschrieben:Es war auf jeden Fall nicht falsch, die Geldhähne nicht aufzudrehen und in einem Umfang über Schulden Konjunkturpakete zu schnüren, wie es etwa in den USA oder China gemacht wird.

Damit schafft man sich nur kurzfristig Luft - die Probleme lösen - kann man damit nicht.
Folgendes Szenario:

1.) die USA "drehen den Geldhahn auf",
sanieren mit diesem Zasta ihre Infrastruktur
und tätigen Investitionen, um ihre Produktionsanlagen auf einen wettbewerbsfähigen Stand zu bringen;
alles "auf Pump".

... während der deutsche Michel brav spart,
die Investitionsgüter produziert, und gegen Bezahlung in US-Dollar ausliefert
<und die US-Dollar auch nicht auf den Markt wirft, um den Dollar zu stützen...
... "hauptsache Arbeit", ist schliesslich des Deutschen' Motto ...>

2.) es kommt, wie es kommen musste: der Dollar hyperinflationiert.
- die "Vereinigten Schuldner von Amerika" sind schlagartig ihre Schulden los;
während Staat, Bürger und Unternehmen hierzulande noch immense Kapitalkosten zu tragen haben.
<welche dann -witziger weise- zu einem nicht unerheblichen Teil in dei USA abfliessen, und dort schuldenfreie Pensionäre füttern...>

3.) Durch diesen immensen Wettbewerbsvorteil können sich die US-Firmen ihre globale Konkurrenz einverleiben.


das -im Eingangspost bereits angeschnittene- Kernproblem ist dabei allerdings immer noch nicht so richtig gelöst:
theoderich hat geschrieben:
Die große Frage ist nun - Können andere Regionen dieser Welt die USA als Weltkonsumenten ersetzen?
denn, das Umverteilungssystem über die Löhne funktionert auch nach einer Hyperinflation nicht mehr wieder.
<Massenkaufkraft durch Erwerbseinkommen funktioniert -aus den bekannten Gründen- nicht mehr>

4.) und da der US-Bürger weiterhin seinen amerikanischen Traum leben,
und ordentlich konsumieren können soll,
führen die USA kurzerhand das bedingungslose Grundeinkommen ein.
<teilw. finanziert über die Einnahmen der übernommen Auslandsfirmen>

5.) die Machtverhältnisse bleiben wie sie sind:
der Ami lebt und konsumiert - der deutsche Depp hat seine "Neue Arbeit" <klick!>




... welches smiley soll ich denn jetzt nehmen ....
:blush:


.
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Kibuka
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Kibuka »

helli-belli hat geschrieben:die Machtverhältnisse bleiben wie sie sind:
der Ami lebt und konsumiert - der deutsche Depp hat seine "Neue Arbeit" <klick!>
LOL, etwas mehr Sarkasmus bitte! :mrgreen:
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Kibuka »

Hier mal wieder ein neuer Bericht über das Devisenspiel der Chinesen. Jüngst hat der Euro ja wieder massiv gegenüber dem Dollar angezogen, derzeit liegt er bei ca. 1,47.

Am Sonntag berichtete der staatliche TV-Sender "PressTV" auf seiner Homepage der Iran wolle seine Ölgeschäfte künftig in Euro statt in Dollar abrechnen.

Die Chinesen reden den Dollar derzeit öffentlich schlecht, kaufen hinterrücks aber trotzdem weiter US-Staatsanleihen und versuchen mit den Spielchen ihren Export aufzupeppeln.
Warum die Chinesen den Dollar schwach reden

