Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

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Atheist

Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Atheist »

Putins Russland wollte in die EU, doch die EU sagte: "Njet!"

Putins Russland wollte in die NATO, doch die NATO sagte: "Njet!"

Putins Russland wollte zusammen mit Deutschland und Frankreich nicht in den Irak, daher sagte die Außenministerin der USA: "Frankreich bestrafen, Deutschland ignorieren und die Beziehungen zu Russland fortführen, als sei nichts gewesen.“

Stattdessen wurden in Georgien und der Ukraine mit externer Unterstützung Regierungsumstürze herbeigeführt.

Wie wertet das Forum diese Entwicklungen? Trägt "der Westen" eine Mitschuld am derzeit frostigen Klima der Beziehungen zu Russland?

– War das zu der Zeit, als Sie als Berater Putins tätig waren?

– Ja. Aber ich muss sagen, dass das nichts damit zu tun hatte, dass ich dort arbeitete. Das war die persönliche Überzeugung Putins selbst – dass eine für Russland sichere, komfortable Lage jene in einem westlichen Bündnis ist. Putin hat mehrfach gesagt, dass er Russland als Mitglied der NATO sehen will. Wobei er dies nicht nur unter vier Augen, sondern auch öffentlich getan hat.

– Moment mal, das wurde öffentlich gesagt?

– Selbstverständlich. Anderthalb Jahre lang war das die offizielle Position. Was eine EU-Mitgliedschaft angeht, so sind solche Gespräche geführt worden, jedoch nicht öffentlich, aber in Gesprächen mit europäischen Politikern.

Es war jedoch so, dass sich recht schnell herausstellte, dass die Forderungen der Europäischen Union für das damalige Russland zu hart waren. Und in der überschaubaren Zukunft war eine Mitgliedschaft in der EU für Russland nicht in Sicht. Außerdem hat die EU recht schroff gesagt, dass sie Russland in keiner Weise in der Eigenschaft als EU-Beitrittskandidat sieht, da Russland ein zu riesiger Brocken ist, der das Kräfteverhältnis in der Europäischen Union einfach radikal verändern und diese durch sein Gewicht einfach zerstören würde.

Deshalb wurde in einem nicht unwesentlichen Zeitraum der Versuch, sich den westlichen Strukturen anzuschließen, vor allem über die NATO unternommen. Dies wurde öffentlich und mehrfach geäußert. Hinzu kam auch, dass dies sehr viel realistischer erschien als eine EU-Mitgliedschaft. Putin war der erste, der Bush nach dem 11. September angerufen hat. Er hat sehr ernsthafte Hilfe geleistet mit der Bereitstellung von Geheimdienstinformationen, der Zusammenarbeit der Dienste und der Zusammenarbeit in Sachen Afghanistan. Die US-Administration in Gestalt eben jenes Bush sagte jedoch, dass Russland mit einer NATO-Mitgliedschaft nicht rechnen könne.

Das war ein sehr schmerzhafter Schlag für Putin. Der nächste Schritt war natürlich die Kampagne zur Vorbereitung einer Intervention in Afghanistan und danach im Irak. Afghanistan wurden von Putin voll unterstützt – die Besetzung durch amerikanische Truppen löste eine Menge Probleme für Russland in Zentralasien. Eine ganz andere Sache war der Irak. Er wurde als sowjetische Einflusssphäre wahrgenommen, die an Russland vererbt worden war. Deshalb wurde die Invasion der USA im Irak in diesem Bewusstsein als Verletzung von Eigentumsrechten betrachtet, als „Invasion der USA in unseren Vorgarten“.

Putin schloss ein vorübergehendes Bündnis mit Schröder und Chirac. Und schon das Frühjahr 2003 erschien in diesem Sinne als Wendepunkt. Obwohl die Reaktion der Amerikaner bezüglich Russland und Putin äußerst zurückhaltend war. Es gab den bekannten Ausspruch von Condoleezza Rice: „Frankreich bestrafen, Deutschland ignorieren und die Beziehungen zu Russland fortführen, als sei nichts gewesen.“

– Ist dieser Ausspruch so gefallen?

– Ja, Das war eine reale Anweisung zur Führung der US-Außenpolitik. Und es gab den bekannten Fall, als Bush im Juni 2003 von einem Gipfeltreffen in Evian in Frankreich vorzeitig abreiste ohne das Ende abzuwarten. Das war ein absolut einzigartiger Vorfall in der Geschichte der G7- und G8-Treffen. Mit Deutschland gab es eine gewisse Abkühlung, mit Russland jedoch wurden die Beziehungen fortgeführt. Und überhaupt waren die anderthalb Jahre zwischen September 2001 und März 2003 der Honeymoon der russischen und der amerikanischen Administration.



– Welche Bedeutung hat die „Orangene Revolution“ für Putin?

