Ist die CDU modern genug?

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Ist die CDU modern genug?

Beitrag von frems »

Die Schwarzen werden grüner

Die CDU will sich erneuern – inhaltlich und als Partei. Vier Kommissionen haben Vorschläge präsentiert. Manches klingt seltsam vertraut.

Die CDU kann derzeit eigentlich nicht klagen. Seit nunmehr zehn Jahren stellt sie die Kanzlerin, in Umfragen liegt sie zusammen mit der CSU stabil bei über 40 Prozent und dann ist sie auch noch die mitgliederstärkste Partei im Land. Doch es gibt auch noch eine andere Seite. Zu der gehört die Schwäche der Partei in den Ländern und den Großstädten, die Tatsache, dass sie seit den neunziger Jahren rund 300.000 Mitglieder verloren hat sowie die bange Frage, was von der CDU nach Angela Merkel noch übrig sein wird, wenn sie irgendwann aufhört.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... -kloeckner

Nicht selten wird der CDU ja vorgeworfen, daß sie mit ihren Ansichten häufig hinter der Entwicklung der Gesellschaft hinterherhinkt; ob bei der Bildungspolitik, Drogenverbote, Homosexualität, Integration, Europa, Energie, Datenschutz oder Verkehrspolitik. Aber ist der Vorwurf berechtigt? Und wenn ja, welche Richtung sollte die CDU (gern auch inklusive CSU) Eurer Meinung nach einschlagen? Ist "mehr grün" der richtige Weg, um dauerhaft -- auch nach Merkel -- im Bund zu dominieren? Und reicht das, wenn andererseits viele Länder und Kommunen/Städte "kippen"?
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von nichtkorrekt »

Wenn man keine Überzeugungen hat und rein opportunistisch handelt, wäre es vielleicht nicht verkehrt grüner und schwuler zu werden, aber damit verwirkt man letztlich seine Existenzberechtigung als Partei wenn man keine Werte mehr vertritt sondern nur als Selbstzweck existiert. Ich denke irgendwo ist auch eine Grenze des Spektrums erreicht, das man abdecken kann. Es ist eine schmale Gratwanderung, rückt die CDU weiter nach links, verliert sie rechte Wähler; rückt sie nach rechts verliert sie linke Wähler, an irgendeinem Punkt wird eine Partei durch einen Ruck in die eine oder die andere Richtung mehr Wähler verlieren, als sie dadurch gewinnt. Sie müsste also ein Optimum finden, bei dem sie die meisten Stimmen gewinnt wenn es ihr nur darum geht und nicht um eigene Überzeugungen.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von frems »

nichtkorrekt » Fr 3. Jul 2015, 15:16 hat geschrieben:Wenn man keine Überzeugungen hat und rein opportunistisch handelt, wäre es vielleicht nicht verkehrt grüner und schwuler zu werden, aber damit verwirkt man letztlich seine Existenzberechtigung als Partei wenn man keine Werte mehr vertritt sondern nur als Selbstzweck existiert. Ich denke irgendwo ist auch eine Grenze des Spektrums erreicht, das man abdecken kann. Es ist eine schmale Gratwanderung, rückt die CDU weiter nach links, verliert sie rechte Wähler; rückt sie nach rechts verliert sie linke Wähler, an irgendeinem Punkt wird eine Partei durch einen Ruck in die eine oder die andere Richtung mehr Wähler verlieren, als sie dadurch gewinnt. Sie müsste also ein Optimum finden, bei dem sie die meisten Stimmen gewinnt wenn es ihr nur darum geht und nicht um eigene Überzeugungen.
Und meinst Du damit, daß die CDU ggf. dieses Optimum momentan erreicht hat? Es gibt ja nicht wenige Wähler, die im Land andere Parteien wählen, aber im Bund die Merkel-Partei.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von nichtkorrekt »

frems » Fr 3. Jul 2015, 14:19 hat geschrieben: Und meinst Du damit, daß die CDU ggf. dieses Optimum momentan erreicht hat? Es gibt ja nicht wenige Wähler, die im Land andere Parteien wählen, aber im Bund die Merkel-Partei.
Das weiß ich nicht, ich werde keine CDU mehr wählen. Klar ist auch, wenn die CDU weiter nach links rückt, werden rechte Parteien erstarken. Wobei grüne Themen nicht per se schlecht sein müssen, Verbraucherschutz und Tierschutz haben durchaus ihre Daseinsberechtigung.
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mir gefaellt der Jens Spahn sehr gut - ist schon im Praesidium der Partei und der hat recht gute Vorstellungen
modern und auf der Hoehe der Zeit :thumbup:
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nichtkorrekt » Fr 3. Jul 2015, 14:16 hat geschrieben:Wenn man keine Überzeugungen hat und rein opportunistisch handelt, wäre es vielleicht nicht verkehrt grüner und schwuler zu werden, aber damit verwirkt man letztlich seine Existenzberechtigung als Partei wenn man keine Werte mehr vertritt sondern nur als Selbstzweck existiert. Ich denke irgendwo ist auch eine Grenze des Spektrums erreicht, das man abdecken kann. Es ist eine schmale Gratwanderung, rückt die CDU weiter nach links, verliert sie rechte Wähler; rückt sie nach rechts verliert sie linke Wähler, an irgendeinem Punkt wird eine Partei durch einen Ruck in die eine oder die andere Richtung mehr Wähler verlieren, als sie dadurch gewinnt. Sie müsste also ein Optimum finden, bei dem sie die meisten Stimmen gewinnt wenn es ihr nur darum geht und nicht um eigene Überzeugungen.
da haette ich doch gerne mal eine Erklaerung was 'schwuler sein' fuer die CDU bedeutet.
ich kann mir darunter nichts vorstellen und brauche Hilfe.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von nichtkorrekt »

pikant » Fr 3. Jul 2015, 14:25 hat geschrieben:
da haette ich doch gerne mal eine Erklaerung was 'schwuler sein' fuer die CDU bedeutet.
ich kann mir darunter nichts vorstellen und brauche Hilfe.
Naja zum einen noch mehr Schwule die die Partei vertreten zum anderen noch mehr pro Homo-Ehe und Gendervodoo.
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Beitrag von frems »

nichtkorrekt » Fr 3. Jul 2015, 15:22 hat geschrieben:
Das weiß ich nicht, ich werde keine CDU mehr wählen. Klar ist auch, wenn die CDU weiter nach links rückt, werden rechte Parteien erstarken. Wobei grüne Themen nicht per se schlecht sein müssen, Verbraucherschutz und Tierschutz haben durchaus ihre Daseinsberechtigung.
Wär aber auch die Frage, ob Umweltschutz etc. per se "linke" Themen seien. Der Erhaltung der "Schöpfung" ist ja nun nichts, was aus der Arbeiterbewegung kam, sondern eher aus konservativen Kreisen (sagt ja schon der Name). Konflikte scheint es da eher mit der Gesellschaftspolitik zu geben. Ein Rechtsruck scheint aber auch nicht viel zu bringen, wenn man sich das Abschneiden der CSU bei der letzten Europawahl anschaut. Wobei ich mit den bajuwarischen Zuständen auch nicht so vertraut bin.
nichtkorrekt hat geschrieben:
Naja zum einen noch mehr Schwule die die Partei vertreten zum anderen noch mehr pro Homo-Ehe und Gendervodoo.
Das versuchen ja rechte Parteien wie die AfD auch: http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... neral.html

