Säkularer Iran = instabil?

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palulu
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Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von palulu »

Hatte gestern eine interessante Diskussion mit einem iranischen Freund. Er ist seit seiner Jugend im Land, ist aber kein politischer Flüchtling und im Gegensatz zu anderen Iranern in Deutschland ein gläubiger Schiite. Wir sprachen etwas über die Heterogenität des Irans. Dabei erklärte er mir, er sei der festen Überzeugung, dass ein säkularer Iran nicht nur instabil wäre, sondern höchstwahrscheinlich auch zerfallen würde.

Das finde ich eine interessante These, die ich hier gerne diskutieren würde. Wenn man sich die religiöse Situation im Iran anschaut, dann ist das Land sehr homogen; ca. 90-95% Schiiten, 5-10% Sunniten.

Schaut man sich die ethnische Zusammensetzung der Gesellschaft an, wird die Lage etwas durchmischter:

Persian 61%, Azeri 16%, Kurd 10%, Lur 6%, Baloch 2%, Arab 2%, Turkmen and Turkic tribes 2%, other 1%

Das sind Zahlen, die dem CIA-Faktenbuch entnommen wurden: Quelle

Der persische Nationalismus wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Fundament eines solchen säkularen Irans, nehme ich mal. Zumindest fällt mir in Gesprächen mit politischen Flüchtlingen aus dem Iran (hier in FFM) nicht nur deren Abneigung gegenüber dem Regime auf, oftmals bezeichnen sie sich auch ganz gezielt als Perser - in Abgrenzung zu den "schiitischen Iranern", denen sie wohl indirekt Regimetreue unterstellen. Ob man meine subjektive Beobachtung pauschalisieren kann, weiß ich nicht.

Die Frage ist die: Warum sollten die Aserbaidschaner aus dem Iran sich nicht mit der Republik Aserbaidschan zusammenschließen wollen, wenn die religiöse Basis des Irans einem eher national-persischen (nicht einmal unbedingt nationalistischen) Narrativ/Leitkultur weicht? Gleiches gilt für Kurden oder die sunnitischen Belutschen.

Wie seht ihr das?
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King Kong 2006
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von King Kong 2006 »

Die schiitische Konfession kittet auf jedenfall zusätzlich. Die These, daß der Iran "instabiler" werden könnte, wenn er säkular wäre, ist nicht gänzlich von der Hand zu weisen. Wobei man sehen müßte, ob ein säkulärerer Iran auch rechtstaatlicher im westlichen Sinne werden würde. Damit könnte ebenfalls eine Dezentralisierung des politischen Systems einhergehen, daß ohnehin eine Stärkung der Regionen mit sich bringen würde.

Grundsätzlich habe ich in den meisten Fällen der IranerInnen erlebt, daß diese zwar gerne hervorgehoben haben, daß sie Perser, Kurden, Azeris, Armenier usw. wären, aber auch eben Iraner. Ganz wichtig. Und dahinter steckt jahrtausendealter Stolz. Ich selbst habe noch niemanden erlebt, der den iranischen Hintergrund strikt abgelehnt hat. Irgendwie kittet das iranische seit Jahrtausenden. Schon vor dem Islam und dem Schiitentum.

Die Azeris sind im Iran schon vor der Islamischen Republik in wichtigen Positionen vertreten gewesen. Heute tragen sie die Islamische Republik stark mit. Mit Ayatollah Khameini voran. Es ist natürlich nie auszuschliessen, daß es irgendwann zu Entwicklungen kommen kann, die zu Abspaltungen führen. Jenseits der Frage, wer, wieso, wann, kann man aber sagen, daß die Menschen im Iran, egal welcher Coleur seit der letzten Revolution und dem Krieg danach die Nase voll haben für Experimente. Wenn kein klares, erreichbares, positives Ergebnis für Revolution und Krieg, den Mühen, Blut und Leiden vorhanden ist, lässt man es bis in die letzte Konsequenz bleiben.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Platon
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Platon »

Nun einen völlig unreligiösen Staat wird es in der heutigen Iranischen Gesellschaft ohnehin nicht geben können, es wird immer auch über den Schiismus legitimiert werden müssen. Wenn man einmal die ganzen ("Rechts-")Khomeinisten entsorgt hat, wird das nicht von der Notwendigkeit befreien den Iranischen Staat gegenüber den religiösen Gesellschaftsschichten zu legitimieren.

