jack » Mi 28. Sep 2011, 21:07 hat geschrieben:Es macht hier keinen Sinn zu diskutieren wenn "ich will nicht" mit "es geht nicht" verwechselt wird.
Wenn nunmal keiner darlegen konnte, wie es möglich sein soll in Boot-Camps Drogen zu konsumieren, dann hilft es nicht weiter wenn man erwähnt, dass normale amerikanische Gefängnisse Drogenprobleme haben.
Aha. Sie befürtworten solche "
speziellen Einrichtungen" und wollen solche auch für hierzulande empfehlen, oder was?
Ok, wenn das so ist und Sie hier der Oberförster sind, dann laden wir das Holz eben wieder ab....,dann macht eine weitere Diskussion, welche ein wenig mitmenschlich bleiben könnte und
sollte, in der Tat keinen weiteren
Sinn mehr.
[...]
"Buchstäblich zu Tode gehungert" Parallel zum Prozess hat der US-Kongress einen neuen Bericht vorgelegt, in dem noch einmal die ganze Grausamkeit der Erziehungsmethoden in Boot-Camps offengelegt wird: Demnach gab es allein im Jahr 2005 mehr als 1600 dokumentierte Fälle von Kindesmissbrauch. Zehn Kinder seien seit 1990 in Boot Camps oder vergleichbaren Institutionen ums Leben gekommen. Sowohl republikanische als auch demokratische Mitglieder des Kongress-Ausschusses reagierten entsetzt auf den Report und forderten neue Gesetze zur Kontrolle der Lager.
In seinem Bericht für den Ausschuss erzählt Bob Bacon, wie sein Sohn Aaron in einem Camp im Bundesstaat Utah buchstäblich verhungerte. Innerhalb von nur drei Wochen sei er von 59 auf 44 Kilo abgemagert. Laut Tagebuchaufzeichnungen des Sohnes habe er an 14 von 20 Tagen "überhaupt nichts zu essen" bekommen, während er trotzdem gezwungen wurde, bis zu 16 Kilometer am Tag zu laufen. Wenn es etwas zu essen gab, seien es ungare Linsen, Eidechsen, Skorpione oder Trockenfrüchte gewesen. Aaron starb an einem unbehandelten offenen Magengeschwür. Der Vater berichtete außerdem, der Junge sei "vom Kopf bis zu den Zehen geschlagen" worden.
Unappetitliche Details aus dem Leben im Boot Camp sind seit Jahren bekannt: "Kinder werden gezwungen, ihr eigenes Erbrochenes zu essen, in Urin oder Kot zu liegen. Sie werden getreten, geschlagen und zu Boden geworfen", berichtet ein Ermittler des US-Kongresses, Gregory Kutz, der "Times".
"Der amerikanische Gulag"
Zwischen 10.000 und 20.000 amerikanische Kinder werden jährlich in die Camps geschickt. In einigen Lagern zahlen die Eltern bis zu 450 Dollar täglich für die fragwürdige Sonderbehandlung ihrer Sprösslinge. Üblicherweise unterschreiben die Erziehungsberechtigten vor Eintritt ihrer Kinder ins Camp einen Vertrag mit den Organisatoren, der das Personal autorisiert, für den verabredeten Zeitraum als Agenten der Eltern zu agieren. Ein Freibrief für die Wächter on duty.
Die Motivation, das eigene Kind freiwillig in eine dieser - von Kritikern auch als "amerikanischer Gulag" bezeichneten - Anstalten zu schicken, ist so unterschiedlich wie die Schicksale der Kinder selbst: Von Ignoranz und Hilflosigkeit bis zu dem festen Glauben, nur militärischer Drill und unbarmherzige Disziplin könnten pädagogische Wunder wirken, sprechen die Kommentare der Eltern.
Für viele ist ein Boot Camp die letzte Instanz, von der sie sich einen Wandel im Leben ihres Kindes erhoffen. Dass es auch der letzte Ort sein kann, den es lebend erblickt, ahnen sie sicherlich nicht.
Na gut, dann stehen Sie meinethalben stramm! Und gutieren Sie meinethalben solche unmenschlichen Methoden. Man müsse freilich weit hinab in die Abgründe der Abgewandtheit gestiegen sein, um an einem solchen Grund ankommen zu können...
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 08,00.html
ps: ausdrücklich sei betont: sollten Sie diesen Hinweis auf us-amerikanische Boot Camps anders verstanden haben wollen, dann war Ihre Formulierung mindestens missverständlich verfasst und Ihnen ist die Möglichkeit eingeräumt, einen Irrtum richtig zu stellen.