Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

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JJazzGold
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Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von JJazzGold »

In Deutschland wird wieder zwischen Deutschen und Deutschen unterschieden.

Auf der einen Seite von extremen Lagern wie der AfD, die im Biodeutschen den Nazirechtsnachfolger des Ariers sieht.
Auf der anderen Seite von Nichtbiodeutschen, die glauben sich mit der Kategorisierung als Besserdeutsche, weil irgendwann Großelteltern, Eltern, oder man selbst immigriert ist von den geschichtsbösen Biodeutschen abgrenzen zu können.

Ich kann nur hoffen, dass sich dieser fatale Trend nicht durchsetzt, denn er würde beide Gruppen schaden und im nahen wie fernen Ausland ein desaströses Bild von Deutschland zeichnen. Extreme beider Seiten innerhalb und außerhalb Deutschlands würden diese Sortierweise in Biodeutsche und Nichtbiodeutsche gnadenlos für ihre Zwecke ausnutzen.



Quotes dazu aus dem Hamas überfällt Israel Forum

1)
Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 23. November 2024, 22:58 OMG. Wäre ICH Biodeutscher würde ICH mich schämen.
JjazzGold

Ich weigere mich eure rechtsextreme Aufteilung der Deutschen in Vollbiodeutsche, wie mich, Halbbiodeutsche, wie Vongole und mit Sicherheit eines noch zu findenden Achtelbiodeutschen und Nichtbiodeutsche zu akzeptieren.
Diese fatale Sichtweise kennt man als Deutsche/Deutscher und ich werde mir diese weder von Deutschen wie sie in der AfD zu finden sind, noch von Deutschen mit Migrationshintergrund oder Besserdeutschen Politikern, noch von Ausländern oktroyieren lassen.

Und weil es nicht hierher gehört, weil z.B. meine jüdischen Freunde in Isreal entsetzt über die erneute Sortierung in Deutschland wären, lege ich diese Unterhaltung im Unterforum Gesellschaft ab. Wo sie hoffentlich verhungert, weil der Großteil sich weigert, sich selbst und andere in die Kategorien Biodeutsche, Halbbiodeutsche und Nichtbiodeutsche zu kategorisieren.


2)

von Vongole » Gestern, 00:19

Tom Bombadil hat geschrieben: ↑Freitag 22. November 2024, 21:33
Das Problem ist: man ist völlig machtlos gegen diese Umtriebe, man kann seinen jüdischen Freunden und Bekannten nur immer wieder Trost spenden und als Beistand dienen. In solchen Tagen bin ich regelrecht froh, kein Biodeutscher zu sein, wäre ich einer, ich würde mich zu Tode schämen.

Vongole

a) Ich bin zwar auch keine Biodeutsche, aber ich schäme mich trotzdem.

b) Übrigens bin ich gebürtige Deutsche, hier aufgewachsen, aber mit dem sogenannten Migrationshintergrund durch die väterliche Linie.
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Billie Holiday
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Billie Holiday »

Ich bin Volldeutsche, und es gibt nichts, was ich dagegen tun kann.
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aleph
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von aleph »

Auch wenn ich Nichtbiodeutscher wäre, wäre ich Teil dieser Gesellschaft und wenn mir das Verhalten von Teilen der Gesellschaft peinlich wäre, dann wäre es das auch so, wenn ich Migrationshintergrund hätte. Gute Frage, wann man zum Biodeutschen wird. Müssen alle Vorfahren bis zu einem gewissen Grad deutschsprachig und in Deutschland gelebt haben? Für gewisse Leute werden bestimmte Migranten nie zu Biodeutsche.

Das, was V oder TB sagen wollten, könnte sein, dass sie zum Ausdruck bringen wollen, dass sie hier nicht geboren und aufgewachsen sind und eine andere Identität haben, so wie für mich Vorgänge in einem anderen Land nicht peinlich sein können, weil ich damit nichts zu tun habe. Wenn aber jemand als Migrant hier lebt, kann das vorkommen.
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Frank_Stein
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Frank_Stein »

Deutscher ist man, wenn man keine andere Heimat als Deutschland hat. Man kann nur eine Heimat haben und nur einem Gott dienen und nur mit einer Frau verheiratet sein.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von schokoschendrezki »

@JJazzGold: Absolute Zustimmung. WIr sind gottseidank von der Vorstellung einer Biodeutschheit zur Vorstellung von Rechtsstaatlichkeit gekommen. Alle Bürger sind vor dem Gesetz gleich. Und Deutschland ist voll von Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft, deutscher Muttersprache und oft auch deutschem Geburtsort, die alle möglichen Herkünfte aufzuweisen haben. Ich auch. Dazu braucht man sich nur einfach die Familiennamen der Schülerinnen und Schüler in einer durchschnittlichen deutschen Grundschule anschauen oder die der Studenten und Studentinnen an einer durchchnittlichen Hochschule. Und damit sind keineswegs nur Nachnamen aus dem arabischen, zentralasiatischen oder nordafrikanischen Raum gemeint. Der ganze Großraum Berlin-Brandenburg ist voll von abiologisch Deutschen wie den Sawickis, Schimanskis und Dabrowskis. Von den Kirschbaums oder Sterns gar nicht zu reden. Im Saarland war ich noch nie. Aber da wirds wohl noch mal einen Tick ausgeprägter sein.
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Billie Holiday
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Billie Holiday »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 14:00 Deutscher ist man, wenn man keine andere Heimat als Deutschland hat. Man kann nur eine Heimat haben und nur einem Gott dienen und nur mit einer Frau verheiratet sein.
:D :D so ein Bullshit.
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Zweifeler
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Zweifeler »

Rasse/Ethnie sind halt ein wichtiger Bestandteil der Linken und Rechten Ideologie.

