City-Maut in deutschen Städten?

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jack000
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City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von jack000 »

- Klaus Bogenberger erforscht an der Bundeswehruni in München eine City-Maut für München.
- Auf Basis seiner Simulation wird er in den nächsten Monaten durchspielen, wie sich eine City-Maut auf den Münchner Verkehr auswirken könnte.
- Vielen Politikern ist das Thema zu heikel, die Wirtschaft spricht sich klar gegen eine Gebühr aus.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/geb ... -1.2842478

Eine jede größere Stadt in Deutschland hat Verkehrsprobleme in den Innenstadtbereichen. Bislang scheinen auch die Parkgebühren keinerlei Abschreckende Wirkung zu erzielen.
=> Ist da eine City-Maut für die deutschen Städte eine Lösung?

Vorteile:
- Die Verkehrsprobleme in den Innenstädten werden abnehmen
- Es werden Einnahmen generiert mit denen z.B. der ÖPNV ausgebaut werden kann
- Bessere Luftqualität

Nachteile:
- Ein zusätzliches System welches auch Erfassungskosten erzeugt
- Es wird mehr vom eigenen Geldbeutel abhängig wer sich eine Fahrt in die Innenstädte leisten kann
- Der Einzelhandel könnte darunter leiden
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frems
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Re: City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von frems »

Hängt natürlich vom Konzept ab. In Stockholm hat man da nachgebessert, weil man merkte, wie asozial das erste System ist. Die urbane Mittelschichte konnte ohne Zusatzkosten so viel im innerstädtischen Bereich herumfahren wie sie wollte, während Arbeitspendler immer ins Portemonnaie greifen konnten. Sprich, die Privilegierten wurden bevorzugt. Hat man dann insoweit korrigiert, dass man Pendlerangebote einführte und den Regionalverkehr massiv ausbaute. Zudem stellte man fest, dass die Verkehre auch nicht abnehmen, sondern sich nur verlagern. Dann fährt jener, der innerhalb des Citymautgebiets lebt, im Zweifel einmal durch die Innenstadt zum Supermarkt statt zum nächstgelegenen, der hinter einer Kontroll- bzw. Mautstelle liegt. (vice versa fahren Vorstädter lieber im großen Bogen um die Stadt statt kurz reinzuführen für private Fahrten)

Kostenlose, innerstädtische Parkplätze -- selbst in Wohngebieten -- gibt's dort aber nicht (mehr), sondern kosten richtig Asche. Das wird sich in Deutschland niemand trauen einzuführen. Hier sind Parkplätze wichtiger als Spielplätze.
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Tom Bombadil
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Re: City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben:(02 Feb 2016, 13:59)

Hier sind Parkplätze wichtiger als Spielplätze.
Logisch, denn es werden ja immer weniger Kinder und immer mehr ältere Mitbürger, die nicht mehr so gut zu Fuß sind und die deswegen auf ein Auto angewiesen sind.
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Re: City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von JJazzGold »

jack000 hat geschrieben:(01 Feb 2016, 18:48)

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/geb ... -1.2842478

Eine jede größere Stadt in Deutschland hat Verkehrsprobleme in den Innenstadtbereichen. Bislang scheinen auch die Parkgebühren keinerlei Abschreckende Wirkung zu erzielen.
=> Ist da eine City-Maut für die deutschen Städte eine Lösung?

Vorteile:
- Die Verkehrsprobleme in den Innenstädten werden abnehmen
- Es werden Einnahmen generiert mit denen z.B. der ÖPNV ausgebaut werden kann
- Bessere Luftqualität

Nachteile:
- Ein zusätzliches System welches auch Erfassungskosten erzeugt
- Es wird mehr vom eigenen Geldbeutel abhängig wer sich eine Fahrt in die Innenstädte leisten kann
- Der Einzelhandel könnte darunter leiden

Damit würden Sie z.B. Darmstadt schädigen, statt nutzen. Die Stadt leidet ohnehin schon an hohen Parkgebühren in Kombination mit einer Mall um die Ecke, die 3000 kostenfreie Parkplätze bietet. Gäbe es zusätzlich noch eine Citymaut, müssten noch mehr Geschäfte mangels auseichender Menge an Kundschaft schließen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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pikant
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Re: City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von pikant »

frems hat geschrieben:(02 Feb 2016, 13:59)

