Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

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Adlerauge
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Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Adlerauge »

Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

LONDON. Der britische Premier David Cameron will sein Land nun doch über einen Austritt aus der EU abstimmen lassen. Spätestens 2017 soll es so weit sein - vorausgesetzt Camerons konservative Tories können sich bei den Parlamentswahlen 2015 erneut durchsetzen.
Es droht der ganz große Krach: Großbritanniens Regierungschef David Cameron will eine völlig andere Europäische Union. Und sollte er die nicht bekommen, so könnten die Briten 2017 bei einer Volksabstimmung entscheiden, dass sie der EU nicht länger angehören wollen. Wirklich überrascht hat Camerons Londoner Drohrede in Brüssel nicht - aber sie ist der Beginn einer brandgefährlichen Debatte innerhalb der Union. Cameron spielt auf dem EU-Parkett nun mit dem maximalen Einsatz.
Er spielt russisches Roulette
Recht muss Recht bleiben, dem Unrecht muss das Recht entzogen werden!
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Thomas I
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Thomas I »

Wenn er nicht so feige wäre würde er die Abstimmung vor der Abstimmung der Schotten machen...

Bye Bye England, Welcome Scotland! :D
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Adlerauge
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Adlerauge »

Thomas I » Fr 17. Jan 2014, 00:20 hat geschrieben:Wenn er nicht so feige wäre würde er die Abstimmung vor der Abstimmung der Schotten machen...

Bye Bye England, Welcome Scotland! :D
Da fällt mir die eiserne Lady ein mit ihren Bedingungen für den Beitritt.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... atcher.png
Recht muss Recht bleiben, dem Unrecht muss das Recht entzogen werden!
Externsteine

Dieses Video ist mehr als peinlich

Beitrag von Externsteine »

Dieses Video über einen Fernsehbericht des holländischen Fernsehen läßt mich die Frage stellen, was unangenehmer für Deutschland ist:
Die Furcht vor Deutschland oder die Lächerlichkeit.
Zweites ist grauenvoller:
"Lieber Europäer als Deutsch" so der Titel der Sendung.
Die sabbernde deutsche Mehrheit fühlt sich wohl unter der Knute Europas.
Peinlich die Aufnahmen der Europaschule in Aachen und die Feigheit, der AFD einen Raum zu überlassen.

http://nieuwsuur.nl/video/595984-duitsl ... itser.html

Was den Austritt von GB betrifft:
Für die BRD wäre dies ein schwerer Schlag - hat sie doch dann kein Argument mehr parat, Englisch als Europäische Einheitssprache zu fordern.
Das könnte eine moralische Krise auslösen.
Zuletzt geändert von Externsteine am Samstag 18. Januar 2014, 01:51, insgesamt 1-mal geändert.
Ove Haithabu
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Ove Haithabu »

Adlerauge » Fri 17. Jan 2014, 00:16 hat geschrieben:
Er spielt russisches Roulette
Cameron muss handeln wenn er bei der nächsten Parlamentswahl nicht abstürzen will. Die UKIP gräbt schliesslich ihm und nicht der Labour Party die Wähler ab. Um diese Wähler zu halten muss er sich so etwas einfallen lassen ansonsten hat er ein ernstes Problem.
HugoBettauer

Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von HugoBettauer »

Die Briten ziehen am Ende doch den Schwanz ein. Die pokern nur. Es wäre natürlich klasse, wenn sie sich mal für hü oder hott entschieden und dann auch dabei blieben. Ist aber nicht wahrscheinlich.
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Nichtwähler
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Nichtwähler »

Die Briten - als Bürger - möchten auch ihr altes Waffenrecht zurück und das neue Waffengesetz abschaffen.
Ob Cameron auch darüber abstimmen lässt?
Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden.
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John Galt
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von John Galt »

Der Ausstieg der Briten ist das Ende der EU. :)
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frems
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von frems »

John Galt » Fr 17. Jan 2014, 18:16 hat geschrieben:Der Ausstieg der Briten ist das Ende der EU. :)
England braucht den kontinentaleuropäischen Markt mehr als umgekehrt. Zudem ist ein populistischer Blockierer weniger im Bunde. Wo ist das Problem? :?:
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Alexander Zwo »

Wenn die Briten austreten, sollte die EU eine Wirtschaftsblockade gegen sie verhängen :mad2: !
Und wenn die das Recht haben aus der EU auszutreten, warum darf ich dann mit meinem Grundstück nicht aus Deutschland austreten??
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Helmuth_123
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Helmuth_123 »

Ist Sache der Briten über was Sie abstimmen wollen und wie Sie abstimmmen sollen. Allerdings müssen Sie auch dann die Konsequenzen ihrer Handlungen tragen.
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John Galt
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von John Galt »

frems » Fr 17. Jan 2014, 18:21 hat geschrieben: England braucht den kontinentaleuropäischen Markt mehr als umgekehrt. Zudem ist ein populistischer Blockierer weniger im Bunde. Wo ist das Problem? :?:
England hat auch ohne EU Zugriff auf kontinentaleuropäischen Markt. Das Problem ist der immense Machtverlust der EU. Die EU möchte in Europa der Hegemon sein, bislang ist sie das auch noch. Mit Verlust der Briten ist sie es nicht mehr. Die Briten sind schon lange auf dem absteigenden Ast, ein verblasstes Weltreich, das sich mit falschen Vorstellungen an die "EU" geklammert hat. Die Briten brauchen die EU nicht, denn der Zentralismus der EU-Kommission ist oftmals alles andere als wirtschaftlich und politisch sinnvoll für die Nationalstaaten. Der Schweiz und Norwegen schadet es ja auch nicht, vielleicht geht es denen ja besser, weil sie nicht dem Brüsseldiktat unterliegen? :D

