Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
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Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
In verschiedenen Architekturforen wird oft die Kritik geäußert, dass die Architektur der Nachkriegszeit nicht nur häufig ästetische Mängel aufweise sondern auch absolut verschwenderisch mit der vorhandenen Fläche der Stadt umgehen würde. So hätten früher deutlich mehr Menschen in Innenstädten auf einem Quadratkilometer Fläche gewohnt, als die heute der Fall sei. Möglich gemacht habe dies weitgehende Blockrandbebauung (https://de.wikipedia.org/wiki/Mietskaserne https://de.wikipedia.org/wiki/Blockrandbebauung https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4userblock ). Nach dem Krieg hätten Zeilenbauten, "aufgelockerte" Bauten und die"autogerechte Stadt" diese Bauform zurückgedrängt. Heute müsse man diese Bauform wiederentedecken, auch um die Zersiedelung der Landschaft aufzuhalten.
Der Architekt Christoph Mäckler hat eine ähnliche Kritik vor einigen Jahren in einem Artikel der FAZ anklingen lassen (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 14241.html ). Heutzutage sind besonders Gründerzeitviertel beliebt, welche recht klassisch als Häuserblock konzipiert wurden. Liegt das nur daran, dass diese Viertel sich in der begehrten Innenstadt befinden, oder zeigt sich hier, dass die dortige Architektur die Bedürfnisse der Menschen besser befriedigt?
Für die Kritik an Mietskasernen gab es nach dem Krieg natürlich gute Gründe. Die beengten Wohnverhältnisse ohne Licht haben sicherlich auch zur Verelendung beigetragen. Heutzutage lässt sich aber besser bauen und auch die hygienischen Verhältnisse sind ganz andere. Sollten unsere Städte wieder deutlich dichter und deutlich "geschlossener" gebaut werden?
Der Architekt Christoph Mäckler hat eine ähnliche Kritik vor einigen Jahren in einem Artikel der FAZ anklingen lassen (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 14241.html ). Heutzutage sind besonders Gründerzeitviertel beliebt, welche recht klassisch als Häuserblock konzipiert wurden. Liegt das nur daran, dass diese Viertel sich in der begehrten Innenstadt befinden, oder zeigt sich hier, dass die dortige Architektur die Bedürfnisse der Menschen besser befriedigt?
Für die Kritik an Mietskasernen gab es nach dem Krieg natürlich gute Gründe. Die beengten Wohnverhältnisse ohne Licht haben sicherlich auch zur Verelendung beigetragen. Heutzutage lässt sich aber besser bauen und auch die hygienischen Verhältnisse sind ganz andere. Sollten unsere Städte wieder deutlich dichter und deutlich "geschlossener" gebaut werden?
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
Diese noch erhaltenen Häuser haben meiste eine schöne Fassade mit verspielten Elementen, dazu kommen innen oft große Räume mit hohen Decken. Klar, das ist attraktiv, aber so zu bauen ist auch teuer.NicMan hat geschrieben:(23 May 2021, 16:40)
Heutzutage sind besonders Gründerzeitviertel beliebt, welche recht klassisch als Häuserblock konzipiert wurden. Liegt das nur daran, dass diese Viertel sich in der begehrten Innenstadt befinden, oder zeigt sich hier, dass die dortige Architektur die Bedürfnisse der Menschen besser befriedigt?
Die Städte werden verdichtet werden müssen, wenn man nicht will, dass sich die Stadt ins Umland frisst. Man wird auch höher bauen müssen, um mehr Menschen auf engem Raum unterbringen zu können. Die damit einhergehenden Probleme sind bekannt, da muss man sich dann etwas einfallen lassen.
Allerdings deutet sich ja auch wieder eine zaghafte Stadflucht*) an, auch das muss berücksichtigt werden, sonst hat man nachher zu viel verdichtet und keiner will dort leben, dann sind "banlieus" vorprogrammiert.