Vielleicht tickt der Wähler heute einfach anders als vor einigen Jahrzehnten, egal ob links, rechts oder liberal.
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Beitrag von nichtkorrekt »

Schlimme Welt, wenn Menschen die schwulste Partei wählen, vielleicht ein Grund garnicht mehr zu wählen.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von pikant »

nichtkorrekt » Fr 3. Jul 2015, 14:28 hat geschrieben:
Naja zum einen noch mehr Schwule die die Partei vertreten zum anderen noch mehr pro Homo-Ehe und Gendervodoo.
ach so,
mir ist das scheiss egal mit welcher sexuellen Ausrichtung Politiker Poliitk betreiben - die Politik muss nur gut sein und ich kenne keine Umfrage oder These, dass Schwule schlechtere Politiker sind, als Heterosexuellen
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Beitrag von bakunicus »

mhh ... ich würde es mal so formulieren.

ganz klar ist über die jahrzehnte hinweg zu beobachten, dass die urbanen milieus der kulturelle und gesellschaftliche taktgeber sind.
das land wird also in seiner entwicklung von den städten und großstädten geprägt, und mit einer zeitverzögerung von 5-15 jahren vollzieht man dann auch in der provinz den wertewandel.
wenn also in hamburg ein schwuler für die CDU in den wahlkampf ziehen konnte, dann wird das in nicht ferner zukunft auch in den kleinen gemeinden möglich sein.
wenn man in berlin, bremen, münster und köln nun coffee-shops einrichten will wo man legal/geduldet cannabis kaufen kann, dann wird das in 10-15 jahren auch in kleinstädten möglich sein, insofern man mit diesem projekt gute erfahrungen machen wird (wovon ich mal ausgehe).

und da die CDU in den großen städten zur zeit große probleme hat noch wahlen für sich entscheiden zu können kommt sie um eine weitere modernisierung nicht herum in gesellschaftspolitischen fragen.
letztendlich auch deshalb, weil die kriegsgeneration mit sehr stark konservativen ansichten und moralvorstellungen schlichtweg ausstirbt.
die alten von heute und morgen, die sind mit rock'n roll, beatles und schlagermusik sozialisiert worden, und nicht mit fahnenappell und dem radetzky-marsch.

mit einem jens spahn und peter tauber hat man dafür nun auch die passenden personen gesetzt.
wirtschaftspolitisch wird man bei der alten konservativen linie bleiben, gesellschaftspolitisch muß sich die CDU eindeutig bewegen.
Zuletzt geändert von bakunicus am Freitag 3. Juli 2015, 15:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von pikant »

nichtkorrekt » Fr 3. Jul 2015, 14:33 hat geschrieben:Schlimme Welt, wenn Menschen die schwulste Partei wählen, vielleicht ein Grund garnicht mehr zu wählen.
bei so eine Sichtweise sollte man sich wirklich ueberlegen den Wahlen fern zu bleiben.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von nichtkorrekt »

pikant » Fr 3. Jul 2015, 14:37 hat geschrieben:
ach so,
mir ist das scheiss egal mit welcher sexuellen Ausrichtung Politiker Poliitk betreiben - die Politik muss nur gut sein und ich kenne keine Umfrage oder These, dass Schwule schlechtere Politiker sind, als Heterosexuellen
Dann braucht man das Thema auch nicht so offensiv in der Öffentlichkeit vertreten, die Schwulen sind es doch selbst die dieses Thema immer und immer wieder aggressiv in die Öffentlichkeit bringen, mich kotzt das an, ich will garnicht wissen wer schwul ist. Aber lassen wir das Thema, die CDU ist mir egal, ich werde sie nicht mehr wählen.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von pikant »

bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 14:39 hat geschrieben:
mit einem jens spahn und peter tauber hat man dafür nun auch die passenden personen gesetzt.
wirtschftspolitisch wird man bei der alten konservativen linie bleiben, gesellschaftspolitisch muß sich die CDU eindeutig bewegen.
das sind Vertreter einer modernen CDU, die die Partei stabil ueber 40% halten koennen.
klare liberale Kante in der Wirtschaftspolitik und auf gesellschaftliche Reformen getrimmt
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Beitrag von pikant »

nichtkorrekt » Fr 3. Jul 2015, 14:40 hat geschrieben:
Dann braucht man das Thema auch nicht so offensiv in der Öffentlichkeit vertreten, die Schwulen sind es doch selbst die dieses Thema immer und immer wieder aggressiv in die Öffentlichkeit bringen, mich kotzt das an, ich will garnicht wissen wer schwul ist. Aber lassen wir das Thema, die CDU ist mir egal, ich werde sie nicht mehr wählen.
das ist bei Ihrer Sichtweise der Politik doch klar.
Sie muessen entweder zu Hause bleiben oder sich rechts der CDU umschauen - da gibt es dort viele schlechte Alternativen.
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Beitrag von Boraiel »

frems hat geschrieben:Wär aber auch die Frage, ob Umweltschutz etc. per se "linke" Themen seien. Der Erhaltung der "Schöpfung" ist ja nun nichts, was aus der Arbeiterbewegung kam, sondern eher aus konservativen Kreisen (sagt ja schon der Name). Konflikte scheint es da eher mit der Gesellschaftspolitik zu geben. Ein Rechtsruck scheint aber auch nicht viel zu bringen, wenn man sich das Abschneiden der CSU bei der letzten Europawahl anschaut. Wobei ich mit den bajuwarischen Zuständen auch nicht so vertraut bin.
Bezüglich einiger Punkte würde ich mir bajuwarische Zustände wünschen. Dazu:
"Es ist offenkundig, dass der Islam inzwischen unzweifelhaft zu Deutschland gehört."
- Angela Merkel
http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... eutschland
Ich teile diese Ansicht nicht. Und wenn die CDU meint eine wertschätzende Haltung zum Islam (was die Anerkennung als Teil dieses Landes ist) einzunehmen, dann hat sie etwas falsch verstanden.
Letztlich sollte die CDU versuchen ihr Profil zu schärfen, dazu gibt es vielerei Punkte mit dem man das Demokratische und das Christliche stärken könnte.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von pikant »

