Obamas größere Sorge

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svenlars
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Obamas größere Sorge

Beitrag von svenlars »

Obama hat am Rande der Konferenz in Den Haag, in der es um die Sicherung nuklearen Materials ging, sinngemäß geäußert, eine größere Sorge als die Ukraine sei für ihn, dass in New York wieder ein Terrorakt geschehen könne. Da hat er recht.
In den Staaten Nordafrikas und des Orients ist die jeweilige Mehrheit der Bevölkerung in einer dumpfen Religiosität befangen. Als gäbe es keine moderne Medizin, wird in der Regel der Nachwuchs nicht begrenzt und man heiratet in jungen Jahren. Das enorme Bevölkerungswachstum können diese Länder auf Dauer nicht verkraften und die Überzähligen drängen nach Europa, wo der moslemische Bevölkerungsanteil stetig wächst, bis es zu Zuständen kommt, wie in dem Buch "Halbmond über Berlin" dargestellt ist.
Frankreich und Großbritannien haben bereits jetzt als Nachwirkung der Kolonialepoche einen sehr hohen moslemischen Bevölkerungsanteil. In England gibt es neben der staatlichen Justiz Schariaschiedsgerichte. Und dann sind da noch fromme jüngere Machos, die liberalen Moslems und Ungläubigen ihre Regeln aufzwingen wollen, auch mit Gewalt, d.h. besonders keinerlei sexuelle Betätigung außerhalb der Ehe. Auch wenn sich die USA nach außen abschotten, haben sie ihr internes Bedrohungspotential, wie das Attentat bei dem Marathonlauf in Boston gezeigt hat. Auch die Russen sind solchen Gewaltakten ausgesetzt wie neulich in Wolgograd.
Es wäre angebracht, dass sich der Westen mit den Russen zusammen gegen die gemeinsame Bedrohung wappnet, anstatt wegen der chaotischen Zustände in der Ukraine zu streiten.
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Ach Gott
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Re: Obamas größere Sorge

Beitrag von Ach Gott »

svenlars » Mi 26. Mär 2014, 14:02 hat geschrieben: In den Staaten Nordafrikas und des Orients ist die jeweilige Mehrheit der Bevölkerung in einer dumpfen Religiosität befangen.
Die wollen Home Schooling und Kreationismus in Israel einführen?
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Platon
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Re: Obamas größere Sorge

Beitrag von Platon »

Die Geburtenrate ist in den letzten Jahrzehnten in sämtlichen islamischen Ländern dramatisch eingebrochen (Ausnahme Palästina und Afghanistan) - die Hinwendung zur Religion in den entsprechenden Ländern in der Politik ist also mit einer Senkung der Kinderanzahl einhergegangen, auch wenn ich einen direkten Zusammenhang bezweifeln würde.
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gallerie
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Re: Obamas größere Sorge

Beitrag von gallerie »

Platon » Mi 26. Mär 2014, 21:57 hat geschrieben:Die Geburtenrate ist in den letzten Jahrzehnten in sämtlichen islamischen Ländern dramatisch eingebrochen (Ausnahme Palästina und Afghanistan) -
…gibt es für diese These eine Quelle?
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Ach Gott
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Re: Obamas größere Sorge

Beitrag von Ach Gott »

Platon » Mi 26. Mär 2014, 15:57 hat geschrieben:Die Geburtenrate ist in den letzten Jahrzehnten in sämtlichen islamischen Ländern dramatisch eingebrochen
Das passt zum Rest der Welt.
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Platon
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Re: Obamas größere Sorge

Beitrag von Platon »

gallerie » Mi 26. Mär 2014, 17:01 hat geschrieben: …gibt es für diese These eine Quelle?
http://geistdergesetze.files.wordpress. ... lander.png
Setzt man diese beiden Bilder zusammen - ein unfruchtbares Europa und einen sehr fruchtbaren Dar al-Islam -, so liegt der Gedanke nahe, Europa könnte eines Tages von der schieren Macht der Bevölkerungszahlen überwältigt werden. Diese Vorstellung ist jedoch ziemlich überholt.