– Ich möchte sagen, was zum radikalen Wendepunkt im Bewusstsein, der Weltsicht Wladimir Putins in der internationalen Arena wurde. Das ist erstens die Absage der EU an einen Beitritt Russlands, zweitens die Absage der NATO an einen Beitritt Russlands, drittens die deutliche Verstimmung wegen des Irak. Und im weiteren kam es zur georgischen „Rosenrevolution“ und zur „Orangenen Revolution“ in der Ukraine. Beide diese Ereignisse wurden von Putin als Maßnahmen des Westens zur Schädigung Russlands aufgefasst.
http://eurasiablog.de/blog/2013/10/14/p ... russlands/
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von zollagent »

Für eine Mitgliedschaft sowohl in der EU als auch in der NATO gibt es Voraussetzungen, die Beitrittskandidaten erst mal erfüllen müssen. Weshalb sollte für Russland eine Ausnahme gelten?
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Atheist »

zollagent » Mi 1. Jul 2015, 13:28 hat geschrieben:Für eine Mitgliedschaft sowohl in der EU als auch in der NATO gibt es Voraussetzungen, die Beitrittskandidaten erst mal erfüllen müssen. Weshalb sollte für Russland eine Ausnahme gelten?
Weil angeblich "zu groß".

Also weil Russland Russland genauso wie die Türkei Türkei ist. Ein Wunder, dass Letztgenannte immer noch NATO-Mitglied ist. :?
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von zollagent »

Atheist » Mi 1. Jul 2015, 12:40 hat geschrieben:
Weil angeblich "zu groß".

Also weil Russland Russland genauso wie die Türkei Türkei ist. Ein Wunder, dass Letztgenannte immer noch NATO-Mitglied ist. :?
Es gibt keine Größenbegrenzungen für EU-Mitglieder. Laß dir was Besseres einfallen. Tip: Schau dir mal die politischen Verhältnisse an, die in der NATO üblich sind und die, welche in Russland üblich sind.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Nomen Nescio »

Atheist » Mi 1. Jul 2015, 12:40 hat geschrieben:Weil angeblich "zu groß".

Also weil Russland Russland genauso wie die Türkei Türkei ist. Ein Wunder, dass Letztgenannte immer noch NATO-Mitglied ist. :?
haben vllt angst wegen der dardanellen und bosporus.

vergiß nicht, die türkei hat jhdt lang dauernd krieg mit rußland gehabt. für sie ist vermutlich rußland der erbfeind.
jetzt, met verstärkten muslimgefühlen einerseits und einer exponierten russischen kirche anderseits ist das eher noch prominenter geworden.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von JJazzGold »

zollagent » Mi 1. Jul 2015, 16:13 hat geschrieben: Es gibt keine Größenbegrenzungen für EU-Mitglieder. Laß dir was Besseres einfallen. Tip: Schau dir mal die politischen Verhältnisse an, die in der NATO üblich sind und die, welche in Russland üblich sind.
Zu welchem Zeitpunkt hätte denn Russland angeblich die Kriterien erfüllt gehabt, um NATO Mitglied zu werden? Statt dessen hat Russland sorgfältig das Feindbild NATO gepflegt, explizit unter Putin.

Insofern wäre es lächerlich von den Bündnispartnern gewesen, Russland eine Einladung zum Beitritt zu schicken und ebenso lächerlich von Russland, einen Beitritt zum erklärten Feindbild zu beantragen.

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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Fadamo »

zollagent » Mi 1. Jul 2015, 12:28 hat geschrieben:Für eine Mitgliedschaft sowohl in der EU als auch in der NATO gibt es Voraussetzungen, die Beitrittskandidaten erst mal erfüllen müssen. Weshalb sollte für Russland eine Ausnahme gelten?
Was sind denn das für aufnahmebedingungen zum beitritt in die nato :?:
Ich bitte um aufklärung. :)
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von zollagent »

Fadamo » Mi 1. Jul 2015, 17:45 hat geschrieben:
Was sind denn das für aufnahmebedingungen zum beitritt in die nato :?:
Ich bitte um aufklärung. :)
ZB. keine laufenden Konflikte. Eine rechtsstaatliche Ordnung. All die "Folterinstrumente", die Onkel Erich so verabscheute. :D
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Fadamo »

zollagent » Mi 1. Jul 2015, 17:49 hat geschrieben: ZB. keine laufenden Konflikte. Eine rechtsstaatliche Ordnung. All die "Folterinstrumente", die Onkel Erich so verabscheute. :D
Die nato-länder waren da wohl bei der türkei blind oder was. :D
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Atheist »

zollagent » Mi 1. Jul 2015, 18:49 hat geschrieben: (1) ZB. keine laufenden Konflikte. (2) Eine rechtsstaatliche Ordnung. (3) All die "Folterinstrumente", die Onkel Erich so verabscheute. :D
(1) Bis zu den extern herbeigeführten Regierungsumstürzen in Georgien und der Ukraine sowie der unmissverständlichen Absage hinsichtlich möglicher Beitritte zur EU und zur NATO gab es keine nennenswerten laufenden Konflikte.

(2) Russland ist eine rechtsstaatliche (wenn auch gelenkte) Demokratie. Bundeskanzler Schröder a.D. hielt Putin sogar für einen "lupenreinen Demokraten".