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https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... ht100.html
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 41886.html
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
Ja, diese "Gegenbewegung" halte ich auch für äußerst wichtig zu berücksichtigen. Wir haben uns in den letzten 10 Jahren daran gewöhnt, dass die Grosstädte noch einmal in ungeahnten Ausmaßen gewachsen sind, dass Mieten und Häuserpreise nur einen Weg kannten: Nach oben. Durch Home-Office könnte allerdings in Zukunft ein wichtiger Grund entfallen in die Stadt zu ziehen: Der Job. Noch vor 20 Jahren fiel es vielen Vermietern schwer, ihre Wohnung überhaupt zu vermieten. Heute kann sich daran offenbar niemand mehr erinnern, da alle nur noch den "Mietenwahnsinn" vor Augen haben. Aber jede Entwicklung geht irgendwann einmal zu Ende. Wer von Zuhause aus arbeiten kann und gleichzeitig ein Großstadt-Gehalt bezieht kann damit vielleicht ein günstiges Haus auf dem Lande erwerben.Tom Bombadil hat geschrieben:(23 May 2021, 17:02)
Diese noch erhaltenen Häuser haben meiste eine schöne Fassade mit verspielten Elementen, dazu kommen innen oft große Räume mit hohen Decken. Klar, das ist attraktiv, aber so zu bauen ist auch teuer.
Die Städte werden verdichtet werden müssen, wenn man nicht will, dass sich die Stadt ins Umland frisst. Man wird auch höher bauen müssen, um mehr Menschen auf engem Raum unterbringen zu können. Die damit einhergehenden Probleme sind bekannt, da muss man sich dann etwas einfallen lassen.
Allerdings deutet sich ja auch wieder eine zaghafte Stadflucht*) an, auch das muss berücksichtigt werden, sonst hat man nachher zu viel verdichtet und keiner will dort leben, dann sind "banlieus" vorprogrammiert.
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
In Polen gibt es derzeit zwei Bewegungen der Wohnbevölkerung:
1.
1.
- Die Landflucht, nachdem Arbeitnehmer auf dem Lande vielfach kein auskömmliches Einkommen erzielen können... und die Pendelei nervig und teuer ist. Also ab in die größeren Städte, wo bezahlte Arbeit zu finden ist. Mit dementsprechender Wohnungsnot und teuren Mieten.
- Abzug der Leistungseliten aus den quirligen Städten in den Speckgürtel. Das Häuschen im Grünen lockt. Vermutlich nimmt auch "Home Office" und gleitende Arbeitszeit der Pendelei einigen Schrecken. Und so sieht man dort doch ganz nette Einfamilienhäuser entstehen.
- Das platte Land läuft leer; eine Wochenend- und Ferienhauskultur bildet sich heraus. Die Leute leben in der Stadt, aber halten ihr Haus auf dem Lande. Die alten Leute bleiben noch dort und verzehren ihre kleinen Renten, betreiben Selbstversorgung mit Gemüse und Kartoffeln und Hühnern. Ich fürchte, daß unter den herrschenden Bedingungen nach dem Ableben der Alten die Dörfer weiter verfallen. Infrastruktur ist ohnehin nicht vorhanden: Wasser, Abwasser, Gasversorgung... Schulen (Schulbus kommt), Einkaufsmöglichkeiten (nur in zentraler gelegenen Dörfern). Elektrizität über Fernleitungen ist vorhanden, aber in Herbst und Frühjahr gelegentlich unterbrochen durch Sturm und Bäume, die Äste abwerfen.
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
Bei diesen, meist potthässlichen Bauten, die auch noch oftmals recht windige Freiflächen haben, würde ich auf abreissen und Neubebauung plädieren, durchaus in Blockrandbebauung. Ist leider teuer ...NicMan hat geschrieben:(23 May 2021, 16:40) Nach dem Krieg hätten Zeilenbauten, "aufgelockerte" Bauten und die"autogerechte Stadt" diese Bauform zurückgedrängt. Heute müsse man diese Bauform wiederentedecken, auch um die Zersiedelung der Landschaft aufzuhalten.
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
Die Entwicklung in Deutschland ist vergleichsweise entspannt,
weil die Bevölkerungszahl stagniert.
Wer das Fürchten lernen will, befliege mal mit Google Earth die Vorstädte richtiger Megametropolen außerhalb der westlichen Welt!
weil die Bevölkerungszahl stagniert.
