Das Geschäft mit Mysteries

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Alexyessin
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Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

Servus Zusammen,

als Split Off zu diesem Punkt der Diskussion im Forum 30 viewtopic.php?p=5611749#p5611749
würde ich gerne die Diskussion hier weiterführen.

Es geht um das Geschäft bzw. die Gläubigkeit der sogenannten Mysteries, die es zwar schon seit den 1950er gibt ( als Beispiel sind hier genannt der Roswell-Zwischenfall oder noch bekannter das Bermudadreieck.
Seit der weltweiten Verbreitung des Internets haben sich viele "Mysteries" und/oder "Verschwörungstheorien" noch leichter verbreitet, sind noch leichter abrufbar und spätestens seit mit Kanälen wie Youtube jeder sein eigener Produzent sein kann, schießt dieses Thema, sofern gewünscht, in jeden Haushalt.

Bei oben angeführter Diskussion wurden auch die Fernsehserien wie "Ancient Aliens" und "Oak Island" erwähnt und da erkennt man leicht die Geschäftemacherei dahinter. Es gibt ganze Filmindustrien die sich mit sowas beschäftigen und natürlich Kapital umsetzen.
Die Frage ist, warum ist das so? Warum sind Menschen im allgemeinen gerne bereit irgendwas "alternatives" zu glauben? Bedingt sich das Geschäft durch diese Haltung oder entsteht diese Haltung erst durch das Geschäft?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Umetarek
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Umetarek »

Geschäft durch Haltung würde ich sagen, und die Haltung entspringt dem Wunsch nicht der Normalität ausgeliefert zu sein, jemand schuldigen für die Miseren zur Hand zu haben und über exklusives Wissen zu verfügen.

Meine Mutter ist wirklich nicht besonders medienaffin, aber um ihre Hypothese, das Borreliose letztendlich aus einem Nazilabor stammt und die bösen Amis die Naziforscher übernommen haben, dafür ist sie sogar ins Internet gegangen, obwohl sie kaum einen Computer bedienen kann. Einen Fernseher hat sie auch nicht.
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Alexyessin
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

Umetarek hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 10:23 Geschäft durch Haltung würde ich sagen, und die Haltung entspringt dem Wunsch nicht der Normalität ausgeliefert zu sein, jemand schuldigen für die Miseren zur Hand zu haben und über exklusives Wissen zu verfügen.

Meine Mutter ist wirklich nicht besonders medienaffin, aber um ihre Hypothese, das Borreliose letztendlich aus einem Nazilabor stammt und die bösen Amis die Naziforscher übernommen haben, dafür ist sie sogar ins Internet gegangen, obwohl sie kaum einen Computer bedienen kann. Einen Fernseher hat sie auch nicht.
Ich komm ja mütterlicherseits aus einer sehr "alternativ" denkenden Familie. Das kenn ich auch. Meine Mutter kann ihren Laptop nicht ohne Probleme starten, aber die Neuigkeiten vom Telegram Widerstand gehen immer.

Interessant ist halt auch das Geschäftsmodell dahinter. Nehmen wir den Polides mit seinem 411. Er verkauft damit eine Menge Bücher und es gibt viele, die Kritik an seinen Vorgehensweise genau so bösartig verteidigen wie manch Mondkalender Ernstnehmer. Er nimmt also tatsächliche Fälle von Vermissten Personen ( auch wenn sie später gefunden werden - tot oder lebendig ) und vermischt das mit suspekten Parametern und spukt dann diese "mysteriöse" 411 Geschichte drum rum.
Jetzt will ich nicht außschließen, daß es 5 % Vermisstenfälle geben kann, die tatsächlich seltsam erscheinen, aber der Großteil ist schlichtweg Unachtsamkeit, Wetter, Gegend usw. geschuldet.
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100wasser
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von 100wasser »

Ich denke es ist das menschliche Verlangen nach einer einfachen Erklärung für Dinge die er nicht begreift.
Imho sind so wohl auch viele Religionen entstanden.
Hinzu kommt dann noch die zusätzliche Beachtung die einem geschenkt wird wenn man solche Mysteries verbreitet.
Am Ende wird dann der größte Blödsinn zum
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Alexyessin
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

100wasser hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 12:08 Ich denke es ist das menschliche Verlangen nach einer einfachen Erklärung für Dinge die er nicht begreift.
Imho sind so wohl auch viele Religionen entstanden.
Hinzu kommt dann noch die zusätzliche Beachtung die einem geschenkt wird wenn man solche Mysteries verbreitet.
Am Ende wird dann der größte Blödsinn zum
Selbstläufer
Ein Geschäftsmodell beruhend auf der Tatsache, daß Menschen gerne einfach denken. Aber ist es nicht komplizierter an, ich sag mal Bigfoot zu glauben der diese Menschen entführt als den einfachen Gedanken, sie hätten sich verlaufen?
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elmore
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von elmore »

100wasser hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 12:08 Ich denke es ist das menschliche Verlangen nach einer einfachen Erklärung für Dinge die er nicht begreift.
Imho sind so wohl auch viele Religionen entstanden.
Hinzu kommt dann noch die zusätzliche Beachtung die einem geschenkt wird wenn man solche Mysteries verbreitet.
Am Ende wird dann der größte Blödsinn zum Selbstläufer
Da ist "viel" dran.
Mysterien, Esoterisches, Okkultes, Astrologisches ist oder war schon immer eine Art Ersatzreligion für eine Vielzahl von Menschen, die sich zum einem zuwenig mit Natirwissenschften auskannten oder beschäftigen wollten, weil ihne komplexe Welten, wo es keine definitiven und entgültigen Antworten auf Fragen gibt, oder zumindest mehr Infragestellungen oder Korrekturen anhand neuer Faktenlagen und Erkenntnisse.