(3) ?
Zuletzt geändert von Atheist am Mittwoch 1. Juli 2015, 19:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Atheist »

Fadamo » Mi 1. Jul 2015, 18:55 hat geschrieben:
Die nato-länder waren da wohl bei der türkei blind oder was. :D
Orban hat ebenfalls Narrenfreiheit, und das als EU-Mitglied. Demnach kann es daran wohl nicht liegen.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von ThorsHamar »

Atheist » vor 3 Minuten hat geschrieben:
(1) Bis zu den extern herbeigeführten Regierungsumstürzen in Georgien und der Ukraine gab es keine nennenswerten laufenden Konflikte.

(2) Russland ist eine rechtsstaatliche (wenn auch gelenkte) Demokratie. Bundeskanzler Schröder a.D. hielt Putin sogar für einen "lupenreinen Demokraten".
....
Ein weiteres intellektuelles Highlight .... "rechtsstaatliche ( wenn auch gelenkte) Demokratie .... :cool:
Es ist wirklich ein Privileg, von diesem Experten ignoriert zu werden .....
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar » Mi 1. Jul 2015, 20:00 hat geschrieben:
Ein weiteres intellektuelles Highlight .... "rechtsstaatliche ( wenn auch gelenkte) Demokratie .... :cool:
Es ist wirklich ein Privileg, von diesem Experten ignoriert zu werden .....
Welcome to the club. ;)
Es war nur eine Frage der Zeit, wann der Nächste einen Thread, der direkt aus der Tastatur Wagenknechts oder Kippings hätte stammen können, bezüglich des pöhsen, pöhsen Westens und dem armen, verkannten Russland unter dem "lupenreinen Demokraten" Putin eröffnen würde.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Mittwoch 1. Juli 2015, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von zollagent »

Atheist » Mi 1. Jul 2015, 18:49 hat geschrieben:
(1) Bis zu den extern herbeigeführten Regierungsumstürzen in Georgien und der Ukraine sowie der unmissverständlichen Absage hinsichtlich möglicher Beitritte zur EU und zur NATO gab es keine nennenswerten laufenden Konflikte.

(2) Russland ist eine rechtsstaatliche (wenn auch gelenkte) Demokratie. Bundeskanzler Schröder a.D. hielt Putin sogar für einen "lupenreinen Demokraten".

(3) ?
Tschetschenien hast du schnell vergessen. Und "gelenkte Demokratien" sind keine, denn die Lenker sind keine Demokraten. Schröder hat bei seiner Aussage wohl ein paar Flaschbier intus gehabt.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von zollagent »

Fadamo » Mi 1. Jul 2015, 17:55 hat geschrieben:
Die nato-länder waren da wohl bei der türkei blind oder was. :D
Auch die NATO hat eine Entwicklungsgeschichte hinter sich. Hier aber zum Besseren. Russland geht von Demokratie zur Autokratie. Das kann nicht besser genannt werden.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Atheist »

zollagent » Mi 1. Jul 2015, 20:11 hat geschrieben: Tschetschenien hast du schnell vergessen. Und "gelenkte Demokratien" sind keine, denn die Lenker sind keine Demokraten. Schröder hat bei seiner Aussage wohl ein paar Flaschbier intus gehabt.
Das ist eine völlig untaugliche Nebelkerze, denn eine unabhängige islamistische Terroristenbrutstätte wird es im Nordkaukasus nicht geben, so lange Russland existiert.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von zollagent »

Atheist » Mi 1. Jul 2015, 19:44 hat geschrieben:
Das ist eine völlig untaugliche Nebelkerze, denn eine unabhängige islamistische Terroristenbrutstätte wird es im Nordkaukasus nicht geben, so lange Russland existiert.
Eher eine Abhängige, aus deren Fundus Putin sich bedienen kann, wie jetzt auch die Ukrainer merken.

Auch das ist ein offener Konflikt. Tschetschenien meine ich.
Zuletzt geändert von zollagent am Mittwoch 1. Juli 2015, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Alexyessin »

Atheist » Mi 1. Jul 2015, 20:44 hat geschrieben:
Das ist eine völlig untaugliche Nebelkerze, denn eine unabhängige islamistische Terroristenbrutstätte wird es im Nordkaukasus nicht geben, so lange Russland existiert.
Das ist natürlich keine Nebelkerze sondern harte Realität. Das kannst du ignorieren aber nicht wegreden. Fakten sind Fakten.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Atheist »

Von mir aus könnt ihr beiden einen Kopfstand machen, aber ein unabhängiges idlamistisches Tdchetchenien eird es genauso wenig geben wievein unabhängiges Kurdistan.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von zollagent »

Atheist » Mi 1. Jul 2015, 20:03 hat geschrieben:Von mir aus könnt ihr beiden einen Kopfstand machen, aber ein unabhängiges idlamistisches Tdchetchenien eird es genauso wenig geben wievein unabhängiges Kurdistan.
Akrobatik ist da nicht von Belang. Es ist ja auch nicht das "islamistische", es ist das Unabhängige, was Putin stört.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Alexyessin »

Atheist » Mi 1. Jul 2015, 21:03 hat geschrieben:Von mir aus könnt ihr beiden einen Kopfstand machen, aber ein unabhängiges idlamistisches Tdchetchenien eird es genauso wenig geben wievein unabhängiges Kurdistan.
Wer redet denn davon, das ich das möchte? Niemand. Aber gut, wenn du hier meinst, das du gleich Provo und Falschverstehschiene fahren musst, bitte
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Nomen Nescio »