Wir haben dann in Zukunft 4 Akteure in Europa. EU, Briten, Türkei und Russland. Moskau/Istanbul/London werden mächtiger sein, als das Nationwirrwarr von Brüssel, wo sich Deutschland mit all den anderen Bettelländern einen Mühlstein um den Hals hängt.

Wenn Macht in $ messen würde, würde die EU 1/6 verlieren. :)
Zuletzt geändert von John Galt am Freitag 17. Januar 2014, 19:02, insgesamt 2-mal geändert.
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frems
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von frems »

John Galt » Fr 17. Jan 2014, 18:59 hat geschrieben:
England hat auch ohne EU Zugriff auf kontinentaleuropäischen Markt. Das Problem ist der immense Machtverlust der EU. Die EU möchte in Europa der Hegemon sein, bislang ist sie das auch noch. Mit Verlust der Briten ist sie es nicht mehr. Die Briten sind schon lange auf dem absteigenden Ast, ein verblasstes Weltreich, das sich mit falschen Vorstellungen an die "EU" geklammert hat. Die Briten brauchen die EU nicht, denn der Zentralismus der EU-Kommission ist oftmals alles andere als wirtschaftlich und politisch sinnvoll für die Nationalstaaten.

Wir haben dann in Zukunft 4 Akteure in Europa. EU, Briten, Türkei und Russland. Moskau/Istanbul/London werden mächtiger sein, als das Nationwirrwarr von Brüssel, wo sich Deutschland mit all den anderen Bettelländern einen Mühlstein um den Hals hängt.

Wenn Macht in $ messen würde, würde die EU 1/6 verlieren. :)
Abwarten. Die britische Wirtschaft läuft schon derzeit Amok gegen einen EU-Austritt des Mobs. Da wird der Handel nicht einfacher und für uns kann's relativ egal sein, ob der Britenrabatt dann Geschichte ist oder nicht. "Brauchen" ist in dem Kontext auch etwas irrsinnig, denn "brauchen" tut man erst einmal gar nichts -- außer gelegentlich aufs Scheißhaus zu gehen. Wir "brauchen" auch keine Marktwirtschaft. Daß es dämlich wäre, auf sie zu verzichten, sollte aber einleuchten. Abgesehen davon, gibt es auch keinen vermeintlichen Zentralismus irgendeiner Kommission.

Und wenn die EU geschlossener und integrierter auftritt, dürfte das England noch weiter isolieren. Wenn die Finanzindustrie dann auch noch von der Insel abwandert, geht's mit dem Land noch weiter steil bergab. Aber klar, man braucht keinen hohen Wohlstand. Man kann auch arm und bedeutungslos glücklich sein.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Elfer »

John Galt » Fr 17. Jan 2014, 19:59 hat geschrieben: England hat auch ohne EU Zugriff auf kontinentaleuropäischen Markt. Das Problem ist der immense Machtverlust der EU. Die EU möchte in Europa der Hegemon sein, bislang ist sie das auch noch. Mit Verlust der Briten ist sie es nicht mehr. Die Briten sind schon lange auf dem absteigenden Ast, ein verblasstes Weltreich, das sich mit falschen Vorstellungen an die "EU" geklammert hat. Die Briten brauchen die EU nicht, denn der Zentralismus der EU-Kommission ist oftmals alles andere als wirtschaftlich und politisch sinnvoll für die Nationalstaaten.

Wir haben dann in Zukunft 4 Akteure in Europa. EU, Briten, Türkei und Russland. Moskau/Istanbul/London werden mächtiger sein, als das Nationwirrwarr von Brüssel, wo sich Deutschland mit all den anderen Bettelländern einen Mühlstein um den Hals hängt.

Wenn Macht in $ messen würde, würde die EU 1/6 verlieren. :)
Dann müssen wir die Briten aber auch nicht immer wieder aus dem Arsch der Amis ziehen. Das schafft mehr Ruhe in Europa und wir sind einen Nehmer los, der sich aus allem raus hält, bis andere mit viel Mühe und Investment die Wege bereitet haben.

