Warum driftet Deutschland nach rechts?

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Warum driftet Deutschland nach rechts?

Diskurs-Hypothese
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soziologische Hypothese
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Dark Angel
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

Woppadaq hat geschrieben:(28 Sep 2017, 17:58)

Die Frage muss aber auch zurück gestellt werden: was spricht gegen den Maximalkonsens? Das angebliche Zurückdrängen demokratischer Strukturen hat ja gerade damit zu tun, dass das Vertrauen in eine europäische Demokratie, wo 80 Millionen Deutsche jede andere Nation überstimmen könnten, nicht gegeben ist, so dass man sich auf eine Kommission einigen muss, um die Verhältnismässigkeit zu wahren. Wir haben es in der EU immer noch mit souveränen Staaten zu tun, die jederzeit aus der EU austreten können, anders als z.B. Katalonien aus Spanien. Wer noch mehr Souveränität will, will im Grunde wieder ein Wettlauf der Währungen, Löhne, Steuern, Umweltauflagen, Arbeitnehmerrechte etc.
EU-Kommissionen werden nicht gewählt und deren Gesetzesvorlagen nicht durch das EU-Parlament bestätigt.
Gegen Maximalkonsens spricht, dass die Mitgliedsstaaten ihre Souveränitätsrechte aufgeben - es quasi keine Nationalstaaten mit eigenen Regierungen mehr gibt, sondern alle werden gemeinsam von einer supranationalen Organisation/Regierung regiert, die nicht demokratisch gewählt wird.
Minimalkonsens bedeutet alle Mitgliedstaaten einigen sich auf eine Lösung, die die Interessen aller Mitgliedstaaten befriedigt.
Bei den gegenwärtig herrschenden Unterschieden in der Wirtschaftskraft, ist nur Erlangung eines Minimalkonsens möglich.
Maximalkonsens würde bedeuten, dass die wirtschaftlich starken Staaten für die Schulden und Sozialleistungen der wirtschaftlich schwachen Staaten aufkommen müssen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Selina
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(28 Sep 2017, 18:02)

Ich muss keine schlauen Bücher lesen, um zu wissen, wer schuld ist, dass die Rechten rechts wählen. Ich lese hier jeden Tag. Sogar ich persönlich bin schuld, weil ich Fluechtlinge unterstütze. Und natürlich, weil ich linksgruenversifft bin. Wurde mir schon so mitgeteilt in diesem Forum.
Genau. Und selbstverständlich gibt es ein dichtes Ursachengeflecht, warum die Rechtspopulisten so rasant aufsteigen konnten. Das könnte man hoch und runter durchanalysieren, was wissenschaftlich arbeitende Leute und Politiker vielleicht auch tun müssen oder sollten. Welche Rolle dabei zum Beispiel maßgebliche Medien spielen, könnte ich hier sehr detailliert erläutern. Das war mit Händen zu greifen, wie die AfD von bestimmten Sendern und Zeitungen peu a peu salonfähig gemacht wurde. In meinen Augen sind das neoliberale Auswüchse, die viel mit der Krise des Kapitalismus zu tun haben, die alle Strukturen umfasst: Staaten, Regierungen, Parteien. Und mir geht es wie dir, ich mag mich in die rechtsradikalen Köpfe und Befindlichkeiten nicht so recht einfühlen und reindenken; kurzum, alles, was mit Menschenfeindlichkeit, Abschottung und Nationalismus zu tun hat, sollte von Demokraten abgelehnt werden. Punkt. Ansonsten macht man sich mitschuldig an allem, was noch kommt. Menschenfeindlichkeit hat auch nichts mit Meinungsfreiheit zu tun.
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Dark Angel
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

think twice hat geschrieben:(28 Sep 2017, 18:02)

