franktoast » Mi 16. Jul 2014, 15:56 hat geschrieben: Es wird weitgehend verschwiegen, warum Frauen weniger verdienen könnten. Da wären die Teilzeitjobs. Da wären ein Heer von Frauen, die heute 40+ sind, für die es in jungen Jahren nur darum ging, ein wenig was zu arbeiten und dann einen Haushalt zu führen. Natürlich haben die nicht studiert. Dann sind die Frauen 20 Jahre Hausfrau und steigen neu ins Berufsleben ein. Da braucht man sich nicht wundern, dass der Mann, der in sein Humankapital von anfang an investiert hat und nun 20 Jahre mehr Berufserfahrung hat, mehr verdient. Zudem wählen Frauen eher soziale Berufe, die schlechter bezahlt werden. usw.
Übrigens - da wäre die Quellensuche momentan etwas schwieriger - gibt es eine Untersuchung die belegt daß Frauen in Deutschland, gerade wenn die Kinder aus dem Haus sind, in der Tendenz eben
nicht beruflich voll durchstarten, sondern sich eher komplett ins Hausfrauendasein zurückziehen.
Ich könnte mir das allenfalls damit erklären, daß Frauen dann nicht mehr dazuverdienen müssen - und daher eben das Arbeiten sein lassen, weil die Behauptung die Selbstentfaltung fände im Beruf statt, für viele Menschen einfach eine Lüge ist: Der Mensch arbeitet oft lediglich um zu Leben. Nicht jeder ist hochbezahlter Designer oder Filmstar und nicht jeder liebt seinen Job.
Diese meine These mag Bestätigung darin finden, daß die Lohnschere in ärmeren Ländern wesentlich geringer ist als in den westlichen Ländern, und auch in Ostdeutschland wesentlich geringer ist als im Westen. Von den im Nachkriegs-Wirtschaftswunder Westdeutschlands "an den Herd gezwungenen" Frauen ist niemals eine ins Arbeiterinnenparadies DDR geflohen. Und der Anteil an Hausfrauen/Halbtagsfrauen ist im Westen größer als im Osten. Sicher auch nicht wegen Zwang sondern weil bis heute im Westen der Mann einfach mehr Geld nach Hause bringt.
Was übrigens, OT, für mich der eigentliche Skandal ist, daß es über 20 Jahre nach der Einheit einen reale Lohnschere gibt, wobei tatsächlich für dieselbe Arbeit unterschiedlich bezahlt wird, worüber sich aber die Politik parteiübergreifend ausschweigt.
Übrigens, jetzt liegen auch Ergebnisse der staatlich verordneten Frauenquoten in Norwegen vor: Die Firmen performen schlechter. Und nicht besser, wie vorher groß behauptet.
Hast du da ne Quelle? Ich finde es schwer, das zu messen.
Doch, es geht offenbar sehr gut, nämlich z.B. am Wert der Aktie.
Hier und
Hier wird Dir geholfen, der letztere Link zeigt übrigens einen interessanten Zusammenhang zwischen der Frauenquote und der Besetzung der Aufsichtsräte mit weiblichen Gewerkschaftsmitgliedern auf. Etwa nach dem Motto: Was bisher männliche Gewerkschaftsfunktionäre konnten, können Weibliche auch - nur daß sie im Schnitt über weniger Erfahrung und weniger Bildung verfügen wie aufgrund einer ausführlichen Studie offenbar für jede Person aller Top-30-Dax-Aufsichtsräte nachgeweisen wurde.
Ein Zitat:
"Die Untersuchung, die Christian Rieck, Helena Bendig, Julius Hünnemeyer und Lisa Nitzsche durchgeführt haben und die wohl auf eine Idee von Angela Hornberg von Advanced Human Capital zurückgeht, ist eine pfiffige Untersuchung, die zwar mit viel Arbeit verbunden, aber gerade deshalb überzeugend ist: Denn die Untersuchung basiert auf einer Vollerhebung aller in den DAX-30 Unternehmen tätigen Aufsichtsratsmitglieder. Für insgesamt 494 Aufsichtsratsmitglieder haben die vier von der Fachhochschule Frankfurt eine große Zahl von Daten gesammelt, darunter die berufliche Qualifikation (Studium, Ausbildung), die Berufsfelder der Berufung in den Aufsichtsrat vorangehender beruflicher Tätigkeiten, die individuelle Erfahrung des jeweiligen Aufsichtsratsmitglieds, operationalisiert als Aufstellung aller ausgeübten Berufe, eine Reihe weiterer sozio-demographischer Variablen, darunter das Geschlecht, das Alter und die Nationalität des Aufsichtsratsmitgliedes usw. Die so entstandene Datenbank, die die Autoren mit den entsprechenden Informationen für die Jahre 2001 und 2010 gefüllt haben, stellt die Basis für eine Reihe bivariater Auswertungen dar, die zu Ergebnissen führen, die vom Mythos der vielen geeigneten Frauen, die darauf warten, in Aufsichtsräte berufen zu werden und deshalb durch Quoten auch berufen werden sollen, nichts übrig lassen:
“… Frauen haben eine kürzere Dauer der Aufsichtsratstätigkeit als Männer, was darauf hindeutet, dass in den letzten vier Jahren verstärkt Frauen berufen wurden. (133) Diese Beobachtung stimmt mit den in den letzten Jahren hektisch verstärkten Versuchen, mit denen die Befürworter einer Frauenquote in Aufsichtsräten daran arbeiten, Unternehmen zur Berufung von mehr Frauen zu zwingen, überein.
