Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

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Haitu
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Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Haitu »

Gestern bei Beckmann;
Ich bin eigentlich kein Beckmannfan, aber gestern die Diskussion mit dem Thema "Unterm Strich zähl' ich - sind wir auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft" fand ich sehr konstruktiv.
Hier der Link bei Das Erste Mediathek
Wer hat das noch gesehen?
Sehr deutlich kam für mich heraus, dass eine große Mehrheit der Menschen durch die Möglichkeit der Datensammlung und Auswertung in die Gefahr gerät sich weniger nach eigenen Vorstellungen zu verhalten als dahin gedrängt zu fühlen sich marktgerecht (marktgefügig) zu verhalten.

Eine Zitat von "ndr.de"

"Eine Kapitalismuskritik sorgt für heftige Debatten: In seinem Buch "Ego - das Spiel des Lebens" entwirft Frank Schirrmacher das Szenario einer ökonomisierten Gesellschaft, die sich gänzlich den Gesetzen des Marktes unterwirft. Im Zeitalter des "Homo oeconomicus": spekuliere jeder in allen Lebenslagen selbstsüchtig auf persönlichen Profit, sagt der Mitherausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sind wir nur noch Spielfiguren des Kapitalismus: egoistisch, entmündigt und berechenbar durch Datenimperien wie Google und Facebook? Ist die Politik nur noch Getriebene der Märkte? Und welche Gefährdung bedeutet diese Entwicklung für unsere Demokratie?"

bringt es auf den Punkt.

Besonders der Mitdiskutant Ranga Yogeshwar konnte hier die Gefahren des kommerziellen Internets bewusst machen.

Meine Frage:
Hat die Politik, wir also der/die Bürger/in, noch die Gewalt über uns selber oder sind wir schon alle (unbewusst) Opfer einer Manipulation.
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Joker
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Joker »

Haitu » Fr 22. Feb 2013, 15:19 hat geschrieben: "Unterm Strich zähl' ich -
Das war niemals anders.
Keine Ahnung wie man darauf kommt das uns irgendein Weg dorthin führt.
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Haitu
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Haitu »

Joker » Fr 22. Feb 2013, 16:55 hat geschrieben: Das war niemals anders.
Keine Ahnung wie man darauf kommt das uns irgendein Weg dorthin führt.
Klar, das war schon immer so und kann wahrscheinlich auch nicht anders sein.
Es gibt aber verschiedene Ansätze unter denen man dies betreiben kann.
Bei der Verfolgung der Sendung kam zu Tage, dass der Mensch auf dem Weg ist (durch das kommerzielle Internet mit seiner Datensammlung und Auswertung) sich überproportional vom auch sozialen Wesen zum nur noch kapitalistisch denkenden- zu verwandeln.

Es geht um Bewusstmachung des Vorganges, damit man sich nicht in etwas ändert, das man eigentlich gar nicht sein will.
Es ging als Beispiel unter anderem darum, dass Versicherungen auf Grund des Klickverhaltens bei Facebook z.B. und anderen Bewegungen und Äußerungen im Internet erkennen könnten ob jemand ein Potential zum Alkoholiker hat und deshalb von der Versicherung abgelehnt wird ohne das dieser Trinker sein muss, sondern nur deshalb weil er auf Grund der Analyse gefährdet ist.
Beim anschauen der Sendung ist mir mehrfach der Film Minority Report in den Sinn gekommen.
Bisher habe ich solche Aussagen ja eher als Verschwörungstheorie abgetan, aber nun bin ich mir da nicht mehr so sicher.
Ich werde auf alle Fälle mit meinen Enkeln darüber sprechen.
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Joker
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Joker »

Haitu » Fr 22. Feb 2013, 19:04 hat geschrieben:
Klar, das war schon immer so und kann wahrscheinlich auch nicht anders sein.
Es gibt aber verschiedene Ansätze unter denen man dies betreiben kann.
Bei der Verfolgung der Sendung kam zu Tage, dass der Mensch auf dem Weg ist (durch das kommerzielle Internet mit seiner Datensammlung und Auswertung) sich überproportional vom auch sozialen Wesen zum nur noch kapitalistisch denkenden- zu verwandeln.