Fadamo » Mi 1. Jul 2015, 17:55 hat geschrieben:Die nato-länder waren da wohl bei der türkei blind oder was. :D
um ± 1949 waren die umstände ganz anders. vllt hätte man damals sogar AH - wenn er noch führer gewesen wäre - eingeladen.
war damals menderes premier der türkei, oder kam er danach? er wurde jedenfalls gehängt. fanden die amis nicht so fein, denn er war ein feuriger anti-kommunist.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Nomen Nescio »

Atheist » Mi 1. Jul 2015, 19:44 hat geschrieben:Das ist eine völlig untaugliche Nebelkerze, denn eine unabhängige islamistische Terroristenbrutstätte wird es im Nordkaukasus nicht geben, so lange Russland existiert.
es gibt da aber keine ruhe (geschweige von friede). eine schein der ordnung gibt es dank waffengewalt.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von MN7 »

Atheist » Mi 1. Jul 2015, 13:40 hat geschrieben:
Weil angeblich "zu groß".

Also weil Russland Russland genauso wie die Türkei Türkei ist. Ein Wunder, dass Letztgenannte immer noch NATO-Mitglied ist. :?
Nein. Weil zu korrupt und unterentwickelt. Der Größenwahn Russlands spielt aber auch eine Rolle.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Darkfire »

Atheist » Mi 1. Jul 2015, 19:44 hat geschrieben:
Das ist eine völlig untaugliche Nebelkerze, denn eine unabhängige islamistische Terroristenbrutstätte wird es im Nordkaukasus nicht geben, so lange Russland existiert.
Ein Achtel der Bevölkerung Tschetscheniens wurden ausgelöscht.
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Satori
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Satori »

Atheist » Mi 1. Jul 2015, 12:07 hat geschrieben:
Wie wertet das Forum diese Entwicklungen? Trägt "der Westen" eine Mitschuld am derzeit frostigen Klima der Beziehungen zu Russland?
Der Westen, also Washington und London, wollten nie ein starkes sondern ein schwaches Russland.

Billige Rostoffe, von denen hat Russland reichlich, aber die sollen eben von westlichen Investoren verwaltet werden.
Man war ja schon dabei und Jelzin war des Westens Kumpel.
Das ist leider vorbei mit der Erstarkung des russischen Selbstbewusstseins.

Der Westen, wer ist das eigentlich ?
Das sind die USA und London.
Merkels Deutschland wird nie dazugehören.
Merkel, auch ohne Wodka, steht auf der gleichen Stufe wie Jelzin:
Gehorch uns und Du bist Freund. Ansonsten Tschüss :rolleyes:

Lesenswerter Artikel:
"The five Eyes – und der hundertjährige Krieg gegen Eurasien" vom Eifelphilosoph
http://www.nachrichtenspiegel.de/2015/0 ... -eurasien/

.
Demolit

Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Demolit »

Satori » Do 2. Jul 2015, 01:13 hat geschrieben:
Der Westen, also Washington und London, wollten nie ein starkes sondern ein schwaches Russland.

Billige Rostoffe, von denen hat Russland reichlich, aber die sollen eben von westlichen Investoren verwaltet werden.
Man war ja schon dabei und Jelzin war des Westens Kumpel.
Das ist leider vorbei mit der Erstarkung des russischen Selbstbewusstseins.

Der Westen, wer ist das eigentlich ?
Das sind die USA und London.
Merkels Deutschland wird nie dazugehören.
Merkel, auch ohne Wodka, steht auf der gleichen Stufe wie Jelzin:
Gehorch uns und Du bist Freund. Ansonsten Tschüss :rolleyes:

Lesenswerter Artikel:
"The five Eyes – und der hundertjährige Krieg gegen Eurasien" vom Eifelphilosoph
http://www.nachrichtenspiegel.de/2015/0 ... -eurasien/

.

Das du den Schrott des psychisch angewchlagenen Eiflers gut findest , verwundert nicht. Dessen Messi-Wohnzimmer-Philosophie eines Halbgebildeten impressionirisiert dich...

Lach...........

Na ja, zu deinen Thesen über die zusammensetzung des Westens und deinen Schlüssen daraus fällt selbst einem Satiriker nichts mehr ein.......nur kurz ein Stichwort vive la France et la culture d ' etre.... .......

So und jetzt freu dich wieder auf Montag beim rendez-vous mit den Zauseln der Randgesellschaft.

echt :D
Doktor Schiwago

Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Doktor Schiwago »

Satori » Do 2. Jul 2015, 02:13 hat geschrieben:
Der Westen, also Washington und London, wollten nie ein starkes sondern ein schwaches Russland.

Billige Rostoffe, von denen hat Russland reichlich, aber die sollen eben von westlichen Investoren verwaltet werden.
Man war ja schon dabei und Jelzin war des Westens Kumpel.
Das ist leider vorbei mit der Erstarkung des russischen Selbstbewusstseins.