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Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
Interessant, daß du die Hygiene ansprichst. Wir haben doch gerade gelernt, daß beengte Wohnverhältnisse erheblich zur Verbreitung von Corona beigetragen haben. Und daß Kinder und Familien mit Gärten im Lockdown deutlich weniger gefrustet waren/sind als ohne Garten.NicMan hat geschrieben:(23 May 2021, 16:40)
Für die Kritik an Mietskasernen gab es nach dem Krieg natürlich gute Gründe. Die beengten Wohnverhältnisse ohne Licht haben sicherlich auch zur Verelendung beigetragen. Heutzutage lässt sich aber besser bauen und auch die hygienischen Verhältnisse sind ganz andere. Sollten unsere Städte wieder deutlich dichter und deutlich "geschlossener" gebaut werden?
Ein anderer Punkt: Nach dem nächsten heißen Sommer (und davon sollen ja noch viele kommen) werden wieder Forderungen laut werden nach lockererer Bebauung zwecks besserer Durchlüftung unserer Städte.
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
Anbei findet man im Artikel ein Bild zur Veranschaulichung von Blockrandbebauung: https://www.oekologiepolitik.de/2020/08 ... gestalten/
Bisweilen lassen sich die Menschen von hübschen Bildern täuschen. Heute eine hübsch anzusehende Gartenstadt mit locker verstreuten Häuschen zu bauen, ist aus ökologischer Sicht schlicht nicht sinnvoll, so grün die Bilder auch sein mögen. Effizient hinsichtlich des Verbrauchs von Energie und Bodenfläche sind relativ dichte Bebauungen, so wie wir sie z. B. von Vierteln der Gründerzeit kennen. Dazu kommt, dass nur bei einer relativ hohen Bevölkerungsdichte der ÖPNV sinnvoll ausgelastet ist.
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
Also Mietpreise sind in Deutschland ja kein Problem. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Verhältnis von verfügbarem Haushaltseinkommen zu Wohnkosten (inkl. Bankkredit für immobiles Eigentum) ja kaum geändert bzw. ist eher gesunken, während die Wohnfläche pro Kopf stetig steigt. Angesichts der Inflation durch Putins Angriffskriege zeigt sich aber natürlich, dass das ideologisch Idealbild des Einfamilienhauses in der Peripherie ziemlich dämlich war. Man schaue nur, wo am lautesten gejammert wird über steigende Energie- und Kraftstoffkosten. Experten hatten davor schon vor langer Zeit gewarnt, aber über Veränderungen wollten die meisten nicht gerne sprechen, sobald es sie selbst betrifft. Klimaschutz schön und gut, aber bitte nicht vor meiner Haustür.
Die Bockrandbebauung ist da schon ziemlich effizient und erlaubt eine viel höhere Lebensqualität als das "Haus im Grünen", das ökologisch, ökonomisch und sozial kaum zu unterbieten ist. Es entspricht auch viel mehr unserer Kultur und Zivilisation in Europa. Man denke nur an viele alte Dörfer in Italien, die nur aus wenigen Gebäuden bestehen, die isoliert vom Rest der Region die Nähe suchten und über Generationen gepflegt wurden. Nicht grundlos sagt man ja, dass die Außenfassaden unserer Häuser die Innenwände des öffentlichen Raumes sind. Leider ist man in vielen Teilen Europas durch die Verwerfungen des Zweiten Weltkrieges zum Irrglauben gekommen, man müsste die Städte "auflockern" und dem Auto den Vorrang vor dem Menschen geben. Gleichzeitig genießt man es im Urlaub, wenn man vom Kfz-Verkehr befreit wird und sich erholen kann, während man zuhause wie gewohnt mit rotem Kopf im Stau steht und seine Mitmenschen belästigt sowie vergiftet.