Kaum eine Woche vergeht, in der die Chinesen dem Dollar nicht verbal zusetzen. Sie denken laut darüber nach, einen größeren Teil ihrer zusätzlich anfallenden Währungsreserven nicht mehr in US-Staatsanleihen, sondern in Gold zu investieren. Sie schüren Zweifel an der Stabilitätsorientierung der US-Notenbank und warnen vor einer Inflation in den USA, die natürlich dem Dollar zusetzen würde. Und sie beklagen immer wieder die hohe Verschuldung der US-Bundesregierung.
Viele tun diese Attacken auf den Dollar mit dem Argument ab, die Chinesen schnitten sich damit letztlich ins eigene Fleisch. Auf den ersten Blick scheint dieses Argument zu stimmen. Denn die Chinesen haben schätzungsweise zwei Drittel ihrer Währungsreserven in den USA investiert-vor allem in US-Staatsanleihen. Ihnen gehören rund zehn Prozent aller ausstehenden US-Staatsanleihen. Wertet der Dollar aufgrund ihrer Attacken ab, dann-so die Argumentation-seien die in den USA investierten Mittel der Chinesen weniger wert, sie schadeten sich also selbst.
Dieses Argument stimmt nur auf den ersten Blick. Denn solange der Dollar lediglich gegenüber dem Euro, nicht aber gegenüber dem chinesischen Renminbi abwertet, bleiben die in Dollar investierten Mittel in Renminbi gerechnet stabil. Genau das gilt für die zurückliegenden Monate. Während der Dollar gegenüber dem Euro abwertete, sorgte die chinesische Zentralbank dafür, dass der Dollar gegenüber ihrer Währung stabil blieb.
Damit haben die Chinesen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen haben sie den Wert ihrer Dollar-Reserven erhalten. Zum anderen haben sie ihre Währung im Tandem mit dem Dollar gegenüber dem Euro geschwächt und so ihre Produkte aus Sicht der im Euroraum ansässigen Kunden preiswerter gemacht. Das steigert ihre Wettbewerbsfähigkeit in einem Markt, der für sie mittlerweile wichtiger ist als Nordamerika.
Auf Dauer werden die Chinesen dieses Spiel nicht fortsetzen können. Denn ihre gegen den Dollar gerichteten Argumente sind nicht glaubwürdig. Erstens erwerben die Chinesen weiter US-Staatsanleihen und haben die Käufe zuletzt sogar intensiviert. Damit stabilisieren sie durch ihr Handeln die Stellung des Dollar als internationale Reservewährung, die sie durch ihr Reden in Frage stellen. Zweitens wird die Kerninflation (Inflation ohne Energie) in den USA in den nächsten ein bis zwei Jahren anders als von den Chinesen kolportiert wohl nicht steigen, sondern eher fallen. Denn die Arbeitslosenquote in den USA ist auf über neun Prozent gestiegen, das wird den Lohnauftrieb nahezu zum Stillstand bringen und die Inflation drücken.
Drittens ist das Niveau der US-Staatsschulden mit knapp 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts immer noch viel niedriger als im Euroraum, das rechtfertigt für sich genommen nicht einen gegenüber dem Euro schwächeren Dollar. Auf Dauer werden die Chinesen den Euro-Dollar-Wechselkurs nicht für ihre Zwecke nach oben manipulieren können.

http://www.aktienmarkt.net/?fn=1&templa ... -21-091610
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 22. September 2009, 02:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Generalultra »

Ja ich haben noch ein Paar Münzen!
Halbe Dolar Münzen,viele Davon aber die darf man ja leider nicht Umtauschen :mad2:

Das bringt mich auf die Frage warum darf man Münzen in Banken nicht Tauschen :?:
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von John Galt »

Generalultra » So 29. Aug 2010, 03:05 hat geschrieben:Ja ich haben noch ein Paar Münzen!
Halbe Dolar Münzen,viele Davon aber die darf man ja leider nicht Umtauschen :mad2:

Das bringt mich auf die Frage warum darf man Münzen in Banken nicht Tauschen :?:
Weil der Münztransport zu teuer ist.
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Generalultra »

atompussy » So 29. Aug 2010, 09:58 hat geschrieben:
Weil der Münztransport zu teuer ist.
Danke!
Was gut wäre wenn ich diese Münzen zum aktuellen Kurs beim Altmetallhändler abgeben könnte,ist ja metall drinnen.
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Kibuka »

Heute hat die FED weitere 600 Milliarden Dollar in das Bankensystem gepumpt, um die Kreditfinanzierung anzukurbeln.

