Russophobie im Westen

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Konder
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Russophobie im Westen

Beitrag von Konder »

In diesen Strang möchte ich über Russophbie in Westen diskutieren.
Gibt es so etwas ?
Habt ihr das schon an sich gespürt?
Welche formen von Russophobie existieren.

Einfach hier beispiele wenn welche da sind angeben.
Faschismus ist wenn die Unteren klassen in eine Menge-Elitärischen Gesellschaft die Elitäre Diktatur unterschützen.
somit ist in Deutschland keine Demokratie sondern Faschismus.

http://www.youtube.com/watch?v=ApTEhzH4P5Q
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Peuusumi
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Peuusumi »

es gibt schon ein komisches Verhältnis, das kann man nicht bestreiten.

Die Entwicklung der Phobie vor dem Osten hat vor dem 1. WK sein Durchbruch gehabt und wirkt bis heute..

https://www.morebooks.de/assets/product ... ?locale=gb
Zuletzt geändert von Peuusumi am Mittwoch 16. Mai 2012, 21:23, insgesamt 1-mal geändert.
Adam Smith
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Adam Smith »

Es gibt schon viele Antirussen in Deutschland. Viele nehmen Russland als Bedrohung war.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Kaffeetrinker
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Kaffeetrinker »

Vor den Russen braucht niemand angst haben, die sind integriert.
.

Für einen Friedensnobelpreis würde ich töten.
Milosevo

Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Milosevo »

Zb.sind denke ich Deutsche Medien besonders kritisch beim Thema Rußland:Stichwort Wahlen, oder Menschenrechte.Es gibt auch ausgleichende Berichte.Ich glaube D.ist kritischer bei Großmächten.Das ist auch eine Angstreaktion.Rußland wird teilweise verklärt im Westen.Der Rocky Film mit Ivan Drago oder der Ost-West-Konflikt.Im Endeffekt zeigen sich die Russen als sehr starkes Volk auch von der Moralischen Integrität.Die Russen sind was Besonderes.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Tiefsinniger »

Eine wichtige Frage ist es, was ist "eine Russophobie" ?
Fuer mich ist das z.B. kein Hass gegen die Russen, wenn jemand nach Russland kommt und offen sagt, dass man dort "zu viel sauft" oder "kriminell" ist. Das ist unangenehm, aber so eine Kritik kann berechtigt sein, wenn sie nicht engagiert und bezahlt wird. Niemand kann schuld sein, nur weil man einen negativen Eindruck von den Russen hat, das darf jeder.

Eine andere Sache ist es, wenn jemand sagt laechelnd : "Die Russen trinken viel, aussterben? Das ist gut so !" Dann ist das eine Russophobie. Aber die ist eher in der RF verbreitet, als im Westen. Und noch eher - unter den Machthabenden in Russland.
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Peuusumi
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Peuusumi »

Tiefsinniger » Fr 18. Mai 2012, 10:28 hat geschrieben:Eine wichtige Frage ist es, was ist "eine Russophobie" ?
Fuer mich ist das z.B. kein Hass gegen die Russen, wenn jemand nach Russland kommt und offen sagt, dass man dort "zu viel sauft" oder "kriminell" ist. Das ist unangenehm, aber so eine Kritik kann berechtigt sein, wenn sie nicht engagiert und bezahlt wird. Niemand kann schuld sein, nur weil man einen negativen Eindruck von den Russen hat, das darf jeder.

Eine andere Sache ist es, wenn jemand sagt laechelnd : "Die Russen trinken viel, aussterben? Das ist gut so !" Dann ist das eine Russophobie. Aber die ist eher in der RF verbreitet, als im Westen. Und noch eher - unter den Machthabenden in Russland.

Vor allem unter den Moskowitern.
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schokoschendrezki
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von schokoschendrezki »

Russland polarisiert wohl irgendwie. Der traditionellen Russophobie - so wie sie in dem Buch von Koenen beschrieben wird - steht eine teils extreme Russophilie gegenüber. An erster Stelle muss man da natürlich den Dichter Rainer Maria Rilke nennen.
Rainer Maria Rilke hat geschrieben: Es (Russland) hat mich zu dem gemacht, was ich bin, von dort ging ich innerlich aus, alle Heimat meines Instinkts, all mein innerer Ursprung ist dort.
Das war natürlich eine romantische, mystisch-religiöse und idealisierte Überhöhung.

Das gegenwärtige Problem mit dem Russland-Bild scheint mir darin zu bestehen, dass der Gang der Geschichte realiter nicht mehr zwangsläufig und in allen Teilen der Welt auf eine demokratische Ordnung nach westlichem Muster und in der Tradition westlicher Aufklärung hinausläuft. Staaten wie Russland oder China schaffen materielle Sicherheit und wirtschaftliche Prosperität für ihre Bürger auch mit mehr oder weniger autokratischen Systemen während das westliche System sich in einer Dauerkrise befindet. Wie immer man dazu steht: Ich glaube, man muss sich von der Vorstellung einer zwangsläufigen Gültigkeit universeller Wertesysteme verabschieden. Das gilt ähnlich auch für das Verhältnis zu den erneuerten Staaten in der arabischen Welt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Tiefsinniger »

schokoschendrezki » Fr 18. Mai 2012, 10:52 hat geschrieben:Russland polarisiert wohl irgendwie. Der traditionellen Russophobie - so wie sie in dem Buch von Koenen beschrieben wird - steht eine teils extreme Russophilie gegenüber.
Koenen - wer ist das ?
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von schokoschendrezki »

Tiefsinniger » Mo 21. Mai 2012, 11:44 hat geschrieben:
Koenen - wer ist das ?
Gerd Koenen - deutscher Publizist und Historiker. Sein Buch "Der Russland-Komplex. Die Deutschen und der Osten 1900-1945" erschien 2005 bei C.H. Beck München und erhielt den Leipziger Buchpreis.

Noch interessanter ist ja das Russland-Bild des bekannten konservativen Historikers Oswald Spengler ("Der Untergang des Abendlands"):
Oswald Spengler hat geschrieben: Das Russentum ist das Versprechen einer kommenden Kultur, während die Abendschatten über dem Westen länger und länger werden.
Das Putin-Russland entspricht womöglich in vielerlei Hinsicht seinen politischen Idealen: Autoritativ, illiberal, anti-individualistisch. Eine Mischung aus einem von Marx befreiten "preußischen" Sozialismus und einem von Rassismus befreiten rechtskonservativen Nationalismus.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Tiefsinniger »

schokoschendrezki » Mo 21. Mai 2012, 15:10 hat geschrieben:
Gerd Koenen - deutscher Publizist und Historiker. Sein Buch "Der Russland-Komplex. Die Deutschen und der Osten 1900-1945" erschien 2005 bei C.H. Beck München und erhielt den Leipziger Buchpreis.
Danke, jetzt weiss ich es.

Das Putin-Russland entspricht womöglich in vielerlei Hinsicht seinen politischen Idealen: Autoritativ, illiberal, anti-individualistisch. Eine Mischung aus einem von Marx befreiten "preußischen" Sozialismus und einem von Rassismus befreiten rechtskonservativen Nationalismus.
Wenn diese gesellschaftliche Konstruktion Ihnen persoenlich so sehr passt, dann ziehen Sie nach Russland um. Paar Jahre spaeter reden wir nochmals, ob Sie begeistert sind oder nicht. Wenn Sie fuer uns, die Russen, so eine Ordnung vorgesehen haben, weil sie den westlichen Vorstellung von der russischen Menthalitaet und dem Spengler entspricht - dann vielen Dank, aber esst lieber selbst euren "Gericht".

Ich habe sogar keine Ahnung, von was fuer einen "Nationalismus" von Putin Sie reden ? Mit Ruecksichtauf das frueher gesagte.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Marcin »

Kaffeetrinker » Mi 16. Mai 2012, 21:33 hat geschrieben:Vor den Russen braucht niemand angst haben, die sind integriert.