Hängt natürlich vom Konzept ab. In Stockholm hat man da nachgebessert, weil man merkte, wie asozial das erste System ist. Die urbane Mittelschichte konnte ohne Zusatzkosten so viel im innerstädtischen Bereich herumfahren wie sie wollte, während Arbeitspendler immer ins Portemonnaie greifen konnten. Sprich, die Privilegierten wurden bevorzugt. Hat man dann insoweit korrigiert, dass man Pendlerangebote einführte und den Regionalverkehr massiv ausbaute. Zudem stellte man fest, dass die Verkehre auch nicht abnehmen, sondern sich nur verlagern. Dann fährt jener, der innerhalb des Citymautgebiets lebt, im Zweifel einmal durch die Innenstadt zum Supermarkt statt zum nächstgelegenen, der hinter einer Kontroll- bzw. Mautstelle liegt. (vice versa fahren Vorstädter lieber im großen Bogen um die Stadt statt kurz reinzuführen für private Fahrten)

Kostenlose, innerstädtische Parkplätze -- selbst in Wohngebieten -- gibt's dort aber nicht (mehr), sondern kosten richtig Asche. Das wird sich in Deutschland niemand trauen einzuführen. Hier sind Parkplätze wichtiger als Spielplätze.
City Maut nein, aber Abschaffung von kostenlosem Parkraum in den Innenstaedten, verbunden mit Park-und Ride und wo es geht kostenlosem Nahverkehr!
hier in Luxembourg ist seit Anfang des Jahres jeden samstag und bei verkaufsoffenem Sonntag der OEPNV in die Stadt Luxembourg von Park und Ride kostenlos und auch der Busverkehr innerhalb der Stadt und man hat alle 5 Minuten Park-und Ride in den Hauptverkehrszeiten.
nur das kann die Loesung sein :)
Dass die Innenstadt Fussgaengerzone ist, brauche ich nicht extra zu erwaehnen.
Ansonsten Tarife und Takte, wo man gerne auf die Busse umsteigt.
Zudem Lieferservice der Geschaefte kostenlos nach Hause oder gegen eine geringe Gebuehr

da macht das Einkaufen Spass :)
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Re: City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von frems »

pikant hat geschrieben:(02 Feb 2016, 14:15)

City Maut nein, aber Abschaffung von kostenlosem Parkraum in den Innenstaedten, verbunden mit Park-und Ride und wo es geht kostenlosem Nahverkehr!
hier in Luxembourg ist seit Anfang des Jahres jeden samstag und bei verkaufsoffenem Sonntag der OEPNV in die Stadt Luxembourg von Park und Ride kostenlos und auch der Busverkehr innerhalb der Stadt und man hat alle 5 Minuten Park-und Ride in den Hauptverkehrszeiten.
nur das kann die Loesung sein :)
Dass die Innenstadt Fussgaengerzone ist, brauche ich nicht extra zu erwaehnen.
Ansonsten Tarife und Takte, wo man gerne auf die Busse umsteigt.
Zudem Lieferservice der Geschaefte kostenlos nach Hause oder gegen eine geringe Gebuehr

da macht das Einkaufen Spass :)
Fußgängerzonen sind, jedenfalls in Großstädten, in der Regel auch attraktiver für den Einzelhandel. Betonflächen, Lärm und Gestank laden nicht zum Flanieren ein und bringen daher keine Laufkundschaft. Die Kunden wollen sich ja auch gerne dort aufhalten. Kostenloser Parkraum ist auch so eine Kuriosität, die kaum ein Europäer versteht, wenn er nach Europa kommt. In Dänemark bzw. Kopenhagen werden jedes Jahr 1-2% der Parkplätze abgeschafft. Damit erreicht man mehr als mit einer Maut, die ggf. mehr schadet als nützt.
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Re: City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von jack000 »

pikant hat geschrieben:(02 Feb 2016, 14:15)City Maut nein, aber Abschaffung von kostenlosem Parkraum in den Innenstaedten, verbunden mit Park-und Ride und wo es geht kostenlosem Nahverkehr!
Kostenlose Parkplätze gibt es doch auch in keiner deutschen Stadt?
hier in Luxembourg ist seit Anfang des Jahres jeden samstag und bei verkaufsoffenem Sonntag der OEPNV in die Stadt Luxembourg von Park und Ride kostenlos und auch der Busverkehr innerhalb der Stadt und man hat alle 5 Minuten Park-und Ride in den Hauptverkehrszeiten.
nur das kann die Loesung sein :)
Park & Ride halte auch ich für das richtige Konzept. Das muss nicht mal kostenlos sein, sondern es reicht aus wenn es sehr günstig ist. Im Gegenzug kann man die Preise für das Parken in den Innenstädten saftig erhöhen um das zu finanzieren.
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Re: City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(02 Feb 2016, 18:19)