Die Gefahr ist viel zu groß, dass die Briten Europa mit einer Lügenpolitik in einen Krieg stürzen.
Zuletzt geändert von Elfer am Freitag 17. Januar 2014, 19:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von frems »

Die EU-Hasser dominieren seit Jahren die britische Öffentlichkeit. Doch seit Premier Cameron ein Referendum über Großbritanniens EU-Austritt angekündigt hat, formiert sich Widerstand. Mit einer neuen Studie trommelt die Wirtschaft für den Verbleib in der Union.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 31553.html
Die britische Regierung will die Wähler in einem Volksentscheid über einen Ausstieg aus der EU abstimmen lassen. Londons Banker sind alarmiert.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u ... 93388.html

Aber da muß man sich in London auch nicht wundern, wenn man über Jahrzehnte für jedes eigene Versagen die Schuld in Brüssel sucht. Krawalle in Vororten? Brüssel! Unternehmen ging Pleite? Brüssel! Mieten sind zu hoch? Brüssel! :rolleyes:
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von John Galt »

frems » Fr 17. Jan 2014, 19:05 hat geschrieben: Abwarten. Die britische Wirtschaft läuft schon derzeit Amok gegen einen EU-Austritt des Mobs. Da wird der Handel nicht einfacher und für uns kann's relativ egal sein, ob der Britenrabatt dann Geschichte ist oder nicht. "Brauchen" ist in dem Kontext auch etwas irrsinnig, denn "brauchen" tut man erst einmal gar nichts -- außer gelegentlich aufs Scheißhaus zu gehen. Wir "brauchen" auch keine Marktwirtschaft. Daß es dämlich wäre, auf sie zu verzichten, sollte aber einleuchten. Abgesehen davon, gibt es auch keinen vermeintlichen Zentralismus irgendeiner Kommission.

Und wenn die EU geschlossener und integrierter auftritt, dürfte das England noch weiter isolieren. Wenn die Finanzindustrie dann auch noch von der Insel abwandert, geht's mit dem Land noch weiter steil bergab. Aber klar, man braucht keinen hohen Wohlstand. Man kann auch arm und bedeutungslos glücklich sein.
Natürlich gibt es den Zentralismus in der EU, der von der Kommission mit seiner one size fits all Politik umgesetz wird. Die Finanzindustrie wird sich eher freuen, wenn sie nicht mehr der Regulierung unterliegt die von 27 anderen Staaten mitbestimmt wird.

Wenn man austritt, kann man sich Bankenregulierung, Sozialtouristen und Pleitestaaten vom Hals halten. Immerhin hat man den Erfolg dann wieder in der eigenen Hand. Unter der EU scheint das Siechtum jedenfalls nicht aufzuhören. Ob es dann ohne EU aufhört ist ungewiss, aber einen Versuch wert.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Helmuth_123 »

frems » Fr 17. Jan 2014, 19:10 hat geschrieben: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 31553.html


http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u ... 93388.html

Aber da muß man sich in London auch nicht wundern, wenn man über Jahrzehnte für jedes eigene Versagen die Schuld in Brüssel sucht. Krawalle in Vororten? Brüssel! Unternehmen ging Pleite? Brüssel! Mieten sind zu hoch? Brüssel! :rolleyes:
Wetter ist Scheiße? Brüssel!... Ach nee, ist in London immer so. :D :p

(Nur zu kurzen Erheiterung.)
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von jack000 »

Adlerauge » Fr 17. Jan 2014, 00:16 hat geschrieben:
Er spielt russisches Roulette
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frems
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von frems »

John Galt » Fr 17. Jan 2014, 19:12 hat geschrieben:
Natürlich gibt es den Zentralismus in der EU, der von der Kommission mit seiner one size fits all Politik umgesetz wird. Die Finanzindustrie wird sich eher freuen, wenn sie nicht mehr der Regulierung unterliegt die von 27 anderen Staaten mitbestimmt wird.

Wenn man austritt, kann man sich Bankenregulierung, Sozialtouristen und Pleitestaaten vom Hals halten. Immerhin hat man den Erfolg dann wieder in der eigenen Hand. Unter der EU scheint das Siechtum jedenfalls nicht aufzuhören. Ob es dann ohne EU aufhört ist ungewiss, aber einen Versuch wert.
Von mir aus sollen sie austreten. Für die EU wär das erst einmal ein Nullsummenspiel. Ihr BIP wird etwas sinken, aber dafür ist ein Querulant weg, der aus irrationalen Gründen vieles blockierte. Welche one-size-fits-all-Politik meinst Du denn? Daß es eine gemeinsame Bankenaufsicht gibt? Davon geht gewiß die Welt unter. Lies doch die zwei verlinkten Artikel.

Den Sozialtourismus gibt es nicht. Und die Briten waren es, die mit am stärksten -- geleitet von ihrer Wirtschaft -- neben dem freien Markt auch den freien Personenverkehr wünschten. Da haben sich viele qualifizierte Europäer über die Jahrzehnte in Großbritannien niedergelassen und für Arbeitsplätze gesorgt. Und nun jammern sie, weil von Millionen Einwanderern nicht jeder ein Arzt ist? Dann müssen sie sich nicht wundern, wenn niemand mehr kommt und sie selbst beim eigenen Nachwuchs immer weiter knausern.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » Fr 17. Jan 2014, 19:13 hat geschrieben:
Wetter ist Scheiße? Brüssel!... Ach nee, ist in London immer so. :D :p

(Nur zu kurzen Erheiterung.)
Sowieso. Aber siehe auch:

Sozialtourismus: Londoner Scheinheiligkeit
http://derstandard.at/1385171583843/Soz ... heiligkeit
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Satori
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Satori »

Und nun jammern sie, weil von Millionen Einwanderern nicht jeder ein Arzt ist?
Nur mal so dazwischen bemerkt: Die vielen Tausend Ärzte, die jetzt nach Nordeuropa einwandern sollen ....

fehlen die nicht dann ? :?: In Südeuropa ?

