Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

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Gutmensch
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Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Gutmensch »

Israel ebnet Weg für Friedensverhandlungen - mehr als 100 palästinensische Gefangene kommen frei

Die israelische Regierung hat eine Vorleistung für den Beginn neuer Friedensverhandlungen mit den Palästinensern erbracht. Das Kabinett von Ministerpräsident Netanjahu billigte die Freilassung von mehr als 100 arabischen Gefangenen aus israelischer Haft. Die Entscheidung war in der Koalition umstritten. 13 Minister votierten für die Vorlage, sieben stimmten dagegen und zwei Kabinettsmitglieder enthielten sich. Unter den seit mehr als 20 Jahren Inhaftierten befinden sich auch Extremisten, die wegen Mordes an israelischen Staatsbürgern im Gefängnis sitzen. Außerdem sprach sich das Kabinett formell für die Wiederaufnahme der Friedensgespräche aus, die am Dienstag in Washington beginnen.

http://www.dradio.de/nachrichten/201307282000/2

Es bleibt nur zu hoffen, dass Abbas nicht noch weitere Ausreden parat hat, um die Friedensverhandlungen weiterhin zu boykottieren. Israel setzt wieder alle Hebel in Bewegung und lässt 100 palästinensische Verbrecher frei, damit wird den Forderungen des palästinensischen Oberhaupts Rechnung getragen.
Befremdlich ist, dass kein Nahostbesorgter Friedensaktivist die anstehenden Friedensverhandlungen überhaupt zur Kenntnis nimmt.
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relativ
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von relativ »

Gutmensch » Mo 29. Jul 2013, 09:18 hat geschrieben:Israel ebnet Weg für Friedensverhandlungen - mehr als 100 palästinensische Gefangene kommen frei

Die israelische Regierung hat eine Vorleistung für den Beginn neuer Friedensverhandlungen mit den Palästinensern erbracht. Das Kabinett von Ministerpräsident Netanjahu billigte die Freilassung von mehr als 100 arabischen Gefangenen aus israelischer Haft. Die Entscheidung war in der Koalition umstritten. 13 Minister votierten für die Vorlage, sieben stimmten dagegen und zwei Kabinettsmitglieder enthielten sich. Unter den seit mehr als 20 Jahren Inhaftierten befinden sich auch Extremisten, die wegen Mordes an israelischen Staatsbürgern im Gefängnis sitzen. Außerdem sprach sich das Kabinett formell für die Wiederaufnahme der Friedensgespräche aus, die am Dienstag in Washington beginnen.

http://www.dradio.de/nachrichten/201307282000/2

Es bleibt nur zu hoffen, dass Abbas nicht noch weitere Ausreden parat hat, um die Friedensverhandlungen weiterhin zu boykottieren. Israel setzt wieder alle Hebel in Bewegung und lässt 100 palästinensische Verbrecher frei, damit wird den Forderungen des palästinensischen Oberhaupts Rechnung getragen.
Befremdlich ist, dass kein Nahostbesorgter Friedensaktivist die anstehenden Friedensverhandlungen überhaupt zur Kenntnis nimmt.
Nun, ich denke mal der entscheidene Punkt für eine wirkliche Chance auf Frieden, bzw. erfolgsversprechende Friedensverhandlungen, wird nicht diese Gefangenenfreilassung sein. Da sind andere Themen viel wichtiger, z.B. der Siedlungsbau und die dadurch entstehende illegale Landnahme. Aus Sicht der Palästinenser und der meisten Moslems, ist dies wohl die weit aus größere Hürde die zu nehmen ist.
Ich bezweifle allerdings, daß die mom. Regierung Israels da eine friedensstiftende Lösung anbieten kann.
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Blickwinkel
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Blickwinkel »

Dazu eine weitere gute Nachricht für Israel und den Frieden:

Wirtschaft in Gaza: Geschlossene Schmuggler-Tunnel könnten Hamas ruinieren

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 11440.html

Kein guter Monat für die Hamas, ich bin mal gespannt, ob sie dadurch an den Verhandlungstisch gezwungen wird oder ob wieder westliche Hilfslieferungen aushelfen sollen, obwohl es dafür keinen zwingenden Grund gibt, denn auch zahlreiche andere Araber leben in Armut (z.B. in Ägypten).
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Liegestuhl »

relativ » Mo 29. Jul 2013, 10:27 hat geschrieben: Ich bezweifle allerdings, daß die mom. Regierung Israels da eine friedensstiftende Lösung anbieten kann.
Wenn die israelische Regierung davon ausgehen würde, dass sie keine friedensstiftende Lösung anbieten kann, würde sie nicht im Vorfeld die inhaftierten Mörder freilassen. Das hätte nur wenig Sinn. Ich meine, dass Netanyahu mit dieser Maßnahme zeigt, dass Israel durchaus an einem Frieden interessiert ist und auch daran glaubt.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Gutmensch »

Liegestuhl » Mo 29. Jul 2013, 10:36 hat geschrieben:
Wenn die israelische Regierung davon ausgehen würde, dass sie keine friedensstiftende Lösung anbieten kann, würde sie nicht im Vorfeld die inhaftierten Mörder freilassen. Das hätte nur wenig Sinn. Ich meine, dass Netanyahu mit dieser Maßnahme zeigt, dass Israel durchaus an einem Frieden interessiert ist und auch daran glaubt.

Das meine ich auch. Man kann nicht erwarten, dass eine Seite (Israel) in Friedensverhandlungen eintritt und gleichzeitig die Maximal-Forderungen der anderen Partei (Palästinenser) im Vorfeld bereits erfüllt. Worüber soll man dann noch verhandeln?
Wer diese Vorgehensweise als einzig richtig betrachtet, will defacto keinen Frieden. Zum Frieden gehören schmerzhafte Kompromisse beider Seiten, die auf dem Verhandlungstisch gelöst werden müssen.
Bislang werden aber nur Israel Vorbedingungen abverlangt, nun erfüllt Israel die Vorbedingungen und es ist dann auch nicht recht.
Zuletzt geändert von Gutmensch am Montag 29. Juli 2013, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von fred76 »

Liegestuhl » Mo 29. Jul 2013, 09:36 hat geschrieben:Wenn die israelische Regierung davon ausgehen würde, dass sie keine friedensstiftende Lösung anbieten kann, würde sie nicht im Vorfeld die inhaftierten Mörder freilassen. Das hätte nur wenig Sinn. Ich meine, dass Netanyahu mit dieser Maßnahme zeigt, dass Israel durchaus an einem Frieden interessiert ist und auch daran glaubt.
Das ist doch totaler Unsinn.
Die Leute, die seit mehr als 20 Jahren im Gefängnis sitzen, haben ihre Strafe weitestgehend abgesessen. Da reißt sich ein Netanjahu kein Bein aus. Wenn Israel auf Frieden scharf wäre, wäre es kein Problem, in den Siedlungen, die eh aufgelöst werden müssten, einen Baustopp anzuordnen.