“Der Anteil der Vorerfahrung ist bei Frauen deutlich geringer als bei Männern. Während fast zwei Drittel der Männer Vorstandserfahrung aufweisen, gilt dies nur für 17% der Frauen.” (134)”
“Es ist nicht erkennbar, dass die in dieser Beziehung geringere Qualifikation der Frauen dadurch begründet wird, dass sie vermehrt als Experten berufen werden.”(134) Das Weniger, das Frauen, die in Führungsgremien von Unternehmen berufen werden, an Vorstandserfahrung haben, wird also nicht durch eine hohe formale Bildung wett gemacht.
Die einzig mögliche Schlussfolgerung aus diesen Einzelergebnissen: “Frauen werden offenbar auch mit geringeren Qualifikationen in den Aufsichtsrat berufen als Männer.”(134)
"
Ein weiteres Zitat:
"Nun stellt sich die Frage, wie es zu erklären ist, dass Frauenquoten trotz ihrer belegten schädlichen Wirkungen, trotz nicht vorhandener Diskriminierung von Frauen und trotz der nicht vorhandenen Anzahl ausreichend qualifizierter Frauen dennoch von Politikern und Gewerkschaftsfunktionären, die doch alle nur unser Wohl im Blick haben, gefordert werden. Auch auf diese Frage liefert die bemerkenswerte Untersuchung aus Frankfurt eine interessante Antwort. Im Rahmen der Untersuchung haben die Autoren zwischen Aufsichtsratsmitgliedern unterschieden, die Vertreter der Anteilseigner, also der Aktionäre sind, und Arbeitnehmervertretern, die sich ausschließlich als Gewerkschaftsfunktionäre entpuppen.
Besonders die folgenden Ergebnisse sind bemerkenswert:
“Die Arbeitnehmervertreter sind in erstaunlichem Maße schlechter qualifiziert als die Anteilseignervertreter. Die Arbeitnehmervertreter haben fast nie einen Doktortitel, haben wesentlich seltener studiert und geben sogar in erstaunlich niedrigem Ausmaß eine Berufsausbildung an” (132-133)
Hinzu kommt, dass die Anteilseignervertreter in den Aufsichtsräten über deutlich mehr Berufserfahrung verfügen als die Vertreter der Arbeitnehmer und in beiden Gruppen, bei den Anteilseignervertretern und bei den Arbeitnehmervertretern geben Frauen deutlich seltener als Männer an, über eine Berufsausbildung zu verfügen.
Die Forderung nach einer Frauenquote in Vorständen zeigt sich somit als Vehikel, mit dem vornehmlich Gewerkschaftsfunktionärinnen, die nichts anderes als Gewerkschaftsfunktionärin gelernt haben, in lukrative Posten gehievt werden sollen. Soviel zur Behauptung, mit der Frauenquote würde kompetenten Frauen ein Zugang zu Führungsgremien von Unternehmen geschaffen."
Es werden weitere Links angegeben. Lies am Besten mal selber. Material dazu ist wohl reichlich vorhanden.
Achja, und Frauen diskutieren in solchen Foren praktisch nie mit. Warum nicht?
Ich glaube nicht daß sie sich speziell hier drücken, hier gibts ja ein paar Kampfhennen.

Aber "uns Männern" wird ja das überproportionale Engagement, sei es in der Politik, im Vereinsleben, im Internet oder in der unbezahlten Wikipedia negativ vorgehalten.
An der Minderheitenposition der Frauen in solchen Bereichen sind aber doch nicht wir Männer "schuld" weil wir so aktiv sind, sondern eher jene Frauen die sich nicht beteiligen. Diese Minderheitenposition berechtigt aber doch nicht zu einer Quotenpämperung, weil letztlich jeder Mensch individuell dasteht und sich nicht am "Ich als Frau" festhalten kann um sich unverdiente Vorteile zu verschaffen.
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