Pflegebedürftige in die Gefängnisse
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- Billie Holiday
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Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Hallo, ich habe heute in meiner Regionalzeitung einen sehr provokanten Leserbrief einer älteren Dame gelesen.
Ausschlaggebend war ein Artikel über gewalttätige Übergriffe auf Pflegebedürftige durch Pfleger und Angehörige.
Ich gebe ihn mal gekürzt wieder:
"Bringen wir die Senioren doch in die Gefängnisse und die Verbrecher in die Pflegeheime. Durch diesen Wechsel hätten die Senioren
-täglichen Zugang zu Dusche und Badewanne
-sämtliche benötigte Arzneien
-regelmäßige Zahnarzt- und medizinische Untersuchungen
-Möglichkeit zu Bewegung an der frischen Luft
-Anspruch auf Rollstühle
-sie würden Geld erhalten anstatt für die Unterbringung zu zahlen
-Videoüberwachung, um sofort auf Notfälle reagieren zu können
-zweimal wöchentlich Wechsel der Bettwäsche
-die eigene Wäsche würde regelmäßig gewaschen und gebügelt
-alle 20 Minuten Besuch vom Wärter
-Mahlzeiten direkt ins Zimmer
-Raum für regelmäßige Treffen mit Familie
-Zugang zu Bibliothek, Gymnastikraum, Schwimmbad
-psychische und physische Therapie kostenlos
-Recht auf kostenlose Weiterbildung
-auf Antrag kostenlose Schlafanzüge, Schuhe...etc
-Anspruch auf PC, TV, Radio, Telefon
-Direktorenrat, um Klagen anzuhören
-Verhaltenskodex der Überwacher
etc.
Die Mörder, Totschläger, Vergewaltiger, Kinderficker und Räuber hätten
-lauwarme Mahlzeiten zu unmöglichen Zeiten
-Einsamkeit und keine Überwachung
-Ausgehen der Lichter um 20 Uhr, Wecken um 5 Uhr
-Anspruch auf 1 Bad pro Woche
-kleines Zimmerchen für ca. 2.000,- / Monat
-keine Hoffnung, da jemals wieder rauszukommen."
Da hat sich aber jemand den Frust von der Seele geredet. Auch wenn das alles übertrieben ist: ist ein Körnchen Wahres dran?
Ausschlaggebend war ein Artikel über gewalttätige Übergriffe auf Pflegebedürftige durch Pfleger und Angehörige.
Ich gebe ihn mal gekürzt wieder:
"Bringen wir die Senioren doch in die Gefängnisse und die Verbrecher in die Pflegeheime. Durch diesen Wechsel hätten die Senioren
-täglichen Zugang zu Dusche und Badewanne
-sämtliche benötigte Arzneien
-regelmäßige Zahnarzt- und medizinische Untersuchungen
-Möglichkeit zu Bewegung an der frischen Luft
-Anspruch auf Rollstühle
-sie würden Geld erhalten anstatt für die Unterbringung zu zahlen
-Videoüberwachung, um sofort auf Notfälle reagieren zu können
-zweimal wöchentlich Wechsel der Bettwäsche
-die eigene Wäsche würde regelmäßig gewaschen und gebügelt
-alle 20 Minuten Besuch vom Wärter
-Mahlzeiten direkt ins Zimmer
-Raum für regelmäßige Treffen mit Familie
-Zugang zu Bibliothek, Gymnastikraum, Schwimmbad
-psychische und physische Therapie kostenlos
-Recht auf kostenlose Weiterbildung
-auf Antrag kostenlose Schlafanzüge, Schuhe...etc
-Anspruch auf PC, TV, Radio, Telefon
-Direktorenrat, um Klagen anzuhören
-Verhaltenskodex der Überwacher
etc.