Aber genau dieser Punkt ist eben innenpolitisch nicht durchsetzbar. Wenn Netanjahu nicht mal für Friedensgespräche einen Baustopp durchbringt, wird er für Frieden erst recht keinen Rückbau der Siedlungen durchsetzen können.
(Vom "wollen" reden wir lieber gar nicht erst)

In meinen Augen war das Thema Gefangenenfreilassung ein schwerwiegender, strategischer Fehler von Abbas. Deren Freilassung steht nun wirklich in keinem erkennbaren Zusammenhang zu den Friedensgesprächen. Mit dieser unsinnigen Forderung hat er Israel ein riesen Schlupfloch aufgerissen.
Die wirklich wichtigen Themen kann er nun nicht mehr durchsetzen (schließlich ist Israel ja bereits entgegen gekommen, um dem Frieden eine Chance zu geben, hüstel) und wenn er sich dann weigert, zu verhandeln, ist der schwarze Peter bei ihm.

Das die Friedensverhandlungen scheitern werden ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Die politischen Rahmenbedingungen haben sich auf beiden Seiten nicht verbessert, es ist also Unsinn anzunehmen, dass jetzt ein Frieden möglich sein soll, der seit Jahrzenten nicht zu packen war.

Schuld hat aber diesmal wirklich Abbas. Israel so billig aus der Verantwortung zu lassen müsste eigentlich bestraft werden.
Zuletzt geändert von fred76 am Montag 29. Juli 2013, 11:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von fred76 »

Gutmensch » Mo 29. Jul 2013, 09:47 hat geschrieben:Das meine ich auch. Man kann nicht erwarten, dass eine Seite (Israel) in Friedensverhandlungen eintritt und gleichzeitig die Maximal-Forderungen der anderen Partei (Palästinenser) im Vorfeld bereits erfüllt.
Ein Baustopp in den Siedlungen ist keine Maximalforderung, ebenso wenig wie die Grenzen vor Beginn des Krieges als Verhandlungsgrundlage zu fordern.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Kavenzmann »

fred76 » Montag 29. Juli 2013, 11:10 hat geschrieben:Schuld hat aber diesmal wirklich Abbas. Israel so billig aus der Verantwortung zu lassen müsste eigentlich bestraft werden.
Von wem? Wie? Auf welcher Rechtsgrundlage? :cool:
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Kavenzmann »

fred76 » Montag 29. Juli 2013, 11:13 hat geschrieben:Ein Baustopp in den Siedlungen ist keine Maximalforderung, ebenso wenig wie die Grenzen vor Beginn des Krieges als Verhandlungsgrundlage zu fordern.

Welche Grenzen vor welchem Krieg?

Vor 1948? Die Waffenstillstandslinie von 1967 ist bekanntlich KEINE Grenze!
LOL :D :cool: :p
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Gutmensch »

fred76 » Mo 29. Jul 2013, 11:10 hat geschrieben:
Das ist doch totaler Unsinn.
Die Leute, die seit mehr als 20 Jahren im Gefängnis sitzen, haben ihre Strafe weitestgehend abgesessen. Da reißt sich ein Netanjahu kein Bein aus. Wenn Israel auf Frieden scharf wäre, wäre es kein Problem, in den Siedlungen, die eh aufgelöst werden müssten, einen Baustopp anzuordnen.

Aber genau dieser Punkt ist eben innenpolitisch nicht durchsetzbar.

In meinen Augen war das Thema Gefangenenfreilassung ein schwerwiegender, strategischer Fehler von Abbas. Deren Freilassung steht nun wirklich in keinem erkennbaren Zusammenhang zu den Friedensgesprächen. Mit dieser unsinnigen Forderung hat er Israel ein riesen Schlupfloch aufgerissen.
Die wirklich wichtigen Themen kann er nun nicht mehr durchsetzen (schließlich ist Israel ja bereits entgegen gekommen, um dem Frieden eine Chance zu geben, hüstel) und wenn er sich dann weigert, zu verhandeln, ist der schwarze Peter bei ihm.

Das die Friedensverhandlungen scheitern werden ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Die politischen Rahmenbedingungen haben sich auf beiden Seiten nicht verbessert, es ist also Unsinn anzunehmen, dass jetzt ein Frieden möglich sein soll, der seit Jahrzenten nicht zu packen war.

Schuld hat aber diesmal wirklich Abbas. Israel so billig aus der Verantwortung zu lassen müsste eigentlich bestraft werden.

Jetzt stehen endlich Friedensverhandlungen an und das bedauerst du? Die freizulassenden Verbrecher sind natürlich nicht welche, die sowieso ihre Strafe absaßen, es sind welche, die sonst noch Jahre absitzen müssten.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von fred76 »

Kavenzmann » Mo 29. Jul 2013, 10:13 hat geschrieben:Von wem? Wie? Auf welcher Rechtsgrundlage? :cool:
Von seinen eigenen Leuten. Für soviel Dummheit müssten die ihm verprügeln, bis er lacht.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Wolverine »

Kavenzmann » Mo 29. Jul 2013, 10:15 hat geschrieben:
Welche Grenzen vor welchem Krieg?

Vor 1948? Die Waffenstillstandslinie von 1967 ist bekanntlich KEINE Grenze!
LOL :D :cool: :p
Es ist nicht zu fassen. Die Israelkritiker negieren immer wieder, dass die arabischen Staaten Israel überfallen haben, um das gesamte Land zu übernehmen und unter sich aufzuteilen und dann kommen die Maximalforderungen nach Belohnung für einen Angriffskrieg. Ich kann nicht verstehen, dass vernünftige Menschen(scheinbar) nach 65 Jahren immer noch nicht festgestellt haben, dass die aktuelle Strategie rückwärtsgewandt ist und niemals zu einer Lösung führen wird.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Gutmensch »

fred76 » Mo 29. Jul 2013, 11:13 hat geschrieben: Ein Baustopp in den Siedlungen ist keine Maximalforderung, ebenso wenig wie die Grenzen vor Beginn des Krieges als Verhandlungsgrundlage zu fordern.

