
Kurdistan - Sammelthread
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Kurdistan - Sammelthread
Hier im Eingangsbeitrag kommt ein kleines Schema rein. Ich schreibe dann im nächsten Betrag etwas dazu.


Zuletzt geändert von Watchful_Eye am Samstag 23. August 2014, 00:25, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: *tada*
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Re: Kurdistan - Sammelthread
Wo ist die PUK Iraks?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Kurdistan - Sammelthread
Ich bin mal so frei:
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Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Kurdistan - Sammelthread
Also, ich fange mal an und fasse mich kurz:
Wenn man sich in den deutschen Medien über den aktuellen IS-Konflikt informiert, kommt natürlicherweise häufig auch Kurdistan/die Kurden als Thema vor. Der Leser bekommt oftmals den Eindruck vermittelt, dass man praktisch vor der Gründung eines unabhängigen Kurdistans stünde. Ob dies so die tatsächliche Faktenlage widerspiegelt oder der Wunsch womöglich zum Vater des Gedanken wurde, möchte ich hier in diesem Thread separat diskutieren.
Hier kann also ganz allgemein das Thema Kurdistan und Kurden sowie ihre Rolle in den Konflikten des Nahen Osten besprochen werden.
Das oben zu sehende Schema ist auf meinem Mist gewachsen und ein Produkt von 5 Minuten und 12 Sekunden Paint-/Gimp-Arbeit. Die Kritik daran wird wohl stark ausfallen und das auch zurecht. Sie zeigt zum einen den äußeren Ring der Staaten, in welchen Kurden leben, und ihre Verhältnisse untereinander auf; zum anderen soll innerhalb dieses Kreises das Beziehungsgeflecht der kurdischen Parteien/Organisationen reflektiert werden.
Aber: dieses Schema ist weder komplett noch könnte man heute diese sich ständig verändernden Verhältnisse, die mal schwächer und mal intensiver werden, ausreichend bildlich eindimensional darstellen, wie ich es tat. D.h.: das Schema ist extrem simplifiziert und nicht vollendet. Es beinhaltet bspw. gar nicht die vielen Unter- und Nebenorganisationen, soll aber eine erste, grobe Ahnung über das "Durcheinander" innerhalb der kurdisch-politischen Community vermitteln.
Strenggenommen müsste man vor lauter "Beziehungsstrichen" nur noch eine schwarze Fläche sehen.
Hier ein paar Erklärungen, die eher gegen eine Gründung eines Kurdistan, das Gebiete außerhalb Nordiraks umfasst, spricht:
Die starke Zerrissenheit
• Es gab und gibt keine Einheit in der kurdischen Bevölkerung; weder linguistisch noch kulturell oder politisch.
Die Kurden leben in arabischen Staaten, der Türkei und dem Iran. Damit waren sie von vornherein unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt. In den letzten Jahren gibt es jedoch große Anstrengungen, diese Differenzen zu homogenisieren. So wurde das Kurdische systematischer erfasst, die Sprache stärker reguliert, um eine Angleichung der vielen verschiedenen Dialekte zu erreichen. Zwar wird von kurdisch-nationalistischer Seite immer wieder behauptet, es handle sich um eine einzige Sprache, die überall verständlich wäre. Dies gilt allerdings nur rudimentär. Kurdisch ist vielmehr eine Sprachenfamilie. Ein Kurde aus Zentralanatolien wird nur sehr schwer einen irakischen Kurden aus der Nähe von Bagdad verstehen. Die Kommunikation erweist sich als nicht reibungslos. Es gab in der Geschichte zudem nie einen kurdischen Staat, der alle kurdischen Gebiete einschloss. Die kulturelle Homogenität ist wohl der größte Fehlschluss, denn es gibt sie schlicht nicht. Das ist keine Negierung kurdischer Vielfalt, schließlich kann man auch nicht von einer oder der deutschen Leitkultur reden, aber es ist fraglich, zwischen einem Kurden aus Istanbul und einem aus Nordwestiran eine größere Gemeinsamkeit herzustellen als zwischen einem Bayern und einem Berliner. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass zwischen einem Kurden aus dem urbanen Milieu der Westtürkei und einem Kurden aus Ostanatolien eine größere kulturelle Basis rekonstruiert werden kann als zwischen einem iranischen und einem südostanatolischen.
Um diese Unterschiede zu minimieren und zu einem Ausgleich zu kommen, hat Abdullah Öcalan, der gemeinhin als Führer der Kurden bekannt ist, das ideologisch-politische Konstrukt der Demokratischen Konföderation formuliert. Anfangs war es ein Ziel, nach dem die Kurden in den Staaten, in den sie heute leben, streben sollten. Heute hat sich dieses Konstrukt eher als Basis für die zukünftige kurdische Gesellschaft in einem unabhängigen Kurdistan unter marxistischen Kurden etabliert.
Eine PDF-Datei dazu: http://www.freeocalan.org/wp-content/up ... lismus.pdf
Ironischerweise zielt der D.K. u.a. auf die Aufhebung des Staates - in Anlehnung an die marxistische Theorie, die den Sozialismus als Vorstadium für den revolutionäre Kommunismus verstanden.
Beispiel Türkei
• Die türkischen Kurden sind extrem zersplittert.
Hierzu zwei Karten
Parlamentswahlen 2011: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... ection.png
Kurdisches Siedlungsgebiet: http://ddc.arte.tv/uploads/program_slid ... 132102.jpg
Ca. die Hälfte der Kurden in der Türkei wählt Erdogan/AKP (gelb), die andere Hälfte wählt die Kurdenpartei/BDP (blau). Hinzu kommt, dass in den blauen Provinzen eine starke Erdogan-Opposition vorhanden ist, während es umgekehrt tendenziell nicht immer der Fall ist. Beide Parteien streiten sich daher öffentlich um das Repräsentationsrecht der kurdischen Bürger. Erdogan sieht sich als alleinigen Vertreter der Kurden an, die BDP, politischer Arm der PKK, ebenso. Das Problem ist nun, dass die allermeisten Kurden in der Türkei für ihren religiösen Konservatismus bekannt sind, weshalb die nach ihrem Selbstverständnis sozialistische Kurdenpartei Schariatisten in den eigenen Reihen duldet, um diese Wählerschaft nicht zu verlieren. Erschwerend kommt hinzu, dass sich seit Kurzem die Hür Dava Partei gebildet hat. Sie ist die kurdische Version der Hizbullah in der Türkei und hat bereits erste Achtungserfolge eingefahren, so bei den diesjährigen Kommunalwahlen:
2014: http://prntscr.com/4fhrjc
2009: http://prntscr.com/4fhs26
Das sind die Ergebnisse für Diyarbakir, der größten kurdischen Stadt im Osten der Türkei, die gleichzeitig das kulturelle Zentrum der türkischen Kurden bildet. Die HüdaPar erhielt aus dem Stand fast 5% der Stimmen. Es wurde erwartet, dass sie vor allem der islamischen AKP aufgrund ihrer religiösen Nähe Stimmen entzieht. Dieser Fall trat nicht ein. Diejenigen Kurden, die Erdogan wählten, scheinen ihn weiterhin zu unterstützen. Die Wählerwanderschaft setzte eher von der marxistisch-sozialistischen BDP hin zur HüdaPar ein. Die HüdaPar hat sich zum Ziel erklärt, föderale Strukturen zu implementieren - wie die BDP. Aber hier hört dann auch die Gemeinsamkeit schon wieder auf. Sie sieht sich als "Dritten Weg" zwischen der AKP und BDP an. Ich hatte das Glück, mich mit diesen Leuten unterhalten zu können. Sie haben hier in Mittelhessen während der Geburtswoche des Propheten Mohammeds religiöse Feiern abgehalten.
Ihr Ziel ist es eher, die gesamte Türkei wieder "recht zu leiten"; weniger ein Kurdistan, welches sich explizit von der Türkei abspaltet, zu gründen - der typische Universalanspruch von Islamisten eben. Wir wissen, dass die kurdische Wählerschaft von Erdogan sich der Türkei zugehörig fühlt, wir wissen aber nicht, wie groß der Anteil der Separatisten unter der Wählerschaft der BDP ist - und hier liegt auch der Knackpunkt. Man geht davon aus, dass eine Mehrheit der Kurden landesweit - nicht regional !!! - bei einem Referendum wohl für den türkischen Status quo stimmen würde. Dazu trägt auch der IS-Konflikt sehr viel bei, der das Elend der Menschen im Irak und Syrien für viele kurdische Bürger im Osten des Landes in Form von Flüchtlingen plastisch werden ließ. Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass diesen Menschen jedes Jahr Milliarden in Form von Agrarsubventionen aus Ankara zufließen. Diese Abhängigkeit von der Zentralregierung führt auch dazu, dass einige türkische Analysten den Konflikt gar nicht in ethnischen Dimensionen betrachten. Dies geht wohl zu weit, hat aber tatsächlich einen gewissen Wahrheitsgrad.
Wenn ihr weiter oben die Karte der Parlamentswahlergebnisse aufruft, seht ihr, dass die Hochburgen der BDP im fernen Osten an der Grenze zum Iran und teils zum Irak liegen. Diese Gegend ist die mit sehr großem Abstand ärmste Region des gesamten Landes. Teilweise können die Menschen sich einfachste Güter wie Schuhe oder Kleider nicht leisten; genau an diesem Punkt wird argumentiert, dass der Kurdenkonflikt im Kern ein Widerstreit um Ressourcen sei. Denn dort, wo die Industrialisierungspolitik der Regierung geglückt sei, wie an der Grenze zu Syrien (z.B. Gaziantep, aber auch die kurdischere Provinz Urfa) und sich boomende Wirtschaftsregionen etabliert haben, ist die Unterstützung der linksnationalistischen BDP praktisch in sich zusammengefallen oder stark marginalisiert worden. 61 Prozent der Einwohner von Gaziantep und 69 Prozent der Einwohner von Urfa wählten Erdogan als Präsidenten.
Eine andere Zahl offenbart eine weitere Dimension. Es wird geschätzt, dass sich die Zahl der PKKler in der Türkei zwischen 2000 und 3000 bewegt - umgekehrt haben sich jedoch an die 70.000 kurdischen Dorfmilizen beim türkischen Staat zur Bekämpfung und Eindämmung der PKK gemeldet. Diese beziehen vom türkischen Staat monatlich Zahlungen, weshalb von der PKK-Seite an ihrer Loyalität zum Staat gezweifelt wird. Das ist aber viel zu kurz gegriffen. Zum einen gibt es eine "Tradition" zwischen den kurdischen Milizen und dem türkischen Staat, die bis ins Osmanische Reich zurückreicht. Schon die kurdisch-dominierten Hamidiye-Einheiten standen dem türkischen Sultan treu und wirkten wesentlich am armenischen Völkermord mit; zum anderen hätten sich diese Männer auch der PKK anschließen können. Gemessen an der Menge an verteilten Waffen ist der Missbrauch von staatlicher Seite scheinbar vertretbar, aber es kommt zu diesem Missbrauch mit vielen Opfern.
Nach Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien konnte der Ableger der PKK dort, die PYD, einige Grenzposten zur Türkei 2012 erobern und hisste sogleich die Kurdistanflagge. Dadurch ermutigt, wollte die PKK einen Grenzposten bei Semdinli (Irak-Iran-Grenze) erobern und griff das türkische Militär zum ersten Mal seit langer Zeit offensiv und frontal an. In der Folge starben 15 türkische Soldaten, getötet wurden 115 PKK-Kämpfer.Von den Medien kaum beachtet, stellte dies ein Wendepunkt dar: die Anerkennung der Pattsituation durch alle Parteien. Militärisch ist dieser Konflikt weder von der PKK noch von den türkischen Streitkräften zu gewinnen. Seither hat sich dieser berühmte Friedensprozess etabliert.
Die Türkei will laut Medienberichten auch nach dem Wechsel an der Regierung- und Staatsspitze mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) über ein Friedensabkommen verhandeln. Geheimdienstchef Hakan Fidan habe sich am Freitag mit dem inhaftierten PKK-Anführer Abdullah Öcalan getroffen, berichtete die Zeitung "Cumhuriyet" am Mittwoch unter Berufung auf Vize-Regierungschef Besir Atalay.
Und genau diese Kämpfer, die nun "frei" wurden auf türkischem Territorium, rücken jetzt der IS auf die Pelle. D.h., der erfolgreiche Kampf gegen die Islamisten hängt auch unmittelbar mit dem Friedensprozess in der Türkei zusammen. Ankara gestattete der PKK einen unbehelligten Rückzug, raffiniert nordirakisches Kurdenöl und verkauft dieses über seinen infrastrukturellen Marktzugang an die Welt. Wenn man bedenkt, dass gerade durch diese Verkäufe ein Kurdenstaat ermöglicht werden kann, fällt einem eine indirekte, aber massive Unterstützung des Nordiraks auf, der wiederum zu einem der wichtigsten Exportmärkte für türkische Unternehmen wurde. Das Wichtigste aber ist, dass die türkische Regierung öffentlich kein Protest gegen Waffenlieferungen an die Kurden eingelegt hat, was bis vor Kurzem noch undenkbar erschien.
Aktuell hat sich die Lage in der Türkei wieder etwas angespannt. Die Proteste werden von Hardlinern aus der kurdischen Opposition formiert:
Kaum errichtet, wird die Statue eines Mitgründers der kurdischen PKK wieder abgerissen. Sie war ein Ärgernis für Erdogan, aber auch für Öcalan.
Einige deutsche Medien schreiben folgendes:
Die verbotene Kurdenpartei PKK verhaftet IS-Kämpfer auf dem Staatsgebiet der Türkei. Im Südosten des Landes gehen täglich Türken und syrische Flüchtlinge aufeinander los. Die Macht Ankaras erodiert.
Dass die Macht Ankaras erodiere, ist schlicht Blödsinn, weil die Türkei trotz aller Schwierigkeiten aktuell ihren militärischen, ökonomischen und weltpolitischen Höhepunkt durchläuft. Noch nie war das Land seit 1923 so potent wie heute. Der Staat war in den 90er Jahre in einem desolateren Zustand und konnte trotzdem der PKK standhalten und ging nebenher de facto pleite Anfang 2000.
Was der durch seine polemische und einseitige Türkei-Berichterstattung berühmt-berüchtigte Journalist, Boris Kalnoky, vergisst, ist folgendes:
Niemand weiß, was die türkische Regierung und die PKK ausgehandelt haben und worüber sie reden. Es könnte auch gut sein, dass die Regierung diese "Arbeit" gezielt der PKK überlässt. Das ist wirklich nicht undenkbar.
Wenn man sich in den deutschen Medien über den aktuellen IS-Konflikt informiert, kommt natürlicherweise häufig auch Kurdistan/die Kurden als Thema vor. Der Leser bekommt oftmals den Eindruck vermittelt, dass man praktisch vor der Gründung eines unabhängigen Kurdistans stünde. Ob dies so die tatsächliche Faktenlage widerspiegelt oder der Wunsch womöglich zum Vater des Gedanken wurde, möchte ich hier in diesem Thread separat diskutieren.
Hier kann also ganz allgemein das Thema Kurdistan und Kurden sowie ihre Rolle in den Konflikten des Nahen Osten besprochen werden.
Das oben zu sehende Schema ist auf meinem Mist gewachsen und ein Produkt von 5 Minuten und 12 Sekunden Paint-/Gimp-Arbeit. Die Kritik daran wird wohl stark ausfallen und das auch zurecht. Sie zeigt zum einen den äußeren Ring der Staaten, in welchen Kurden leben, und ihre Verhältnisse untereinander auf; zum anderen soll innerhalb dieses Kreises das Beziehungsgeflecht der kurdischen Parteien/Organisationen reflektiert werden.
Aber: dieses Schema ist weder komplett noch könnte man heute diese sich ständig verändernden Verhältnisse, die mal schwächer und mal intensiver werden, ausreichend bildlich eindimensional darstellen, wie ich es tat. D.h.: das Schema ist extrem simplifiziert und nicht vollendet. Es beinhaltet bspw. gar nicht die vielen Unter- und Nebenorganisationen, soll aber eine erste, grobe Ahnung über das "Durcheinander" innerhalb der kurdisch-politischen Community vermitteln.
Strenggenommen müsste man vor lauter "Beziehungsstrichen" nur noch eine schwarze Fläche sehen.