Leider ist das nicht ganz richtig. Es gibt solche und es gibt solche.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von schokoschendrezki »

schokoschendrezki hat geschrieben:Das Putin-Russland entspricht womöglich in vielerlei Hinsicht seinen politischen Idealen: Autoritativ, illiberal, anti-individualistisch. Eine Mischung aus einem von Marx befreiten "preußischen" Sozialismus und einem von Rassismus befreiten rechtskonservativen Nationalismus.
Tiefsinniger hat geschrieben: Wenn diese gesellschaftliche Konstruktion Ihnen persoenlich so sehr passt, dann ziehen Sie nach Russland um. Paar Jahre spaeter reden wir nochmals, ob Sie begeistert sind oder nicht. Wenn Sie fuer uns, die Russen, so eine Ordnung vorgesehen haben, weil sie den westlichen Vorstellung von der russischen Menthalitaet und dem Spengler entspricht - dann vielen Dank, aber esst lieber selbst euren "Gericht".
Sagen Sie mal: An welcher Stelle habe ich auch nur andeutungsweise die Ansichten Spenglers als meine eigenen ausgegeben? Es gibt wenige Weltbilder, die dem meinigen noch ferner lägen als die Spenglers. Ich halte diese Art von idealisierter Überhöhung einzelner Kulturen darüber hinaus auch in gewisser Hinsicht für die Kehrseite einer übersteigerten Antipathie. Ähnlich wie etwa Antisemitismus/Philosemitismus. Was ich tatsächlich teile ist die Ansicht vieler moderner Gesellschaftstheoretiker, dass generell die überteigerte Wahrnehmung von "Kulturen" (egal ob positiv oder negativ) als Kulturalismus die Variante eines modernen "Rassismus ohne Rassen" darstellt.

Ich habe sogar keine Ahnung, von was fuer einen "Nationalismus" von Putin Sie reden ? Mit Ruecksichtauf das frueher gesagte.

In der Tat, Putin vertritt keinen chauvinistischen, populistischen oder gar rassistischen Nationalismus sondern einen sozusagen bürgerlichen. Er hat sich dazu Anfang des Jahres ausführlich in einem Artikel in der Moskauer "Nesawissimaja Gaseta" (Unabhängige Zeitung) geäußert. Das Konzept läuft auf einen Vielvölkerstaat mit den Russen als verbindendes Element, eine (wörtlich) "polyethnische Zivilisation, die durch einen russischen kulturellen Kern befestigt werd". Das entspricht in etwa dem der "deutschen Leitkultur" nach Theo Sommer und Friedrich Merz (nicht dem der "europäischen Leitkultur" nach Tibi) oder auch (ziemlich genau) dem Nationalitäten-Konzept, das in der neuen ungarischen Verfassung zum Ausdruck kommt.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Skull »

Konder » Mi 16. Mai 2012, 10:24 hat geschrieben:Einfach hier beispiele wenn welche da sind angeben.
Klar.

Beim Einkauf in "High-Level-Shops" => Laut und Arrogant
Beim Einkäufen aus Sicht des Verkäufers => Arrogant und Herablassend
Im Urlaub => Laut, Reichtum herauskehrend und ohne Benimmregeln
Im Urlaub => in den Vordergrund drängend, wenig Rücksicht auf andere nehmend
An Flughäfen und in der Deutschen Bahn => Laut, oftmals Alkohol trinkend
In der Öffentlichkeit => Frauen stark geschminkt und Männer "Werte" tragend

Ich würde es nicht als Phobie, eher als bestätigende Vorurteile und gewachsene innere Ablehnung bezeichnen.
"Neurreiche", die meinen, Geld ersetzt alles andere. Ohne Rücksicht auf andere.
Gilt natürlich nicht für jeden Russen, aber dieser Erfahrungsschatz ist alles andere als einmalig.

Meine Frau und ich meiden daher Orte dieser Welt, wo ein bestimmter Russenanteil zu erwarten ist.
(Gilt übrigens auch für Orte mit starker italienischer Frequenz, aber aus abgeschwächten Gründen)

mfg
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von schokoschendrezki »

Skull » Mi 23. Mai 2012, 11:55 hat geschrieben:Klar.

Beim Einkauf in "High-Level-Shops" => Laut und Arrogant
Beim Einkäufen aus Sicht des Verkäufers => Arrogant und Herablassend
Im Urlaub => Laut, Reichtum herauskehrend und ohne Benimmregeln
Im Urlaub => in den Vordergrund drängend, wenig Rücksicht auf andere nehmend
An Flughäfen und in der Deutschen Bahn => Laut, oftmals Alkohol trinkend
In der Öffentlichkeit => Frauen stark geschminkt und Männer "Werte" tragend

Ich würde es nicht als Phobie, eher als bestätigende Vorurteile und gewachsene innere Ablehnung bezeichnen.
"Neurreiche", die meinen, Geld ersetzt alles andere. Ohne Rücksicht auf andere.
Gilt natürlich nicht für jeden Russen, aber dieser Erfahrungsschatz ist alles andere als einmalig.

Meine Frau und ich meiden daher Orte dieser Welt, wo ein bestimmter Russenanteil zu erwarten ist.
(Gilt übrigens auch für Orte mit starker italienischer Frequenz, aber aus abgeschwächten Gründen)

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Russen als enfant terrible in Luxus-Umgebungen finde ich ja eher belustigend. Da muss ich ehrlich ein wenig Schadenfreude gestehen. Ich bewege mich täglich in Gegenden mit einem sehr hohen Anteil von Russen, mit zahlreichen russischen Geschäften, mit vielen russischen Kindern an den Schulen ... und kann solche Ressentiments überhaupt nicht bestätigen.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Skull »

schokoschendrezki » Mi 23. Mai 2012, 11:04 hat geschrieben:Russen als enfant terrible in Luxus-Umgebungen finde ich ja eher belustigend. Da muss ich ehrlich ein wenig Schadenfreude gestehen. Ich bewege mich täglich in Gegenden mit einem sehr hohen Anteil von Russen, mit zahlreichen russischen Geschäften, mit vielen russischen Kindern an den Schulen ... und kann solche Ressentiments überhaupt nicht bestätigen.
Mag ja ein Phänomen der russischen Oberen-Mittelschicht sein.
Ich möchte so etwas ja auch nicht pauschal generalisieren.
Ist halt meine persönliche (immer wiederkehrende) Erfahrung.
Und wird von vielen in meiner Umgebung ähnlich gesehen.
Ich kenne (und habe kennengelernt) ja durchaus Russen, die nicht diesem entsprechen.

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Peuusumi
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Peuusumi »

Marcin » Mi 23. Mai 2012, 10:00 hat geschrieben:

Leider ist das nicht ganz richtig. Es gibt solche und es gibt solche.
die 90er sind vorbei Marcin :rolleyes:
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gallerie
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von gallerie »

Skull » Mi 23. Mai 2012, 16:55 hat geschrieben:Klar.

Beim Einkauf in "High-Level-Shops" => Laut und Arrogant
Beim Einkäufen aus Sicht des Verkäufers => Arrogant und Herablassend
Im Urlaub => Laut, Reichtum herauskehrend und ohne Benimmregeln
Im Urlaub => in den Vordergrund drängend, wenig Rücksicht auf andere nehmend
An Flughäfen und in der Deutschen Bahn => Laut, oftmals Alkohol trinkend
In der Öffentlichkeit => Frauen stark geschminkt und Männer "Werte" tragend

Ich würde es nicht als Phobie, eher als bestätigende Vorurteile und gewachsene innere Ablehnung bezeichnen.
"Neurreiche", die meinen, Geld ersetzt alles andere. Ohne Rücksicht auf andere.
Gilt natürlich nicht für jeden Russen, aber dieser Erfahrungsschatz ist alles andere als einmalig.