Ich muss keine schlauen Bücher lesen, um zu wissen, wer schuld ist, dass die Rechten rechts wählen. Ich lese hier jeden Tag. Sogar ich persönlich bin schuld, weil ich Fluechtlinge unterstütze. Und natürlich, weil ich linksgruenversifft bin. Wurde mir schon so mitgeteilt in diesem Forum.
Aha - du kennst also alle Zusammenhänge und Hintergründe, brauchst dich nicht informieren?
Damit hast du dich gerade selbst, als ernstzunehmenden Diskussionpartner disqualifiziert und ins Abseits geschossen.
Du machst also nur das, was du anderen unterstellst - hetzen und diffamieren!
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Dark Angel
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(28 Sep 2017, 19:37)

Genau. Und selbstverständlich gibt es ein dichtes Ursachengeflecht, warum die Rechtspopulisten so rasant aufsteigen konnten. Das könnte man hoch und runter durchanalysieren, was wissenschaftlich arbeitende Leute und Politiker vielleicht auch tun müssen oder sollten. Welche Rolle dabei zum Beispiel maßgebliche Medien spielen, könnte ich hier sehr detailliert erläutern. Das war mit Händen zu greifen, wie die AfD von bestimmten Sendern und Zeitungen peu a peu salonfähig gemacht wurde. In meinen Augen sind das neoliberale Auswüchse, die viel mit der Krise des Kapitalismus zu tun haben, die alle Strukturen umfasst: Staaten, Regierungen, Parteien. Und mir geht es wie dir, ich mag mich in die rechtsradikalen Köpfe und Befindlichkeiten nicht so recht einfühlen und reindenken; kurzum, alles, was mit Menschenfeindlichkeit, Abschottung und Nationalismus zu tun hat, sollte von Demokraten abgelehnt werden. Punkt. Ansonsten macht man sich mitschuldig an allem, was noch kommt. Menschenfeindlichkeit hat auch nichts mit Meinungsfreiheit zu tun.
Ja klar stütze deiner Schwester im Geiste nur dem Rücken.
Sich nur ja nicht mit Argumenten auseinander setzen, sich nur ja nicht über Zusammenhänge und Hintergründe informieren, könnte das schöne rosarote Wolkenkuckucksheim zum Einsturz bringen.

Auf die Idee, dass die Friedrich-Ebert-Stiftung zu den so genannten "maßgeblichen Medien" gehört und rechtsradikal ist, muss man erstmal kommen.
Herzlichen Glückwunsch zu der intellektuellen Glanzleistung.
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Selina
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Sep 2017, 19:44)

Ja klar stütze deiner Schwester im Geiste nur dem Rücken.
Sich nur ja nicht mit Argumenten auseinander setzen, sich nur ja nicht über Zusammenhänge und Hintergründe informieren, könnte das schöne rosarote Wolkenkuckucksheim zum Einsturz bringen.

Auf die Idee, dass die Friedrich-Ebert-Stiftung zu den so genannten "maßgeblichen Medien" gehört und rechtsradikal ist, muss man erstmal kommen.
Herzlichen Glückwunsch zu der intellektuellen Glanzleistung.
Ich hab kein Sterbenswörtchen zur Friedrich-Ebert-Stiftung gesagt. Auch nicht zu deinen Beiträgen der letzten Stunden. Falls ich das vorhab, melde ich mich schon. Und zwar, indem ich dich direkt zitiere und direkt antworte.
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think twice
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Sep 2017, 19:39)

Aha - du kennst also alle Zusammenhänge und Hintergründe, brauchst dich nicht informieren?
Damit hast du dich gerade selbst, als ernstzunehmenden Diskussionpartner disqualifiziert und ins Abseits geschossen.
Du machst also nur das, was du anderen unterstellst - hetzen und diffamieren!
Wo ich mich informiere, ist meine Entscheidung. Und nur, weil ich deine Informationsquellen ablehene, diffamiere ich niemanden.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Tom Bombadil
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Tom Bombadil »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Sep 2017, 19:44)