Hier ein paar Erklärungen, die eher gegen eine Gründung eines Kurdistan, das Gebiete außerhalb Nordiraks umfasst, spricht:
Die starke Zerrissenheit
• Es gab und gibt keine Einheit in der kurdischen Bevölkerung; weder linguistisch noch kulturell oder politisch.
Die Kurden leben in arabischen Staaten, der Türkei und dem Iran. Damit waren sie von vornherein unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt. In den letzten Jahren gibt es jedoch große Anstrengungen, diese Differenzen zu homogenisieren. So wurde das Kurdische systematischer erfasst, die Sprache stärker reguliert, um eine Angleichung der vielen verschiedenen Dialekte zu erreichen. Zwar wird von kurdisch-nationalistischer Seite immer wieder behauptet, es handle sich um eine einzige Sprache, die überall verständlich wäre. Dies gilt allerdings nur rudimentär. Kurdisch ist vielmehr eine Sprachenfamilie. Ein Kurde aus Zentralanatolien wird nur sehr schwer einen irakischen Kurden aus der Nähe von Bagdad verstehen. Die Kommunikation erweist sich als nicht reibungslos. Es gab in der Geschichte zudem nie einen kurdischen Staat, der alle kurdischen Gebiete einschloss. Die kulturelle Homogenität ist wohl der größte Fehlschluss, denn es gibt sie schlicht nicht. Das ist keine Negierung kurdischer Vielfalt, schließlich kann man auch nicht von einer oder der deutschen Leitkultur reden, aber es ist fraglich, zwischen einem Kurden aus Istanbul und einem aus Nordwestiran eine größere Gemeinsamkeit herzustellen als zwischen einem Bayern und einem Berliner. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass zwischen einem Kurden aus dem urbanen Milieu der Westtürkei und einem Kurden aus Ostanatolien eine größere kulturelle Basis rekonstruiert werden kann als zwischen einem iranischen und einem südostanatolischen.
Um diese Unterschiede zu minimieren und zu einem Ausgleich zu kommen, hat Abdullah Öcalan, der gemeinhin als Führer der Kurden bekannt ist, das ideologisch-politische Konstrukt der Demokratischen Konföderation formuliert. Anfangs war es ein Ziel, nach dem die Kurden in den Staaten, in den sie heute leben, streben sollten. Heute hat sich dieses Konstrukt eher als Basis für die zukünftige kurdische Gesellschaft in einem unabhängigen Kurdistan unter marxistischen Kurden etabliert.
Eine PDF-Datei dazu: http://www.freeocalan.org/wp-content/up ... lismus.pdf
Ironischerweise zielt der D.K. u.a. auf die Aufhebung des Staates - in Anlehnung an die marxistische Theorie, die den Sozialismus als Vorstadium für den revolutionäre Kommunismus verstanden.
Beispiel Türkei
• Die türkischen Kurden sind extrem zersplittert.
Hierzu zwei Karten
Parlamentswahlen 2011: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... ection.png
Kurdisches Siedlungsgebiet: http://ddc.arte.tv/uploads/program_slid ... 132102.jpg
Ca. die Hälfte der Kurden in der Türkei wählt Erdogan/AKP (gelb), die andere Hälfte wählt die Kurdenpartei/BDP (blau). Hinzu kommt, dass in den blauen Provinzen eine starke Erdogan-Opposition vorhanden ist, während es umgekehrt tendenziell nicht immer der Fall ist. Beide Parteien streiten sich daher öffentlich um das Repräsentationsrecht der kurdischen Bürger. Erdogan sieht sich als alleinigen Vertreter der Kurden an, die BDP, politischer Arm der PKK, ebenso. Das Problem ist nun, dass die allermeisten Kurden in der Türkei für ihren religiösen Konservatismus bekannt sind, weshalb die nach ihrem Selbstverständnis sozialistische Kurdenpartei Schariatisten in den eigenen Reihen duldet, um diese Wählerschaft nicht zu verlieren. Erschwerend kommt hinzu, dass sich seit Kurzem die Hür Dava Partei gebildet hat. Sie ist die kurdische Version der Hizbullah in der Türkei und hat bereits erste Achtungserfolge eingefahren, so bei den diesjährigen Kommunalwahlen:
2014: http://prntscr.com/4fhrjc
2009: http://prntscr.com/4fhs26
Das sind die Ergebnisse für Diyarbakir, der größten kurdischen Stadt im Osten der Türkei, die gleichzeitig das kulturelle Zentrum der türkischen Kurden bildet. Die HüdaPar erhielt aus dem Stand fast 5% der Stimmen. Es wurde erwartet, dass sie vor allem der islamischen AKP aufgrund ihrer religiösen Nähe Stimmen entzieht. Dieser Fall trat nicht ein. Diejenigen Kurden, die Erdogan wählten, scheinen ihn weiterhin zu unterstützen. Die Wählerwanderschaft setzte eher von der marxistisch-sozialistischen BDP hin zur HüdaPar ein. Die HüdaPar hat sich zum Ziel erklärt, föderale Strukturen zu implementieren - wie die BDP. Aber hier hört dann auch die Gemeinsamkeit schon wieder auf. Sie sieht sich als "Dritten Weg" zwischen der AKP und BDP an. Ich hatte das Glück, mich mit diesen Leuten unterhalten zu können. Sie haben hier in Mittelhessen während der Geburtswoche des Propheten Mohammeds religiöse Feiern abgehalten.
Ihr Ziel ist es eher, die gesamte Türkei wieder "recht zu leiten"; weniger ein Kurdistan, welches sich explizit von der Türkei abspaltet, zu gründen - der typische Universalanspruch von Islamisten eben. Wir wissen, dass die kurdische Wählerschaft von Erdogan sich der Türkei zugehörig fühlt, wir wissen aber nicht, wie groß der Anteil der Separatisten unter der Wählerschaft der BDP ist - und hier liegt auch der Knackpunkt. Man geht davon aus, dass eine Mehrheit der Kurden landesweit - nicht regional !!! - bei einem Referendum wohl für den türkischen Status quo stimmen würde. Dazu trägt auch der IS-Konflikt sehr viel bei, der das Elend der Menschen im Irak und Syrien für viele kurdische Bürger im Osten des Landes in Form von Flüchtlingen plastisch werden ließ. Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass diesen Menschen jedes Jahr Milliarden in Form von Agrarsubventionen aus Ankara zufließen. Diese Abhängigkeit von der Zentralregierung führt auch dazu, dass einige türkische Analysten den Konflikt gar nicht in ethnischen Dimensionen betrachten. Dies geht wohl zu weit, hat aber tatsächlich einen gewissen Wahrheitsgrad.
Wenn ihr weiter oben die Karte der Parlamentswahlergebnisse aufruft, seht ihr, dass die Hochburgen der BDP im fernen Osten an der Grenze zum Iran und teils zum Irak liegen. Diese Gegend ist die mit sehr großem Abstand ärmste Region des gesamten Landes. Teilweise können die Menschen sich einfachste Güter wie Schuhe oder Kleider nicht leisten; genau an diesem Punkt wird argumentiert, dass der Kurdenkonflikt im Kern ein Widerstreit um Ressourcen sei. Denn dort, wo die Industrialisierungspolitik der Regierung geglückt sei, wie an der Grenze zu Syrien (z.B. Gaziantep, aber auch die kurdischere Provinz Urfa) und sich boomende Wirtschaftsregionen etabliert haben, ist die Unterstützung der linksnationalistischen BDP praktisch in sich zusammengefallen oder stark marginalisiert worden. 61 Prozent der Einwohner von Gaziantep und 69 Prozent der Einwohner von Urfa wählten Erdogan als Präsidenten.
Eine andere Zahl offenbart eine weitere Dimension. Es wird geschätzt, dass sich die Zahl der PKKler in der Türkei zwischen 2000 und 3000 bewegt - umgekehrt haben sich jedoch an die 70.000 kurdischen Dorfmilizen beim türkischen Staat zur Bekämpfung und Eindämmung der PKK gemeldet. Diese beziehen vom türkischen Staat monatlich Zahlungen, weshalb von der PKK-Seite an ihrer Loyalität zum Staat gezweifelt wird. Das ist aber viel zu kurz gegriffen. Zum einen gibt es eine "Tradition" zwischen den kurdischen Milizen und dem türkischen Staat, die bis ins Osmanische Reich zurückreicht. Schon die kurdisch-dominierten Hamidiye-Einheiten standen dem türkischen Sultan treu und wirkten wesentlich am armenischen Völkermord mit; zum anderen hätten sich diese Männer auch der PKK anschließen können. Gemessen an der Menge an verteilten Waffen ist der Missbrauch von staatlicher Seite scheinbar vertretbar, aber es kommt zu diesem Missbrauch mit vielen Opfern.
Nach Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien konnte der Ableger der PKK dort, die PYD, einige Grenzposten zur Türkei 2012 erobern und hisste sogleich die Kurdistanflagge. Dadurch ermutigt, wollte die PKK einen Grenzposten bei Semdinli (Irak-Iran-Grenze) erobern und griff das türkische Militär zum ersten Mal seit langer Zeit offensiv und frontal an. In der Folge starben 15 türkische Soldaten, getötet wurden 115 PKK-Kämpfer.Von den Medien kaum beachtet, stellte dies ein Wendepunkt dar: die Anerkennung der Pattsituation durch alle Parteien. Militärisch ist dieser Konflikt weder von der PKK noch von den türkischen Streitkräften zu gewinnen. Seither hat sich dieser berühmte Friedensprozess etabliert.
Die Türkei will laut Medienberichten auch nach dem Wechsel an der Regierung- und Staatsspitze mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) über ein Friedensabkommen verhandeln. Geheimdienstchef Hakan Fidan habe sich am Freitag mit dem inhaftierten PKK-Anführer Abdullah Öcalan getroffen, berichtete die Zeitung "Cumhuriyet" am Mittwoch unter Berufung auf Vize-Regierungschef Besir Atalay.
Und genau diese Kämpfer, die nun "frei" wurden auf türkischem Territorium, rücken jetzt der IS auf die Pelle. D.h., der erfolgreiche Kampf gegen die Islamisten hängt auch unmittelbar mit dem Friedensprozess in der Türkei zusammen. Ankara gestattete der PKK einen unbehelligten Rückzug, raffiniert nordirakisches Kurdenöl und verkauft dieses über seinen infrastrukturellen Marktzugang an die Welt. Wenn man bedenkt, dass gerade durch diese Verkäufe ein Kurdenstaat ermöglicht werden kann, fällt einem eine indirekte, aber massive Unterstützung des Nordiraks auf, der wiederum zu einem der wichtigsten Exportmärkte für türkische Unternehmen wurde. Das Wichtigste aber ist, dass die türkische Regierung öffentlich kein Protest gegen Waffenlieferungen an die Kurden eingelegt hat, was bis vor Kurzem noch undenkbar erschien.
Aktuell hat sich die Lage in der Türkei wieder etwas angespannt. Die Proteste werden von Hardlinern aus der kurdischen Opposition formiert:
Kaum errichtet, wird die Statue eines Mitgründers der kurdischen PKK wieder abgerissen. Sie war ein Ärgernis für Erdogan, aber auch für Öcalan.
Einige deutsche Medien schreiben folgendes:
Die verbotene Kurdenpartei PKK verhaftet IS-Kämpfer auf dem Staatsgebiet der Türkei. Im Südosten des Landes gehen täglich Türken und syrische Flüchtlinge aufeinander los. Die Macht Ankaras erodiert.
Dass die Macht Ankaras erodiere, ist schlicht Blödsinn, weil die Türkei trotz aller Schwierigkeiten aktuell ihren militärischen, ökonomischen und weltpolitischen Höhepunkt durchläuft. Noch nie war das Land seit 1923 so potent wie heute. Der Staat war in den 90er Jahre in einem desolateren Zustand und konnte trotzdem der PKK standhalten und ging nebenher de facto pleite Anfang 2000.
Was der durch seine polemische und einseitige Türkei-Berichterstattung berühmt-berüchtigte Journalist, Boris Kalnoky, vergisst, ist folgendes:
Niemand weiß, was die türkische Regierung und die PKK ausgehandelt haben und worüber sie reden. Es könnte auch gut sein, dass die Regierung diese "Arbeit" gezielt der PKK überlässt. Das ist wirklich nicht undenkbar.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Das muss selbstverständlich PUK heißen. Mir ist da ein Tippfehler unterlaufen bei all den Ps und Ks und Us, sorry.King Kong 2006 » Sa 23. Aug 2014, 01:02 hat geschrieben:Wo ist die PUK Iraks?

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Re: Kurdistan - Sammelthread
Ein anderer Punkt der gegen die Errichtung Kurdistans spricht: Die Signalfunktion an andere Völker.
Das könnte zu einer wahren Flut an Unabhängigkeitsbemühungen führen.
Das ist keinesfalls ein Totschlagargument, soll nur nicht unerwähnt bleiben.
Das könnte zu einer wahren Flut an Unabhängigkeitsbemühungen führen.
Das ist keinesfalls ein Totschlagargument, soll nur nicht unerwähnt bleiben.
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
Vielen Dank!
Vielen Dank!
Re: Kurdistan - Sammelthread
Ich denke, dass hier besondere Verhältnisse vorliegen.happySchland » Sa 23. Aug 2014, 10:39 hat geschrieben:Ein anderer Punkt der gegen die Errichtung Kurdistans spricht: Die Signalfunktion an andere Völker.
Das könnte zu einer wahren Flut an Unabhängigkeitsbemühungen führen.
Das ist keinesfalls ein Totschlagargument, soll nur nicht unerwähnt bleiben.
Der Irak ist das, was man einen "failed state" nennt.
Ein Zerfall ist nichts außergewöhnliches (Sowjetunion, Jugoslawien, Tschechoslowakei)
Palulu hat recht damit, dass die Situation der Kurden in der Türkei anders ist.
Ein Staat Kurdistan im Nordirak wäre also eventuell hinnehmbar.
Aserbaidschan z.B. stellt auch keine Ansprüche auf Gebiete im Iran. Alles nichts außergewöhnliches.
Zuletzt geändert von TheTank am Samstag 23. August 2014, 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
Make Schaumburg-Lippe great again!
Re: Kurdistan - Sammelthread
Ich bin der Überzeugung, dass diese "Flut" bereits ausgelöst wurde - auch in Europa.happySchland » Sa 23. Aug 2014, 11:39 hat geschrieben:Ein anderer Punkt der gegen die Errichtung Kurdistans spricht: Die Signalfunktion an andere Völker.
Das könnte zu einer wahren Flut an Unabhängigkeitsbemühungen führen.
Das ist keinesfalls ein Totschlagargument, soll nur nicht unerwähnt bleiben.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Ich bin der Überzeugung, dass in keinem der kurdischen Gebiete wirklich Einigkeit über die politischen Wunschverhältnisse und Zugehörigkeiten herrscht und dass die äußeren Konflikte diese inneren Spannungen und Konkurrenzen überdecken.TheTank » Sa 23. Aug 2014, 13:07 hat geschrieben:
Ich denke, dass hier besondere Verhältnisse vorliegen.
Der Irak ist das, was man einen "failed state" nennt.
Ein Zerfall ist nichts außergewöhnliches (Sowjetunion, Jugoslawien, Tschechoslowakei)
Palulu hat recht damit, dass die Situation der Kurden in der Türkei anders ist.
Ein Staat Kurdistan im Nordirak wäre also eventuell hinnehmbar.
Aserbaidschan z.B. stellt auch keine Ansprüche auf Gebiete im Iran. Alles nichts außergewöhnliches.
Z.B. Syrien:
Es gibt auch Kurden in Syrien, die sich bewusst der Freien Syrischen Armee statt der kurdischen PYD anschließen und eine Abspaltung ihrer Landesteile ("Westkurdistan" oder kurd. "Rojava") strikt ablehnen.
Vorgestern war in Frankfurt am Main eine winzige Anti-Assad-Demo in der Innenstadt, Nähe Zeil. Dort sah man auch wie Kurdistan- und FSA-Fahnen geschwenkt wurden von einer Gruppe. Wer mir nicht glauben mag, kann bei der Stadt anrufen und nachfragen, ob es eine solche Demonstration gab.New York Times hat geschrieben: [...]
Defying official and popular accounts of Kurdish loyalties, these men fight beside Arabs against Mr. Assad. They and their leaders bluntly denounce the P.K.K., which the United States and Europe consider a terrorist organization, and also criticize many Kurdish nationalists, saying that calls for an independent Kurdistan are not a vision they share.
“We are not interested in a separate homeland,” said Yousef Haidar, 72, Alghooz’s mukhtar, or village elder. “We want to be part of Syria.”