Was also macht der Mensch. Er wendet sich dem zu, was man gemeinhin "etwas zu glauben" nennt, vermischt es mit Fakten, die ihnen jene Mutmaßungen liefern, mit denen gewisse Weltenerklärer und Buchautoren ihr Auskommen, ihre soziale Beachtung und ihre Anerkennung haben bis hin zu all jenen,
die gar nicht genug von Harry Potter und seinen im Grunde völlig lächerlichen und überirdischen Kämpfen und Erfolgen bekommen können.
Von dieser sozialen Anerkennung, einem vermeintlichen Aufstieg des Staus sozialer Anerkennung entlnag des Baums der Erkenntnis will man natürlich auch etwas für sich abhaben. Persönliche Erfolgserlebnisse und ein sich hochgehoben fühlen. Rennt entsprechend den erkenntniserleuchteten Apologeten des Mystishen hinterher wie der Dackel der Wurst am Stecken.

Natürlich gibt es auch noch Geistheiler, Wahrsager, oder das berühmte Medium, das mit Verblichenen sprechen kann und Wahrheiten aus längst vergangenen Zeiten erfährt usw. - Wie jüngst, als in einer "Kultur"performance ein alter Römer namens Marc Aurel mit Künstlicher Intelligenz zum Leben erweckt wurde und Fragen aus 2000 Jahren zurückliegender "Entfernung" zur aktuellen Jetztzeit live beantwortete, die man ihm bisher, ohne KI nicht stellen konnte... - Bis hin zu der Gemeinde der UFO-Überzeugten, die fest daran glauben, das ihnen ihre Regierung die Wahrheit und Existenz von Ausserirdischen verschweigt. Diese "grünen Marsmännchen" (Ausserirdische, woher auch immer sie seien) längst zu Besuch bei uns gewesen seien. Möglicherweise die Menschheit längst von ihnen korrumpiert bzw. infiltriert wurde.

Diese Diskrepanz zwischen Wahrheit der Wirklichkeit und der Wahrheit der Fantasie, Surrealität, der Irrationalität wird vermutlich noch weiter zunehmen. Durch immer mehr KI und permanente Smartphone-Verblödungsbombardements, die Menschen noch weiter in zustimmende "social media"-Antwortblasen einmauern.

Irgendwann wird es vielen Menschen nicht mehr möglich sein, all diese Informationen noch halbwegs logisch und "objektiv" zu verarbeiten und zu bewerten. "Fake" oder Fantasie, kurz Mystisches und Esoterisches von der realen Welt der Fakten und naturwissenschaftlichen Wahrheiten zu unterscheiden.

Nun glauben sie erst recht, "es" besser zu wissen. *gaga 3.0 rulez* :dead:

@Umetarek und @Alex:
Sind eure Mütter gläubig, z.B rk oder evang. Christinnen oder eher Agnostikerinnen/Atheistinnen?
Zuletzt geändert von elmore am Sonntag 25. Mai 2025, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von 100wasser »

Alexyessin hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 14:00 Aber ist es nicht komplizierter an, ich sag mal Bigfoot zu glauben der diese Menschen entführt als den einfachen Gedanken, sie hätten sich verlaufen?
Ja.... vielleicht haben wir den quatsch auch in den Genen.
Evolutionär gesehen war es für unsere Vorfahren vorteilhaft in allem was gefährliches zu sehen und auf potenzielle Gefahren überzureagieren. Lieber einmal zu viel geflohen als einmal zu wenig.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

100wasser hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 15:02 Ja.... vielleicht haben wir den quatsch auch in den Genen.
Evolutionär gesehen war es für unsere Vorfahren vorteilhaft in allem was gefährliches zu sehen und auf potenzielle Gefahren überzureagieren. Lieber einmal zu viel geflohen als einmal zu wenig.
Aber das spricht nicht für den Bigfoot sondern für bessere Ausrüstung. Oder nicht ins Gebirge gehen, wenn es Blitzt.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von 100wasser »

elmore hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 14:53
Bis hin zu der Gemeinde der UFO-Überzeugten, die fest daran glauben, das ihnen ihre Regierung die Wahrheit und Existenz von Ausserirdischen verschweigt.
na na na....da könnte aber wirklich was dran sein ;)
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von elmore »

100wasser hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 15:12 na na na....da könnte aber wirklich was dran sein ;)
Die Grauzone zwischen Nicht-VTler und schon gefährdet, es zu werden oder auf dieser Leimspur schon zu kleben, ist sehr fließend. *Cave canem vulgo, "Pass auf den Hund auf!" :D :D
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von PeterK »

Alexyessin hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 09:02 Die Frage ist, warum ist das so? Warum sind Menschen im allgemeinen gerne bereit irgendwas "alternatives" zu glauben?
Ich vermute, dass Dummheit bzw. Denkfaulheit die Ursachen sind. Simple Antworten auf komplexe Fragen sind halt bequem.

Das erklärte vielleicht teilweise auch den Erfolg von Populisten aller Art.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

PeterK hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 15:32 Ich vermute, dass Dummheit bzw. Denkfaulheit die Ursachen sind. Simple Antworten auf komplexe Fragen sind halt bequem.

Das erklärte vielleicht teilweise auch den Erfolg von Populisten aller Art.
Also ich weiß nicht. Denn manch dieser - ich nenn sie mal Fiktionen - sind ja durchaus denkkomplizierter als die normale Logik.
Die Geschichte mit den Verschwundenen in den Nationalparks ist ja normal zu erklären.
Oder, damit wir nicht immer in die USA schauen, nimm die Geschichte mit den Diatlow Pass. Auch da sind die naheliegensten, denkleichten Möglichkeiten weniger beliebt als die komplizierten.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von 100wasser »

Alexyessin hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 09:17 Also ich weiß nicht. Denn manch dieser - ich nenn sie mal Fiktionen - sind ja durchaus denkkomplizierter als die normale Logik.