Für mich nur interessant zu beobachten, inwiefern man sich als Deutscher versucht selbst von seiner Kultur / Land zu distanzieren, Integration oder Gesellschaftlich natürlich ein Problem. Sieht man ja hier im Forum.
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schokoschendrezki
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von schokoschendrezki »

Zweifeler hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 14:47 Rasse/Ethnie sind halt ein wichtiger Bestandteil der Linken und Rechten Ideologie.

Für mich nur interessant zu beobachten, inwiefern man sich als Deutscher versucht selbst von seiner Kultur / Land zu distanzieren, Integration oder Gesellschaftlich natürlich ein Problem. Sieht man ja hier im Forum.
Dir Beherrschung der deutschen Sprache und allgemein des sprachlogischen Denkens wäre in dieser Hinsicht schon mal von Vorteil!
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 12:30 Ich bin Volldeutsche ...
Mal abgesehen davon, was Du unter "volldeutsch" verstehst: Gilt das auch wenn Du mal drei oder vier Generationen zurückdenkst?
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von El Mundo »

schokoschendrezki hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 14:54 Dir Beherrschung der deutschen Sprache und allgemein des sprachlogischen Denkens wäre in dieser Hinsicht schon mal von Vorteil!
Das können ja nicht mehr viele "UREINWOHNER" bzw. Biodeutsche heutzutage noch.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von El Mundo »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 12:30 Ich bin Volldeutsche, und es gibt nichts, was ich dagegen tun kann.
Ja natürlich wenn dann im eigenen Stammbaum zurückgehst sicherlich. :D

Die "deutschen Ureinwohner" = Urrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrgroßvater war "Germane", voll blond und bläugig. ;)
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von El Mundo »

JJazzGold hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 09:22 In Deutschland wird wieder zwischen Deutschen und Deutschen unterschieden.

Auf der einen Seite von extremen Lagern wie der AfD, die im Biodeutschen den Nazirechtsnachfolger des Ariers sieht.
Auf der anderen Seite von Nichtbiodeutschen, die glauben sich mit der Kategorisierung als Besserdeutsche, weil irgendwann Großelteltern, Eltern, oder man selbst immigriert ist von den geschichtsbösen Biodeutschen abgrenzen zu können.

Ich kann nur hoffen, dass sich dieser fatale Trend nicht durchsetzt, denn er würde beide Gruppen schaden und im nahen wie fernen Ausland ein desaströses Bild von Deutschland zeichnen. Extreme beider Seiten innerhalb und außerhalb Deutschlands würden diese Sortierweise in Biodeutsche und Nichtbiodeutsche gnadenlos für ihre Zwecke ausnutzen.

(...),
Zitat gekürzt, streicher
Du hast den "Dreiviertelbiodeutschen" vergessen. :) ;)
Zuletzt geändert von streicher am Dienstag 21. Januar 2025, 09:47, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Billie Holiday »

PeterK hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 15:24 Mal abgesehen davon, was Du unter "volldeutsch" verstehst: Gilt das auch wenn Du mal drei oder vier Generationen zurückdenkst?
Ja, das war der Grund, mich als Volldeutsche zu bezeichnen - ich habe keine migrantischen Vorfahren in den letzten Generationen.

Meine Großtante musste zu Adolfs Zeiten in der Schule einen Stammbaum anfertigen. Diesen habe ich in meinen Unterlagen. Daher weiß ich so in etwa meine Vorfahren. Es ist nichts, wofür ich etwas kann, es ist so, wie es ist. Darüber bin ich weder stolz noch betrübt.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von aleph »

Wenn ein viertelbiodeutscher und eine dreiviertelbiodeutsche Kinder bekommen, sind sie dann vollbiodeutsche?
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Billie Holiday »

El Mundo hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 15:28 Ja natürlich wenn dann im eigenen Stammbaum zurückgehst sicherlich. :D

Die "deutschen Ureinwohner" = Urrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrgroßvater war "Germane", voll blond und bläugig. ;)
Ja, kann ich. Was ist dein Problem? Unterstellst du Stolz oder sowas? Ich habe sehr schöne braune Augen, blond war ich als Kind.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von schokoschendrezki »

El Mundo hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 15:28 Ja natürlich wenn dann im eigenen Stammbaum zurückgehst sicherlich. :D

Die "deutschen Ureinwohner" = Urrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrgroßvater war "Germane", voll blond und bläugig. ;)
"Deutsche" gibts eigentlich gar nicht. Noch unsinniger und absurder ist diese seltsame Lehre von den drei bayerischen Stämmen plus dem vierten Stamm der Heimatvertriebenen. Ich kann einfach nicht glauben, dass die Menschen auf dem Gebiet des heutigen Bundeslands Bayern so dumm sein können, solchen Blödsinn zu glauben.