He added, “For hundreds of years we have lived together with Arabs, and after the revolution we want to live together more.” [...]
Es stimmt, dass die PYD (Partiya Yekitîya Demokrat, auf "Deutsch Partei der Demokratischen Union") - der kurdische Ableger der PKK - die dortigen Kurdenenklaven dennoch kontrolliert und nicht die FSA. Ein weiterer Punkt übrigens, der kaum Beachtung findet: die Kurden verfügen über kein zusammenhängendes Gebiet im Norden Syriens.
Hier eine Map von Human Rights Watch: http://www.hrw.org/node/126064/section/2
Diese drei Enklaven - von der PYD und anderen Kurden auch als "Kantone" bezeichnet - heißen:
• Êfrîn
• Kobani
• Cezire
Die YPG, die Kampfeinheit der PYD, verteidigt diese Regionen. Das Problem ist, dass die Herrschaft der PYD eine totale Diktatur ist wie zu Zeiten Assads. Sie duldet so gut wie keine kurdische Opposition in Gebieten, die von ihr beherrscht werden. Selbst Hochzeitsfeiern von kurdische Oppositionellen werden gestürmt.
Human Rights Watch war in einigen Gebieten, hier ein kleines YT-Video der Organisation:
[youtube][/youtube]
Human Rights Watch hat in Cezire folgende Menschenrechtsverletzungen festgestellt:
• Rekrutierung von Kindersoldaten
• Folter an Gefangenen
• unfaire Gerichtsverfahren
• willkürliche Festnahmen (vor allem kurdische Oppositionelle gegen die PYD)
• ungeklärte Entführungs- und Mordfälle
• Tötung von kurdischen Demonstranten, die ebenfalls gegen die PYD auf die Straße gingen
etc.
-> Syrien: Menschenrechtsverletzungen in kurdischen Enklaven
-> Report: Under Kurdish Rule - Abuses in PYD-run Enclaves of Syria (PDF)
-> https://www.middleeastmonitor.com/artic ... h-enclaves
Zwar will die YPG nun auf Kindersoldaten verzichten, aber wirklich nach Hause geschickt wurden nur die Jüngsten der Jungen. Es gibt auch Berichte, wonach 17-Jährige und 16-Jährige trotz ihres Rauswurfs immer wieder zurückkehren, weil sie kämpfen wollen. Aber was haben 12-Jährige in den Reihen der YPG verloren?
Andere Organisationen wie KurdWatch.Org dokumentieren weitere Menschenrechtsverletzungen, teilweise in großen Ausmaßen:
• Al-Maʿbada: PYD behindert Verteilung von Hilfsgütern an yezidische Flüchtlinge aus dem Irak
• Afrin: PYD entführt Mitglied der PDK‑S
-> weitere und durchaus schwerwiegendere Fälle hier nachlesbar: http://kurdwatch.org/index.php?cid=1018&z=de
Re: Kurdistan - Sammelthread
Was ich vergaß zu erwähnen: der Vorsitzende der PYD, Salih Muslim, und der Chef der kurdischen Autonomieregion im Nordirak, Mesut Barzani, hassen sich gegenseitig und betrachten sich als Konkurrenten.
Der Grund, weshalb die Türkei die PYD in Syrien nicht dermaßen unterstützt wie die Kurdenregierung im Irak, liegt auch an Barzani. Denn Salih Muslim war bereits mehrfach - auch auf Einladung der Türkei hin - in Ankara. Die PYD ist ideologisch gesehen ebenfalls nicht zu religionskritisch wie die PKK.
Dass die Lage in den syrischen Gebieten so angespannt ist, liegt auch an der nordirakischen Haltung, die inoffiziell auch die Türkei ausbremst: http://rudaw.net/english/interview/02032014
Die Türkei ist – unter bestimmten Voraussetzungen – dazu bereit, eine kurdische Autonomieverwaltung in Syrien anzuerkennen. Dies sagte der Führer der kurdischen PYD in einem Fernsehinterview am Wochenende. Der Schritt wäre historisch. (Foto: rtr)
http://dtj-online.de/turkei-und-pyd-kur ... yrien-2763
Dies geschah nicht, weil Barzani nicht möchte, dass die nordsyrischen Gebiete eine ähnliche Entwicklung durchlaufen wie die nordirakischen durch die Unterstützung der Türkei.
Der Grund, weshalb die Türkei die PYD in Syrien nicht dermaßen unterstützt wie die Kurdenregierung im Irak, liegt auch an Barzani. Denn Salih Muslim war bereits mehrfach - auch auf Einladung der Türkei hin - in Ankara. Die PYD ist ideologisch gesehen ebenfalls nicht zu religionskritisch wie die PKK.
Dass die Lage in den syrischen Gebieten so angespannt ist, liegt auch an der nordirakischen Haltung, die inoffiziell auch die Türkei ausbremst: http://rudaw.net/english/interview/02032014
Die Türkei ist – unter bestimmten Voraussetzungen – dazu bereit, eine kurdische Autonomieverwaltung in Syrien anzuerkennen. Dies sagte der Führer der kurdischen PYD in einem Fernsehinterview am Wochenende. Der Schritt wäre historisch. (Foto: rtr)
http://dtj-online.de/turkei-und-pyd-kur ... yrien-2763
Dies geschah nicht, weil Barzani nicht möchte, dass die nordsyrischen Gebiete eine ähnliche Entwicklung durchlaufen wie die nordirakischen durch die Unterstützung der Türkei.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Wer für ein Kosovo war sollte auch für ein Kurdistan sein.happySchland » Sa 23. Aug 2014, 10:39 hat geschrieben:Ein anderer Punkt der gegen die Errichtung Kurdistans spricht: Die Signalfunktion an andere Völker.
Das könnte zu einer wahren Flut an Unabhängigkeitsbemühungen führen.
Das ist keinesfalls ein Totschlagargument, soll nur nicht unerwähnt bleiben.
Ignorierte Person/en : Schnitter
Re: Kurdistan - Sammelthread
Linke klagt gegen deutsche Kosovo-AnerkennungPraia61 » Mo 25. Aug 2014, 20:02 hat geschrieben: Wer für ein Kosovo war sollte auch für ein Kurdistan sein.
Die Linken sind da etwas inkonsistent, was ihre Haltung angeht.
Re: Kurdistan - Sammelthread
palulu » Mo 25. Aug 2014, 19:09 hat geschrieben:Was ich vergaß zu erwähnen: der Vorsitzende der PYD, Salih Muslim, und der Chef der kurdischen Autonomieregion im Nordirak, Mesut Barzani, hassen sich gegenseitig und betrachten sich als Konkurrenten.
Der Grund, weshalb die Türkei die PYD in Syrien nicht dermaßen unterstützt wie die Kurdenregierung im Irak, liegt auch an Barzani. Denn Salih Muslim war bereits mehrfach - auch auf Einladung der Türkei hin - in Ankara. Die PYD ist ideologisch gesehen ebenfalls nicht zu religionskritisch wie die PKK.
Dass die Lage in den syrischen Gebieten so angespannt ist, liegt auch an der nordirakischen Haltung, die inoffiziell auch die Türkei ausbremst: http://rudaw.net/english/interview/02032014
Die Türkei ist – unter bestimmten Voraussetzungen – dazu bereit, eine kurdische Autonomieverwaltung in Syrien anzuerkennen. Dies sagte der Führer der kurdischen PYD in einem Fernsehinterview am Wochenende. Der Schritt wäre historisch. (Foto: rtr)
http://dtj-online.de/turkei-und-pyd-kur ... yrien-2763
Dies geschah nicht, weil Barzani nicht möchte, dass die nordsyrischen Gebiete eine ähnliche Entwicklung durchlaufen wie die nordirakischen durch die Unterstützung der Türkei.
Das ist sehr ausführliche und interessante Information, danke.
Da ich nur einige Male in Kurdistan war und dort mehr zugehört, als selbst geredet habe, kann ich wenig zu der Diskussion beitragen. Mir ist jedoch aufgefallen, dass die Kurden, die ich in Kurdistan getroffen haben, alle pro eigenständigem Kurdenstaat plädieren, das "wir gehören nicht zu den Arabern im Irak", war immer wieder zu hören, und gewillt sind zu warten, bis die Zeit dazu reif ist. Es könnte sein, dass diese Zeit demnächst gekommen ist.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Alexander Freiherr von Humboldt
https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Re: Kurdistan - Sammelthread
Ja, die kurdische Mehrheit in Syrien und Irak ist ohne Zweifel für ein unabhängiges Kurdistan. Regionen, in denen die Kurden nicht nur kulturell unterdrückt wurden, es ging ihnen auch ökonomisch besonders schlecht während der Assad- und Saddam-Ära.JJazzGold » Mo 25. Aug 2014, 20:39 hat geschrieben:
Das ist sehr ausführliche und interessante Information, danke.
Da ich nur einige Male in Kurdistan war und dort mehr zugehört, als selbst geredet habe, kann ich wenig zu der Diskussion beitragen. Mir ist jedoch aufgefallen, dass die Kurden, die ich in Kurdistan getroffen haben, alle pro eigenständigem Kurdenstaat plädieren, das "wir gehören nicht zu den Arabern im Irak", war immer wieder zu hören, und gewillt sind zu warten, bis die Zeit dazu reif ist. Es könnte sein, dass diese Zeit demnächst gekommen ist.
Was die irakischen Kurden angeht: das sah man auch beim Verfassungsreferendum 2005. Die unstrittig mehrheitlich kurdischen Regionen stimmten im Durchschnitt mit 99% der neuen Verfassung zu, die ihre Rechte massiv ausweitete. Jedem war klar, dass diese Verfassung langfristig die Chance eröffnet, aus dem Gesamtstaat "auszuscheren": http://en.wikipedia.org/wiki/Iraqi_cons ... ndum,_2005
In Syrien, wo es im Gegensatz zum Norden des Iraks keine Ölquellen gibt, ist die Lage in ökonomischer Sicht anhaltend schwierig, aber es herrscht dort eine Selbstverwaltungsstruktur. Unter Assad bekamen sie nicht einmal einen Ausweis ausgestellt. Lange Zeit - und das gilt wohl bis heute - war es für viele kurdische Frauen ein Segen, mit Kurden auf türkischer Seite der Grenze verheiratet zu werden. Zudem ist dort sprachlich kaum ein Unterschied festzustellen, das hat auch etwas mit der Topographie der Gegend zu tun. Die syrisch-türkische Grenze kann man teils ohne Probleme zu Fuß überqueren, wie viele hunderttausende Flüchtlinge es ja vorführten. Die nordirakischen Kurden waren und sind etwas "abgeschiedener" gelegen, während durch manche kurdische Dörfer die syrisch-türkische Grenze verlief, was u.a. die Folge hatte, dass Verwandte plötzlich sich nicht mehr besuchen konnten und durften.
Zwischen türkischen und syrischen Kurden herrscht also ein völlig anderes kulturelles, ökonomisches und verwandtschaftliches Verhältnis. Das Trennen von Familien durch diese Grenze wurde auch in türkischen Kinofilmen verarbeitet.
Allerdings sahen die türkischen Kurden sehr wohl, wie schlecht es den syrischen Kurden erging. Obwohl die türkische Seite der Grenze ebenfalls nicht zum wohlhabendsten Gebiet des Landes zählt, waren die Unterschiede enorm. So kommt es zum Paradox, dass auf der türkischen Seite der Grenze die Kurden wesentlich zurückhaltender, ja regional unmissverständlich ablehnend sind gegenüber einem Kurdistan.
Von 6 türkischen Provinzen an der syrischen Grenze sind 4 Provinzen, darunter auch die bevölkerungsreichsten, pro-türkisch. In diesen leben allerdings auch sehr große, autochthone türkische Minderheiten. Nur in Mardin und der offiziell ärmsten Provinz der Türkei, in Sirnak (irakisch-syrische Grenze), hat man die Kurdenpartei BDP gewählt, aber in beiden Provinzen gibt es eine signifikante Minderheit, die pro-türkisch eingestellt ist. In Mardin etwas mehr als 40 Prozent; in Sirnak ca. 35 Prozent. Daneben ist unter diesen 6 Provinzen noch erwähnenswert Urfa. Da holte die Kurdenpartei 30%, aber alleine die AKP fast 60%.
Die Grenzen eines möglichen Kurdistans, das türkisches Territorium umfasst, sind kleiner als man zunächst annimmt. Eine Grenze zum Mittelmeer ist völliges, irreales Wunschdenken, auch wenn einige Karten aus kurdischer Produktion dies suggerieren mögen: http://www.kurdistan24.com/Home-Picture/kurdistan-1.jpg
Solche Karten sind wertlos, weil sie nicht anzeigen, wo Kurden die Mehrheit bilden und wo sie trotz/wegen ihrer Majorität mehrheitlich pro-Kurdistan eingestellt sind. Würde man eine Karte zeichnen, die alle Gebiete markiert, in denen Türken seit Jahrhunderten leben, müsste man umgekehrt große Gebiete eines möglichen Kurdistans rot einfärben. Solche Karten sind nutzlos für eine seriöse Diskussion.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Es ist schon irgendwie traurig dass soviele Kurden zertreut und ohne einen Land leben müssen obwohl in einigen Ländern wie z.b. in der Türkei viele Städte nur von ihnen bewohnt werden.
Also unter Gerechtigkeit, Teilen und mit anderen mitfühlen verstehe ich etwas ganz anderes.
Jedoch scheint dies so vielen nicht zu passen weshalb sie auch mitwirken und versuchen alles an sich zu reißen, die müssen ja richtig vorbildlich sein, nicht wahr ?
Also unter Gerechtigkeit, Teilen und mit anderen mitfühlen verstehe ich etwas ganz anderes.
Jedoch scheint dies so vielen nicht zu passen weshalb sie auch mitwirken und versuchen alles an sich zu reißen, die müssen ja richtig vorbildlich sein, nicht wahr ?
Re: Kurdistan - Sammelthread
Rival Kurdish parties battle for power in Syria
LONDON — The Kurdish parties in Iraq and Syria are increasingly engaged in a low-scale cold war. The new power vacuum in the Kurdish areas of Syria has led to an escalation of tit-for-tat arrests, political office closures, expulsions, demonstrations, media campaigns and border closures instead of more cooperation.
Read more: http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... z3BWGytGwL
LONDON — The Kurdish parties in Iraq and Syria are increasingly engaged in a low-scale cold war. The new power vacuum in the Kurdish areas of Syria has led to an escalation of tit-for-tat arrests, political office closures, expulsions, demonstrations, media campaigns and border closures instead of more cooperation.
Read more: http://www.al-monitor.com/pulse/origina ... z3BWGytGwL
Re: Kurdistan - Sammelthread
Iranian Foreign Minister: Kurdish State 'Part of a Zionist Plot'
Not all Iraqi Kurds welcome Israel's support
Für den Iran ist Kurdistan Teil einer zionistischen Verschwörung.
Not all Iraqi Kurds welcome Israel's support
Für den Iran ist Kurdistan Teil einer zionistischen Verschwörung.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Wäre wohl sinnvoller diesen Thread in "Anti- Kurdistan- Sammelthread" umzubenennen...
Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten, ist wohl für die Kurden besser sich Richtung Israel zu bewegen statt dem Iran, wo täglich Menschen auf Kränen hängen wegen "Drogenkonsums"...
Was ist nun die Intention dieses, ich möchte mal sagen Bullshit- Threads. Die Kurden sind zersplittert ? Deshalb darf kein Kurdenstaat entstehen ? Ahh, ich verstehe...
Aber als vor einigen Monaten in Istanbul und der ganzen Türkei Massendemos stattfanden, da waren sich alle Türken einig ? Derzeit herrscht keine Zersplitterung in der Türkei ?
Ja sogar bevor die türkische Republik ausgerufen wurde im Jahr 1923 gab es zwei separate türkische Regierungen, eine in Ankara und die andere in Istanbul. Gab das den Anlass die türkische Nation und ihren Nationalstaat in Frage zu stellen ? Nein. Weshalb dann bei den Kurden ?
Falls das so stimmt - könnten wir Kurden stolz sein ein Teil der "zionistischen Verschwörung" zu sein.palulu hat geschrieben:Für den Iran ist Kurdistan Teil einer zionistischen Verschwörung.
Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten, ist wohl für die Kurden besser sich Richtung Israel zu bewegen statt dem Iran, wo täglich Menschen auf Kränen hängen wegen "Drogenkonsums"...