Bernanke meinte noch vor Wochen, man werde mit allen Mitteln versuchen die Konjunktur über die Geldpolitik in Gang zu bekommen, da strukturelle Reformen viele Jahre in Anspruch nehmen würden.

Heißt konkret. Er weiß das die Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahrzehnte für den Ar*** war, hat nicht viel Vertrauen das sich das nun ändert und weiß das selbst im Falle einer Änderung mehrere Jahre ins Land ziehen werden, bevor diese Reformen greifen.

Der Goldkurs bekam nach der Meldung einen weiteren Schub, liegt nun bei rund 1.400 Dollar die Unze. Damit hat sich der Goldpreis in 10 Jahren mehr als vervierfacht!

Auch der Euro stieg auf 1,42 zum Dollar und liegt damit wieder in etwa auf dem Niveau von Anfang 2010, als die Griechenlandkrise publik wurde.

Dank Dollardominanz dürfen also auch die Europäer wieder einmal bezahlen. Die Chinesen dürften allerdings noch weniger "amused" sein. Die können zusehen, wie ihre Devisenreserven (Dollar) inflationär dahinschmelzen. :x
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Chlorobium »

... und ich habe noch ein Konto in den USA :mad2:

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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von gertrud »

habe noch 30$ v.letzten Urlaub im $-Raum,wenn ich wieder mal dahinkomme,trinke ich dort einen Kaffee,dann sind sie wohl weg.
Zuletzt geändert von gertrud am Freitag 5. November 2010, 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
Kaukas
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Kaukas »

Chlorobium » Fr 5. Nov 2010, 08:57 hat geschrieben:... und ich habe noch ein Konto in den USA
hoffentlich kräftig überzogen? :D :thumbup:
Zuletzt geändert von Kaukas am Freitag 5. November 2010, 11:15, insgesamt 1-mal geändert.
Chlorobium
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Chlorobium »

Leider ist da noch richtig Asche drauf :dead:

mfg
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von ToughDaddy »

Chlorobium » Fr 5. Nov 2010, 11:18 hat geschrieben:Leider ist da noch richtig Asche drauf :dead:

mfg
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Hm hättest wohl zurückholen sollen, wo der Euro so tief war.
gertrud

Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von gertrud »

ToughDaddy » Fr 5. Nov 2010, 13:28 hat geschrieben:
Hm hättest wohl zurückholen sollen, wo der Euro so tief war.
danach ist man immer schlauer
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Tantris
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Tantris »

Chlorobium » Fr 5. Nov 2010, 12:18 hat geschrieben:Leider ist da noch richtig Asche drauf :dead:

mfg
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Dann kassierst du sicher kräftig zinsen, was? :P

Hab heut wiedermal Dollars gekauft. Ist hier die inoffizielle de facto währung und je weiter er fällt, desto billiger lebe ich. Ein hoch auf das fed!
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Eiskalt »

theoderich » Di 21. Jul 2009, 07:46 hat geschrieben:http://www.n-tv.de/wirtschaft/USA-schae ... 19912.html

>>23.700.000.000.000 Dollar
USA schätzen Krisenkosten
Die Ausgaben der US-Regierung zur Stabilisierung des Finanzsektors und zur Belebung der Konjunktur könnten sich bis auf über 23 Billionen Dollar (über 16 Billionen Euro) summieren. Die staatlichen Maßnahmen seien von "beispielloser Größe, Reichweite und Komplexität", erklärte der Generalinspektor der US-Regierung für das Bankenrettungsprogramm TARP, Neil Barofsky, in einer veröffentlichten Stellungnahme für den US-Kongress.<<

Das ist mal eben das halbe Weltsozialprodukt eines Jahres oder das 1,5 -fache des BIP der USA.
Wenn diese Zahlen stimmen sollten - dann kann man dem bunt bedruckten Papier aus den Staaten kein Vertrauen mehr entgegen bringen. Aber wenn das so kommt - also eine Abwertung des Dollar einsetzt - dann müssen sich unsere Exporteure warm anziehen.

