Als Anmerkung: Dies ist überzogene Polemik, also immer locker bleiben und eigenes beisteuern.

Das Thema Nahost ist eines das viele Gemüter zu erhitzen scheint und viele haben sich schon gefragt warum das so ist. Nun, ich habe da eine Vermutung. Dort kommen die beiden Lieblingsfeindbilder der gesamten Welt zusammen: Juden und Muslime. Nirgendwo kann sich der reaktionäre Kleingeist -egal ob links oder rechts- so herrlich in seinen eigenen Klischees suhlen wie dort. Haben Juden schon lange Erfahrungen damit gemacht an allem Schuld zu sein, weiss man doch schon lange, das sie die Medien und Weltwirtschaft kontrollieren, im Mittelalter Brunnen vergifteten und Kinder aßen und sie nun den 3. Weltkrieg anstreben, so holen die Muslime in vielen Bereichen langsam aber sicher auf. Dabei kommt unseren Schwarzhemd-Denkakrobaten und Wahre-Kreuz-Trägern zugute das man auf jene Zielgruppe mal so richtig hemmungslos und indifferent eindreschen kann ohne des Antisemitismus entlarvt zu werden. Und wenn man dann noch Israel unterstützt KANN man ja gar kein Rassist sein. Oder nicht? Es scheint eine Art Persilschein geworden zu sein für manch einen Rechten zu behaupten "Ich bin für die Juden, ich kann gar nicht rechtsradikales Gedankengut vertreten". Dabei hat sich in den Köpfen unsere weissen-angelsächsischen-Protestanten, die früher noch mit soviel Spass an der Freud auf ihr Lieblingsfeindbild, den Juden, eindroschen lediglich eine Verschiebung stattgefunden. Man hat sich sogar liberal geöffnet: Sogar Katholiken und europäischen Südländern wird es inzwischen erlaubt sich zum globalen Team der moralisch-ethisch höherwertigen Kultur zu zählen. Und auch die Juden zählen dazu. Der weisse Mann wird jetzt am Hindukusch verteidigt. Oder so ähnlich. Das sie dem Staate Israel und den Juden damit einen Bärendienst erweisen und ihn eigentlich verhöhnen spielt keine Rolle. Manche von ihnen sind wahrscheinlich sogar froh das die Juden endlich raus aus Europa sind und man daher, ohne das das Antisemiten Herz einen tiefen stechenden Schmerz fühlt, sich für Israels Sache gegen die Krummsäbelschwingenden Muselhorden aus der Wüste verteidigen kann, die damals schon Uropa Tankred in Aleppo auf die Pelle rückten. In dreister Missachtung der doch offensichtlichen Höherwertigkeit des christlischen, europäischen weissen Mannes. Warum wollen die das einfach nicht erkennen? Etwas das unser durchschnittlicher Hobby-Kolonialherr niemals verstehen wird.
Man verschleiert das ganze dann unter ""Islamkritik" um intellektuell durchdacht zu erscheinen. Nur verwechselt der durchschnittliche europäische Stechschritt-Jogger, dass den Islam grundsätzlich scheisse zu finden keine Kritik ist. Genauso wie Filmkritiker keine Leute sind die Filme grundsätzlich scheisse finden. Aber manch ein Rechter denkt eben häufig so feinfühlig strukturiert wie ein rostiges Kettenhemd.
Aber auch auf der anderen Seite gibt es nicht weniger verlogene Gestalten. Die Linke, die sich in grenzenloser Selbstverleumdung als Advokat der vermeintlich Unterdrückten aufspielt und sich dabei sogar soweit verrenkt Saddam Hussein und die Ayatollahs als Befreier des Volkes zu verherrlichen. Die Sache der Palästinenser ist gut und jeder Bombenanschlag der Frauen, Kinder und andere Zivilisten in den Tod reisst ist legitime Gegenwehr gegen den satanischen Westen, das satanische Israel (das man aus political correctness für das Wort Juden einsetzt um die eigenen Gedankengänge nicht zu entlarven) und die überaus böse USA, die an allem Schuld sind und von der jüdischen Lobby kontrolliert werden die, auch hier sieht man es wieder, die Welt beherrschen wollen. Und die die gesamte Galaxie kolonisieren wollen. Die Hamas ist eine Freiheitsbewegung hört man da. Da empfehle ich unseren sesselfurzenden Salon-Kommunisten doch mal durch Gaza zu laufen und linkes Gedankengut zu verbreiten. Wenn ich dann aus einem Folterkeller der Hamas, kurz vor der Enthauptung unserer linken Terrorapologeten denselben Spruch nochmal höre, dann, ja dann glaube ich das vielleicht. Alternativ dazu würde ich es auch röchelnd von einem Baukran in Teheran akzeptieren. Aber das macht alles nichts, denn der Zweck heiligt die Mittel, schliesslich ist Israel ja das Auge des Terrors, der Ursprung alles bösen in Nahost. Sozialistische Regime in Nahost und sowjetisches herumgefuhrwerke und massengemorde in diversen Gegenden haben natürlich nichts zu all dem beigetragen und Bombenanschläge religiöser Extremisten, die auch unsere Linken ohne mit der Wimper zu zucken meucheln würden fallen unter Israelkritik.