Das sind Maximalforderungen. Mehr wird es nicht geben und wenn die Palästinenser einen Staat UND Frieden mit Israel wollen, werden sie von ihren illusorischen Maximalforderungen abrücken müssen. Ebenso wird auch Israel Kompromisse eingehen müssen und Siedlungen auflösen/ bzw. gegen Land austauschen sowie die Verwaltung Ost-Jerusalems den Palästinensern abtreten unter der Auflage die Stadt bleibe weiterhin ungeteilt und Juden sowie Christen dürfen sich wie bisher im Ostteil frei und sicher bewegen, um ihre Heiligstätten zu besuchen.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von fred76 »

Gutmensch » Mo 29. Jul 2013, 10:18 hat geschrieben:

Jetzt stehen endlich Friedensverhandlungen an und das bedauerst du? Die freizulassenden Verbrecher sind natürlich nicht welche, die sowieso ihre Strafe absaßen, es sind welche, die sonst noch Jahre absitzen müssten.
Du solltest mein Posting richtig lesen.
Ich bedaure nicht die Friedensverhandlungen, sondern bin wütend darüber, das Abbas Israel so billig davonkommen lässt und die Verhandlungen jetzt schon gescheitert sind.

Männer, die seit mehr als 20 Jahren sitzen, haben ihre Strafe weitestgehend abgesessen. 10 Jahre mehr machen die Leute weder besser noch weniger gefährlich. Die Freilassung tut niemandem weh.

Aber mit dieser unsinnigen Forderung von Abbas hat er Israel die Möglichkeit gegeben, sich vor den wichtigen Themen zu drücken. Was für ein Fehler. Damit kann Israel dem Druck von Kerry elegant ausweichen und den Ball Abbas zurückspielen, der diesen nun unmöglich parieren kann.
Zuletzt geändert von fred76 am Montag 29. Juli 2013, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Wolverine »

fred76 » Mo 29. Jul 2013, 10:10 hat geschrieben: Schuld hat aber diesmal wirklich Abbas. Israel so billig aus der Verantwortung zu lassen müsste eigentlich bestraft werden.
Schuld hatten immer Abbas oder seine Vorgänger.
Der Hauptgrund sehe ich darin, dass die Palästinenser tatsächlich nicht wirklich kompromissbereit sind und einer Zweistaatenlösung, wie sie mittlerweile selbst Israels mitterechtes Parteienspektrum im Prinzip vorsieht, niemals zustimmen werden. Sie lehnen grundsätzlich die Existenz Israels ab und erstreben nichts anderes als ein unabhängiges Palästina. Sämtliche diplomatischen Anstrengungen seitens der Palästinenser sind insofern als reine Augenwischerei zu betrachten, da sie diese nur deshalb betreiben, um ernsthaften Verhandlungen aus dem Weg zu gehen. Verhandlungen werden also lediglich um der Verhandlungen willen betrieben, um insbesondere einer allfälligen Schuldzuweisung der restlichen Welt aus dem Weg zu gehen. Ziel dieser Taktik ist es, in jedem Fall eine Zweistaatenlösung zu verhindern. Die Geschichte der letzten hundert Jahre scheint das doch zu beweisen: Bereits 1937 lehnten sie die Zweistaatenlösung der britischen Peel-Kommission ab, das Gleiche passierte 1947, als die UNO eine Zweistaatenlösung anbot. In jüngerer Zeit, wir blicken lediglich etwa zehn bis elf Jahre zurück, schlugen die Palästinenser unter Führung Yassir Arafats die Vorschläge des damaligen israelischen Premierministers Ehud Barak sowie des US-amerikanischen Präsidenten Bill Clinton in Camp David aus. Ebenso schien 2008 bei den Verhandlungen zwischen Ehud Olmert und Mahmud Abbas keine Einigung möglich. Nicht, dass Abbas tatsächlich «nein» sagte; er nahm zu den Vorschlägen von israelischer Seite einfach nicht Stellung, was letztlich auf ein «Nein» hinauslief.
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=j ... 3TmUcHEtDQ
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von fred76 »

Gutmensch » Mo 29. Jul 2013, 10:24 hat geschrieben:

Das sind Maximalforderungen.
Das ist deine Meinung und die sei dir zugestanden, genau wie sich jeder andere dazu eine andere Meinung bilden kann.
Wenn du einen Baustopp schon als Maximalforderung betrachtest, frage ich mich, was du in den Verhandlungen überhaupt als verhandelbar ansiehst.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Gutmensch »

fred76 » Mo 29. Jul 2013, 11:25 hat geschrieben: Du solltest mein Posting richtig lesen.
Ich bedaure nicht die Friedensverhandlungen, sondern bin wütend darüber, das Abbas Israel so billig davonkommen lässt und diese damit jetzt schon gescheitert sind.

Männer, die seit mehr als 20 Jahren sitzen, haben ihre Strafe weitestgehend abgesessen. 10 Jahre mehr machen die Leute weder besser noch weniger oder mehr gefährlich. Die Freilassung tut niemandem weh.

Aber mit dieser unsinnigen Forderung von Abbas hat er Israel die Möglichkeit gegeben, sich vor den wichtigen Themen zu drücken. Was für ein Fehler. Damit kann Israel dem Druck von Kerry elegant ausweichen und den Ball Abbas zurückspielen, der den nun unmöglich parieren kann.

Es ist gut, wenn die Palästinenser endlich an den Verhandlungstisch zurückkehren. Ohne Verhandlungen wird es keine Lösung und keinen Frieden geben. Gefangene, die 10 Jahre vorzeitig entlassen werden, freuen sich darüber. Das sind potentiell 10 Jahre mehr in Freiheit, sofern sie diese in Frieden und ohne weiteres Morden verleben wollen.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Gutmensch »

fred76 » Mo 29. Jul 2013, 11:29 hat geschrieben: Das ist deine Meinung und die sei dir zugestanden, genau wie sich jeder andere dazu eine andere Meinung bilden kann.
Wenn du einen Baustopp schon als Maximalforderung betrachtest, frage ich mich, was du in den Verhandlungen überhaupt als verhandelbar ansiehst.

In den Verhandlungen wird man die Siedlungen überhaupt in Frage stellen. Das geht dann weit über einen Baustopp hinaus.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Liegestuhl »

Wolverine » Mo 29. Jul 2013, 11:27 hat geschrieben: Schuld hatten immer Abbas oder seine Vorgänger.
Das kategorische Nein der Palästinenser sind und waren die stärksten Waffen des Zionismus.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von fred76 »

Gutmensch » Mo 29. Jul 2013, 10:29 hat geschrieben:Es ist gut, wenn die Palästinenser endlich an den Verhandlungstisch zurückkehren. Ohne Verhandlungen wird es keine Lösung und keinen Frieden geben. Gefangene, die 10 Jahre vorzeitig entlassen werden, freuen sich darüber. Das sind potentiell 10 Jahre mehr in Freiheit, sofern sie diese in Frieden und ohne weiteres Morden verleben wollen.
Persönliche Interessen der Gefangenen waren nicht das Thema. Im Kontext der Friedensgespräche war diese Forderung von Abbas nicht nur absolut überflüssig, sondern massiv schädlich.
Israel hätte überhaupt nur verhandelt, weil Druck von außen da war.
Nun kann sich Netanjahu entspannt auf die Position zurückziehen, er hätte für das Gelingen der Friedensgespräche alles getan -> ohne das er dazu überhaupt irgendein wichtiges Thema anfassen musste.