Herzlichen Glückwunsch zu der intellektuellen Glanzleistung.
Sowas kann schonmal passieren, wenn man keine schlauen Bücher liest ;)
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
---
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Woppadaq »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Sep 2017, 19:24)


Gegen Maximalkonsens spricht, dass die Mitgliedsstaaten ihre Souveränitätsrechte aufgeben - es quasi keine Nationalstaaten mit eigenen Regierungen mehr gibt, sondern alle werden gemeinsam von einer supranationalen Organisation/Regierung regiert...
Das ist kein Maximalkonsens, sondern das langfristige Ziel. Es macht auch wenig Sinn, sich weniger vorzunehmen, wenn man will, dass die Dinge richtig laufen. Niemand nimmt sich nur halbe Dinge vor. Überhaupt, wo liegt das Problem? Die EU wird irgendwann so funktionieren, wie heute Deutschland funktioniert. Unsere Bundesländer sind halt keine eigenen Nationen, na und?
die nicht demokratisch gewählt wird.
Die dann, und erst dann, so demokratisch gewählt wird, dass es keiner mehr beanstanden kann. Hatte ich eigentlich erklärt. Manchmal hilft es, sich genauer durchzulesen, was ich meine.
Minimalkonsens bedeutet alle Mitgliedstaaten einigen sich auf eine Lösung, die die Interessen aller Mitgliedstaaten befriedigt.
Worin unterscheidet sich das jetzt vom Maximalkonsens? Du scheinst den Sinn des Wortes "Konsens" nicht ganz zu verstehen, ein Konsens bedeutet IMMER "eine Lösung, die die Interessen aller befriedigt."

Minimalkonsens heisst für mich, dass man nur da den Konsens sucht, wo man dazu gezwungen wird, während man ansonsten stur auf Eigensinn beharrt. Das ist das, was Grossbritannien schon immer getan hat. Weshalb der Brexit nur folgerichtig ist.
Bei den gegenwärtig herrschenden Unterschieden in der Wirtschaftskraft, ist nur Erlangung eines Minimalkonsens möglich.
Maximalkonsens würde bedeuten, dass die wirtschaftlich starken Staaten für die Schulden und Sozialleistungen der wirtschaftlich schwachen Staaten aufkommen müssen.
Wir haben derzeit schon weit mehr als den Minimalkonsens. Und es gibt wenig Gründe, jetzt weniger zu wollen, wieder gegeneinander zu arbeiten. Nicht einmal mit inzwischen ausgetretenen EU-Mitgliedern. Ob es funktionieren wird, mehr zu wollen, wird sich noch zeigen. Zurück können wir immer.
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think twice
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Sep 2017, 20:19)

Sowas kann schonmal passieren, wenn man keine schlauen Bücher liest ;)
Was dabei heraus kommt, nur schlaue Bücher zu lesen, anstatt sich mit realen Menschen zu beschäftigen, wird hier auch regelmäßig unter Beweis gestellt. Nein danke. ;)
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Woppadaq »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Sep 2017, 20:19)

Sowas kann schonmal passieren, wenn man keine schlauen Bücher liest ;)
Oh, die Ironie..... :D
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think twice
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Selina hat geschrieben:(28 Sep 2017, 19:37)