Die Mörder, Totschläger, Vergewaltiger, Kinderficker und Räuber hätten
-lauwarme Mahlzeiten zu unmöglichen Zeiten
-Einsamkeit und keine Überwachung
-Ausgehen der Lichter um 20 Uhr, Wecken um 5 Uhr
-Anspruch auf 1 Bad pro Woche
-kleines Zimmerchen für ca. 2.000,- / Monat
-keine Hoffnung, da jemals wieder rauszukommen."
Da hat sich aber jemand den Frust von der Seele geredet. Auch wenn das alles übertrieben ist: ist ein Körnchen Wahres dran?
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„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Da ist ein "Körnchen" Wahrheit dran. (ich habe eine geistig schwerst-geschädigte Tante, die seit Jahren in einem Pflegeheim ist. Das Personal tut sein Möglichstes, ist wohl auch meist nett........aber!!!!....)Billie Holiday » So 27. Jan 2013, 18:43 hat geschrieben:Hallo, ich habe heute in meiner Regionalzeitung einen sehr provokanten Leserbrief einer älteren Dame gelesen.
Ausschlaggebend war ein Artikel über gewalttätige Übergriffe auf Pflegebedürftige durch Pfleger und Angehörige.
......
Da hat sich aber jemand den Frust von der Seele geredet. Auch wenn das alles übertrieben ist: ist ein Körnchen Wahres dran?
Mir wurde beim Lesen übel.......
Zuletzt geändert von Alana4 am Sonntag 27. Januar 2013, 18:53, insgesamt 1-mal geändert.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Schon, aber abgesehen von dem Punkt, dass die Pflege für ihre Leistung häufig viel zu teuer ist, sind die Betroffenen ja auch selbst Schuld, wenn sie ihre Würde aufgeben und sich in die Obhut eines Pflegeheims begeben.Billie Holiday hat geschrieben: Auch wenn das alles übertrieben ist: ist ein Körnchen Wahres dran?
Ein Zugticket in die Schweiz und man kann seinem Leben selbstbestimmt und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ein würdevolles Ende setzen. Mit etwas Kreativität fallen einem sicher noch andere individuelle Möglichkeiten ein.
Ich kann nicht nachvollziehen, wie man sich freiwillig für ein jahrelanges dahinsiechen, ohne Aussicht auf Besserung entscheiden kann. Insbesondere, wenn man keine Familie hat, die die Aufsicht übernimmt. Andererseits ist es gerade dann besonders würdelos. Naja, jeder wie er mag...
Arbeit. Leben. Zukunft.
Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Hallo,
das die Pflegeheime nicht immer gut sind, möchte ich nicht bestreiten. Aber folgende Angaben sind schlicht absolut falsch :
-täglichen Zugang zu Dusche und Badewanne
Stimmt nicht, Badewanne schon gar nicht.
-sämtliche benötigte Arzneien
Nur, wenn der zuständige Arzt (den man nicht selbst aussuchen kann) einverstanden ist.
-regelmäßige Zahnarzt- und medizinische Untersuchungen
Absolut an der Realität vorbei
-Möglichkeit zu Bewegung an der frischen Luft
Eine festgelegte Stunde am Tag im Kreis laufen
-Anspruch auf Rollstühle
Das weiß ich nicht
-sie würden Geld erhalten anstatt für die Unterbringung zu zahlen
Nur, wenn man auch arbeitet, sonst gibt es nichts . Sozialfälle erhalten glaube ich, im Monat ca. 30 Euro ...
-Videoüberwachung, um sofort auf Notfälle reagieren zu können
Das gibt es nur in speziellen Bereichen, und so lange sich nichts bewegt, kommt auch keiner.
-zweimal wöchentlich Wechsel der Bettwäsche
Ja, muss man aber selbst machen !