.
Peter Scholl-Latour: "Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung."
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John Galt
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von John Galt »

frems » Fr 17. Jan 2014, 19:18 hat geschrieben: Von mir aus sollen sie austreten. Für die EU wär das erst einmal ein Nullsummenspiel. Ihr BIP wird etwas sinken, aber dafür ist ein Querulant weg, der aus irrationalen Gründen vieles blockierte. Welche one-size-fits-all-Politik meinst Du denn? Daß es eine gemeinsame Bankenaufsicht gibt? Davon geht gewiß die Welt unter. Lies doch die zwei verlinkten Artikel.

Den Sozialtourismus gibt es nicht. Und die Briten waren es, die mit am stärksten -- geleitet von ihrer Wirtschaft -- neben dem freien Markt auch den freien Personenverkehr wünschten. Da haben sich viele qualifizierte Europäer über die Jahrzehnte in Großbritannien niedergelassen und für Arbeitsplätze gesorgt. Und nun jammern sie, weil von Millionen Einwanderern nicht jeder ein Arzt ist? Dann müssen sie sich nicht wundern, wenn niemand mehr kommt und sie selbst beim eigenen Nachwuchs immer weiter knausern.
Habe ich gelesen. Für die EU wäre es kein Nullsummenspiel. Sie würde immens an Macht verlieren und ein neuer Querulant kann ganz einfach auftauchen. Außer im Europäischen Rat können sie sowieso gar nichts blockieren. One size fits all versucht die EU in allen Bereichen, Banken, Währung, Versicherungen, Industrie, Steuern usw. ich kann dir jetzt nicht alles auflisten was die EU diktiert.

Stell dir vor es gibt Länder, wo man nicht jedem hergelaufenen Bulgaren Kindergeld und Sozialhilfe zahlen will, auch wenn die Zahlen und Auswirkungen nicht gigantisch sind. Das ist aber der Spirit der EU und das Bedürftigkeitsrennen geht weiter, es versuchen sich doch schon alle wie Kletten an Deutschland zu heften und diese ganzen Kletten werden irgendwann auch die Lokomotive runterziehen. Dann hast du das Siechtum in der ganzen EU und dann willst du hoffnungsvoll Richtung Brüssel schauen? :D

Die Briten sind auf langer Sicht Verlierer, die EU aber ist ein stärker Verlierer. Da bringt es nichts auf die in den Artikeln von dir genannten "Anspassungsumstellungen" näher einzugehen, die wird es geben und die werden vielleicht auf kurzer Sicht zu einigem Schaden führen.

Interessant sind aber die langfristigen Weichenstellungen mit den 4 Mächten in Europa. Hier kannst du dir ein Bild davon machen wie es aussehen wird:
http://blog-imgs-52.fc2.com/1/0/r/10ran ... 28a46.jpeg
Da ist nichts mehr mit Hegemonialmacht in Europa.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Helmuth_123 »

Satori » Fr 17. Jan 2014, 19:29 hat geschrieben:
Nur mal so dazwischen bemerkt: Die vielen Tausend Ärzte, die jetzt nach Nordeuropa einwandern sollen ....

fehlen die nicht dann ? :?: In Südeuropa ?

.
Offenbar nicht, sonst würden Sie ja da Arbeit finden.

http://www.lvz-online.de/nachrichten/mi ... 06234.html

http://www.aerzteblatt.de/archiv/133001 ... uer-Aerzte
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von frems »

John Galt » Fr 17. Jan 2014, 19:37 hat geschrieben:
Habe ich gelesen. Für die EU wäre es kein Nullsummenspiel. Sie würde immens an Macht verlieren und ein neuer Querulant kann ganz einfach auftauchen. Außer im Europäischen Rat können sie sowieso gar nichts blockieren. One size fits all versucht die EU in allen Bereichen, Banken, Währung, Versicherungen, Industrie, Steuern usw. ich kann dir jetzt nicht alles auflisten was die EU diktiert.
Nenn doch mal konkrete Beispiele, die so schlecht sind, wenn man sie gemeinsam geregelt und Rechtssicherheit schafft.
Stell dir vor es gibt Länder, wo man nicht jedem hergelaufenen Bulgaren Kindergeld und Sozialhilfe zahlen will, auch wenn die Zahlen und Auswirkungen nicht gigantisch sind. Das ist aber der Spirit der EU und das Bedürftigkeitsrennen geht weiter, es versuchen sich doch schon alle wie Kletten an Deutschland zu heften und diese ganzen Kletten werden irgendwann auch die Lokomotive runterziehen. Dann hast du das Siechtum in der ganzen EU und dann willst du hoffnungsvoll Richtung Brüssel schauen? :D
Ich sag doch, England kann sich gerne komplett isolieren. Stört mich doch nicht. Es ist nur abstrus, wenn gerade die Briten die Freizügigkeit mit aller Macht vorantrieben, aber sich nun darüber aufregen.
Die Briten sind auf langer Sicht Verlierer, die EU aber ist ein stärker Verlierer. Da bringt es nichts auf die in den Artikeln von dir genannten "Anspassungsumstellungen" näher einzugehen, die wird es geben und die werden vielleicht auf kurzer Sicht zu einigem Schaden führen.
Seh ich nicht. Die EU würde vorerst etwas an Bedeutung verlieren, keine Frage, aber langfristig davon profitieren, weil nicht dauernd ein Mitglied wieder ausscherrt. Natürlich könnte das ein anderes Land irgendwann tun. Aber das ist Glaskugelpolitik. Mit "Es könnte xy, auch wenn es keine Hinweise gibt" kann man alles blockieren. Es könnte einen Weltkrieg geben, es könnte ein Meteorit auf die Erde stürzen, Axel Stoll könnte recht behalten.
Interessant sind aber die langfristigen Weichenstellungen mit den 4 Mächten in Europa. Hier kannst du dir ein Bild davon machen wie es aussehen wird:
http://blog-imgs-52.fc2.com/1/0/r/10ran ... 28a46.jpeg
Da ist nichts mehr mit Hegemonialmacht in Europa.
Prognosen über einen solchen Zeitraum find ich immer spitze. :p