Dann gibt es da noch die Linken die Israel in allem unterstützen, egal worum es geht und in ihrer Bessenheit von Nazis, im Islam nur Seitenscheitel-tragende Antisemiten sehen und ihn vermeintlich als Ableger des Nationalsozialismus zu erkennen glauben. Denn die sind ja auch alle gegen Juden, so wie die Nazis. Also sind es Nazis. Ein Auto kann rollen. Ein Stein auch. Also sind alle Steine Autos. Eine äusserst bestechende Logik. Diese Linken gehen Hand in Hand, ich glaube sogar ohne es zu wollen oder zu wissen, mit der neuen europäischen "Wir sind besser als die Musel und Neger" Fraktion.
Dann gibt es wie bereits erwähnt, die völlig unbelehrbaren Rechten, die Himmler Anhimmler, die noch von Nürnberger Rassegesetzen Träumen. Und wenn sie im Iran mal gerade nicht händeschütteln bis zum Schleudertrauma, robben sie durch brandenburgische Wälder und proben mit Opas Karabiner den bewaffneten Aufstand. Und so bekämpfen sie Seite an Seite mit den anderen Linken die Manifestation Satans und den "kapitalistisch-imperialistisch-faschistischen Flugzeugträger der USA" im Nahen Osten, Israel. Sie sind schon verwirrend, die heutigen Querfronten.
Fakt ist, viele Linke haben sich ebenfalls nicht mit dem Existenzrecht Israels abgefunden und in den meisten Fällen ist die Apologetik für den palästinensischen Terror nichts weiter als ein Nebenschauplatz um daran zu sägen.
Die Thälmann Brigaden stehen bereit den Hass auf die eigene Kultur in alle Welt zu exportieren. Während sie in der islamischen Welt dafür schallendes Gelächter ernten.
Fakt ist ebenfalls, das die europäische Rechte (von denen ein Teil ganz unverhohlen mit den Linken zusammen sägt aus offensichtlichen Gründen) sich aus historischen Gründen selber kastriert hat und nun hyperventilierend ein neues Feindbild sucht...und gefunden hat. Nicht mehr der Jude wars, der Musel wars. Undzwar alles. Die Rechte kommt mir vor wie ein Esel den man vor den Karren der Politik spannt und ihm eine Karrotte vor den Mund hängt und sie alles vorantreiben solange sie ein Feindbild zum dran herumnagen haben.
Der durchschnittliche rechte Esel würde politisch-metaphorisch gesehen sogar eine LKW Ladung Dyanmit ins eigene Haus ziehen, würde man nur das Plakat mit einem Feindgesicht darauf an die Eingangstür heften.
Nun die jüdische Karotte ist aufgegessen, man hat sich eine neue gesucht. Und man hört sogar das man rechtsstaatliche Grundsätze im eigenen Land abschaffen sollte um diesen monströsen, zutiefst bösen Feind des Abendlandes apokalyptisch auszulöschen. Wir brauchen einen neuen Krieg! Bis die Welt einsieht das wir besser sind!
Die Linke weiss erst recht nicht was sie will, aber eins weiss sie: Sie ist dagegen, egal worum es geht. Ausser wenn es darum geht gegen Israel oder die USA zu sein. Dann ist sie dafür.
Auch die Taliban oder die Hamas braucht man nicht bekämpfen, das läuft alles unter ferner liefen. Schliesslich sind das ja Befreiungskämpfer und die werden schon friedlich sein wenn man ihnen alles gibt was sie wollen. Israel foltert Kinder! Die USA haben Guantanamo!
Wie? In Somalia werden Frauen gesteinigt solange bis sie aussehen wie durchgeprügeltes Mett? Die Taliban verbrennen Bücher und erhängen Schwule? Egal, sie sind Freiheitskämpfer gegen den Zionismus und Imperialismus! Man kann die Familien der ermordeten vom Hindukusch bis hierher darüber förmlich jubeln hören. Auch das der Unterschied zwischen Imperialismus und Islamismus derselbe ist wie zwischen Ziegenscheisse und Hundescheisse ist nicht so wichtig, hauptsache man kann aus den ideologischen Gräben schiessen das das Trommelfeuer von Verdun dagegen aussieht wie ein Tischfeuerwerk. Und jene die sich darüber gefreut haben das Saddam weg ist oder das die Taliban weggebombt werden sind Mossad Agenten. Sogar die meisten Iraker und Afghanen die es begrüssten das diese beseitigt wurden. Tod dem grossen Satan!
Die vernünftigen Menschen auf beiden Seiten bleiben dabei leider meist auf der Strecke. Internet Foren sind ein schöner Spiegel des ganzen.
Auf beiden Seiten sehe ich "Gutmenschen": Die einen denken das sie für das Gute kämpfen, die anderen halten sich für gute Menschen.
In diesem Sinne: Gott mit uns und Wir sind die Guten!!