--- Wie wollen wir - der Staat - mit der Lobbyarbeit umgehen?

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Was ist das eigentlich: "Lobbyarbeit"?
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Lobbyarbeit ist die Einflussnahme großer Firmen auf Politiker.
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Wo liegt da ein Problem?
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Eigentlich sollte das kein Problem sein. Denn ein Jeder versucht ja irgendwie
Einfluss zu nehmen. Der kleine Bürger spricht auf der Straße seinen Politiker an, und
nimmt ja auch Einfluss. Journalisten, TV-Moderatoren, Amts- und Behörden usw.
alle nehmen sie Einfluss. Sogar hier im Forum vertritt jeder (hoffentlich!) seine
Meinung - und versucht natürlich auch Einfluss auf die "allgemeine Meinungsbildung"
zu nehmen.
Das Problem ist: Viele Unternehmen setzen für ihre Einflussnahme hochbezahlte
Profis ein (Lobbyisten). Und diese Unternehmen setzen zusätzlich sehr gezielt
erhebliche finanzielle Mittel ein. Sie sind dadurch allen anderen Einflussnehmern
weit voraus - viel effizienter.
Beispiel:
Quelle: Klick mich.Beachtliche 251 Millionen Euro haben die fünf größten Ölkonzerne
(BP, Chevron, ExxonMobil, Shell und Total) und ihnen verbundene Industrie-
verbände zwischen 2010 und 2018 ausgegeben, um die EU-Institutionen zu
beeinflussen.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass es viele Menschen gibt, die nicht gelernt haben,
seriöse Fakten von Fakes zu unterscheiden, die nicht wissen, wie Wissenschaft funktioniert,
und die dadurch leichte Beute für Fake-Berichte sind, dann kann sich jeder vorstellen,
dass diese massive Lobbyarbeit von bestimmten Firmen erhebliche Probleme für
die "allgemeine Meinungsbildung" - und darüber letztlich für die Demokratie, deren
Entscheidungen ja auch auf die "allgemeine Meinung" zurückgeht - erzeugt.
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Lobbyismus und Meingungsbildung
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Wolfgang Pomrehn hat hier einen Artikel geschrieben, der mich zu der obigen
Fragestellung motiviert hat. Er hält mit seiner Meinung nicht zurück. Aber vielleicht gibt
es ja andere Meinungen, Ergänzungen oder Vorschläge?