Aber nehmen wir an, es würde tatsächlich so eintreten: Rechne alle jetzigen und zukünftigen EU-Staaten, abzüglich Großbritannien, zusammen und stell es gegenüber anderen Ländern, inklusive London. Wo dort den Ton angibt, kann man sich denken.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von John Galt »

Im Europäischen Rat kann auch jeder andere Hinz und Kurz Staat blockieren.

Es ist nun malll ein Unterschied ob du Hegemonialmacht bist oder ob du einen Staatenbund hast, wo 2 andere Machtblöcke so stark sind wie der größte eigene Brocken und die anderen 3 Machtblöcke gemeinsam wo stark sind wie der Staatenbund. Auch wenn die Prognose langfristig ist, bin ich mir sicher, dass die Größenverhältnisse so etwa hinhauen.

Die EU wird sich von den Briten, Türkei und Russen reinreden lassen müssen, denn diese sind gemeinsam stärker. Das ist ein Mächtespielchen auf das die EU mit ihren 27 Köpfchen und potenzieller Blockiererei nicht vorbereitet ist und die werden den kürzeren ziehen. Ich würde das nicht unterschätzen, wie behäbig so ein Staatenbund sein kann.
Zuletzt geändert von John Galt am Freitag 17. Januar 2014, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Elfer »

John Galt » Fr 17. Jan 2014, 20:55 hat geschrieben:Im Europäischen Rat kann auch jeder andere Hinz und Kurz Staat blockieren.
Dann ist es doch gut, wenn weir eine Hinz und Kunz Insel weniger im Rat haben.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von frems »

John Galt » Fr 17. Jan 2014, 19:55 hat geschrieben:Im Europäischen Rat kann auch jeder andere Hinz und Kurz Staat blockieren.
Nee. Die Briten hätten es gerne so.
Seit dem Lissabon-Vertrag kann eine Gruppe von Mitgliedstaaten der EU-Kommission eine Gelbe Karte zeigen, wenn sie einen Richtlinienentwurf ablehnen. Die Kommission nimmt diese Meinung zur Kenntnis, kann sich aber darüber hinwegsetzen. Wir wollen die Gelbe Karte in eine Rote umwandeln und die Kommission zwingen, das Verfahren zu stoppen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 43694.html

Lediglich bei Vertragsänderungen kann der britische Mob sich wieder für seine Wähler profilieren. Zudem: Die Rolle des Rats, wie auch der Kommission, kann -- und sollte man, meiner Meinung nach -- ändern. Das wird bloß mit Briten schwieriger als ohne. Deine Graphik zeigt ja auch selbst: Die europäischen Länder sind einzeln ziemlich bedeutungslos. Deutschland könnte noch international mit den anderen großen Volkswirtschaften mitreden, aber das war's. Und ob das in einigen Jahrzehnten noch der Fall ist, darf bezweifelt werden. Daher ist die europäische Integration auch sinnvoll. Großbritannien wird da niemanden interessieren. Die haben eh genug Probleme.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von John Galt »

frems » Fr 17. Jan 2014, 19:59 hat geschrieben: Nee. Die Briten hätten es gerne so.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 43694.html

Lediglich bei Vertragsänderungen kann der britische Mob sich wieder für seine Wähler profilieren. Zudem: Die Rolle des Rats, wie auch der Kommission, kann -- und sollte man, meiner Meinung nach -- ändern. Das wird bloß mit Briten schwieriger als ohne. Deine Graphik zeigt ja auch selbst: Die europäischen Länder sind einzeln ziemlich bedeutungslos. Deutschland könnte noch international mit den anderen großen Volkswirtschaften mitreden, aber das war's. Und ob das in einigen Jahrzehnten noch der Fall ist, darf bezweifelt werden. Daher ist die europäische Integration auch sinnvoll. Großbritannien wird da niemanden interessieren. Die haben eh genug Probleme.
Und Europa ohne GB ist sorgenlos? Jeder kleine Furzstaat kann die benötigte Veränderung der Union ebenfalls blockieren, mir ging es da nicht um Richtlinien der Kommission, dort geht es eben nicht. Nur bei der Vision von der Zukunft können die Briten blockieren und das mit Recht, denn wohin soll die Reise gehen? Mehr Integration? Nachdem das ökonomische Experiment mit dem Euro total fehlgeschlagen ist? Ein europäisches Sozialsystem mit einer europäischen Zwangskrankenversicherung? Da kriegen die Bürokraten in Brüssel bestimmt schon beim Klang feuchte Höschen.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von frems »