Dazu würde ich auch weniger einen Persischen als einen Iranischen Nationalismus sehen, wenngleich natürlich Nuancen bestehen was das genau heißt. Persisch heißt ja vor allem einmal die Sprache und die dazugehörige Literaturtradition, während die Minderheiten sich mit ihren Dialekten, Teppichen, ihrer Kleidung und sonstigen kulturellen Eigenheiten als Volksgruppe innerhalb des Iranischen Gesamtstaaten positionieren.

Ich denke im Falle eines Umsturzes würde sich in Sachen Instabilität gar nicht so viel ändern, weil der iranische Staat und seine Organe ja weiterhin existieren würde und man sich natürlich irgendwie auch über den Schiismus legitimieren muss, meines Erachtens. Die Islamische Republik argumentiert ja durchaus auch immer mal wieder im Sinne eines Iranischen Nationalismus. Es wird weiterhin einen Mix aus Nationalismus und Verweisen auf die Schia geben, es würde nur halt alles etwas anders gedacht.
Zuletzt geändert von Platon am Dienstag 13. Mai 2014, 12:33, insgesamt 1-mal geändert.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

Imam Ali Chamenei » Di 13. Mai 2014, 23:31 hat geschrieben:Ich hätte was zum Thema geschrieben, wenn der Eingangsbeitrag nicht so dünn und substanzlos wäre.
Nur so viel: wir sind Iraner. Wir lassen und nicht in Ethnien auseinanderdividieren.
Iran ist nicht nur der älteste Staat, sondern auch die älteste Zivilisation auf der Erde.
Iran ist einfach ein schöner Name für ein durch und durch liebenswürdiges Land und Volk. :)
Wie von jedem Land und Staat existieren das Wissen um dessen Liebenswürdigkeiten, dessen Kultur, deren Gastfreundschaft und innere Größe, deren altes bewahrtes Wissen und so vieles mehr ebenso, wie über dessen Missstände, deren Missetaten, deren Probleme und negativen Aggressionen und Verbrechen gegenüber Nachbarn und weiteren anderen. Historisch, wie aktuell.

Es gibt kein menschliches Volk, welches sich eignete, es zu "verherrlichen".
Daylight

Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

Wir alle sind "nur" Menschen mit all unseren Schwächen und Gebrechen..und ewig endlich. Und mit unseren temporären Stärken und unserer Kraft. Nicht mehr, nicht weniger.
Das macht uns alle nicht "groß". Oder "größer", als der, der gerade zufällig neben uns steht.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

Imam Ali Chamenei » Di 13. Mai 2014, 23:44 hat geschrieben: Ich konnte nie einen Zusammenhang zwischen den Zitaten und Deinen Antworten auf sie erkennen.
Manche Dinge ändern sich leider nie.
Das ist bedauerlich. Ich ging freundlich auf Ihre "Schwärmerei" ein und hatte in der Tat angenommen, dass auch Sie verstehen.
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Jekyll
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Jekyll »

Imam Ali Chamenei » Di 13. Mai 2014, 22:31 hat geschrieben:Ich hätte was zum Thema geschrieben, wenn der Eingangsbeitrag nicht so dünn und substanzlos wäre.
Nur so viel: wir sind Iraner. Wir lassen und nicht in Ethnien auseinanderdividieren.
Iran ist nicht nur der älteste Staat, sondern auch die älteste Zivilisation auf der Erde.
Iran ist einfach ein schöner Name für ein durch und durch liebenswürdiges Land und Volk. :)
Iran ist die älteste Zivilisation der Erde??

Steht das im Koran?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

Imam Ali Chamenei » Di 13. Mai 2014, 23:57 hat geschrieben: Ich habe schon verstanden, was Du gesagt hast, nur der Zusammenhang zu meinem Kommentar fehlte bei Ihnen wieder. Wie üblich.
Es ist ja alles gut.
Iran ist nicht nur der älteste Staat, sondern auch die älteste Zivilisation auf der Erde.
Iran ist einfach ein schöner Name für ein durch und durch liebenswürdiges Land und Volk.
Sie haben niemals beabsichtigt, mit diesen Worten nicht alleine den "ältesten Staat", vielmehr auch die "älteste Zivilisation auf der Erde" ob ihrer "durch und durch" realisierten "Liebenswürdigkeiten" verherrlichen zu wollen.