Wie gesagt, Abbas müsste man dafür verprügeln, bis er lacht. Echt.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von fred76 »

Gutmensch » Mo 29. Jul 2013, 10:30 hat geschrieben:
In den Verhandlungen wird man die Siedlungen überhaupt in Frage stellen. Das geht dann weit über einen Baustopp hinaus.
Netanjahu kann innenpolitisch nicht mal einen temporären Baustopp durchsetzen, um Friedensgespräche auf stabile Füße zu stellen. Die Siedlungen grundsätzlich in Frage stellen kann und will er mit Sicherheit nicht.
Seine Koalition wäre umgehend am Ende.

Damit ist sein Friedenswillen/seine Möglichkeiten dazu nichts weiter als das berühmte Potemkinsche Dorf.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von fred76 »

Liegestuhl » Mo 29. Jul 2013, 10:31 hat geschrieben:
Das kategorische Nein der Palästinenser sind und waren die stärksten Waffen des Zionismus.
Einen Baustopp in den Siedlungen als Vorrausetzung für Friedensgespräche würde ich nicht als kategorisches Nein bezeichnen, sondern als Minimalforderung für ernsthafte Gespräche.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Wolverine »

fred76 » Mo 29. Jul 2013, 10:47 hat geschrieben: Einen Baustopp in den Siedlungen als Vorrausetzung für Friedensgespräche würde ich nicht als kategorisches Nein bezeichnen, sondern als Minimalforderung für ernsthafte Gespräche.
Es gab einen Baustopp von 1948(Beginn des Unabhängigkeitskrieges) bis 1967.
Entstand in dieser Zeit ein palästinensischer Staat oder gab es Frieden? Ähm, nein. Wie erklärst du das dem Forum anhand deiner Argumentation?
Zuletzt geändert von Wolverine am Montag 29. Juli 2013, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Kavenzmann »

Wolverine » Mo 29. Jul 2013, 11:27 hat geschrieben: Schuld hatten immer Abbas oder seine Vorgänger.
Liegestuhl » Montag 29. Juli 2013, 11:31 hat geschrieben:Das kategorische Nein der Palästinenser sind und waren die stärksten Waffen des Zionismus.
...in Verbindung mit der Zerstrittenheit der Araber und den Zerwürfnissen der gesamten mohammedanischen Welt... ;)
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Gutmensch »

fred76 » Mo 29. Jul 2013, 11:45 hat geschrieben: Netanjahu kann innenpolitisch nicht mal einen temporären Baustopp durchsetzen, um Friedensgespräche auf stabile Füße zu stellen.
Er will es auch nicht. Mit der Salamitaktik der Palästinenser hat man endgültig abgeschlossen und das ist auch gut so.


Die Siedlungen grundsätzlich in Frage stellen kann und will er mit Sicherheit nicht.
Seine Koalition wäre umgehend am Ende.

Es ist für keine demokratische Regierung der Welt eine einfache Aufgabe grundsätzliche und endgültige Änderungen durchzusetzen, die am Ende ein Teil der Bevölkerung massiv benachteiligt. Für die Palästinenser wird es ebenfalls nicht einfach überhaupt einen jüdischen Staat und dessen Existenz offiziell zu akzeptieren. Wäre alles einfach, dann gäbe es keinen Konflikt.

Und weil alles nicht einfach ist, ist es sehr dringend, dass beide Parteien möglichst intensiv in Verhandlungen treten, um eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Das geht aber NUR wenn sie verhandeln und nicht wenn sie bocken. Die Aussicht auf Frieden und Sicherheit sowie die Staatlichkeit Palästinas sind Anreiz genug.

Damit ist sein Friedenswillen/seine Möglichkeiten dazu nichts weiter als das berühmte Potemkinsche Dorf.
Das wird man sehen, aber dazu muss man den Parteien eine Chance geben. Vielleicht verlässen die Palästinenser diesmal nicht wieder den Verhandlungstisch wortlos und ohne Gegenvorschlag.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von fred76 »

Gutmensch » Mo 29. Jul 2013, 10:58 hat geschrieben:Er will es auch nicht. Mit der Salamitaktik der Palästinenser hat man endgültig abgeschlossen und das ist auch gut so.
Wie meinen?
Gutmensch » Mo 29. Jul 2013, 10:58 hat geschrieben: Es ist für keine demokratische Regierung der Welt eine einfache Aufgabe grundsätzliche und endgültige Änderungen durchzusetzen, die am Ende ein Teil der Bevölkerung massiv benachteiligt.
Das hätte sich die demokratische Regierung vorher überlegen sollen, ehe sie den Bau von Siedlungen auf fremden Gebiet massiv subventioniert hat und bis heute bei "illegalen" Außenposten beide Augen zudrückt.
Siehe Sasson-Report.
Gutmensch » Mo 29. Jul 2013, 10:58 hat geschrieben: Für die Palästinenser wird es ebenfalls nicht einfach überhaupt einen jüdischen Staat und dessen Existenz offiziell zu akzeptieren.
Hatte Arafat schon erledigt. Ist damit abgehakt.
Gutmensch » Mo 29. Jul 2013, 10:58 hat geschrieben: Das wird man sehen, aber dazu muss man den Parteien eine Chance geben.
Weißt du, es ist sehr einfach und billig der Maus in den Pfoten der Katze die Schuld für gescheiterte Friedensgespräche zu geben. Es ist völlig wurscht was die Maus will, wenn die Katze keine Lust zum Mitspielen hat.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Kavenzmann »

fred76 » Montag 29. Juli 2013, 12:29 hat geschrieben:Weißt du, es ist sehr einfach und billig der Maus in den Pfoten der Katze die Schuld für gescheiterte Friedensgespräche zu geben.
Es ist völlig wurscht was die Maus will, wenn die Katze keine Lust zum Mitspielen hat.
Wenn das Dein Bild von der Situation dort ist, dann weißt Du doch, wie es ausgehen wird.
Warum dann soviel Worte? ;)
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von relativ »

