Arabischer Frühling - Teil 2
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Arabischer Frühling - Teil 2
Im Irak, Libanon, Ägypten und Algerien kommt es zu Massenprotesten gegen die Kleptokratie und exzessive Korruption der führenden Schicht. Ein Aufbegehren einer neuen Generation von Unterdrückten die in ihren Ländern aller Chancen beraubt werden und für die es immer schwieriger wird zumindest eine Grundversorgung sicherzustellen. Es zeichnet sich schon ab dass die herrschende Schicht versucht die noch friedlichen Proteste zunehmend gewaltsam zu unterbinden. In den letzten Wochen dürfte es bereits mehrere hundert Tote gegeben haben. Wäre keine allzu große Überraschung wenn auf Europa demnächst die nächste große Flüchtlingswelle zurollt. Und was machen die europäischen Regierungen? Das was sie in so einer Situation immer tun, zugucken was passiert.
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Re: Arabischer Frühling - Teil 2
Was sollten sie denn tun?
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Re: Arabischer Frühling - Teil 2
Du vermischst aber ordentlich mein Bester und vergisst gerne was. Irak und Libanon gehts zunehmend gegen den Einfluss des Iran, nicht nur gegen unfähige Regierungen.Orbiter1 hat geschrieben:(05 Nov 2019, 11:19)
Im Irak, Libanon, Ägypten und Algerien kommt es zu Massenprotesten gegen die Kleptokratie und exzessive Korruption der führenden Schicht. Ein Aufbegehren einer neuen Generation von Unterdrückten die in ihren Ländern aller Chancen beraubt werden und für die es immer schwieriger wird zumindest eine Grundversorgung sicherzustellen. Es zeichnet sich schon ab dass die herrschende Schicht versucht die noch friedlichen Proteste zunehmend gewaltsam zu unterbinden. In den letzten Wochen dürfte es bereits mehrere hundert Tote gegeben haben. Wäre keine allzu große Überraschung wenn auf Europa demnächst die nächste große Flüchtlingswelle zurollt. Und was machen die europäischen Regierungen? Das was sie in so einer Situation immer tun, zugucken was passiert.
Die Proteste im Irak und im Libanon richten sich immer offener gegen die Islamische Republik. Sie könnten es schaffen, den regionalen Einfluss des Irans zurückzudrängen. Bevor Du kommst das ist falsch:
Ausgerechnet in der heiligen Stadt Kerbala, der zentralen Pilgermetropole der Schiiten, ging das Konsulat der Islamischen Republik Iran in Flammen auf, die sich stets als die globale Schutzmacht aller Schiiten inszeniert. Drei der Angreifer starben, als Wachleute sie unter Feuer nahmen.
https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... herrschaft
Im Irak richten Sich die Proteste immer mehr gegen den Iran bzw. dessen Einfluss. Im Libanon sind ähnliche Tendenzen zu sehen. Die Leute dort haben wohl nicht nur von ihrer Regierung die Schnauze voll wie erkennbar wird. Die Gefahr im Irak das es sich auswächst zu einem neuen Bürgerkrieg ist real.
Verwüstete Checkpoints, ausgebrannte Militärfahrzeuge, zerstörte Straßensperren und überall Soldaten die mittlerweile auch tödliche Gewalt anwenden gegen Protestler. Das ist gefährlich. Aber Du kannst das nicht mit Ägypten und Algerien vergleichen einfach. In Algerien ist eine Regierung an der Macht die eine lange Diktatur pflegt. In Ägypten ist es aber wesentlich ruhiger. Massenprotest aktuell nein. Letztmalig mehr im September. Das Al-Sisi ein Autokrat ist wahr. Aber Du vermischt mir da zuviel.
Du verlangst von EU Staaten eine Einmischung. Außer an die Einhaltung der Menschenrechte usw. zu appelieren was willst Du tun ?
Genau das wird getan. Diplomatisch wird protestiert. Die EU Staaten sind nicht der Iran wo sich festzeckt in anderen Ländern und seine Kämpfer einsetzt gegen dessen Menschen. Gott sei Dank!