Genau. Und selbstverständlich gibt es ein dichtes Ursachengeflecht, warum die Rechtspopulisten so rasant aufsteigen konnten. Das könnte man hoch und runter durchanalysieren, was wissenschaftlich arbeitende Leute und Politiker vielleicht auch tun müssen oder sollten. Welche Rolle dabei zum Beispiel maßgebliche Medien spielen, könnte ich hier sehr detailliert erläutern. Das war mit Händen zu greifen, wie die AfD von bestimmten Sendern und Zeitungen peu a peu salonfähig gemacht wurde. In meinen Augen sind das neoliberale Auswüchse, die viel mit der Krise des Kapitalismus zu tun haben, die alle Strukturen umfasst: Staaten, Regierungen, Parteien. Und mir geht es wie dir, ich mag mich in die rechtsradikalen Köpfe und Befindlichkeiten nicht so recht einfühlen und reindenken; kurzum, alles, was mit Menschenfeindlichkeit, Abschottung und Nationalismus zu tun hat, sollte von Demokraten abgelehnt werden. Punkt. Ansonsten macht man sich mitschuldig an allem, was noch kommt. Menschenfeindlichkeit hat auch nichts mit Meinungsfreiheit zu tun.
Man kann alles analysieren, erklaeren, begründen, entschuldigen....wenn man will.
Jeder Mensch ist jedoch mit einem Hirn und einem Herzen ausgestattet und somit -zumindest, wen er erwachsen ist- selbst verantwortlich für das, was er denkt, was er sagt und was er tut. Wer sich von Menschenfeinden aufhetzen laesst, dem mangelt es entweder an Hirn oder an Herz oder schlimmstenfalls an beidem.
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Dark Angel
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(28 Sep 2017, 20:04)

Ich hab kein Sterbenswörtchen zur Friedrich-Ebert-Stiftung gesagt. Auch nicht zu deinen Beiträgen der letzten Stunden. Falls ich das vorhab, melde ich mich schon. Und zwar, indem ich dich direkt zitiere und direkt antworte.
Nein, du hast nur das hier
"Das war mit Händen zu greifen, wie die AfD von bestimmten Sendern und Zeitungen peu a peu salonfähig gemacht wurde. In meinen Augen sind das neoliberale Auswüchse, die viel mit der Krise des Kapitalismus zu tun haben, die alle Strukturen umfasst: Staaten, Regierungen, Parteien. Und mir geht es wie dir, ich mag mich in die rechtsradikalen Köpfe und Befindlichkeiten nicht so recht einfühlen und reindenken; kurzum, alles, was mit Menschenfeindlichkeit, Abschottung und Nationalismus zu tun hat, sollte von Demokraten abgelehnt werden."

geschrieben. Hintergründe, Zusammenhänge interessieren dich nicht, denn hättest du den Aufsatz gelesen, dann würde dir bewusst werden, welche Unterstellungen und Diffamierungen du hier im Forum von dir gibst. Du phantasierst lieber von einer "Krise des Kapitalismus", wo Kosmopolitismus und Globalisierung die Ursache bzw eine der Ursachen für die Etablierung von rechtspolulistischen Pateien sind.
Statt dich mit Argumenten auseinander zu setzen, selbst zu argumentieren, grenzt du jeden aus, der nicht deiner Meinung ist.
Du tabuisierst nicht genehme Meinungen als rääächts und betreibst damit Diskursverengung.
Du tust genau das, was Prof. Wolfgang Merkel in seinem Aufsatz, als schädlich für die Demokratie kritisiert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Welfenprinz »

Wobei das demokratierelevante Problem der Rechten dann eben darin besteht nicht rechts genannt werden zu wollen.
Ich bin für eine überaus weit gedehnte Darstellung des politischen Spektrums,Pluralismus und so.

Aber was soll ich bitteschön mit einem Standpunkt anfangen,der seine Selbstverortung zur Opferrolle instrumentalisiert.
Rechts ist rechts,und links ist links.
Und muss auch so benannt werden.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Woppadaq »

Welfenprinz hat geschrieben:(28 Sep 2017, 21:57)

Wobei das demokratierelevante Problem der Rechten dann eben darin besteht nicht rechts genannt werden zu wollen.
Ich bin für eine überaus weit gedehnte Darstellung des politischen Spektrums,Pluralismus und so.