Der Westen, wer ist das eigentlich ?
Das sind die USA und London.
Merkels Deutschland wird nie dazugehören.
Merkel, auch ohne Wodka, steht auf der gleichen Stufe wie Jelzin:
Gehorch uns und Du bist Freund. Ansonsten Tschüss :rolleyes:

Lesenswerter Artikel:
"The five Eyes – und der hundertjährige Krieg gegen Eurasien" vom Eifelphilosoph
http://www.nachrichtenspiegel.de/2015/0 ... -eurasien/

.
Paßt ganz gut zu dem, was Friedman (STRATFOR) sagte.

Ab 8:25
Atheist

Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Atheist »

Satori » Do 2. Jul 2015, 02:13 hat geschrieben:
Der Westen, also Washington und London, wollten nie ein starkes sondern ein schwaches Russland.

Billige Rostoffe, von denen hat Russland reichlich, aber die sollen eben von westlichen Investoren verwaltet werden.
Man war ja schon dabei und Jelzin war des Westens Kumpel.
Das ist leider vorbei mit der Erstarkung des russischen Selbstbewusstseins.

Der Westen, wer ist das eigentlich ?
Das sind die USA und London.
Merkels Deutschland wird nie dazugehören.
Merkel, auch ohne Wodka, steht auf der gleichen Stufe wie Jelzin:
Gehorch uns und Du bist Freund. Ansonsten Tschüss :rolleyes:

Lesenswerter Artikel:
"The five Eyes – und der hundertjährige Krieg gegen Eurasien" vom Eifelphilosoph
http://www.nachrichtenspiegel.de/2015/0 ... -eurasien/

.

Aus dem verlinkten Artikel:
Es wundert, wenn man hundert Jahre nach dem ersten Weltkrieg auf einmal Parolen wiederfindet, die schon 1914 die Schlagzeilen füllten: damals waren es „die Hunnen“, die kamen, allen voran der deutsche Kaiser. Der US-Senator Robert Owen legte dazu am 18.12.1923 einen denkwürigen Bericht vor, der den Glauben an die damalige Kriegspropaganda massiv erschütterte:

„Weder die russische noch die französische Regierung glaubte wirklich, dass die deutsche Regierung einen Angriffskrieg gegen sie beabsichtigte. Doch lieferten die militärische Bereitschaft Deutschlands und der Bombast einiger seiner Chauvinisten eine passende, aber unwahre Grundlage für die französische und die britische Propaganda, dass die deutsche Führung die brutale militärische Eroberung der Welt ausgeheckt hatte. 1914 hatte Deutschland keinen Grund, einen Krieg anzufangen, beanspruchte keine Länder, hatte keine Rachegelüste und wusste, dass ein allgemeiner europäischer Krieg leicht seine Handelsmarine und seinen Handel, die sich beide rasant entwickelt hatten, zerstören könnte und zum Verlust seine Kolonien führen würde.“

Dieses Zitat stammt aus einem Buch, das zu lesen sicher bald verboten werden wird: Professor Guido Giacomo Preparata schrieb es, um zu belegen, „Wer Hitler mächtig machte“ oder: „Wie britisch amerikanische Finanzeliten dem Dritten Reich den Weg bereiteten“ (Perseus Verlag Basel, 3. Auflage September 2012, Zitat aus Seite 41).
Dieser Parallelen bin ich mir bereits seit dem Anfang der Kriegshetze bewusst. In den letzten 5 Jahren, v.a. insbesondere in den letzten anderthalb Jahren hat diese Kriegshetze bemerkenswert an Fahrt aufgenommen; parallel zu dieser psychologisch-propagandistischen Mobilmachung der Bevölkerung wird mit Aufrüstung und auch mit der Reorganisierung der Streitkräfte (insbesondere auch die geplanten bzw. gewünschten Verwaltungsreformen) die Gesellschaft wieder militarisiert.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Darkfire »

Würde ich nicht gerade sehen wie Menschen etwas absolut lächerlich kleines, im Masstab zu einigen dieser Verschwörungsfantasien hier, wie den Berliner Flughafen in den Sand setzen, würde ich jetzt echt Angst bekommen.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Atheist »

Darkfire » Do 2. Jul 2015, 11:25 hat geschrieben:Würde ich nicht gerade sehen wie Menschen etwas absolut lächerlich kleines, im Masstab zu einigen dieser Verschwörungsfantasien hier, wie den Berliner Flughafen in den Sand setzen, würde ich jetzt echt Angst bekommen.
Kriegsgegner ---> Putinfreund ---> Verschwörungstheoretiker ---> Verräter ---> bla bla bla.

Lass Dir mal eine neue Diffamierungsstrategie einfallen, denn Deine Platte hat 'nen Sprung.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Alexyessin »

Atheist » Do 2. Jul 2015, 11:33 hat geschrieben:
Kriegsgegner ---> Putinfreund ---> Verschwörungstheoretiker ---> Verräter ---> bla bla bla.

Lass Dir mal eine neue Diffamierungsstrategie einfallen, denn Deine Platte hat 'nen Sprung.

Wenn man deine Beiträge liest.

Demokrat--- > Kriegshetzer

Lass dir mal was neues einfallen, oder?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Atheist »

Alexyessin » Do 2. Jul 2015, 11:35 hat geschrieben:

Wenn man deine Beiträge liest.