Was ist nun die Intention dieses, ich möchte mal sagen Bullshit- Threads. Die Kurden sind zersplittert ? Deshalb darf kein Kurdenstaat entstehen ? Ahh, ich verstehe...
Aber als vor einigen Monaten in Istanbul und der ganzen Türkei Massendemos stattfanden, da waren sich alle Türken einig ? Derzeit herrscht keine Zersplitterung in der Türkei ?
Ja sogar bevor die türkische Republik ausgerufen wurde im Jahr 1923 gab es zwei separate türkische Regierungen, eine in Ankara und die andere in Istanbul. Gab das den Anlass die türkische Nation und ihren Nationalstaat in Frage zu stellen ? Nein. Weshalb dann bei den Kurden ?
Zuletzt geändert von Kardux am Mittwoch 27. August 2014, 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
Make Kurdistan Free Again...
Re: Kurdistan - Sammelthread
Kardux » Mi 27. Aug 2014, 10:27 hat geschrieben:Wäre wohl sinnvoller diesen Thread in "Anti- Kurdistan- Sammelthread" umzubenennen...
Falls das so stimmt - könnten wir Kurden stolz sein ein Teil der "zionistischen Verschwörung" zu sein.
Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten, ist wohl für die Kurden besser sich Richtung Israel zu bewegen statt dem Iran, wo täglich Menschen auf Kränen hängen wegen "Drogenkonsums"...
Was ist nun die Intention dieses, ich möchte mal sagen Bullshit- Threads. Die Kurden sind zersplittert ? Deshalb darf kein Kurdenstaat entstehen ? Ahh, ich verstehe...
Aber als vor einigen Monaten in Istanbul und der ganzen Türkei Massendemos stattfanden, da waren sich alle Türken einig ? Derzeit herrscht keine Zersplitterung in der Türkei ?
Ja sogar bevor die türkische Republik ausgerufen wurde im Jahr 1923 gab es zwei separate türkische Regierungen, eine in Ankara und die andere in Istanbul. Gab das den Anlass die türkische Nation und ihren Nationalstaat in Frage zu stellen ? Nein. Weshalb dann bei den Kurden ?
Die Türkei ist doch das Land von Atatürk und seinen Anhängern. Ich wüßte nicht welche andere Land mit so vielen Götzen, Feiertagen, Bildern, Schweigeminuten einen Kommandanten ehrt bzw. anfleht.
Was haben die schon mit den Ottomanen gemeinsam, die haben eher eine Gemeinsamkeit mit Griechenland. Doch die Menschen scheinen dies nicht zu erkennen anscheinend haben sie Ohren aber sie hören nicht, Augen aber sie sehen nicht, einen Gehirn aber sie begreifen nicht. Wenn sie demnächst wieder auf die Kurden angewiesen werden, müssen sie sie diesmal mit Sicherheit anflehen damit sie Beistand leisten, die Leeren Versprechungen von damals, dauraus haben sie sicher eine Lehre gezogen die Kurden in der Türkei. Ich frage mich, wie es wohl wäre wenn im Osten ebenso die Türken wohnen würden, würde man die Städte dort ebenso vernachlässigen und alles auf Istanbul, Ankara setzen ?
Zuletzt geändert von Taner am Mittwoch 27. August 2014, 12:47, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Tausende Jesiden sind im Irak auf der Flucht. Der „Islamische Staat“ hat zahllose von ihnen ermordet. Das ist auch die Schuld des Präsidenten Barsani.
-> http://www.taz.de/Debatte-Krieg-im-Irak/!144311/
Interessanter Beitrag.
Hier etwas zum PKK-Türkei-Friedensprozess:
Die meisten Kurden sehen sich heute ethnisch als Kurden, aber dennoch als „türkische Staatsbürger.“ Damit wird Wirklichkeit, was eine Expertengruppe 2004 im Auftrag der ersten Regierung Erdogan formuliert hatte.
...
Die Kurden danken Erdogan, indem sie ihn wählen. Während die alten Parteien, die weiter der kemalistischen Staatsideologie verhaftet sind, von den Kurden kaum Stimmen bekommen, erzielt die AKP in den kurdischen Regionen meist mehr als 50 Prozent. Auch bei der Präsidentenwahl am 10. August teilten sich Erdogan und der Kandidat der kurdischen Partei die Stimmen.
-> http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 29-p2.html
Ein sehr interessanter FAZ-Artikel von Rainer Herrmann, lesenswert. Angesprochen wird die Hizbullah, die starke Vermischung zwischen Türken und Kurden, die Rolle der Gülen-Bewegung und Öcalans.
-> http://www.taz.de/Debatte-Krieg-im-Irak/!144311/
Interessanter Beitrag.
Hier etwas zum PKK-Türkei-Friedensprozess:
Die meisten Kurden sehen sich heute ethnisch als Kurden, aber dennoch als „türkische Staatsbürger.“ Damit wird Wirklichkeit, was eine Expertengruppe 2004 im Auftrag der ersten Regierung Erdogan formuliert hatte.
...
Die Kurden danken Erdogan, indem sie ihn wählen. Während die alten Parteien, die weiter der kemalistischen Staatsideologie verhaftet sind, von den Kurden kaum Stimmen bekommen, erzielt die AKP in den kurdischen Regionen meist mehr als 50 Prozent. Auch bei der Präsidentenwahl am 10. August teilten sich Erdogan und der Kandidat der kurdischen Partei die Stimmen.
-> http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 29-p2.html
Ein sehr interessanter FAZ-Artikel von Rainer Herrmann, lesenswert. Angesprochen wird die Hizbullah, die starke Vermischung zwischen Türken und Kurden, die Rolle der Gülen-Bewegung und Öcalans.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Die Jesiden überall sind doch wie die Mohammedaner und Israeliten monotheistisch, wenn sie nur an den einen und selben einzigen Gott glauben, können die am Jüngsten Tag nur absahnen..palulu » Fr 29. Aug 2014, 18:19 hat geschrieben:Tausende Jesiden sind im Irak auf der Flucht. Der „Islamische Staat“ hat zahllose von ihnen ermordet. Das ist auch die Schuld des Präsidenten Barsani.
-> http://www.taz.de/Debatte-Krieg-im-Irak/!144311/
Interessanter Beitrag.
Hier etwas zum PKK-Türkei-Friedensprozess:
Die meisten Kurden sehen sich heute ethnisch als Kurden, aber dennoch als „türkische Staatsbürger.“ Damit wird Wirklichkeit, was eine Expertengruppe 2004 im Auftrag der ersten Regierung Erdogan formuliert hatte.
...
Die Kurden danken Erdogan, indem sie ihn wählen. Während die alten Parteien, die weiter der kemalistischen Staatsideologie verhaftet sind, von den Kurden kaum Stimmen bekommen, erzielt die AKP in den kurdischen Regionen meist mehr als 50 Prozent. Auch bei der Präsidentenwahl am 10. August teilten sich Erdogan und der Kandidat der kurdischen Partei die Stimmen.
-> http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 29-p2.html
Ein sehr interessanter FAZ-Artikel von Rainer Herrmann, lesenswert. Angesprochen wird die Hizbullah, die starke Vermischung zwischen Türken und Kurden, die Rolle der Gülen-Bewegung und Öcalans.
Es sei denn die glauben ebenso an ihm von der man spricht, Der, der treu ist, der vertrauenswürdige und zuverlässige Zeuge, der Ursprung von allem, was Gott geschaffen hat, welcher die Schlüssel für die Reich der Toden und für die Hölle besitzt! Dann könnten die nämlich gleichermaßen auf der Erde ebenso absahnen. Seine Zeit ist noch nicht gekommen aber sie steht bevor!
Zuletzt geändert von Taner am Freitag 29. August 2014, 19:06, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Im Augenblick jagen und töten sich Pro- und Anti-IS-Kurden, namentlich die kurdische Hisbullah und die PKK. Die Fotos und Aufnahmen der Toten werden über Facebook und Twitter verbreitet.
Die blutigste Schlacht lieferten sich in der Nacht jedoch zwei kurdische Gruppen: Zwischen Anhängern der PKK und der radikal-islamischen, sogenannten türkischen Hisbollah, die vor allem aus streng religiösen Kurden besteht, kam es in Diyarbakir zu Feuergefechten. Diese "Hisbollah" hat jedoch nichts gemein mit jener im Libanon. Eine Vorläuferorganisation wurde in den 90er-Jahren vom türkischen Militär gefördert und gegen die PKK eingesetzt, dann aber um das Jahr 2000 herum zerschlagen. Heute ist die Organisation wieder stark, kann mehr als hunderttausend Anhänger mobilisieren und wird wohl teilweise von Islamisten in Deutschland finanziert und gelenkt.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... krieg.html
Darauf gingen wir schon auf der ersten Seite ein.
Die blutigste Schlacht lieferten sich in der Nacht jedoch zwei kurdische Gruppen: Zwischen Anhängern der PKK und der radikal-islamischen, sogenannten türkischen Hisbollah, die vor allem aus streng religiösen Kurden besteht, kam es in Diyarbakir zu Feuergefechten. Diese "Hisbollah" hat jedoch nichts gemein mit jener im Libanon. Eine Vorläuferorganisation wurde in den 90er-Jahren vom türkischen Militär gefördert und gegen die PKK eingesetzt, dann aber um das Jahr 2000 herum zerschlagen. Heute ist die Organisation wieder stark, kann mehr als hunderttausend Anhänger mobilisieren und wird wohl teilweise von Islamisten in Deutschland finanziert und gelenkt.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... krieg.html
Darauf gingen wir schon auf der ersten Seite ein.
Re: Kurdistan - Sammelthread
WER soll in diesem ganzen ideologisch/ethnisch/politisch/religiösem Chaos eigentlich noch den Überblick behalten.palulu » Mi 8. Okt 2014, 21:52 hat geschrieben:Im Augenblick jagen und töten sich Pro- und Anti-IS-Kurden, namentlich die kurdische Hisbullah und die PKK. Die Fotos und Aufnahmen der Toten werden über Facebook und Twitter verbreitet.
Die blutigste Schlacht lieferten sich in der Nacht jedoch zwei kurdische Gruppen: Zwischen Anhängern der PKK und der radikal-islamischen, sogenannten türkischen Hisbollah, die vor allem aus streng religiösen Kurden besteht, kam es in Diyarbakir zu Feuergefechten. Diese "Hisbollah" hat jedoch nichts gemein mit jener im Libanon. Eine Vorläuferorganisation wurde in den 90er-Jahren vom türkischen Militär gefördert und gegen die PKK eingesetzt, dann aber um das Jahr 2000 herum zerschlagen. Heute ist die Organisation wieder stark, kann mehr als hunderttausend Anhänger mobilisieren und wird wohl teilweise von Islamisten in Deutschland finanziert und gelenkt.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... krieg.html
Darauf gingen wir schon auf der ersten Seite ein.

Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Die kurdische Hisbullah hat die Namen von 5 ihrer getöteten Kämpfer auf Twitter veröffentlicht. Angeblich sollen sie 18 PKKler getötet haben; kann sein oder auch nicht, ich kann es nicht überprüfen.
- garfield336
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- Registriert: Montag 25. März 2013, 21:05
- Wohnort: Luxemburg
Re: Kurdistan - Sammelthread
Meine tiefste Bewundern den syrischen Kurden. Unglaublich, was die leisten.
Mit nur ein paar Mann, eingekesselt von allen Seiten schaffen die es, sich Wochen lang zu halten.
Der Kampf ist eh verloren, trotzdem erstaunlich, dass sie so tapfer kämpfen.
Mit nur ein paar Mann, eingekesselt von allen Seiten schaffen die es, sich Wochen lang zu halten.
Der Kampf ist eh verloren, trotzdem erstaunlich, dass sie so tapfer kämpfen.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Naja, ich hörte das es immerhin 5000 Soldaten sein sollen, davon 30% Frauen. Trotzdem schwierige Lage.garfield336 » Do 9. Okt 2014, 00:09 hat geschrieben:Meine tiefste Bewundern den syrischen Kurden. Unglaublich, was die leisten.
Mit nur ein paar Mann, eingekesselt von allen Seiten schaffen die es, sich Wochen lang zu halten.
Der Kampf ist eh verloren, trotzdem erstaunlich, dass sie so tapfer kämpfen.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Oh wunder, oh wunder, die "kurdische" Hizbollah...palulu hat geschrieben:Die kurdische Hisbullah hat die Namen von 5 ihrer getöteten Kämpfer auf Twitter veröffentlicht. Angeblich sollen sie 18 PKKler getötet haben; kann sein oder auch nicht, ich kann es nicht überprüfen.
Wer oder was ist die kurdische Hizbollah ? Von wem wurde sie gegründet ? Wessen Handlanger ist die "kurdische" Hizbollah ?
Die "kurdische" Hizbollah war zusammen mit JITEM ein Teil der Konterguerilla und das wissen Sie ganz genau ! Also hören Sie auf Unwissende zu manipulieren...
Die Hizbollah vertritt türkische Interessen und wird vom türkischen Staat finanziert !
Nun, jetzt enttäuschen Sie mich. Ich dachte Sie hätten türkische Geschichte gründlich studiert. Immer wenn Kurden, Kurden ermorden hat die Türkei seine Finger im Spiel - so war es während des Osmanischen Reiches (verschiedenen Emirate und dann die Hamidiye- Regimenter) und danach auch in der türkischen Republik (Dorfschützer, Hizbollah, PKK- Abschwörern).
Make Kurdistan Free Again...
Re: Kurdistan - Sammelthread
Was der User "palulu" hier an Desinformation betreibt ist schon atemberaubend - er hat wirklich viel Phantasie:
Die PKK ist nicht weniger blutrünstig als der IS...ich habe in diesem Forum wirklich schon viel Dünnpfiff lesen dürfen, aber immer wenn ich glaube das eine unsinnige Aussage nicht zu toppen wäre, belehren Sie mich eines besseren...
Weshalb antworte ich auf Ihren Dünnpfiff ? Das fragen Sie sich vielleicht. Es gibt bestimmt viele Menschen die sich nicht genug mit diesem Thema befasst haben und dann vielleicht von Ihrem Dünnpfiff beeinflusst werden. Dem möchte ich entschieden entgegen treten !!
Fakt ist, das laut türkischen Quellen (sehr objektiv sind diese...) seit dem Kampfbeginn der PKK zwischen 30 000 und 40 000 Menschen gestorben sind - natürlich wird von türkischer Seite behauptet das dies alleine die PKK zu verantworten hat. Ok, selbst wenn das stimmen würde (was es nicht tut !), so muss man erwähnen das der Kampf der PKK 1984 begonnen hat. Das sind also exakt 30 Jahre.
Wie lange wütet nun der IS in Syrien und dem Irak ? Vielleicht seit 3 Jahren. Und wieviele Opfer hat es zu verschulden ?
Laut deutschen Medien wurden alleine im Juni 2014, 2400 (!!) Menschen vom IS umgebracht.
http://www.bild.de/politik/ausland/isis ... .bild.html
Wieviele Opfer die Jihadisten seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs wirklich zu verantworten haben weiß ich nicht genau - da möchte ich mich nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, aber gemessen der kurzen Periode ist die Spirale der Gewalt welche sich seit der Existenz der IS dreht in einem ganz anderen Ausmass als der Kampf der PKK.
Abgesehen davon köpft die PKK keine Menschen (wobei das türkische Militär diese Methode sehr wohl angewendet hat), hat auch niemals in seiner Geschichte Massenerschiessungen wie der IS begangen.
Der IS besitzt laut dem User "palulu" Eier...wehrlose Menschen köpfen das tun sie...das ist der Mut der Jihadisten...solche "Eier" besitzt die PKK wahrhaftig nicht...
Natürlich lehnt die Türkei Saudi Arabien ab, weil beide, auch wenn Sunniten, unterschiedliche Rechtsschulen vertreten. Die Türken sind mehrheitlich Hanafiten, und die Saudis Hanbaliten - darüber hinaus herrschen in Saudi Arabien ja auch die Wahabiten, eine extremistische Richtung der hanbalitischen Rechtslehre. Das geht alles so weit das die Türken niemals am selben Tag Eid (islamischer Festtag) wie die Saudis feiern wollen, sondern einen Tag versetzt...
Die Söhne der Osmanen sehen sich als die Herrscher der Muslime - sie können es nicht ertragen das Saudi Arabien den Takt vorgibt. Das dies jedoch bedeutet das die Mehrheit der Türken gegen die Sharia ist, dies werter "palulu" ist Unsinn ! Oder wollen Sie behaupten das die AKP und die Gülen- Bewegung samt seiner Wähler nicht an die Sharia glaubt ? Lächerlich...