John Galt » Fr 17. Jan 2014, 20:06 hat geschrieben:
Und Europa ohne GB ist sorgenlos? Jeder kleine Furzstaat kann die benötigte Veränderung der Union ebenfalls blockieren, mir ging es da nicht um Richtlinien der Kommission, dort geht es eben nicht. Nur bei der Vision von der Zukunft können die Briten blockieren und das mit Recht, denn wohin soll die Reise gehen? Mehr Integration? Nachdem das ökonomische Experiment mit dem Euro total fehlgeschlagen ist? Ein europäisches Sozialsystem mit einer europäischen Zwangskrankenversicherung? Da kriegen die Bürokraten in Brüssel bestimmt schon beim Klang feuchte Höschen.
Wer redet von sorgenlos? England ist seit Langem ein Problemkind. Und das Problem wäre man weitestgehend los. Deshalb fließen natürlich nicht Milch und Honig.

Der Euro ist ja nicht fehlgeschlagen, im Gegenteil. Die Reise wird sicherlich in Richtung mehr Integration gehen. Ob da mal eine "Europäische Föderation" draus wird oder nicht, weiß natürlich keiner. Kann auch sein, daß man europaweit meint, mit nationalistischem Protektionismus würde man das Paradies in ZEiten der Globalisierung ausrufen. Soll bloß keiner später sagen, sie hätten von nichts gewußt.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Teamchef »

frems » Fr 17. Jan 2014, 22:59 hat geschrieben:Deutschland könnte noch international mit den anderen großen Volkswirtschaften mitreden, aber das war's. Und ob das in einigen Jahrzehnten noch der Fall ist, darf bezweifelt werden. Daher ist die europäische Integration auch sinnvoll. Großbritannien wird da niemanden interessieren. Die haben eh genug Probleme.
Japan ist wirtschaftlich ein Riese. 2 Jahrzehnte auf Platz 2 hinter den USA, heute auf Platz 3 hinter USA und China.

War oder ist Japan ein bedeutender Global Player ? Nein. Wirtschaftliche Macht alleine reicht nicht. Es ist nur ein Baustein. Man muss in bestimmten Gebieten über Einfluss verfügen (wie ehemalige Kolonialstaaten wie F oder GB oder die USA) und mann muss militärische Fähigkeiten besitzen die nur wenige haben einschliesslich Atomwaffen.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von John Galt »

frems » Fr 17. Jan 2014, 20:08 hat geschrieben: Wer redet von sorgenlos? England ist seit Langem ein Problemkind. Und das Problem wäre man weitestgehend los. Deshalb fließen natürlich nicht Milch und Honig.

Der Euro ist ja nicht fehlgeschlagen, im Gegenteil. Die Reise wird sicherlich in Richtung mehr Integration gehen. Ob da mal eine "Europäische Föderation" draus wird oder nicht, weiß natürlich keiner. Kann auch sein, daß man europaweit meint, mit nationalistischem Protektionismus würde man das Paradies in ZEiten der Globalisierung ausrufen. Soll bloß keiner später sagen, sie hätten von nichts gewußt.
Der europäische Protektionismus ist da nicht unbedingt besser. Ein Kerl hat sich einen Bitcoin-Miner aus China bestellt, der landete dann beim Zoll und der Bundesnetzagentur weil irgendein dummer EU-Kleber nicht drauf wahr. Das ist natürlich viel besser. :D

Europäische Föderation = Mehr Entrechtung der Individuen, mehr Bürokratie und mehr Schuldensozialismus? Klingt gut.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von frems »

Teamchef » Fr 17. Jan 2014, 20:13 hat geschrieben: Japan ist wirtschaftlich ein Riese. 2 Jahrzehnte auf Platz 2 hinter den USA, heute auf Platz 3 hinter USA und China.

War oder ist Japan ein bedeutender Global Player ? Nein. Wirtschaftliche Macht alleine reicht nicht. Es ist nur ein Baustein. Man muss in bestimmten Gebieten über Einfluss verfügen (wie ehemalige Kolonialstaaten wie F oder GB oder die USA) und mann muss militärische Fähigkeiten besitzen die nur wenige haben einschliesslich Atomwaffen.
Wer sagt, daß wirtschaftliche Macht alleine ausreicht? Es sind aber vor allem wirtschaftliche Gründe, wieso Frankreich und Großbritannien nichts mehr zu melden haben. Da hilft auch ein kleiner Einsatz in Mali nicht viel. Waffenfetischismus reicht alleine nun einmal nicht.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Teamchef »

frems » Fr 17. Jan 2014, 23:15 hat geschrieben: Wer sagt, daß wirtschaftliche Macht alleine ausreicht? Es sind aber vor allem wirtschaftliche Gründe, wieso Frankreich und Großbritannien nichts mehr zu melden haben. Da hilft auch ein kleiner Einsatz in Mali nicht viel. Waffenfetischismus reicht alleine nun einmal nicht.
Wirtschaftlich steht Deutschland international auf Platz 4. Frankreich auf Platz 5 und Großbritannien auf Platz 6. Ich sehe keinen so großen Unterschied wirtschaftlich.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von frems »