Boraiel » Fr 3. Jul 2015, 14:44 hat geschrieben: Bezüglich einiger Punkte würde ich mir bajuwarische Zustände wünschen. Dazu:

- Angela Merkel
http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... eutschland
Ich teile diese Ansicht nicht. Und wenn die CDU meint eine wertschätzende Haltung zum Islam (was die Anerkennung als Teil dieses Landes ist) einzunehmen, dann hat sie etwas falsch verstanden.
Letztlich sollte die CDU versuchen ihr Profil zu schärfen, dazu gibt es vielerei Punkte mit dem man das Demokratische und das Christliche stärken könnte.
ich teile die Ansicht der Regierung und unserer Bundeskanzlerin zum Islam
unter Merkel haben die Reformer in der CDU Aufwind und koennen der Partei ein zeitgemaesses Image verpassen ohne die Grundwerte der Partei zu veraendern.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von frems »

Boraiel » Fr 3. Jul 2015, 15:44 hat geschrieben: Bezüglich einiger Punkte würde ich mir bajuwarische Zustände wünschen. Dazu:

- Angela Merkel
http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... eutschland
Ich teile diese Ansicht nicht. Und wenn die CDU meint eine wertschätzende Haltung zum Islam (was die Anerkennung als Teil dieses Landes ist) einzunehmen, dann hat sie etwas falsch verstanden.
Letztlich sollte die CDU versuchen ihr Profil zu schärfen, dazu gibt es vielerei Punkte mit dem man das Demokratische und das Christliche stärken könnte.
Geht'S dabei aber nicht um die Anerkennung der Realität? An dem Begriff "Einwanderungsland" hat man sich ja auch oft gerieben, obwohl Deutschland seit jeher eins ist. Ob Hugenotten und Ruhrpolen vor und während der Industrialisierung, ob Gastarbeiter per Abkommen in der Nachkriegszeit oder heutige Migranten aus Südeuropa, die nach Deutschland kommen und häufig hier Wurzeln schlagen. Wenn deren Nachfahren nach der x-ten Generation hier sind, kann man doch schlecht so tun, als würde es sie nicht geben und man sei stattdessen eine abgeschottete Insel in der Südsee. Der reale Alltag der Menschen sieht doch anders aus. Und scheinbar schlägt sich das bei lokalen Wahlen dann auch eher nieder.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von bakunicus »

Boraiel » Fr 3. Jul 2015, 15:44 hat geschrieben: Bezüglich einiger Punkte würde ich mir bajuwarische Zustände wünschen. Dazu:

- Angela Merkel
http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... eutschland
Ich teile diese Ansicht nicht. Und wenn die CDU meint eine wertschätzende Haltung zum Islam (was die Anerkennung als Teil dieses Landes ist) einzunehmen, dann hat sie etwas falsch verstanden.
Letztlich sollte die CDU versuchen ihr Profil zu schärfen, dazu gibt es vielerei Punkte mit dem man das Demokratische und das Christliche stärken könnte.
mhh ... mit den wählern der AfD ist jedenfalls kein staat zu machen, und dieses klientel bedienen zu wollen ist der sicherste weg die wahlen der zukunft zu verlieren.
bayern ist in dieser hinsicht schon immer ein sonderfall; außer vielleicht noch in sachsen sind solche politischen ansichten längst ein anachronismus.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von Fadamo »

frems » Fr 3. Jul 2015, 14:05 hat geschrieben: http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... -kloeckner

Nicht selten wird der CDU ja vorgeworfen, daß sie mit ihren Ansichten häufig hinter der Entwicklung der Gesellschaft hinterherhinkt; ob bei der Bildungspolitik, Drogenverbote, Homosexualität, Integration, Europa, Energie, Datenschutz oder Verkehrspolitik. Aber ist der Vorwurf berechtigt?
Die vorwürfe sind berechtigt.
Das die CDU sich mit diesen Themen auseinandersetzt, liegt nur daran, dass sie dazu gezwungen werden.
Von allein hätte die CDU niemals diese Themen angepackt.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von Boraiel »

frems » Fr 3. Jul 2015, 15:49 hat geschrieben: Geht'S dabei aber nicht um die Anerkennung der Realität? An dem Begriff "Einwanderungsland" hat man sich ja auch oft gerieben, obwohl Deutschland seit jeher eins ist. Ob Hugenotten und Ruhrpolen vor und während der Industrialisierung, ob Gastarbeiter per Abkommen in der Nachkriegszeit oder heutige Migranten aus Südeuropa, die nach Deutschland kommen und häufig hier Wurzeln schlagen. Wenn deren Nachfahren nach der x-ten Generation hier sind, kann man doch schlecht so tun, als würde es sie nicht geben und man sei stattdessen eine abgeschottete Insel in der Südsee. Der reale Alltag der Menschen sieht doch anders aus. Und scheinbar schlägt sich das bei lokalen Wahlen dann auch eher nieder.
Ja, ebenso ist die Kennzeichnung Deutschlands als Einwanderungsland ein Fehlgriff. Auch hier wäre eine bajuwarische Einstellung a la "mia san mia" deutlich besser.
Braucht man Zuwanderung? Wohl kaum. Wer was kann und gutes Willens ist, kann gerne von außerhalb nach Deutschland kommen und hier sein Glück suchen. Aber brauchen wir ihn, sind wir wild darauf, dass er hierhin kommt? Nein, sicherlich nicht.
Natürlich gibt es Einwanderer in Deutschland und natürlich gibt es Muslime in Deutschland, dass macht aber Deutschland nicht zu einem Einwanderungsland noch gehört der Islam zu Deutschland. Da muss man schon einen Sinn für das richtige Maß behalten.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von bakunicus »

Boraiel » Fr 3. Jul 2015, 16:02 hat geschrieben: Ja, ebenso ist die Kennzeichnung Deutschlands als Einwanderungsland ein Fehlgriff. Auch hier wäre eine bajuwarische Einstellung a la "mia san mia" deutlich besser.
Braucht man Zuwanderung? Wohl kaum. Wer was kann und gutes Willens ist, kann gerne von außerhalb nach Deutschland kommen und hier sein Glück suchen. Aber brauchen wir ihn, sind wir wild darauf, dass er hierhin kommt? Nein, sicherlich nicht.
Natürlich gibt es Einwanderer in Deutschland und natürlich gibt es Muslime in Deutschland, dass macht aber Deutschland nicht zu einem Einwanderungsland noch gehört der Islam zu Deutschland. Da muss man schon einen Sinn für das richtige Maß behalten.
selbstverständlich doch brauchen wir zuwanderung, und am ende werden auch alle sie haben wollen.
wenn wir nicht millionen von zuwanderern ins land holen, dann fliegt uns der generationenvertrag der rentenversicherung alsbald mit einem lauten knall um die ohren.
und das weiß man auch im konrad-adenauer-haus schon seit den 60er jahren, da sprechen die demografischen zahlen eine eindeutige sprache.
man war nur immer zu feige das den eigenen wählern auch so in aller deutlichkeit zu sagen, weil man weiß dass viele wähler der union zuwanderung ablehnen.

hans werner sinn spricht in diesem zusammenhang von 32 millionen ...