Ich kann dazu nur bemerken (für meinen bescheidenen Teil), dass ich durchaus Hochachtung vor einer historischen Hochkultur auch des Irans hege.

Doch ich habe noch gelernt, dass das mesopotamische Reich am Euphrat und Tigris neben dem ägyptischen Reich am Nil, sowie die Harappa am Indus wie die chinesischen Reiche am Gelben Fluss die ersten Hochkulturen menschlicher Ballungsräume waren.

Aber vielleicht wollen Sie auch die Geschichtsbücher umschreiben. Das weiß ich natürlich nicht, vielleicht wissen Sie auch exklusiv mehr darüber?
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Jekyll
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Jekyll »

Imam Ali Chamenei » Di 13. Mai 2014, 23:12 hat geschrieben:Bist Du Muslim?
Was tut das zur Sache?

Sag schon...waren die Iraner schon auf dem Mond? So in etwa zwischen Christi Geburt und Mohammeds Tod?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

Imam Ali Chamenei » Mi 14. Mai 2014, 00:19 hat geschrieben: Wer Fragen zum Koran stellt, sollte schon wissen, ob er ein Muslim ist oder nicht.
Entscheide Dich, dann sehen wir weiter.
Diese historischen Fragen stellen sich nach dem Koran oder nach einer anderen Bibel, in Ihren Augen. Historische Fakten?
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

Imam Ali Chamenei » Mi 14. Mai 2014, 00:30 hat geschrieben: Welche historischen Fragen? Welche historischen Fakten? Wovon redest Du überhaupt? :D
vergiss es. :rolleyes: :thumbup:
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Walter Hofer
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Walter Hofer »

Daylight hat geschrieben: » Mi 14. Mai 2014, 00:33

vergiss es. :rolleyes: :thumbup:
und lass es - du hast in der Schule zu sehr vom süßen Gift der Aufklärumg genascht und kennst noch die Herrschaft des Schah (Das Licht des Lichtes, :cool: Nick). Das macht dich in den Augen aller Religiösen besonders verdächtig.
Zuletzt geändert von Walter Hofer am Mittwoch 14. Mai 2014, 00:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von freigeist »

Imam Ali Chamenei » Di 13. Mai 2014, 22:31 hat geschrieben:Ich hätte was zum Thema geschrieben, wenn der Eingangsbeitrag nicht so dünn und substanzlos wäre.
Nur so viel: wir sind Iraner. Wir lassen und nicht in Ethnien auseinanderdividieren.
Iran ist nicht nur der älteste Staat, sondern auch die älteste Zivilisation auf der Erde.
Iran ist einfach ein schöner Name für ein durch und durch liebenswürdiges Land und Volk. :)
Nein, der Iran ist nicht die älteste Zivilisation. Sumerer, Babylonier und Assyrer sind alles Hochkulturen, die älter sind und in Mesopotamien weilten.
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von freigeist »

Imam Ali Chamenei » Di 13. Mai 2014, 23:52 hat geschrieben: Informiere Dich über die Ausdehnung und Grenzen des Persischen Reiches, bevor Du mir widersprichst.
Ira hat zudem als erstes Land die universellen Menscherechte schon vor 2500 Jahren definiert.
Wir sind ausserdem der Grund, warum es heute noch Juden gibt. Schon mal vom Purimfest gehört?
Das Perserreich dehnte sich im Zeitraum 550-330 v. Chr. aus, während die Sumerer im 3 Jhrtsd v. Chr. eine Hochkultur bildeten. In Mesopotamien gibt es Funde für Kulturen, die sogar auf das 11. Jhrtsd v. Chr. zurückgehen.
Zuletzt geändert von freigeist am Mittwoch 14. Mai 2014, 01:00, insgesamt 1-mal geändert.
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

Walter Hofer » Mi 14. Mai 2014, 00:46 hat geschrieben: und lass es - du hast in der Schule zu sehr vom süßen Gift der Aufklärumg genascht und kennst noch die Herrschaft des Schah (Das Licht des Lichtes, :cool: Nick). Das macht dich in den Augen aller Religiösen besonders verdächtig.
Ach Walter, das Maß meiner "Monstranz" im Sinne von "höchst-vordäschdisch" kann ich hier in diesem Forum kaum mehr steigern. Dafür haben einschlägige Experten hoch-polemisch gesorgt. :D
Daylight

Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

freigeist » Mi 14. Mai 2014, 00:46 hat geschrieben: Nein, der Iran ist nicht die älteste Zivilisation. Sumerer, Babylonier und Assyrer sind alles Hochkulturen, die älter sind und in Mesopotamien weilten.
Es waren die großen Flüsse und Lebensadern, überall auf der Welt. Alle Erdteile.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Walter Hofer »

Daylight » Mi 14. Mai 2014, 01:04 hat geschrieben: Ach Walter, das Maß meiner "Monstranz" im Sinne von "höchst-vordäschdisch" kann ich hier in diesem Forum kaum mehr steigern. Dafür haben einschlägige Experten hoch-polemisch gesorgt. :D
Denk daran, die Dunkelheit, Dämonen und Satanisten, Fürsten von Himmel und Hölle, kleine idische Dochte, werden weichen, das Licht überlebt sie und die ganze Menschheit.
Wer sein Leben genießt, dem wird es vermießt.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von freigeist »

Imam Ali Chamenei » Mi 14. Mai 2014, 00:05 hat geschrieben: Die Iraner als Volk gab es schon vor 8000 Jahren, damit ist Iran die älteste Zivilisation. Als ein zentral-regiertes Land und zusammenhängendes Reich erst seit 2600 Jahren.
Die jüdische Kultur ist ja auch älter als das 65 Jahre alte Israel.
Nein, nicht Iraner, sondern Perser ist die korrekte Bezeichnung der Ethnie in Zentral- und Vorderasien.
Die vorpersische Zeit wird durch die Meder im 8. Jhrdt v. Chr. definiert.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Walter Hofer »

Daylight » Mi 14. Mai 2014, 01:07 hat geschrieben: Es waren die großen Flüsse und Lebensadern, überall auf der Welt. Alle Erdteile.
und nicht vergessen:
Darius und Söhne wurden laufend vom kleinen Volk der Griechen regelmäßig verprügelt und gedemütigt.
Wer sein Leben genießt, dem wird es vermießt.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

Imam Ali Chamenei » Mi 14. Mai 2014, 01:05 hat geschrieben: Die Iraner als Volk gab es schon vor 8000 Jahren, damit ist Iran die älteste Zivilisation. Als ein zentral-regiertes Land und zusammenhängendes Reich erst seit 2600 Jahren.
Die jüdische Kultur ist ja auch älter als das 65 Jahre alte Israel.
Sorry, aber ausschließlich historisch betrachtet und an diesen Wissenbeständen entlang, erachte ich diesen Nebenzweig der Debatte als lächerlich und inhaltlich unangebracht, als diese lediglich zu einer ideologisch-unnötigen Polarisierung führen könnten.

@Walter.. :D ..der Dunkelheit das helle Tageslicht, den Dämonen und Satanisten, Fürsten von Himmel und Hölle die Aufrechten entgegen, und die kleinen irdischen Dochte werden weichen, und das Licht überlebt sie und die ganze Menschheit. :)
Zuletzt geändert von Daylight am Mittwoch 14. Mai 2014, 01:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

Walter Hofer » Mi 14. Mai 2014, 01:13 hat geschrieben: und nicht vergessen:
Darius und Söhne wurden laufend vom kleinen Volk der Griechen regelmäßig verprügelt und gedemütigt.
bis heute nicht vergessen.. :D
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Walter Hofer »

Daylight » Mi 14. Mai 2014, 01:17 hat geschrieben: bis heute nicht vergessen.. :D
du hast Recht, der ehnische Rückblick, wer in a) Ausführung und b) Haltung besser gemetzelt hat, die Sassaniden, Assyrer oder Parther, ist obsolet.
Zuletzt geändert von Walter Hofer am Mittwoch 14. Mai 2014, 01:21, insgesamt 1-mal geändert.
Wer sein Leben genießt, dem wird es vermießt.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

Walter Hofer » Mi 14. Mai 2014, 01:21 hat geschrieben: du hast Recht, der ehnische Rückblick, wer in a) Ausführung und b) Haltung besser gemetzelt hat, die Sassaniden, Assyrer oder Parther, ist obsolet.
ist obsolet, ist obsolet! :D
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Walter Hofer »