Die große Frage ist nun - Können andere Regionen dieser Welt die USA als Weltkonsumenten ersetzen?
Nicht gut für unseren Export. Aber dennoch:
Deutschland ist bei vielen Produkten Marktführer, besonders bei qualitativ hochwertigen Waren.
China baut bisher noch billige und minderwertigere Massenware.

Die USA machen Hochtechnologie, aber dort fehlen die Mengen.
Und wenn die USA produzieren wollen brauchen sie Maschinen, deutsche Maschinen!

Siehe auch:

http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 63,00.html
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Kibuka »

Anfang der Woche sorge die Ratingagentur S&P für Aufregung, als man den Ausblick der Kreditwürdigkeit für die USA auf negativ senkte. Das war das erste Mal seit 60 Jahren, das eine wichtige Ratingagentur diesen Schritt realisierte. Seit Wochen neigt der Greenback zu vielen wichtigen Währungen zur Schwäche. Dies stützt die Rohöl-Nachfrage aus Ländern ausserhalb des Dollar-Raums. Hauptgrund für den schwachen Dollar ist die amerikanische Geldpolitik. Im Gegensatz zu vielen anderen Wirtschaftsräumen gehen Experten von einer anhaltend expansiven US-Geldpolitik mit sehr niedrigen Zinsen aus.

Trotz massiver Probleme im Euroraum, steigt der Euro gegenüber dem Dollar und steht beinahe wieder bei 1,50. Diesen Wert hatte der Euro zuletzt im Dez 2009, kurz vor dem Ausbruch der Schuldenkrise im Euroraum mit der harten Herabstufung von Griechenland.
Euro erstmals seit 15 Monaten über 1,46 Dollar

Der Euro ist erstmals seit Dezember 2009 über die Marke von 1,46 Dollar gestiegen.

Allein in der laufenden Woche hat der Euro gegenüber der US-Währung trotz der wieder aufgeflammten Schuldenkrise vor allem in Griechenland und Portugal um mehr als zwei Cent zugelegt. Auch den zwischenzeitlichen Einbruch am Montag als Reaktion auf den Wahlsieg von Euro-Gegnern in Finnland hat der Euro überwunden. Im Vergleich zum Franken legte der Euro von einer Marke bei knapp 1,28 Fr. ausgehend im Wochenverlauf ebenfalls etwas zu. Am Donnerstag kostete ein Euro 1,2911 Franken. Für Experten ist der Euro-Höhenflug zum Dollar aber auch kein klares Zeichen von eigener Stärke. Grund sei vor allem die Schwäche des Dollar. Die umstrittene expansive US-Geldpolitk und der Streit zwischen Republikanern und Demokraten über die Sanierung der Haushalte schadeten dem Vertrauen in die Währung. Als Reaktion hatte die Ratingagentur Standard & Poor's in dieser Woche erstmals den Ausblick für die amerikanische Kreditwürdigkeit auf «negativ» gesenkt. Dies war allgemein als Warnschuss für die US- Finanzpolitik aufgenommen worden.