Re: Arabischer Frühling - Teil 2
Die EU kann nicht und soweit ihre Interessen nicht berührt sind, etwa durch Handelshemmnisse oder Anti-Dumping-Gesetze, will sie auch nicht. Sie lebt gut mit dem status quo. Wenn man schaut, was die letzten Einmischungen der Altmächte so hervorgebracht haben, eben im Irak oder Libyen, wo auch die Regierung auf ihr Volk schießen lässt, vielleicht besser als neue solche Baustellen.Orbiter1 hat geschrieben:(05 Nov 2019, 11:19)
Im Irak, Libanon, Ägypten und Algerien kommt es zu Massenprotesten gegen die Kleptokratie und exzessive Korruption der führenden Schicht. Ein Aufbegehren einer neuen Generation von Unterdrückten die in ihren Ländern aller Chancen beraubt werden und für die es immer schwieriger wird zumindest eine Grundversorgung sicherzustellen. Es zeichnet sich schon ab dass die herrschende Schicht versucht die noch friedlichen Proteste zunehmend gewaltsam zu unterbinden. In den letzten Wochen dürfte es bereits mehrere hundert Tote gegeben haben. Wäre keine allzu große Überraschung wenn auf Europa demnächst die nächste große Flüchtlingswelle zurollt. Und was machen die europäischen Regierungen? Das was sie in so einer Situation immer tun, zugucken was passiert.
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Re: Arabischer Frühling - Teil 2
Die Kleptokraten kann man irgendwie kontrollieren. Als Geschäftspartner, als Kunden sind sie hoch willkommen, man kennt sie, weiß wie sie ticken. Man kann ihnen vertrauen.Orbiter1 hat geschrieben:(05 Nov 2019, 11:19)
Im Irak, Libanon, Ägypten und Algerien kommt es zu Massenprotesten gegen die Kleptokratie und exzessive Korruption der führenden Schicht. Ein Aufbegehren einer neuen Generation von Unterdrückten die in ihren Ländern aller Chancen beraubt werden und für die es immer schwieriger wird zumindest eine Grundversorgung sicherzustellen. Es zeichnet sich schon ab dass die herrschende Schicht versucht die noch friedlichen Proteste zunehmend gewaltsam zu unterbinden. In den letzten Wochen dürfte es bereits mehrere hundert Tote gegeben haben. Wäre keine allzu große Überraschung wenn auf Europa demnächst die nächste große Flüchtlingswelle zurollt. Und was machen die europäischen Regierungen? Das was sie in so einer Situation immer tun, zugucken was passiert.
Keine Sorge: die Bevölkerung wird man schon notfalls niederknüppeln und zusammenschießen. Und gerät der Kleptokrat eines geopolitisch wichtigen Landes in Bedrängnis, wird schon irgendein großer Bruder ihm zu Hilfe eilen und beim Bombardieren helfen: aus dem Westen oder aus Russland. Der Bevölkerung der von Kleptokraten regierten Staaten wird man nicht zugestehen, frei zu entscheiden, wer sie regiert.
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Re: Arabischer Frühling - Teil 2
Und in Bezug auf Libyen war es genau andersrum. Richtig?sünnerklaas hat geschrieben:(05 Nov 2019, 15:22)
Die Kleptokraten kann man irgendwie kontrollieren. Als Geschäftspartner, als Kunden sind sie hoch willkommen, man kennt sie, weiß wie sie ticken. Man kann ihnen vertrauen.
Keine Sorge: die Bevölkerung wird man schon notfalls niederknüppeln und zusammenschießen. Und gerät der Kleptokrat eines geopolitisch wichtigen Landes in Bedrängnis, wird schon irgendein großer Bruder ihm zu Hilfe eilen und beim Bombardieren helfen: aus dem Westen oder aus Russland. Der Bevölkerung der von Kleptokraten regierten Staaten wird man nicht zugestehen, frei zu entscheiden, wer sie regiert.
http://www.balkanforum.info/f16/sozials ... fi-228829/
War ja auch ein Sozialist.