Jüngere Forschungen verdichten sich eher zur Vermutung, dass der Herkunfts-Ursprung der Mehrheit der in Bayern lebenden Menschen irgendwo zwischen Bulgarien und Persien liegt. Dass aber genauso auch Menschen aus Skandinavien vor vielen Jahrhunderten ins heutige Bayerngebiet eingewandert sind. Die meisten Legenden rund um irgendsowas wie Biobayerntum dürften im 19. Jahrhundert und hier speziell in der Prinzregentenzeit entstanden sein. Und sind das Ergbenis gravierender gesellschaftlicher Wandlungen im Zuge der Industrialisierung. Rückbesinntheit auf irgendwas, das es so nie gegeben hat. Die bayerische Lederhose in der Form wie wir sie heut kennen hat sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts herausgebildet. Das DIrndlkleid ist eine geniale Erfindung der jüdischen Kaufmannsfamilie Wallach irgendwann ab 1900.

Was es gibt: Die sich wandelnde deutsche Sprache. Die gibts wirklich. Sie ist aber kein Kulturgegenstand für irgendwelche vermeintlichen Biodeutschen. Sondern steht jedem Menschen auf der Welt zur Aneignung zur Verfügung.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 15:32 Daher weiß ich so in etwa meine Vorfahren.
Und die haben auch im 19. Jahrhundert schon in SH gelebt?
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 15:32 Ja, das war der Grund, mich als Volldeutsche zu bezeichnen - ich habe keine migrantischen Vorfahren in den letzten Generationen.

Meine Großtante musste zu Adolfs Zeiten in der Schule einen Stammbaum anfertigen. Diesen habe ich in meinen Unterlagen. Daher weiß ich so in etwa meine Vorfahren. Es ist nichts, wofür ich etwas kann, es ist so, wie es ist. Darüber bin ich weder stolz noch betrübt.
Von der Logik her: Das Komplement zum Stolz, eine Bio-Deutsche, ein Bio-Deutscher zu sein ist nicht etwa identisch mit der Scham, eine Bio-Deutsche, ein Bio-Deutscher zu sein. Der größte Teil dieses Komplements besteht in der Sichtweise, einfach ein Individuum mit deutscher Muttersprache oder auch sehr guten Deutschkenntnissen oder einfach ein deutscher Staatsbürger mit so gut wie keinen Deutschkenntnissen oder auch ein Migrant von irgendwoher in Deutschland zu sein.

Der Begriff "Deutscher Nationalstaat" wird eigentlich immer mit dem Jahr 1871 assoziert. Auch wenn die heutige Bundesrepublik Deuitschland als ein Nationalstaat betrachtet werden kann. Sie ist aber dennoch nicht der Nationalstaat Deutschland sondern die Bundesrepublik Deutschland. Zur Nation gehören alle, die nicht gegen dieses Grundgesetz vorgehen. (Was übrigens ein Unterschied zu der Gesamtmenge der Menschen in Deutschland ist, die sich sogar zum Grundgesetz aktiv bekennen, So weit geht dieses Prinzip der Nichtgebundenheit).
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Sonntag 24. November 2024, 16:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von El Mundo »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 15:35 Ja, kann ich. Was ist dein Problem? Unterstellst du Stolz oder sowas? Ich habe sehr schöne braune Augen, blond war ich als Kind.
Ja natürlich und deine Vorfahren bis zu Barbarossa Zeiten nein bis Julius Caesar haben natürlich im schon in Deutschland gelebt. ;) :D

Das ist der gleiche Blödsinn mit dem Mythos "Bayerntum" den die Floklore CSU gerne befeuert und wahrscheinlich kommt gleich wieder das Lieblingswort der Rechten von angeblichen "deutschen Leitkultur" ins Spiel. :x
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Skull »

El Mundo hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 15:28
Ja natürlich wenn dann im eigenen Stammbaum zurückgehst sicherlich.
Also…meine Ahnen und Vorfahren kommen seit dem 17. Jahrhundert ALLE aus dem Münsterland.
Es sei denn, dort gab es sogenannte „Kuckuckskinder“. :p

Welche Augen- und Haarfarbe die hatten, ist nicht bekannt. Ist auch völlig egal. :D

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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Billie Holiday »

El Mundo hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 15:58 Ja natürlich und deine Vorfahren bis zu Barbarossa Zeiten nein bis Julius Caesar haben natürlich im schon in Deutschland gelebt. ;) :D

Das ist der gleiche Blödsinn mit dem Mythos "Bayerntum" den die Floklore CSU gerne befeuert und wahrscheinlich kommt gleich wieder das Lieblingswort der Rechten von angeblichen "deutschen Leitkultur" ins Spiel. :x
Nein, das habe ich auch nicht behauptet. Ich besitze einen alten Stammbaum, der vermutlich als Schulprojekt von meiner Großtante, Baujahr 1921, angefertigt werden musste und aus dem hervorgeht, dass meine Vorfahren der letzten Generationen aus keinem Ausland kamen.
Und nun?
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Billie Holiday »

PeterK hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 15:46 Und die haben auch im 19. Jahrhundert schon in SH gelebt?
Aus dem Kirchenbüchern gehen Geburts-, Sterbedatum und Geburtsort hervor. Und natürlich, wer wen wann geheiratet hat.

Was genau willst du von mir? Willst du mir so ganz subjektiv unterjubeln, dass ich ganz stolz bin, Deutsche zu sein? Sollten zukünftig die Leute ganz schicke Vorfahren erfinden? Mist, hätte ich tun sollen. Leider leider habe ich nur wiedergegeben, was ich dank einer akribischen Schularbeit einer Großtante weiß.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Skull »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 16:40
Auf den Strangtitel eingehend, als was sollte ich mich denn sonst bezeichnen?
So ohne migrantische Vorfahren? Und kann ich das noch ändern?
Niemand sollte sich schämen, KEINE Einwanderer als Vorfahren zu haben.

