Ich habe offensichtlich ein anderes Buch als die Rezensenten der obigen Medien
gelesen.
In dem Buch (Guttenberg) von Lohse/Wehner ist nichts zu lesen,
wenn ich von der üblichen Spinnerei eines Schuljungen absehe,
die auf die spätere Abgehobenheit und Arroganz hinweist.
Ich lese das jedenfalls nicht aus dem Buch heraus.
Guttenberg musste schon als sehr junger Mensch Dinge tun, die ungewöhnlich waren.
Ich kenne jedenfalls niemanden, der als 13jähriger auf Feuerwehr-, Betriebsfeste
oder Beerdigungen von Angehörigen eine Rede halten musste.
Ein Guttenberg, sagte Vater Enoch, schafft es ein Bierzelt zum Schweigen zu bringen.
Sein Sohn Karl-Theodor hätte das gleich gekonnt.
In dem Buch ist Guttenberg an der Rosenheimer Ingnaz-Günther Gymnasium ein:
,, guter, aber kein besonders fleißiger Schüler gewesen, der mit relativ
geringen Aufwand relativ weit kam.''
,,Einen ausgeprägten Hang, für die Schule zu arbeiten, hatte er nicht.''
,,Dass er der Sohn des ,,Barons'' Guttenberg ist, hatte,
... bis einige Linke ... abfällige Bemerkungen machten,
.... keine Rolle gespielt''
(Anmerkung:
die Abi-Zeitung könnte ja auch von einigen linken,
,nicht-wohlgesonnene' Mitschülern geschrieben worden sein.
Die Abi-Zeitung meiner Frau, beschreibt sie schlimmer als ein Boxenluder.
Ich weiß, nach 30 Ehejahren, dass es damit nicht so weit her gewesen sein kann)
Auch mit dem Studium Guttenbergs liest es sich in dem Buch anders,
als es jetzt dargestellt wird.
,,Im 8. Semester bekommt er einen Freischuss, die Möglichkeit, sein 1. Staatsexamen
so abzulegen, dass es bei einem Scheitern oder einem schlechten Ergebnis
nicht gewertet wird, ..''
..... ,,er wird sich bei der Abfassung der Doktorarbeit schwertun;
und auch als Minister wird er alles andere, nur kein Aktenfresser''
,,Promoviert wird er erst 2007, mit 35 Jahren .......
..... die Arbeit wird mit ,summa cum laude' bewertet.......
wie schleppend und wohl auch quälend langsam die Niederschrift voranging,
hat Guttenberg selbst im Vorwort der Arbeit beschrieben,
das in überambitionierter Sprache verfasst ist.

''
,,Insgesamt ensteht der Eindruck, dass .. Guttenberg die Zeit bis zum Beginn
seiner bundespolitischen Karriere etwas aufgeblasen hat, um den Eindruck
pausenloser Geschäftigkeit zu erzeugen.
In Wirklichkeit war es wohl eher so, dass er noch nach dem Weg suchte,
den er einschlagen wollte.
Dass Guttenberg nichts werden wollte, was jeder andere auch gekonnt hätte,
sei früh klar gewesen, sagen Lehrer und Bekannte''.
Bis zum Abschluss seines Studiums kann ich keine negativen Äußerungen
der Autoren über Guttenberg entdecken.
Erst später,
die Guttenbergsche Eigendarstellung in der Öffentlichkeit,
als der Mann der aufräumte,
der als ,Kriegsminister' die Wehrpflicht, ohne Konzept, beenden will
und der Kundusaffaire (mit den Widersprüchlichkeiten des Untersuchungsausschusses)
kommt der gespaltene, nicht ganz koschere Guttenberg zu Vorschein.