Erdogan weiß eben wie er das tun muss - ganz langsam unterwandert er alle Instanzen im Land und setzt seine Männer in wichtige Positionen - bis er dann die Macht hat die Verfassung zu ändern. Erdogan machte nie einen Hehl daraus das er gegen den Laizismus ist und das hat er eindrucksvoll bewiesen - indem er den Hüter des Kemalismus, sprich Laizismus unterwandert hat - das türkische Militär !
Die Kurden die für Kobanê demonstrieren sind nicht Marxisten. Zumindest nicht die Mehrheit. Sie wollen den Konflikt zu einem Parteikonflikt reduzieren, aber das können Sie nicht. Es geht hier um das kurdische Volk, es geht um die kurdische Stadt Kobanê, es geht darum das die Türkei keine Autonomie für die Kurden in Syrien wünscht egal ob PKK oder nicht. Die Kurden im Irak sind den Türken schon ein Dorn im Auge - aber mit denen musste sich die Türkei irgendwie arrangieren, aber wenn jetzt auch noch die syrischen Kurden hinzu kommen - worst case for Turkey - ob PKK- nah oder nicht !
Die Türkei ist also ein ordentlicher Staat ? Das ich nicht lache...
Natürlich wünscht man sich ein Ende des Terror jedweder Couleur. Aber dass die PKK weniger blutrünstig sei als der Islamische Staat, stimmt eben nicht. Das behaupten nur Europäer wie Du, die die letzten Jahrzehnte in der Türkei einfach ausblenden. Die marxistischen Terroristen haben mehr Menschen auf dem Gewissen, als der Islamische Staat, der wenigsten die Eier besitzt und eine Stadt oder ein Gebiet direkt angreift, statt wie die PKK Minen auf öffentlichen Straßen zu vergraben.
Die PKK ist nicht weniger blutrünstig als der IS...ich habe in diesem Forum wirklich schon viel Dünnpfiff lesen dürfen, aber immer wenn ich glaube das eine unsinnige Aussage nicht zu toppen wäre, belehren Sie mich eines besseren...
Weshalb antworte ich auf Ihren Dünnpfiff ? Das fragen Sie sich vielleicht. Es gibt bestimmt viele Menschen die sich nicht genug mit diesem Thema befasst haben und dann vielleicht von Ihrem Dünnpfiff beeinflusst werden. Dem möchte ich entschieden entgegen treten !!
Fakt ist, das laut türkischen Quellen (sehr objektiv sind diese...) seit dem Kampfbeginn der PKK zwischen 30 000 und 40 000 Menschen gestorben sind - natürlich wird von türkischer Seite behauptet das dies alleine die PKK zu verantworten hat. Ok, selbst wenn das stimmen würde (was es nicht tut !), so muss man erwähnen das der Kampf der PKK 1984 begonnen hat. Das sind also exakt 30 Jahre.
Wie lange wütet nun der IS in Syrien und dem Irak ? Vielleicht seit 3 Jahren. Und wieviele Opfer hat es zu verschulden ?
Laut deutschen Medien wurden alleine im Juni 2014, 2400 (!!) Menschen vom IS umgebracht.
http://www.bild.de/politik/ausland/isis ... .bild.html
Wieviele Opfer die Jihadisten seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs wirklich zu verantworten haben weiß ich nicht genau - da möchte ich mich nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, aber gemessen der kurzen Periode ist die Spirale der Gewalt welche sich seit der Existenz der IS dreht in einem ganz anderen Ausmass als der Kampf der PKK.
Abgesehen davon köpft die PKK keine Menschen (wobei das türkische Militär diese Methode sehr wohl angewendet hat), hat auch niemals in seiner Geschichte Massenerschiessungen wie der IS begangen.
Der IS besitzt laut dem User "palulu" Eier...wehrlose Menschen köpfen das tun sie...das ist der Mut der Jihadisten...solche "Eier" besitzt die PKK wahrhaftig nicht...
Das habe ich schon mehrmals widerlegt ! Die Affinität zum IS haben immer noch ethnische Türken ! Jihadisten werden von türkischen Ärzten versorgt und Spenden kommen aus türkischen Geldtaschen. Und es sind immer noch türkische Grenzsoldaten welche IS- Jihadisten passieren lassen. Und es sind die ethnischen Türken welche diese Politik der AKP unterstützen bzw. die Unterstützung der Halsabschneider tolerieren, weil ISIS das kleinere Übel ist !Nein, wie ich schon bereits schrieb, gibt es in Relation gesehen extrem wenige Kämpfer türkischer Herkunft beim IS. Wobei einige von diesen "Türken" kurdisch sind, was gerne ausgelassen wird.
Für einen Möchtegernislamisten haben Sie aber nicht sehr viel Ahnung vom Islam - Sie sind wohl eher ein Kenner der türkischen GeschichteIn keinem Land des Nahen Osten sind die Zustimmungswerte so niedrig wie in der Türkei. Die Ablehnung gegenüber dem politischen Islam drückt sich auf vielfältige Weise aus, so z.B. auch in einer kritischen Haltung gegenüber Saudi-Arabien. Seit Jahren gibt es kein mehrheitlich sunnitisches Land im Nahen Osten, das so ablehnend gegenüber den Saudis ist wie die Türkei:

Natürlich lehnt die Türkei Saudi Arabien ab, weil beide, auch wenn Sunniten, unterschiedliche Rechtsschulen vertreten. Die Türken sind mehrheitlich Hanafiten, und die Saudis Hanbaliten - darüber hinaus herrschen in Saudi Arabien ja auch die Wahabiten, eine extremistische Richtung der hanbalitischen Rechtslehre. Das geht alles so weit das die Türken niemals am selben Tag Eid (islamischer Festtag) wie die Saudis feiern wollen, sondern einen Tag versetzt...
Die Söhne der Osmanen sehen sich als die Herrscher der Muslime - sie können es nicht ertragen das Saudi Arabien den Takt vorgibt. Das dies jedoch bedeutet das die Mehrheit der Türken gegen die Sharia ist, dies werter "palulu" ist Unsinn ! Oder wollen Sie behaupten das die AKP und die Gülen- Bewegung samt seiner Wähler nicht an die Sharia glaubt ? Lächerlich...
Erdogan versucht Stück für Stück die Türkei zu islamisieren ! Schreiben Sie doch keinen Humbug...An dieser Einstellung hat auch die AKP, eine islamisch-konservative Partei, in den letzten 10 Jahren nichts ändern können. Im Gegenteil, ihre Auffassung des Islam verhindert meiner Meinung nach sogar die Entstehung schariatistischer Strömungen, weil sie die Republik mit freien Wahlen eben als einzige vom Islam legitimierte Herrschaftsform anpreist, auch wenn sie den individuellen Laizismus ablehnt.
Erdogan weiß eben wie er das tun muss - ganz langsam unterwandert er alle Instanzen im Land und setzt seine Männer in wichtige Positionen - bis er dann die Macht hat die Verfassung zu ändern. Erdogan machte nie einen Hehl daraus das er gegen den Laizismus ist und das hat er eindrucksvoll bewiesen - indem er den Hüter des Kemalismus, sprich Laizismus unterwandert hat - das türkische Militär !
Wann ist der Hass auf die Kurden nicht angeschwollen ? Wann hetzen türkische Medien nicht gegen das kurdische Volk...Der Hass auf die Kurden ist extrem angeschwollen. Überall in den sozialen Medien lese ich Hassnachrichten und rassistische Kommentare. Immer mehr fordern, den Friedensprozess auszusetzen. Die Polizei solle endlich scharf schießen auf Pkk-nahe kurdische Demonstranten. Die Zahl der Toten ist auf 21 gestiegen. Die meisten Toten sind - oh Wunder, oh Wunder - nicht auf die türkische Polizei zurückzuführen, sondern auf Kämpfe zwischen islamistischen und nationalistisch-marxistischen Kurden. Die kurdische Hizbullah liefert sich mit PKK-Anhängern Kämpfe. Die Bilder der Toten stellen sie auf Facebook und Twitter online.
Die Kurden die für Kobanê demonstrieren sind nicht Marxisten. Zumindest nicht die Mehrheit. Sie wollen den Konflikt zu einem Parteikonflikt reduzieren, aber das können Sie nicht. Es geht hier um das kurdische Volk, es geht um die kurdische Stadt Kobanê, es geht darum das die Türkei keine Autonomie für die Kurden in Syrien wünscht egal ob PKK oder nicht. Die Kurden im Irak sind den Türken schon ein Dorn im Auge - aber mit denen musste sich die Türkei irgendwie arrangieren, aber wenn jetzt auch noch die syrischen Kurden hinzu kommen - worst case for Turkey - ob PKK- nah oder nicht !
Dann haben Sie wohl die vielen Lynchmorde der Türken vergessen !! Wie oft wurden Kurden von Türken auf offener Strasse gelyncht ? Soll ich nun wirklich für Sie nachgooglen ? Ihre Desinformationen sind einfach lächerlich...Was mich beunruhigt, ist, dass türkische Nationalisten, die es immer gab, aber die sich nie organisiert kurdischen Protesten in den Weg stellten, das war fast immer die Polizei, so wie es sich gehört in einem ordentlichen Staat, anfangen, Grüppchen zu bilden, Facebookgruppen gründen und kurdische Parteigebäude umzingeln. Das ist eine neue Entwicklung. Im Internet liest man Beiträge, dass der Wolf endlich wieder im Tal ist.
Die Türkei ist also ein ordentlicher Staat ? Das ich nicht lache...
Ich vermute nicht den türkischen Staat - es ist der türkische Staat !!Die kurdische Hisbullah, die es schon einmal in der Türkei gab, aber damals vom türkischen Staaten unterstützt, ist heute wieder da, auch wenn Kardux den türksichen Staat dahinter vermutet, ist das Bullshit. Denn auf ihren Twitteraccounts, Facebookseiten und der Homepage kritisieren sie endlos Erdogan und den türkischen Staat. Zudem haben sie sich diesmal nicht nur bloß als eine Miliz gegründet wie vor 2000, sondern auch als eine politische Partei und konkurrieren damit direkt um die Stimmen der konservativen Kurden mit der AKP.
Make Kurdistan Free Again...
Re: Kurdistan - Sammelthread
Warum müssen türkische Soldaten für Kurden, dazu für auländische Kurden sterben?Kardux » Mi 8. Okt 2014, 23:29 hat geschrieben:Was der User "palulu" hier an Desinformation betreibt ist schon atemberaubend - er hat wirklich viel Phantasie:
Die PKK ist nicht weniger blutrünstig als der IS...ich habe in diesem Forum wirklich schon viel Dünnpfiff lesen dürfen, aber immer wenn ich glaube das eine unsinnige Aussage nicht zu toppen wäre, belehren Sie mich eines besseren...
Weshalb antworte ich auf Ihren Dünnpfiff ? Das fragen Sie sich vielleicht. Es gibt bestimmt viele Menschen die sich nicht genug mit diesem Thema befasst haben und dann vielleicht von Ihrem Dünnpfiff beeinflusst werden. Dem möchte ich entschieden entgegen treten !!
Fakt ist, das laut türkischen Quellen (sehr objektiv sind diese...) seit dem Kampfbeginn der PKK zwischen 30 000 und 40 000 Menschen gestorben sind - natürlich wird von türkischer Seite behauptet das dies alleine die PKK zu verantworten hat. Ok, selbst wenn das stimmen würde (was es nicht tut !), so muss man erwähnen das der Kampf der PKK 1984 begonnen hat. Das sind also exakt 30 Jahre.
Wie lange wütet nun der IS in Syrien und dem Irak ? Vielleicht seit 3 Jahren. Und wieviele Opfer hat es zu verschulden ?
Laut deutschen Medien wurden alleine im Juni 2014, 2400 (!!) Menschen vom IS umgebracht.
http://www.bild.de/politik/ausland/isis ... .bild.html
Wieviele Opfer die Jihadisten seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs wirklich zu verantworten haben weiß ich nicht genau - da möchte ich mich nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, aber gemessen der kurzen Periode ist die Spirale der Gewalt welche sich seit der Existenz der IS dreht in einem ganz anderen Ausmass als der Kampf der PKK.
Abgesehen davon köpft die PKK keine Menschen (wobei das türkische Militär diese Methode sehr wohl angewendet hat), hat auch niemals in seiner Geschichte Massenerschiessungen wie der IS begangen.
Der IS besitzt laut dem User "palulu" Eier...wehrlose Menschen köpfen das tun sie...das ist der Mut der Jihadisten...solche "Eier" besitzt die PKK wahrhaftig nicht...
Das habe ich schon mehrmals widerlegt ! Die Affinität zum IS haben immer noch ethnische Türken ! Jihadisten werden von türkischen Ärzten versorgt und Spenden kommen aus türkischen Geldtaschen. Und es sind immer noch türkische Grenzsoldaten welche IS- Jihadisten passieren lassen. Und es sind die ethnischen Türken welche diese Politik der AKP unterstützen bzw. die Unterstützung der Halsabschneider tolerieren, weil ISIS das kleinere Übel ist !
Für einen Möchtegernislamisten haben Sie aber nicht sehr viel Ahnung vom Islam - Sie sind wohl eher ein Kenner der türkischen Geschichte![]()
Natürlich lehnt die Türkei Saudi Arabien ab, weil beide, auch wenn Sunniten, unterschiedliche Rechtsschulen vertreten. Die Türken sind mehrheitlich Hanafiten, und die Saudis Hanbaliten - darüber hinaus herrschen in Saudi Arabien ja auch die Wahabiten, eine extremistische Richtung der hanbalitischen Rechtslehre. Das geht alles so weit das die Türken niemals am selben Tag Eid (islamischer Festtag) wie die Saudis feiern wollen, sondern einen Tag versetzt...
Die Söhne der Osmanen sehen sich als die Herrscher der Muslime - sie können es nicht ertragen das Saudi Arabien den Takt vorgibt. Das dies jedoch bedeutet das die Mehrheit der Türken gegen die Sharia ist, dies werter "palulu" ist Unsinn ! Oder wollen Sie behaupten das die AKP und die Gülen- Bewegung samt seiner Wähler nicht an die Sharia glaubt ? Lächerlich...
Erdogan versucht Stück für Stück die Türkei zu islamisieren ! Schreiben Sie doch keinen Humbug...
Erdogan weiß eben wie er das tun muss - ganz langsam unterwandert er alle Instanzen im Land und setzt seine Männer in wichtige Positionen - bis er dann die Macht hat die Verfassung zu ändern. Erdogan machte nie einen Hehl daraus das er gegen den Laizismus ist und das hat er eindrucksvoll bewiesen - indem er den Hüter des Kemalismus, sprich Laizismus unterwandert hat - das türkische Militär !
Wann ist der Hass auf die Kurden nicht angeschwollen ? Wann hetzen türkische Medien nicht gegen das kurdische Volk...
Die Kurden die für Kobanê demonstrieren sind nicht Marxisten. Zumindest nicht die Mehrheit. Sie wollen den Konflikt zu einem Parteikonflikt reduzieren, aber das können Sie nicht. Es geht hier um das kurdische Volk, es geht um die kurdische Stadt Kobanê, es geht darum das die Türkei keine Autonomie für die Kurden in Syrien wünscht egal ob PKK oder nicht. Die Kurden im Irak sind den Türken schon ein Dorn im Auge - aber mit denen musste sich die Türkei irgendwie arrangieren, aber wenn jetzt auch noch die syrischen Kurden hinzu kommen - worst case for Turkey - ob PKK- nah oder nicht !
Dann haben Sie wohl die vielen Lynchmorde der Türken vergessen !! Wie oft wurden Kurden von Türken auf offener Strasse gelyncht ? Soll ich nun wirklich für Sie nachgooglen ? Ihre Desinformationen sind einfach lächerlich...
Die Türkei ist also ein ordentlicher Staat ? Das ich nicht lache...
Ich vermute nicht den türkischen Staat - es ist der türkische Staat !!
Re: Kurdistan - Sammelthread
Alles, was mit Terror zu tun hat, geht vom türkischen Staat aus.Kardux » Mi 8. Okt 2014, 23:22 hat geschrieben:
Oh wunder, oh wunder, die "kurdische" Hizbollah...
Wer oder was ist die kurdische Hizbollah ? Von wem wurde sie gegründet ? Wessen Handlanger ist die "kurdische" Hizbollah ?