Liegestuhl » Mo 29. Jul 2013, 09:36 hat geschrieben:
Wenn die israelische Regierung davon ausgehen würde, dass sie keine friedensstiftende Lösung anbieten kann, würde sie nicht im Vorfeld die inhaftierten Mörder freilassen. Das hätte nur wenig Sinn. Ich meine, dass Netanyahu mit dieser Maßnahme zeigt, dass Israel durchaus an einem Frieden interessiert ist und auch daran glaubt.
Es sei denn, dies wäre nur ein symbolischer Akt für das Meinungsbild im Westen und der Welt und kein ernstzunehmender Friedenswunsch. Ich glaube dies ist genau so und die Gefangenenfreilassung ist nur das geringere Übel für Netanyahu. Es gab solche Dinge auch schon in der Vergangenheit um öffentlich Bereitschaft zu erklären und die elementaren Probleme hinten runter fallen zu lassen.
Beim vorprogrammierten Scheitern, kann man dann immer wieder sagen, wir haben ja guten Willen gezeigt.
Die Geste hätte mich vor 30 Jahren überzeugt, aber bestimmt nicht mehr heute. Wer wirklichen Frieden möchte, der sollte nicht Jahrlang den selben Bluff dabieten.
Gilt natürlich auch für die Gegenseite.
Zuletzt geändert von relativ am Montag 29. Juli 2013, 14:47, insgesamt 1-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Kavenzmann »

Gutmensch » Montag 29. Juli 2013, 11:58 hat geschrieben:Für die Palästinenser wird es ... nicht einfach überhaupt einen jüdischen Staat und dessen Existenz offiziell zu akzeptieren.
Komisch, oder? - Warum eigentlich?
Und was soll das Wort "offiziell"? Kann man Israel auch "inoffiziell" anerkennen?

So ein Sätzchen wie "Für die Pallis wird es nicht einfach, überhaupt einen jüdischen Staat und dessen Existenz offiziell zu akzeptieren" schreibt sich ganz leicht, nicht?
Nur das NACHDENKEN darüber wäre mit Arbeit verbunden...

Was, verdammt noch mal, ist eigentlich so schwer daran, den Staat Israel anzuerkennen?
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von bennyh »

Kavenzmann » Mo 29. Jul 2013, 23:30 hat geschrieben: Komisch, oder? - Warum eigentlich?
Und was soll das Wort "offiziell"? Kann man Israel auch "inoffiziell" anerkennen?

So ein Sätzchen wie "Für die Pallis wird es nicht einfach, überhaupt einen jüdischen Staat und dessen Existenz offiziell zu akzeptieren" schreibt sich ganz leicht, nicht?
Nur das NACHDENKEN darüber wäre mit Arbeit verbunden...

Was, verdammt noch mal, ist eigentlich so schwer daran, den Staat Israel anzuerkennen?
Der Staat Israel wurde doch schon vor Ewigkeiten von den Palästinensern anerkannt. Spätestens seit 1988 auch ganz offiziell und ohne wenn und aber. Selbst wenn Sie Extremisten wie Khaled Meshaal und Ismail Haniyeh heranziehen, was wahrscheinlich Ihr nächster Schritt wäre, werden Sie feststellen, dass diese sich lediglich weigern, die Legitimität des Staates Israel anzuerkennen. Dazwischen besteht ein Unterschied. Gandhi weigerte sich bis zum Ende seines Lebens, die Legitimität des Staates Pakistan anzuerkennen, erkannte ihn aber als faktische Realität an. Ähnlich verhält es sich zurzeit bei besagten Hamas-Gestalten.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Kavenzmann »

Kavenzmann » Mo 29. Jul 2013, 23:30 hat geschrieben: Komisch, oder? - Warum eigentlich?
Und was soll das Wort "offiziell"? Kann man Israel auch "inoffiziell" anerkennen?

So ein Sätzchen wie "Für die Pallis wird es nicht einfach, überhaupt einen jüdischen Staat und dessen Existenz offiziell zu akzeptieren" schreibt sich ganz leicht, nicht?
Nur das NACHDENKEN darüber wäre mit Arbeit verbunden...

Was, verdammt noch mal, ist eigentlich so schwer daran, den Staat Israel anzuerkennen?
bennyh » Montag 29. Juli 2013, 15:42 hat geschrieben: Der Staat Israel wurde doch schon vor Ewigkeiten von den Palästinensern anerkannt. Spätestens seit 1988 auch ganz offiziell und ohne wenn und aber. Selbst wenn Sie Extremisten wie Khaled Meshaal und Ismail Haniyeh heranziehen, was wahrscheinlich Ihr nächster Schritt wäre, werden Sie feststellen, dass diese sich lediglich weigern, die Legitimität des Staates Israel anzuerkennen. Dazwischen besteht ein Unterschied. Gandhi weigerte sich bis zum Ende seines Lebens, die Legitimität des Staates Pakistan anzuerkennen, erkannte ihn aber als faktische Realität an. Ähnlich verhält es sich zurzeit bei besagten Hamas-Gestalten.
Hahahaha, der Witz war jetzt nicht schlecht :D :cool: :p
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Blickwinkel »

bennyh » Mo 29. Jul 2013, 15:42 hat geschrieben:Gandhi weigerte sich bis zum Ende seines Lebens, die Legitimität des Staates Pakistan anzuerkennen, erkannte ihn aber als faktische Realität an. Ähnlich verhält es sich zurzeit bei besagten Hamas-Gestalten.
Genau, der Hamas ging es letztlich nur um Frieden. Frieden durch Terror!
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von bennyh »

Blickwinkel » Di 30. Jul 2013, 00:07 hat geschrieben:
Genau, der Hamas ging es letztlich nur um Frieden. Frieden durch Terror!
*Gähn*
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Cobra9 »

bennyh » Mo 29. Jul 2013, 15:42 hat geschrieben: Der Staat Israel wurde doch schon vor Ewigkeiten von den Palästinensern anerkannt. Spätestens seit 1988 auch ganz offiziell und ohne wenn und aber. Selbst wenn Sie Extremisten wie Khaled Meshaal und Ismail Haniyeh heranziehen, was wahrscheinlich Ihr nächster Schritt wäre, werden Sie feststellen, dass diese sich lediglich weigern, die Legitimität des Staates Israel anzuerkennen. Dazwischen besteht ein Unterschied. Gandhi weigerte sich bis zum Ende seines Lebens, die Legitimität des Staates Pakistan anzuerkennen, erkannte ihn aber als faktische Realität an. Ähnlich verhält es sich zurzeit bei besagten Hamas-Gestalten.
Du stellst ganz miese Vergleiche an. Hat der große Held von Indien mal sowas von sich gegeben ?

Oder hat er Terror gegen Pakistan gerechtfertigt ?

Ne hat er nicht.
Hamassprecher stellten jedoch klar, dass sie einen palästinensischen Staat in den 1967 von Israel besetzten Gebieten nur als Zwischenschritt zur endgültigen Beseitigung Israels ansehen.