Punktuell kann es aber auch durchaus sinnvoll sein, in die Höhe zu gehen und Landmarken zu setzen. Recht spannend ist da das Projekt NEOM. bzw. The Line, auch wenn es selbstverständlich nicht einfach so auf unsere Gefilde zu übertragen ist. Nicht nur fördert sowas das menschliche Miteinander, sondern sorgt auch für eine effiziente und effektive Nutzung der Infrastruktur, während unsere Politik noch das Gegenteil anstrebt, da es die großen Lobbys so möchten. Es ist ja auch allgemein bekannt, dass bspw. der Autoverkehr die mit Abstand ineffizienteste Nutzung von knappem Raum ist. Kein anderes Verkehrsmittel hat eine schlechtere Sättigung, während man zugleich Flächen auf Kosten des Gesellschaft billig verschachert. Das sind nun alles keine besonders neuen Erkenntnisse, sondern seit Jahrzehnten bekannt. Ich bleibe persönlich aber optimistisch, dass sich die menschenfreundliche Stadt als Leitbild zukünftig durchsetzen wird, auch wenn es im Land der Petrolheads sicherlich länger dauern wird als in anderen Ländern.
Die Bockrandbebauung ist da schon ziemlich effizient und erlaubt eine viel höhere Lebensqualität als das "Haus im Grünen", das ökologisch, ökonomisch und sozial kaum zu unterbieten ist. Es entspricht auch viel mehr unserer Kultur und Zivilisation in Europa. Man denke nur an viele alte Dörfer in Italien, die nur aus wenigen Gebäuden bestehen, die isoliert vom Rest der Region die Nähe suchten und über Generationen gepflegt wurden. Nicht grundlos sagt man ja, dass die Außenfassaden unserer Häuser die Innenwände des öffentlichen Raumes sind. Leider ist man in vielen Teilen Europas durch die Verwerfungen des Zweiten Weltkrieges zum Irrglauben gekommen, man müsste die Städte "auflockern" und dem Auto den Vorrang vor dem Menschen geben. Gleichzeitig genießt man es im Urlaub, wenn man vom Kfz-Verkehr befreit wird und sich erholen kann, während man zuhause wie gewohnt mit rotem Kopf im Stau steht und seine Mitmenschen belästigt sowie vergiftet.
Punktuell kann es aber auch durchaus sinnvoll sein, in die Höhe zu gehen und Landmarken zu setzen. Recht spannend ist da das Projekt NEOM. bzw. The Line, auch wenn es selbstverständlich nicht einfach so auf unsere Gefilde zu übertragen ist. Nicht nur fördert sowas das menschliche Miteinander, sondern sorgt auch für eine effiziente und effektive Nutzung der Infrastruktur, während unsere Politik noch das Gegenteil anstrebt, da es die großen Lobbys so möchten. Es ist ja auch allgemein bekannt, dass bspw. der Autoverkehr die mit Abstand ineffizienteste Nutzung von knappem Raum ist. Kein anderes Verkehrsmittel hat eine schlechtere Sättigung, während man zugleich Flächen auf Kosten des Gesellschaft billig verschachert. Das sind nun alles keine besonders neuen Erkenntnisse, sondern seit Jahrzehnten bekannt. Ich bleibe persönlich aber optimistisch, dass sich die menschenfreundliche Stadt als Leitbild zukünftig durchsetzen wird, auch wenn es im Land der Petrolheads sicherlich länger dauern wird als in anderen Ländern.
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
mal was zu den Autos:frems hat geschrieben: ↑Dienstag 27. Dezember 2022, 12:09
Die Bockrandbebauung ist da schon ziemlich effizient und erlaubt eine viel höhere Lebensqualität als das "Haus im Grünen", das ökologisch, ökonomisch und sozial kaum zu unterbieten ist. Es entspricht auch viel mehr unserer Kultur und Zivilisation in Europa. Man denke nur an viele alte Dörfer in Italien, die nur aus wenigen Gebäuden bestehen, die isoliert vom Rest der Region die Nähe suchten und über Generationen gepflegt wurden. Nicht grundlos sagt man ja, dass die Außenfassaden unserer Häuser die Innenwände des öffentlichen Raumes sind. Leider ist man in vielen Teilen Europas durch die Verwerfungen des Zweiten Weltkrieges zum Irrglauben gekommen, man müsste die Städte "auflockern" und dem Auto den Vorrang vor dem Menschen geben. Gleichzeitig genießt man es im Urlaub, wenn man vom Kfz-Verkehr befreit wird und sich erholen kann, während man zuhause wie gewohnt mit rotem Kopf im Stau steht und seine Mitmenschen belästigt sowie vergiftet.