Demokrat--- > Kriegshetzer

Lass dir mal was neues einfallen, oder?
Du bläst da auch unüberlegt ins gleiche Horn der Kriegslüsternheit.

Wenn's am Ende knallt, wie schon so oft zuvor in der Menschheitsgeschichte, sind alle Warnungen zur Mäßigung zu spät. Daher warne ich lieber, so lange es noch geht; Du kannst Dich jedoch gerne auf die Kriegshetze oder auf die Diffamierung der Kriegsgegner wie o.g. konzentrieren.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Alexyessin »

Atheist » Do 2. Jul 2015, 11:44 hat geschrieben:
Du bläst da auch unüberlegt ins gleiche Horn der Kriegslüsternheit.

Wenn's am Ende knallt, wie schon so oft zuvor in der Menschheitsgeschichte, sind alle Warnungen zur Mäßigung zu spät. Daher warne ich lieber, so lange es noch geht; Du kannst Dich jedoch gerne auf die Kriegshetze oder auf die Diffamierung der Kriegsgegner wie o.g. konzentrieren.
Was ist denn das für ein billiger ad personam?

Weil ich den Kurs der Regierung Putins aufs stärkste Widerspreche bin ich ein Kriegshetzer? Gehts noch?
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Atheist »

Alexyessin » Do 2. Jul 2015, 12:57 hat geschrieben:
Was ist denn das für ein billiger ad personam?

Weil ich den Kurs der Regierung Putins aufs stärkste Widerspreche bin ich ein Kriegshetzer? Gehts noch?
In diesem Strang liegt der Schwerpunkt aber nicht auf Putin (dazu gibt es bereits zig andere Spielplätze zum Herumtollen), sondern auf der "Mitschuld des Westens". Denn "it takes two to tango".

Ich bin selbst widerspreche vielen insbesondere innenpolitischen Positionen Putins, das ist hier jedoch nicht von Belang.
Zuletzt geändert von Atheist am Donnerstag 2. Juli 2015, 13:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von zollagent »

Atheist » Do 2. Jul 2015, 10:33 hat geschrieben:
Kriegsgegner ---> Putinfreund ---> Verschwörungstheoretiker ---> Verräter ---> bla bla bla.

Lass Dir mal eine neue Diffamierungsstrategie einfallen, denn Deine Platte hat 'nen Sprung.
Diesen Sprung haben die Putinfans in ihrer Argumentation. Denn es läuft doch (simplifiziert) darauf hinaus: "Wer Putin zur gewaltsamen Durchführung seiner Vorhaben 'zwingt', ist schuld daran, wenn er Krieg führen 'muß'".

Erinnert an den Vergewaltiger, der seinem Opfer die Schuld an der Tat gibt, weil sie so aufreizende Kleidung trug.
Zuletzt geändert von zollagent am Donnerstag 2. Juli 2015, 13:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Alexyessin »

Atheist » Do 2. Jul 2015, 13:02 hat geschrieben:
In diesem Strang liegt der Schwerpunkt aber nicht auf Putin (dazu gibt es bereits zig andere Spielplätze zum Herumtollen), sondern auf der "Mitschuld des Westens". Denn "it takes two to tango".

Ich bin selbst widerspreche vielen insbesondere innenpolitischen Positionen Putins, das ist hier jedoch nicht von Belang.
Aber freilich ist das ebenfalls von Belang. Wer sich nicht an die Spielregeln hält, darf nicht mitspielen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Atheist »

Krieg ist kein Spiel. Wer da nicht "mitspielt", kann sich glücklich schätzen, als "Spielverderber" zu gelten.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von zollagent »

Atheist » Do 2. Jul 2015, 12:21 hat geschrieben:Krieg ist kein Spiel. Wer da nicht "mitspielt", kann sich glücklich schätzen, als "Spielverderber" zu gelten.
Wer aber das "Spiel" in Gang bringt, der setzt auf gewaltsame Durchsetzung. Das ist im Moment Russland. Glaubt irgendjemand, das motiviert irgendeinen Nachbarn, sich vorbehaltslos auf die russische Seite zu stellen? Die müssen alle gewärtig sein, daß sie selbst auch ins Fadenkreuz kommen, je nach Interessenlage.
Zuletzt geändert von zollagent am Donnerstag 2. Juli 2015, 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Atheist »

zollagent » Do 2. Jul 2015, 13:23 hat geschrieben: Wer aber das "Spiel" in Gang bringt, der setzt auf gewaltsame Durchsetzung. Das ist im Moment Russland. Glaubt irgendjemand, das motiviert irgendeinen Nachbarn, sich vorbehaltslos auf die russische Seite zu stellen? Die müssen alle gewärtig sein, daß sie selbst auch ins Fadenkreuz kommen, je nach Interessenlage.
Die Vorgeschichte spricht ihre eigene Sprache, wie schon zutreffend analysiert in den obig angeführten Aufsätzen.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Alexyessin »