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/27072855
Zuletzt geändert von Kibuka am Donnerstag 21. April 2011, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von John Galt »

Habe gestern 100$ auf mein Profil bei kiva.org eingezahlt. Denn die Euro-Krise ist meines Erachtens nach stärker als die Krise der USA. Der Kurs wird aber vermutlich weiter hin- und herpendeln.
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Tantris
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Tantris »

Karl Murx » Do 21. Apr 2011, 13:42 hat geschrieben:Habe gestern 100$ auf mein Profil bei kiva.org eingezahlt. Denn die Euro-Krise ist meines Erachtens nach stärker als die Krise der USA. Der Kurs wird aber vermutlich weiter hin- und herpendeln.
Du bist dir sicher, dass irgendwann die europäer anfangen, geld zu drucken, so wie die amerikaner. Nein. Noch viel mehr.

Hm... was lässt dich das denken?
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von John Galt »

Tantris » Do 21. Apr 2011, 16:23 hat geschrieben:
Du bist dir sicher, dass irgendwann die europäer anfangen, geld zu drucken, so wie die amerikaner. Nein. Noch viel mehr.

Hm... was lässt dich das denken?
Die Amerikaner sind wirtschaft dynamischer als Europa. Wenn die Schuldenkrise erstmal richtig los geht, dann will niemand mehr Euro haben, wenn es ihn dann überhaupt noch gibt.

Langfristig steht die Chance gut, dass der Dollar in den nächsten 10 Jahren wieder mehr wert sein wird, als der Euro.
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von pikant »

Karl Murx » Do 21. Apr 2011, 12:42 hat geschrieben:Habe gestern 100$ auf mein Profil bei kiva.org eingezahlt. Denn die Euro-Krise ist meines Erachtens nach stärker als die Krise der USA. Der Kurs wird aber vermutlich weiter hin- und herpendeln.
der Dollar wird weiter schwach gehen!
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Welfenprinz »

Karl Murx » Do 21. Apr 2011, 13:42 hat geschrieben:Denn die Euro-Krise ist meines Erachtens nach stärker als die Krise der USA. .
Das hab e ich in den letzten Wochen in diversen Finanzblättern genau anders herum gelesen. Also der Euro ist quasi das kleinere von zwei Übeln.
naja, deutsche Finanzblätter natürlich.

Woraus besteht denn eigentlich diese "wirtschaftliche Dynamik" der USA??
Bedeutender Agrarexporteur und Junkbondseller?
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von Tantris »

Karl Murx » Do 21. Apr 2011, 16:41 hat geschrieben:
Die Amerikaner sind wirtschaft dynamischer als Europa. Wenn die Schuldenkrise erstmal richtig los geht, dann will niemand mehr Euro haben, wenn es ihn dann überhaupt noch gibt.

Langfristig steht die Chance gut, dass der Dollar in den nächsten 10 Jahren wieder mehr wert sein wird, als der Euro.
Hm... also, der grund für deine annahme ist der glaube an die dynamische us-wirtschaft.... naja... also, ich weiss nicht, ob das jetzt so gut ist, aber ich machs einfach:
Die politik der notenbanken und die schulden der regierung haben weit mehr einfluss auf die währung als einzelne unternehmen.

Auch ich erwarte von manchen unternehmen, wie z.b. coca-cola oder altria (Philip morris), dass sie sich gut entwickeln, egal, was mit dem dollar passiert.
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von gallerie »

Welfenprinz » Do 21. Apr 2011, 21:48 hat geschrieben:

Woraus besteht denn eigentlich diese "wirtschaftliche Dynamik" der USA??
Bedeutender Agrarexporteur und Junkbondseller?
...oder aus dem Export von Rüstungsgütern. ;)
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Re: Hat noch jemand Dollar?

Beitrag von pikant »

Welfenprinz » Do 21. Apr 2011, 15:48 hat geschrieben:
Das hab e ich in den letzten Wochen in diversen Finanzblättern genau anders herum gelesen. Also der Euro ist quasi das kleinere von zwei Übeln.
naja, deutsche Finanzblätter natürlich.

Woraus besteht denn eigentlich diese "wirtschaftliche Dynamik" der USA??
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und die Rebpublikaner lehnen Stuererhoehungen strikt ab und haben Obama schwer in Bedraengnis gebracht
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