Spiegel
SKANDAL IN US-KRANKENHAUS
Frau stirbt qualvollen Tod in Notaufnahme - keiner hilft
45 Minuten lang krümmte sie sich vor Schmerzen, doch niemand half. Am Ende war sie tot: Edith Isabel Rodriguez starb mitten in der Notaufnahme einer Klinik in Los Angeles. Es ist nicht der einzige Fall - in New York kam eine Frau ähnlich qualvoll ums Leben.
New York - Es gibt viele Zeugen, die den 45-minütigen Todeskampf von Edith Isabel Rodriguez miterlebten - und nichts gegen ihr Leid unternahmen. Eine Überwachungskamera hat die qualvollen letzten Minuten im Leben der Patientin aufgezeichnet: Mitarbeiter der Klinik liefen an ihr vorbei, nahmen keine Notiz von ihr, ein Hausmeister wischte noch feucht um sie herum.
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Los Angeles unterlassene Hilfeleistung Nothilfe Notaufnahme
zu SPIEGEL WISSEN Ihr Freund rief von einem Münzfernsprecher außerhalb des Krankenhauses an, flehte um Hilfe - vergeblich. Die Bilder des Vorfalls aus dem Mai 2007 sind monatelang vor der Öffentlichkeit verborgen geblieben. Die Behörden kämpften darum, dass das Band der Videokamera "eine vertrauliche, behördliche Information" ist und nicht an die Familie ausgehändigt werden darf. Doch jetzt wurde das Band der "Los Angeles Times" zugespielt, die über das Bildmaterial berichtete. Der Fall schockiert die US-Bürger - zumal es nicht der einzige ist.
Los-Angeles-Times
The infamous incident in May 2007 was captured by a security camera, but the tape was actually seen by very few people. Los Angeles County has insisted for more than a year that the tape is "confidential, official information," refusing to release it to Rodriguez's family or to The Times.
Was soll man dazu sagen? Schlimm ist vor allem, daß die Behörden versucht haben, den Fall zu vertuschen.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