Es geht um Bewusstmachung des Vorganges, damit man sich nicht in etwas ändert, das man eigentlich gar nicht sein will.
Es ging als Beispiel unter anderem darum, dass Versicherungen auf Grund des Klickverhaltens bei Facebook z.B. und anderen Bewegungen und Äußerungen im Internet erkennen könnten ob jemand ein Potential zum Alkoholiker hat und deshalb von der Versicherung abgelehnt wird ohne das dieser Trinker sein muss, sondern nur deshalb weil er auf Grund der Analyse gefährdet ist.
Beim anschauen der Sendung ist mir mehrfach der Film Minority Report in den Sinn gekommen.
Bisher habe ich solche Aussagen ja eher als Verschwörungstheorie abgetan, aber nun bin ich mir da nicht mehr so sicher.
Ich werde auf alle Fälle mit meinen Enkeln darüber sprechen.
Ist immer wieder komplett irre wenn jemand im Internet ,das Internet kritisiert.

Das findet man in allen möglichen sozialen Netzwerken .
Total irre.
Zuletzt geändert von Joker am Freitag 22. Februar 2013, 18:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Haitu
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Haitu »

Joker » Fr 22. Feb 2013, 19:08 hat geschrieben: Ist immer wieder komplett irre wenn jemand im Internet ,das Internet kritisiert.

Das findet man in allen möglichen sozialen Netzwerken .
Total irre.
Es geht nicht um Kritik am Internet sonder darum wie Daten, die über das kommerzielle Internet erhoben und ausgewertet werden zukünftig das Verhalten der Menschheit beeinflussen.
Zum kommerziellen Internet gehören auch die sozialen Netzwerke.
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Mithrandir
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Mithrandir »

Haitu » Fr 22. Feb 2013, 15:19 hat geschrieben:Hat die Politik, wir also der/die Bürger/in, noch die Gewalt über uns selber oder sind wir schon alle (unbewusst) Opfer einer Manipulation.
Wenn Du so fragst, hatten wir nie die Gewalt über uns selbst.
Haitu » Fr 22. Feb 2013, 19:04 hat geschrieben:Bei der Verfolgung der Sendung kam zu Tage, dass der Mensch auf dem Weg ist (durch das kommerzielle Internet mit seiner Datensammlung und Auswertung) sich überproportional vom auch sozialen Wesen zum nur noch kapitalistisch denkenden- zu verwandeln.
Diesen angeblichen Mechanismus verstehe ich nicht: Warum wird das Individuum durch Datensammlung oder Auswertung egoistisch oder kapitalistisch?
Joker » Fr 22. Feb 2013, 19:08 hat geschrieben:Ist immer wieder komplett irre wenn jemand im Internet ,das Internet kritisiert.
Es geht. Wir befinden uns hier an einem Ort, an dem nicht auf Teufel komm raus Daten gesammelt und kommerziell verwertet werden. Weil manche Menschen eben doch eher soziale Wesen sind als den "wissenschaftlichen" Irrtum homo oeconomicus zu verkörpern.
Zuletzt geändert von Mithrandir am Freitag 22. Februar 2013, 20:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Joker
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Joker »

Haitu » Fr 22. Feb 2013, 20:25 hat geschrieben:
Es geht nicht um Kritik am Internet sonder darum wie Daten, die über das kommerzielle Internet erhoben und ausgewertet werden zukünftig das Verhalten der Menschheit beeinflussen.
Zum kommerziellen Internet gehören auch die sozialen Netzwerke.
Du postest in einen sozialen netzwerk.
Kritik daran ist blöd weil du ein aktiver teil dessen bist.
Und Web.2.0 bedeutet eben auch eine Kommerzialisierung des webs weil damit immer mehr Menschen die Möglichkeit gegeben wird mit dem Internet auch Geld zu verdienen.
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Joker
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Joker »

Mithrandir » Fr 22. Feb 2013, 21:19 hat geschrieben: Es geht. Wir befinden uns hier an einem Ort, an dem nicht auf Teufel komm raus Daten gesammelt und kommerziell verwertet werden. Weil manche Menschen eben doch eher soziale Wesen sind als den "wissenschaftlichen" Irrtum homo oeconomicus zu verkörpern.
Das will ich den betreiber des Forums auch nicht vorwerfen.
Das web sammelt die Daten .
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Angrboda »

