Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Moderator: Moderatoren Forum 7

Antworten
Benutzeravatar
yogi61
Beiträge: 59492
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 11:00
user title: Jugendbeauftragter
Wohnort: Bierstadt von Welt

Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von yogi61 »

Mit beispielloser Kaltblütigkeit rückten amerikanische Soldaten am 16. März 1968 ins vietnamesische Dorf My Lai ein: Binnen weniger Stunden töteten sie Hunderte Zivilisten. An die Truppe war am Vortag ein unglaublicher Befehl gegangen. Von Bernd Greiner

Vietnam, 16. März 1968, Provinz Quang Ngai, Gemarkung Son My: Gegen 7.30 Uhr werden die "Charlie"- und "Bravo"-Kompanie der US-Sondereinheit "Task Force Barker" in der Nähe dreier Dörfer von Transporthubschraubern abgesetzt. Ihr Auftrag: die küstennahe Region der Provinz "durchkämmen", ein Kampfbataillon des Vietcong, das 48. VC Local Force Battalion, aufspüren und politische Funktionäre der Nationalen Befreiungsbewegung dingfest machen.

Die C Company rückt in die Dörfer Xom Lang und Binh Tay ein, ein Platoon der B Company umstellt My Hoi, Siedlungen, die auf amerikanischen Militärkarten als "My Lai (4)" und "My Khe (4)" verzeichnet sind. Auf die GIs wird kein einziger Schuss abgegeben, Bewaffnete sind nirgendwo zu sehen, die GIs wissen vom ersten Moment an, dass ihnen Zivilisten gegenüberstehen. Die Bilanz nach zweieinhalb Stunden: Zwischen 490 und 520 Ermordete, einige sind erst wenige Wochen alt, manche im Greisenalter, die meisten sind Bauern mittleren Alters. Amerikanische Verluste: Keine. Erbeutete Waffen: Angeblich vier.


http://www.spiegel.de/einestages/das-ma ... 46743.html

Es dauerte ja bekanntlich über ein Jahr, bis die Aufklärung in Gang kam. Vertuschungen und auch die Medien in den USA trauten sich zunächst nicht,über dieses unfassbare Kriegsverbrechen zu berichten. Hätte der Fotojournalist Ronald Haeberle nicht jene berühmten 18 Fotos für sich behalten und sie auch der Armeeführung ausgehändigt, wer weiss, ob dieses Verbrechen ja publik geworden wäre und auch so kann man wohl kaum von Gerechtigkeit sprechen. Der Soldat Ridenhour, der die Aufklärung initiiert hatte, wurde in einem Teil der Presse als "Verräter, Dreckskerl, Agent von Hanoi, Kommunist, Jude und eine Schande für unsere Gesellschaft" beschimpft.
Bestrafung der Mörder-Fehlanzeige und wenn dieses Verbrechen dann doch noch irgendeinen "positiven" Aspekt zu Folge hatte, dann den, dass die Niederlage der US-Armee damit endgültig manifestiert wurde.

Mich würden die Gründe interessieren, warum aus ganz normalen Menschen plötzlich Bestien werden, die hilflose und unbewaffnete Menschen quälen und sie dann wie Tiere abschlachten. Ist jeder Krieg grundsätzlich in der Lage solche Grausamkeiten hervorzurufen? Gibt es aus der Sicht von Soldaten irgendwann keinen Unterschied mehr zwischen dem bewaffneten Gegner und Zivilisten?
Die Vetranen scheint es beschäftigt zu haben, denn man spricht ja von mehr Selbstötungen von ehemaligen US-Soldaten nach der Rückkehr aus Vietnam, als es Gefallene gab und warum ist die Suizidrate von ehemaligen US-Soldaten wieder auf einem Rekordstand, obwohl man doch nur "saubere" Kriege gegen angebliche Aggressoren führt?
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mittwoch 18. Januar 2012, 21:57

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von Adam Smith »

yogi61 » So 26. Apr 2015, 10:53 hat geschrieben: Es dauerte ja bekanntlich über ein Jahr, bis die Aufklärung in Gang kam..
In Bezug auf den Irak-Krieg dauert das noch länger.
Sonntag, 22. März 2015
Es ist ein Tiefpunkt im amerikanischen Selbstverständnis im Krieg gegen den Terror: 2004 tauchen erstmals Fotos von misshandelten Gefangenen in US-Armeegefängnissen auf. Ein Gericht verdonnert den Staat nun dazu, die Skandalbilder frei zugänglich zu machen.
Sollte ein Einspruch scheitern, könnten nach Schätzungen der US-Bürgerrechtsorganisation Aclu etwa 2000 Fotos veröffentlicht werden müssen. Darauf sollen Gerichtsdokumenten zufolge unter anderem Soldaten zu sehen sein, die gefesselten Gefangenen mit Säcken über dem Kopf Pistolen und Gewehre an die Köpfe halten.
http://www.n-tv.de/politik/USA-muessen- ... 50766.html
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
yogi61
Beiträge: 59492
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 11:00
user title: Jugendbeauftragter
Wohnort: Bierstadt von Welt

