Provokateur » Mi 15. Apr 2015, 17:30 hat geschrieben:Um das mal runterzubrechen:
Das wäre in etwa so, als hätte ich bei meinem besten Kumpel, bei dem ich häufig und auch schon mal länger zu Gast bin, ein Mitspracherecht, wenn es um neue Tapeten geht.
Der Vergleicht hinkt m.E. etwas. Es geht ja nicht darum, dass z.B. ein Holländer, der mit seinem Wohnwagen in der Urlaubszeit durch Deutschland auf dem Weg nach Italien mal ebenso noch bei einem Wahllokal anhalten kann wenn an dem Tag zufällig eine Wahl ist.
Wenn man das "typisch deutsch" bürokratisiert und
- Das beantragt werden muss
- Es Voraussetzungen dafür gibt (z.B. mind. 1/2 Jahr Aufenthalt, den Lebensmittelpunkt in dem Land zu haben, für seinen Lebensunterhalt selbst aufkommt, etc... )
Kann das durchaus sinnvoll sein.
Es macht ja keinen Sinn in einem Land wählen zu können in dem man gar nicht lebt und in dem man nicht in absehbarer Zeit wieder leben wird (aber z.B. als Rentner wieder zurückkehren möchte) aber in dem Land in dem man lebt nicht wählen kann.
Ich hatte den Fall mal bei meinem vorherigen Arbeitgeber als in der Küche ein Gespräch über die vorletzte Bundestagswahl aufkam und eine Kollegin sagte, dass sie das ja alles nichts angehen würde.
Ich wunderte mich und fragte Sie warum. Die Antwort war, das sie US-Staatsbürgerin (was ich nicht wusste) ist (Allerdings als Kind nach Deutschland gekommen, akzentfrei deutsch spricht) und ihren US-Ausweis (nachvollziehbar) auf keinen Fall abgeben würde.
Nun, das ist richtigerweise ihr Problem, aber sie lebt hier und hat hier ihren Lebensmittelpunkt den sie in absehbarer Zeit nicht verlassen wird.
=> Das wäre z.B. ein Beispiel wo Wahlrecht auch für Ausländer gelten sollte.
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"