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 41272.html
Der Ökonom Hans-Werner Sinn hat vor einem Zusammenbruch der Rentenkassen durch die Überalterung der Gesellschaft gewarnt. Der Renteneintritt der sogenannten Babyboomer im Laufe der nächsten 20 Jahre stelle Deutschland vor massive Herausforderungen, sagte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts „Focus Online“. „Dann werden wir siebeneinhalb Millionen mehr Rentner haben und achteinhalb Millionen weniger Personen im erwerbsfähigen Alter“, warnte Sinn. „Um das durch Migration aufzufangen, wären 32 Millionen Menschen nötig. Das kann man sich gar nicht vorstellen.“

Sinn warnt vor dramatischen Folgen: „Die Rentner werden mit Abstrichen leben müssen und die jungen Leute werden ächzen unter der wachsenden Rentenlast.“ Deutschland werde gut ausgebildete Migranten brauchen, die helfen, diese Last zu tragen. „Aber eine Lösung in dem Sinne, dass es uns dann so gut geht wie heute, ist nicht vorstellbar“, so der Wirtschaftsexperte.
da haben auch die wähler der CDU/CSU überhaupt gar keine wahl.
deutschland wird in 20-30 jahren das gesicht von abermillionen migranten aus aller herren länder tragen.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von pikant »

Boraiel » Fr 3. Jul 2015, 15:02 hat geschrieben:
Braucht man Zuwanderung? Wohl kaum.
Ohne Zuwanderung wuerde unsere Wirtschaft zusammenbrechen.
Deutschland ist ein Einwanderungsland und ja wir muessen fuer Nicht EU die Vorraussetzungen senken, denn der Kampf um die Fachkraefte ist hart.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von Boraiel »

bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 16:10 hat geschrieben:
selbstverständlich doch brauchen wir zuwanderung, und am ende werden auch alle sie haben wollen.
wenn wir nicht millionen von zuwanderern ins land holen, dann fliegt uns der generationenvertrag der rentenversicherung alsbald mit einem lauten knall um die ohren.
und das weiß man auch im konrad-adenauer-haus schon seit den 60er jahren, da sprechen die demografischen zahlen eine eindeutige sprache.
man war nur immer zu feige das den eigenen wählern auch so in aller deutlichkeit zu sagen, weil man weiß dass viele wähler der union zuwanderung ablehnen.

hans werner sinn spricht in diesem zusammenhang von 32 millionen ...

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 41272.html



da haben auch die wähler der CDU/CSU überhaupt gar keine wahl.
deutschland wird in 20-30 jahren das gesicht von abermillionen migranten aus aller herren länder tragen.
Ich denke, es ist schon alles zu diesem Thema gesagt. Es braucht keine Zuwanderung, auch wenn einige das gar mit einem wissenschaftlichen Anspruch vortragen. Die CDU/CSU ist sehr schlecht beraten, wenn sie meint die Rentenproblematik durch Zuwanderung lösen zu wollen. Ein positive Perspektive für junge Menschen in diesem Land wird nicht durch millionenfache Zuwanderung eröffnet. Im Gegenteil.
Deshalb keine Angst vor der Macht der Menschen. :x
pikant hat geschrieben:Ohne Zuwanderung wuerde unsere Wirtschaft zusammenbrechen.
Deutschland ist ein Einwanderungsland und ja wir muessen fuer Nicht EU die Vorraussetzungen senken, denn der Kampf um die Fachkraefte ist hart.
Das glaubst du doch wohl selber nicht. Ein bisschen mehr Realitätssinn und Skepsis gegenüber modernen Märchen wäre angebracht. Desweiteren ist auch eine möglichst hohe Wirtschaftsleistung nicht Ziel und Zweck des Menschen.
Zuletzt geändert von Boraiel am Freitag 3. Juli 2015, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von pikant »

Boraiel » Fr 3. Jul 2015, 15:34 hat geschrieben:
Das glaubst du doch wohl selber nicht. Ein bisschen mehr Realitätssinn und Skepsis gegenüber modernen Märchen wäre angebracht. Desweiteren ist auch eine möglichst hohe Wirtschaftsleistung nicht Ziel und Zweck des Menschen.
das ist Fakt - unsere Wirtschaft ist seit Jahrzehnten auf Zuwanderung angewiesen und der Bedarf wird wegen unseres Schrumpfens immer groesser - wir haben immer mehr Leute in Arbeit und immer weniger Deutsche - wir koennen froh sein, dass uns die Fachkraefte aus dem Ausland da aus der Patsche helfen
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von bakunicus »

Boraiel » Fr 3. Jul 2015, 16:34 hat geschrieben: Ich denke, es ist schon alles zu diesem Thema gesagt.
nicht wirklich ...
du lebst in einer gigantischen blase der selbsttäuschung.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von Boraiel »

pikant » Fr 3. Jul 2015, 16:40 hat geschrieben:
das ist Fakt - unsere Wirtschaft ist seit Jahrzehnten auf Zuwanderung angewiesen und der Bedarf wird wegen unseres Schrumpfens immer groesser - wir haben immer mehr Leute in Arbeit und immer weniger Deutsche - wir koennen froh sein, dass uns die Fachkraefte aus dem Ausland da aus der Patsche helfen
Was läuft hier eigentlich schief, dass es Leute mit solchen Einstellungen gibt? Hast du Deutschland nicht eigentlich auch schon verlassen Richtung Luxemburg?
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von Nathan »

Boraiel » Fr 3. Jul 2015, 16:45 hat geschrieben: Was läuft hier eigentlich schief, dass es Leute mit solchen Einstellungen gibt? Hast du Deutschland nicht eigentlich auch schon verlassen Richtung Luxemburg?
Was schief läuft? Zu viel Forum - zu wenig Sex und Rechtsextremismus macht impotent.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von pikant »

Boraiel » Fr 3. Jul 2015, 15:45 hat geschrieben: Was läuft hier eigentlich schief, dass es Leute mit solchen Einstellungen gibt? Hast du Deutschland nicht eigentlich auch schon verlassen Richtung Luxemburg?
ja sicher und dort haben wir noch mehr Zuwanderung und freuen uns ueber jeden, der mithilft Luxembourg stabil und auf Erfolgskurs zu halten.
Huntertausende wandern hier taeglich ein um zu arbeiten und um gutes Geld zu verdienen :)
in Deutschland kommen uebrigens ueber 3/4 der Zuwanderer aus Europa und wir haben im Jahr knapp 1.5 Millionen Zuwanerer um mal die Groessenordnung zu nennen - die Asylsuchenden spielen eine untergeordnete Rolle bei der Zuwanderung.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von nichtkorrekt »