Daylight » Mi 14. Mai 2014, 01:17 hat geschrieben: bis heute nicht vergessen.. :D
Darius, Xerxes konnte es nie fassen;

- Salamis
- Thermophylen
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

Walter Hofer » Mi 14. Mai 2014, 01:24 hat geschrieben: Darius, Xerxes konnte es nie fassen;

- Salamis
- Thermophylen
Erinnert mich an Herodot ?
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

Mist, ich vergesse zu viel. :(
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von freigeist »

Imam Ali Chamenei » Mi 14. Mai 2014, 00:19 hat geschrieben: Die Bezeichnung war von Afang an Iran. Perser oder Persian nannte man die Bewohner der iranischen Provinz PARS.
Perser bzw. Persian ist obsolet und wird immer wieder fälschlicherweise für Iran und Iraner benutzt.
Es ist so unsinnig, als würde man alle Bewohner der USA als Texaner bezeichnen oder alle Deutschen als Saarländer.
Nimm das zur Kenntnis und hör bitte mit Desinframation auf. Die Geschichte meines Landes kenne ich besser als Du.
Versuchst du, 'Desinformation' zu schreiben? Wie wäre es mit deutsch?
Die Kultur- und archäologische Forschung beweist, dass du irrst. Ganz einfach.
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

freigeist » Mi 14. Mai 2014, 01:29 hat geschrieben: Versuchst du, 'Desinformation' zu schreiben? Wie wäre es mit deutsch?
Die Kultur- und archäologische Forschung beweist, dass du irrst. Ganz einfach.
:rolleyes:
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Walter Hofer »

Daylight » Mi 14. Mai 2014, 01:27 hat geschrieben: Erinnert mich an Herodot ?
mich an Perikles (Athener), König Leonidas und seine 300 Spartaner
das Buch "Fremde Segel vor Salamis" steht im Bücherschrank ;) ;)
Wer sein Leben genießt, dem wird es vermießt.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

Walter Hofer » Mi 14. Mai 2014, 01:34 hat geschrieben: mich an Perikles (Athener), König Leonidas und seine 300 Spartaner
das Buch "Fremde Segel vor Salamis" steht im Bücherschrank ;) ;)
Ja, richtig, Walter. Ich habe auch sowas irgendwo in den Regalen stehen und vor Jahren mal wieder nachgelesen..., hm, ich werde alt.

Anlass, Dir und allen hier eine gute, erholsame Nacht zu wünschen.
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ps.: und dass hier keiner über die Konkurrenz der "ältesten" Hochkulturen Alpträume bekommt, nesch.. :)
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Fadamo »

Imam Ali Chamenei » Di 13. Mai 2014, 22:31 hat geschrieben:Ich hätte was zum Thema geschrieben, wenn der Eingangsbeitrag nicht so dünn und substanzlos wäre.
Nur so viel: wir sind Iraner. Wir lassen und nicht in Ethnien auseinanderdividieren.
Iran ist nicht nur der älteste Staat, sondern auch die älteste Zivilisation auf der Erde.
Iran ist einfach ein schöner Name für ein durch und durch liebenswürdiges Land und Volk. :)

Persien hat mir besser gefallen.
Da an den namen iran sehr viel schmutz haftet,wäre es doch auch besser,wenn sie sich wieder persien nennen würden.
Das würde auch die reinheit des staates stärken.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Walter Hofer »

Daylight » Mi 14. Mai 2014, 01:41 hat geschrieben: Ja, richtig, Walter. Ich habe auch sowas irgendwo in den Regalen stehen und vor Jahren mal wieder nachgelesen..., hm, ich werde alt.

Anlass, Dir und allen hier eine gute, erholsame Nacht zu wünschen.
--------------------------------------------------------------------------------

ps.: und dass hier keiner über die Konkurrenz der "ältesten" Hochkulturen Alpträume bekommt, nesch.. :)
dito,
morgen zitiere ich mal aus dem "Schwarzbuch der Geschichte", so weit ich mich erinnern kann, waren Tamerlan und Vlad die Erste Liga von den brutalsten Killern, Platz 3 belegt irgend ein Assyrer (Assur...pal, pit oder so)?
Zuletzt geändert von Walter Hofer am Mittwoch 14. Mai 2014, 01:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Fadamo »

Imam Ali Chamenei » Mi 14. Mai 2014, 00:50 hat geschrieben: Was meinst Du mit "Schmutz"?


zum beispiel folterung
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Fadamo »

Imam Ali Chamenei » Mi 14. Mai 2014, 00:54 hat geschrieben: Das stimmt leider, allerdings gab es das bis 1979 als der Shah an der Macht war.
Schmutz klebte also nicht am Iran, sondern am US-Knecht Pahlavi.
Im heutigen Iran gibt es keine Folter. Im Islam ist Folter streng verboten.