Von den Kommentatoren kaum bemerkt, haben mehrere muslimische Schlüsselstaaten in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen dramatischen, geradezu revolutionären demografischen Wandel erlebt, der sich als der bedeutendste Langzeittrend im Nahen und Mittleren Osten herausstellen könnte. Europäische Muster machen sich nämlich im gesamten Mittelmeerraum breit, mit den entsprechenden Folgen für die politische, kulturelle und religiöse Stabilität.[...]
http://www.welt.de/wams_print/article16 ... -Mode.html
http://islam.de/22003

Im Iran liegt die Anzahl der Geburten pro Frau mittlerweile bei deutlich unter 2 auf europäischem Niveau. Zur Zeit der Revolution dachte man (d.h. nicht zuletzt Khomeini) das viele Kinder eine super Sache wäre, irgendwann hat man dann doch Geburtenkontrolle eingeführt und heutzutage heiraten die Iraner erst mit Mitte/Ende 20 und kriegen nur noch sehr wenig Kinder. Das führt zu der grotesken Situation, dass im Iran die meisten Leute zwischen 20 und 30 sind, danach aber nicht mehr viel "nachkommt".
Der Iran hat nicht nur die niedrigste Geburtenrate der islamischen Welt, sondern gehört weltweit zu den Ländern mit einer niedrigen Reproduktionsziffer. Darüber hinaus wurde zwischen dem Kaspischen Meer und dem Persischen Golf in den vergangenen Jahrzehnten der schnellste Geburtenrückgang weltweit festgestellt.

Wofür europäische Staaten rund ein Jahrhundert benötigten, das Absinken der durchschnittlichen Kinderzahlen pro Frau um rund Zweidrittel, erfolgte im Iran in etwa nur 25 Jahren. In dieser Zeit sank die durchschnittliche Kinderzahl je Frau von 6,9 Kindern auf 1,7, was den Wert einiger EU-Mitgliedsstaaten wie Irland, Frankreich und Großbritannien unterschreitet, in Deutschland liegt die Kinderzahl bei 1,3. In den USA liegt dieser Wert bei knapp 2, in Israel bei knapp 3. [...]
http://www.heise.de/tp/artikel/38/38588/1.html

Die Situation ist ernst.
Die Zeiten kostenloser Kondome im Iran sind vorbei, auch von der Regierung geförderte Sterilisationen für Männer gibt es nicht mehr. Stattdessen wird gepredigt, wie schön es sei, eine grössere Familie zu haben. Und es wird sogar darüber diskutiert, die Ankunft von Nachwuchs mit einer Goldmünze zu belohnen. Nach zwei Jahrzehnten der Bemühungen, die Geburtenrate zu verringern, will die iranische Führung nun einen Babyboom im Land. Jetzt gilt es, eine drohende Überalterung der Bevölkerung zu verhindern.[...]
http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesel ... y/21643604
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Re: Obamas größere Sorge

Beitrag von gallerie »

Platon » Mi 26. Mär 2014, 22:16 hat geschrieben: http://geistdergesetze.files.wordpress. ... lander.png http://www.welt.de/wams_print/article16 ... -Mode.html
http://islam.de/22003

Im Iran liegt die Anzahl der Geburten pro Frau mittlerweile bei deutlich unter 2 auf europäischem Niveau. Zur Zeit der Revolution dachte man (d.h. nicht zuletzt Khomeini) das viele Kinder eine super Sache wäre, irgendwann hat man dann doch Geburtenkontrolle eingeführt und heutzutage heiraten die Iraner erst mit Mitte/Ende 20 und kriegen nur noch sehr wenig Kinder. Das führt zu der grotesken Situation, dass im Iran die meisten Leute zwischen 20 und 30 sind, danach aber nicht mehr viel "nachkommt".
http://www.heise.de/tp/artikel/38/38588/1.html