Das ist Kapitalismus:
Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Arabischer Frühling - Teil 2
Ja klar, kein Wasser, kein Strom, kein Wiederaufbau, keine Arbeitsplätze, keine Perspektive aber die Leute gehen massenhaft auf die Straßen und lassen sich erschießen weil es Milizen im Land gibt die vom Iran beeinflusst werden. Dass viele Iraker (insbesondere die Nicht-Schiiten) ein Problem in diesen Milizen sehen ist klar, aber der überwältigende Grund der Proteste im Irak und im Libanon sind die miserablen Lebensumstände.Cobra9 hat geschrieben:(05 Nov 2019, 12:53)
Du vermischst aber ordentlich mein Bester und vergisst gerne was. Irak und Libanon gehts zunehmend gegen den Einfluss des Iran, nicht nur gegen unfähige Regierungen.
Z. B. Aufbauhilfe nur gewähren wenn von der EU betriebene Sonderwirtschaftszonen eingerichtet werden in denen die korrupte Elite und der Staat keinen Einfluss hat. Europa kann seine Nachbarregionen nicht weiter ihren Schicksal überlassen und muss den Menschen die dort leben vor Ort Perspektiven bieten.Du verlangst von EU Staaten eine Einmischung. Außer an die Einhaltung der Menschenrechte usw. zu appelieren was willst Du tun ?
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Re: Arabischer Frühling - Teil 2
China hat das in seinen Sonderwirtschaftszonen hinbekommen. Ohne dass die EU jetzt China gesagt hat, dass die korrupte Elite und der Staat sich hier rauszuhalten haben.Orbiter1 hat geschrieben:(05 Nov 2019, 20:42)
Z. B. Aufbauhilfe nur gewähren wenn von der EU betriebene Sonderwirtschaftszonen eingerichtet werden in denen die korrupte Elite und der Staat keinen Einfluss hat. Europa kann seine Nachbarregionen nicht weiter ihren Schicksal überlassen und muss den Menschen die dort leben vor Ort Perspektiven bieten.
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Re: Arabischer Frühling - Teil 2
Mit dem hatte man noch eine Rechnung offen. die wurde auch von der NATO höchstselbst beglichen, danach wurden die Libyer sich selbst überlassen.Adam Smith hat geschrieben:(05 Nov 2019, 15:36)
Und in Bezug auf Libyen war es genau andersrum. Richtig?
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War ja auch ein Sozialist.
Eigentlich wollte man wohl dasselbe in Syrien durchziehen, aber da waren dann auf einem Mal die Russen da und Assad für westliche Regime-Change-Ambitionen hoffnungslos überqualifiziert.
Re: Arabischer Frühling - Teil 2
Orbiter1 hat geschrieben:(05 Nov 2019, 20:42)
Ja klar, kein Wasser, kein Strom, kein Wiederaufbau, keine Arbeitsplätze, keine Perspektive aber die Leute gehen massenhaft auf die Straßen und lassen sich erschießen weil es Milizen im Land gibt die vom Iran beeinflusst werden. Dass viele Iraker (insbesondere die Nicht-Schiiten) ein Problem in diesen Milizen sehen ist klar, aber der überwältigende Grund der Proteste im Irak und im Libanon sind die miserablen Lebensumstände.
Z. B. Aufbauhilfe nur gewähren wenn von der EU betriebene Sonderwirtschaftszonen eingerichtet werden in denen die korrupte Elite und der Staat keinen Einfluss hat. Europa kann seine Nachbarregionen nicht weiter ihren Schicksal überlassen und muss den Menschen die dort leben vor Ort Perspektiven bieten.
Ich habe mehrfach belegt das es durchaus Proteste gegen den iranischen Einfluss gibt. Wenn Du das verharmlosen möchtest bitte tue das. Fakt ist tatsächlich aber das dieser Punkt eine wichtige Rolle spielt.
Ich möchte nicht bstreiten das die irakische Regierung wegen der Masse an Problemen am Pranger steht. Nur ein gewaltiger Punkt ist der Einfluss des Iran der den Irakern missfällt. Oder warum brennen immer mehr iranische Einrichtungen den auch ?
Das Konsulat beispielsweise aus der Quelle. Dieser Punkt hat das Potenzial einen Bürgerkrieg auszulösen und die irakische Regierung entlässt einen der wenigen angesehenen Kommandeure. Wumm explodiert ew.