"Wir haben erklärt, dass wir einen palästinensischen Staat in den 1967 besetzten Gebieten akzeptieren - wir haben aber nicht gesagt, dass wir zwei Staaten akzeptieren", sagte der Hamas-Abgeordnete Salah al-Bardawil der Nachrichtenagentur Reuters nach der Einigun

http://www.news.at/articles/0626/15/144 ... en-einheit


Das Programm der vorübergehenden Einheitsregierung der palästinensischen Autonomiebehörde (PA) vom März 2007 betonte das Recht der Palästinenser auf „Widerstand“ bis zum Ende der israelischen Besatzung „palästinischen Gebietes“, ohne dieses zu definieren und ohne Israels Existenzrecht und die in Oslo vereinbarte Zwei-Staaten-Lösung zu erwähnen

http://www.hagalil.com/01/de/Israel.php?itemid=620

„Wir können nicht die Besetzung Palästinas als legitim einsehen bzw. Israel als Staat anerkennen“, erklärte Mashaal während seiner Ansprache bei einer Kundgebung im Gazastreifen, die dem 25. Jahrestag der Hamas-Bewegung gewidmet wurde.
Weiterlesen: http://german.ruvr.ru/2012_12_08/Anfuhr ... -Staat-an/

http://german.ruvr.ru/2012_12_08/Anfuhr ... -Staat-an/


So das sind nur mal einige Zitate.....
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Wolverine »

Kavenzmann » Mo 29. Jul 2013, 14:57 hat geschrieben: Hahahaha, der Witz war jetzt nicht schlecht :D :cool: :p
Vor allem wurde die "Anerkennung " niemals ratifiziert und von daher verlangt auch die Fatah von der Hamas nicht die Anerkennung Israels, weil sie selbst sich nicht an die Anerkennung Arafats gebunden fühlen.

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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Liegestuhl »

Der Chefunterhändler der Palästinenser, Saeb Erekat, versucht in Washington zusammen mit Israels Justizministerin Zipi Livni und US-Außenminister John Kerry die Chancen auf Frieden in Nahost auszuloten – und sein Präsident, Mahmud Abbas, fährt ihm erst mal in die Parade. Er hat zum Auftakt der Gespräche jedem weiteren Zugeständnis an die Israelis eine Absage erteilt: "Wir haben bereits alle nötigen Zusagen gemacht", sagte der Palästinenserpräsident und machte zugleich deutlich, dass in einem künftigen palästinensischen Staat kein Platz für israelische Siedler oder Militärangehörige ist. "In einer endgültigen Resolution wollen wir keinen einzigen Israeli – ob Zivilist oder Soldat – auf unserem Land sehen."

Abbas spielt damit auf einen der vielen Streitpunkte an, die in den nächsten Monaten in den ersten Verhandlungen seit drei Jahren gelöst werden sollen. So hatte Israel immer wieder deutlich gemacht, dass es auch nach Gründung eines Palästinenserstaats im Westjordanland Soldaten stationieren will. Dies lehnen die Palästinenser ab, wären aber damit einverstanden, wenn internationale Friedenstruppen diese Aufgabe übernehmen. Dies hat nun auch Abbas erneut bekräftigt – genau so wie die palästinensischen Ansprüche auf den Ostteil Jerusalems und den Widerstand gegen die israelischen Siedlungen im Westjordanland.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013 ... erry-obama

Abbas stellt unsinnige Forderungen und demonstriert damit, dass er nicht an einem Frieden interessiert ist.

Ohne Zugeständnisse bei der Sicherheit wird es keinen Palästinenserstaat geben.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von bennyh »

Liegestuhl » Mi 31. Jul 2013, 22:24 hat geschrieben:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013 ... erry-obama

Abbas stellt unsinnige Forderungen und demonstriert damit, dass er nicht an einem Frieden interessiert ist.

Ohne Zugeständnisse bei der Sicherheit wird es keinen Palästinenserstaat geben.
Naja, was nicht ist, kann ja noch werden. Erstmal abwarten, wie es läuft, bevor einseitig Verhandlungsunfähigkeit und Friedensverweigerung unterstellt wird.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von King Kong 2006 »

Da wird nichts bei rumkommen. Israel muß irgendwas machen, sonst wächst der internationale Druck. Ich bin mir sicher, daß man sich dort hinsetzt und schon weiß, daß es nichts zu verhandeln gibt. Vermutlich wird man verhandeln und dann verlautbaren, daß es unüberbrückbare Hindernisse gibt. Wie immer.

Kerry sagte selber, daß es schwierig ist, aber man müsse etwas tun. Was soviel heißt, wie, daß es eigentlich zwecklos ist, aber man probierts mal wieder.

Es braut sich mehr Druck auf Israel zusammen, deshalb wird man sich bereiterklären mit den Palästinensern zu verhandeln. Da wird nichts bei rauskommen. Das ist eine good will Geste.
Schock durch die Europäer

Doch der Vorstoß der EU, der – offenbar ungeplant – vor wenigen Tagen Schockwellen bei den Israelis auslöste, soll Palästinenserpräsident Abbas kompromissbereit gemacht haben. In den Richtlinien der EU-Kommission stellen die Europäer klar, dass die von Israel 1967 besetzten Gebiete (mit den Golan-Höhen und Ost-Jerusalem) nicht zu Israel gehören und deshalb keine Förderung mit Mitteln der EU-Kommission erhalten. Damit hatten die Israelis nicht gerechnet, zumal auch Deutschland, sonst verlässlich an der Seite Israels, zugestimmt hat.

Warum kaum jemand etwas von den Nahost-Friedensgesprächen erwartet | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/politik/warum-k ... 1053045392
Tel Aviv - Die EU will künftig in jeder Vereinbarung mit Israel ein Verbot der Förderung illegaler israelischer Siedlungen festschreiben.

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... f67c3.html
Um den Druck nicht weiter ansteigen zu lassen, geht man erstmal 9 Monate in Klausur.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Wolverine »

King Kong 2006 » Mi 31. Jul 2013, 14:28 hat geschrieben:Da wird nichts bei rumkommen. Israel muß irgendwas machen, sonst wächst der internationale Druck. Ich bin mir sicher, daß man sich dort hinsetzt und schon weiß, daß es nichts zu verhandeln gibt. Vermutlich wird man verhandeln und dann verlautbaren, daß es unüberbrückbare Hindernisse gibt. Wie immer.
Mmh. Welcher internationale Druck sollte denn da wachsen? Eigentlich geht der israelisch-palästinensische Konflikt nur die betroffenen Parteien etwas an. Den Rest der Welt eigentlich nicht.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von King Kong 2006 »

Wolverine » Mi 31. Jul 2013, 15:49 hat geschrieben:
Mmh. Welcher internationale Druck sollte denn da wachsen? Eigentlich geht der israelisch-palästinensische Konflikt nur die betroffenen Parteien etwas an. Den Rest der Welt eigentlich nicht.
Naja, sehr viele Staaten auf der Erde fragen sich so oft, was sich die anderen denn überhaupt in ihre Angelegenheiten einmischen. Das ist nun mal leider nicht zu vermeiden. Auch nicht für Israel. Die USA und die EU wollen da ständig diplomatisch etwas erreichen. Würde mich an israelischer Stelle auch ziemlich abnerven. Israel hat das Glück mächtige Staaten an der Seite zu haben. Das sähe sonst ganz anders aus.