Vielleicht ist es auch schlicht das verlangen danach andere zu unterhalten, beliebt und wichtig zu sein .....gepaart mit dem Genuss unterhalten zu werden.
Nahezu jeder neigt dazu seine Geschichten wein wenig auszuschmücken .
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von PeterK »

Alexyessin hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 09:17 Also ich weiß nicht. Denn manch dieser - ich nenn sie mal Fiktionen - sind ja durchaus denkkomplizierter als die normale Logik.
Du hast recht. Oft wird die komplizierte Erklärung gesucht, obwohl die Fakten eigentlich klar sind. Und - geschätzt - ähnlich oft verhält es sich andersherum.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von firlefanz11 »

Umetarek hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 10:23 ... und die bösen Amis die Naziforscher übernommen haben, ...
Gut, DaS ist ja nun keine Hypothese sondern Tatsache (Operation Paperclip)...
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von firlefanz11 »

Alexyessin hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 09:02 Bei oben angeführter Diskussion wurden auch die Fernsehserien wie "Ancient Aliens" und "Oak Island" erwähnt und da erkennt man leicht die Geschäftemacherei dahinter.
Ich finds erstaunlich, dass dieser Quatsch so viel Kohle abwirft, dass die Produktion solcher Serien u. ständiges rumreisen in der Welt damit finanziert werden kann...
Gleiches gilt für diese ganzen bekloppter Geisterjäger Serien...
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

100wasser hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 10:09 Vielleicht ist es auch schlicht das verlangen danach andere zu unterhalten, beliebt und wichtig zu sein .....gepaart mit dem Genuss unterhalten zu werden.
Nahezu jeder neigt dazu seine Geschichten wein wenig auszuschmücken .
Und solange es Menschen gibt, die dafür zahlen wird es das geben. Interessanterweise ist die Masche wiederum recht simple. Glaubt nicht alles, hinterfragt alles aber nicht das, was "Autor" schreibt.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

firlefanz11 hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 10:52 Ich finds erstaunlich, dass dieser Quatsch so viel Kohle abwirft, dass die Produktion solcher Serien u. ständiges rumreisen in der Welt damit finanziert werden kann...
Gleiches gilt für diese ganzen bekloppter Geisterjäger Serien...
Der Markt muss da sein, sonst würde sich das nicht rechnen.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

firlefanz11 hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 10:47 Gut, DaS ist ja nun keine Hypothese sondern Tatsache (Operation Paperclip)...
Ja, aber nicht um Boreliose zu erfinden. Aber das ist ein typisches Beispiel. Aus Fakten werden mit ein paar Nebensätzen mysteriöse Geschichten.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

PeterK hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 10:39 Du hast recht. Oft wird die komplizierte Erklärung gesucht, obwohl die Fakten eigentlich klar sind. Und - geschätzt - ähnlich oft verhält es sich andersherum.
Leider haben wir den 9/11 Thread geschlossen. Der war ein wunderbares Beispiel für deine Beschreibung.
Was wurden da die wildesten Theorien aufgestellt um am Schluß "der Jud war schuld" zu behaupten.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von firlefanz11 »

Alexyessin hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 10:57 Ja, aber nicht um Boreliose zu erfinden. Aber das ist ein typisches Beispiel. Aus Fakten werden mit ein paar Nebensätzen mysteriöse Geschichten.
Ich war mir bei Umes Post jetzt nicht sicher ob sich das NUR auf die angeblichen Borelioseforscher bezog. Daher mein Einwand.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von firlefanz11 »

Alexyessin hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 10:55 Der Markt muss da sein, sonst würde sich das nicht rechnen.
Offensichtlich...
Ich hab mal in nem anderen Forum ne Spiritualistentussi "kennengelernt". Was die teilweise abgesondert hat...
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von PeterK »

Alexyessin hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 10:58 Leider haben wir den 9/11 Thread geschlossen. Der war ein wunderbares Beispiel für deine Beschreibung.
Was wurden da die wildesten Theorien aufgestellt um am Schluß "der Jud war schuld" zu behaupten.
Wenig überraschend dachte ich an genau dieses Beispiel. ;)
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Ilikekebap »

firlefanz11 hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 11:02 Offensichtlich...
Ich hab mal in nem anderen Forum ne Spiritualistentussi "kennengelernt". Was die teilweise abgesondert hat...
Vielleicht auch eher eine Spirituousentussi :).

Ein Stück weit ist es glaube ich auch einfach menschlich, spannende und mysteriöse Geschichten toll zu finden. Man muss nur bei "ok, 45 Minuten unterhaltsame Doku über das Bermudadreick mit 5 spannend klingenden Hypothesen, von denen leider keine jemals halbwegs bewiesen wurde, von daher bin ich genauso schlau wie vorher und das Mysterium bleibt ein Mysterium." den Absprung finden.
Aber so ein bisschen "Was wäre, wenn..." und "Es könnte doch sein, dass..." zur Unterhaltung finde ich auch ab und zu spaßig.