Glaubt hier jemand im Ernst, dass Analphabeten aus dem Orient mal die Renten bezahlen? Die beziehen wahrscheinlich mehrheitlich selbst Transferleistungen oder halten sich gerade so mit Drecksarbeiten über Wasser. Jemand der was auf dem Kasten hat, warum sollte der nach Deutschland kommen und nicht nach Nordamerika, Australien oder die Schweiz gehen?
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von pikant »

nichtkorrekt » Fr 3. Jul 2015, 15:58 hat geschrieben:Glaubt hier jemand im Ernst, dass Analphabeten aus dem Orient mal die Renten bezahlen? Die beziehen wahrscheinlich mehrheitlich selbst Transferleistungen oder halten sich gerade so mit Drecksarbeiten über Wasser. Jemand der was auf dem Kasten hat, warum sollte der nach Deutschland kommen und nicht nach Nordamerika, Australien oder die Schweiz gehen?
ist ist doch recht einfach zu erklaeren
die Schweiz hat per Volkentscheid die Zuwanderung begrenzt und Nordamerika und Australien sind fuer viele Zuwanderer unerschwinglich nur dorthin zu kommen und dort liegt auch die Arbeit nicht so einfach auf der Strasse.

Zuwanderung ist zudem mehr als 4000 Euro brutto im Monat plus, Zuwanderung ist auch ganz normale Arbeit am Fliessband, in der Landwirtschaft oder zu 2000 Euro in einem Job.

nicht alle Zuwanderer sind gleich im oberen Drittel der Pyramide und ja viele arbeiten auch hier, weil sie mehr verdienen als in ihrem Herkunftsland und viele Deutschen wandern nach Luxembourg jeden Tag ein, weil sie dort mehr verdienen als in Rheinland-Pfalz oder dem Saarland....

das ist die EU mit der freien Arbeitsplatzwahl und das ist gut fuer den AN :thumbup:
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von JFK »

nichtkorrekt » Fr 3. Jul 2015, 16:58 hat geschrieben:Glaubt hier jemand im Ernst, dass Analphabeten aus dem Orient mal die Renten bezahlen? Die beziehen wahrscheinlich mehrheitlich selbst Transferleistungen oder halten sich gerade so mit Drecksarbeiten über Wasser. Jemand der was auf dem Kasten hat, warum sollte der nach Deutschland kommen und nicht nach Nordamerika, Australien oder die Schweiz gehen?
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von frems »

nichtkorrekt » Fr 3. Jul 2015, 16:58 hat geschrieben:Glaubt hier jemand im Ernst, dass Analphabeten aus dem Orient mal die Renten bezahlen? Die beziehen wahrscheinlich mehrheitlich selbst Transferleistungen oder halten sich gerade so mit Drecksarbeiten über Wasser. Jemand der was auf dem Kasten hat, warum sollte der nach Deutschland kommen und nicht nach Nordamerika, Australien oder die Schweiz gehen?
Flüchtlinge haben doch nichts mit Einwanderung zu tun. Flüchtling ist ja kein Job. Davon mal abgesehen: in der Regel flüchten die höher gebildeten, da sie a) die finanziellen Mittel, b) die nötigen Netzwerke haben und c) seltener anfällig für die Haßideologien im Bürgerkrieg. Aber das ist ja nicht der Maßstab. Die meisten Einwanderer in Deutschland sind Europäer und die kommen primär der Arbeit wegen, weshalb es ja nicht verwundert, daß sie im Schnitt höher gebildet sind als die deutsche Bevölkerung. Warum sollte denn z.B. ein Ingenieur aus Spanien oder Griechenland nach Nordamerika, wenn er einen guten Job in Europa finden kann und ggf. auch Verwandte und Bekannte an seinem neuen Wohnort vorfindet? Und der demographische Wandel spricht ja eine klare Sprache. Wenn die Babyboomer in Rente gehen, werden wohl noch mehr Einwanderer nach Deutschland kommen. Außer wir bauen eine Mauer ums Land. Ob das der deutschen Jugend oder den deutschen Rentnern etwas bringt, wage ich aber zu bezweifeln. Daß selbst in der Union so langsam durchkommt (siehe Artikel im Eingangsbeitrag), daß ein klares Einwanderungsgesetz hilft, spricht auch nicht dagegen. Wenn da bürokratische Hürden im Weg laufen, ist es auch nicht schlecht, sie zu überdenken: http://www.sueddeutsche.de/politik/eu-d ... -1.2548153
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von Boraiel »

pikant hat geschrieben:
ja sicher und dort haben wir noch mehr Zuwanderung und freuen uns ueber jeden, der mithilft Luxembourg stabil und auf Erfolgskurs zu halten.
Huntertausende wandern hier taeglich ein um zu arbeiten und um gutes Geld zu verdienen :)
in Deutschland kommen uebrigens ueber 3/4 der Zuwanderer aus Europa und wir haben im Jahr knapp 1.5 Millionen Zuwanerer um mal die Groessenordnung zu nennen - die Asylsuchenden spielen eine untergeordnete Rolle bei der Zuwanderung.
Ich habe auch gar kein grundsätzliches Problem mit Zuwanderern guten Willens, aber wenn hier einige postulieren (auch du), dass wir solche brauchen, dann muss ich da doch widersprechen: Nein, tun wir nicht.
Nathan hat geschrieben: Was schief läuft? Zu viel Forum - zu wenig Sex und Rechtsextremismus macht impotent.
Das könnte korrekt sein, gibt schon einige Menschen mit komischen Ansichten hier. Aber gut, ich verstehe ja durchaus, woher diese komischen Ansichten einiger kommen.
Über den Vorwurf des Rechtsextremismus ..., ja da stehe ich drüber. Es ist nun mal so, dass einige von links (und auch einige von rechts), nicht wissen, wo die Mitte ist.
Zum anderen Thema bewahrt der Gentleman wohl Schweigen. ;)
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von frems »