Der Nahostkonflikt füllt mit seinem Kernproblem und im Kontext dazugehörige Probleme mittlerweile ganze Bibliotheken.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nahostkonflikt

Vermutlich interessiert es deshalb die USA und den Rest der Welt. Israel hat das Pech in der Neuzeit gegründet zu sein. Mit all den Medien und internationalen Organisationen. Vor 2000 Jahren wäre das nicht das Problem gewesen.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Wolverine »

King Kong 2006 » Mi 31. Jul 2013, 15:02 hat geschrieben:
Naja, sehr viele Staaten auf der Erde fragen sich so oft, was sich die anderen denn überhaupt in ihre Angelegenheiten einmischen. Das ist nun mal leider nicht zu vermeiden. Auch nicht für Israel. Die USA und die EU wollen da ständig diplomatisch etwas erreichen. Würde mich an israelischer Stelle auch ziemlich abnerven. Israel hat das Glück mächtige Staaten an der Seite zu haben. Das sähe sonst ganz anders aus.

Der Nahostkonflikt füllt mit seinem Kernproblem und im Kontext dazugehörige Probleme mittlerweile ganze Bibliotheken.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nahostkonflikt

Vermutlich interessiert es deshalb die USA und den Rest der Welt. Israel hat das Pech in der Neuzeit gegründet zu sein. Mit all den Medien und internationalen Organisationen. Vor 2000 Jahren wäre das nicht das Problem gewesen.
MIr fällt eher auf, dass gerade die Staatengemeinschaft bei vergleichbarer Problematik zusieht und schweigt(Tibet, Kaschmir, Nagorni-Karabach). Israel scheint mir so eine Art Sündenbockfunktion für alle anderen zu haben, damit man von den eigenen Verbrechen ablenken kann. Der seltsame UN-Menschenrechtsrat ist da sehr eifrig.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Liegestuhl »

King Kong 2006 » Mi 31. Jul 2013, 16:02 hat geschrieben: Vermutlich interessiert es deshalb die USA und den Rest der Welt. Israel hat das Pech in der Neuzeit gegründet zu sein. Mit all den Medien und internationalen Organisationen. Vor 2000 Jahren wäre das nicht das Problem gewesen.
Grundsätzlich hast du Recht. Die Westsahara wurde jedoch auch von Marrokko in der Neuzeit überfallen, annektiert und die Bevölkerung vertrieben. Interessiert auch kein Schwein. Beim Nahostkonflikt kommen zwei 2 Sachen zusammen: Antisemitismus und Antiamerikanismus (Israel als Stellvertreter der USA).
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von King Kong 2006 »

Wolverine » Mi 31. Jul 2013, 16:09 hat geschrieben:
MIr fällt eher auf, dass gerade die Staatengemeinschaft bei vergleichbarer Problematik zusieht und schweigt(Tibet, Kaschmir, Nagorni-Karabach). Israel scheint mir so eine Art Sündenbockfunktion für alle anderen zu haben, damit man von den eigenen Verbrechen ablenken kann. Der seltsame UN-Menschenrechtsrat ist da sehr eifrig.
Man könnte in der Tat diskutieren, weshalb z.B. der Tibetkonflikt oder Kashmirkonflikt nicht dieselbe mediale Aufmerksamkeit erfährt, wie der klassische Nahostkonflikt. Ich kann nur vermuten, daß es damit zusammenhängt, daß er "näher" an Europa und den USA liegt. Damit meine ich nicht primär geografisch, sondern geschichtlich und auch kulturell. Israel ist ein westlich geprägtes Land, mit vielen Einwanderern aus der abendländischen Hemisphäre. Die Auswirkungen, die dieser Konflikt in der Region hatte und hat betreffen auch eher Europa und US-Interessen. Zu Tibet oder Kashmir fehlt der geschichtliche und kulturelle Bezug zu Europa und den USA. Auf der anderen Seite hat Israel aber auch das Glück wohlwollende weltweit einflußreiche Staaten an der Seite zu wissen. Trotz aller Kritik, die diese gegenüber Israel äußern.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von bennyh »

King Kong 2006 » Do 1. Aug 2013, 00:25 hat geschrieben:
Man könnte in der Tat diskutieren, weshalb z.B. der Tibetkonflikt oder Kashmirkonflikt nicht dieselbe mediale Aufmerksamkeit erfährt, wie der klassische Nahostkonflikt. Ich kann nur vermuten, daß es damit zusammenhängt, daß er "näher" an Europa und den USA liegt. Damit meine ich nicht primär geografisch, sondern geschichtlich und auch kulturell. Israel ist ein westlich geprägtes Land, mit vielen Einwanderern aus der abendländischen Hemisphäre. Die Auswirkungen, die dieser Konflikt in der Region hatte und hat betreffen auch eher Europa und US-Interessen. Zu Tibet oder Kashmir fehlt der geschichtliche und kulturelle Bezug zu Europa und den USA. Auf der anderen Seite hat Israel aber auch das Glück wohlwollende weltweit einflußreiche Staaten an der Seite zu wissen. Trotz aller Kritik, die diese gegenüber Israel äußern.
Richtig, das ist einer der Gründe. Darüber hinaus gibt es mindestens noch folgende Gründe:
- Die weltweite Auswirkung, die der Nahostkonflikt mit sich bringt. Obwohl Israel ein winziges Land ist (ganz zu schweigen von Palästina), ist es doch ein symbolisches Schwergewicht und beeinflusst direkt und indirekt so ziemlich jedes Land im Mittleren Osten.
- Weder China noch Indien oder Pakistan werden vom Westen derart unterstützt wie Israel. Daher fällt der Nahostkonflikt im Gegensatz zu Tibet und Kashmir in den direkten Zuständigkeitsbereich des Westens.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von King Kong 2006 »