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von yogi61 »

Dann hat sich offenbar nichts geändert. Allerdings war der Krieg in Vietnam ja für die Medien wesentlich offener.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 20818
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von schokoschendrezki »

yogi61 » So 26. Apr 2015, 10:53 hat geschrieben: Mich würden die Gründe interessieren, warum aus ganz normalen Menschen plötzlich Bestien werden, die hilflose und unbewaffnete Menschen quälen und sie dann wie Tiere abschlachten. Ist jeder Krieg grundsätzlich in der Lage solche Grausamkeiten hervorzurufen? Gibt es aus der Sicht von Soldaten irgendwann keinen Unterschied mehr zwischen dem bewaffneten Gegner und Zivilisten?
Die von Verteidigungsminister McNamara eingeführte "Body Count"-Doktrin unterschied bei Gegnern zwischen a) Kämpfern der Vietkong, b) "Schlafende Kader" der Vietkong und c) Personen, die "irgendwie irgendetwas" mit dem Vietkong zu tun hatten. Und alle drei gingen in den Body Count ein. Bei der c-Gruppe hätten sie auch gleich schreiben können "Zivilisten jeglicher Art".
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
yogi61
Beiträge: 59492
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 11:00
user title: Jugendbeauftragter
Wohnort: Bierstadt von Welt

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von yogi61 »

schokoschendrezki » So 26. Apr 2015, 11:05 hat geschrieben:
Die von Verteidigungsminister McNamara eingeführte "Body Count"-Doktrin unterschied bei Gegnern zwischen a) Kämpfern der Vietkong, b) "Schlafende Kader" der Vietkong und c) Personen, die "irgendwie irgendetwas" mit dem Vietkong zu tun hatten. Und alle drei gingen in den Body Count ein. Bei der c-Gruppe hätten sie auch gleich schreiben können "Zivilisten jeglicher Art".
Also gibt es keine menschliche Barriere mehr, wenn ein Befehl den Gegner definiert,oder wie soll man das verstehen?
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mittwoch 4. Juni 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von Quatschki »

Den Ami-Soldaten wird immer gepredigt, sie kämen als Beschützer und Freiheitsbringer.
Wenn sich dann das ganze Volk mit einem -aus ihrer Sicht- hinterhältigen und grausamen Guerillakrieg gegen seine "Befreiung" wehrt,
sinkt die Bereitschaft, zwischen den "good guys" und den "bad guys" zu differenzieren.

Andererseits erinnert kein Mensch an die grausamen Massaker und Vergeltungsaktionen der vietnamesischen Volksarmee, denen hunderttausende Vietnamesen zum Opfer fielen, in Straflager kamen oder als Boatpeople zur Flucht ins Ausland gezwungen wurden, meist ohne Rückkehroption bis heute.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
yogi61
Beiträge: 59492
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 11:00
user title: Jugendbeauftragter
Wohnort: Bierstadt von Welt

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von yogi61 »

Quatschki » So 26. Apr 2015, 11:27 hat geschrieben:Den Ami-Soldaten wird immer gepredigt, sie kämen als Beschützer und Freiheitsbringer.
Wenn sich dann das ganze Volk mit einem -aus ihrer Sicht- hinterhältigen und grausamen Guerillakrieg gegen seine "Befreiung" wehrt,
sinkt die Bereitschaft, zwischen den "good guys" und den "bad guys" zu differenzieren.

Andererseits erinnert kein Mensch an die grausamen Massaker und Vergeltungsaktionen der vietnamesischen Volksarmee, denen hunderttausende Vietnamesen zum Opfer fielen, in Straflager kamen oder als Boatpeople zur Flucht ins Ausland gezwungen wurden, meist ohne Rückkehroption bis heute.
Vergeltungsaktionen sind natürlich genaus so sinnlos. Vergeltungsaktionen gibt es aber immer, wenn es aus einer bestimmten Sichtweise etwas zu vergelten gibt. So gesehen, sind Okkupanten unter Umständen auch indirekt für Vergeltungsaktionen verantwortlich.
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 20818
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von schokoschendrezki »

yogi61 » So 26. Apr 2015, 11:07 hat geschrieben:
Also gibt es keine menschliche Barriere mehr, wenn ein Befehl den Gegner definiert,oder wie soll man das verstehen?
In welchem Krieg gab es je menschliche Barrieren, die nicht irgendwann gefallen sind?