Aber was soll ich bitteschön mit einem Standpunkt anfangen,der seine Selbstverortung zur Opferrolle instrumentalisiert.
Rechts ist rechts,und links ist links.
Und muss auch so benannt werden.
Es ist schon etwas dran, dass der Begriff "Rechts" bei uns noch stärker stigmatisiert ist wie in Amerika der Begriff "Links", was dann eben auch bedeutet, dass wir bereit sind, den ganzen linken Pluralismus wahrzunehmen, die rechten Facetten hingegen gleichzuschalten. Die Rechten machen das grösstenteils aus einer Art Solidarität mit, die sich letzendlich aber gegen sie selbst richtet, weil sie damit erst die Gleichschaltung von Nationalismus und Nationalsozialismus betreiben, die sie offiziell so bejammern.

Es müsste deshalb bei den Nationalisten mindestens eine derartige Distanzierung zum Nazitum stattfinden wie man das bei den Linken vom Stalinismus erwartet. Also nicht als Strafe oder Auflage, sondern als Selbstverständlichkeit, als Grundlage einer Seriösität und Glaubwürdigkeit, die man bei den meisten Rechten heute völlig zurecht nicht sehen will.
Gallimathias
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Gallimathias »

Ich sehe es so ähnlich, nur nicht in Kategorien, was ich sagen will
eine Gesellschaft ist zwar sozial nicht auf einem Level, wie soll sie es werden wenn nicht wichtig ist und soziale auseinander lebt.
Der eine ist besser in Schach der andere kann besser Physik und der andere macht lieber gar nichts, weil er sich nicht gefunden hat.
Das ist die Gesellschaft es geht darum hast du Erfolg bist du reich wenn nicht arm, eine Zivilisation zerbricht daran es ist Lücken Haft und nicht perfekt weiter entwickelt worden eine Zukunft in einem solchen System ist nicht möglich. Wir können egal wie schlecht das klingt an unserer wohl an unser Gesellschaft arbeiten Kombination zu Wirtschaft und Politik Form dazu gehörig weiter kreieren. Wie gesagt die Demokratie hat nicht nur die Aufgabe Gesetze oder Reformen oder Debatten zu halten, die sich wiederholen weil es noch Erfolg hat, aber in die Länge gezogen.
Nicht nur ein paar Länder wird es schlechter gehen, sondern uns auch weil keiner den anderen zu hört . Kriesen entstehen wenn es Mängel gibt die wir nicht berücksichtigt haben. Wir alle sind unser Antrieb kommt man auf die Welt und wird so erzogen in einer Gesellschaft die sich auf ihren Lorbeeren ausruht geht es uns irgendwann genauso wie der unteren Schicht. Es gibt keine Klassen von Menschen wir alle um nicht um an sich zu denken nur um den Planeten angenehm wie möglich zu machen. Wir sehen in
der Wirtschaft ein ab und ein hoch und trotzdem verschlechtert sich wo anders die Wirtschafts Lage bis ein Land immer mehr absinkt und Firmen und Banken nicht mehr mithalten können,
Auslöser die Politik weil das Gleichgewicht gefährdet wird, weil sie
die soziale Balance verallgemeinert haben. Es wird mehr von der Gesellschaft die Wirtschafts gesteuert, als das die Antwort
eines soliden System funktionieren. Leider haben die Bürger
und das ist Demokratie mehr macht als die Politik möglich macht.
Soziologie ist das Verständnis der Gesellschaft. Das Wesen
ist eine Furcht wenn es nicht gehütet wird, wie ein Schäfer und seine Herde. Ist ein schwarzes Schaaf dabei wird es verneint, weil
es angenehmer ist so weiter zu machen. Ich ahne wie das weiter geht, hoffe das es etwa verständlich war hab noch einige Details ausgelassen. Wir alle sind Menschen und sind wie jeder andere werden nur so , wenn wir so gemacht werden. Es ist egal ob dunkele Hautfarbe oder Weiß oder gelb oder oder wir sehen oder wir fühlen uns anders, weil die Umgebung und die Menschen uns die Möglichkeiten geben, das zu denken ob wir uns fremd sind oder heimisch. Keine Welt ist zu groß außer es ist unsere Absicht es zu sehen und zu vergessen.
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Selina
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Sep 2017, 21:51)