-die eigene Wäsche würde regelmäßig gewaschen und gebügelt
Ja, ist einer der möglichen Arbeitsplätze
-alle 20 Minuten Besuch vom Wärter
Da kommt überhaupt keiner
-Mahlzeiten direkt ins Zimmer
Machen auch die Gefangen selber (Arbeitsplatz)
-Raum für regelmäßige Treffen mit Familie
Wenn man 14 tägig 30 Minuten als regelmäßig bezeichnet, man darf auch keinen berühren, meisst gibt es sogar eine Trennscheibe
-Zugang zu Bibliothek, Gymnastikraum, Schwimmbad, Bücher kann man bestellen (nur uralte Schinken)
-psychische und physische Therapie kostenlos
Mit Glück, und auf diese Art der Therapie kann man gerne verzichten
-Recht auf kostenlose Weiterbildung
Bei langem Aufenthalt und mit viel Glück
-auf Antrag kostenlose Schlafanzüge, Schuhe...etc
Alle Kleidung im Knastist kostenlos, aber die würden die meisten von Euch sicher nicht mal anprobieren
-Anspruch auf PC, TV, Radio, Telefon
PC kannst vergessen, Telefon erst recht, TV-Radio mit starken Einschränkungen
-Direktorenrat, um Klagen anzuhören
Ja, der fragt, ob man weiss warum man da ist, das wars, mehr intressiert den auch nicht
-Verhaltenskodex der Überwacher
Was meinst damit ?
Viele Grüße
Dagontic
das die Pflegeheime nicht immer gut sind, möchte ich nicht bestreiten. Aber folgende Angaben sind schlicht absolut falsch :
-täglichen Zugang zu Dusche und Badewanne
Stimmt nicht, Badewanne schon gar nicht.
-sämtliche benötigte Arzneien
Nur, wenn der zuständige Arzt (den man nicht selbst aussuchen kann) einverstanden ist.
-regelmäßige Zahnarzt- und medizinische Untersuchungen
Absolut an der Realität vorbei
-Möglichkeit zu Bewegung an der frischen Luft
Eine festgelegte Stunde am Tag im Kreis laufen
-Anspruch auf Rollstühle
Das weiß ich nicht
-sie würden Geld erhalten anstatt für die Unterbringung zu zahlen
Nur, wenn man auch arbeitet, sonst gibt es nichts . Sozialfälle erhalten glaube ich, im Monat ca. 30 Euro ...
-Videoüberwachung, um sofort auf Notfälle reagieren zu können
Das gibt es nur in speziellen Bereichen, und so lange sich nichts bewegt, kommt auch keiner.
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Ja, muss man aber selbst machen !
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Ja, ist einer der möglichen Arbeitsplätze
-alle 20 Minuten Besuch vom Wärter
Da kommt überhaupt keiner
-Mahlzeiten direkt ins Zimmer
Machen auch die Gefangen selber (Arbeitsplatz)
-Raum für regelmäßige Treffen mit Familie
Wenn man 14 tägig 30 Minuten als regelmäßig bezeichnet, man darf auch keinen berühren, meisst gibt es sogar eine Trennscheibe
-Zugang zu Bibliothek, Gymnastikraum, Schwimmbad, Bücher kann man bestellen (nur uralte Schinken)
-psychische und physische Therapie kostenlos
Mit Glück, und auf diese Art der Therapie kann man gerne verzichten
-Recht auf kostenlose Weiterbildung
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-auf Antrag kostenlose Schlafanzüge, Schuhe...etc
Alle Kleidung im Knastist kostenlos, aber die würden die meisten von Euch sicher nicht mal anprobieren
-Anspruch auf PC, TV, Radio, Telefon
PC kannst vergessen, Telefon erst recht, TV-Radio mit starken Einschränkungen
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Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Gehts Ihnen noch gut?Perdedor » Sun 27. Jan 2013, 22:09 hat geschrieben:
Schon, aber abgesehen von dem Punkt, dass die Pflege für ihre Leistung häufig viel zu teuer ist, sind die Betroffenen ja auch selbst Schuld, wenn sie ihre Würde aufgeben und sich in die Obhut eines Pflegeheims begeben.
Ein Zugticket in die Schweiz und man kann seinem Leben selbstbestimmt und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ein würdevolles Ende setzen. Mit etwas Kreativität fallen einem sicher noch andere individuelle Möglichkeiten ein.