Meine Frau und ich meiden daher Orte dieser Welt, wo ein bestimmter Russenanteil zu erwarten ist.
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mfg
…Zustimmung!!! :thumbup: :thumbup:
Komm bloß nicht nach Thailand!
Thailand scheint selbst bei der russischen Unterschicht beliebter zu sein als die Krim.
Wie bei Mitte zwanzig-jähriger Russen die englische Sprache völlig unentdeckt geblieben ist, bleibt mir ein Rätsel. Ebenso das Benehmen in der Öffentlichkeit.
kilowog

Re: Russophobie im Westen

Beitrag von kilowog »

Skull » Mi 23. Mai 2012, 11:55 hat geschrieben:Klar.

Beim Einkauf in "High-Level-Shops" => Laut und Arrogant
Beim Einkäufen aus Sicht des Verkäufers => Arrogant und Herablassend
Im Urlaub => Laut, Reichtum herauskehrend und ohne Benimmregeln
Im Urlaub => in den Vordergrund drängend, wenig Rücksicht auf andere nehmend
An Flughäfen und in der Deutschen Bahn => Laut, oftmals Alkohol trinkend
In der Öffentlichkeit => Frauen stark geschminkt und Männer "Werte" tragend

Ich würde es nicht als Phobie, eher als bestätigende Vorurteile und gewachsene innere Ablehnung bezeichnen.
"Neurreiche", die meinen, Geld ersetzt alles andere. Ohne Rücksicht auf andere.
Gilt natürlich nicht für jeden Russen, aber dieser Erfahrungsschatz ist alles andere als einmalig.

Meine Frau und ich meiden daher Orte dieser Welt, wo ein bestimmter Russenanteil zu erwarten ist.
(Gilt übrigens auch für Orte mit starker italienischer Frequenz, aber aus abgeschwächten Gründen)

mfg
ist eh die frage was huren oder asoziale neureiche mit der identität eines volkes zu tun haben. ne russische hure ist einer amerikanischen hure wohl eher ähnlich als einer kulturbewussten russin.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von kilowog »

Milosevo » Fr 18. Mai 2012, 04:48 hat geschrieben:Zb.sind denke ich Deutsche Medien besonders kritisch beim Thema Rußland:Stichwort Wahlen, oder Menschenrechte.Es gibt auch ausgleichende Berichte.Ich glaube D.ist kritischer bei Großmächten.Das ist auch eine Angstreaktion.Rußland wird teilweise verklärt im Westen.Der Rocky Film mit Ivan Drago oder der Ost-West-Konflikt.Im Endeffekt zeigen sich die Russen als sehr starkes Volk auch von der Moralischen Integrität.Die Russen sind was Besonderes.
erst kürzlich wurde der georgische ex-general und pro-russische überläufer roman dumbadse in moskau auf offener straße erschossen. wer litwinenko ist, brauch ich wohl nicht zu sagen. aber angenohmen in london wäre auf offener straße ein anti-russischer überläufer erschossen worden. was würden die westlichen medien wohl für ein theater wieder machen? über den tod von dumbadse gab es dagegen keine einzige meldung in der deutschen mainstreampresse. und manche meinen noch ernsthaft, dass die deutschen medien objektiv über russland berichten würden.
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Watchful_Eye
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Watchful_Eye »

Wenn man davon absieht, dass ein Freund von mir schon einmal aus nichtigen Gründen von einem Russen auf die Mütze bekam, sind meine subjektiven Erfahrungen mit Russen eindeutig positiv. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass in Deutschland ein besonders negatives Bild von russischen Migranten vorherrscht.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von kilowog »

nichtige gründe? das kann hier und dort was völlig unterschiedliches sein. hat er seine mutter beleidigt oder seine freundin angemacht? und das herrschende bild über russen sieht ein einheimischer nicht. man könnte auch meinen, dass es hierzulande keinen rassismus gegenüber afrikanern gibt. nachdem man aber die doku "schwarz auf weiß" von günter wallraff gesehen hat, kommt man zu seinem ganz anderen schluss.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Watchful_Eye »

Es war wirklich ein nichtiger Grund, auch wenn das Verhalten meines Freundes nicht ganz diplomatisch war. ;) Aber wie gesagt, das ist eine negative Erfahrung, die gegen viele positive Erfahrungen steht.

Ich hab die Walraff-Doku gesehen - waren auch durchaus schockierende Teile dabei, keine Frage - aber ich denke nicht, dass ein normal gekleideter russischer Migrant so etwas abkriegen würde (außer in Einzelfällen). Rassismus und Ausländerfeindlichkeit existiert natürlich, aber Walraff hat sich auch eine sehr drastische Form des Kleidungsstils ausgesucht. Ein adrett gekleideter, kurzhaariger dunkelhäutiger, der fließend Deutsch spricht, hätte das sicherlich nicht so abbekommen. Es ist also nicht die dunkle Hautfarbe alleine, wie der Film suggerieren möchte, sondern eine grundsätzliche Abneigung gegen Non-Konformismus. Was die Sache natürlich nicht unbedingt besser macht, aber ich würde sie anders einordnen.

Was ich aber in der Tat bezeichnend fand, war die Art, wie sich der Rassismus üblicherweise äußerte - in überwiegend höflichen Abweisungen mit fadenscheinigen Begründungen. Ich denke, es ist "typisch deutsch", den Rassismus nicht offen auszuleben, sondern auf so eine hinterlistige, subtile Weise. In dem Aspekt hast du schon recht.

Dass die deutsche Presse gegenüber Russland einseitig berichtet, halte ich auch für möglich. Wobei das Bild vom Volk ja oftmals auch ein anderes ist als das von der Politik. Das Bild von der amerikanischen Politik dürfte in Deutschland auch schlechter sein als das vom amerikanischen Volk insgesamt.

Ich denke, mit Abstand am meisten Vorurteile und Hass gibt es hierzulande gegen Menschen, die - dem äußeren nach - aus dem islamischen Kulturkreis stammen.

Wie sind denn deine persönlichen Erfahrungen in Deutschland?
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Cheburashka »

Watchful_Eye hat geschrieben: Wobei das Bild vom Volk ja oftmals auch ein anderes ist als das von der Politik.
Schließe mich dieser Unterteilung an. Es kann eine "Phobie" gegen die Menschen geben oder auch nicht - und eine gegen die Politik in einem Lande. Es gibt kommt auch vor, dass Leute beides vermischen, aber ich denke, das ist eher auf oberflächliche Betrachter zurückzuführen.

Zur Menschenphobie: Ist unterschiedlich. Es gibt Siedlungen von Russlanddeutschen in Deutschland. Da gibt es von den viellen Leuten dort auch ein Paar welche, die den Proll raushängen lassen. Viele Deutsche schließen daraus auf das ganze Volk. Aber auch in gebildeten Schichten gibt es Vorurteile. Mir geht es jedes mal aufs Schwein, wenn ich einem Kommilitonen sage "... Ich hab neulich mit meiner Tante aus [...] Telefoniert, und derjenige meint "Was, ihr habt Telefone?!...". Viele beurteilen Russland vermutlich aus diesen Fersehreportagen, in denen man entweder neureiche - sog. "Neue Russen" - oder alte Omas aus irgendwelchen Dörfern sieht, aber nie junge Russen und Studenten.
Bei älteren und erwachsenen Deutschen merkt man diese Furcht vor dem "Russen, der vor der Tür steht". Als Beispiel: Meine Mutter gibt an der Volkshochschule Russischunterricht. Der ist mal der Laptop beim Zeigen von Fotos aus Russland überhitzt, als Bilder von einer Demo kamen. Da war die Übungsgruppe sich sofort einig: Der KGB überwacht den Laptop aus dem Internet und hat ihn ausgeschaltet!
Ich weiß, man kann es als Scherz deuten, aber ich kenne die Intonation, wie Leute so etwas sagen und es klingt durchaus ernzt.
Aber es gibt auch gute Bilder von Russen. In Dresden lernen viele Menschen Russisch oder andere osteuropäische Sprachen. Und viele lieben russcihe Dichter oder generell die russische Avangarde.