Die "kurdische" Hizbollah war zusammen mit JITEM ein Teil der Konterguerilla und das wissen Sie ganz genau ! Also hören Sie auf Unwissende zu manipulieren...
Die Hizbollah vertritt türkische Interessen und wird vom türkischen Staat finanziert !
Nun, jetzt enttäuschen Sie mich. Ich dachte Sie hätten türkische Geschichte gründlich studiert. Immer wenn Kurden, Kurden ermorden hat die Türkei seine Finger im Spiel - so war es während des Osmanischen Reiches (verschiedenen Emirate und dann die Hamidiye- Regimenter) und danach auch in der türkischen Republik (Dorfschützer, Hizbollah, PKK- Abschwörern).
Alles, was humanstisch und friedlich ist, geht von Kurden und PKK aus.
Was noch, Du Märchenonkel?
Re: Kurdistan - Sammelthread
Na, schauen wir doch mal:kondohr2 » Mi 8. Okt 2014, 23:40 hat geschrieben:
Alles, was mit Terror zu tun hat, geht vom türkischen Staat aus.
Alles, was humanstisch und friedlich ist, geht von Kurden und PKK aus.
Was noch, Du Märchenonkel?
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/047/1704731.pdf
Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
Re: Kurdistan - Sammelthread
palulu » Sa 23. Aug 2014, 03:19 hat geschrieben:Also, ich fange mal an und fasse mich kurz:
Wenn man sich in den deutschen Medien über den aktuellen IS-Konflikt informiert, kommt natürlicherweise häufig auch Kurdistan/die Kurden als Thema vor. Der Leser bekommt oftmals den Eindruck vermittelt, dass man praktisch vor der Gründung eines unabhängigen Kurdistans stünde. Ob dies so die tatsächliche Faktenlage widerspiegelt oder der Wunsch womöglich zum Vater des Gedanken wurde, möchte ich hier in diesem Thread separat diskutieren.
Hier kann also ganz allgemein das Thema Kurdistan und Kurden sowie ihre Rolle in den Konflikten des Nahen Osten besprochen werden.
Das oben zu sehende Schema ist auf meinem Mist gewachsen und ein Produkt von 5 Minuten und 12 Sekunden Paint-/Gimp-Arbeit. Die Kritik daran wird wohl stark ausfallen und das auch zurecht. Sie zeigt zum einen den äußeren Ring der Staaten, in welchen Kurden leben, und ihre Verhältnisse untereinander auf; zum anderen soll innerhalb dieses Kreises das Beziehungsgeflecht der kurdischen Parteien/Organisationen reflektiert werden.
Aber: dieses Schema ist weder komplett noch könnte man heute diese sich ständig verändernden Verhältnisse, die mal schwächer und mal intensiver werden, ausreichend bildlich eindimensional darstellen, wie ich es tat. D.h.: das Schema ist extrem simplifiziert und nicht vollendet. Es beinhaltet bspw. gar nicht die vielen Unter- und Nebenorganisationen, soll aber eine erste, grobe Ahnung über das "Durcheinander" innerhalb der kurdisch-politischen Community vermitteln.
Strenggenommen müsste man vor lauter "Beziehungsstrichen" nur noch eine schwarze Fläche sehen.
Hier ein paar Erklärungen, die eher gegen eine Gründung eines Kurdistan, das Gebiete außerhalb Nordiraks umfasst, spricht:
Die starke Zerrissenheit
• Es gab und gibt keine Einheit in der kurdischen Bevölkerung; weder linguistisch noch kulturell oder politisch.
Die Kurden leben in arabischen Staaten, der Türkei und dem Iran. Damit waren sie von vornherein unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt. In den letzten Jahren gibt es jedoch große Anstrengungen, diese Differenzen zu homogenisieren. So wurde das Kurdische systematischer erfasst, die Sprache stärker reguliert, um eine Angleichung der vielen verschiedenen Dialekte zu erreichen. Zwar wird von kurdisch-nationalistischer Seite immer wieder behauptet, es handle sich um eine einzige Sprache, die überall verständlich wäre. Dies gilt allerdings nur rudimentär. Kurdisch ist vielmehr eine Sprachenfamilie. Ein Kurde aus Zentralanatolien wird nur sehr schwer einen irakischen Kurden aus der Nähe von Bagdad verstehen. Die Kommunikation erweist sich als nicht reibungslos. Es gab in der Geschichte zudem nie einen kurdischen Staat, der alle kurdischen Gebiete einschloss. Die kulturelle Homogenität ist wohl der größte Fehlschluss, denn es gibt sie schlicht nicht. Das ist keine Negierung kurdischer Vielfalt, schließlich kann man auch nicht von einer oder der deutschen Leitkultur reden, aber es ist fraglich, zwischen einem Kurden aus Istanbul und einem aus Nordwestiran eine größere Gemeinsamkeit herzustellen als zwischen einem Bayern und einem Berliner. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass zwischen einem Kurden aus dem urbanen Milieu der Westtürkei und einem Kurden aus Ostanatolien eine größere kulturelle Basis rekonstruiert werden kann als zwischen einem iranischen und einem südostanatolischen.
Um diese Unterschiede zu minimieren und zu einem Ausgleich zu kommen, hat Abdullah Öcalan, der gemeinhin als Führer der Kurden bekannt ist, das ideologisch-politische Konstrukt der Demokratischen Konföderation formuliert. Anfangs war es ein Ziel, nach dem die Kurden in den Staaten, in den sie heute leben, streben sollten. Heute hat sich dieses Konstrukt eher als Basis für die zukünftige kurdische Gesellschaft in einem unabhängigen Kurdistan unter marxistischen Kurden etabliert.
Eine PDF-Datei dazu: http://www.freeocalan.org/wp-content/up ... lismus.pdf
Ironischerweise zielt der D.K. u.a. auf die Aufhebung des Staates - in Anlehnung an die marxistische Theorie, die den Sozialismus als Vorstadium für den revolutionäre Kommunismus verstanden.
Beispiel Türkei
• Die türkischen Kurden sind extrem zersplittert.
Hierzu zwei Karten
Parlamentswahlen 2011: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... ection.png
Kurdisches Siedlungsgebiet: http://ddc.arte.tv/uploads/program_slid ... 132102.jpg
Ca. die Hälfte der Kurden in der Türkei wählt Erdogan/AKP (gelb), die andere Hälfte wählt die Kurdenpartei/BDP (blau). Hinzu kommt, dass in den blauen Provinzen eine starke Erdogan-Opposition vorhanden ist, während es umgekehrt tendenziell nicht immer der Fall ist. Beide Parteien streiten sich daher öffentlich um das Repräsentationsrecht der kurdischen Bürger. Erdogan sieht sich als alleinigen Vertreter der Kurden an, die BDP, politischer Arm der PKK, ebenso. Das Problem ist nun, dass die allermeisten Kurden in der Türkei für ihren religiösen Konservatismus bekannt sind, weshalb die nach ihrem Selbstverständnis sozialistische Kurdenpartei Schariatisten in den eigenen Reihen duldet, um diese Wählerschaft nicht zu verlieren. Erschwerend kommt hinzu, dass sich seit Kurzem die Hür Dava Partei gebildet hat. Sie ist die kurdische Version der Hizbullah in der Türkei und hat bereits erste Achtungserfolge eingefahren, so bei den diesjährigen Kommunalwahlen:
2014: http://prntscr.com/4fhrjc
2009: http://prntscr.com/4fhs26
Das sind die Ergebnisse für Diyarbakir, der größten kurdischen Stadt im Osten der Türkei, die gleichzeitig das kulturelle Zentrum der türkischen Kurden bildet. Die HüdaPar erhielt aus dem Stand fast 5% der Stimmen. Es wurde erwartet, dass sie vor allem der islamischen AKP aufgrund ihrer religiösen Nähe Stimmen entzieht. Dieser Fall trat nicht ein. Diejenigen Kurden, die Erdogan wählten, scheinen ihn weiterhin zu unterstützen. Die Wählerwanderschaft setzte eher von der marxistisch-sozialistischen BDP hin zur HüdaPar ein. Die HüdaPar hat sich zum Ziel erklärt, föderale Strukturen zu implementieren - wie die BDP. Aber hier hört dann auch die Gemeinsamkeit schon wieder auf. Sie sieht sich als "Dritten Weg" zwischen der AKP und BDP an. Ich hatte das Glück, mich mit diesen Leuten unterhalten zu können. Sie haben hier in Mittelhessen während der Geburtswoche des Propheten Mohammeds religiöse Feiern abgehalten.
Ihr Ziel ist es eher, die gesamte Türkei wieder "recht zu leiten"; weniger ein Kurdistan, welches sich explizit von der Türkei abspaltet, zu gründen - der typische Universalanspruch von Islamisten eben. Wir wissen, dass die kurdische Wählerschaft von Erdogan sich der Türkei zugehörig fühlt, wir wissen aber nicht, wie groß der Anteil der Separatisten unter der Wählerschaft der BDP ist - und hier liegt auch der Knackpunkt. Man geht davon aus, dass eine Mehrheit der Kurden landesweit - nicht regional !!! - bei einem Referendum wohl für den türkischen Status quo stimmen würde. Dazu trägt auch der IS-Konflikt sehr viel bei, der das Elend der Menschen im Irak und Syrien für viele kurdische Bürger im Osten des Landes in Form von Flüchtlingen plastisch werden ließ. Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass diesen Menschen jedes Jahr Milliarden in Form von Agrarsubventionen aus Ankara zufließen. Diese Abhängigkeit von der Zentralregierung führt auch dazu, dass einige türkische Analysten den Konflikt gar nicht in ethnischen Dimensionen betrachten. Dies geht wohl zu weit, hat aber tatsächlich einen gewissen Wahrheitsgrad.
Wenn ihr weiter oben die Karte der Parlamentswahlergebnisse aufruft, seht ihr, dass die Hochburgen der BDP im fernen Osten an der Grenze zum Iran und teils zum Irak liegen. Diese Gegend ist die mit sehr großem Abstand ärmste Region des gesamten Landes. Teilweise können die Menschen sich einfachste Güter wie Schuhe oder Kleider nicht leisten; genau an diesem Punkt wird argumentiert, dass der Kurdenkonflikt im Kern ein Widerstreit um Ressourcen sei. Denn dort, wo die Industrialisierungspolitik der Regierung geglückt sei, wie an der Grenze zu Syrien (z.B. Gaziantep, aber auch die kurdischere Provinz Urfa) und sich boomende Wirtschaftsregionen etabliert haben, ist die Unterstützung der linksnationalistischen BDP praktisch in sich zusammengefallen oder stark marginalisiert worden. 61 Prozent der Einwohner von Gaziantep und 69 Prozent der Einwohner von Urfa wählten Erdogan als Präsidenten.
Eine andere Zahl offenbart eine weitere Dimension. Es wird geschätzt, dass sich die Zahl der PKKler in der Türkei zwischen 2000 und 3000 bewegt - umgekehrt haben sich jedoch an die 70.000 kurdischen Dorfmilizen beim türkischen Staat zur Bekämpfung und Eindämmung der PKK gemeldet. Diese beziehen vom türkischen Staat monatlich Zahlungen, weshalb von der PKK-Seite an ihrer Loyalität zum Staat gezweifelt wird. Das ist aber viel zu kurz gegriffen. Zum einen gibt es eine "Tradition" zwischen den kurdischen Milizen und dem türkischen Staat, die bis ins Osmanische Reich zurückreicht. Schon die kurdisch-dominierten Hamidiye-Einheiten standen dem türkischen Sultan treu und wirkten wesentlich am armenischen Völkermord mit; zum anderen hätten sich diese Männer auch der PKK anschließen können. Gemessen an der Menge an verteilten Waffen ist der Missbrauch von staatlicher Seite scheinbar vertretbar, aber es kommt zu diesem Missbrauch mit vielen Opfern.
Nach Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien konnte der Ableger der PKK dort, die PYD, einige Grenzposten zur Türkei 2012 erobern und hisste sogleich die Kurdistanflagge. Dadurch ermutigt, wollte die PKK einen Grenzposten bei Semdinli (Irak-Iran-Grenze) erobern und griff das türkische Militär zum ersten Mal seit langer Zeit offensiv und frontal an. In der Folge starben 15 türkische Soldaten, getötet wurden 115 PKK-Kämpfer.Von den Medien kaum beachtet, stellte dies ein Wendepunkt dar: die Anerkennung der Pattsituation durch alle Parteien. Militärisch ist dieser Konflikt weder von der PKK noch von den türkischen Streitkräften zu gewinnen. Seither hat sich dieser berühmte Friedensprozess etabliert.
Die Türkei will laut Medienberichten auch nach dem Wechsel an der Regierung- und Staatsspitze mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) über ein Friedensabkommen verhandeln. Geheimdienstchef Hakan Fidan habe sich am Freitag mit dem inhaftierten PKK-Anführer Abdullah Öcalan getroffen, berichtete die Zeitung "Cumhuriyet" am Mittwoch unter Berufung auf Vize-Regierungschef Besir Atalay.
Und genau diese Kämpfer, die nun "frei" wurden auf türkischem Territorium, rücken jetzt der IS auf die Pelle. D.h., der erfolgreiche Kampf gegen die Islamisten hängt auch unmittelbar mit dem Friedensprozess in der Türkei zusammen. Ankara gestattete der PKK einen unbehelligten Rückzug, raffiniert nordirakisches Kurdenöl und verkauft dieses über seinen infrastrukturellen Marktzugang an die Welt. Wenn man bedenkt, dass gerade durch diese Verkäufe ein Kurdenstaat ermöglicht werden kann, fällt einem eine indirekte, aber massive Unterstützung des Nordiraks auf, der wiederum zu einem der wichtigsten Exportmärkte für türkische Unternehmen wurde. Das Wichtigste aber ist, dass die türkische Regierung öffentlich kein Protest gegen Waffenlieferungen an die Kurden eingelegt hat, was bis vor Kurzem noch undenkbar erschien.
Aktuell hat sich die Lage in der Türkei wieder etwas angespannt. Die Proteste werden von Hardlinern aus der kurdischen Opposition formiert:
Kaum errichtet, wird die Statue eines Mitgründers der kurdischen PKK wieder abgerissen. Sie war ein Ärgernis für Erdogan, aber auch für Öcalan.
Einige deutsche Medien schreiben folgendes:
Die verbotene Kurdenpartei PKK verhaftet IS-Kämpfer auf dem Staatsgebiet der Türkei. Im Südosten des Landes gehen täglich Türken und syrische Flüchtlinge aufeinander los. Die Macht Ankaras erodiert.
Dass die Macht Ankaras erodiere, ist schlicht Blödsinn, weil die Türkei trotz aller Schwierigkeiten aktuell ihren militärischen, ökonomischen und weltpolitischen Höhepunkt durchläuft. Noch nie war das Land seit 1923 so potent wie heute. Der Staat war in den 90er Jahre in einem desolateren Zustand und konnte trotzdem der PKK standhalten und ging nebenher de facto pleite Anfang 2000.
Was der durch seine polemische und einseitige Türkei-Berichterstattung berühmt-berüchtigte Journalist, Boris Kalnoky, vergisst, ist folgendes:
Niemand weiß, was die türkische Regierung und die PKK ausgehandelt haben und worüber sie reden. Es könnte auch gut sein, dass die Regierung diese "Arbeit" gezielt der PKK überlässt. Das ist wirklich nicht undenkbar.
So viel geschriebse liest doch keiner.

Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
Re: Kurdistan - Sammelthread
Das wäre Dir allerdings grundsätzlich mal zu empfehlen.
Ansonsten gilt:
http://image16.spreadshirt.net/image-se ... Shirts.jpg
Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Das verlangt doch niemand das EUER höchstes "Gut", die Soldaten, für Kurden sterben...kondohr2 hat geschrieben:Warum müssen türkische Soldaten für Kurden, dazu für auländische Kurden sterben?
Es geht darum das der türkische Staat den IS aktiv unterstützt ! Die Türkei ergreift Partei - sie paktieren mit Halsabschneidern, mit Christenmördern - genau in dieser Gesellschaft fühlt sich die Türkei wohl !
Die Türkei unterstützt den IS nicht ?
https://www.youtube.com/watch?v=hB4QnPa8xA0
In diesem Video sieht man wie Jihadisten die türkische Grenze überqueren, trotz türkischer Grenzsoldaten...