Boraiel » Fr 3. Jul 2015, 17:23 hat geschrieben: Ich habe auch gar kein grundsätzliches Problem mit Zuwanderern guten Willens, aber wenn hier einige postulieren (auch du), dass wir solche brauchen, dann muss ich da doch widersprechen: Nein, tun wir nicht.
Naja, "brauchen" ist so eine Frage. Außer Brot und Wasser braucht der Mensch ja nichts. Will man den jetzigen Wohlstand sichern, wird man aber an der Einwanderung von Fachkräften nicht dran vorbeikommen. Die dünnen Generation, die folgen, können die Arbeit nicht alleine wuppen. Steigen die Sozialabgaben, wird eher manch Deutscher (ob als Unternehmer oder Angestellter) auch schauen, ob es nicht ein paar Kilometer weiter bessere Standortbedingungen für ihn gibt. Alternativ könnte man natürlich auch die Rente mit 75 einführen und/oder das Rentenniveau entsprechend der Entwicklung massiv senken. Ob das gewünscht ist, steht dann auf einem anderen Blatt.
Zuletzt geändert von frems am Freitag 3. Juli 2015, 17:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von nichtkorrekt »

frems » Fr 3. Jul 2015, 16:17 hat geschrieben: Flüchtlinge haben doch nichts mit Einwanderung zu tun. Flüchtling ist ja kein Job. Davon mal abgesehen: in der Regel flüchten die höher gebildeten, da sie a) die finanziellen Mittel, b) die nötigen Netzwerke haben und c) seltener anfällig für die Haßideologien im Bürgerkrieg. Aber das ist ja nicht der Maßstab. Die meisten Einwanderer in Deutschland sind Europäer und die kommen primär der Arbeit wegen, weshalb es ja nicht verwundert, daß sie im Schnitt höher gebildet sind als die deutsche Bevölkerung. Warum sollte denn z.B. ein Ingenieur aus Spanien oder Griechenland nach Nordamerika, wenn er einen guten Job in Europa finden kann und ggf. auch Verwandte und Bekannte an seinem neuen Wohnort vorfindet? Und der demographische Wandel spricht ja eine klare Sprache. Wenn die Babyboomer in Rente gehen, werden wohl noch mehr Einwanderer nach Deutschland kommen. Außer wir bauen eine Mauer ums Land. Ob das der deutschen Jugend oder den deutschen Rentnern etwas bringt, wage ich aber zu bezweifeln. Daß selbst in der Union so langsam durchkommt (siehe Artikel im Eingangsbeitrag), daß ein klares Einwanderungsgesetz hilft, spricht auch nicht dagegen. Wenn da bürokratische Hürden im Weg laufen, ist es auch nicht schlecht, sie zu überdenken: http://www.sueddeutsche.de/politik/eu-d ... -1.2548153
Wer redet denn von Flüchtlingen und warum sollte ein spanischer Ingenieur nicht in die USA? Spanisch ist dort Amtssprache in einigen Landesteilen. Gibt es denn belastbare Zahlen wie viele hoch qualifizierte EU-Einwanderer nach Deutschland kommen?
pikant » Fr 3. Jul 2015, 16:05 hat geschrieben:
ist ist doch recht einfach zu erklaeren
die Schweiz hat per Volkentscheid die Zuwanderung begrenzt und Nordamerika und Australien sind fuer viele Zuwanderer unerschwinglich nur dorthin zu kommen und dort liegt auch die Arbeit nicht so einfach auf der Strasse.

Zuwanderung ist zudem mehr als 4000 Euro brutto im Monat plus, Zuwanderung ist auch ganz normale Arbeit am Fliessband, in der Landwirtschaft oder zu 2000 Euro in einem Job.

nicht alle Zuwanderer sind gleich im oberen Drittel der Pyramide und ja viele arbeiten auch hier, weil sie mehr verdienen als in ihrem Herkunftsland und viele Deutschen wandern nach Luxembourg jeden Tag ein, weil sie dort mehr verdienen als in Rheinland-Pfalz oder dem Saarland....

das ist die EU mit der freien Arbeitsplatzwahl und das ist gut fuer den AN :thumbup:
Verstehe ...

Dann freu dich schonmal auf deine Rente :p
JFK » Fr 3. Jul 2015, 16:10 hat geschrieben:
Ich kenne genug "Analphabeten" aus dem Orient die hierher kamen und heute noch dein Hartz4 erarbeiten.
Klingt nach Freibier für den Kuffar, nichts für ungut ;)
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von frems »

nichtkorrekt » Fr 3. Jul 2015, 17:34 hat geschrieben:
Wer redet denn von Flüchtlingen und warum sollte ein spanischer Ingenieur nicht in die USA? Spanisch ist dort Amtssprache in einigen Landesteilen. Gibt es denn belastbare Zahlen wie viele hoch qualifizierte EU-Einwanderer nach Deutschland kommen?
Naja, Du sprachst vom Orient. Von dort kommt heutzutage so gut wie niemand nach Europa per Blue Card. Und wer die beantragt, wird kein Analphabet sein. Du kannst ja die vielen Spanier, Polen, Portugiesen, Griechen, Ungarn etc. in Deutschland fragen, warum sie zum Arbeiten nach Mitteleuropa gehen und sich nicht für eine Green Card in den USA bewarben (bzw. eine bekamen). Genau so könnte man einen Handwerker aus Schleswig-Holstein fragen, warum er einen Job in Dänemark annahm, obwohl Handwerker in Neuseeland momentan stark gesucht werden.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von Progressiver »

frems » Fr 3. Jul 2015, 15:05 hat geschrieben: http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... -kloeckner

Nicht selten wird der CDU ja vorgeworfen, daß sie mit ihren Ansichten häufig hinter der Entwicklung der Gesellschaft hinterherhinkt; ob bei der Bildungspolitik, Drogenverbote, Homosexualität, Integration, Europa, Energie, Datenschutz oder Verkehrspolitik. Aber ist der Vorwurf berechtigt? Und wenn ja, welche Richtung sollte die CDU (gern auch inklusive CSU) Eurer Meinung nach einschlagen? Ist "mehr grün" der richtige Weg, um dauerhaft -- auch nach Merkel -- im Bund zu dominieren? Und reicht das, wenn andererseits viele Länder und Kommunen/Städte "kippen"?
Die CDU ist in meinen Augen eine völlig überflüssige Partei. Sie hinkt nicht nur dem gesellschaftlichen Fortschritt hinterher, sondern blockiert ihn in der Regel sogar, wo sie nur kann. Diese Partei ist wirklich nur strukturkonservativ und unflexibel. Wenn sie einen auf wertekonservativ macht, wird sie sich irgendwann anhören wie Winfried Kretschmann von den Grünen. Selbst dieser MP meines Bundeslandes ist aber in vielen Dingen zu konservativ und altbacken. Die CDU dagegen steht noch viel stärker für den alten Obrigkeitsstaat, der die Bürger wie Untertanen behandelt. Als aufgeklärter und atheistischer Geist stehe ich dazu im krassen Widerspruch. Eine einzige Ausnahme wäre vielleicht Heiner Geißler, der irgendwann einmal ein Buch schrieb mit dem Namen "Sapere aude! Warum wir eine neue Aufklärung brauchen". In meinen Augen ist er auch der letzte Humanist in dieser Partei. Der Rest der Truppe besteht dagegen aus Landeiern und wirtschaftshörigen Mitläufern. Ich halte die CDU zudem für eine nihilistische und opportunistische Partei ohne humanistische Werte. Von mir aus können die sich ruhig auflösen. Das wäre dann wirklich mal ein Fortschritt.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von bakunicus »