Schön auch die Geschichte vom Djatlow-Pass:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ungl%C3%B ... atlow-Pass
Da kann man so richtig schön von geheimen Militärexperimenten bis zum Yeti alles mutmaßen :).
Zuletzt geändert von Ilikekebap am Montag 26. Mai 2025, 11:31, insgesamt 2-mal geändert.
"Wenn der Mensch ein Trottel ist, dann ist "bediene dich deines Verstandes" ein mieser Ratschlag."
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

firlefanz11 hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 11:02 Offensichtlich...
Ich hab mal in nem anderen Forum ne Spiritualistentussi "kennengelernt". Was die teilweise abgesondert hat...
Da ich ja auf meine Mutter aufpasse ( hört sich immer besser an als Pflege.... ) und die ja ganz tief in diesem Denken drin steckt, weiß ich ganz genau, was du meinst.
Ich glaub es war Ende der 90er als sie bei meiner Schwester ( also die jüngere von den beiden älteren ) ankam und ihr eine magnetische Waschmaschinen Karte andrehen wollte, damit die Wäsche sauberer wird.
Mein Schwager ( einer der wenigen Verbündeten in diesem Teil der Familie ) wollte das dann wissen was denn das für ein Magnet wäre. "Ja das ist ein normaler Magnet und damit wird das Wasser besser".
"Gut, ich hol mir dann einen aus der Arbeit, der tut es dann auch".
Das Streitgespräch ging dann noch ein paar Minuten, aber meine Mutter konnte schlichtweg nicht erklären, was denn an diesem Waschmagneten anders wäre als an einem Magneten von der MAN.
Und das war nur eine harmlose Geschichte.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

Ilikekebap hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 11:13 Vielleicht auch eher eine Spirituousentussi :).

Ein Stück weit ist es glaube ich auch einfach menschlich, spannende und mysteriöse Geschichten toll zu finden. Man muss nur bei "ok, 45 Minuten unterhaltsame Doku über das Bermudadreick mit 5 spannend klingenden Hypothesen, von denen leider keine jemals halbwegs bewiesen wurde, von daher bin ich genauso schlau wie vorher und das Mysterium bleibt ein Mysterium." den Absprung finden.
Vor allem ist es ja kein Mysterium, weil dort nicht mehr Schiffe und Flugzeuge verschwinden wie woanders auch. Gibts ne gute Auswertung, wenn ich die wieder finde, post ich die.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

PeterK hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 11:12 Wenig überraschend dachte ich an genau dieses Beispiel. ;)
Es ist halt das klassische Paradebeispiel der letzten zwanzig Jahre. Nicht mal dieser Malasian Airline Flug, der irgendwo im Indik runter gemacht hat, bekam mehr ausgefeilte Blödsinnstheorien zusammen.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von firlefanz11 »

Ilikekebap hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 11:13 Ein Stück weit ist es glaube ich auch einfach menschlich, spannende und mysteriöse Geschichten toll zu finden.
...
Aber so ein bisschen "Was wäre, wenn..." und "Es könnte doch sein, dass..." zur Unterhaltung finde ich auch ab und zu spaßig.
Klar. Es gibt ja auch gute Mysteriedokus, die rein sachlich gehalten sind.
Am besten war mal Eine in einem dritten Programm über die Entwicklung des Urmenschen, die kurz vor Schluß dann darin mündete, dass die Forscher in eine Höhle gingen, in Der noch lebende Urmenschen vermutet wurden.
Und tatsächlich saßen da fünf um ein Lagerfeuer! :eek: :wow:
Dann beim Abspann wurde aufgelöst, dass es sich um einen Aprilscherz handelte... :D
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von firlefanz11 »

Alexyessin hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 11:16 ... und ihr eine magnetische Waschmaschinen Karte andrehen wollte, damit die Wäsche sauberer wird.
Hornkamm an die Oberseite des Monitors kleiben zum ableiten von schädlicher Monitorstrahlung... :D
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von firlefanz11 »

Alexyessin hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 11:18 Es ist halt das klassische Paradebeispiel der letzten zwanzig Jahre. Nicht mal dieser Malasian Airline Flug, der irgendwo im Indik runter gemacht hat, bekam mehr ausgefeilte Blödsinnstheorien zusammen.
LOST :x
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

firlefanz11 hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 11:33 Hornkamm an die Oberseite des Monitors kleiben zum ableiten von schädlicher Monitorstrahlung... :D
Ungefähr so was. Aber um zurück zu kommen. Das ist meiner Meinung nach wirklich die ähnliche Schiene. Mit irgendeinem "Geheimwissen" Kohle zu machen.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von firlefanz11 »

Alexyessin hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 11:45 Das ist meiner Meinung nach wirklich die ähnliche Schiene. Mit irgendeinem "Geheimwissen" Kohle zu machen.
Auf Jeden...!
Dass es grad für diesen Präastronautik Kram einen enormen Markt gibt, erkennt man übrigens schon an den Verkaufszahlen der Bücher des Pioniers der Präaustronautik E. v. Däniken...
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

firlefanz11 hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 11:50 Auf Jeden...!
Dass es grad für diesen Präastronautik Kram einen enormen Markt gibt, erkennt man übrigens schon an den Verkaufszahlen der Bücher des Pioniers der Präaustronautik E. v. Däniken...
Da Bücher und Medien allgemein eher Nachfrage orientiert sind, muss es doch einen im Menschen vorhandenen Fleck geben, auf so was anzuspringen.
Lass mal den Däniken bei Seite, der hat wohl die ersten "Entdeckungen" noch selbst finanzieren können, aber welcher Verlag schmeißt einfach mal 1000 Bücher Schwurbelix auf den Markt um ein Angebot zu testen.....
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Liegestuhl »

Die Sache mit dem Bermuda-Dreieck stimmt aber. Da hatte ich als Kind eine LP von Europa, in der das aufgearbeitet wurde.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

Liegestuhl hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 12:02 Die Sache mit dem Bermuda-Dreieck stimmt aber. Da hatte ich als Kind eine LP von Europa, in der das aufgearbeitet wurde.
Ah ja. :D ( Vielleicht sollten wir für die Generationen nach uns kurz darlegen, daß LP "Langspielschallplatte" bedeutet ;) )
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Umetarek »

firlefanz11 hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 11:00 Ich war mir bei Umes Post jetzt nicht sicher ob sich das NUR auf die angeblichen Borelioseforscher bezog. Daher mein Einwand.
Nein es geht um die Borreliose, das mit den Naziforschern weiß ich. Aber da helfen keine Argumente, selbst das Ötzi schon die gleiche Borreliose hatte, da kommt man nicht durch...
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Ilikekebap »