Zur Politphobie: Da sieht es deutlich düsterer aus. Mit wenigen Ausnahmen berichten die deutschen Medien derart verzerrt über Russland und Putin, dass es (z.B. in der Tagesschau) an Lügen grenzt. Als in Moskau die Demos gegen Putin eskaliert sind[1], hieß es in der Tagesschau "[...] Wahllos Prügelnten die Polizisten in die Menge [...]" und "[...] es wurden 400 Menschen festgenommen, darunter Oppositionelle Politiker. Ihnen drohen mehrjährige Gefängnissstrafen wegen beteiligungen an Messenunruhen[...]". Woher wollen die so schnell wissen, dass die Leute eingesperrt werden? Die ganzen Oppositionellen wie Udaljzov, Nemzov usw. protestieren seid Jahren und ich bezweifle, dass irgendjemand sie einsperren will. Zumindestens für längeren Zeitraum. Dass es eine von der Stadtverwaltung genehmigte Demo[2] war, kam so in den medien, auch in "Qualitätsmedien" wie Spiegel nicht rüber. Übrigens hat die Opposition Kundgebungen für 12 Juni bei der Stadtverwaltung Moskau angemeldtet[3]. Es gibt auch unangemeldete Veranstaltungen, sog. "Spaziergänge" wurden sehr beliebt[4].

In Russland gibt es also sowohl die stark oppositionelle Presse wie z.B. "Novaja Gazeta", als auch demos. Und ja, bei den Domos gibt es eben auch Ausstreitungen - aber deswegen ist es keine Diktatur. Es liegt mir fern, Russland eine "Lumpenreine Demoratie" zu nennen, aber die darstellung von fehlender Versammlungfreiheit und gleichgeschalteter Presse ist schlicht und einfach gelogen.

[1] http://de.rian.ru/politics/20120507/263522603.html
[2] http://de.rian.ru/politics/20120506/263520898.html
[3] http://de.rian.ru/politics/20120528/263671197.html
[4] http://de.rian.ru/politics/20120527/263669102.html
Zuletzt geändert von Cheburashka am Montag 28. Mai 2012, 16:31, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von kilowog »

Watchful_Eye » Sa 26. Mai 2012, 20:34 hat geschrieben:
Wie sind denn deine persönlichen Erfahrungen in Deutschland?
seit dem ich boxen kann, sind meine erfahrungen in d-land durchaus positiv. anfangs war es natürlich sehr schlimm. zum einen das heimweh bzw. die nostalgie richtung cccp und zum anderen die erfahrungen mit fremdenfeindlichen deutschen. in der grundschule z.b. haben mal 10-15 kinder aus einer parallelklasse auf dem spielplatz in der pause minutenlang ausländer raus gerufen, der lehrer stand daneben und hatte nichts gemacht. das ganze war gegen mich und meine schwester gerichtet, weil wir damals die einzigsten fremden auf dieser grundschule waren. ein paar jahre später sind einmal ältere neonazis auf unsere schule gekommen, um ihren feigen kammeraden zu helfen und haben da mitten in der großen pause angefangen aufzuräumen. also die linken und migranten verprügelt. bei uns auf der schule gab es halt nicht so viele migranten. ein serbischer freund von mir wurde bei der aktion mehrere kilometer von den neonazis verfolgt, aber er konnte die abhängen. und ein linker kumpel hat von denen richtig derbe auf die fresse bekommen. mit irgendeinem metalzeug haben die ihn umgehauen. ich war an dem tag zum glück nicht an der schule. das war richtig krass. es sind teilweise 20-jährige da gewesen und haben 15-16 jährige verprügelt. und kein schwein von denen ist vor gericht gelandet, obwohl die lehrer die ganze sache anschließend mitbekommen hatten.

vor gericht wurde ich dagegen vor etwa 5 jahren zu 3.000 € geldstrafe verurteilt, weil ich einem geholfen habe, der am boden lag. ich hab halt den angreifer verprügelt, weil er einen schwächling mit einem schlag umgehauen hatte und dann weiter gemacht hat, obwohl der andere am boden lag. ich bin dann halt auf den angreifer drauf. aber vor gericht hat ein russlanddeutscher eh nicht den hauch einer chance gegen einen deutschen. der richter war dabei der schlimmste von allen. erst kroch er mir in den arsch und meinte ich wäre doch so gut gebildet, aber am ende hat mich das hinterhältige arschloch dann doch noch verurteilt. pädophile bastarde werden hier freigesprochen und ich wurde verurteilt, weil ich einem vermutlich das leben gerettet habe. deswegen interessiert es mich auch nicht, wenn manche was über die schlimme justiz in russland erzählen. in russland hätte mich kein richter verurteilt. wenn dann hätte ich eher einen orden bekommen.

wenn man sich als migrant in d-land nicht wehren kann, dann kann man hier keine guten erfahrungen machen. das ist zumindest meine these. deswegen schließt man sich zu gruppen und sondert sich ab. bei uns wird unser russen-viertel selbst 30 kilometer weiter auf dem land gefürchtet. man hilft sich halt gegenseitig, weil man kein opfer bei den deutschen sein will. ich mein das jetzt nicht positiv. bei anderen volksgruppen ist das auch so und es läuft immer mehr in richtig banden-kriminalität, wie in amerika. wenn der sozialstaat hier nicht wäre, dann wäre man hier amerika in der hinsicht viel näher. die amis können ja so gut wie nichts gegen die gangs machen. da laufen mehrere hunderttausend bewaffneter gang-mitglieder rum und die amis können zum einen ihre polizisten gegen die gangs nicht verheizen und zum anderen können die an dem problem eh nichts ändern, weil die sich keinen sozialstaat leisten können. und irgendwann wird man hier genauso die gleichen zustände haben. ein jüngerer genosse von mir wurde mal in einer kleinstand mit keinen 20.000 einwohnern mitten in der kleinstadt am helligten tag abgezogen. also ihm wurde von jugendlichen gangstern geld weggenohmen. und der typ war ein linker. wie kaputt muss so eine gesellschaft wohl sein, dass hier sowas passiert? der amerikanismus hat die gesellschaft hier völlig am arsch gemacht. das merkt man ja auch bei uns. bei uns gibt es auch genug verrückte. ich will hier nicht alle geschichten erzählen, aber um ein paar ecken hört man da halt einige geschichten wie z.b. das in unserer nachbarstadt ein paar russlanddeutsche einmal obdachlose verprügelt haben, um denen das letzte geld wegzunehmen. in der cccp wäre sowas unvorstellbar gewesen. aber was will man machen? in diesem land hier gibt es einfach zu viel freiheit. die leute kommen her, probieren drogen aus, bleiben drauf hängen und machen dann halt irgendwelche verrückten sachen. im kapitalismus kann man garnicht eine gute gesellschaft aufbauen. man kann es drehen und wenden wie man will. das problem ist das system. schau dir mal die doku unten an. das sind schon amerikanische zustände in england. und das sind keine migranten, die sich da gegenseitig erschießen, sondern einheimische engländer. hauptproblem ist die soziale misere. das ist auch ein grund dafür, warum die meisten deutschen mich nicht akzeptieren konnten. ich war halt der beste in der klasse und für viele deutsche war sowas nunmal eine erniedrigung. bei uns in der kasachischen ssr wurden dagegen die koreanischen musterschüler geehrt. man kann nur hoffen, dass der kapitalismus so bald wie möglich zugrunde geht, damit sich der asoziale teufelskreis nicht mehr weiter drehen kann.

http://www.veoh.com/watch/v18443979At43 ... er+Beatles
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von kilowog »

Cheburashka » Mo 28. Mai 2012, 16:26 hat geschrieben:
Schließe mich dieser Unterteilung an. Es kann eine "Phobie" gegen die Menschen geben oder auch nicht - und eine gegen die Politik in einem Lande. Es gibt kommt auch vor, dass Leute beides vermischen, aber ich denke, das ist eher auf oberflächliche Betrachter zurückzuführen.