So ? Ist steinigung keine folter,die hauptsächlich in den islamischen staaten vollzogen werden ?
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Walter Hofer »

Fadamo » Mi 14. Mai 2014, 01:56 hat geschrieben:
So ? Ist steinigung keine folter,die hauptsächlich in den islamischen staaten vollzogen werden ?
Legalisierter Organhandel (Nieren) im Iran bei den Ärmsten ist doch auch keine seelische Folter.
Zuletzt geändert von Walter Hofer am Mittwoch 14. Mai 2014, 02:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Fadamo »

Imam Ali Chamenei » Mi 14. Mai 2014, 01:01 hat geschrieben: Ist Grillen im elektrischen Stuhl etwa ein Vergnügen?
Neulich hat man in den USA einen Mann nach Giftspritze über eine halbe Stunde zappeln lassen bis er schliesslich am Herzinfarkt starb.

Man kann die Meinung vertreten, dass die Todesstrafe abgeschaft werden soll, man darf aber nicht heucheln.

Die Steinigung ist eine Todesstrafe für bestimmte Vergehen und soll im Iran abgeschafft werden.
Sie ist seit vielen Jahren nicht mehr praktiziert worden.


Dies lehne ich natürlich auch ab.
Man sollte aber auch die verhältnismäßigkeit der vergehen berücksichtigen.
Nur weil homosexuelle sich lieben,besteht die gefahr,dass sie ihr leben verlieren.
Die todesstrafe in den usa, wird meistens bei morden angewendet.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Daylight »

Imam Ali Chamenei » Mi 14. Mai 2014, 02:03 hat geschrieben: Sag das nicht laut, denn die Herren Ärtze Rechts der Isar lesen mit. Auch die in Hannover. :D
Die haben wir im Auge. Auch die anderen hierzulande. Doch sie sind die marginale Minderheit. Das Problem stinkt wie immer vom Kopfe her.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Walter Hofer »

Imam Ali Chamenei » Mi 14. Mai 2014, 02:03 hat geschrieben: Sag das nicht laut, denn die Herren Ärtze Rechts der Isar lesen mit. Auch die in Hannover. :D
In Göttingen wird noch ermittelt:
Universitätsmedizin Göttingen

Die Ermittlungen am Klinkum der Universitätsmedizin Göttingen betrafen auch eine auffällige Häufung italienischer Empfänger von Lebertransplantationen im Zeitraum von 1995 bis 1999.[3] In dieser Zeit waren von 99 Empfängern 23 Italiener. Die Transplantationen wurden damals in der bis zur Auflösung 2002 eigenständigen Abteilung für Transplantationschirurgie durchgeführt. Der damalige Chefarzt ist mittlerweile in den USA tätig. Chefarzt der Gastroenterologie war hingegen bereits der jetzt im Zusammenhang mit den von 2009 bis 2011 aufgetretenen Unregelmäßigkeiten beurlaubte, in Italien geborene Professor.[4] Der Leiter der Abteilung Gastroenterologie der UMG wurde nach Bekanntwerden der Vorwürfe von der Universitätsklinik beurlaubt.[5] Der ehemalige Leiter der Transplantationschirurgie in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie wurde im Januar 2013 in Untersuchungshaft genommen und wird im August wegen versuchtem Totschlag in elf Fällen und Körperverletzung mit Todesfolge in drei Fällen angeklagt. Den Verdacht der Bestechlichkeit und des Organhandels konnte die Staatsanwaltschaft Braunschweig unter der Leitung von Oberstaatsanwältin Wolff und StA Bornhöfer hingegen nicht bestätigen. Gegen vier weitere Göttinger Ärzte wird noch ermittelt. Verfahren gegen andere Klinikmitarbeiter, gegen eine Vermittlungsfirma, und gegen Patienten wurden eingestellt.[6][7]
http://de.wikipedia.org/wiki/Organspend ... .B6ttingen

Mich klaut keiner....... ;)
Zuletzt geändert von Walter Hofer am Mittwoch 14. Mai 2014, 02:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Fadamo »

Imam Ali Chamenei » Mi 14. Mai 2014, 01:09 hat geschrieben: Was meinst Du mit "lieben"?