Nein, du hast nur das hier
"Das war mit Händen zu greifen, wie die AfD von bestimmten Sendern und Zeitungen peu a peu salonfähig gemacht wurde. In meinen Augen sind das neoliberale Auswüchse, die viel mit der Krise des Kapitalismus zu tun haben, die alle Strukturen umfasst: Staaten, Regierungen, Parteien. Und mir geht es wie dir, ich mag mich in die rechtsradikalen Köpfe und Befindlichkeiten nicht so recht einfühlen und reindenken; kurzum, alles, was mit Menschenfeindlichkeit, Abschottung und Nationalismus zu tun hat, sollte von Demokraten abgelehnt werden."

geschrieben. Hintergründe, Zusammenhänge interessieren dich nicht, denn hättest du den Aufsatz gelesen, dann würde dir bewusst werden, welche Unterstellungen und Diffamierungen du hier im Forum von dir gibst. Du phantasierst lieber von einer "Krise des Kapitalismus", wo Kosmopolitismus und Globalisierung die Ursache bzw eine der Ursachen für die Etablierung von rechtspolulistischen Pateien sind.
Statt dich mit Argumenten auseinander zu setzen, selbst zu argumentieren, grenzt du jeden aus, der nicht deiner Meinung ist.
Du tabuisierst nicht genehme Meinungen als rääächts und betreibst damit Diskursverengung.
Du tust genau das, was Prof. Wolfgang Merkel in seinem Aufsatz, als schädlich für die Demokratie kritisiert.
Keine Sorge, ich lese genug. Aber die Autoren, die du heranziehst, um dir die Welt erklären zu lassen, müssen ja nicht auch gleichzeitig die Autoren sein, die ich bevorzuge. So bunt und frei ist das Leben nun mal, dass jeder andere Quellen nutzt und nutzen darf. Und was das Ausgrenzen anbelangt, was ich deiner Meinung nach betreibe: Ich möchte mich nun mal nicht mit Menschen befassen, die so etwas sagen wie "Wucherung am deutschen Volkskörper" oder "Überfremdung" oder "das Lumpenproletariat der afro-arabischen Welt" oder "wir haben das Recht, stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen" oder "wir werden von kulturfremden Völkern wie Arabern, Sinti und Roma etc überschwemmt" und dergleichen mehr. Die Motive, warum Menschen so denken und reden, sind mir bekannt. Diese Motive kennt man bei entsprechender Vita, Bildung und Erziehung.
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Gallimathias
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Gallimathias »

Es ist okay, ich verstehe euch es tut mir leid das solche wort Kombination gewählt worden sind. Zum größten Teil hab ihr Recht
es ist auch vernünftig so zu denken das die Demokratie ein Grund
ist andere zu beurteilen, ob es an mir an herz oder jedlichem fehlt
ist zu früh gesagt, es geht mir bei anderen um Sichtweisen die Versteck sind. Ein Menschen Feind bin ich nicht ich mach mir eher zu viel Sorgen. Da ich Pazifist bin fällt es mir schwer die meisten nicht so zu sehen, wie es so oft ist.
Es gibt Gründe wieso ich nicht einfach mich nicht so verhalte wie jeder es will. Weil es mehr Fragen zu beantworten gibt, die wir noch nicht durchgegangen sind.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(29 Sep 2017, 01:45)