Zur Menschenphobie: Ist unterschiedlich. Es gibt Siedlungen von Russlanddeutschen in Deutschland. Da gibt es von den viellen Leuten dort auch ein Paar welche, die den Proll raushängen lassen. Viele Deutsche schließen daraus auf das ganze Volk. Aber auch in gebildeten Schichten gibt es Vorurteile. Mir geht es jedes mal aufs Schwein, wenn ich einem Kommilitonen sage "... Ich hab neulich mit meiner Tante aus [...] Telefoniert, und derjenige meint "Was, ihr habt Telefone?!...". Viele beurteilen Russland vermutlich aus diesen Fersehreportagen, in denen man entweder neureiche - sog. "Neue Russen" - oder alte Omas aus irgendwelchen Dörfern sieht, aber nie junge Russen und Studenten.
Bei älteren und erwachsenen Deutschen merkt man diese Furcht vor dem "Russen, der vor der Tür steht". Als Beispiel: Meine Mutter gibt an der Volkshochschule Russischunterricht. Der ist mal der Laptop beim Zeigen von Fotos aus Russland überhitzt, als Bilder von einer Demo kamen. Da war die Übungsgruppe sich sofort einig: Der KGB überwacht den Laptop aus dem Internet und hat ihn ausgeschaltet!
Ich weiß, man kann es als Scherz deuten, aber ich kenne die Intonation, wie Leute so etwas sagen und es klingt durchaus ernzt.
Aber es gibt auch gute Bilder von Russen. In Dresden lernen viele Menschen Russisch oder andere osteuropäische Sprachen. Und viele lieben russcihe Dichter oder generell die russische Avangarde.

Zur Politphobie: Da sieht es deutlich düsterer aus. Mit wenigen Ausnahmen berichten die deutschen Medien derart verzerrt über Russland und Putin, dass es (z.B. in der Tagesschau) an Lügen grenzt. Als in Moskau die Demos gegen Putin eskaliert sind[1], hieß es in der Tagesschau "[...] Wahllos Prügelnten die Polizisten in die Menge [...]" und "[...] es wurden 400 Menschen festgenommen, darunter Oppositionelle Politiker. Ihnen drohen mehrjährige Gefängnissstrafen wegen beteiligungen an Messenunruhen[...]". Woher wollen die so schnell wissen, dass die Leute eingesperrt werden? Die ganzen Oppositionellen wie Udaljzov, Nemzov usw. protestieren seid Jahren und ich bezweifle, dass irgendjemand sie einsperren will. Zumindestens für längeren Zeitraum. Dass es eine von der Stadtverwaltung genehmigte Demo[2] war, kam so in den medien, auch in "Qualitätsmedien" wie Spiegel nicht rüber. Übrigens hat die Opposition Kundgebungen für 12 Juni bei der Stadtverwaltung Moskau angemeldtet[3]. Es gibt auch unangemeldete Veranstaltungen, sog. "Spaziergänge" wurden sehr beliebt[4].

In Russland gibt es also sowohl die stark oppositionelle Presse wie z.B. "Novaja Gazeta", als auch demos. Und ja, bei den Domos gibt es eben auch Ausstreitungen - aber deswegen ist es keine Diktatur. Es liegt mir fern, Russland eine "Lumpenreine Demoratie" zu nennen, aber die darstellung von fehlender Versammlungfreiheit und gleichgeschalteter Presse ist schlicht und einfach gelogen.

[1] http://de.rian.ru/politics/20120507/263522603.html
[2] http://de.rian.ru/politics/20120506/263520898.html
[3] http://de.rian.ru/politics/20120528/263671197.html
[4] http://de.rian.ru/politics/20120527/263669102.html
wenn putin, der viel für das wohl des volkes getan hat, schlimmer dargestellt wird als eine volksfeindliche regieung, wie in den 90ern, dann ist das schlichtweg russophobie. der westen hält den russen für dumm, weil er sich nicht von volksverrätern, die in den 90ern, regieren lassen will. der westen will den russen als knecht sehen. dass ein paar volksverräter aus russland in den westlichen medien hochgejubelt werden, ist kein argument dafür, dass der westen die russen als volk nicht hasst. es ist eher eine bestätigung dafür, dass zwischen russophobie und politphobie nicht getrennt wird. wenn russland die anti-deutschen hier finanzieren würde, dann würde den russen doch keiner abkaufen, dass sie nichts gegen deutsche haben.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Watchful_Eye »

Die von Cheburashka erzählte Situation deckt sich in etwa mit der Einschätzung, die ich geben würde. Ein gewisses Überlegenheitsgefühl seitens der Deutschen, aber üblicherweise eben keine feindliche Gesinnung.

Deine Einschätzung bezüglich der Berichterstattung kann ich mir auch zumindest vorstellen, da ich mich gerade studiumsbedingt mit der politischen Situation in China beschäftige. Teilweise sieht es dort sehr düster aus, aber ich finde , dass unsere Medien oftmals vergessen, wie groß China (oder auch Russland) ist. Da werden dann oft nur die schlimmsten Vergehen der Regierung gezeigt und das Publikum bekommt den Eindruck, dass das überall so üblich sei. Natürlich ist es schlimm genug, wenn eine Demo dort gewaltsam aufgelöst wird, aber die Berichterstattung erweckt teilweise den Eindruck, als würde man - unabhängig vom Kontext - nach ein paar "falschen Worten" gleich in irgendwelchen Umerziehungslagern landen. Außerdem ist das von dir verlinkte Medium ja auch staatlich/offiziell - da ist die Überparteilichkeit dann genauso zu hinterfragen.
__

Der Bericht von kilowog hat mich dementsprechend eher schockiert, das hätte ich nicht so erwartet. Darf ich fragen, was das für eine Schulform war (Haupt/Real/Gymi) und ob du aus West- oder Ostdeutschland kommst?

Die Kriminalstatistik besagt übrigens, dass die Anzahl der schweren Gewalttaten in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten nicht angestiegen ist. Aber ich gebe dir insofern recht, dass das eine weitere Verschlechterung der sozialen Situation dramatische Folgen haben könnte, was das angeht.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von schokoschendrezki »

Cheburashka » Mo 28. Mai 2012, 16:26 hat geschrieben: In Russland gibt es also sowohl die stark oppositionelle Presse wie z.B. "Novaja Gazeta", als auch demos. Und ja, bei den Domos gibt es eben auch Ausstreitungen - aber deswegen ist es keine Diktatur. Es liegt mir fern, Russland eine "Lumpenreine Demoratie" zu nennen, aber die darstellung von fehlender Versammlungfreiheit und gleichgeschalteter Presse ist schlicht und einfach gelogen.
Der Fehler des Westens besteht darin, politische Systeme nach universalistischen Konzepten unabhängig von der realen Situation der Bewohner aber subjektiv durch die Brille der eigenen Vorstellungen zu beurteilen.

Da es heute, 2012, als sicher gelten kann, dass das von Fukuyama prophezeite Ende der Geschichte als Endsieg des westlichen Systems nicht eintreten wird und wir uns vielmehr auf Dauer auf eine Konkurrenz mit anderen politischen Systemen einrichten müssen, ist es existenziell wichtig, sich von diesem Überlegenheitsdiskurs zu lösen, um Konkurrenz nicht zu Konfrontation werden zu lassen.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Tiefsinniger »

Watchful_Eye » Fr 25. Mai 2012, 01:23 hat geschrieben:Wenn man davon absieht, dass ein Freund von mir schon einmal aus nichtigen Gründen von einem Russen auf die Mütze bekam, sind meine subjektiven Erfahrungen mit Russen eindeutig positiv. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass in Deutschland ein besonders negatives Bild von russischen Migranten vorherrscht.

