Türkische Militärlieferungen an die Ukraine
Verfasst: Dienstag 16. Mai 2023, 20:50
Seit Kriegsbeginn liefert die Türkei ungebremst Militärgüter in großem Umfang in die Ukraine. Die berühmt-berüchtigte TB2-Drohne stellt in Wahrheit nur ein türkisches System unter vielen dar, die aktuell im russisch-ukrainischen Krieg ihre dankbare Anwendung in der Ostukraine finden.
Trotz einer anhaltenden internationalen Kooperation zwischen der Türkei und Russland hält Ankara weiterhin felsenfest zur Ukraine. Der russische Einmarsch wird folgerichtig verurteilt, die Krim als unzertrennlicher Teil der Ukraine angesehen und in internationalen Abstimmungen wird unbeirrbar zugunsten Kievs votiert. Angesichts der engen und im Westen immer wieder kritisierten türkisch-russischen Beziehungen sorgt diese deutliche Parteiergreifung der türkischen Regierung immer wieder für Stirnrunzeln.
Wer freilich genauer hinschaut, sieht den interessengeleiteten und gnadenlosen Realismus zwischen den beiden historischen Rivalen und Schwarzmeeranrainerstaaten durchschimmern.
Der Fall Ukraine stellt die türkisch-russischen Beziehungen wie unter einem Brennglas in all ihren Facetten schonungslos zur Schau und akzentuiert relativ deutlich den herrschenden Modus Vivendi zwischen beiden Playern.
Dies mag für einige BeobachterInnen im Westen widersprüchlich anmuten, wer jedoch die Dynamiken der russisch-türkischen Beziehungen kennt, weiß, dass dieses Verhalten als "natürlich" eingestuft wird.
Ungeachtet des regen Austauschs zwischen beiden Akteuren haben sie nie aufgehört, beidseitig ihre Interessen auf vielen globalen Kriegsschauplätzen zu hintertreiben - und das wird von allen Seiten akzeptiert. In Syrien, Libyen, Armenien, der Ukraine oder Zentralasien versucht der Kreml, die Türkei zu verdrängen. Hinzu kommt, dass Russland die Türkei als festen Bestandteil der NATO betrachtet. An dieser Einschätzung hatte sich nie etwas geändert im Kreml.
Trotz der jüngsten Kritik zum türkischen Veto gegen einen möglichen Beitritt Schwedens zum Bündnis hat Erdogan während seiner gesamten Karriere als Politiker nie ernsthaft Zweifel an der Bündnistreue der Türkei aufkommen lassen. Er ist im türkischen Kontext ein entschiedener "Pro-NATO-Politiker" (allerdings kein "Atlantiker" im tradtionellen Sinne), auch wenn das im Westen viele aktuell nicht sehen (wollen). Mehr noch, sehr zum Missfallen Russlands hat die türkische Regierung kein Problem mit einem potenziellen Beitritt Georgiens, Aserbaidschans oder der Ukraine zum NATO-Bündnis.
In diesem Kontext hat die Türkei in jüngster Zeit ihre Lieferungen an die Ukraine weiter intensiviert und das ist ein eigener Strang in diesem Subforum wert.
Trotz einer anhaltenden internationalen Kooperation zwischen der Türkei und Russland hält Ankara weiterhin felsenfest zur Ukraine. Der russische Einmarsch wird folgerichtig verurteilt, die Krim als unzertrennlicher Teil der Ukraine angesehen und in internationalen Abstimmungen wird unbeirrbar zugunsten Kievs votiert. Angesichts der engen und im Westen immer wieder kritisierten türkisch-russischen Beziehungen sorgt diese deutliche Parteiergreifung der türkischen Regierung immer wieder für Stirnrunzeln.
Wer freilich genauer hinschaut, sieht den interessengeleiteten und gnadenlosen Realismus zwischen den beiden historischen Rivalen und Schwarzmeeranrainerstaaten durchschimmern.
Der Fall Ukraine stellt die türkisch-russischen Beziehungen wie unter einem Brennglas in all ihren Facetten schonungslos zur Schau und akzentuiert relativ deutlich den herrschenden Modus Vivendi zwischen beiden Playern.
Dies mag für einige BeobachterInnen im Westen widersprüchlich anmuten, wer jedoch die Dynamiken der russisch-türkischen Beziehungen kennt, weiß, dass dieses Verhalten als "natürlich" eingestuft wird.
Ungeachtet des regen Austauschs zwischen beiden Akteuren haben sie nie aufgehört, beidseitig ihre Interessen auf vielen globalen Kriegsschauplätzen zu hintertreiben - und das wird von allen Seiten akzeptiert. In Syrien, Libyen, Armenien, der Ukraine oder Zentralasien versucht der Kreml, die Türkei zu verdrängen. Hinzu kommt, dass Russland die Türkei als festen Bestandteil der NATO betrachtet. An dieser Einschätzung hatte sich nie etwas geändert im Kreml.
Trotz der jüngsten Kritik zum türkischen Veto gegen einen möglichen Beitritt Schwedens zum Bündnis hat Erdogan während seiner gesamten Karriere als Politiker nie ernsthaft Zweifel an der Bündnistreue der Türkei aufkommen lassen. Er ist im türkischen Kontext ein entschiedener "Pro-NATO-Politiker" (allerdings kein "Atlantiker" im tradtionellen Sinne), auch wenn das im Westen viele aktuell nicht sehen (wollen). Mehr noch, sehr zum Missfallen Russlands hat die türkische Regierung kein Problem mit einem potenziellen Beitritt Georgiens, Aserbaidschans oder der Ukraine zum NATO-Bündnis.
In diesem Kontext hat die Türkei in jüngster Zeit ihre Lieferungen an die Ukraine weiter intensiviert und das ist ein eigener Strang in diesem Subforum wert.