Im Iran sind 99,99% der zum Tode Verurteilten Heteros.

Dann hopsen wohl im iran nur noch schwule rum ? Geil ! :D
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Praia61 »

Mich interessiert nur eines seid ihr Iraner arisch ? :?: :eek: :eek:
Die ganzeDiskussion halte ich für Schwachsinn hoch drei.
Nationalistische Scheiße.
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Gretel
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Gretel »

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p1715490

Der Typ ist ein Provo-Fake - das ist schon lange klar. :rolleyes:
Zuletzt geändert von Gretel am Mittwoch 14. Mai 2014, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
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Fadamo
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Fadamo »

Gretel » Mi 14. Mai 2014, 13:28 hat geschrieben:http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p1715490

Der Typ ist ein Provo-Fake - das ist schon lange klar. :rolleyes:


Das wissen wir doch. :)
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von UncleSams_Berater »

Praia61 » Mi 14. Mai 2014, 12:33 hat geschrieben:Mich interessiert nur eines seid ihr Iraner arisch ? :?: :eek: :eek:
Die ganzeDiskussion halte ich für Schwachsinn hoch drei.
Nationalistische Scheiße.
Das sowieso! Wie man nur so schön über Iran reden kann, obwohl es eines der schlimmsten Länder auf dieser Welt ist, ist mir schleierhaft...
Perser waren glaube ich sogar die ersten Arier, wenn es sowas überhaupt gibt...
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von GreenStorm »

Arier ist ne biologische Eigenschaft. Und soweit ich weiß sind die Menschen auf Sri Lanka am "arischsten".

Dass es keine Folter im Iran gibt bezweifle ich stark - Berichte verhafteter Journalisten (auch aus Deutschland - siehe BaSo-Redakteure Ende 2012, so von wegen credibility, aber auch genügender Demonstranten von der sog. Grünen Revolution 2009) gibt es da. Und Evin-Prison steht da ja nicht nur zur Zierde...

Aber irgendwie hat das mit dem Säkularismus und der Stabilität irgendwie nichts zu tun - es sei denn man begründet das ethische Versagen der Schah-Regierung mit Säkularismus der Regierung zusammen.
Zuletzt geändert von GreenStorm am Donnerstag 22. Mai 2014, 18:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Kardux
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Kardux »

Die Zukunft des Irans kann nur säkular sein !

Ob der Iran dadurch instabil wird oder nicht ? Ist der Iran denn jetzt stabil ? Wie definiert man stabil ?

Ist es eine Stabilität wenn täglich Menschen inmitten von Städten auf Kränen gehängt werden ?
Ist es eine Stabilität wenn Gefängnisse (siehe Evin- Gefängnis in Tehran) rappelvoll sind ?
Ist der Iran wirklich stabil ? Wieso demonstrierten dann im Jahr 2009 sage und schreibe 3 Millionen Iraner (Quelle: Oberbürgermeister Teherans) ? Das waren die größten Demonstrationen im Land nach der islamischen Revolution. Weshalb dankten dann aber nicht die Mullahs ab, genauso wie es der Shah tat ?

Und da fängt es an. Hier lichtet sich der Begriff "Stabilität" ein wenig. Demonstrierende niederzumetzeln, in Gefängnissen zu Tode foltern, hinrichten, usw. genau das macht die Stabilität des Irans aus ! Wozu braucht das iranische Volk solch eine "Stabilität" ?

Die iranische Bevölkerung verkümmert wie ein Dritte- Welt- Land vor sich hin; Zwangsprostitution, Drogenabhängigkeit, bitterste Armut sind die Resultate dieser theokratischen Diktatur. Und das, in einem Land das zu den größten Erdölexporteuren der Welt gilt.

Dieses Regime hat große Spuren in der Gesellschaft hinterlassen, die Moscheen im Iran sind so leer wie in keinem anderen Land des islamischen Kulturkreises, das ist die iranische Realität ! Die Menschen wenden sich vom Islam ab - und das zu Recht ! Es gibt kein einziges Beispiel in der Geschichte oder Gegenwart in dem ein Gottesstaat im Sinne der Bevölkerung "funktioniert" hat. Ein Staat muss schon aus Prinzip säkular sein, denn wenn die Politiker korrupt sind (und das sind sie überall auf der Welt), wird das auf die jeweilige Religion projeziert.