Es wurde damals berichtet, unter amerikanischen GIs kreise der (schlechte) Witz: ""Anything that's dead and isn't white is a VietCong for body count purposes". Dass der Vietman-Krieg so furchtbare Ausmaße angenommen hat, liegt meiner Ansicht nach nicht in der besonders schlechten Natur oder Moral amerikanischer Soldaten - die ist weder besser noch schlechter als die sonst irgendwelcher Soldaten - sondern an dem Machbarkeitswahn der amerikanischen Regierung. An der Vorstellung, man könne nach 1945 noch einen Krieg im klassischen Sinne "gewinnen". Unter anderem deshalb haben sie diesen Body Count eingeführt. Um irgendeine Art von "Erfolg" melden zu können. Und deshalb haben sie auch diese unfassbaren Mengen von Soldaten und Kriegsmunition hingeschickt. Immer nach dem Motto: Jetzt setzen wir noch mal alle Hebel mit voller Kraft in Gang und reißen die Sache rum. Das Schlimme ist, dass sich an diesem Gewinnbarkeitswahn bis heute gar nicht allzuviel geändert hat.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 45738
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von Cobra9 »

yogi61 » So 26. Apr 2015, 11:07 hat geschrieben:
Also gibt es keine menschliche Barriere mehr, wenn ein Befehl den Gegner definiert,oder wie soll man das verstehen?

Ich kenn auch in diesem schlimmen Vorfall einige positive Beispiele der US Soldaten. Eine Hubschrauberbesatung rettete 11 Menschen vor dem Tod weil man drohte das Feuer auf eigene Einheiten zu eröffnen falls die nicht aufhören.


http://de.wikipedia.org/wiki/Hugh_Thompson_junior


Aber die Mehrzahl der Soldaten dort hat einfach abartig gehandelt. Das hat eine Vielzahl von Gründen. Vorgesetzte, Befehle, Hass, Dummheit , Body Count und der Glaube das man das Richtige tut. Völlig idiotisch wenn man es heute bewertet. Ich kann nicht im Ansatz nachvollziehen das es sowas geben konnte. Aber das ist bei vielen Aktionen, Massakern so meine Reaktion. Ich war auch Soldat. Frage mich dann oft auch ---> hätte Dir das passieren können. Ich denke da in der heutigen Lage, meinem Wissen ein klares Nein. Hätte ich da in der Zeit gelebt usw.--> eventuell ja weil ich nicht nachvollziehen kann wie Menschen sowas tun können.
Benutzeravatar
yogi61
Beiträge: 59492
Registriert: Sonntag 1. Juni 2008, 11:00
user title: Jugendbeauftragter
Wohnort: Bierstadt von Welt

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von yogi61 »

Cobra9 » So 26. Apr 2015, 13:35 hat geschrieben:

Ich kenn auch in diesem schlimmen Vorfall einige positive Beispiele der US Soldaten. Eine Hubschrauberbesatung rettete 11 Menschen vor dem Tod weil man drohte das Feuer auf eigene Einheiten zu eröffnen falls die nicht aufhören.


http://de.wikipedia.org/wiki/Hugh_Thompson_junior


Aber die Mehrzahl der Soldaten dort hat einfach abartig gehandelt. Das hat eine Vielzahl von Gründen. Vorgesetzte, Befehle, Hass, Dummheit , Body Count und der Glaube das man das Richtige tut. Völlig idiotisch wenn man es heute bewertet. Ich kann nicht im Ansatz nachvollziehen das es sowas geben konnte. Aber das ist bei vielen Aktionen, Massakern so meine Reaktion. Ich war auch Soldat. Frage mich dann oft auch ---> hätte Dir das passieren können. Ich denke da in der heutigen Lage, meinem Wissen ein klares Nein. Hätte ich da in der Zeit gelebt usw.--> eventuell ja weil ich nicht nachvollziehen kann wie Menschen sowas tun können.

Hat es vielleicht auch damit zu tun, dass es sich um Wehrpflichtige handelte die oft erst 18 oder 19 Jahre alt waren?
Two unique places, one heart
https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 45738
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von Cobra9 »

yogi61 » So 26. Apr 2015, 13:56 hat geschrieben:

Hat es vielleicht auch damit zu tun, dass es sich um Wehrpflichtige handelte die oft erst 18 oder 19 Jahre alt waren?
Ich glaube schon. Dazu die US Doktrin in Vietnam, die Offiziere der Einheiten damals usw. usw. waren Faktoren die geprägt haben. Dazu der böse böse Charlie. Man hat wohl den Fehler seitens der USA gemacht den Feind zu entmenschlichen und mit dem Body Count was ganz mieses von der Leine gelassen.
Benutzeravatar
Blickwinkel
Beiträge: 15030
Registriert: Mittwoch 7. November 2012, 19:29
user title: Demokratischer Europäer
Wohnort: Erde