Ötzi war doch bekanntlich der Urnazi, oder etwa nicht?
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

Ilikekebap hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 12:42 Ötzi war doch bekanntlich der Urnazi, oder etwa nicht?
Was soll der Mist? Das ist nicht die Weinstube.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Dark Angel »

Alexyessin hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 10:54 Und solange es Menschen gibt, die dafür zahlen wird es das geben. Interessanterweise ist die Masche wiederum recht simple. Glaubt nicht alles, hinterfragt alles aber nicht das, was "Autor" schreibt.
Stimmt, denn wenn du das tust und das Ergebnis der Hinterfragung auch noch belegen kannst, findest du kein Gehör.
Stichwort "Karte des Piri Reis" - diese Karte soll angeblich die exakte Westküste Südamerikas UND die eisfreie Antarktis oder alternativ Australien abbilden.
Diesen Nonsens findet man im Brockhaus genauso wie bei Wikipedia. Wenn man sich anschaut, dass in beiden Fällen ein gewisser Jürgen Spanuth und Charles Hapgood als Quelle angegeben wird, kraulen sich einem die Fußnägel nach oben.

Und dann wundert ihr euch, wenn Nonsens und Esoterik als Wissenschaft verkauft werden
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

Dark Angel hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 19:05 Stimmt, denn wenn du das tust und das Ergebnis der Hinterfragung auch noch belegen kannst, findest du kein Gehör.
Stichwort "Karte des Piri Reis" - diese Karte soll angeblich die exakte Westküste Südamerikas UND die eisfreie Antarktis oder alternativ Australien abbilden.
Diesen Nonsens findet man im Brockhaus genauso wie bei Wikipedia. Wenn man sich anschaut, dass in beiden Fällen ein gewisser Jürgen Spanuth und Charles Hapgood als Quelle angegeben wird, kraulen sich einem die Fußnägel nach oben.

Und dann wundert ihr euch, wenn Nonsens und Esoterik als Wissenschaft verkauft werden
Ich nicht, ich wunder mich da schon lange nicht mehr. Aber ich halte immer dagegen. Dafür komme ich abwechselnd in die Hölle, bin ein Schlafschaf oder werde schon sehen, was mir mit meiner verkopften Wissenschaftsdenke passiert.
Was für mich wirklich interessant ist, warum Menschen darauf reinfallen. Ich kann mir ohne Probleme bei einem berühmteren Mysterie Kanal was ansehen und mir persönlich denken "mei, schöne Geschichte". Aber es gibt Menschen, die da voll darauf abfahren. Nimm doch nur die Story mit diesen Wolkenmenscehn in den Anden. Da ging ja eine Zeit die Idee rum, daß wären irgendwie Abkömmlinge der Karthager und Iberer die es in Vorcaesarischer Zeit geschafft haben nicht nur über den Atlantik zu kommen ( was ja vielleicht noch möglich wäre ) und sich dann aber quer durch die Anden bis ins heutige Peru durchgeschlagen haben. Ich denke, du kennst die Geschichte daher spare ich mir die weiteren Ausführungen. Und trotzdem hält sich das eisern in manchen Köpfen.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Dark Angel »

Alexyessin hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 19:34 Ich nicht, ich wunder mich da schon lange nicht mehr. Aber ich halte immer dagegen. Dafür komme ich abwechselnd in die Hölle, bin ein Schlafschaf oder werde schon sehen, was mir mit meiner verkopften Wissenschaftsdenke passiert.
Was für mich wirklich interessant ist, warum Menschen darauf reinfallen. Ich kann mir ohne Probleme bei einem berühmteren Mysterie Kanal was ansehen und mir persönlich denken "mei, schöne Geschichte". Aber es gibt Menschen, die da voll darauf abfahren. Nimm doch nur die Story mit diesen Wolkenmenscehn in den Anden. Da ging ja eine Zeit die Idee rum, daß wären irgendwie Abkömmlinge der Karthager und Iberer die es in Vorcaesarischer Zeit geschafft haben nicht nur über den Atlantik zu kommen ( was ja vielleicht noch möglich wäre ) und sich dann aber quer durch die Anden bis ins heutige Peru durchgeschlagen haben. Ich denke, du kennst die Geschichte daher spare ich mir die weiteren Ausführungen. Und trotzdem hält sich das eisern in manchen Köpfen.
Tja, eine gleich gelagerte Frage ist "wie kommt Kokain in Pharaonenmumien?". Schon ca. 4500 bis 4000 Jahre bp sind Pflanzen diesseits des Atlantiks nachweisbar, die es hier eigentlich gar nicht geben dürfte, weil ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet in Südamerika liegt. Es ist also durchaus denkbar, dass es bereits vor Jahrtausenden einen gewissen Austausch gegeben hat (Diffusionshypothese). Mittels LIDAR konnte ein weitverzweigtes Netz von Siedlungen im Regenwald nachgewiesen werden, was nahelegt, dass die präkolumbische Bevölkerung deutlich größer war, als bisher angenommen. Auch das Siedlungsgebiet der Maya war sehr viel größer als bisher vermutet.
Will sagen, die Forschung steht hier noch ganz am Anfang und es sind südamerikanische Staaten/Universitäten, die sich zunehmend ihrer präkolumbischen Geschichte annehmen. Es dürfte also einige Überraschungen geben und sich als real erweisen, was bisher als Esoterik bzw Spinnerei abgetan wird.
Ich war auch mal von Dänickens "Vermutungen" faziniert, habe mich gefragt, ob da nicht doch was dran sein könnte. Naja - die Ernüchterung stellte sich recht schnell ein. Für ein Online-Magazin habe ich einen Aufsatz über Teotihuacán geschrieben, dabei die Geschichte der Stadt, ihren Aufstieg, ihre Hochzeit und ihren Untergang beleuchtet. Teotihuacán ist eine der Stätten, die Dänicken als Beweis für die Anwesenheit Außerirdischer hernimmt. Er argumentiert mit dem astronomisch-mathematischen Weltbild ihrer Bewohner, der Maya und später Azteken. Darauf gründend behauptet Dänicken, dass die Zeremonialbauten ein exaktes Abbild unseres Sonnensystems darstellen. So wie er das alles erklärt und herleitet, klingt das durchaus logisch und plausibel, hält allerdings schon einer oberflächlichen Überprüfung nicht stand. Schon während der Recherchen zu meinem Aufsatz war ich von der "Dänickenitis" kuriert. Mein vorsichtiges "für-möglich-halten" wich einer tiefsitzenden Skepsis und Kritik. Dennoch behalte ich die Worte eines (viel zu früh verstorbenen) guten Bekannten "es ist unwissenschaftlich anzunehmen ..." im Hinterkopf ...
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

