Der Investigativreprter Hersh, der auch den Skandal der Folterorgien von Abu Ghreib in Bagdad enthüllte, will jetzt ein Buch veröffentlichen, dass diese Praktiken lückenlos dokumentiert
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/ame ... y/29463643
http://www.gulli.com/news/bush-regierun ... 009-03-13/Die US-Regierung soll jahrelang Mordanschläge im Ausland verübt haben. Das behauptet der renommierte amerikanische Journalist Seymour Hersh.
Laut Seymour Hersh hat die Regierung von George W. Bush über Jahre hinweg mit geheimen Kommandos Mordanschläge im Ausland verüben lassen und dies den zuständigen Aufsichtsgremien des Kongresses verschwiegen. Bei einer Veranstaltung über die Aushöhlung der amerikanischen Verfassung durch die Bush-Administration an der University of Minnesota in Minneapolis behauptete Hersh am Dienstagabend, von Präsident Bush autorisierte Sonderkräfte des Joint Special Operations Command der amerikanischen Streitkräfte hätten die Exekutionen vorgenommen. Sie seien dabei lediglich Vizepräsident Dick Cheney gegenüber verantwortlich gewesen. Hersh charakterisierte das Ganze als eine Art staatliches Killerkommando.
Es habe sich dabei um «eine Sondergruppe innerhalb der Sonderstreitkräfte» gehandelt, die operativ «unabhängig» gewesen sei, führte Hersh aus. Die Kommandos seien ohne Wissen der amerikanischen Botschafter und der örtlichen CIA-Repräsentanten in ihre Zielländer gereist und hätten über Namenlisten für Mordanschläge verfügt. Der Enthüllungsreporter, der zuletzt mit der Aufdeckung des Folterskandals im irakischen Gefängnis Abu Ghraib für Schlagzeilen gesorgt hatte, lehnte weitere Auskünfte über das geheime Mordprogramm ab. Er wolle sich zum derzeitigen Zeitpunkt nicht darüber auslassen. Er arbeite an einem Buch, das sich mit dem Sonderprogramm beschäftigen und «sogar für Hyperskeptiker» genügend Beweise vorlegen werde. Es soll in ein bis zwei Jahren erscheinen. (MKI)
Jürgen MeyerDer investigative Reporter Seymour Hersh behauptet, die Bush-Regierung habe eine Einheit von Spezialisten für Attentate unterhalten, die direkt Vizepräsident Dick Cheney unterstellt war.
Mit dieser Eröffnung sorgte Hersh am vergangenen Dienstag für großes Aufsehen. "Nach dem 11. September - ich habe darüber noch nicht geschrieben, aber die CIA war sehr tief in inländische Aktivitäten gegen Leute, die sie für Staatsfeinde hielten, verstrickt. Ohne irgendeine rechtliche Grundlage. Sie sind dafür noch nicht zur Rechenschaft gezogen worden," sagte der Reporter während einer Veranstaltung an einer Universität. Er berichtete vom sogenannten Joint Special Operations Command, einer Spezialeinheit, die außerhalb der normalen Kommandostrukturen operierte und nur Präsident Bush und Vizepräsident Dick Cheney rechenschaftspflichtig war. Der Kongress hatte kein Wissen über diese Einheit und keine Befehlsgewalt darüber.
Die Aktivitäten des Joint Special Operations Command beschrieb Hersh folgendermaßen: "Es ist im Grunde ein Ring von Attentätern, und es ging weiter und weiter und weiter. Unter der Autorität von Präsident Bush gingen sie in Länder, ohne mit dem Botschafter oder dem CIA-Stationschef zu sprechen, fanden Leute von einer Liste und exekutierten diese und verschwanden dann wieder. Das passierte immer wieder, im Namen von uns allen."
Hersh möchte zunächst nicht weiter öffentlich in die Details gehen. Er erwägt aber, ein Buch über die Aktivitäten des Joint Special Operations Command zu schreiben. (Annika Kremer)