Das Problem war hier Jahrzehntelang die Vertuschung durch die Vorgesetzten und damit verbunden eine grosse Wiederholungsgefahr. Dies ist aber auch kein Phänomen, dass nur auf die katholische Kirche begrenzt war. In der Odenwaldschule hatten wir das auch: Jahrzehntelanger sexueller Mißbrauch Schutzbefohlener wurde möglich durch jahrzehntelange Vertuschung.Im Kampf gegen sexuellen Missbrauch durch katholische Priester hat die Deutsche Bischofskonferenz die Fälle von 78 als Tätern beschuldigten Geistlichen wissenschaftlich aufarbeiten lassen. Die Katholische Kirche ließ untersuchen, welche Täter homo- oder bisexuell waren: insgesamt 30. Neun der Täter waren pädophil und vier hatten eine Neigung zu pubertären Jungen.
Die Beweggründe der Betroffenen seien aber "nur in wenigen Fällen Folge einer spezifischen Psychopathologie", sagte der Leiter der Studie, Prof. Norbert Leygraf. Die Untersuchung wurde bei externen Sachverständigen in Auftrag gegebenen. Es gebe "keine bedeutsamen Unterschiede" zur übrigen Bevölkerung.
Dass die Übergriffe nichts mit dem Zölibat zu tun hatten, erschliesst sich schon dadurch, dass die meisten Fälle von Kindesmissbrach innerhalb der Familie und dem engeren Bekanntenkreis vorkommen.