Es konnte sein, diese "Russen", die deinen Freund ueberfielen, sahen ungefaer so aus. Man kann auch mehr Clips zum Thema kriegen, auch mit Schaegereien, wenn man mit den Stichwoertern "чеченцы кавказцы беспредел" (Tschetschener, Kaukasier, kriminelles Terror) sucht. Nur werden sie von den politcorrecten Providern fleissig geloescht.

Oft meinen die Auslaender, die nach Russland kommen, dass alle Leute um ihnen die Russen sind. Das ist aber nicht so.
Zuletzt geändert von Tiefsinniger am Dienstag 29. Mai 2012, 09:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Watchful_Eye »

@Tiefsinniger
Ich will das nicht ausschließen. Aber wenn doch, wäre es ja auch nicht wichtig. Ein paar Chaoten gibt es überall.
Ich wollte damit niemandem etwas vorwerfen, sondern nur von meinen Erfahrungen berichten (welche, wie gesagt, ansonsten sehr positiv sind). :thumbup:

@schokoschendrezki
Das denke ich auch. Guter Beitrag. :)
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Bukowski »

Watchful_Eye » Mo 28. Mai 2012, 22:57 hat geschrieben:Die von Cheburashka erzählte Situation deckt sich in etwa mit der Einschätzung, die ich geben würde. Ein gewisses Überlegenheitsgefühl seitens der Deutschen, aber üblicherweise eben keine feindliche Gesinnung.

Deine Einschätzung bezüglich der Berichterstattung kann ich mir auch zumindest vorstellen, da ich mich gerade studiumsbedingt mit der politischen Situation in China beschäftige. ..
Das kann ich überhaupt nicht bestätigen. ich kenne etliche Russen und Russinnen ( so a bisserl Künstler - Intellektuellen -Lebenskünstlerszene) da käme kein entsprechender Deutscher im Traum auf die Idee, sich überlegen zu fühlen.

Was die Presse betrifft, so interessiert Dich vielleicht:
http://www.reporter-ohne-grenzen.de/fil ... rt_ru2.pdf
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Tiefsinniger »

kilowog » Mo 28. Mai 2012, 17:46 hat geschrieben:
wenn putin, der viel für das wohl des volkes getan hat, schlimmer dargestellt wird als eine volksfeindliche regieung, wie in den 90ern, dann ist das schlichtweg russophobie. der westen hält den russen für dumm, weil er sich nicht von volksverrätern, die in den 90ern, regieren lassen will. der westen will den russen als knecht sehen. dass ein paar volksverräter aus russland in den westlichen medien hochgejubelt werden, ist kein argument dafür, dass der westen die russen als volk nicht hasst. es ist eher eine bestätigung dafür, dass zwischen russophobie und politphobie nicht getrennt wird. wenn russland die anti-deutschen hier finanzieren würde, dann würde den russen doch keiner abkaufen, dass sie nichts gegen deutsche haben.
Ich dachte frueher, dass es schlimmer als Jelzin keinen Staatsleiter geben kann, aber das war ein Irrtum. Putin ist viel schlimmer. Der einzige Unterschied zu den 90er ist es, dass die damaligen Banditen mit Maschinenpistolen und Messern bewaffnet waren, und man durfte sich gegen sie wehren, und die jetzigen sind "bewaffnet" mit hohen Stellungen in der Polizei, in den Staatsorganen, mit gefaelschten Papieren (Protokolle von irgendwelchen Versammlungen, die nie stattfanden), und gegen sie darf niemand sich wehren. Der Staat und die Titelnation gehen mit Putin schneller kaputt, darum ist man im Westen mit ihm zufrieden, wenn auch man ihm manchmals arglos mit dem Finger droht.

Und was ich noch nicht verstehen kann, warum redest du zum Thema "Russophobie" ? Du bist doch kein Russe, oder ?
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Konder »

Tiefsinniger » Do 31. Mai 2012, 11:37 hat geschrieben:
Ich dachte frueher, dass es schlimmer als Jelzin keinen Staatsleiter geben kann, aber das war ein Irrtum. Putin ist viel schlimmer. Der einzige Unterschied zu den 90er ist es, dass die damaligen Banditen mit Maschinenpistolen und Messern bewaffnet waren, und man durfte sich gegen sie wehren, und die jetzigen sind "bewaffnet" mit hohen Stellungen in der Polizei, in den Staatsorganen, mit gefaelschten Papieren (Protokolle von irgendwelchen Versammlungen, die nie stattfanden), und gegen sie darf niemand sich wehren. Der Staat und die Titelnation gehen mit Putin schneller kaputt, darum ist man im Westen mit ihm zufrieden, wenn auch man ihm manchmals arglos mit dem Finger droht.

Und was ich noch nicht verstehen kann, warum redest du zum Thema "Russophobie" ? Du bist doch kein Russe, oder ?
Russe ist keine Nationalität sondern Zivilisation Zugehörigkeit.
Faschismus ist wenn die Unteren klassen in eine Menge-Elitärischen Gesellschaft die Elitäre Diktatur unterschützen.
somit ist in Deutschland keine Demokratie sondern Faschismus.

http://www.youtube.com/watch?v=ApTEhzH4P5Q
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von kilowog »

Tiefsinniger » Do 31. Mai 2012, 11:37 hat geschrieben:
Ich dachte frueher, dass es schlimmer als Jelzin keinen Staatsleiter geben kann, aber das war ein Irrtum. Putin ist viel schlimmer. Der einzige Unterschied zu den 90er ist es, dass die damaligen Banditen mit Maschinenpistolen und Messern bewaffnet waren, und man durfte sich gegen sie wehren, und die jetzigen sind "bewaffnet" mit hohen Stellungen in der Polizei, in den Staatsorganen, mit gefaelschten Papieren (Protokolle von irgendwelchen Versammlungen, die nie stattfanden), und gegen sie darf niemand sich wehren. Der Staat und die Titelnation gehen mit Putin schneller kaputt, darum ist man im Westen mit ihm zufrieden, wenn auch man ihm manchmals arglos mit dem Finger droht.

Und was ich noch nicht verstehen kann, warum redest du zum Thema "Russophobie" ? Du bist doch kein Russe, oder ?
ich bin russlanddeutscher. willst du mir etwa erzählen, dass ich nichts über russen oder russland erzählen darf? selbst wenn ich kasache wäre, könnte es dir doch egal sein. du bist ja auch in einem deutschen forum. fragt sich nur aus welchem zweck. man könnte sogar meinen, dass du irgendein hinsterlistiger us-lakai bist, der sich als russischen nationalisten ausgibt, nur um seinen anti-russländischen müll glaubhafter loswerden zu können.
kilowog

Re: Russophobie im Westen

Beitrag von kilowog »

Bukowski » Mi 30. Mai 2012, 02:23 hat geschrieben:
Das kann ich überhaupt nicht bestätigen. ich kenne etliche Russen und Russinnen ( so a bisserl Künstler - Intellektuellen -Lebenskünstlerszene) da käme kein entsprechender Deutscher im Traum auf die Idee, sich überlegen zu fühlen.

Was die Presse betrifft, so interessiert Dich vielleicht:
http://www.reporter-ohne-grenzen.de/fil ... rt_ru2.pdf
du meinst wohl russische juden. bist doch selbst jüdischer abstammung. bei den russischen juden gibt es hierzulande natürlich dementsprechend viele hartz4-lebenskünstler.