Progressiver » Fr 3. Jul 2015, 18:01 hat geschrieben:
Die CDU ist in meinen Augen eine völlig überflüssige Partei. Sie hinkt nicht nur dem gesellschaftlichen Fortschritt hinterher, sondern blockiert ihn in der Regel sogar, wo sie nur kann. Diese Partei ist wirklich nur strukturkonservativ und unflexibel. Wenn sie einen auf wertekonservativ macht, wird sie sich irgendwann anhören wie Winfried Kretschmann von den Grünen. Selbst dieser MP meines Bundeslandes ist aber in vielen Dingen zu konservativ und altbacken. Die CDU dagegen steht noch viel stärker für den alten Obrigkeitsstaat, der die Bürger wie Untertanen behandelt. Als aufgeklärter und atheistischer Geist stehe ich dazu im krassen Widerspruch. Eine einzige Ausnahme wäre vielleicht Heiner Geißler, der irgendwann einmal ein Buch schrieb mit dem Namen "Sapere aude! Warum wir eine neue Aufklärung brauchen". In meinen Augen ist er auch der letzte Humanist in dieser Partei. Der Rest der Truppe besteht dagegen aus Landeiern und wirtschaftshörigen Mitläufern. Ich halte die CDU zudem für eine nihilistische und opportunistische Partei ohne humanistische Werte. Von mir aus können die sich ruhig auflösen. Das wäre dann wirklich mal ein Fortschritt.
mhh ...
aus meinem ganz persönlichen standpunkt heraus sehe ich das sehr ähnlich.
und in wirtschaftspolitischen fragen stehe ich mit der CDU/CSU sogar auf kriegsfuß, genau so wie in vielen innenpolitischen fragen, und gar nicht erst zu reden von NSA, klimawandel und der "neuen verantwortung" was auslandseinsätze der bundeswehr angeht.

aber davon mal ab, muß man einige dinge doch anerkennen.

angela merkel ist im ukraine konflikt nicht auf der seite derer die wie der herr rasmussen von der nato öl ins feuer gießen, sie lehnt waffenlieferungen in die ukraine strikt ab, und das rechne ich ihr hoch an; da gibt es einige sogenannte "transatlantiker" in ihrer partei die ich lieber nicht in ihrer position sehen möchte ...
und ebenso ist merkel vom ganzen habitus auch keine "kanzlerin der bosse", wie es ein roland koch oder friedrich merz sein würden an dieser stelle.
merkel steht frei vom verdacht bestechlich zu sein, es gibt nicht mal gerüchte darüber dass sie wie ein helmut kohl einen beratervertrag mit leo kirch hätte, in höhe von 600.000 DM.
und merkel lässt auch nicht ihren lichtkranken gatten zuhause allein, wie ein herr kohl seine frau ...
auch gibt es unter ihrer führung keine parteispenden-affairen mehr.

da muß man fair bleiben ...
Zuletzt geändert von bakunicus am Freitag 3. Juli 2015, 18:38, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von bakunicus »

nichtkorrekt » Fr 3. Jul 2015, 16:58 hat geschrieben:Glaubt hier jemand im Ernst, dass Analphabeten aus dem Orient mal die Renten bezahlen? Die beziehen wahrscheinlich mehrheitlich selbst Transferleistungen oder halten sich gerade so mit Drecksarbeiten über Wasser. Jemand der was auf dem Kasten hat, warum sollte der nach Deutschland kommen und nicht nach Nordamerika, Australien oder die Schweiz gehen?
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von Helmuth_123 »

modern:
1. der herrschenden bzw. neuesten Mode entsprechend

2. dem neuesten Stand der geschichtlichen, gesellschaftlichen, kulturellen, technischen o. ä. Entwicklung entsprechend; neuzeitlich, heutig, zeitgemäß
an der Gegenwart, ihren Problemen und Auffassungen orientiert, dafür aufgeschlossen; in die jetzige Zeit passend

3. der neuen oder neuesten Zeit zuzurechnen

Da modern ja in jeder Zeit etwas anders ist, würde das ja bedeuten, dass eine moderne CDU opportunistisch ist. Wie dem auch sei. Das Wählerpotenzial der CDU besteht wohl aus den Alten, die die CDU schon immer gewählt haben, egal wofür sie konkret steht und denjenigen, die zufrieden mit dem derzeitigen Stand sind. Überzeugte Linke würden die CDU wohl nicht wählen, egal wie modern die CDU wird. Und überzeugte Rechte, wenn sie ein wenig nachdenken, sollten der CDU auch nicht ihre Stimme geben. Insbesondere Nationalkonservative und Nationalliberale sind bei der CDU ganz schlecht aufgehoben. Die CDU war seit ihrer Gründung europäisch und westlich orientiert.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von Wasteland »

Boraiel » Fr 3. Jul 2015, 16:34 hat geschrieben: Ich denke, es ist schon alles zu diesem Thema gesagt. Es braucht keine Zuwanderung, auch wenn einige das gar mit einem wissenschaftlichen Anspruch vortragen. Die CDU/CSU ist sehr schlecht beraten, wenn sie meint die Rentenproblematik durch Zuwanderung lösen zu wollen. Ein positive Perspektive für junge Menschen in diesem Land wird nicht durch millionenfache Zuwanderung eröffnet. Im Gegenteil.
Deshalb keine Angst vor der Macht der Menschen. :x

Das glaubst du doch wohl selber nicht. Ein bisschen mehr Realitätssinn und Skepsis gegenüber modernen Märchen wäre angebracht. Desweiteren ist auch eine möglichst hohe Wirtschaftsleistung nicht Ziel und Zweck des Menschen.
Als überzeugter Amerikaner müsstest du doch am besten Wissen das Zuwanderung durchaus zu durchschlagendem Erfolg führen kann.
Ohne Zuwanderung gäbe es die USA überhaupt nicht und sie ist ihr grösstes Erfolgskonzept.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von Cloudfox »

Modern als Antonym zu konservativ?

Bei der BT Wahl 2013 war die Union in allen Altersgruppen eindeutig stärkste Partei - und konnte zudem im Vergleich zu 2009 in jeder Gruppe zulegen. Am stärksten war das Plus bei den 35- bis 44-Jährigen, den insgesamt höchsten Stimmenanteil verzeichneten CDU und CSU bei den über 60-Jährigen (50 Prozent).