Ich kann nicht nachvollziehen, wie man sich freiwillig für ein jahrelanges dahinsiechen, ohne Aussicht auf Besserung entscheiden kann. Insbesondere, wenn man keine Familie hat, die die Aufsicht übernimmt. Andererseits ist es gerade dann besonders würdelos. Naja, jeder wie er mag...
Obwohl man geistig noch frisch ist, aber physisch nicht mehr die Kraft, soll man sich einfach aufgeben und dem Leben ein Ende bereiten?


'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'
Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Wieso "aufgeben"? Zu dem Zeitpunkt hat man bereits verloren (man wird ja nicht wieder jünger). Das einzige, was man dann noch aufgeben kann, ist seine Würde, wenn man das Ende hinauszögert, bis man zu einem apathischen, sabbernden Wrack geworden ist, welches sich nur noch von den Pflegekräften die Windeln wechseln lässt.freigeist hat geschrieben: Obwohl man geistig noch frisch ist, aber physisch nicht mehr die Kraft, soll man sich einfach aufgeben und dem Leben ein Ende bereiten?
Aber wie gesagt: Natürlich ist das jedem selbst überlassen. Wer so enden will, soll das tun. Nur ist es dann etwas unpassend sich darüber zu beschweren. Wenn man selbst nicht weiß, wann der Zeitpunkt gekommen ist aufzuhören, wird es am Ende eben dreckig.
Arbeit. Leben. Zukunft.
Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Dagontic » Mo 28. Jan 2013, 23:20 hat geschrieben:Hallo,
das die Pflegeheime nicht immer gut sind, möchte ich nicht bestreiten. Aber folgende Angaben sind schlicht absolut falsch :
-täglichen Zugang zu Dusche und Badewanne
Stimmt nicht, Badewanne schon gar nicht.
-sämtliche benötigte Arzneien
Nur, wenn der zuständige Arzt (den man nicht selbst aussuchen kann) einverstanden ist.
-regelmäßige Zahnarzt- und medizinische Untersuchungen
Absolut an der Realität vorbei
-Möglichkeit zu Bewegung an der frischen Luft
Eine festgelegte Stunde am Tag im Kreis laufen
-Anspruch auf Rollstühle
Das weiß ich nicht
-sie würden Geld erhalten anstatt für die Unterbringung zu zahlen
Nur, wenn man auch arbeitet, sonst gibt es nichts . Sozialfälle erhalten glaube ich, im Monat ca. 30 Euro ...
-Videoüberwachung, um sofort auf Notfälle reagieren zu können
Das gibt es nur in speziellen Bereichen, und so lange sich nichts bewegt, kommt auch keiner.
-zweimal wöchentlich Wechsel der Bettwäsche
Ja, muss man aber selbst machen !
-die eigene Wäsche würde regelmäßig gewaschen und gebügelt
Ja, ist einer der möglichen Arbeitsplätze
-alle 20 Minuten Besuch vom Wärter
Da kommt überhaupt keiner
-Mahlzeiten direkt ins Zimmer
Machen auch die Gefangen selber (Arbeitsplatz)
-Raum für regelmäßige Treffen mit Familie
Wenn man 14 tägig 30 Minuten als regelmäßig bezeichnet, man darf auch keinen berühren, meisst gibt es sogar eine Trennscheibe
-Zugang zu Bibliothek, Gymnastikraum, Schwimmbad, Bücher kann man bestellen (nur uralte Schinken)
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Mit Glück, und auf diese Art der Therapie kann man gerne verzichten
-Recht auf kostenlose Weiterbildung
Bei langem Aufenthalt und mit viel Glück
-auf Antrag kostenlose Schlafanzüge, Schuhe...etc
Alle Kleidung im Knastist kostenlos, aber die würden die meisten von Euch sicher nicht mal anprobieren
-Anspruch auf PC, TV, Radio, Telefon
PC kannst vergessen, Telefon erst recht, TV-Radio mit starken Einschränkungen
-Direktorenrat, um Klagen anzuhören
Ja, der fragt, ob man weiss warum man da ist, das wars, mehr intressiert den auch nicht
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Was meinst damit ?