"Zunächst zur Armut: Etwa 80 Prozent der Mitglieder jüdischer Gemeinden in Deutschland sind seit Mitte der Achtzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion zugewandert. Das Problem dabei ist, dass über 70 Prozent dieser Zugewanderten erwerbslos sind. Schlimmer noch: Über 80 Prozent sind abhängig von staatlichen Transferleistungen. Das aber ist desaströs für die Gemeindesteuern, denn Erwerbslose zahlen keine Steuern - ein Problem, das die jüdische Gemeinde mit den christlichen Kirchen teilt."
http://www.taz.de/!48115/
Zuletzt geändert von kilowog am Donnerstag 31. Mai 2012, 22:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von kilowog »

Tiefsinniger » Di 29. Mai 2012, 09:48 hat geschrieben:

Es konnte sein, diese "Russen", die deinen Freund ueberfielen, sahen ungefaer so aus. Man kann auch mehr Clips zum Thema kriegen, auch mit Schaegereien, wenn man mit den Stichwoertern "чеченцы кавказцы беспредел" (Tschetschener, Kaukasier, kriminelles Terror) sucht. Nur werden sie von den politcorrecten Providern fleissig geloescht.

Oft meinen die Auslaender, die nach Russland kommen, dass alle Leute um ihnen die Russen sind. Das ist aber nicht so.
hier leben kaum tschetschenen oder inguschen und er wird wohl zwischen einem kaukasier und "russen" unterscheiden können. und du kannst mir glauben, dass es hier immer noch konflikte zwischen deutschen und russlanddeutschen/exil-russen gibt. in meinem bundesland wurden sogar mal 3 russlanddeutsche von einem deutschen neonazi abgestochen. dieser dreifache mord wurde auch teilweise in den medien erwähnt. umgekehrt gibt es natürlich auch gewalt. spielt sich teilweise noch bei den jüngeren in eher harmloser form ab. bei den älteren gilt es ja als verpönnt deutsche zu schlagen.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von kilowog »

Watchful_Eye » Mo 28. Mai 2012, 23:57 hat geschrieben: __

Der Bericht von kilowog hat mich dementsprechend eher schockiert, das hätte ich nicht so erwartet. Darf ich fragen, was das für eine Schulform war (Haupt/Real/Gymi) und ob du aus West- oder Ostdeutschland kommst?

Die Kriminalstatistik besagt übrigens, dass die Anzahl der schweren Gewalttaten in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten nicht angestiegen ist. Aber ich gebe dir insofern recht, dass das eine weitere Verschlechterung der sozialen Situation dramatische Folgen haben könnte, was das angeht.
die sache in der grundschule war im westen oder besser gesagt in ba-wü. das erste jahr haben wir in meck-pomm gewonnt. dort gab es natürlich auch rassismus, aber nicht so gleichmäßig verteilt, wie im westen. auf der schule im osten wurde man halt auch immer wieder von einigen kindern als russenschwein beschimpft oder ein paar jugendliche aus unserem aussiedlerheim wurden mal von neonazis über felder mit autos verfolgt und dabei mit gaspistolen beschossen. aber sowas gibt es im westen genauso. der unterschied zum osten war nur, dass die lehrer dort sehr zutraulich waren und sich um einen richtig gekümmert haben. von einer lehrerin wurden wir sogar mal zu ihr nach hause eingeladen. im westen waren die lehrer dagegen entweder selbst rassistisch oder eben sehr distanziert. der unterschied liegt wohl dran, dass die lehrer im osten selbst mehr oder weniger russisch konnten.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Tiefsinniger »

Konder » Do 31. Mai 2012, 18:05 hat geschrieben:
Russe ist keine Nationalität sondern Zivilisation Zugehörigkeit.
Deinen weisen Gedanken lasse ich unbedingt auf einem Stueck Klopapier schreiben, vor dem Gebrauch.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Tiefsinniger »

kilowog » Do 31. Mai 2012, 22:43 hat geschrieben:
ich bin russlanddeutscher. willst du mir etwa erzählen, dass ich nichts über russen oder russland erzählen darf? selbst wenn ich kasache wäre, könnte es dir doch egal sein. du bist ja auch in einem deutschen forum. fragt sich nur aus welchem zweck. man könnte sogar meinen, dass du irgendein hinsterlistiger us-lakai bist, der sich als russischen nationalisten ausgibt, nur um seinen anti-russländischen müll glaubhafter loswerden zu können.
Konnte mich einfach nicht wagen, dich offen zu fragen, ob du zufaellig zu einer Gruppe von Kriminellen gehoerst. Deine zahlreichen Boxenheldentaten, staendige Teilnahme an verschiedenen Gewaltsituationen gegen die deutschen "Neonazis", die dich von allen Seiten attackieren, und besoners deine Reaktion auf das Videoclip, wo zwei Jungen ohne Anlass von einer Parteibonze (ehemaligen Banditen) gepruegelt werden - das alles hinterlaesst Zweifel, das muss ich aufrichtig sagen.
Die Russophobie kann stark oder wenig unter den Deutschen verbreitet sein, aber so weit ich die Deutschen kenne, muss man sich richtig Muehe geben, um sie zur Gewalt zu bewegen.

Von einer Russophobie kannst du auch reden, warum nicht. Was aber wuerdest du sagen, wenn ich nach vorne draenge, und beginne hier Vortrag zu halten, zum Thema "Russlanddeutschen und Deutschen", als ein Besserwissender ?
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Konder »

Tiefsinniger » Fr 1. Jun 2012, 12:51 hat geschrieben:
Deinen weisen Gedanken lasse ich unbedingt auf einem Stueck Klopapier schreiben, vor dem Gebrauch.
Das ist nicht mein weiser Gedanke sondern die Tat Sache , Russland hat schon vor 500 Jahren das gemacht was gerade mit EU versucht wird.
Russe als Nationalität gib es nicht, das ist etwa so als ob ich sage das du Europäische Nationalität hast.
Zuletzt geändert von Konder am Freitag 1. Juni 2012, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
Faschismus ist wenn die Unteren klassen in eine Menge-Elitärischen Gesellschaft die Elitäre Diktatur unterschützen.
somit ist in Deutschland keine Demokratie sondern Faschismus.

http://www.youtube.com/watch?v=ApTEhzH4P5Q
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Panarin »

Konder » Fr 1. Jun 2012, 13:21 hat geschrieben:
Das ist nicht mein weiser Gedanke sondern die Tat Sache , Russland hat schon vor 500 Jahren das gemacht was gerade mit EU versucht wird.
Russe als Nationalität gib es nicht, das ist etwa so als ob ich sage das du Europäische Nationalität hast.
So ein Schwachsinn. Was heißt Russe als Nationalität gibt es nicht? :?:
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Tiefsinniger »

Tankist » Fr 1. Jun 2012, 14:35 hat geschrieben:
So ein Schwachsinn. Was heißt Russe als Nationalität gibt es nicht? :?:
Siehst Du zum ersten Mal einen "Eurasier" - den Vertreter vom philosofischen System, das aus den nazistischen und antislavischen Theorien zusammengefasst wurde und alle Vorurteile und Clichees der Russenhetzer fleissig wiederholt und bestaetigt ? So ist es, nur erklaeren sie, dass das negative in der Wirklichkeit als das positive zu verstehen ist. Wenn morgen irgendjemand im offenen sagt, als Beispiel, dass alle Russen bloed und besoffen sind, dann sagt ein richtiger "Eurasier" : "Ja, wir sind bloed und besoffen, aber das ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil !" - und argumentiert weiter, warum.
"Es gibt keine Russen !" - "Ja, es gibt keine Russen, das ist nur die Bezeichnung vom orthodox-christlichen Einwohner Russlands !"
"Die Russen haben es gern, gepeitscht und unterdrueckt zu werden !" - "Ja, das ist so ! Aber damit sind wir geistlich hoeher, als die zu primitiven Atlantisten!"
und und

Lassen wir's. Ich muss kotzen.
Zuletzt geändert von Tiefsinniger am Freitag 1. Juni 2012, 16:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Konder »

Tankist » Fr 1. Jun 2012, 14:35 hat geschrieben:
So ein Schwachsinn. Was heißt Russe als Nationalität gibt es nicht? :?:
Tut mir leid , ich werde auf diese sache nicht weiter eingehen.
Da ist nicht zu diskutieren für mich.