Ich tue das jedenfalls nicht. :D

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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Billie Holiday »

Skull hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 16:51 Niemand sollte sich schämen, KEINE Einwanderer als Vorfahren zu haben.

Ich tue das jedenfalls nicht. :D

Datt is mir eigentlich auch…scheissegal.

mfg
Ich schäme mich grundsätzlich nur für Dinge, die ich selbst verbockt habe.

Ich kann auch nicht ändern, wem meine Vorfahren verfallen sind, wen sie heiraten mussten oder welche Verbindung sich als vernünftig erwiesen hat.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 16:40 Nein, das habe ich auch nicht behauptet. Ich besitze einen alten Stammbaum, der vermutlich als Schulprojekt von meiner Großtante, Baujahr 1921, angefertigt werden musste und aus dem hervorgeht, dass meine Vorfahren der letzten Generationen aus keinem Ausland kamen.
Und nun?
Das sind doch an den Haaren herbeigezogene Annahnmen von Vorverurteilungen. Die es bei denen, die Du - meiner Vermutung nach - meinst, gar nicht gibt. Es mag soziale Mileus geben, in denen irgendsowas wie "Deutsch" mit Vorurteilen belegt ist. Keine Ahnung. Ich jedenfalls kenne sowas nicht. Die Gedichte von Rainer Maria Rilke, deutsche Hochsprache. Die wissenschaftlichen und philosophischen Texte von Werner Heisenberg. Genial.

Es gibt Länder, in denen der Bezug zu Herkunft, Ethnie, Religion ganz wesentlich fürs eigene Selbstverständnis ist. Ein Phänomen names "Serbentum" für Serbien zum Beispiel. Deutschland ist gottseidank, gottseidank in Abgrenzung davon ein Verfassungsstaat. "Männer und Frauen sind gleichberechtigt". Oder "Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt." Und ähnliche im Grundgesetz niedergeschriebene Regeln ... das ist das was - nochmal: gottseidank - an die Stelle von "Biodeutschland" oder auch der Vorstellung von Deutschland als Teil irgendeines "Kulturkeises" getreten ist.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 16:59 Das sind doch an den Haaren herbeigezogene Annahnmen von Vorverurteilungen. Die es bei denen, die Du - meiner Vermutung nach - meinst, gar nicht gibt. Es mag soziale Mileus geben, in denen irgendsowas wie "Deutsch" mit Vorurteilen belegt ist. Keine Ahnung. Ich jedenfalls kenne sowas nicht. Die Gedichte von Rainer Maria Rilke, deutsche Hochsprache. Die wissenschaftlichen und philosophischen Texte von Werner Heisenberg. Genial.

Es gibt Länder, in denen der Bezug zu Herkunft, Ethnie, Religion ganz wesentlich fürs eigene Selbstverständnis ist. Ein Phänomen names "Serbentum" für Serbien zum Beispiel. Deutschland ist gottseidank, gottseidank in Abgrenzung davon ein Verfassungsstaat. "Männer und Frauen sind gleichberechtigt". Oder "Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt." Und ähnliche im Grundgesetz niedergeschriebene Regeln ... das ist das was - nochmal: gottseidank - an die Stelle von "Biodeutschland" oder auch der Vorstellung von Deutschland als Teil irgendeines "Kulturkeises" getreten ist.
Ich habe mich als Volldeutsche im Sinne des Strangtitels bezeichnet. Der Aufschrei ließ nicht lange auf sich warten.

Man möge mich mit einem besseren Begriff erfreuen und den Strangtitel entsprechend ändern. Ich hatte in den letzten Generationen keine migrantischen Vorfahren. Was soll ich machen. Es ist nichts, das mir schlaflose Nächte oder graue Haare beschert. Aber es wurde darauf eingegangen.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von JJazzGold »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 16:40 Nein, das habe ich auch nicht behauptet. Ich besitze einen alten Stammbaum, der vermutlich als Schulprojekt von meiner Großtante, Baujahr 1921, angefertigt werden musste und aus dem hervorgeht, dass meine Vorfahren der letzten Generationen aus keinem Ausland kamen.
Und nun?
Es ist völlig ausreichend einfach Deutsche oder Deutscher zu sein und zwar für alle, die einen deutschen Pass besitzen. Meinetwegen ergänzt durch "Europäer/in".
Alles andere, wie diese dumme und gefährliche Spezifizierung "Biodeutscher, nicht Biodeutscher" dient den Anwendenden zur Abwertung und Ausgrenzung.
Wie z.B. diesem Ralph Weber von der AfD.
Oder dem Herrn Özdemir von den Grünen und weiteren Anwendern.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von JJazzGold »

Skull hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 16:51 Niemand sollte sich schämen, KEINE Einwanderer als Vorfahren zu haben.

Ich tue das jedenfalls nicht. :D

Datt is mir eigentlich auch…scheissegal.

mfg
:thumbup:
Es wäre höchst erfreulich, wenn uns allen das scheißegal wäre.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 16:51 Was genau willst du von mir?
Nichts. Ich habe nur gefragt, ob Deine Vorfahren auch im 19. Jahrhundert (oder noch früher) schon in SH gelebt haben. Bei uns sind die Herkünfte eher ein wenig gemischt.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Schnitter »

Ich bin Voll-Europäer. Hab Geburts- und Hochzeitsurkunden bis 17xx.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Skull »

Schnitter hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 18:24
Ich bin Voll-Europäer. Hab Geburts- und Hochzeitsurkunden bis 17xx.
Watt für ne Überraschung. :D Hast Du ja richtig „Glück“.