Geht man mal davon aus, dass je älter desto weniger modern, dann passt das ja ;)
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von nichtkorrekt »

bakunicus » Fr 3. Jul 2015, 17:40 hat geschrieben:
du bist und bleibst ein unverbesserlicher ausländer-hasser, der sich weit von der mitte am rechten rand tummelt.
da kann dir dein art vandelay noch so sehr zur seite stehen ...
Ich sage was viele denken, ob ich in der Mitte oder obenauf oder unten drunter bin, was kümmerts mich. Was hat mein Kumpel Art Vandelay damit zu tun, er hat seit Wochen nichts mehr geposted und ist soweit ich weiß auch garnicht mehr im Forum aktiv, aber wenn du seinen Namen oft genug nennst vielleicht kommt er dann. Ich brauch keinen der mir virtuell das Händchen hält weil ich weiß das viele so denken wie ich und wenn nicht ists mir auch egal, noch darf man seine Meinung sagen, guck dir doch an was sich auf Deutschlands Straßen rumtrollt du Spastkopf - das beinhaltet auch Deutsche, wenn du meinst die Zahlen deine Rente, dann bitte.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von Cloudfox »

nichtkorrekt » Fr 3. Jul 2015, 19:32 hat geschrieben:
Ich sage was viele denken...
...das macht Ausländerhass nicht besser :rolleyes:
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von Progressiver »

Wenn die CDU modern werden wollte, dann müsste sie sich vor allem den gesellschaftlichen Entwicklungen stellen. Das Problem haben aber die meisten anderen Parteien auch, dass ihre Mitglieder im Durchschnitt so um die sechzig Jahre alt sind. Nur die Grünen sind -als einzige im Bundestag vertretene Partei- näher am Puls der Zeit, da deren Durchschnittsalter wohl so um die 44 Jahre beträgt. Anstatt paternalistisch -bzw. im Falle Merkel maternalistisch- aufzutreten, würde ich folglich den meisten Parteien raten, sich darum zu kümmern, dass sich ihr Personal verjüngt. Die Jugend -bzw. auch etwas ältere Semester- tritt nicht mehr automatisch einer Partei bei. Aber um diese zu erreichen, müssten sich die Parteien noch viel mehr öffnen und massiv um Nachwuchs werben. Ansonsten sterben ihnen die Mitglieder weg, ohne dass genügend Nachwuchs nachkommt. Speziell die CDU wähnt sich aufgrund ihrer Wahlergebnisse und derzeitig noch relativ hohen Mitgliederzahl in Sicherheit. Aber man muss auch sehen: Ohne genügend Mitglieder an der Basis, die Beiträge bezahlen und sich dort engagieren, sieht es düster aus.

Oder um ein Beispiel zu bringen: Nicht nur den Parteien laufen die Mitglieder weg, sondern die Menschen verlassen in Massen die Kirchen. Es gibt zwar jetzt bei den Grünen und der SPD versteckte Arbeitskreise, die für mehr Laizismus einstehen. Aber die Parteiführungen bestehen meines Wissens aus überzeugten Christen, die dementsprechende Lobbyarbeit machen. Die LINKE hatte in ihrem Parteiprogramm zur letzten Bundestagswahl irgendwo auf der letzten Seite ein Bekenntnis zur Trennung von Staat und Kirche stehen. Demgegenüber steht aber natürlich ein Bodo Ramelow als MP, der als überzeugter Christ ebenfalls Lobbypolitik für die Kirchen macht. Und bei der CDU ist das Thema ja bekanntlich noch viel schwieriger!

Wenn die CDU -aber auch die anderen Parteien- wieder in der Bevölkerung Fuß fassen wollen, dann müssen sie auch anerkennen, dass alleine heute schon über ein Drittel der Bevölkerung konfessionslos sind. Und wenn diese Entwicklung so weiter geht, werden diese in wenigen Jahren bis Jahrzehnten die absolute Mehrheit stellen! Weniger christlicher Lobbyismus ist also bei allen Parteien gefragt! Ich vermute aber, dass sich die Gerontokraten fast aller Parteien dieser Entwicklung weiter verweigern werden, bis die Wahlbeteiligung auch bei den Bundestagswahlen unter 50% absinkt. Da die CDU eine strukturkonservative Partei ist, wird sie sich damit aber am schwersten tun.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » Fr 3. Jul 2015, 19:16 hat geschrieben:Die CDU war seit ihrer Gründung europäisch und westlich orientiert.
Davon ist ja nicht mehr viel übrig. Könntest Du Dir vorstellen, daß Merkel heute wie Walter Hallstein "Das Ziel ist die Überwindung der Nationen" sagt? (Analog auch Hollande und Mitterands Worte "Le nationalisme c'est la guerre")
Zuletzt geändert von frems am Freitag 3. Juli 2015, 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von nichtkorrekt »

Cloudfox » Fr 3. Jul 2015, 18:33 hat geschrieben:
...das macht Ausländerhass nicht besser :rolleyes:
Ich hasse niemanden, aber wie blöd kann man sein zu glauben dieses Klientel würde unsere Renten finanzieren und für eine Bereicherung muss man diese Leute nun auch nicht halten, einen Döner zu braten würde auch ein Deutscher oder ein Grieche hinbekommen - ich mag Griechen btw., mit Hass hat das nichts zu tun. Ich hab viel mit Türken zu tun gehabt und mich mit einigen besser verstanden als mit den meisten Deutschen, ich war damals aber auch ein Assi, aber es geht nicht um den Einzelnen.
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von Wasteland »

nichtkorrekt » Fr 3. Jul 2015, 19:41 hat geschrieben:Ich hab viel mit Türken zu tun gehabt und mich mit einigen besser verstanden als mit den meisten Deutschen, ich war damals aber auch ein Assi

Der war gut. :D
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Re: Ist die CDU modern genug?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

frems » Fr 3. Jul 2015, 15:05 hat geschrieben: http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... -kloeckner

Nicht selten wird der CDU ja vorgeworfen, daß sie mit ihren Ansichten häufig hinter der Entwicklung der Gesellschaft hinterherhinkt; ob bei der Bildungspolitik, Drogenverbote, Homosexualität, Integration, Europa, Energie, Datenschutz oder Verkehrspolitik. Aber ist der Vorwurf berechtigt? Und wenn ja, welche Richtung sollte die CDU (gern auch inklusive CSU) Eurer Meinung nach einschlagen? Ist "mehr grün" der richtige Weg, um dauerhaft -- auch nach Merkel -- im Bund zu dominieren? Und reicht das, wenn andererseits viele Länder und Kommunen/Städte "kippen"?
CDU ... CSU hat mit mich noch nie interessiert. Zu konservativ. Ich bin liberal, von ganzem Herzen.
Zuletzt geändert von 3x schwarzer Kater am Freitag 3. Juli 2015, 19:46, insgesamt 1-mal geändert.
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