Ich habe nirgendwo geschrieben das die PKK oder die Kurden an sich und pauschal humanistisch oder friedlich wären - aber der türkische Staat und seine Vorgänger (Seldschukenreich, Osmanisches Reich, Jungtürken) versuchen ihre eigenen Interessen zu wahren - und das auf Kosten der Kurden. Kurdistan wird seit tausend Jahren von den Türken besetzt ! Die Kurden sind in dem Fall nicht der Agressor.kondohr2 hat geschrieben:Alles, was mit Terror zu tun hat, geht vom türkischen Staat aus.
Alles, was humanstisch und friedlich ist, geht von Kurden und PKK aus.
Was noch, Du Märchenonkel?
Mir ist schon bewusst das in Ihnen ein kleiner grauer Wolf schlummert, aber wenn Sie schon mit mir diskutieren wollen, dann versuchen Sie Argumente einzubringen, mit Ihren Einzeilern kann ich nichts anfangen.
Also nochmals für Sie, die "kurdische Hizbollah" ist ein Handlanger des türkischen Staates. Interessant ist auch der Zeitpunkt der Eskalation zwischen kurdischen Patrioten und der Hizbollah, knapp einen Tag nach einer Rede von Fetullah Gülen...
Zur Rolle der Hizbollah hat der/die User/in "gretel" bereits einen Artikel zur Verfügung gestellt. Darin steht u.a.:
Dr. Gysi fragt zurecht:Anfang Januar 2010 wurden in der Türkei rund 20 zum Teil führende Mitglieder der sunnitischen Organisation Hisbollah (TH – auch: Türkische Hizbullah, türkische Hizballah/Hizbollah/Hizb Allah oder kurdische Hisbollah) aus der Haft
entlassen. Die Freigekommenen waren 1999 wegen Mordes an 188 Menschen, darunter dem Abgeordneten der prokurdischen DEP-Partei, Mehmet Sincar, und der Schriftstellerin Konca Kuris, zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden. Da sich ihr Revisionsverfahren vor dem Obersten Gerichtshof der Türkei länger als zehn Jahre hinzog, musste sie aus der Untersuchungshaft entlassen werden. Knapp zwei Wochen später bestätigte der Oberste Gerichtshof die lebensläng-
lichen Haftstrafen. Zu diesem Zeitpunkt waren mehrere der freigelassenen TH- Führer unter Missachtung ihrer polizeilichen Meldeauflagen untergetaucht. Sowohl der kemalistische Oppositionsführer Kemal Kiliçdaroğlu auch die pro-kurdische Partei für Frieden und Demokratie BDP warfen der AKP-Regierung eine Kooperation mit der illegalen TH vor. Die TH, die nichts mit der gleichnamigen schiitischen Partei im Libanon zu tun hat, war in den 1990er-Jahren für hunderte oder sogar tausende Morde vor allem an kurdischen Zivilistinnen und Zivilisten, Politikerinnen und Politikern, Journalistinnen und Journalisten, Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten und Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern verantwortlich. „Viele Anhänger der Hizbollah rekrutierten sich indessen aus islamistischen kurdischen Kreisen, die mit der Unterstützung der Sicherheitsorgane den ,linken‘ kurdischen Separatismus bekämpfen sollten“, benennt der ehemalige Leiter des Deutschen Orientins- tituts, Udo Steinbach, die staatliche Unterstützung der TH-Todesschwadronen...
Wir fragen die Bundesregierung:
1. Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über die türkische Hisbollah?
a) Inwieweit trifft es nach Kenntnis der Bundesregierung zu, dass die TH in
den 90er-Jahren Unterstützung von Seiten des türkischen Staats erfahren
hat?
b) Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung, ob bei einer möglichen
Unterstützung durch den türkischen Staat auch Waffen aus deutscher Pro-
duktion oder Lieferung in die Hände der TH gelangten?
Make Kurdistan Free Again...
Re: Kurdistan - Sammelthread
Die Herkunft dieser beiden Völker sind gleich, sie haben auch die selbe Glaube, die ähnlichkeit der Namen ist ebenso verblüffend (Türk bzw. Kürt) ähnlich, da braucht man nur die Buchstaben am Anfang und zum Schluss umzutauschen, dass was sie aber unterscheidet ist, dass der eine einen Land hat und die anderen eben ohne einen Nation sind.
Wenn ein Volk ohne einen Land in fremden Ländern lebt und ihnen nicht das Gefühl gegeben wird das sie dort Einheimisch sind, zudem noch schikaniert werden dann ist es selbstverständlich dass sie für Aufruhr bzw. für Unruhe sorgen werden.
Sie sind keine Immigranten, die dorthin eingewandert sind, sie hatten Anteil daran als das Land angeriffen wurde indem sie mitgeholfen haben sie zu verteidigen, da sind sie alle zum Krieg ausgezogen und waren eine Einheit.
Der Kemalisten und niemanden sonst haben wir diesen Theater zu verdanken, der verstorbene Kommandant wird so sehr gelobt und verherrlicht dass wir davon ausgehen können dass er auf Erden seine Knechte hat, die ihm mehr dienen als ihren Schöpfer.
Die Ottomanen haben auf der Erde angst und schrecken verbreitet, wahrscheinlich ist das auch einer der Gründe weshalb die Nachfolgenden Genrationen darunter bis heute noch leiden. Damals haben sie in 3 Kontinenten regiert, heute kommen sie nicht einmal mehr mit sich selber zurecht und es sieht ganz danach aus als werden sie sich auch nicht wie ihre Ottomanen 610 Jahre lang behaupten können!
Wenn ein Volk ohne einen Land in fremden Ländern lebt und ihnen nicht das Gefühl gegeben wird das sie dort Einheimisch sind, zudem noch schikaniert werden dann ist es selbstverständlich dass sie für Aufruhr bzw. für Unruhe sorgen werden.
Sie sind keine Immigranten, die dorthin eingewandert sind, sie hatten Anteil daran als das Land angeriffen wurde indem sie mitgeholfen haben sie zu verteidigen, da sind sie alle zum Krieg ausgezogen und waren eine Einheit.
Der Kemalisten und niemanden sonst haben wir diesen Theater zu verdanken, der verstorbene Kommandant wird so sehr gelobt und verherrlicht dass wir davon ausgehen können dass er auf Erden seine Knechte hat, die ihm mehr dienen als ihren Schöpfer.
Die Ottomanen haben auf der Erde angst und schrecken verbreitet, wahrscheinlich ist das auch einer der Gründe weshalb die Nachfolgenden Genrationen darunter bis heute noch leiden. Damals haben sie in 3 Kontinenten regiert, heute kommen sie nicht einmal mehr mit sich selber zurecht und es sieht ganz danach aus als werden sie sich auch nicht wie ihre Ottomanen 610 Jahre lang behaupten können!
Zuletzt geändert von Taner am Donnerstag 9. Oktober 2014, 14:09, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Es gibt deiner Meinung nach also keine Forderung seitens der Kurden, dass Erdogan die türkische Armee nach Kobane einmarschieren lässt?Kardux » Mi 8. Okt 2014, 23:29 hat geschrieben:Was der User "palulu" hier an Desinformation betreibt ist schon atemberaubend - er hat wirklich viel Phantasie:
Die PKK ist nicht weniger blutrünstig als der IS...ich habe in diesem Forum wirklich schon viel Dünnpfiff lesen dürfen, aber immer wenn ich glaube das eine unsinnige Aussage nicht zu toppen wäre, belehren Sie mich eines besseren...
Weshalb antworte ich auf Ihren Dünnpfiff ? Das fragen Sie sich vielleicht. Es gibt bestimmt viele Menschen die sich nicht genug mit diesem Thema befasst haben und dann vielleicht von Ihrem Dünnpfiff beeinflusst werden. Dem möchte ich entschieden entgegen treten !!
Fakt ist, das laut türkischen Quellen (sehr objektiv sind diese...) seit dem Kampfbeginn der PKK zwischen 30 000 und 40 000 Menschen gestorben sind - natürlich wird von türkischer Seite behauptet das dies alleine die PKK zu verantworten hat. Ok, selbst wenn das stimmen würde (was es nicht tut !), so muss man erwähnen das der Kampf der PKK 1984 begonnen hat. Das sind also exakt 30 Jahre.
Wie lange wütet nun der IS in Syrien und dem Irak ? Vielleicht seit 3 Jahren. Und wieviele Opfer hat es zu verschulden ?
Laut deutschen Medien wurden alleine im Juni 2014, 2400 (!!) Menschen vom IS umgebracht.
http://www.bild.de/politik/ausland/isis ... .bild.html
Wieviele Opfer die Jihadisten seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs wirklich zu verantworten haben weiß ich nicht genau - da möchte ich mich nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, aber gemessen der kurzen Periode ist die Spirale der Gewalt welche sich seit der Existenz der IS dreht in einem ganz anderen Ausmass als der Kampf der PKK.
Abgesehen davon köpft die PKK keine Menschen (wobei das türkische Militär diese Methode sehr wohl angewendet hat), hat auch niemals in seiner Geschichte Massenerschiessungen wie der IS begangen.
Der IS besitzt laut dem User "palulu" Eier...wehrlose Menschen köpfen das tun sie...das ist der Mut der Jihadisten...solche "Eier" besitzt die PKK wahrhaftig nicht...
Das habe ich schon mehrmals widerlegt ! Die Affinität zum IS haben immer noch ethnische Türken ! Jihadisten werden von türkischen Ärzten versorgt und Spenden kommen aus türkischen Geldtaschen. Und es sind immer noch türkische Grenzsoldaten welche IS- Jihadisten passieren lassen. Und es sind die ethnischen Türken welche diese Politik der AKP unterstützen bzw. die Unterstützung der Halsabschneider tolerieren, weil ISIS das kleinere Übel ist !
Für einen Möchtegernislamisten haben Sie aber nicht sehr viel Ahnung vom Islam - Sie sind wohl eher ein Kenner der türkischen Geschichte![]()
Natürlich lehnt die Türkei Saudi Arabien ab, weil beide, auch wenn Sunniten, unterschiedliche Rechtsschulen vertreten. Die Türken sind mehrheitlich Hanafiten, und die Saudis Hanbaliten - darüber hinaus herrschen in Saudi Arabien ja auch die Wahabiten, eine extremistische Richtung der hanbalitischen Rechtslehre. Das geht alles so weit das die Türken niemals am selben Tag Eid (islamischer Festtag) wie die Saudis feiern wollen, sondern einen Tag versetzt...
Die Söhne der Osmanen sehen sich als die Herrscher der Muslime - sie können es nicht ertragen das Saudi Arabien den Takt vorgibt. Das dies jedoch bedeutet das die Mehrheit der Türken gegen die Sharia ist, dies werter "palulu" ist Unsinn ! Oder wollen Sie behaupten das die AKP und die Gülen- Bewegung samt seiner Wähler nicht an die Sharia glaubt ? Lächerlich...
Erdogan versucht Stück für Stück die Türkei zu islamisieren ! Schreiben Sie doch keinen Humbug...
Erdogan weiß eben wie er das tun muss - ganz langsam unterwandert er alle Instanzen im Land und setzt seine Männer in wichtige Positionen - bis er dann die Macht hat die Verfassung zu ändern. Erdogan machte nie einen Hehl daraus das er gegen den Laizismus ist und das hat er eindrucksvoll bewiesen - indem er den Hüter des Kemalismus, sprich Laizismus unterwandert hat - das türkische Militär !
Wann ist der Hass auf die Kurden nicht angeschwollen ? Wann hetzen türkische Medien nicht gegen das kurdische Volk...
Die Kurden die für Kobanê demonstrieren sind nicht Marxisten. Zumindest nicht die Mehrheit. Sie wollen den Konflikt zu einem Parteikonflikt reduzieren, aber das können Sie nicht. Es geht hier um das kurdische Volk, es geht um die kurdische Stadt Kobanê, es geht darum das die Türkei keine Autonomie für die Kurden in Syrien wünscht egal ob PKK oder nicht. Die Kurden im Irak sind den Türken schon ein Dorn im Auge - aber mit denen musste sich die Türkei irgendwie arrangieren, aber wenn jetzt auch noch die syrischen Kurden hinzu kommen - worst case for Turkey - ob PKK- nah oder nicht !
Dann haben Sie wohl die vielen Lynchmorde der Türken vergessen !! Wie oft wurden Kurden von Türken auf offener Strasse gelyncht ? Soll ich nun wirklich für Sie nachgooglen ? Ihre Desinformationen sind einfach lächerlich...
Die Türkei ist also ein ordentlicher Staat ? Das ich nicht lache...
Ich vermute nicht den türkischen Staat - es ist der türkische Staat !!
Re: Kurdistan - Sammelthread
Der Zorn der Kurden richtet sich gegen die Unterstützung der Türkei für den IS !! Darum geht es primär.kondohr2 » Do 9. Okt 2014, 11:47 hat geschrieben:
Es gibt deiner Meinung nach also keine Forderung seitens der Kurden, dass Erdogan die türkische Armee nach Kobane einmarschieren lässt?
Jetzt fordert ein Teil der Kurden das die Türkei "seinen Müll" wieder abholt und sich militärisch beteiligt - der Großteil der Kurden weiß jedoch wohin das führen wird, nämlich in einer Annexion Kobanês durch das türkische Militär - deshalb fordert die YPG Waffen und Versorgung seitens der Türkei - aber an erster Stelle noch immer das Ende der Kooperation zwischen dem türkischen Staat und ISIS.
Also was genau wollen Sie mit Ihren Einzeilern sagen ? Die Sachlage ist klar. Die Türkei unterstützt den IS. Falls die Kurden verlieren, werden die Araber gestärkt und sich irgendwann auch gegen die Türkei richten - falls die Kurden die Oberhand behalten sollten, wird es weiterhin kurdische Autonomie geben. In beiden Fällen verliert die Türkei. Eine Annexion Nordsyriens könnte auch fatale Folgen für die Türkei haben. Immer wird die Türkei der Verlierer sein.
Die Türkei kann aus dieser Sache nur gestärkt heraus gehen wenn man endlich den Friedensprozess mit den Kurden startet. Bis das jedoch die Türkei verstanden hat wird sehr viel Blut fließen - ja, ganz nach türkischer Tradition...
Make Kurdistan Free Again...
Re: Kurdistan - Sammelthread
Das hat nichts mit anderen Ländern zu tun, wie z. B. Kataloniens Wunsch nach Abspaltung von Madrid.happySchland » Sa 23. Aug 2014, 11:39[/url]"]Ein anderer Punkt der gegen die Errichtung Kurdistans spricht: Die Signalfunktion an andere Völker.
Das könnte zu einer wahren Flut an Unabhängigkeitsbemühungen führen.
Das ist keinesfalls ein Totschlagargument, soll nur nicht unerwähnt bleiben.
Den Kurden wurde schon öfter ein eigener Staat versprochen, und dann guckten sie doch wieder in die Röhre. Ich wäre damit einverstanden, ihnen endlich ihren eigenen Staat zuzugestehen.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Ach so, IS ist Erdogans Müll, so so. Also hat Erdogan die IS-Miliz aus 22 Ländern, u. a. aus England, Frankreich, Deutschland, Ägypten, Tschetschenien, Pakistan, Bosnien, Kosovo zusammengestellt und nach Kobane geschickt?Kardux » Do 9. Okt 2014, 10:30 hat geschrieben:
Der Zorn der Kurden richtet sich gegen die Unterstützung der Türkei für den IS !! Darum geht es primär.
Jetzt fordert ein Teil der Kurden das die Türkei "seinen Müll" wieder abholt und sich militärisch beteiligt - der Großteil der Kurden weiß jedoch wohin das führen wird, nämlich in einer Annexion Kobanês durch das türkische Militär - deshalb fordert die YPG Waffen und Versorgung seitens der Türkei - aber an erster Stelle noch immer das Ende der Kooperation zwischen dem türkischen Staat und ISIS.
Also was genau wollen Sie mit Ihren Einzeilern sagen ? Die Sachlage ist klar. Die Türkei unterstützt den IS. Falls die Kurden verlieren, werden die Araber gestärkt und sich irgendwann auch gegen die Türkei richten - falls die Kurden die Oberhand behalten sollten, wird es weiterhin kurdische Autonomie geben. In beiden Fällen verliert die Türkei. Eine Annexion Nordsyriens könnte auch fatale Folgen für die Türkei haben. Immer wird die Türkei der Verlierer sein.
Die Türkei kann aus dieser Sache nur gestärkt heraus gehen wenn man endlich den Friedensprozess mit den Kurden startet. Bis das jedoch die Türkei verstanden hat wird sehr viel Blut fließen - ja, ganz nach türkischer Tradition...