Die Situation ist ernst. http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesel ... y/21643604
…du beschreibst sehr anschaulich die Situation im Iran. Aber der Iran ist nicht die Islam geprägte Welt. Wie schaut es in Afrika aus, wo islamistische wie auch christliche Banden aufeinander los gehen. In Gebieten wo der Ertrag der Ernte am geringsten erscheint, in der Sahelzone, werden noch immer die meisten Menschen geboren.
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Re: Obamas größere Sorge

Beitrag von Platon »

gallerie » Mi 26. Mär 2014, 17:27 hat geschrieben:…du beschreibst sehr anschaulich die Situation im Iran. Aber der Iran ist nicht die Islam geprägte Welt. Wie schaut es in Afrika aus, wo islamistische wie auch christliche Banden aufeinander los gehen. In Gebieten wo der Ertrag der Ernte am geringsten erscheint, in der Sahelzone, werden noch immer die meisten Menschen geboren.
Die Sache mit der dramatisch gesunkenen Geburtenrate betrifft vor allem die "Zentralländer" des Islams, also das Gebiet nördlich der Sahara von Marokko bis rüber nach Pakistan, insbesondere Iran, Algerien und die Türkei, wo der Rückgang der Geburtenraten pro Frau besonders augenfällig war, aber auch die anderen Länder im nördlichen Afrika. Es sind also vor allem die Länder die einigermaßen stabil sind die die niedrigsten Geburtenraten aufweisen, im Irak z.B. ist die Geburtenrate nach wie vor sehr hoch, aber auch leicht rückläufig.
obiger Welt-Artikel (auch wenn ich die Zahlen so nirgendwo sonst gefunden habe)
Doch auch dort sind Kinder viel seltener geworden. Allein in den vergangenen 25 Jahren ist die Fruchtbarkeitsziffer in Algerien von 6,7 auf 1,86, in Tunesien von 4,8 auf 1,73, in der Türkei von 2,7 auf 1,89 gesunken. All diese Länder liegen nun deutlich unter Erhaltungsniveau, und ihre Geburtenrate sinkt weiter von Jahr zu Jahr. Bald dürfte ihr Profil dem Deutschlands oder Italiens gleichen. Und obwohl Nachbarstaaten wie Marokko nach wie vor über Erhaltungsniveau liegen, haben sich auch deren Geburtenraten seit den 80er-Jahren halbiert. Überall im Mittelmeerraum kommen Wiegen aus der Mode.

In den Ländern südlich der Sahara sind die Geburtenraten freilich deutlich höher.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... ntries.PNG
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Re: Obamas größere Sorge

Beitrag von gallerie »

Platon » Mi 26. Mär 2014, 22:40 hat geschrieben: Die Sache mit der dramatisch gesunkenen Geburtenrate betrifft vor allem die "Zentralländer" des Islams, also das Gebiet nördlich der Sahara von Marokko bis rüber nach Pakistan, insbesondere Iran, Algerien und die Türkei, wo der Rückgang der Geburtenraten pro Frau besonders augenfällig war, aber auch die anderen Länder im nördlichen Afrika. Es sind also vor allem die Länder die einigermaßen stabil sind die die niedrigsten Geburtenraten aufweisen, im Irak z.B. ist die Geburtenrate nach wie vor sehr hoch, aber auch leicht rückläufig.
obiger Welt-Artikel (auch wenn ich die Zahlen so nirgendwo sonst gefunden habe)
In den Ländern südlich der Sahara sind die Geburtenraten freilich deutlich höher.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... ntries.PNG
…kann es sein, dass es dort (Iran) ein soziales alternatives System gibt, was langfristig die Grossfamilie ersetzt und somit ein würdiges Altern ohne Zuwendungen der leiblichen Kinder?
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Re: Obamas größere Sorge