Haitu » Fr 22. Feb 2013, 18:04 hat geschrieben:
Klar, das war schon immer so und kann wahrscheinlich auch nicht anders sein.
Es gibt aber verschiedene Ansätze unter denen man dies betreiben kann.
Bei der Verfolgung der Sendung kam zu Tage, dass der Mensch auf dem Weg ist (durch das kommerzielle Internet mit seiner Datensammlung und Auswertung) sich überproportional vom auch sozialen Wesen zum nur noch kapitalistisch denkenden- zu verwandeln.
Ich glaube nicht, dass das am Internet liegt. Die Entwicklung weg von anständig erzogenen Mitbürgern hin zu egoistischen Ich-Menschen hat schon lange vor der Nutzung des Internets durch alle begonnen. Was das Internet unter Umständen erleichert ist, dass viele, die mit ihren Daten bzw. der Information über ihren Lebensstil allzu leichtfertig hausieren gehen, insofern Nachteile erleiden, als dass diverse Verhaltensweisen unerwünscht sind... etwa das Trinken, was Versicherungen teurer macht... Da hilft nur Aufklärung und gute Erziehung, dass die Jugend nicht jeden Party-Exzess sofort per iPhone auf Facebook lädt und der ganzen Welt präsentiert. Stelle ich mir aber nicht einfach vor...

Darüber hinaus.... das hört sich sicher abgedroschen an, aber: Wissen ist Macht. Wer weiß, wie er manipuliert wird, egal ob im Supermarkt oder durch Google-Anzeigen, kann besser drauf reagieren.

UND

Neben all den Fragen bezüglich Google oder Facebook oder ebay oder xyz ist es, meiner bescheidenen Ansicht nach, Zeit für eine neue Werte-Debatte. Und zwar nicht eine ala "Wollen wir ein traditionelles Rollenbild?" sondern eine, die wirklich den Kern des Problems trifft: Wollen wir alles marktkonform, alles den Anforderungen "der Märkte" unterwerfen? Wollen wir das Pferd zum Kutscher machen oder doch lieber selbst die Zügel behalten?

Zeit für eine neue Aufklärung.
We're Humans. Each an individual, but all equal. That moment of realization will be the start of our freedom and evolution.

“The nuclear arms race is like two sworn enemies standing waist deep in gasoline, one with three matches, the other with five.” Carl Sagan
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Joker
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Joker »

Beteigeuze » Fr 22. Feb 2013, 21:31 hat geschrieben:
Ich glaube nicht, dass das am Internet liegt. Die Entwicklung weg von anständig erzogenen Mitbürgern
Zeit für eine neue Aufklärung.
Was genau versteht man denn unter den "anständig erzogenen Mitbürgern" wie schaut der aus und wann gab es die jemals.
Siehst du dich als einen?
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Praia61 »

Joker » Fr 22. Feb 2013, 20:36 hat geschrieben: Was genau versteht man denn unter den "anständig erzogenen Mitbürgern" wie schaut der aus und wann gab es die jemals.
Siehst du dich als einen?
Schau dir ein Indiz an (Avatar) :cool:
Ignorierte Person/en : Schnitter
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Angrboda »

Joker » Fr 22. Feb 2013, 20:36 hat geschrieben: Was genau versteht man denn unter den "anständig erzogenen Mitbürgern" wie schaut der aus und wann gab es die jemals.
Siehst du dich als einen?
Ich meine damit sowas wie Sozialverhalten, soziale Kompetenz... die Fähigkeit, den Horizont wenigstens so weit zu spannen, dass man sich auch mal in andere hinein versetzen kann. Ob es das jemals gab... gute Frage, wohl nicht. Wird es wohl auch nie... aber diese extrem egoistische Gesellschaft kann genauso wenig Ideal sein wie eine, die nur "das Kollektiv" im Auge hat.

Und ja, ich halte mich für einen. Was nicht heißt, ich hätte keine Fehler.. klar hab ich die auch, wie jeder andere... ein Beispiel: kürzlich schneite es in meiner Region recht viel und heftig, jeder schaufelt so sein Auto aus usw... neben einer Parkfläche geht der Weg entlang zur Straße. Bis zum Parkplatz noch 1m. Ja glauben Sie nicht, irgendeiner hätte diesen Meter weggeschaufelt... weder der Hauswartdienst noch der Pkw-Halter noch sonst wer... 2x schippen und der Schnee wäre weg gewesen... nachher hab ichs mit gemacht.. hat mich 5sekunden und 2x Schippen gekostet...