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Deine beobachtungen sind absolut richtig. D.H. Die verhältnisse in den pflegeheimen sind bekannter als
die im gefängnis.
Natürlich sind die verhältnisse in dt. Pflegeheimen ein skandal!
Aber... So zu tun als ginge es den knackies gut, kenne ich eigentlich nur aus der rechtsknallerszene. Und auch die sprechen sofort von ¨folter¨, wenn einer der ihren, z.b. Zschäppe, unter ganz normalen, gesetzeskonformen haftbedingungen einsitzt....
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Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Wenn unsere Gefängnisse so wären wie die Dame behauptet, hätten wir ein Teil des Problems mit der Sicherungsverwahrung sicher nicht.Billie Holiday » So 27. Jan 2013, 19:43 hat geschrieben:Hallo, ich habe heute in meiner Regionalzeitung einen sehr provokanten Leserbrief einer älteren Dame gelesen.
Ausschlaggebend war ein Artikel über gewalttätige Übergriffe auf Pflegebedürftige durch Pfleger und Angehörige.
Ich gebe ihn mal gekürzt wieder:
"Bringen wir die Senioren doch in die Gefängnisse und die Verbrecher in die Pflegeheime. Durch diesen Wechsel hätten die Senioren
-täglichen Zugang zu Dusche und Badewanne
-sämtliche benötigte Arzneien
-regelmäßige Zahnarzt- und medizinische Untersuchungen
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-psychische und physische Therapie kostenlos
-Recht auf kostenlose Weiterbildung
-auf Antrag kostenlose Schlafanzüge, Schuhe...etc
-Anspruch auf PC, TV, Radio, Telefon
-Direktorenrat, um Klagen anzuhören
-Verhaltenskodex der Überwacher
etc.
Die Mörder, Totschläger, Vergewaltiger, Kinderficker und Räuber hätten
-lauwarme Mahlzeiten zu unmöglichen Zeiten
-Einsamkeit und keine Überwachung
-Ausgehen der Lichter um 20 Uhr, Wecken um 5 Uhr
-Anspruch auf 1 Bad pro Woche
-kleines Zimmerchen für ca. 2.000,- / Monat
-keine Hoffnung, da jemals wieder rauszukommen."
Da hat sich aber jemand den Frust von der Seele geredet. Auch wenn das alles übertrieben ist: ist ein Körnchen Wahres dran?
Übrigends: Wer Vermögen oder Einkommen hat, der darf sich auch an den Haftkosten beteiligen.
Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Du hast vergessen die gitter am fenster.Damit die demenzkranke sich nicht verlaufen können.Billie Holiday » So 27. Jan 2013, 18:43 hat geschrieben:Hallo, ich habe heute in meiner Regionalzeitung einen sehr provokanten Leserbrief einer älteren Dame gelesen. Ausschlaggebend war ein Artikel über gewalttätige Übergriffe auf Pflegebedürftige durch Pfleger und Angehörige. Ich gebe ihn mal gekürzt wieder: "Bringen wir die Senioren doch in die Gefängnisse und die Verbrecher in die Pflegeheime. Durch diesen Wechsel hätten die Senioren -täglichen Zugang zu Dusche und Badewanne -sämtliche benötigte Arzneien -regelmäßige Zahnarzt- und medizinische Untersuchungen -Möglichkeit zu Bewegung an der frischen Luft -Anspruch auf Rollstühle -sie würden Geld erhalten anstatt für die Unterbringung zu zahlen -Videoüberwachung, um sofort auf Notfälle reagieren zu können -zweimal wöchentlich Wechsel der Bettwäsche -die eigene Wäsche würde regelmäßig gewaschen und gebügelt -alle 20 Minuten Besuch vom Wärter -Mahlzeiten direkt ins Zimmer -Raum für regelmäßige Treffen mit Familie -Zugang zu Bibliothek, Gymnastikraum, Schwimmbad -psychische und physische Therapie kostenlos -Recht auf kostenlose Weiterbildung -auf Antrag kostenlose Schlafanzüge, Schuhe...etc -Anspruch auf PC, TV, Radio, Telefon -Direktorenrat, um Klagen anzuhören -Verhaltenskodex der Überwacher etc. Die Mörder, Totschläger, Vergewaltiger, Kinderficker und Räuber hätten -lauwarme Mahlzeiten zu unmöglichen Zeiten -Einsamkeit und keine Überwachung -Ausgehen der Lichter um 20 Uhr, Wecken um 5 Uhr -Anspruch auf 1 Bad pro Woche -kleines Zimmerchen für ca. 2.000,- / Monat -keine Hoffnung, da jemals wieder rauszukommen." Da hat sich aber jemand den Frust von der Seele geredet. Auch wenn das alles übertrieben ist: ist ein Körnchen Wahres dran?


Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Das Schöne am Publizieren solcher Gegenüberstellungen ist ja, dass man damit von der Ursache des Problems auf andere Gruppen verweist, um damit den Hass, der entsteht und der eigentlich gegenüber der Ursache entfesselt werden sollte, an andere Gruppen und Probleme zu leiten - vornehmlich macht man das besonders gern und gut, wenn diese anderen Gruppen eine deutlich schlechtere Lobby haben, als die Gegenübergestellte.
Es ist das gleiche Spiel, das gespielt wird, wie mit den Dumpinglöhnern und den Hartz4-Empfängern.
Das funktioniert immer.
Es ist das gleiche Spiel, das gespielt wird, wie mit den Dumpinglöhnern und den Hartz4-Empfängern.
Das funktioniert immer.

Zuletzt geändert von Cerberus am Dienstag 29. Januar 2013, 07:38, insgesamt 1-mal geändert.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Ich sehe da nicht wirklich eine "Gegenüberstellung" oder einen wirklichen Vergleich.Cerberus » Di 29. Jan 2013, 07:33 hat geschrieben:Das Schöne am Publizieren solcher Gegenüberstellungen ist ja, dass man damit von der Ursache des Problems auf andere Gruppen verweist, um damit den Hass, der entsteht und der eigentlich gegenüber der Ursache entfesselt werden sollte, an andere Gruppen und Probleme zu leiten - vornehmlich macht man das besonders gern und gut, wenn diese anderen Gruppen eine deutlich schlechtere Lobby haben, als die Gegenübergestellte.
Es ist das gleiche Spiel, das gespielt wird, wie mit den Dumpinglöhnern und den Hartz4-Empfängern.
Das funktioniert immer.
wie es nämlich im Strafvollzug wirklich ist, dürften die wenigsten wissen. Und schon gar nicht Alte und/oder Pflegebedürftige, die in einer entsprechenden Einrichtung sind.
Was aber legitim ist- und so auch das gewählte Mittel des überzogenen "Vergleichs": die doch ein Stück weit kritikwürdigen Verhältnisse in Alten- und/oder Pflegeheimen.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Und genau deswegen klappt das auch immer. Danke für das Beispiel von totalem Unverständnis.Alana4 » Di 29. Jan 2013, 07:50 hat geschrieben:
Ich sehe da nicht wirklich eine "Gegenüberstellung" oder einen wirklichen Vergleich.
wie es nämlich im Strafvollzug wirklich ist, dürften die wenigsten wissen. Und schon gar nicht Alte und/oder Pflegebedürftige, die in einer entsprechenden Einrichtung sind.
Was aber legitim ist- und so auch das gewählte Mittel des überzogenen "Vergleichs": die doch ein Stück weit kritikwürdigen Verhältnisse in Alten- und/oder Pflegeheimen.
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Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Unverständnis? Und noch dazu "total"?Cerberus » Di 29. Jan 2013, 12:13 hat geschrieben:Und genau deswegen klappt das auch immer. Danke für das Beispiel von totalem Unverständnis.