Dark Angel hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 20:50 Tja, eine gleich gelagerte Frage ist "wie kommt Kokain in Pharaonenmumien?". Schon ca. 4500 bis 4000 Jahre bp sind Pflanzen diesseits des Atlantiks nachweisbar, die es hier eigentlich gar nicht geben dürfte, weil ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet in Südamerika liegt. Es ist also durchaus denkbar, dass es bereits vor Jahrtausenden einen gewissen Austausch gegeben hat (Diffusionshypothese). Mittels LIDAR konnte ein weitverzweigtes Netz von Siedlungen im Regenwald nachgewiesen werden, was nahelegt, dass die präkolumbische Bevölkerung deutlich größer war, als bisher angenommen. Auch das Siedlungsgebiet der Maya war sehr viel größer als bisher vermutet.
Will sagen, die Forschung steht hier noch ganz am Anfang und es sind südamerikanische Staaten/Universitäten, die sich zunehmend ihrer präkolumbischen Geschichte annehmen. Es dürfte also einige Überraschungen geben und sich als real erweisen, was bisher als Esoterik bzw Spinnerei abgetan wird.
Ach, es macht immer wieder Spaß sich mit dir über solche Side-Spins auszutauschen. Also ich habe ja geschrieben, daß ich eine präkolumbianische transatlantische Verbindung möglich halte. Thor Heyerdal hat es ja mit der Ra 2 technisch bewiesen, daß solche Reisen zumindest möglich waren. Erinnere dich an die Clovis-First Betonköpfe, wie die auf die Monte Verde Sachen reagiert haben. Auch dogmatisches Denken kann die Wissenschaft natürlich beeinträchtigen. Aber das meine ich nicht. Es ist mEn ein Unterschied ob es unregelmäßige Handelsbeziehungen über den Atlantik gegeben hat oder ob es eine große Auswanderung aus dem Raum Spanien/Karthago bis in die Anden Perus gegeben haben soll.
Dark Angel hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 20:50 Ich war auch mal von Dänickens "Vermutungen" faziniert, habe mich gefragt, ob da nicht doch was dran sein könnte. Naja - die Ernüchterung stellte sich recht schnell ein. Für ein Online-Magazin habe ich einen Aufsatz über Teotihuacán geschrieben, dabei die Geschichte der Stadt, ihren Aufstieg, ihre Hochzeit und ihren Untergang beleuchtet. Teotihuacán ist eine der Stätten, die Dänicken als Beweis für die Anwesenheit Außerirdischer hernimmt. Er argumentiert mit dem astronomisch-mathematischen Weltbild ihrer Bewohner, der Maya und später Azteken. Darauf gründend behauptet Dänicken, dass die Zeremonialbauten ein exaktes Abbild unseres Sonnensystems darstellen. So wie er das alles erklärt und herleitet, klingt das durchaus logisch und plausibel, hält allerdings schon einer oberflächlichen Überprüfung nicht stand. Schon während der Recherchen zu meinem Aufsatz war ich von der "Dänickenitis" kuriert. Mein vorsichtiges "für-möglich-halten" wich einer tiefsitzenden Skepsis und Kritik. Dennoch behalte ich die Worte eines (viel zu früh verstorbenen) guten Bekannten "es ist unwissenschaftlich anzunehmen ..." im Hinterkopf ...
Das ist oft so. Eine einfache Erklärung für die willigen Leser, die lieber nicht hinterfragen ( können oder wollen ). Darauf beruht mEn eben auch dieses Geschäftsmodell mit diesen Mysterien.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Dark Angel »