Aus Amerika und Australien kann es ja keine Urkunden vor deren europäischen „Entdeckung“ geben. :p

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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

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Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 17:04 Ich habe mich als Volldeutsche im Sinne des Strangtitels bezeichnet. Der Aufschrei ließ nicht lange auf sich warten.

Man möge mich mit einem besseren Begriff erfreuen und den Strangtitel entsprechend ändern. Ich hatte in den letzten Generationen keine migrantischen Vorfahren. Was soll ich machen. Es ist nichts, das mir schlaflose Nächte oder graue Haare beschert. Aber es wurde darauf eingegangen.
Ach was. Das ist doch schon wieder sowas. DIe Annahme, dass es sowas wie "DIskurshoheit" geben würde,Meine Güte. Scher dich nicht drum! "Diskurshoheit" ist eines meiner Hasswörter. Es klingt vornehm und gebildet und es klingt irgendwie nach einer realen Bedrohung. Die es aber in dieser Form in Deutschland in keinster Weise gibt. Oder es gibt sie nur für die, die es ohne Unterordnung in Konventionen, Trends oder ohne ellenlange Like-Listen nicht geht. Du kannst dich als Volldeutsche ebenso wie als Vollkornesserin outen. Kein Problem. Es sei denn, Du willst wirklich überall und immer everybodies darling sein.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Kritikaster »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 14:00Deutscher ist man, wenn man keine andere Heimat als Deutschland hat. Man kann nur eine Heimat haben und nur einem Gott dienen und nur mit einer Frau verheiratet sein.
:rolleyes: Himmel!

Ich las einst, solche Kommentare betrachte man gemeinhin als Ergebnis von Konstellationen, in denen die Elternpaare über Generationen hinweg eng verwandt miteinander waren.

Aber Hauptsache, sie waren "deutsch" ... :dead:
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von PeterK »

Kritikaster hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 19:41 :rolleyes: Himmel!
Eher Hölle. ;)
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von schokoschendrezki »

Kritikaster hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 19:41 :rolleyes: Himmel!

Ich las einst, solche Kommentare betrachte man gemeinhin als Ergebnis von Konstellationen, in denen die Elternpaare über Generationen hinweg eng verwandt miteinander waren.

Aber Hauptsache, sie waren "deutsch" ... :dead:
Siehe Mundstuhl: Wir werden morgns früh mit dem Bus geholt ... Oma und Opa waren Geschwister ...
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 22:11 Siehe Mundstuhl: Wir werden morgns früh mit dem Bus geholt ... Oma und Opa waren Geschwister ... ...
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ ... -1.4259600

In D gibt es eher selten Verwandtenhochzeiten, woanders ist das noch üblich. Mit fatalen Risiken für die Kinder.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 15:54Der Begriff "Deutscher Nationalstaat" wird eigentlich immer mit dem Jahr 1871 assoziert.
Ist das dein Bauchgefühl oder hast du dafür eine belastbare Quelle?
schokoschendrezki hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 15:54 Auch wenn die heutige Bundesrepublik Deuitschland als ein Nationalstaat betrachtet werden kann. Sie ist aber dennoch nicht der Nationalstaat Deutschland sondern die Bundesrepublik Deutschland.
Sorry, aber was du hier zusammenschwurbelst, ist absoluter Blödsinn!
Die Bundesrepublik Deutschland kann nicht als Nationalstaat betrachtet werden, sie IST ein Nationalstaat.
Voraussezung für die Gründung eines Nationalstaates ist das Vorhandensein einer Nation und die Deutsche Nation existiert bereits seit dem 10. Jh., ein Staatsterritorium und eine Bevölkerung mit überwiegend gleicher Nationalität.
All das trifft auf die Bundestepublik Deutschland zu.

schokoschendrezki hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 15:54 Zur Nation gehören alle, die nicht gegen dieses Grundgesetz vorgehen.
Und wieder Unsinn! Zu einer Nation gehören alle Menschen mit gleicher Nationalität. Mit dem Grundgesetz hat das sowas von gar nichts zu tun, weil Nationalitäten - auch die deutsche - schon sehr viel länger exitieren als das Grundgesetz. Staatsbürgerschaft ist NICHT identisch mit Nationalität!

Einerseits sollte man auf den Blödsinn, den du so von dir gibst, gar nicht eingehen, andererseits kann man ihn aber auch nicht stehen lassen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 16:56 Ich schäme mich grundsätzlich nur für Dinge, die ich selbst verbockt habe.

Ich kann auch nicht ändern, wem meine Vorfahren verfallen sind, wen sie heiraten mussten oder welche Verbindung sich als vernünftig erwiesen hat.
Genauso sehe ich das auch, man kann sich nicht für etwas schämen, worauf man keinen Einfluss hat.
Was mich betrifft - keine Ahnung, wie ich mich einsortieren sollte. Meine Uroma stammte aus Ostpreußen, ihr erster Mann war Pole (Wanderarbeiter). Irgendwann, um 1905/1910 herum ist sie hier in der Gegend "gestrandet"
Mein Vater stammt aus Bunzlau (heute Bolesławiec) ...
Meine Nationalität ist deutsch, meine Staatsangehörigkeit ebenfalls und fertich!
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Bogdan »

Billie Holiday hat geschrieben: Sonntag 24. November 2024, 16:56 Ich schäme mich grundsätzlich nur für Dinge, die ich selbst verbockt habe.