Na, du bist ja ein ganz schlaues Menschlein......zumindest hältst du dich dafür. Ist ja auch schon mal was.

Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Der Beitrag von Dagontic sieht so aus, als kenne er ganz gut sich aus.Alana4 » Di 29. Jan 2013, 07:50 hat geschrieben:
Ich sehe da nicht wirklich eine "Gegenüberstellung" oder einen wirklichen Vergleich.
wie es nämlich im Strafvollzug wirklich ist, dürften die wenigsten wissen. Und schon gar nicht Alte und/oder Pflegebedürftige, die in einer entsprechenden Einrichtung sind.
Was aber legitim ist- und so auch das gewählte Mittel des überzogenen "Vergleichs": die doch ein Stück weit kritikwürdigen Verhältnisse in Alten- und/oder Pflegeheimen.

Und das stimmt schon, was Cerberus meint : Der Brief der alten Dame riecht nach Stammtisch: Verbrecher führen ein nämlich ungerechterweise Luxusleben.
im Heim verfaulen die Leute im Bett.
Stimmt beides nicht.
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Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Das habe ich auch nicht behauptet.Bukowski » Di 29. Jan 2013, 12:38 hat geschrieben:
Der Beitrag von Dagontic sieht so aus, als kenne er ganz gut sich aus.und dann kann man die Umstände im Strafvollzug nachgooogeln. -
Und das stimmt schon, was Cerberus meint : Der Brief der alten Dame riecht nach Stammtisch: Verbrecher führen ein nämlich ungerechterweise Luxusleben.
im Heim verfaulen die Leute im Bett.
Stimmt beides nicht.
Wer den "Vergleich" buchstäblich nimmt, macht m.E. einen Fehler. So ist er nämlich gar nicht gemeint.
Stammtisch? Ja, gut möglich

Da hab ich was:
Einsicht
Wie oft hab ich Klein-Moritz ausgelacht,
wenn er am Stammtisch
kühn politisierte;
allmählich aber
kommt mir der Verdacht:
Tatsächlich wirds
viel simpler noch gemacht-
ach, wenn Klein-Moritz doch
die Welt regierte!
(Rudi Strahl) vermutlich in den 70-ern
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Alana4 » Di 29. Jan 2013, 12:47 hat geschrieben:
Das habe ich auch nicht behauptet.
Wer den "Vergleich" buchstäblich nimmt, macht m.E. einen Fehler. So ist er nämlich gar nicht gemeint.
Stammtisch? Ja, gut möglich![]()
Da hab ich was:
Einsicht
Wie oft hab ich Klein-Moritz ausgelacht,
wenn er am Stammtisch
kühn politisierte;
allmählich aber
kommt mir der Verdacht:
Tatsächlich wirds
viel simpler noch gemacht-
ach, wenn Klein-Moritz doch
die Welt regierte!
(Rudi Strahl) vermutlich in den 70-ern

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Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Du bist ganz schön frech...........

Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Schon, aber abgesehen von dem Punkt, dass die Pflege für ihre Leistung häufig viel zu teuer ist, sind die Betroffenen ja auch selbst Schuld, wenn sie ihre Würde aufgeben und sich in die Obhut eines Pflegeheims begeben.
Ein Zugticket in die Schweiz und man kann seinem Leben selbstbestimmt und im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ein würdevolles Ende setzen. Mit etwas Kreativität fallen einem sicher noch andere individuelle Möglichkeiten ein.
Ich kann nicht nachvollziehen, wie man sich freiwillig für ein jahrelanges dahinsiechen, ohne Aussicht auf Besserung entscheiden kann. Insbesondere, wenn man keine Familie hat, die die Aufsicht übernimmt. Andererseits ist es gerade dann besonders würdelos. Naja, jeder wie er mag...
Ganz schön vermessen. Ich wünsche uns nicht, in eine solche Situation zu kommen. Erst dann nämlich kann man das nachempfinden. Entscheide dich halt mal eben nebenbei, dich umzubringen. Mit weitem Abstand und abstrakter Hypothese das mal eben schreiben ist was anderes, als tatsächlich darüber nachdenken zu müssen.