Das der Iran in Zukunft vielleicht zerstückelt werden könnte sehe ich persönlich nicht als Problem. Dieses Festhalten an künstlich gezogenen Grenzen gegen den Willen der Menschen ist verachtenswert. Der Iran in der heutigen Zusammenstellung wird immer geprägt sein von der persischen Leitkultur. Die Nicht- persischen Völker im Iran haben jedoch ein Recht darauf sich diesem institutionellen Rassismus nicht zu beugen, ergo sich abzuspalten.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von Kardux »

Imam Ali Chamenei » Mi 14. Mai 2014, 10:09 hat geschrieben: Bei uns findet der Sex in eigenen Vierwänden statt und diese überwacht niemnand.
Wer mit wem was macht, entzieht sich unserer Kenntnis.
Eines weiss ich allerdings, wir sind kein Volk von Homosexuellen.
Wer dir das Gegenteil erzählt hat, wollte Dir einen Bären aufbinden.
Solche Gestalten wie Ihresgleichen werden in einem neuen moderaten Iran keinen Platz haben - und zu Recht ! Sie leben hier in Deutschland und preisen die theokratische Diktatur. Alleine Ihr Profilbild sagt alles über Sie aus. Wen bitte möchte Ali Chamenei erziehen ? Obama ? Vielleichte sollte er sich lieber einmal seinem Volk widmen - es verkümmert nämlich. Solche Gestalten wie Sie kenne ich nur zu gut - Sie sind ein Nutznießer dieser Diktatur ! Ihnen ist das Schicksal der Bevölkerung egal.

Zum Thema Homosexualität:
Eines weiss ich auch, es gibt kein "Volk von Homosexuellen", aber es gibt genügend homosexuelle Iraner, genauso wie es homosexuelle Deutsche gibt, usw.
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Re: Säkularer Iran = instabil?

Beitrag von palulu »

Platon » Di 13. Mai 2014, 12:32 hat geschrieben:Nun einen völlig unreligiösen Staat wird es in der heutigen Iranischen Gesellschaft ohnehin nicht geben können, es wird immer auch über den Schiismus legitimiert werden müssen. Wenn man einmal die ganzen ("Rechts-")Khomeinisten entsorgt hat, wird das nicht von der Notwendigkeit befreien den Iranischen Staat gegenüber den religiösen Gesellschaftsschichten zu legitimieren.

Dazu würde ich auch weniger einen Persischen als einen Iranischen Nationalismus sehen, wenngleich natürlich Nuancen bestehen was das genau heißt. Persisch heißt ja vor allem einmal die Sprache und die dazugehörige Literaturtradition, während die Minderheiten sich mit ihren Dialekten, Teppichen, ihrer Kleidung und sonstigen kulturellen Eigenheiten als Volksgruppe innerhalb des Iranischen Gesamtstaaten positionieren.

Ich denke im Falle eines Umsturzes würde sich in Sachen Instabilität gar nicht so viel ändern, weil der iranische Staat und seine Organe ja weiterhin existieren würde und man sich natürlich irgendwie auch über den Schiismus legitimieren muss, meines Erachtens. Die Islamische Republik argumentiert ja durchaus auch immer mal wieder im Sinne eines Iranischen Nationalismus. Es wird weiterhin einen Mix aus Nationalismus und Verweisen auf die Schia geben, es würde nur halt alles etwas anders gedacht.
Bist Du dir mit deinem ersten Satz wirklich sicher? Wenn Du iranisch mit osmanisch und Schiismus mit Sunnitentum ersetzt, hätte der erste Satz wohl auch aus dem Mund eines jeden Osmanen noch im Jahr 1922 stammen können. Sechs Jahrhunderte Osmanenreich mit aller religiöser Legitimation, Basis, Rechtsordnung und Selbstverständnis wurden weggewischt. Warum soll das nicht im Falle Irans möglich sein?

Hältst Du das iranische System nicht für viel zu stabil?
Zuletzt geändert von palulu am Dienstag 25. August 2015, 23:37, insgesamt 1-mal geändert.
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