Keine Sorge, ich lese genug. Aber die Autoren, die du heranziehst, um dir die Welt erklären zu lassen, müssen ja nicht auch gleichzeitig die Autoren sein, die ich bevorzuge. So bunt und frei ist das Leben nun mal, dass jeder andere Quellen nutzt und nutzen darf.
Verehrteste - es geht nicht um Personen, sondern um Argumente.
Der Autor (Prof. Wolfgang Merkel), den ich zitiert habe, ist Direktor der Abteilung „Demokratie: Strukturen, Leistungsprofil und Herausforderungen“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und arbeitet u.a. für die Bundesregierung.
Nochmal: um Argumente widerlegen zu können, muss man sich mit den Argementen der "Gegenseite" auseinander setzen.
Du setzt dich nicht mit Argumenten - die Menschen vorbringen - auseiander, du sortierst Menschen in Schubladen und jeden, der (scheinbar) eine Meinung vertritt, die dir nicht genehm ist/der scheinbar einem anderen politischen Spektrum angehört, den grenzt du aus, lehnst seine Argumente ab, beschäftigst dich nicht mal damit.
Über Menschen kann man nicht dirkutieren, nur über deren Meinungen, kann nur deren Argumnte mittels eigener Argumente widerlegen.
Wer allerdings keinerlei Argumente hat, weil er die Argumente der (vermeintlichen) Gegenseite nicht kennt, greift - wie du - zum argumentum ad hominem. Das hat mit "Leben ist bunt und frei" absolut nichts zu tun. Sowas ist Tabuisierung nicht genehmer Meinungen bzw Diskursverengung/Ausgrenzen nicht genehmer Meinungen.
Selina hat geschrieben:(29 Sep 2017, 01:45)Und was das Ausgrenzen anbelangt, was ich deiner Meinung nach betreibe: Ich möchte mich nun mal nicht mit Menschen befassen, die so etwas sagen wie "Wucherung am deutschen Volkskörper" oder "Überfremdung" oder "das Lumpenproletariat der afro-arabischen Welt" oder "wir haben das Recht, stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen" oder "wir werden von kulturfremden Völkern wie Arabern, Sinti und Roma etc überschwemmt" und dergleichen mehr. Die Motive, warum Menschen so denken und reden, sind mir bekannt. Diese Motive kennt man bei entsprechender Vita, Bildung und Erziehung.
Und genau DA liegt dein Problem! Du beschäftigst dich nicht mit Argumenten/Meinungen, du sortierst Menschen in Schubladen und grenzt aus. Damit tust du genau DAS, was du an anderen kritisierst. Du lebst in einer Blase blendest alles aus, was dein Wolkenkuckucksheim zerstören könnte, was dich zum Nachdenken bringen könnte.
Nicht WER etwas sagt ist entscheident, sondern WAS er sagt, welche Argumente er vorbringt.
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Selina
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Nö, bei Rechtsradikalen gibt es eine rote Linie. Menschenfeindlichkeit und Verächtlichmachung von Fremden und Minderheiten, Homophobie, Nationalismus, Rassenhass... all das sind keine Argumente, mit denen man sich auseinandersetzt. Man kann höchstens hinterfragen, woher das kommt. Was ich natürlich tue und auch weiß. Aber bitte, wenn du dich mit diesen brüllenden, geifernden Menschen an der Frauenkirche gerne unterhalten und "Argumente" austauschen möchtest, dann nur zu. Meinen Segen haste. Ich sprach natürlich nicht von den Leuten, die ein Europa wollen, wo die Staaten eine Übereinkunft zur Flüchtlingspolitik treffen. Die sich Gedanken machen, wie wir künftig miteinander umgehen wollen, wie Integration wirklich aussehen muss, damit sie gelingen kann. Mit diesen Leuten tausche ich gerne und jederzeit Gedanken und Argumente aus. Wovon ich jedoch die ganze Zeit rede (was du stur ausblendest), das ist der blanke Menschenhass, die blanke Fremdenfeindlichkeit, die blanke Überheblichkeit und Überzeugung, Deutsche seien etwas Besseres. Und von denen, die so agieren, sitzen nun etliche im Bundestag. Und genau da verläuft nun mal die rote Linie.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(29 Sep 2017, 10:45)