Nö natürlich kein Problem. Ja die Iraker haben chaotische Zustände im Land. Aber der von Mir angeführte Punkt hat das Potenzial für den Ausbruch von Bürgerkrieg. Mittlerweile gehen selbst irakische Schiiten auf Konfrontationskurs zur Regierung und zum Iran.
Was Du von der EU willst ist Blödsinn und nicht erfüllbar. Sonderzonen ohne Einfluss der Regierung in einem eigenständigen Staat sind nicht umsetzbar.
Re: Arabischer Frühling - Teil 2
Der arabische Frühling ist nun auch im vormaligen Musterland dieser politischen Wende zu einem arabischen, besser nordafrikanischen Winter verkommen:
https://www.n-tv.de/politik/15-20-Geset ... 47017.html
+++ 15:20 Gesetzentwurf in Tunesien: Beziehungen zu Israel sollen als "Hochverrat" gelten +++
In Tunesien sollen laut einem dem Parlament vorliegenden Gesetzentwurf Verbindungen nach Israel künftig als "Hochverrat" geahndet werden. Die heute im Parlament beratene Vorlage sieht für tunesische Bürger, die das "Verbrechen der Normalisierung" der Beziehungen zu Israel begehen, eine Haftstrafe von sechs bis zwölf Jahren wegen "Hochverrats" vor. Im Wiederholungsfall soll es eine lebenslange Haftstrafe geben. Sollte das Gesetz in Kraft treten, wären Tunesiern jegliche Vertragsabschlüsse, Zusammenarbeit und Kontakte mit Israelis verboten. Der Entwurf sieht ein Verbot jeglicher Interaktion mit israelischen "Einzelpersonen, Institutionen, Organisationen, staatlichen oder nichtstaatlichen Körperschaften" vor.
Und mit solchen failed states friedlicher und respektvoller Koexistenz will man in Migrationsfragen EU-seits kooperieren und zusammenarbeiten?
https://www.n-tv.de/politik/15-20-Geset ... 47017.html
+++ 15:20 Gesetzentwurf in Tunesien: Beziehungen zu Israel sollen als "Hochverrat" gelten +++
In Tunesien sollen laut einem dem Parlament vorliegenden Gesetzentwurf Verbindungen nach Israel künftig als "Hochverrat" geahndet werden. Die heute im Parlament beratene Vorlage sieht für tunesische Bürger, die das "Verbrechen der Normalisierung" der Beziehungen zu Israel begehen, eine Haftstrafe von sechs bis zwölf Jahren wegen "Hochverrats" vor. Im Wiederholungsfall soll es eine lebenslange Haftstrafe geben. Sollte das Gesetz in Kraft treten, wären Tunesiern jegliche Vertragsabschlüsse, Zusammenarbeit und Kontakte mit Israelis verboten. Der Entwurf sieht ein Verbot jeglicher Interaktion mit israelischen "Einzelpersonen, Institutionen, Organisationen, staatlichen oder nichtstaatlichen Körperschaften" vor.



Und mit solchen failed states friedlicher und respektvoller Koexistenz will man in Migrationsfragen EU-seits kooperieren und zusammenarbeiten?
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Re: Arabischer Frühling - Teil 2
Tunesien hat nun mal eine Küste zum Mittelmeer, die unheimlich günstig zu Sizilien liegt.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft 

- Tom Bombadil
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Re: Arabischer Frühling - Teil 2
Ja, und Europa muss sich das gefallen lassen und darf die Leute auf gar keinen Fall wieder zurückbringen. Das ist Selbstmord auf Raten.Misterfritz hat geschrieben: ↑Freitag 3. November 2023, 18:16 Tunesien hat nun mal eine Küste zum Mittelmeer, die unheimlich günstig zu Sizilien liegt.
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Re: Arabischer Frühling - Teil 2
Was macht denn ein failed state zu einem failed state? Das sind die Menschen, die darin leben.
Was würde also passieren, wenn man die Menschen, die diese failed states verursacht haben, alle nach Deutschland holt?

Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.
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Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.