Zuletzt geändert von NMA am Dienstag 29. Januar 2013, 13:00, insgesamt 1-mal geändert.
Pulse of Europe
https://pulseofeurope.eu/de/
https://voltdeutschland.org/programm
Weniger Klimaschutz wird teurer als mehr Klimaschutz!
https://pulseofeurope.eu/de/
https://voltdeutschland.org/programm
Weniger Klimaschutz wird teurer als mehr Klimaschutz!
Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Ja, leider. Wenn jemand nicht erkennt, was dahinter steht und / oder wohin es nur führen kann wenn man z.B.Alana4 » Di 29. Jan 2013, 12:28 hat geschrieben:
Unverständnis? Und noch dazu "total"?
- Häftlinge gegen Pflegebedürftige
oder
- Hartz4-Empfänger gegen Duminglöhner
vergleichend ins Feld führt und/oder dazu meint, solche Vergleiche seinen i.O. um auf ein Problem aufmerksam zu machen, dem fehlt eben jedwedes Verständnis.
Otto hat gerade in der Bild (oder ähnliches) gelesen, wie schlimm es um die Alten bestellt ist, dazu mit dem Vergleich des Wonnelebens im Knast.
Dann folgt ein nächster Artikel, in welchem man einen Knacki über die Zustände in deutschen Haftanstalten "jammern" lässt - und Otto denkt sich was? Genau:
"Was? Was will dieser Volksschädling, dieser miese Verbrecher da? He, Hannes! Hast schon gelesen, wie unsere Knackis jammern? Die sollte man alle nach Sibirien verfrachten, statt sie hier auf Staatskosten durchzufüttern! Dort könnten die sogar noch richtig arbeiten, für ihr Fressen! Dieses Pack! Wenn die nicht wären, dann könnten wir allen unseren Alten ein Pflegeparadies erschaffen! Statt dessen gibts hier für Kinderschänder und Mörder Sanatorium auf UNSERE KOSTEN und auf KOSTEN unserer armen, alten hilflosen pflegebedürftigen Mitmenschen, die nie einem was getan haben!"
Ich weiß nicht, ob Sie das verstehen(?) Aber ich gab Ihnen mal den Ansatz dafür, warum es NIEMALS eine gute Idee sein kann, solche Dinge miteinander zu vergleichen. Jedenfalls, deswegen schrieb ich "totales Unverständnis"
Zuletzt geändert von Cerberus am Dienstag 29. Januar 2013, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
Re: Pflegebedürftige in die Gefängnisse
Mit Würde hat es aber auch zu tun wenn man selber bestimmt wie das Leben verläuft. Nicht jeder der in ein Heim geht ist ne Leiche auf Raten. Verwandter von mir hatte in einem Heim einen recht netten Lebensabend bis der böse Anruf kam.....einfach nicht mehr aufgewacht. Sowas gibt es auch und mein Verwandter hat sich im Heim wohlgefühlt.Perdedor » Di 29. Jan 2013, 02:14 hat geschrieben:
Wieso "aufgeben"? Zu dem Zeitpunkt hat man bereits verloren (man wird ja nicht wieder jünger). Das einzige, was man dann noch aufgeben kann, ist seine Würde, wenn man das Ende hinauszögert, bis man zu einem apathischen, sabbernden Wrack geworden ist, welches sich nur noch von den Pflegekräften die Windeln wechseln lässt.
Aber wie gesagt: Natürlich ist das jedem selbst überlassen. Wer so enden will, soll das tun. Nur ist es dann etwas unpassend sich darüber zu beschweren. Wenn man selbst nicht weiß, wann der Zeitpunkt gekommen ist aufzuhören, wird es am Ende eben dreckig.
Er hat sich trotz Rollstuhl auch nicht aufgegeben sondern Dinge gesucht die Spaß machen.