bennyh » Mi 31. Jul 2013, 16:42 hat geschrieben: Richtig, das ist einer der Gründe. Darüber hinaus gibt es mindestens noch folgende Gründe:
- Die weltweite Auswirkung, die der Nahostkonflikt mit sich bringt. Obwohl Israel ein winziges Land ist (ganz zu schweigen von Palästina), ist es doch ein symbolisches Schwergewicht und beeinflusst direkt und indirekt so ziemlich jedes Land im Mittleren Osten.
- Weder China noch Indien oder Pakistan werden vom Westen derart unterstützt wie Israel. Daher fällt der Nahostkonflikt im Gegensatz zu Tibet und Kashmir in den direkten Zuständigkeitsbereich des Westens.
- christlich motivierte Faszination mit dem heiligen Land
Beim letzten Punkt schließe ich das mit kulturelle Nähe mit ein. Gerade die Evangelikalen sind massive Unterstützer Israels. Quantitativ und "qualitativ" eher in den USA, denn in Europa. Sie sehen es als Schlüssel für die Wiederkunft Christi an. Oder so ähnlich. Es ist eine bindende Verpflichtung gegenüber Israel. Wobei die Juden sich bei einigen von diesen vorsehen sollten. Sie benutzen Israel und das Judentum. Aber es sind Christen und sehen die Juden eigentlich als verloren im Gottesplan an. Weil sie einfach nicht Jesus akzeptieren wollen. Da gibt es missionarische Interessen.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Mi 31. Jul 2013, 15:42 hat geschrieben: Richtig, das ist einer der Gründe. Darüber hinaus gibt es mindestens noch folgende Gründe:
- Die weltweite Auswirkung, die der Nahostkonflikt mit sich bringt. Obwohl Israel ein winziges Land ist (ganz zu schweigen von Palästina), ist es doch ein symbolisches Schwergewicht und beeinflusst direkt und indirekt so ziemlich jedes Land im Mittleren Osten.
- Weder China noch Indien oder Pakistan werden vom Westen derart unterstützt wie Israel. Daher fällt der Nahostkonflikt im Gegensatz zu Tibet und Kashmir in den direkten Zuständigkeitsbereich des Westens.
- christlich motivierte Faszination mit dem heiligen Land
Von einer weltweiten Auswirkung merke ich nichts. Höchstens von einer weltweit geheuchelten Empörung. Was erlaube Israel? :s
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von bennyh »

Wolverine » Do 1. Aug 2013, 01:05 hat geschrieben:
Von einer weltweiten Auswirkung merke ich nichts. Höchstens von einer weltweit geheuchelten Empörung. Was erlaube Israel? :s
Nun ja, ich selbst hatte noch nie das Vergnügen, den Mittleren Osten oder muslimische Länder jenseits der Türkei zu bereisen, aber lt. Robert Fisk ist einer der Hauptslogans, der von Islamisten in Pakistan und Afghanistan propagiert wird, "Freiheit für Palästina". Al-Qaeda lebt von dem Gedanken von Ungerechtigkeit des Westens gegenüber der islamischen Welt und der Israel/Palästina-Konflikt ist wohl der Januskopf in diesem Zusammenhang. Die Anschläge vom 11. September, der Irakkrieg, der Feldzug in Afghanistan, ich glaube kaum, dass Sie all jene Konflikte vollständig vom Nahostkonflikt im Heiligen Land trennen können. Darüber hinaus ist der in der Luft schwebende Konflikt zwischen Israel und dem Iran ein ganz wesentlicher und potentiell sehr gefährlicher, der unmittelbar auf Syrien und den Südlibanon ausstrahlt. Ich habe einen sehr guten Freund, dessen Wurzeln in Marokko liegen, der weitestgehend "westernisiert" ist, aber regelmäßig sehr emotional und lautstark wird, wenn es um Israel und Palästina geht. Jenseits aller Politik sollte bedacht werden, dass die Al-Aqsa Moschee immerhin das 3. wichtigste Heiligtum des Islam ist.
Zuletzt geändert von bennyh am Mittwoch 31. Juli 2013, 17:19, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von Wolverine »

bennyh » Mi 31. Jul 2013, 16:17 hat geschrieben: Nun ja, ich selbst hatte noch nie das Vergnügen, den Mittleren Osten oder muslimische Länder jenseits der Türkei zu bereisen, aber lt. Robert Fisk ist einer der Hauptslogans, der von Islamisten in Pakistan und Afghanistan propagiert wird, "Freiheit für Palästina". Al-Qaeda lebt von dem Gedanken von Ungerechtigkeit des Westens gegenüber der islamischen Welt und der Israel/Palästina-Konflikt ist wohl der Januskopf in diesem Zusammenhang. Die Anschläge vom 11. September, der Irakkrieg, der Feldzug in Afghanistan, ich glaube kaum, dass Sie all jene Konflikte vollständig vom Nahostkonflikt im Heiligen Land trennen können. Darüber hinaus ist der in der Luft schwebende Konflikt zwischen Israel und dem Iran ein ganz wesentlicher und potentiell sehr gefährlicher, der unmittelbar auf Syrien und den Südlibanon ausstrahlt. Ich habe einen sehr guten Freund, dessen Wurzeln in Marokko liegen, der weitestgehend "westernisiert" ist, aber regelmäßig sehr emotional und lautstark wird, wenn es um Israel und Palästina geht. Jenseits aller Politik sollte bedacht werden, dass die Al-Aqsa Moschee immerhin das 3. wichtigste Heiligtum des Islam ist.
Ja, warum hat der iranische Präsident eigentlich Israel mit der vollständigen Vernichtung gedroht? Mal abgesehen davon, bringen die meisten Muslime sich gegenseitig um, auch ohne Palästina. Die haben unter sich weitaus größere Probleme. Nun Al Quaida strebt ein weltweites Kalifat an. Hätten sie auch ohne Palästina gemacht. Ich denke man kann diese Konflikte sehr wohl von Palästina trennen, da es sie auch ohne Palästina gegeben hätte. Der russische Einmarsch in Afghanistan hatte mit Palästina herzlich wenig zu tun.
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von prime-pippo »

Wolverine » Mi 31. Jul 2013, 16:24 hat geschrieben:
Ja, warum hat der iranische Präsident eigentlich Israel mit der vollständigen Vernichtung gedroht?
Wann war das noch gleich?
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Israels nochmaliger Anlauf für den Frieden

Beitrag von USA TOMORROW »

prime-pippo » 31. Jul 2013, 17:36 hat geschrieben: Wann war das noch gleich?
Das tut er doch andauernd...

Beispiel:
Israel is a "cancerous tumour" that will soon be finished off, Iranian President Mahmoud Ahmadinejad on Friday told demonstrators holding an annual protest against the existence of the Jewish state.

"The Zionist regime and the Zionists are a cancerous tumour. Even if one cell of them is left in one inch of (Palestinian) land, in the future this story (of Israel's existence) will repeat," he said in a speech in Tehran marking Iran's Quds Day that was broadcast on state television.

"The nations of the region will soon finish off the usurper Zionists in the Palestinian land.... A new Middle East will definitely be formed. With the grace of God and help of the nations, in the new Middle East there will be no trace of the Americans and Zionists," he said.
http://www.france24.com/en/20120817-ira ... st-zionist
"It is incorrect to say that biological data cannot be decisive. It is scientifically correct to say that an individual human life begins at conception."

Professor Micheline Matthews-Roth
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