Teamchef » Fr 17. Jan 2014, 20:23 hat geschrieben: Wirtschaftlich steht Deutschland international auf Platz 4. Frankreich auf Platz 5 und Großbritannien auf Platz 6. Ich sehe keinen so großen Unterschied wirtschaftlich.
Weil die Rangliste alleine nicht viel sagt. Ansonsten würdest Du wohl auch keinen großen Unterschied zwischen Platz 1 und 2 sehen, oder? Zudem geht's neben der Größe auch um die Entwicklung. Und da sind für Großbritannien und Frankreich die Aussichten weniger rosig. Ist in Europa doch auch nicht anders. Da läuft der Hase danach, was Berlin wünscht. Frankreich und erst recht London sind da nicht mehr auf einer Augenhöhe. Kann man natürlich erst einmal schlecht finden, wenn Deutschland zu einflußreich ist. Aber so ist es derzeit nun einmal (noch). Da helfen auch keine Atombomben. Will man in Washington oder Peking wissen, was in Europa eigentlich derzeit geht, wird in Deutschland das Telefon klingeln.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von De Boer »

frems » Fri 17. Jan 2014, 19:26 hat geschrieben: Da läuft der Hase danach, was Berlin wünscht. Frankreich und erst recht London sind da nicht mehr auf einer Augenhöhe. Kann man natürlich erst einmal schlecht finden, wenn Deutschland zu einflußreich ist. Aber so ist es derzeit nun einmal (noch). Da helfen auch keine Atombomben. Will man in Washington oder Peking wissen, was in Europa eigentlich derzeit geht, wird in Deutschland das Telefon klingeln.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Ove Haithabu »

frems » Fri 17. Jan 2014, 19:18 hat geschrieben: Von mir aus sollen sie austreten. Für die EU wär das erst einmal ein Nullsummenspiel.
Unterm Strich verlieren alle dabei. Großbritannien mag zwar nicht besonders konstruktiv sein, wenn es um europäische Entscheidungen geht aber unterm Strich ist es ein Geber- und kein Nehmerland. Abgesehen davon ist es immer schade wenn jemand geht denn die Idee ist ja dass man gemeinsam was erreicht und nicht dass jeder auf sich selber gestellt ist. Und Großbritannien verliert auch; auch wenn die es nicht wahrhaben wollen denn die Vorteile der EU sind den meisten Briten wahrscheinlich gar nicht bewusst. Den werden die Augen schon aufgehen wenn sie plötzlich wieder Zölle auf europäische Waren wie italienische Schuhe, französischen Wein und deutsche Autos zahlen dürfen. Oder wenn der britische Krempel in Europa aufgrund von Zöllen entsprechend teurer wird. Ferner werden sich die Briten beschweren wenn Sie nach drei Monaten in Europa eine Aufenthaltsgenehmigung brauchen oder wenn das Thames Valley für europäische Arbeitnehmer im Bank- oder IT Bereich plötzlich uninteressanter wird weil man dort fortan ein Visum braucht um zu arbeiten - in Frankfurt, Dublin oder Barcelona aber nicht. Vielleicht denken die Briten ja dass man denen eine Extrawurst brät damit sie nach EU-Austritt nicht auf die Vorteile verzichten müssen.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Subutai »

frems » Fr 17. Jan 2014, 18:21 hat geschrieben: England braucht den kontinentaleuropäischen Markt mehr als umgekehrt. Zudem ist ein populistischer Blockierer weniger im Bunde. Wo ist das Problem? :?:
Wenn GB austritt und vormacht, dass ein Austritt nicht das Ende für ein Land bedeutet, ist die EU am Ende. ;)
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Sir Porthos »

Subutai » Fr 17. Jan 2014, 21:26 hat geschrieben: Wenn GB austritt und vormacht, dass ein Austritt nicht das Ende für ein Land bedeutet, ist die EU am Ende. ;)
Nö, die EU wird dadurch um einiges handlungsfreier.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Satori »

;) Da steht aber: Jede Abwanderung von Ärzten wirkt sich nachteilig auf die jeweilige Gesundheitsversorgung aus – vor allem in „Randlagen“ Europas. Die betroffenen Länder, Kommunen und Unternehmen verlieren nicht nur ihre Ärzte, sondern auch die Investitionen in deren Aus- und Weiterbildung. Im Wettbewerb um Ärzte sind EU-Regionen mit schwächerer Wirtschaftskraft benachteiligt (Grafik) – und das bei nahezu identischen Herausforderungen im Hinblick auf den medizinischen Fortschritt und den demografischen Wandel. - aerzteblatt. Übrigens von 2012

-
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Satori »

Sir Porthos » Fr 17. Jan 2014, 21:32 hat geschrieben:
Nö, die EU wird dadurch um einiges handlungsfreier.
Vielleicht auch kleiner: Luxemburg, Belgien .. reicht doch.