Ich kann auch nicht ändern, wem meine Vorfahren verfallen sind, wen sie heiraten mussten oder welche Verbindung sich als vernünftig erwiesen hat.
Diese Einstellung habe ich auch.

Auch halte ich den Thread für Unfug.
Es ändert doch nichts man meine Verhalten ob man Voll, Halb, Viertel, Achtel, Sechszehntel, 32-tel usw.
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zeigt die Unfähigkeit, einen sachlichen Disput zu führen.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben: Montag 25. November 2024, 11:07 Genauso sehe ich das auch, man kann sich nicht für etwas schämen, worauf man keinen Einfluss hat.
Was mich betrifft - keine Ahnung, wie ich mich einsortieren sollte. Meine Uroma stammte aus Ostpreußen, ihr erster Mann war Pole (Wanderarbeiter). Irgendwann, um 1905/1910 herum ist sie hier in der Gegend "gestrandet"
Mein Vater stammt aus Bunzlau (heute Bolesławiec) ...
Meine Nationalität ist deutsch, meine Staatsangehörigkeit ebenfalls und fertich!
Ich habe im Stammbaum noch weitaus mehr Europäer als Du, aber ich bin Deutsche, basta. :)
Fraglich allenfalls ob ich für die AfD und ihre Anhänger als Biodeutsche anerkannt würde und damit der Remigration entgehen würde.
Für wen und was ich mich schäme, das entscheide ich und ich stehe ohne jegliche Scham dazu, nicht nur einmal im Laufe meines Lebens eine Regierungskoalition mit gewählt zu haben, die des Antisemitismus in Deutschland nicht mehr Herr wird. Wie z.B. die Ampel-Regierung bis zum 06.11.2024. Für die Wähler der SPD und der Grünen trage ich keine Verantwortung.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Dark Angel »

JJazzGold hat geschrieben: Montag 25. November 2024, 17:03 Ich habe im Stammbaum noch weitaus mehr Europäer als Du, aber ich bin Deutsche, basta. :)
Ganz ehrlich - meinen ganzen "Bohmstamm" kenne ich nicht, interessiert mich auch nicht wirklich.
Deshalb schrieb ich ja "Nationalität deutsch, Staatsbürgerschaft deutsch und fertich"
JJazzGold hat geschrieben: Montag 25. November 2024, 17:03Fraglich allenfalls ob ich für die AfD und ihre Anhänger als Biodeutsche anerkannt würde und damit der Remigration entgehen würde.
Inzwischen hat sich ja (per Gerichtsverhandlung) heraus gestellt, dass es sich bei dieser Aussage/Behauptung um eine Interpretation von Correctiv handelt und es so gar nicht besprochen worden ist.
Das ganze Biodeutschengeschwätz stammt von Özdemir, der hat das irgendwann mal rausgehauen.
JJazzGold hat geschrieben: Montag 25. November 2024, 17:03Für wen und was ich mich schäme, das entscheide ich und ich stehe ohne jegliche Scham dazu, nicht nur einmal im Laufe meines Lebens eine Regierungskoalition mit gewählt zu haben, die des Antisemitismus in Deutschland nicht mehr Herr wird. Wie z.B. die Ampel-Regierung bis zum 06.11.2024. Für die Wähler der SPD und der Grünen trage ich keine Verantwortung.
Ja, da bin ich ganz bei dir. Das Schlimme ist nur, dass dieser v.a. linke Antisemitismus verharmlost und nach wie vor mit dem Finger nur nach rechts gezeigt wird. Andererseits wurden große Teile des Antisemitismus erst ins Land geholt ...
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von JJazzGold »

Dark Angel hat geschrieben: Montag 25. November 2024, 17:44 Ganz ehrlich - meinen ganzen "Bohmstamm" kenne ich nicht, interessiert mich auch nicht wirklich.
Deshalb schrieb ich ja "Nationalität deutsch, Staatsbürgerschaft deutsch und fertich"

Bei uns liegt ein alter Stammbaum rum, den irgendwann Irgendjemand in meiner Familie erstellt hat.
Aus jedem Dorf einen Hund sage ich nur. ;)

Inzwischen hat sich ja (per Gerichtsverhandlung) heraus gestellt, dass es sich bei dieser Aussage/Behauptung um eine Interpretation von Correctiv handelt und es so gar nicht besprochen worden ist.
Das ganze Biodeutschengeschwätz stammt von Özdemir, der hat das irgendwann mal rausgehauen.