Alexyessin hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 21:35 Ach, es macht immer wieder Spaß sich mit dir über solche Side-Spins auszutauschen. Also ich habe ja geschrieben, daß ich eine präkolumbianische transatlantische Verbindung möglich halte. Thor Heyerdal hat es ja mit der Ra 2 technisch bewiesen, daß solche Reisen zumindest möglich waren. Erinnere dich an die Clovis-First Betonköpfe, wie die auf die Monte Verde Sachen reagiert haben. Auch dogmatisches Denken kann die Wissenschaft natürlich beeinträchtigen. Aber das meine ich nicht. Es ist mEn ein Unterschied ob es unregelmäßige Handelsbeziehungen über den Atlantik gegeben hat oder ob es eine große Auswanderung aus dem Raum Spanien/Karthago bis in die Anden Perus gegeben haben soll.
Naja - Thor Heyerdal hat seine Reise nur unter Ausnutzung der Strömung(en) von Europa nach Amerika durchgeführt, den Versuch einer Rückreise hat er nicht unternommen, weil sein Floß (Ra 2 nicht steuerbar war. Darauf stützen sich die Gegner der Diffusionshypothese. Dominique Görlitz hat mit seiner Abora4 versucht, von New York aus, den Atlantik zu überqueren. Die Abora war ein - mittels Schwertern - steuerbares Floß. Leider wurde die Abora in New York unsachgemäß gelagert, das Schilf wurde feucht und begann von innen her zu faulen, aufgrund dessen ist Görlitz mit seiner Expedition gescheitert. Er musste die Abora in einem Sturm aufgeben. So lange experimentelle Archäologie keinen Beleg dafür antreten kann, dass auch Reisen von Amerika nach Afrika/Europa möglich waren, wird die Diffusionshypthese wohl nicht anerkannt werden.
Was die Clovis-First Betonköpfe angeht, hat ja Dennis Stanford vom Smithonian schon in den späten Neunzigern gewettert - nach dem Motto, "wer tiefer gräbt als Clovis, begeht ein Sakrileg". Stanford war an der Grenze zu Kanada auf archäologische Befunde gestoßen, die deutlich älter waren als Clovis und sehr große Ähnlichkeit mit Befunden aus dem Solutreen (Europa) hatten.
Alexyessin hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 21:35 Das ist oft so. Eine einfache Erklärung für die willigen Leser, die lieber nicht hinterfragen ( können oder wollen ). Darauf beruht mEn eben auch dieses Geschäftsmodell mit diesen Mysterien.
Viele haben auch nicht die Möglichkeit zu hinterfragen oder stoßen bei dem Versuch auf ähnlichen Nonsens, der allerdings wissenschftlich daher kommt ==> siehe Piri Reis Karte.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

Dark Angel hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 22:21 Naja - Thor Heyerdal hat seine Reise nur unter Ausnutzung der Strömung(en) von Europa nach Amerika durchgeführt, den Versuch einer Rückreise hat er nicht unternommen, weil sein Floß (Ra 2 nicht steuerbar war. Darauf stützen sich die Gegner der Diffusionshypothese. Dominique Görlitz hat mit seiner Abora4 versucht, von New York aus, den Atlantik zu überqueren. Die Abora war ein - mittels Schwertern - steuerbares Floß. Leider wurde die Abora in New York unsachgemäß gelagert, das Schilf wurde feucht und begann von innen her zu faulen, aufgrund dessen ist Görlitz mit seiner Expedition gescheitert. Er musste die Abora in einem Sturm aufgeben. So lange experimentelle Archäologie keinen Beleg dafür antreten kann, dass auch Reisen von Amerika nach Afrika/Europa möglich waren, wird die Diffusionshypthese wohl nicht anerkannt werden.
Was die Clovis-First Betonköpfe angeht, hat ja Dennis Stanford vom Smithonian schon in den späten Neunzigern gewettert - nach dem Motto, "wer tiefer gräbt als Clovis, begeht ein Sakrileg". Stanford war an der Grenze zu Kanada auf archäologische Befunde gestoßen, die deutlich älter waren als Clovis und sehr große Ähnlichkeit mit Befunden aus dem Solutreen (Europa) hatten.
Das ist diese "an der Eiskante entlang" Theorie. Auch sehr interessant.
Dark Angel hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 22:21 Viele haben auch nicht die Möglichkeit zu hinterfragen oder stoßen bei dem Versuch auf ähnlichen Nonsens, der allerdings wissenschftlich daher kommt ==> siehe Piri Reis Karte.
Und sind dann geneigt es zu glauben.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von 100wasser »

Dark Angel hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 22:21
Viele haben auch nicht die Möglichkeit zu hinterfragen oder stoßen bei dem Versuch auf ähnlichen Nonsens, der allerdings wissenschftlich daher kommt ==> siehe Piri Reis Karte.
Für genauso Mystisch wie die Mysterien selber erscheint mir die Tatsache das Menschen kaum noch zu erreichen sind wenn sie erst einmal einem Irrglauben aufgesessen sind.
Die Ausprägung an festgefahrene Meinungen, wie die Verschwörungstheorien rund um COVID-Impfungen oder Chemtrails, wirft Fragen nach der menschlichen Psyche auf. Kognitive Dissonanz und Borniertheit spielt hier wohl eine entscheidende Rolle.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

100wasser hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 23:30 Für genauso Mystisch wie die Mysterien selber erscheint mir die Tatsache das Menschen kaum noch zu erreichen sind wenn sie erst einmal einem Irrglauben aufgesessen sind.
Die Ausprägung an festgefahrene Meinungen, wie die Verschwörungstheorien rund um COVID-Impfungen oder Chemtrails, wirft Fragen nach der menschlichen Psyche auf. Kognitive Dissonanz und Borniertheit spielt hier wohl eine entscheidende Rolle.
Dazu hab ich gerade was bei FB gelesen. Terra X schreibt dort über die Gefahren bei Temperaturen in Bezug auf die steigende Erderwärmung über 35° C am Tag bei Schwangeren. Es kann wohl zu Frühgeburten führen. Und einer schreibt tatsächlich drunter:
Liegt wohl eher an den Folgen der "Corona Impfungen" und den ganzen Dreck, der Tag ein Tag aus versprüht wird.
Ich versuche jetzt mal amateurhaft dies zu entschlüßeln:

Zitierter User hält aus irgendwelchen Gründen die voranschreitende Erderwärmung für eine Erfindung. Daher kann es nicht an dieser Geschichte liegen, daß Frauen bei zu hohen Außentemperatur möglicherweise eine Frühgeburt erleiden.
Das es aber trotzdem vorkommt muss es ja was anderes sein, also kommt der Verweis auf die Impfungen gegen Covid und das Thema mit den Chemtrails.

