Die Union ging ja ohne Programm und somit ohne Pläne in den Wahlkampf. Bei den Koalitionsverhandlungen vertrat sie dann auch folgerichtig die Position: "Wir verändern gar Nichts!". Die FDP ging mit der Forderung nach Radikal-Reformen in allen Bereichen in den Wahlkampf, konnte sich jedoch Nirgendwo durchsetzen. Übverall wird etwas rumgebastelt, aber ein großes Projekt, ein Ziel ist nicht zu erkennen.
Schauen wir uns mal ein paar Punkte an:
- Sozialsysteme:
- An HartzIV wird etwas rumgeschraubt. Grundlegende Veränderungen gibt es nicht.
- Die Missgeburt Gesundheitsfonds bleibt zunächst erhalten. Was danach kommen soll bleibt unklar.
- Zum Thema Rente fällt den Koalitionären leider gar nichts ein.
- Steuern
- Die Vereinfachung des Steuersystems fällt aus.
- Stattdessen wird die FDP mit der Umsetzung eines Stufentarifs abgespeist
- Entlastung frühestens 2011, vielleicht auch gar nicht.
- Haushalt
- Ausgerechnet von der FDP kam der Vorschlag die jüngst beschlossene Schuldenbremse auszuhebeln und die Schulden in einem Nebenhaushalt zu verstecken.
- Die Neuverschuldung wird auf eine neues Rekord-Niveau steigen.
- Trotz hunderten Vorschlägen wird es überhaupt keine Einsparungen geben.
- Innere Sicherheit
- Immerhin gelang es der FDP Ursula von der Leyern ihr Stop-Schild auf den Kopf zu hauen.
- Ansonsten gibt es auch hier keine radikalen Veränderungen.
Insgesamt ist dieser Koalitionsvertrag ein Armutszeugnis für die FDP. Alle Reformvorhaben wurden abgeblockt. Nichtmal auf Nebenkriegsschauplätzen (z.B. Wehrpflicht) konnte man sich richtig durchsetzen. An der unseriösen Haushaltspolitik ist die FDP dann auch noch selbst schuld.
Meint es die FDP ernst mit ihrem Wahlprogramm, dann müsste sie diesen Koalitionsvertrag ablehnen. Die FDP hätte deutlich machen müssen, dass weiterwursteln mit ihr nicht drin ist. Will die Union unbedingt weiter vor sich hin murksen soll sie das doch bitte mit der SPD machen. Die hat da schon jahrelange Erfahrung...