Ja, da bin ich ganz bei dir. Das Schlimme ist nur, dass dieser v.a. linke Antisemitismus verharmlost und nach wie vor mit dem Finger nur nach rechts gezeigt wird. Andererseits wurden große Teile des Antisemitismus erst ins Land geholt ...
Mich wundert immer noch, dass die Roth sich ihres Antisemitismus Applauses offensichtlich nicht schämen muss, aber ich als Deutsche soll mich für die Roth schämen.
Kurios.
Daran, dass es irgendwann einmal besser wird, daran glaube ich schon lange nicht mehr.
Eher schlechter, wenn jetzt schon wieder zwischen Deutschen und Deutschen unterschieden wird und Antisemiten auf Deutschlands Plätzen und Straßen ihren Judenhass nur unzulänglich daran gehindert verbreiten dürfen.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Misterfritz »

Ich frage mich eh', was der ganze Driss soll.
Was ist denn mit den Nachkommen der polnischen Bergarbeiter, die Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts ins Ruhrgebiet kamen?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Dark Angel »

Misterfritz hat geschrieben: Montag 25. November 2024, 18:31 Ich frage mich eh', was der ganze Driss soll.
Was ist denn mit den Nachkommen der polnischen Bergarbeiter, die Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts ins Ruhrgebiet kamen?
Da kannst du auch fragen, was mit den ganzen Hugenotten ist, die "olle Fritze" hier her geholt hat. :x
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Schnitter »

Dark Angel hat geschrieben: Montag 25. November 2024, 17:44 Inzwischen hat sich ja (per Gerichtsverhandlung) heraus gestellt, dass es sich bei dieser Aussage/Behauptung um eine Interpretation von Correctiv handelt und es so gar nicht besprochen worden ist.
Ist klar:
In dem Papier verlangt die AfD eine "Remigrationsagenda", "um dem Staatsziel einer umfassenden Remigration im Millionenbereich für die kommenden zehn Jahre gerecht zu werden". Asylsuchende sollen demnach "umgehend in ein außereuropäisches Schutzzentrum" gebracht werden. Auch wenn Flüchtlinge aus außereuropäischen Staaten Anspruch auf Schutz vor Verfolgung haben, sollen sie laut AfD nicht auf europäischem Territorium leben, sondern "ausschließlich außerhalb Europas in heimatnahen Schutzzentren oder in sicheren Teilgebieten des Herkunftslandes".

Außerdem verlangt die AfD die "Rückführung" von "Personengruppen mit schwach ausgeprägter Integrationsfähigkeit und -willigkeit" in ihre Heimat. Wann eine fehlende Integrationsfähigkeit vorliegt, lässt das Papier offen. Auch will es die AfD ermöglichen, die deutsche Staatsbürgerschaft "bei schweren Verstößen gegen das geltende Recht" wieder zu entziehen.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/au ... on,UV8vOxt
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von relativ »

Die Einteilung in Deutsch, Nichtdeutsch , nur Halbdeutsch ect.pp. kann doch jeder für sich vornehmen wie er möchte, für den Staat und die Gemeinschaft ist es doch viel wichtiger, wie derjenige zu diesem/r steht.
Die Einteilung als Deutscher über den Pass ist in erster Linie nur eine technische Einordnung. Die viel entscheidenere findet eh in den Köpfen statt.
Mag ich das Land indem ich lebe, fühle ich mich wohl, habe ich mein Auskommen, fühle ich mich Grundsätzlich gerecht behandelt ect.pp? All das sind neben dem Patriotismus und grundlegender Vaterlandsliebe die wichtigen Parameter, damit sich ein Bürger eines Landes auch für das Land engagiert, denn ohne dem wird alles nur noch schlechter.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben: Montag 25. November 2024, 10:52 Ist das dein Bauchgefühl oder hast du dafür eine belastbare Quelle?


Sorry, aber was du hier zusammenschwurbelst, ist absoluter Blödsinn!
Die Bundesrepublik Deutschland kann nicht als Nationalstaat betrachtet werden, sie IST ein Nationalstaat.
Voraussezung für die Gründung eines Nationalstaates ist das Vorhandensein einer Nation und die Deutsche Nation existiert bereits seit dem 10. Jh., ein Staatsterritorium und eine Bevölkerung mit überwiegend gleicher Nationalität.
All das trifft auf die Bundestepublik Deutschland zu.



Und wieder Unsinn! Zu einer Nation gehören alle Menschen mit gleicher Nationalität. Mit dem Grundgesetz hat das sowas von gar nichts zu tun, weil Nationalitäten - auch die deutsche - schon sehr viel länger exitieren als das Grundgesetz. Staatsbürgerschaft ist NICHT identisch mit Nationalität!

Einerseits sollte man auf den Blödsinn, den du so von dir gibst, gar nicht eingehen, andererseits kann man ihn aber auch nicht stehen lassen.
Es ist jetzt relativ einfach und bequem, Wikipedia zu zitieren, aber dennoch, damit meine Aussagen nicht einfach als "Unsinn" dastehen:
Nach der gescheiterten Märzrevolution von 1848 kam es erst 1871 zur Gründung eines deutschen Nationalstaats, des Deutschen Reichs.
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland

Es ist ein wenig wie mit dem Begriff "bürgerliche Kleinfamilie". Begriffe wie "bürgerliche Kleinfamilie" (vereinfacht: "Familie") oder eben auch "Nationalstaat" werden von rechtsnationalkonservativen als irgendwas schon ewig bestehendes dargestellt. Sie sind aber in der Form, in der wir sie heute gebrauchen, erst während der Frühindustrialisierung entwickelt. Davor gab es Dynastien und Gebiete, in denen Dynastien die Herrschaft bildeten. Teilweise war es diesen Dynastien sogar weitgehend gleichgültig, ob sie in den Niederlanden, in Prag oder in der Pfalz residierten. Von "Nationalstaat" im heutigen Sinn kann überhaupt keine Rede sein. Deutschland ist auf der einen Seite ein Bundesstaat und auf der anderen Seite ein Verfassungsstaat. Schau dir das Grundgesetz an. Suche nach dem Begriff "Nation" : "Phrase not found" lautet die Antwort.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von schokoschendrezki »