Kostenlose Parkplätze gibt es doch auch in keiner deutschen Stadt?
In Hamburg schon. Von ein, zwei großen Einkaufsstraßen und dem Flughafen abgesehen, wird man überall einen Platz zum Parken finden, ganz ohne Parkuhr (gibt's kaum noch). Willste shoppen, geht's dann ins kostenpflichtige Parkhaus. Aber in der Regel kriegt man die Parkgebühr ersetzt, wenn man in einem Geschäft etwas kauft und sich dann eine Karte geben lässt, die man in den Parkautomaten anstelle des Geldes schiebt und sich die Schranke dann öffnet. Man will halt keine Dauerparker, sondern Kunden. Und selbst in der Innenstadt gibt's zahlreiche kostenlose Parkplätze, häufig ohne zeitliche Beschränkung: http://www.gratisparken.de/Hamburg/Hamburg/
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Re: City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(02 Feb 2016, 18:34)

In Hamburg schon. Von ein, zwei großen Einkaufsstraßen und dem Flughafen abgesehen, wird man überall einen Platz zum Parken finden, ganz ohne Parkuhr (gibt's kaum noch).
Das ist aber eher graue Theorie, denn diese Parkplätze sind ja i.d.R. belegt und wenn man sich die Karte anschaut auch in Hamburg nicht wirklich üppig. Den wahren Anreiz des kostenlosen Parken sehe ich dann eher in:
Willste shoppen, geht's dann ins kostenpflichtige Parkhaus. Aber in der Regel kriegt man die Parkgebühr ersetzt, wenn man in einem Geschäft etwas kauft und sich dann eine Karte geben lässt, die man in den Parkautomaten anstelle des Geldes schiebt und sich die Schranke dann öffnet. Man will halt keine Dauerparker, sondern Kunden.
=> Das zieht den Verkehr an!
Aber die Frage stellt sich was man dagegen tun kann? Die Parkhäuser gehören doch zu den Shopping-Centern und wenn die entscheiden die Kunden letztendlich kostenlos parken zu lassen kann man dagegen doch nicht vorgehen?

Eine Möglichkeit wäre höchstens Pförtnerampeln einzurichten die nur eine bestimmte Anzahl an Autos in die Innenstadt durchlassen.
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Re: City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(02 Feb 2016, 18:59)

Das ist aber eher graue Theorie, denn diese Parkplätze sind ja i.d.R. belegt und wenn man sich die Karte anschaut auch in Hamburg nicht wirklich üppig. Den wahren Anreiz des kostenlosen Parken sehe ich dann eher in:
Dann schau mal wie viele das sind. Selbst hinter einem innerstädtischen Schildchen verbergen sich gerne mal über 1.000 Parkplätze. Alle kostenfrei. Und die sind selten alle belegt. Falls doch, fährt man woanders hin. Daran scheitern höchstens Touris.
=> Das zieht den Verkehr an!
Aber die Frage stellt sich was man dagegen tun kann? Die Parkhäuser gehören doch zu den Shopping-Centern und wenn die entscheiden die Kunden letztendlich kostenlos parken zu lassen kann man dagegen doch nicht vorgehen?

Eine Möglichkeit wäre höchstens Pförtnerampeln einzurichten die nur eine bestimmte Anzahl an Autos in die Innenstadt durchlassen.
B-Plan ändern, kostenlose Parkplätze beseitigen, Benzinpreis hoch, mehr Fußgängerzonen, ÖPNV ausbauen. Der Rest klärt sich über die Jahre von selbst.
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Re: City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von jack000 »

frems hat geschrieben:(02 Feb 2016, 19:47)

Dann schau mal wie viele das sind. Selbst hinter einem innerstädtischen Schildchen verbergen sich gerne mal über 1.000 Parkplätze. Alle kostenfrei. Und die sind selten alle belegt. Falls doch, fährt man woanders hin. Daran scheitern höchstens Touris.
1000 Parkplätze sind doch eher ein Pups verglichen mit der Anzahl Autos die täglich in Städten ,it 500.000+ Einwohnern in die Innenstädte strömen.
=> Ja, auch diese Parkplätze sollen kostenpflichtig werden, lösen aber das Problem nicht!
B-Plan ändern, kostenlose Parkplätze beseitigen, Benzinpreis hoch, mehr Fußgängerzonen, ÖPNV ausbauen. Der Rest klärt sich über die Jahre von selbst.
+ P&R sehr günstig und das Konzept ist komplett!
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Re: City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von frems »

jack000 hat geschrieben:(02 Feb 2016, 20:20)