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von Blickwinkel »

Cobra9 » So 26. Apr 2015, 13:59 hat geschrieben:
Ich glaube schon. Dazu die US Doktrin in Vietnam, die Offiziere der Einheiten damals usw. usw. waren Faktoren die geprägt haben. Dazu der böse böse Charlie. Man hat wohl den Fehler seitens der USA gemacht den Feind zu entmenschlichen und mit dem Body Count was ganz mieses von der Leine gelassen.
Der Feind wird immer entmenschlicht, ohne dies, würde es nur schwer einen Krieg geben. Im übrigen haben die Amerikaner viele Fehler in Vietnam gemacht. Grundübel war die Domino-Theorie, welche den Vorwand gab, das Engagement in Vietnam zu erhöhen. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass sie es verpasst haben, in Vietnam eine Demokratie aufzubauen, weil dafür die Strukturen nicht vorhanden waren.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 45738
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von Cobra9 »

Blickwinkel » So 26. Apr 2015, 14:05 hat geschrieben:
Der Feind wird immer entmenschlicht, ohne dies, würde es nur schwer einen Krieg geben. Im übrigen haben die Amerikaner viele Fehler in Vietnam gemacht. Grundübel war die Domino-Theorie, welche den Vorwand gab, das Engagement in Vietnam zu erhöhen. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass sie es verpasst haben, in Vietnam eine Demokratie aufzubauen, weil dafür die Strukturen nicht vorhanden waren.
Na ja aus Süd-Vietnam hätte keiner eine Demokratie gemacht. Die USA habens ich da in einen SV Krieg reinziehen lassen.
Benutzeravatar
Blickwinkel
Beiträge: 15030
Registriert: Mittwoch 7. November 2012, 19:29
user title: Demokratischer Europäer
Wohnort: Erde

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von Blickwinkel »

Cobra9 » So 26. Apr 2015, 14:15 hat geschrieben:
Na ja aus Süd-Vietnam hätte keiner eine Demokratie gemacht. Die USA habens ich da in einen SV Krieg reinziehen lassen.
Es hätte eine Demokratie entstehen können, nach dem 2. Wk, allerdings war der Zug schnell abgefahren.

EDIT: Interessanterweise kam heute auf Phoenix eine Doku über das dt. Engagement während des Vietnamkrieges. Sehr interessant!
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 45738
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von Cobra9 »

Blickwinkel » So 26. Apr 2015, 17:09 hat geschrieben:
Es hätte eine Demokratie entstehen können, nach dem 2. Wk, allerdings war der Zug schnell abgefahren.

EDIT: Interessanterweise kam heute auf Phoenix eine Doku über das dt. Engagement während des Vietnamkrieges. Sehr interessant!
Danke für den Tip. Da suche ich mal im Netz. Nach dem 2 WK wäre dann aber Frankreich zuständig gewesen für den Aufbau des Landes.
Benutzeravatar
Aristide
Beiträge: 1072
Registriert: Montag 23. Februar 2015, 12:01
user title: Forumrekordhalter

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von Aristide »

Quatschki » So 26. Apr 2015, 10:27 hat geschrieben:Den Ami-Soldaten wird immer gepredigt, sie kämen als Beschützer und Freiheitsbringer.
Wenn sich dann das ganze Volk mit einem -aus ihrer Sicht- hinterhältigen und grausamen Guerillakrieg gegen seine "Befreiung" wehrt,
sinkt die Bereitschaft, zwischen den "good guys" und den "bad guys" zu differenzieren.

Andererseits erinnert kein Mensch an die grausamen Massaker und Vergeltungsaktionen der vietnamesischen Volksarmee, denen hunderttausende Vietnamesen zum Opfer fielen, in Straflager kamen oder als Boatpeople zur Flucht ins Ausland gezwungen wurden, meist ohne Rückkehroption bis heute.
Ich dachte aber, dass die US-Amerikaner überall Freiheit, Demokratie und Wohlstand bringen. Warum haben sich die Vietnamesen nur dagegen gewehrt? :?:
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 45738
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Das Massaker von My Lai vor knapp 50 Jahren

Beitrag von Cobra9 »

Aristide » So 26. Apr 2015, 17:50 hat geschrieben:
Ich dachte aber, dass die US-Amerikaner überall Freiheit, Demokratie und Wohlstand bringen. Warum haben sich die Vietnamesen nur dagegen gewehrt? :?:
Lies und verstehe

http://de.wikipedia.org/wiki/Vietnamkrieg
Antworten