Das Beispiel hört sich sicher winzig und lächerlich an.. beschreibt aber sehr gut die Mentalität, der man ständig begegnet. Ich finde das nicht erstrebenswert.
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John Galt
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von John Galt »

Haitu » Fr 22. Feb 2013, 14:19 hat geschrieben: Eine Zitat von "ndr.de"

"Eine Kapitalismuskritik sorgt für heftige Debatten: In seinem Buch "Ego - das Spiel des Lebens" entwirft Frank Schirrmacher das Szenario einer ökonomisierten Gesellschaft, die sich gänzlich den Gesetzen des Marktes unterwirft. Im Zeitalter des "Homo oeconomicus": spekuliere jeder in allen Lebenslagen selbstsüchtig auf persönlichen Profit, sagt der Mitherausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sind wir nur noch Spielfiguren des Kapitalismus: egoistisch, entmündigt und berechenbar durch Datenimperien wie Google und Facebook? Ist die Politik nur noch Getriebene der Märkte? Und welche Gefährdung bedeutet diese Entwicklung für unsere Demokratie?"

bringt es auf den Punkt.

Besonders der Mitdiskutant Ranga Yogeshwar konnte hier die Gefahren des kommerziellen Internets bewusst machen.

Meine Frage:
Hat die Politik, wir also der/die Bürger/in, noch die Gewalt über uns selber oder sind wir schon alle (unbewusst) Opfer einer Manipulation.
Der Bürger wird mehr durch die Politik als durch die Anbieter von Dienstleistungen entmündigt. Die Technologie stellt viele Wege bereit, den Datenkraken zu entkommen. Du kannst dich im Internet anonymisieren lassen oder das Weltnetz verlassen und in ein regionales anonymes "regionales Internet" gehen. Mit I2P gibt es bereits die Möglichkeit.

Was also das Problem darstellt, ist der Bürger der einen Babysitter-Staat möchte anstatt den Ausweg aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit zu gehen.
Zuletzt geändert von John Galt am Freitag 22. Februar 2013, 22:27, insgesamt 1-mal geändert.
Civilization is the progress toward a society of privacy. The savage’s whole existence is public, ruled by the laws of his tribe. Civilization is the process of setting man free from men.
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Joker
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Joker »

Beteigeuze » Fr 22. Feb 2013, 21:45 hat geschrieben:
Ich meine damit sowas wie Sozialverhalten, soziale Kompetenz... die Fähigkeit, den Horizont wenigstens so weit zu spannen, dass man sich auch mal in andere hinein versetzen kann. Ob es das jemals gab... gute Frage, wohl nicht. Wird es wohl auch nie... aber diese extrem egoistische Gesellschaft kann genauso wenig Ideal sein wie eine, die nur "das Kollektiv" im Auge hat.

Und ja, ich halte mich für einen. Was nicht heißt, ich hätte keine Fehler.. klar hab ich die auch, wie jeder andere... ein Beispiel: kürzlich schneite es in meiner Region recht viel und heftig, jeder schaufelt so sein Auto aus usw... neben einer Parkfläche geht der Weg entlang zur Straße. Bis zum Parkplatz noch 1m. Ja glauben Sie nicht, irgendeiner hätte diesen Meter weggeschaufelt... weder der Hauswartdienst noch der Pkw-Halter noch sonst wer... 2x schippen und der Schnee wäre weg gewesen... nachher hab ichs mit gemacht.. hat mich 5sekunden und 2x Schippen gekostet...

Das Beispiel hört sich sicher winzig und lächerlich an.. beschreibt aber sehr gut die Mentalität, der man ständig begegnet. Ich finde das nicht erstrebenswert.
Wer frühs sein Auto freischaufelt wird ganz sicher nicht noch paar quadratmeter mehr freischaufeln.
Das macht ja keiner .
Du bist ja auch nicht rausgegangen und hast Nachbars Auto freigeschaufelt.
Und der Hauswart macht nur das ,wofür er bezahlt wird.
Sicher auch verständlich.
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Angrboda »

Joker » Fr 22. Feb 2013, 21:11 hat geschrieben: Wer frühs sein Auto freischaufelt wird ganz sicher nicht noch paar quadratmeter mehr freischaufeln.
Das macht ja keiner .
Du bist ja auch nicht rausgegangen und hast Nachbars Auto freigeschaufelt.
Und der Hauswart macht nur das ,wofür er bezahlt wird.
Sicher auch verständlich.
Na den gesamten Parkplatz würde ich auch nicht frei schaufeln... obwohl.. einmal im Eifer des Gefechts habe ich auch schon mehrere Parkflächen mit beräumt.. ich machs halt einfach... Es ging aber um den Quadratmeter, der eben stehen gelassen wurde. 2x Schippen, 5 Sekunden und der Schnee wäre weg gewesen... ich hab die 5 Sekunden investiert, hat mich nicht umgebracht und nicht ärmer gemacht. Wissen Sie, das sind Kleinigkeiten... aber selbst an denen scheiterts bereits bei vielen.
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Haitu
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Haitu »