Kannst du deine Behauptung auch belegen? Quelle?
Re: Kurdistan - Sammelthread
Der amerikanische Außenminister Kerry bespricht tatsächlich nun die von der Türkei vorgeschlagene Pufferzone (natürlich nicht auf dem Terrain der Türkei). In der Hoffnung, dass die Türkei mit Bodentruppen die ISIS bekämpft?Kardux » Do 9. Okt 2014, 11:30
Also was genau wollen Sie mit Ihren Einzeilern sagen ? Die Sachlage ist klar. Die Türkei unterstützt den IS. Falls die Kurden verlieren, werden die Araber gestärkt und sich irgendwann auch gegen die Türkei richten - falls die Kurden die Oberhand behalten sollten, wird es weiterhin kurdische Autonomie geben. In beiden Fällen verliert die Türkei. Eine Annexion Nordsyriens könnte auch fatale Folgen für die Türkei haben. Immer wird die Türkei der Verlierer sein.
Die Türkei kann aus dieser Sache nur gestärkt heraus gehen wenn man endlich den Friedensprozess mit den Kurden startet. Bis das jedoch die Türkei verstanden hat wird sehr viel Blut fließen - ja, ganz nach türkischer Tradition...
http://www.tagesschau.de/ausland/kobane-143.html
Re: Kurdistan - Sammelthread
1. Die Kurden nennen sich selber nicht Kürt - den Buchstaben "ü" gibt es im Kurdischen auch gar nicht - Kürt ist die türkische Bezeichnung für Kurd.Taner hat geschrieben:Die Herkunft dieser beiden Völker sind gleich, sie haben auch die selbe Glaube, die ähnlichkeit der Namen ist ebenso verblüffend (Türk bzw. Kürt) da braucht man nur die Buchstaben am Anfang und zum Schluss umtauschen, dass was sie aber unterscheidet ist, dass der eine einen Land hat und die anderen eben ohne einen Nation sind.
2. Die Herkunft der Kurden und Türken ist keineswegs gleich ! Die Türken stammen aus Zentralasien bzw. Westchina (die heutigen Gebiete der Uyguren) und gehören zur altaischen Sprachfamilie, die Kurden hingegen stammen aus dem Kaukasus bzw. dem Westiran und gehören zur indoeuropäischen Sprachfamilie.
PS: Es gibt aber auch einige türkische Nationalisten die meinen das alle Sprachen dieser Welt vom Türkischen abstammen - das ist die sogenannte Sonnensprachtheorie.

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Re: Kurdistan - Sammelthread
Kurdische "Sprache" ist nur ein iranischer Dialekt. Die Kurden verstehen oft die Kurdische "Sprache" in ihren Nachbardörfern nicht.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Angeblich marschieren die Türken entweder heute oder morgen ein. Wir werden sehen was dies für Folgen haben wird.Marie-Luise » Do 9. Okt 2014, 12:41 hat geschrieben:
Der amerikanische Außenminister Kerry bespricht tatsächlich nun die von der Türkei vorgeschlagene Pufferzone (natürlich nicht auf dem Terrain der Türkei). In der Hoffnung, dass die Türkei mit Bodentruppen die ISIS bekämpft?
http://www.tagesschau.de/ausland/kobane-143.html
Pufferzone bedeutet in Wahrheit nur dass das kurdische Kanton Kobanê aufgelöst wird und sich die Türkei ähnlich wie der Iran nun aktiv mitbeteiligt - nur das die Türken im Gegensatz zu den Iranern eigentlich von niemanden toleriert werden. Das gibt auch zu denken. Ich glaube Nordzypern ist allen in Erinnerung...
Es wäre nett wenn Sie richtig lesen würden. Ich habe nirgends geschrieben das Erdogan den IS gegründet hätte - das Potential ist einfach schon so gegeben. Istanbul diente und dient jedoch als Rekrutierungszentrum der Jihadisten, hat die Islamisten logistisch unterstützt, seine Grenzen geöffnet und und und...kondohr2 hat geschrieben:Ach so, IS ist Erdogans Müll, so so. Also hat Erdogan die IS-Miliz aus 22 Ländern, u. a. aus England, Frankreich, Deutschland, Ägypten, Tschetschenien, Pakistan, Bosnien, Kosovo zusammengestellt und nach Kobane geschickt?
Kannst du deine Behauptung auch belegen? Quelle?
Wollen Sie dafür Belege ? Dann googlen Sie einfach nach. Die Mühe können Sie sich schon selber machen Mr. Einzeiler...
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Re: Kurdistan - Sammelthread
IS hat mehr Leute aus GB als aus der Türkei in seinen Reihen.Kardux » Do 9. Okt 2014, 11:10 hat geschrieben:
Angeblich marschieren die Türken entweder heute oder morgen ein. Wir werden sehen was dies für Folgen haben wird.
Pufferzone bedeutet in Wahrheit nur dass das kurdische Kanton Kobanê aufgelöst wird und sich die Türkei ähnlich wie der Iran nun aktiv mitbeteiligt - nur das die Türken im Gegensatz zu den Iranern eigentlich von niemanden toleriert werden. Das gibt auch zu denken. Ich glaube Nordzypern ist allen in Erinnerung...
Es wäre nett wenn Sie richtig lesen würden. Ich habe nirgends geschrieben das Erdogan den IS gegründet hätte - das Potential ist einfach schon so gegeben. Istanbul diente und dient jedoch als Rekrutierungszentrum der Jihadisten, hat die Islamisten logistisch unterstützt, seine Grenzen geöffnet und und und...
Wollen Sie dafür Belege ? Dann googlen Sie einfach nach. Die Mühe können Sie sich schon selber machen Mr. Einzeiler...
Warum ist also IS Erogans Müll, aber nicht der Müll von Cameron, Hollande und Merkel?
Bekomme ich eine Antwort?

Re: Kurdistan - Sammelthread
Das hätte auch noch gefehlt.Ich habe nirgends geschrieben das Erdogan den IS gegründet hätte
Du hast IS als Erdogans Müll etikettiert, den er durch einen völkerrechtswdrigen Einmarsch nach Syrien einsammeln solle.
Nein mein Lieber, da hat man dich leider falsch informiert. IS hat mehr Briten in seinen Reihen und noch mehr Ägypter als die Türkei.
Beschwer Dich bei Cameron und Erdogans Feind Putschgeneral Al Sisi.
Den Schuh wird weder Erdogan noch ein anderer Türke anziehen.
Kobane liegt im "Kurdistan", nicht in der Türkei. Macht euren Dreck alleine.
Zuletzt geändert von kondohr2 am Donnerstag 9. Oktober 2014, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Ja, das haben Sie schön auswendig gelernt. Erzählen euch eure Eltern solche Geschichten vorm Schlafen gehen, oder erzählt man euch das erst im Kindergarten - ich meine so lange wird das bei Ihnen nicht her sein, Sie werden sich wohl noch daran erinnern.kondohr2 » Do 9. Okt 2014, 12:49 hat geschrieben:Kurdische "Sprache" ist nur ein iranischer Dialekt. Die Kurden verstehen oft die Kurdische "Sprache" in ihren Nachbardörfern nicht.
Schon klar das wir beide grundsätzlich unterschiedlicher Meinung sind, aber mit Ihrem Unwissen sollten Sie sich nicht zu weit aus dem Fenster heraus lehnen. Von Linguistik haben Sie nämlich keine Ahnung. Die kurdischen Sprachen sind ein Zweig der iranischen Sprachen, die iranischen Sprachen hingegen ein Zweig des Indoiranischen. Iranisch (richtig heißt es Eranisch) an sich ist keine Sprache, sondern nur ein kultureller Überbegriff für Perser, Paschtunen, Kurden, Balutschen, Bakhtiaren,etc.
Wenn man von Kurdisch spricht, dann spricht man linguistisch betrachtet von kurdischen Sprachen. Es gibt viele kurdische Nationalisten die eher den Begriff kurdische Dialekte bevorzugen - was aber linguistisch- betrachtet nicht korrekt ist. Zazakî (Kirmanckî, Dimlî), Hawramî, oder Goranî weichen vom Vokabular als auch grammatikalisch sehr vom Nordkurmancî und Südkurmancî ab, daher spricht man auch von kurdischen Sprachen. Das Kurdisch trotzdessen eine eigenständige Sprache ist wird von keinem renommierten Linguisten angezweifelt. Immerhin kann man sogar in Deutschland Kurdologie studieren (Uni Göttingen z.B.) und da wird Kurdisch klar als iranische Sprache aufgeführt und nicht als iranischer Dialekt.
Inwiefern sich die Kurden in ihren Nachbardörfern verständigen hängt klar von den linguistischen Grenzen ab - aber das ist nun zu kompliziert für Sie. Die türkisch- rassistische Aussage das sich Kurden untereinander nicht verständigen können ist reinster Unsinn und ist realitätsfremd.
Richtig ist, das es keine kurdische Hochsprache gibt, aber so einfach ist das nicht. Wenn Sie wirklich interessiert an einer sachlichen Diskussion sind dann sollten Sie erst die Geschichte Ihrer eigenen Sprache studieren. Ich empfehle da den englischen Turkologen Geoffery Lewis, der über die türkische Sprachreform meinte:
Atatürk hat einfach den Istanbuler- Dialekt zur Hochsprache ernannt, und staatlich verordneten Sprachpurismus betrieben. Auch heute noch existieren extrem viele Lehnwörter aus dem Persischen, Arabischen, westlichen Sprachen, in der türkischen Sprache. Die Osmanen selbst sahen in der türkischen Sprache eine primitive Sprache und bevorzugten ihr Osmanisch, das eigentlich nur eine Mischung aus Persisch und Arabisch war mit einem Hauch türkischer Wörter. Ich persönlich halte nichts davon die moderne türkische Sprache zu denunzieren, aber ich finde das die Türken schon langsam aufhören sollten die kurdische Sprache zu denunzieren - immerhin ist Türkisch keine Sprache die dem Kurdischen linguistisch überlegen wäre, rein vom Wortschatz. Die Region ist linguistisch betrachtet arabisch bzw. persisch geprägt, weil das reiche Literatursprachen sind.A Catastrophic Success ...
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Re: Kurdistan - Sammelthread
Achso, gibt es in der Türkei schon Listen von IS- Anhängern ? Der türkische Geheimdienst arbeitet wirklich fleißig.kondohr2 hat geschrieben:IS hat mehr Leute aus GB als aus der Türkei in seinen Reihen.
Warum ist also IS Erogans Müll, aber nicht der Müll von Cameron, Hollande und Merkel?
Bekomme ich eine Antwort?
Der IS ist Erdogans Müll weil er die Islamisten unterstützt hat - wie oft noch ? Sie haben darauf schon etliche Antworten bekommen. Wollen Sie die Antwort noch auf Türkisch damit Sie es auch richtig verstehen ?
Die Leute aus GB die in den Reihen des IS sind, sind überwiegend keine ethnischen Briten sondern Araber, Pakistaner, usw.
Das sind Menschen die sich nicht integrieren wollen in ihrer "Wahlheimat". Na klingelts bei Ihnen ?

Seit wann kümmert sich die Türkei um das Völkerrecht ? Natürlich bezeichne ich IS als Erdogans Müll, ich würde sogar weiter gehen und sagen das IS türkischer Müll ist. Würde die Türkei seine Grenzen konsequent schliessen und weder IS oder sonst eine Partei in Syrien unterstützen dann hätte sich auch niemand bei der Türkei beschweren können.kondohr2 hat geschrieben:Du hast IS als Erdogans Müll etikettiert, den er durch einen völkerrechtswdrigen Einmarsch nach Syrien einsammeln solle.
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Re: Kurdistan - Sammelthread
Wer hat gesagt, dass die Briten in Syrien alle ethnische Briten seien?Kardux » Do 9. Okt 2014, 12:15 hat geschrieben: Die Leute aus GB die in den Reihen des IS sind, sind überwiegend keine ethnischen Briten sondern Araber, Pakistaner, usw.



Seit sie beschlossen hat, ihre Soldaten nur für die Verteidigung der eigenen Bürger einzusetzen.Seit wann kümmert sich die Türkei um das Völkerrecht ?
Kobane ist "Kurdistan" und nicht Türkei. Macht euren Dreck alleine.

Zuletzt geändert von kondohr2 am Donnerstag 9. Oktober 2014, 13:29, insgesamt 4-mal geändert.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Danke für die Bestätigung. Kurdisch ist ein iranischer Dialekt und selbst in benachbarten kurdischen Dörfern so unterschiedlich, dass eine Kommunikation zwischen den Kurden verschiedener Stämme nicht oder nur sehr schwer möglich ist.Kardux » Do 9. Okt 2014, 12:05 hat geschrieben:
Ja, das haben Sie schön auswendig gelernt. Erzählen euch eure Eltern solche Geschichten vorm Schlafen gehen, oder erzählt man euch das erst im Kindergarten - ich meine so lange wird das bei Ihnen nicht her sein, Sie werden sich wohl noch daran erinnern.
Schon klar das wir beide grundsätzlich unterschiedlicher Meinung sind, aber mit Ihrem Unwissen sollten Sie sich nicht zu weit aus dem Fenster heraus lehnen. Von Linguistik haben Sie nämlich keine Ahnung. Die kurdischen Sprachen sind ein Zweig der iranischen Sprachen, die iranischen Sprachen hingegen ein Zweig des Indoiranischen. Iranisch (richtig heißt es Eranisch) an sich ist keine Sprache, sondern nur ein kultureller Überbegriff für Perser, Paschtunen, Kurden, Balutschen, Bakhtiaren,etc.
Wenn man von Kurdisch spricht, dann spricht man linguistisch betrachtet von kurdischen Sprachen. Es gibt viele kurdische Nationalisten die eher den Begriff kurdische Dialekte bevorzugen - was aber linguistisch- betrachtet nicht korrekt ist. Zazakî (Kirmanckî, Dimlî), Hawramî, oder Goranî weichen vom Vokabular als auch grammatikalisch sehr vom Nordkurmancî und Südkurmancî ab, daher spricht man auch von kurdischen Sprachen. Das Kurdisch trotzdessen eine eigenständige Sprache ist wird von keinem renommierten Linguisten angezweifelt. Immerhin kann man sogar in Deutschland Kurdologie studieren (Uni Göttingen z.B.) und da wird Kurdisch klar als iranische Sprache aufgeführt und nicht als iranischer Dialekt.
Inwiefern sich die Kurden in ihren Nachbardörfern verständigen hängt klar von den linguistischen Grenzen ab - aber das ist nun zu kompliziert für Sie. Die türkisch- rassistische Aussage das sich Kurden untereinander nicht verständigen können ist reinster Unsinn und ist realitätsfremd.
Richtig ist, das es keine kurdische Hochsprache gibt, aber so einfach ist das nicht. Wenn Sie wirklich interessiert an einer sachlichen Diskussion sind dann sollten Sie erst die Geschichte Ihrer eigenen Sprache studieren. Ich empfehle da den englischen Turkologen Geoffery Lewis, der über die türkische Sprachreform meinte:
Atatürk hat einfach den Istanbuler- Dialekt zur Hochsprache ernannt, und staatlich verordneten Sprachpurismus betrieben. Auch heute noch existieren extrem viele Lehnwörter aus dem Persischen, Arabischen, westlichen Sprachen, in der türkischen Sprache. Die Osmanen selbst sahen in der türkischen Sprache eine primitive Sprache und bevorzugten ihr Osmanisch, das eigentlich nur eine Mischung aus Persisch und Arabisch war mit einem Hauch türkischer Wörter. Ich persönlich halte nichts davon die moderne türkische Sprache zu denunzieren, aber ich finde das die Türken schon langsam aufhören sollten die kurdische Sprache zu denunzieren - immerhin ist Türkisch keine Sprache die dem Kurdischen linguistisch überlegen wäre, rein vom Wortschatz. Die Region ist linguistisch betrachtet arabisch bzw. persisch geprägt, weil das reiche Literatursprachen sind.
Re: Kurdistan - Sammelthread
Ich hatte mit meiner Vermutung Recht:
Und jetzt gehen Sie weiter spielen...mein kleiner Forentroll.Ja, das haben Sie schön auswendig gelernt. Erzählen euch eure Eltern solche Geschichten vorm Schlafen gehen, oder erzählt man euch das erst im Kindergarten - ich meine so lange wird das bei Ihnen nicht her sein, Sie werden sich wohl noch daran erinnern.
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