ALLE werden dann handlungsfreier. :cool:

.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Subutai »

Sir Porthos » Fr 17. Jan 2014, 21:32 hat geschrieben:
Nö, die EU wird dadurch um einiges handlungsfreier.
Das ist Unsinn. Ich sag dir mal was passieren würde wenn GB tatsächlich austreten sollte:

1. Die Briten werden den EU-Markt nicht verlassen, falls Deutschland und Frankreich versuchen sollten, dass zu verhindern, werden Staaten die eine zu große Machtzunahme Dtls befürchten, das verhindern. Polen, Tchechien, Norwegen würden mir da sofort einfallen.

2. Diese Staaten würden genau beobachten wie es Großbritanien danach geht und falls sie Merken, dass GB wirtschaftlich genausogut oder gar besser dasteht werden sie selber auch austreten und im EU-Martk verbleiben wollen. Falls das verhindert werden sollte, wird es einfach eine neue EU unter britischer Führung geben die veruschen wird die EU unter deutscher Führung einzudämmen. Die USA dürften diese unterstützen.

Eine ganz neue Dynamik würde entstehen, das am Ende nicht gut für Dtl ausgehen dürfte, das zumindest zeigt die Geschichte Europas.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Adam Smith »

Subutai » Fr 17. Jan 2014, 21:43 hat geschrieben: Das ist Unsinn. Ich sag dir mal was passieren würde wenn GB tatsächlich austreten sollte:

1. Die Briten werden den EU-Markt nicht verlassen, falls Deutschland und Frankreich versuchen sollten, dass zu verhindern, werden Staaten die eine zu große Machtzunahme Dtls befürchten, das verhindern. Polen, Tchechien, Norwegen würden mir da sofort einfallen.
So ein Austritt wäre doch dann witzlos.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Subutai »

Adam Smith » Fr 17. Jan 2014, 21:45 hat geschrieben:
So ein Austritt wäre doch dann witzlos.
Warum denn? Die Brieten wollen den gemeinsamen Markt, wollen aber ihre politische Eigenständigkeit bewahren und da sind sie nicht die Einzigen. Das ist ein legitimes Verlangen.
Zuletzt geändert von Subutai am Freitag 17. Januar 2014, 21:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Subutai »

Ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen, wenn ich immer wieder von deutschen Usern lese, GB solle doch austreten, danach würde es der EU besser gehen usw.

Da geht mir nur eins durch den Kopf, ach ihr armen ahnungslosen Dumpfbacken... :)
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Adam Smith »

Subutai » Fr 17. Jan 2014, 21:57 hat geschrieben:Ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen, wenn ich immer wieder von deutschen Usern lese, GB solle doch austreten, danach würde es der EU besser gehen usw.

Da geht mir nur eins durch den Kopf, ach ihr armen ahnungslosen Dumpfbacken... :)
Dann soll doch Großbritannien austreten. Die haben doch die Finanzstadt London die von der EU lebt.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Praia61 »

Satori » Fr 17. Jan 2014, 19:29 hat geschrieben:
Nur mal so dazwischen bemerkt: Die vielen Tausend Ärzte, die jetzt nach Nordeuropa einwandern sollen ....

fehlen die nicht dann ? :?: In Südeuropa ?

.
Nicht, wenn die Kranken gleich mit kommen :eek:
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Satori »

Praia61 » Fr 17. Jan 2014, 22:11 hat geschrieben: Nicht, wenn die Kranken gleich mit kommen :eek:
:thumbup: Logische Antwort danke.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Adam Smith »

Subutai » Fr 17. Jan 2014, 21:57 hat geschrieben:Ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen, wenn ich immer wieder von deutschen Usern lese, GB solle doch austreten, danach würde es der EU besser gehen usw.

Da geht mir nur eins durch den Kopf, ach ihr armen ahnungslosen Dumpfbacken... :)
Dann soll doch Großbritannien austreten.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von John Galt »

Subutai » Fr 17. Jan 2014, 21:57 hat geschrieben:Ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen, wenn ich immer wieder von deutschen Usern lese, GB solle doch austreten, danach würde es der EU besser gehen usw.

Da geht mir nur eins durch den Kopf, ach ihr armen ahnungslosen Dumpfbacken... :)
Hochmut kommt vor dem Fall, die Doitschen sind da schon ein paar Mal auf die Fresse gefallen mit ihren Einschätzungen.

Man kann auch Handel in Europa betreiben ohne EU-Mitglied zu sein, dass haben viele in ihren Köpfen noch nicht kapiert.
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Re: Cameron lässt Briten über EU-Austritt abstimmen.

Beitrag von Satori »

John Galt » Fr 17. Jan 2014, 23:11 hat geschrieben:
Hochmut kommt vor dem Fall, die Doitschen sind da schon ein paar Mal auf die Fresse gefallen mit ihren Einschätzungen.

Man kann auch Handel in Europa betreiben ohne EU-Mitglied zu sein, dass haben viele in ihren Köpfen noch nicht kapiert.
Yepp :thumbup:

Die ganze Welt versteht die Deutschen nicht, wie konnte man dieses Gütesiegel 'made in Germany' einfach so aufgeben. :?:
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