Beteigeuze » Fr 22. Feb 2013, 22:17 hat geschrieben:
Na den gesamten Parkplatz würde ich auch nicht frei schaufeln... obwohl.. einmal im Eifer des Gefechts habe ich auch schon mehrere Parkflächen mit beräumt.. ich machs halt einfach... Es ging aber um den Quadratmeter, der eben stehen gelassen wurde. 2x Schippen, 5 Sekunden und der Schnee wäre weg gewesen... ich hab die 5 Sekunden investiert, hat mich nicht umgebracht und nicht ärmer gemacht. Wissen Sie, das sind Kleinigkeiten... aber selbst an denen scheiterts bereits bei vielen.
Mach ich auch. Ich habe ca. 50m Gehweg vor meinem Haus frei zu machen und habe mir dafür eine Maschine zugelegt.
Die 10-15m links und rechts beim Nachbarn mache ich gleich mit, weil für mich mit der Maschine ein Klacks und die Nachbarn müssten das mit der Hand erledigen.
Zudem bin ich Rentner und die anderen haben ihre Arbeit. Das hat natürlich auch den Vorteil guter nachbarschaftlicher Beziehungen.
Clark

Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Clark »

Beteigeuze » Fr 22. Feb 2013, 21:17 hat geschrieben:
Na den gesamten Parkplatz würde ich auch nicht frei schaufeln... obwohl.. einmal im Eifer des Gefechts habe ich auch schon mehrere Parkflächen mit beräumt.. ich machs halt einfach... Es ging aber um den Quadratmeter, der eben stehen gelassen wurde. 2x Schippen, 5 Sekunden und der Schnee wäre weg gewesen... ich hab die 5 Sekunden investiert, hat mich nicht umgebracht und nicht ärmer gemacht. Wissen Sie, das sind Kleinigkeiten... aber selbst an denen scheiterts bereits bei vielen.
Und dann war der Schnee weg, die darunter liegende Eisfläche blitzblank und der nächste der darüber läuft, liegt auf der Nase. Oder Sie kippen wenigstens ne Ladung Salz drauf. Aber das macht ja keiner mehr wegen der Umwelt...
Solche Fallen haben unsere Nachbarn hier auch gerne gebaut.
Im Schnee, auch wenn er ein paar Zentimeter hoch ist, hat man wenigstens noch Grip beim laufen...
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Angrboda »

Clark » Fr 22. Feb 2013, 23:39 hat geschrieben: Und dann war der Schnee weg, die darunter liegende Eisfläche blitzblank und der nächste der darüber läuft, liegt auf der Nase. Oder Sie kippen wenigstens ne Ladung Salz drauf. Aber das macht ja keiner mehr wegen der Umwelt...
Solche Fallen haben unsere Nachbarn hier auch gerne gebaut.
Im Schnee, auch wenn er ein paar Zentimeter hoch ist, hat man wenigstens noch Grip beim laufen...
Ach Clarkie... Hauptsache, wir haben wieder irgendwas Senf dazu gegeben, ge...

Ich würde mich übrigens freuen, würde der Winterdienst mehr Salz einsetzen.. jedenfalls in Gebieten, die es wirklich nötig haben.
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von firlefanz11 »

Sind wir nur noch Spielfiguren ... entmündigt und berechenbar durch Datenimperien wie Google und Facebook?
Hat ... der/die Bürger/in, noch die Gewalt über uns selber oder sind wir schon alle (unbewusst) Opfer einer Manipulation.
Sorry, aber die Fragen sind genauso dämlich wie:"Sind wir alle Sklaven der neuen Medien(Fratzenbook, WkW, Xing, Shitter, Händie, Eipätt usw.), wenn ein paar Leute erzählen sie hätten den Eindruck sie hätten gar keine Freizeit mehr weil sie ständig erreichbar oder online sind. NEIN! MAN KANN DEN SCHEISS APARILLO NÄMLICH JEDERZEIT MAL AUS MACHEN ODER ZU HAUSE LIEGEN LASSEN!

Und als Antwort zu Deiner Frage:
Wir sind immer noch alle selbst unseres Glückes Schmied und entscheiden selbst inwiefern wir uns manipulieren lassen (siehe den Punkt mit den neuen Medien).