Dahingehend hast du mit deiner Annahme nicht ganz unrecht, daß Menschen, die sich bereits innerhalb dieser - mir fällt jetzt kein besseres Wort ein - Blase befinden kaum mehr herausfinden ( können / wollen ).
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Dark Angel »

Alexyessin hat geschrieben: Dienstag 27. Mai 2025, 06:55 Dazu hab ich gerade was bei FB gelesen. Terra X schreibt dort über die Gefahren bei Temperaturen in Bezug auf die steigende Erderwärmung über 35° C am Tag bei Schwangeren. Es kann wohl zu Frühgeburten führen.
Was das angeht, ist Terra X aber auch auf der Esoterik/Verschwörungsschiene, um nicht zu sagen das ist Panikmache.
Zum einen sind wir noch weit entfernt von sommerlichen Durchschnittstemperaturen von 35 °C und zum anderen hat sich der HSS in Ostafrika entwickelt, wo die Temperaturen die 35 °C durchaus überschreiten. Würde es den Tatsachen entsprechen, was Terra X behauptet, hätte der HSS gar nicht entstehen und sich ausbreiten dürfen. Darüber hinaus - ca. 70% aller angelegten Schwangerschaften enden (ganz natürlich) vor der 18.SSW und das ganz ohne hohe Sommertemperaturen.
Sorry, aber seriöse Berichterstattung sieht anders aus.
Alexyessin hat geschrieben: Dienstag 27. Mai 2025, 06:55 Zitierter User hält aus irgendwelchen Gründen die voranschreitende Erderwärmung für eine Erfindung. Daher kann es nicht an dieser Geschichte liegen, daß Frauen bei zu hohen Außentemperatur möglicherweise eine Frühgeburt erleiden.
Tja, da muss ich dem zitierten User leider Recht geben. Es gibt einen Klimawandel - eine Warmphase, die auf eine Kaltphase (Kleine Eiszeit), aber es gibt keine "voranschreitende Erderwärmung". Dagegen sprechen Daten der NASA und von NOAA, die auch im IPCC ihren Niederschlag finden. Und auch Jochem Marotzke (Präsident des Max-Planck-Instituts für Meteorologie) mahnt einen Paradigmenwechsel an, weil Klimamodelle die tatsächliche Klimaentwicklung zunehmend weniger abbilden, weil der berechnete Temperaturanstieg nicht erfolgt.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Dark Angel »

100wasser hat geschrieben: Montag 26. Mai 2025, 23:30 Für genauso Mystisch wie die Mysterien selber erscheint mir die Tatsache das Menschen kaum noch zu erreichen sind wenn sie erst einmal einem Irrglauben aufgesessen sind.
Die Ausprägung an festgefahrene Meinungen, wie die Verschwörungstheorien rund um COVID-Impfungen oder Chemtrails, wirft Fragen nach der menschlichen Psyche auf. Kognitive Dissonanz und Borniertheit spielt hier wohl eine entscheidende Rolle.
Zuerst solltest du die Frage stellen, wie es überhaupt zur Mystifizierung/Mysterienbildung kommen kann.
Häufig sind es relativ kurze Meldungen über Entdeckungen, die in Pressemitteilungen, ohne jegliche Erklärungsansätze, erscheinen. Menschen wollen Antworten, möglichst einfache, verständliche Antworten. Bleiben diese aus, folgt ggf sogar ein "Wir wissen es nicht!" ist das eine 1A-Vorlage für Mysterienbildung. Drei davon wurden angesprochen - zum einen das Kokain in Pharaonenmumien. Nein, nicht das Pulver irgendwo auf der Mumie, sondern Pflanzenteile im Innern der Mumie, bevor die Umwicklung mit Baumwollbinden erfolgte. Die Koka-Pflanze wurde zu keiner Zeit in Afrika angebaut, dann wären da die Chachapoya, deren äußeres Erscheinungsbild nicht zu den anderen indigenen Stämmen passt, wohl aber zu dem der Europäer und als drittes habe ich die Piri Reis Karte genannt, die sogar von Wissenschaftlern kontrovers diskutiert wird, bei der jedoch die Antwort so einfach ist, dass das einfach nicht stimmen kann, dass diese Antwort nirgends (auch bei Wissenschaftlern nicht) Gehör findet.
Solche Themen eignen sich hervorragend zur Mystifizierung und je abenteuerlicher die Antworten ausfallen, um so länger halten sie sich. Menschen werden nunmal von Sensationen angezogen, wie die Motten vom Licht. Mit kognitiver Dissonanz hat das wenig zu tun ...
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von Alexyessin »

Dark Angel hat geschrieben: Dienstag 27. Mai 2025, 13:44
Tja, da muss ich dem zitierten User leider Recht geben. Es gibt einen Klimawandel - eine Warmphase, die auf eine Kaltphase (Kleine Eiszeit), aber es gibt keine "voranschreitende Erderwärmung". Dagegen sprechen Daten der NASA und von NOAA, die auch im IPCC ihren Niederschlag finden. Und auch Jochem Marotzke (Präsident des Max-Planck-Instituts für Meteorologie) mahnt einen Paradigmenwechsel an, weil Klimamodelle die tatsächliche Klimaentwicklung zunehmend weniger abbilden, weil der berechnete Temperaturanstieg nicht erfolgt.
Du hast schon gesehen, was der über Chemtrails geschrieben hat? Darum ging es mir. Und bitte nicht hier jetzt die Erderwärmung diskutieren, dazu gibt es im 7er einen ganzen Thread.
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Re: Das Geschäft mit Mysteries

Beitrag von 100wasser »

Dark Angel hat geschrieben: Dienstag 27. Mai 2025, 14:00 zum einen das Kokain in Pharaonenmumien.
Super spannendes Thema !....hab mich, vor nicht all zu langer Zeit, da mal eingelesen.
Transatlantische Kontakte vor der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus sind mehr als wahrscheinlich.
.....hat jetzt aber mit meinem Post nur wenig zu tun ;)
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