Beitrag von Platon »

gallerie » Mi 26. Mär 2014, 17:47 hat geschrieben:…kann es sein, dass es dort (Iran) ein soziales alternatives System gibt, was langfristig die Grossfamilie ersetzt und somit ein würdiges Altern ohne Zuwendungen der leiblichen Kinder?
Es gibt kein Arbeitslosengeld, wenn du das meinst. Als ich mal versucht habe jemandem zu erklären, dass man in Deutschland als Arbeitsloser Geld vom Staat bekommt, hat der mich mit zwei großen Fragezeichen in den Augen angesehen. Es gibt aber wohl so ne Art staatliche Krankenversicherung. Wobei in staatlichen Krankenhäuser die Behandlungskosten und die Medizin für die normalen Sachen im einstelligen Eurobereich liegt.

Man könnte höchstens den hohen Urbanisierungsgrad heranziehen, die meisten Iraner leben ja in den großen Städten, allen voran natürlich Teheran. Es kommt darum auch zu einem zunehmenden Bedeutungsverlust der Familien und einem stärkeren Individualismus, aber ich habe selbst häufig gehört, dass beim Thema Heirat die Familie nach wie vor eine mächtige Instanz ist und man schon drauf achtet, dass man "vernünftig" heiratet...
Auch beim Thema Job geht natürlich nichts über Vitamin B. Das merkt man den entsprechenden Leuten auch an, man sieht sofort ob jemand seinen Job verdient oder vom Onkel bekommen hat...

Ist natürlich die Frage ob die Reproduktionsrate bei Angehörigen der Unterschichten höher ist, als bei Oberschichtlern, aber was man so hört liegt es daran, dass man erst spät heiratet, weil man sich das nicht leisten kann und wenn man dann mal Geld hat, wird versucht einen höheren Lebensstandart zu erreichen (was meines Erachtens auch viel mit dem "Rückzug ins Private" zu tun hat, den ein autoritäres Regime mit allerlei Verboten im öffentlichen Raum hervorruft) und da sind mehr als 1-2 Kinder einfach nicht drin. Wie gesagt, das ist die Mittel- und Oberschicht. In den Unterschichten oder bei irgendwelchen Randgruppen (irgendwelche Minderheiten) kann es natürlich anders aussehen. Da war ich selbst aber noch nicht und die jeweiligen Journalisten die diese Artikel schreiben für gewöhnlich auch nicht.

Alt sind die meisten ja noch nicht. Es geht "vom Gefühl her" mengenmäßig bei 50-60 los, das sind die Leute die die Revolution gemacht haben und endet dann langsam mit um die 20...
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Re: Obamas größere Sorge

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Platon » Mi 26. Mär 2014, 22:56 hat geschrieben: Es gibt kein Arbeitslosengeld, wenn du das meinst.
…ich dachte eher an Rente (Altersversorgung), in den meisten Entwicklungsstaaten bestreiten dieses die leiblichen Kinder.
Deshalb auch die bislang hohe Kinderzahl in diesen Ländern. Je mehr Kinder, desto besser die Altersversorgung.
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Re: Obamas größere Sorge

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gallerie » Mi 26. Mär 2014, 18:02 hat geschrieben:…ich dachte eher an Rente (Altersversorgung), in den meisten Entwicklungsstaaten bestreiten dieses die leiblichen Kinder.
Deshalb auch die bislang hohe Kinderzahl in diesen Ländern. Je mehr Kinder, desto besser die Altersversorgung.
Bin ich überfragt.
Aber wenn Visumsmäßig und sonst alles klar geht geht es Ende der Woche wieder für 4 Monate hin. Werde mich bei Gelegenheit mal erkundigen inwieweit es (quasi)staatliche und private Rentenversicherungen gibt. Gerade durch diese demographischen Veränderungen und das die ganzen Revolutions- und Irak-Krieg-Veteranen in den nächsten 10-20 Jahren das typische Rentenalter erreicht könnte das nicht unrelevant werden...

Im Internet habe ich nur das hier gefunden.
http://en.wikipedia.org/wiki/Ministry_o ... %28Iran%29
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