Da das keine autonomen Wesen sind, ist es irrsinnig, Autos und Menschen zu vergleichen
Autos werden von Menschen genutzt.
Wenn Vergleiche ziehen, dann bitte zwischen Menschen mit Auto und Menschen ohne Auto.
.....und Menschen mit eigenem Auto den Vorrang vor Menschen ohne eigenes Auto geben
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„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
Nein. Begründung:
Diese Bauweise sorgt dafür, dass sich Städte extrem aufheizen. Lockere Bebauung, breite Straßen mit Grünzügen (grüne Mittelstreifen, Baumreihen) sind klimatisch günstiger.
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
Breite Strassen bringen nix!Seidenraupe hat geschrieben: ↑Dienstag 27. Dezember 2022, 23:01 Nein. Begründung:
Diese Bauweise sorgt dafür, dass sich Städte extrem aufheizen. Lockere Bebauung, breite Straßen mit Grünzügen (grüne Mittelstreifen, Baumreihen) sind klimatisch günstiger.
Stattdessen breite Grüntraversen (vormals Strassen) mit Bäumen und Wegen für Fussgänger und Radfahrer.
Das kühlt Städte im Sommer ab, verbessert das Klima ungemein - besonders wenn Autoabgase nicht erzeugt werden. Und genau dann macht Blockrandbebauung auch Sinn. Als das "erfunden" wurde, gab es kein oder sehr wenige Autos und somit Abgase. Und noch etwas dürfte entscheidend sein: Heute würde niemand mehr unter den damals vorherrschenden beengten Wohnverhältnissen leben wollen. Das lag aber nicht an der Blockrandbebauung, sondern an den fehlenden Mitteln der damaligen Mieter.
Diese Art der Bebauung mit grünen Innenhöfen, grünen "Strassen", wäre durchaus sinnvoll.
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
Klar, in der idealen Stadt braucht niemand mehr StraßenMisterfritz hat geschrieben: ↑Dienstag 27. Dezember 2022, 23:21 Breite Strassen bringen nix!
Stattdessen breite Grüntraversen (vormals Strassen) mit Bäumen und Wegen für Fussgänger und Radfahrer.
Das kühlt Städte im Sommer ab, verbessert das Klima ungemein - besonders wenn Autoabgase nicht erzeugt werden. Und genau dann macht Blockrandbebauung auch Sinn. Als das "erfunden" wurde, gab es kein oder sehr wenige Autos und somit Abgase.

Es findet sich immer ne Handvoll Idealisten, die einen Herzinfarkt/Schlaganfallpatienten mit dem Radl ins einige km entfernte kH bringen. Egal ob bei Hitze, Hagel, Sturm oder Schnee.
Und Brände löschen die auch mit Regenwasser aus der Biowassertonne und der Kinderspritzpistole.
Weil breite Straßen so pfui sind
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
Bei mir zu Hause sagt man "watt der Bur nich kennt, dat frett he nich". Gilt nicht nur für das Essen.
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
So weit sind wir noch lange nicht. In Deutschland geben Leute ihren gummibereiften Kasperbuden Namen und drehen durch, wenn sie von einem Fremden berührt werden. Die Presse geht dann mit und schreibt "Fußgänger von Auto erfasst" (-> Raser hat wieder einen Menschen ermordet) oder "Radfahrer fährt gegen Autotür" (-> Asozialer reißt seine Tür ohne aufzupassen auf). Folglich sind die Begriffe in der Raumforschung gängig, um ordnungspolitische Konzepte zu kategorisieren.Seidenraupe hat geschrieben: ↑Dienstag 27. Dezember 2022, 22:57 mal was zu den Autos:
Da das keine autonomen Wesen sind, ist es irrsinnig, Autos und Menschen zu vergleichen
Autos werden von Menschen genutzt.
Wenn Vergleiche ziehen, dann bitte zwischen Menschen mit Auto und Menschen ohne Auto.