Hast du eine andere Meinung , dann sag diese hier.
Ich habe nichts gegen andere Meinungen , und übrigens ändere ich meine Überzeugungen ständig.

Wie wehr es damit , wir sind alle Erdlinge -
Faschismus ist wenn die Unteren klassen in eine Menge-Elitärischen Gesellschaft die Elitäre Diktatur unterschützen.
somit ist in Deutschland keine Demokratie sondern Faschismus.

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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Ермолов »

Tankist » Fr 1. Jun 2012, 14:35 hat geschrieben:
So ein Schwachsinn. Was heißt Russe als Nationalität gibt es nicht? :?:
Natürlich gibt es die russische Nation/Ethnie. Der Gedanke von Konder ist aber gar nicht so abwegig. Viele Udmurten, Mordwiner, Tschuwaschen sehen sich ja mittlerweile auch als Russen. Warum sollte man sie auch nicht so auffassen können? Als Russen udmurtischer, mordwinischer, tschuwaschischer Herkunft? Selbst die Jakuten sind orthodox und haben russische Vor- und Nachnamen. :D Probleme kommen eigentlich nur aus dem östlichen Teil des Kaukasus und ungezügelter Arbeitsmigration aus Zentralasien. :x
Иной мир возможен!
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von kilowog »

Tiefsinniger » Fr 1. Jun 2012, 13:03 hat geschrieben:
Konnte mich einfach nicht wagen, dich offen zu fragen, ob du zufaellig zu einer Gruppe von Kriminellen gehoerst. Deine zahlreichen Boxenheldentaten, staendige Teilnahme an verschiedenen Gewaltsituationen gegen die deutschen "Neonazis", die dich von allen Seiten attackieren, und besoners deine Reaktion auf das Videoclip, wo zwei Jungen ohne Anlass von einer Parteibonze (ehemaligen Banditen) gepruegelt werden - das alles hinterlaesst Zweifel, das muss ich aufrichtig sagen.
Die Russophobie kann stark oder wenig unter den Deutschen verbreitet sein, aber so weit ich die Deutschen kenne, muss man sich richtig Muehe geben, um sie zur Gewalt zu bewegen.

Von einer Russophobie kannst du auch reden, warum nicht. Was aber wuerdest du sagen, wenn ich nach vorne draenge, und beginne hier Vortrag zu halten, zum Thema "Russlanddeutschen und Deutschen", als ein Besserwissender ?
keine panik ich bin beidseitig russlanddeutscher. meine mutter und mein vater sind beide lutheraner. die ur-großmutter väterlicherseits war eine sehr fromme lutheranerin und die hat u.a. leuten hände aufgelegt, um sie zu heilen. es kann halt sein, dass meine vorfahren vor 1.000 jahren teilweise slawen waren, weil die vorfahren von meinem vater vermutlich aus nordbayern stammen. und vor 1.000 jahren war nordbayern sowie nord- und ostdeutschland ja slawisch. ich seh zumindest ein bißchen slawisch aus. ich will demnächst auch ein gentest machen, um zu gucken, ob meine vorfahren vor 1.000 jahren teilweise slawen waren. und dein bild von den deutschen ist sehr veraltet. die meisten "deutschen" hassen den russen. die sind halt amerikanisiert und durch die medien usw. werden die zu russenhassern erzogen. die lieben sogar die homos mehr als sie die russen respektieren können. schwul sein ist hier voll der trend und deswegen sind die russen und moslems hier unerwünscht, weil sie schwule nicht verehren. manche anti-liberale deutsche, sind natürlich auf putins russland gut zu sprechen, aber auch nur manche. so sieht es hier aus. kannst mir glauben.
kilowog

Re: Russophobie im Westen

Beitrag von kilowog »

Tankist » Fr 1. Jun 2012, 14:35 hat geschrieben:
So ein Schwachsinn. Was heißt Russe als Nationalität gibt es nicht? :?:
er meint wohl wegen mischblut. na du weist schon damals mal.
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DevilsNeverCry
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von DevilsNeverCry »

Konder » Fr 1. Jun 2012, 13:21 hat geschrieben:
Das ist nicht mein weiser Gedanke sondern die Tat Sache , Russland hat schon vor 500 Jahren das gemacht was gerade mit EU versucht wird.
Russe als Nationalität gib es nicht, das ist etwa so als ob ich sage das du Europäische Nationalität hast.
Über einen Staat namens "Europa" wird allenfalls gesprochen. Das ist etwas was bislang nur in der Theorie vorherrscht.
Und was hat Russland den so vor 500 Jahren begonnen? Was meinst du?
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von DevilsNeverCry »

kilowog » Fr 1. Jun 2012, 22:19 hat geschrieben:
keine panik ich bin beidseitig russlanddeutscher. meine mutter und mein vater sind beide lutheraner. die ur-großmutter väterlicherseits war eine sehr fromme lutheranerin und die hat u.a. leuten hände aufgelegt, um sie zu heilen. es kann halt sein, dass meine vorfahren vor 1.000 jahren teilweise slawen waren, weil die vorfahren von meinem vater vermutlich aus nordbayern stammen. und vor 1.000 jahren war nordbayern sowie nord- und ostdeutschland ja slawisch. ich seh zumindest ein bißchen slawisch aus. ich will demnächst auch ein gentest machen, um zu gucken, ob meine vorfahren vor 1.000 jahren teilweise slawen waren. und dein bild von den deutschen ist sehr veraltet. die meisten "deutschen" hassen den russen. die sind halt amerikanisiert und durch die medien usw. werden die zu russenhassern erzogen. die lieben sogar die homos mehr als sie die russen respektieren können. schwul sein ist hier voll der trend und deswegen sind die russen und moslems hier unerwünscht, weil sie schwule nicht verehren. manche anti-liberale deutsche, sind natürlich auf putins russland gut zu sprechen, aber auch nur manche. so sieht es hier aus. kannst mir glauben.
Du übertreibst ein bisschen. . .
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von DevilsNeverCry »

Tiefsinniger » Fr 1. Jun 2012, 16:49 hat geschrieben:
Siehst Du zum ersten Mal einen "Eurasier" - den Vertreter vom philosofischen System, das aus den nazistischen und antislavischen Theorien zusammengefasst wurde und alle Vorurteile und Clichees der Russenhetzer fleissig wiederholt und bestaetigt ? So ist es, nur erklaeren sie, dass das negative in der Wirklichkeit als das positive zu verstehen ist. Wenn morgen irgendjemand im offenen sagt, als Beispiel, dass alle Russen bloed und besoffen sind, dann sagt ein richtiger "Eurasier" : "Ja, wir sind bloed und besoffen, aber das ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil !" - und argumentiert weiter, warum.
"Es gibt keine Russen !" - "Ja, es gibt keine Russen, das ist nur die Bezeichnung vom orthodox-christlichen Einwohner Russlands !"
"Die Russen haben es gern, gepeitscht und unterdrueckt zu werden !" - "Ja, das ist so ! Aber damit sind wir geistlich hoeher, als die zu primitiven Atlantisten!"
und und

Lassen wir's. Ich muss kotzen.
Kaukasier, Jakutuen, Tataren etc. werden keine russische Identität annehmen (wollen). Welche Alternative außer der "eurasischen" gibt es den sonst noch?
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Re: Russophobie im Westen

Beitrag von Ермолов »

DevilsNeverCry » So 3. Jun 2012, 16:10 hat geschrieben: Kaukasier, Jakutuen, Tataren etc. werden keine russische Identität annehmen (wollen).
Natürlich werden sie das. Haben ja bereits viele gemacht. Probleme gibt es nur mit dem Kaukasus.
Zuletzt geändert von Ермолов am Sonntag 3. Juni 2012, 16:40, insgesamt 1-mal geändert.
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