Wenn es denn schon immer oder schon seit langem "Nationalstaaten" gab ... was hat dann ein Otto Friedrich Ludwig aus dem Hause Wittelsbach als König in Griechenland verloren? Was ein Ferdinand Maximilian Joseph Maria von Österreich aus dem Hause Habsburg als König in Mexiko? Was eine Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst als Katharina die II bzw. die Große als Zarin in Russland? Warum sprach man am Hofe des Preußenkönigs Friedrich nicht Deutsch sondern Französisch? Weil es sich nicht um "Nationalstaaten" sondern um durch Kriege und Heiratspolitik zustandegekommene Herrschaftsbereiche von Dynastien handelte.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von schokoschendrezki »

relativ hat geschrieben: Dienstag 26. November 2024, 09:16 Die Einteilung in Deutsch, Nichtdeutsch , nur Halbdeutsch ect.pp. kann doch jeder für sich vornehmen wie er möchte, für den Staat und die Gemeinschaft ist es doch viel wichtiger, wie derjenige zu diesem/r steht.
Die Einteilung als Deutscher über den Pass ist in erster Linie nur eine technische Einordnung. Die viel entscheidenere findet eh in den Köpfen statt.
Mag ich das Land indem ich lebe, fühle ich mich wohl, habe ich mein Auskommen, fühle ich mich Grundsätzlich gerecht behandelt ect.pp? All das sind neben dem Patriotismus und grundlegender Vaterlandsliebe die wichtigen Parameter, damit sich ein Bürger eines Landes auch für das Land engagiert, denn ohne dem wird alles nur noch schlechter.
Der wichtigste Parameter ist die Anerkennung der Verfassung bzw. im Falle D des Grundgesetzes. Auch die Monarchien des Mittelalters wurden zivilisiert und schrittweise demokratisiert und verbürgerlicht, indem sie zu konstitutionellen Monarchien wurden. Ganz wesentlich bedeutete das, dass der Herrscher hinsichtlich der Militärausgaben an die Verfassung und die Zustimmung des z.T. bürgerlichen Parlaments gebunden war.

Das ist auch der wesentliche Unterschied zwischen Ukraine und Russland im russisch-ukrainischen Krieg. Die MIlitärausgaben der Ukraine können nicht am Parlament vorbei beschlossen werden. Auch wenn das Parlament (Werchowna Rada) sich in dieser Frage ziemlich einig ist. Die Ukraine ist im Gegensatz zu Russland ein Verfassungsstaat. Mit einem Regierungschef, der weder Ukrainisch seine Muttersprache nennt noch ethnisch ein Ukrainer ist. Für eine verfassungsmäßige demokratische Ukraine zu sein ist nicht Herkunftssache sondern Sache des Beschlusses freier Menschen.
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Re: Der Voll, Halb, Viertel, Achtelbiodeutsche?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben: Samstag 30. November 2024, 10:13 Es ist jetzt relativ einfach und bequem, Wikipedia zu zitieren, aber dennoch, damit meine Aussagen nicht einfach als "Unsinn" dastehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland
Ich zitiere NICHT Wikipedia, habe ich nicht nötig!
Ich kenne die Merkmale und Voraussetzungen, die die Entwicklung von Nationen, Staaten und Nationalstaaten charakterisieren und ebenso weiß ich, dass die Bezeichnung "teutsch"/"deutsch" eigentlich eine Fremdbezeichnung ist.
Ebenso kenne ich die Entwicklung UND den Wandel des Familienbegriffes. Du musst mich also nicht belehren!
Du machst den gleichen Fehler wie alle (anderen) ideologisch verpeilten, du setzt "national" mit "nationalistisch" gleich,obwohl das nichts miteinander zu tun hat und schiebst es in die rechte Ecke, obwohl es da nichts zu suchen hat.
Der Politikwissenschaftler em. Prof. Wolfgang Merkel hat in seinem Aufatz "Kosmopolitismus versus Kommunitarismus: Ein neuer Konflikt in der Demokratie" (zuerst erschienen bei der Friedrich-Ebert-Stiftung) klar herausgearbeitet, dass Nationalstaaten mit ihren Souveränitätsrechten die Vorausssetzung für eine funktionierende Demokratie sind, dass jede Aufgabe bzw Abgabe von Souveränitätsrechten an supranationale Regimes Demokratiedefizite mit sich bringt.
Also erzähle hier bitte nichts von "rechtsnational" oder "konservativ".
Wer eine funktionierende Demokratie will, kommt um Nationalstaaten, mit Souveränitätsrechten nicht herum, es sei denn, er sieht Demokratie ebenfalls als "rechtsnational und konservativ" an und Diktaturen als progressiv.
Es bleibt Unsinn, was du hier so zusammenschwurbelst!
Und kapiere es endlich, für ein funktionierendes gesellschaftliches Zusammenleben ist sehr viel mehr notwenig, als ein Grundgesetz/eine Verfassung oder normative Regeln, dafür sind auch, auf intersubjektivem Konsens basierende informelle Regeln notwenig und die lassen sich nur kleineren Gesellschaften aushandeln. Nationalstaaten SIND diese kleinere Gesellschaften!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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