Atheist » Do 2. Jul 2015, 13:21 hat geschrieben:Krieg ist kein Spiel. Wer da nicht "mitspielt", kann sich glücklich schätzen, als "Spielverderber" zu gelten.
Es geht nicht um den Krieg sondern um deine These der Mitschuld, das Russland nicht bei der EU und der NATO mitspielen darf. Ganz einfach.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Darkfire »

Atheist » Do 2. Jul 2015, 12:21 hat geschrieben:Krieg ist kein Spiel. Wer da nicht "mitspielt", kann sich glücklich schätzen, als "Spielverderber" zu gelten.
Ich sehe hier nur eine Partei die ständig den Krieg relativiert, verharmlost und rechtfertigt.
Wenn die Nato so agressiv ist, wie kann ich es dann verstehen daß man sich gleichzeitig über sie lustig macht und es feiert daß es in Deutschland nicht mal mehr den Willen gibt bei Bedrohungen der Bündnisspartner einzugreifen ?

Warum sind hier die Menschen die Kriegstreiber die betonen man müsse Russland klar machen das es nicht mehr geht in Europa Krieg zu führen, mit Gewalt ihre Grenzen zu verschieben und zwar ausdrücklich mit friedlichen Mittel ?

Wer feiert hier Panzer wie den Armata, die Maiparaden und russische Waffensysteme, träumt davon das Russland auch Atomkriege gewinnen kann und verbreitet Thesen das Russland in einem Tag am Eifelturm stehen kann wie einst Hitler ?

Hier verbreitet nur eine Partei wie Kriegslüstern sie ist und träumt von einer Neuordnung Europas unter Putins Führung.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Cobra9 »

Atheist » Do 2. Jul 2015, 11:13 hat geschrieben:

Aus dem verlinkten Artikel:



Dieser Parallelen bin ich mir bereits seit dem Anfang der Kriegshetze bewusst. In den letzten 5 Jahren, v.a. insbesondere in den letzten anderthalb Jahren hat diese Kriegshetze bemerkenswert an Fahrt aufgenommen; parallel zu dieser psychologisch-propagandistischen Mobilmachung der Bevölkerung wird mit Aufrüstung und auch mit der Reorganisierung der Streitkräfte (insbesondere auch die geplanten bzw. gewünschten Verwaltungsreformen) die Gesellschaft wieder militarisiert.

Das ist ja interessant. Ingesamt hat die NATO weniger in die Rüstung gesteckt den je vor der Krim Krise usw. , aber gleichzeitig an allen Fronten mobil gemacht. Donnerwetter sowas von verschlagen.

Zahlen kannste bei http://www.sipri.org/ nachschlagen.


Was ich wahrgenommen habe ist das Russland seit 2007 eine Kehrtwende gemacht hat in der Politik und das auch eben berichtet wird. Aber jedem sein Töpfchen.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Cobra9 »

Atheist » Do 2. Jul 2015, 13:36 hat geschrieben:
Die Vorgeschichte spricht ihre eigene Sprache, wie schon zutreffend analysiert in den obig angeführten Aufsätzen.
Russland hat die ganze Sache provoziert, durchgezogen meinst Du ? Ja völlig richtig.
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Satori »

Doktor Schiwago » Do 2. Jul 2015, 07:40 hat geschrieben: Paßt ganz gut zu dem, was Friedman (STRATFOR) sagte.

[youtube][/youtube]

Ab 8:25
Ja, ein Lehrstück für alle Europäer, Russen eingeschlossen: die Offenbarung des Strategie-Vordenkers George Friedman.

Mehr über Friedman und die US-Denkfabrik Stratfor:
http://le-bohemien.net/2015/03/18/us-de ... eopolitik/

.
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Satori
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Satori »

Aus dem verlinkten Artikel:

Es wundert, wenn man hundert Jahre nach dem ersten Weltkrieg auf einmal Parolen wiederfindet, die schon 1914 die Schlagzeilen füllten: damals waren es „die Hunnen“, die kamen, allen voran der deutsche Kaiser. Der US-Senator Robert Owen legte dazu am 18.12.1923 einen denkwürigen Bericht vor, der den Glauben an die damalige Kriegspropaganda massiv erschütterte:

„Weder die russische noch die französische Regierung glaubte wirklich, dass die deutsche Regierung einen Angriffskrieg gegen sie beabsichtigte. Doch lieferten die militärische Bereitschaft Deutschlands und der Bombast einiger seiner Chauvinisten eine passende, aber unwahre Grundlage für die französische und die britische Propaganda, dass die deutsche Führung die brutale militärische Eroberung der Welt ausgeheckt hatte. 1914 hatte Deutschland keinen Grund, einen Krieg anzufangen, beanspruchte keine Länder, hatte keine Rachegelüste und wusste, dass ein allgemeiner europäischer Krieg leicht seine Handelsmarine und seinen Handel, die sich beide rasant entwickelt hatten, zerstören könnte und zum Verlust seine Kolonien führen würde.“