Und zu ndr.de:
a) Niemand wird GEZWUNGEN Fratzenbook oder Google zu nutzen!
b) Egoismus wird nicht durch Medien oder die Gesellschaft anerzogen. Entweder ist man von sich aus egoistisch oder eben nicht. Sonst gäbs keine Leute die z. B. ehrenamtlich tätig sind.
c) Politik ist sicherlich stark den Einflüssen des Marktes unterworfen. Aber NUR noch getrieben davon... sicher nicht.
d) Wieso u. inwiefern sollte das bitteschön die Entwicklung der Demokratie negativ beinflussen? Ausser die meinen Stunts wie den TEURO ohne Volksentscheid über die Köpfe des Volkes hinweg einzuführen oder Milliarden in die EU zu pumpen wenn Deutchland selsbt Milliarden Schulden hat... Aber deshalb wird aus der Demokratie noch lange keine Dikatatur o. ä.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von freigeist »

John Galt » Fri 22. Feb 2013, 20:55 hat geschrieben:
Der Bürger wird mehr durch die Politik als durch die Anbieter von Dienstleistungen entmündigt. Die Technologie stellt viele Wege bereit, den Datenkraken zu entkommen. Du kannst dich im Internet anonymisieren lassen oder das Weltnetz verlassen und in ein regionales anonymes "regionales Internet" gehen. Mit I2P gibt es bereits die Möglichkeit.

Was also das Problem darstellt, ist der Bürger der einen Babysitter-Staat möchte anstatt den Ausweg aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit zu gehen.
Sehr guter Beitrag.
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
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Re: Auf dem Weg in die Ego-Gesellschaft?

Beitrag von Angrboda »

firlefanz11 » Mo 25. Feb 2013, 15:28 hat geschrieben: Sorry, aber die Fragen sind genauso dämlich wie:"Sind wir alle Sklaven der neuen Medien(Fratzenbook, WkW, Xing, Shitter, Händie, Eipätt usw.), wenn ein paar Leute erzählen sie hätten den Eindruck sie hätten gar keine Freizeit mehr weil sie ständig erreichbar oder online sind. NEIN! MAN KANN DEN SCHEISS APARILLO NÄMLICH JEDERZEIT MAL AUS MACHEN ODER ZU HAUSE LIEGEN LASSEN!

Und als Antwort zu Deiner Frage:
Wir sind immer noch alle selbst unseres Glückes Schmied und entscheiden selbst inwiefern wir uns manipulieren lassen (siehe den Punkt mit den neuen Medien).

Und zu ndr.de:
a) Niemand wird GEZWUNGEN Fratzenbook oder Google zu nutzen!
b) Egoismus wird nicht durch Medien oder die Gesellschaft anerzogen. Entweder ist man von sich aus egoistisch oder eben nicht. Sonst gäbs keine Leute die z. B. ehrenamtlich tätig sind.
c) Politik ist sicherlich stark den Einflüssen des Marktes unterworfen. Aber NUR noch getrieben davon... sicher nicht.
d) Wieso u. inwiefern sollte das bitteschön die Entwicklung der Demokratie negativ beinflussen? Ausser die meinen Stunts wie den TEURO ohne Volksentscheid über die Köpfe des Volkes hinweg einzuführen oder Milliarden in die EU zu pumpen wenn Deutchland selsbt Milliarden Schulden hat... Aber deshalb wird aus der Demokratie noch lange keine Dikatatur o. ä.
zu b) würde ich doch eher widersprechen. Egoismus wohnt wohl jedem inne, der Grad, wie dieser zu Tage tritt, kann aber nur anerzogen sein. Grade an ihrem Beispiel des Ehrenamts... nehmen wir mal die vielen katholischen Frauen her, die täglich Drecksarbeit verrichten, während die Herren in schicken Räumen darüber befinden, ob Verhütung Teufelszeug ist. Oder etwa, dass Menschen, die selbst ärmlich leben, am häufigsten die gastfreundlichsten Menschen sind und sich nicht hinter hohen Zäunen verstecken...

zu d) Wenn die Herrschenden beginnen, über ihr Volk hinweg zu regieren, ist das allerdings eine Wegbereitung für Diktatur. Bei einem schleichenden Prozess merkts nur keiner. Man erhöhe stets die Dosis, dann vergiftet sich auch keiner, ge.
We're Humans. Each an individual, but all equal. That moment of realization will be the start of our freedom and evolution.

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