1000 Parkplätze sind doch eher ein Pups verglichen mit der Anzahl Autos die täglich in Städten ,it 500.000+ Einwohnern in die Innenstädte strömen.
=> Ja, auch diese Parkplätze sollen kostenpflichtig werden, lösen aber das Problem nicht!
Es sind ja nicht 1000 insgesamt, sondern alleine an einem von etlichen Orten. Wer dort arbeitet, hat eh eine Tiefgarage. Kommen ja nicht Hunderttausende zum Shoppen.
+ P&R sehr günstig und das Konzept ist komplett!
P&R kosten bei uns Geld und sind überwiegend in der Innenstadt statt am Stadtrand. :s
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H2O
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Re: City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von H2O »

Ein Teil unserer Diskussion um die City-Maut hängt sich an der
City als Einkaufszone auf. Ja, die gibt es auch noch, aber die
Innenstadt verödet schon durch zu hohe Mieten und zu viele
eintönige Angebote. Einkaufszentren am Stadtrand, mit Autobahn-
Anschluß und riesigen Parkplätzen laufen den Cities den Rang
ab, der Online-Handel tut das Seinige.

in Innenstädten finden wir aber Verwaltungen, Versicherungen,
Banken und gehobene Gastronomie für diesen Kundenkreis.
Die Menschen wohnen im Speckgürtel um die Städte. Sie kommen
mit Autos dorthin, oder mit ÖPNV von Sammelstellen am Stadtrand.

Wenn die City-Maut diesen Personenkreis belastet, dann übernimmt
der Arbeitgeber diese Kosten wie eine zusätzliche Steuer, oder der
ÖPNV wird ausgebaut. Vielleicht führt die Verödung der Innenstädte
auch zum vermehrten Umbau zu Wohnungen in der Innenstadt, mit
netten Nischen städtischen Lebens.

Besonders lustig ist die Autofahrerei in die Innenstädte in meinem
Stadtgebiet jedenfalls nicht. Eine wahnwitzige Fehlentwicklung!
Aldemarin
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Re: City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von Aldemarin »

Könnte heute eine Stadt nach aktueller Gesetzeslage eine City-Maut einführen?
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jack000
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Re: City-Maut in deutschen Städten?

Beitrag von jack000 »

In Berlin wird über eine City-Maut diskutiert:
Wer wenig verdient, zahlt weniger
Der Mautversuch sollte innerhalb des S-Bahn-Rings stattfinden. Wer in diesem Gebiet mit privaten Verbrenner-Pkw unterwegs ist, würde sowohl für jeden gefahrenen Kilometer als auch fürs Parken zahlen müssen, so Knie. „Richtlinie sollte sein, dass sich ein typischer monatlicher Mautbetrag am monatlichen Tarif der Umweltkarte Berlin AB orientiert, rund 80 Euro. Fürs Parken käme ein Betrag dazu, der ungefähr halb so hoch ist. Für Elektrofahrzeuge würden dagegen weder City-Maut noch Parkgebühren anfallen“, sagte er.

Das Konzept, das Knie und seine Mitstreiter verfolgen, sieht eine andere Technik vor als in anderen Mautsystemen. "Eine Kennzeichenerkennung wie in Großbritannien wäre aus unserer Sicht zu aufwändig. Wir wollen auch keine Flatrate, die für alle Fahrzeuge dieselben Mautbeträge und dieselben Parkgebühren vorsieht. Stattdessen muss die Technik relativ einfach sein, und sie muss es ermöglichen, die Tarife nach Fahrzeugmerkmalen und sozialen Kriterien zu differenzieren", so Knie.

Jeder Kraftfahrer müsste ein Mobiltelefon mit der Maut-App dabei haben. Wer ein großes Auto oder einen Diesel bis Euro 5 fährt, würde mehr als Fahrer von Kleinwagen oder von Dieselfahrzeugen der Abgasklasse Euro 6 zahlen. Das Tarifsystem müsse auch eine soziale Differenzierung ermöglichen: „Wer auf sein Auto angewiesen ist, zum Beispiel weil eine Krankheit ihn in seiner Bewegungsfähigkeit beschränkt, kann eine Ermäßigung oder Befreiung beantragen. Ausnahmen sollte es auch für Handwerker geben, die Aufträge im mautpflichtigen Gebiet ausführen, um ein weiteres Beispiel zu nennenausführen,“ sagte der Mobilitätsforscher.
https://www.berliner-zeitung.de/mensch- ... xKbUZVJGvI
=> Aber so wird das doch ein bürokratische Monster ...
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
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