Dieses Zitat stammt aus einem Buch, das zu lesen sicher bald verboten werden wird: Professor Guido Giacomo Preparata schrieb es, um zu belegen, „Wer Hitler mächtig machte“ oder: „Wie britisch amerikanische Finanzeliten dem Dritten Reich den Weg bereiteten“ (Perseus Verlag Basel, 3. Auflage September 2012, Zitat aus Seite 41).
Atheist » Do 2. Jul 2015, 10:13 hat geschrieben:Dieser Parallelen bin ich mir bereits seit dem Anfang der Kriegshetze bewusst. In den letzten 5 Jahren, v.a. insbesondere in den letzten anderthalb Jahren hat diese Kriegshetze bemerkenswert an Fahrt aufgenommen; parallel zu dieser psychologisch-propagandistischen Mobilmachung der Bevölkerung wird mit Aufrüstung und auch mit der Reorganisierung der Streitkräfte (insbesondere auch die geplanten bzw. gewünschten Verwaltungsreformen) die Gesellschaft wieder militarisiert.
Ja, die Kriegshetze und die Falschmelderei in den Medien haben so rasant zugenommen in kurzer Zeit.
Und jetzt die Transporte schweren Militärischen Geräts an die russische Grenze.
Die deutsche Regierung versucht sich in Verharmlosung, was man als gutes Zeichen sehen kann.
Auf der anderen Seite wird deutlich: sie hat gar nichts mitzureden.
Die Bundeswehr steht unter NATO-Befehl.
Jedenfalls solange sie zu "Manövern" aufgerufen wird.

Merkel muss schlucken. :s
Sie muss auch nicht zum Krieg hetzten, das machen schon die Medien.
Die agieren US-treuer als die Bundesregierung, oder ?

.
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DarkLightbringer
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von DarkLightbringer »

Der Krieg entfremdet vieles. Das Schlußwort im Nemzow-Report bringt das deutlich zum Ausdruck und appelliert darüber hinaus an den Widerstand.
Weder Putin noch seine Generäle hatten den Mut, die Tatsache einer kriegerischen
Aggression gegen die Ukraine einzugestehen. Kleinmütige Lügerei und Hinterlist werden als
große politische Weisheit ausgegeben.
Der verlogene und niederträchtige Krieg, entfesselt von Putin, kommt unser Land teuer zu
stehen. Wir bezahlen für dieses Abenteuer mit dem Leben unserer Soldaten, mit einer
Wirtschaftskrise und politischer Isolation.
Wir werden dafür mit der Feindschaft unserer langjährigen Partner bezahlen. Es gibt auf der
Welt kein Volk, das den Russen näher wäre als die Ukrainer. Das sind unsere Brüder, ohne
jedes Pathos, und der Krieg zwischen Russen und Ukrainern im Donbass kann nur
Brudermord genannt werden.
Dieser Krieg ist eine Schande für unser Land. Doch von alleine wird dieses Problem nicht
verschwinden. Man muss Putin unbedingt stoppen. Und das kann nur das russische Volk.
Lasst uns diesen Krieg gemeinsam beenden.
http://www.idecembrists.de/wp-content/u ... ericht.pdf
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Doktor Schiwago

Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Doktor Schiwago »

Satori » Fr 3. Jul 2015, 01:57 hat geschrieben:
Ja, ein Lehrstück für alle Europäer, Russen eingeschlossen: die Offenbarung des Strategie-Vordenkers George Friedman.

Mehr über Friedman und die US-Denkfabrik Stratfor:
http://le-bohemien.net/2015/03/18/us-de ... eopolitik/
.
Daraus:
Fakt ist: Stratfor ist nicht irgendein Think-Tank, sondern steht seit vielen Jahren an der Front globaler Konflikte – online, wie offline. Wenn die von Friedman genannten strategischen Eckpunkte nur ansatzweise mit dem aktuellen Vorgehen der NATO übereinstimmend sein sollten, und darauf weisen viele Fakten und Indizien hin, ist ein Ende der Eskalationen nicht absehbar – und nicht gewollt. Das wäre eine endgültige und bedrohliche Wende in der NATO-Ostpolitik.
Diese Wende ist offensichtlich.
Zuletzt geändert von Doktor Schiwago am Freitag 3. Juli 2015, 08:04, insgesamt 1-mal geändert.
DocOrc

Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von DocOrc »

Doktor Schiwago » Fr 3. Jul 2015, 08:03 hat geschrieben: Daraus:

Diese Wende ist offensichtlich.
Die Nato hat - auch angesichts der neuen Rolle Russlands - in den vergangenen 20 Jahren erheblich abgerüstet. Zwischen 1990 und 2013 sank die Zahl der Nato-Soldaten von 5,8 auf 3,4 Millionen. Davon sind knapp 1,4 Millionen US-Soldaten. Die Nato-Staaten gaben 2013 rund 1,023 Billionen US-Dollar für Verteidigung aus, das sind 3,3 Prozent weniger als 2009 (1,058 Billionen Dollar).

http://www.br.de/nachrichten/nato-norda ... s-100.html
Die NATO hat doch abgerüstet
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Re: Mitschuld des Westens an der Entfremdung Russlands

Beitrag von Alexyessin »

Doktor Schiwago » Fr 3. Jul 2015, 08:03 hat geschrieben: Daraus:

Diese Wende ist offensichtlich.
Das Interessante ist wie immer die Tatsache, das hier ein einzelner Mensch mit seiner Meinung herangezogen wird.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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