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
Das ist Quatsch und Verschwendung von Ressourcen. Angesichts des Klimawandels sind breite Straßen auch unsinnig und weite Wege sowie hohe Energiebedarfe nicht gerade förderlich. Sog. Hitzeinseln sind in Deutschland für fast niemanden ein Problem. Nicht grundlos pilgern die Menschen im Sommer in die Gaststätten in dicht bebauten Gründerzeitvierteln statt sich im Wald im Umland Rheuma zu holen. So einfach ist das.Seidenraupe hat geschrieben: ↑Dienstag 27. Dezember 2022, 23:01 Nein. Begründung:
Diese Bauweise sorgt dafür, dass sich Städte extrem aufheizen. Lockere Bebauung, breite Straßen mit Grünzügen (grüne Mittelstreifen, Baumreihen) sind klimatisch günstiger.
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
Unser Autohasser wieder in Hochform...

Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
Natürlich. In der Welt gibt's ja nur die Mehrheit der Raser auf der einen Seite und die Autohasser auf der anderen. Schade aber, dass dir der akademische Zugang zu Fakten fehlt, aber das ist bei der Generation so üblich. Macht aber nichts.

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Re: Rückkehr zur Mietskaserne - Macht Blockrandbebauung die bessere Stadt?
In vielen Städten wird man an so einer Art an Bebauung kaum noch vorbei kommen. Der Platz ist begrenzt, Ressourcen sind knapp und die innerstädtischen Wege sollen vielerorts auch nicht mehr länger werden. Da bleiben kaum mehr Optionen übrig, als enger und/oder höher zu bauen. Das kann je nach Eck in der Stadt auch gerne variieren. Baut man höher, hat man rundherum mehr Platz für grüne Flächen. Gibt ein Kiez aufgrund Gestaltung, Traufhöhe und anderen Rahmenbedingungen eine größere Höhe nicht her, muss halt eng anliegender gebaut werden.NicMan hat geschrieben: ↑Sonntag 23. Mai 2021, 16:40 In verschiedenen Architekturforen wird oft die Kritik geäußert, dass die Architektur der Nachkriegszeit nicht nur häufig ästetische Mängel aufweise sondern auch absolut verschwenderisch mit der vorhandenen Fläche der Stadt umgehen würde. So hätten früher deutlich mehr Menschen in Innenstädten auf einem Quadratkilometer Fläche gewohnt, als die heute der Fall sei. Möglich gemacht habe dies weitgehende Blockrandbebauung (https://de.wikipedia.org/wiki/Mietskaserne https://de.wikipedia.org/wiki/Blockrandbebauung https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4userblock ). Nach dem Krieg hätten Zeilenbauten, "aufgelockerte" Bauten und die"autogerechte Stadt" diese Bauform zurückgedrängt. Heute müsse man diese Bauform wiederentedecken, auch um die Zersiedelung der Landschaft aufzuhalten.
Der Architekt Christoph Mäckler hat eine ähnliche Kritik vor einigen Jahren in einem Artikel der FAZ anklingen lassen (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ ... 14241.html ). Heutzutage sind besonders Gründerzeitviertel beliebt, welche recht klassisch als Häuserblock konzipiert wurden. Liegt das nur daran, dass diese Viertel sich in der begehrten Innenstadt befinden, oder zeigt sich hier, dass die dortige Architektur die Bedürfnisse der Menschen besser befriedigt?
Für die Kritik an Mietskasernen gab es nach dem Krieg natürlich gute Gründe. Die beengten Wohnverhältnisse ohne Licht haben sicherlich auch zur Verelendung beigetragen. Heutzutage lässt sich aber besser bauen und auch die hygienischen Verhältnisse sind ganz andere. Sollten unsere Städte wieder deutlich dichter und deutlich "geschlossener" gebaut werden?
Generell könnte man auch ruhig wieder etwas kreativer in der Raumgestaltung werden. Eine größere Straße kann durchaus überbaut werden, ein Sportplatz hat im Zweifel auch Platz auf dem Dach der örtlichen Grundschule und die Fassade des Supermarktes um Ecke tut sich sicherlich auch keinen Knick, wird sie mit passenden Pflanzenwerk versehen.