Und genau DA liegt dein Problem! Du beschäftigst dich nicht mit Argumenten/Meinungen, du sortierst Menschen in Schubladen und grenzt aus. Damit tust du genau DAS, was du an anderen kritisierst. Du lebst in einer Blase blendest alles aus, was dein Wolkenkuckucksheim zerstören könnte, was dich zum Nachdenken bringen könnte.
Nicht WER etwas sagt ist entscheident, sondern WAS er sagt, welche Argumente er vorbringt.
Natuerlich ist es auch entscheidend wer was sagt.

Wenn der rassistische, rechtsradiale Gauland sagt, dass man Boateng nicht als Nachbarn haben will, hake ich das als puren Rassismus ab.

Wenn das zB. ein Minister der SPD sagen wuerde, frage ich nach warum, denn da kann man bei solch einer Aussage Rassismus nicht gleich unterstellen.

die Vorgeschichte einses Menschen darf und sollte man nie ausklammern, wenn es um Sachverhalte geht. Wenn zB. ein Jude sagt, dass dies antisemitisch ist und ein Nichtjude das gar nicht so empfindet, da er mit diesem Antisemitismus nicht in Beruehrung kommt, dann ist es schon ein Unterschied, wer es gesagt hat.

Jedenfalls fuer mich, keine Frage.

es geht also auch um Personen und nicht nur um Argumente - das ist viel zu kurz gesprungen
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schokoschendrezki
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Sep 2017, 10:25)
Was Kosmopoliten zunehmend negieren, ist die Tatsache, dass Zugehörigkeit zu Gemeinschaft, Nation, Kultur nicht zwingend Kollektivismus, "Kulturalismus" etc bedeutet, dass dadurch Individualität nicht aufgegeben wird und das führt zur Diffamierung dieser indentistästsiftenden Komponente als "identitär". Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gemeinschaft, einem Volk, einer Nation etc bedeutet zwar Abgrenzung von anderen, aber nicht Abwertung des anderen. So wie sich jeder einzelne Mensch, durch seine ganz individuelle Identität von anderen Menschen abgrenzt - müssten eigentlich Individualisten, die ihre Individualität betonen, wissen - so grenzen sich auch Gruppen/Gemeinschaften von anderen Gruppen/Gemeinschaften ab - und das ganz ohne Wertung. Anders sein, bedeutet nicht besser oder schlechter sein.
"Abwertung" ist für den Kulturalismus-Vorwurf auch gar nicht nötig. Neurechte Ideologen werten gar nicht mehr immer ab sondern bestehen häufig lediglich darauf, dass "Kulturen" und "Kulturabgrenzung" essentiell seien. Die Vorstellung bzw. Forderung, Gruppen/Gemeinschaften sollten sich von anderen Gruppen/Gemeinschaften abgrenzen ist - auch ganz ohne Wertung - für sich genommen bereits neurechte Ideologie. Und insofern ist auch der "Multikulturalismus" eben ein "Kulturalismus" und von einem antikollektivistisch-kosmopolitischen Standpunkt aus negativ zu werten. Millî Görüş in Kreuzberg ist für mich keinen Deut besser als Pegida in Dresden. Diese Assoziation Kosmopolitismus-"Multikulti" ist meiner Ansicht nach ein ebenso aus der Zeit gefallenes Relikt wie Cohn-Bendits bekanntes und verstaubtes Buch "Heimat Babylon", das ich inzwischen fast schon unter "neurechte Literatur" einordnen würde.

Ich sehe zwar, ähnlich wie Wolfgang Merkel, den Rechtstrend (z.B. in Osteuropa) auch als unter anderem von der Arroganz westlicher Eliten verursacht. Aber was nützt es? Die kollektivistischen Wellen in verschiedener Form rücken derzeit wie Naturkatastrophen heran. Als "Wahnsinn" bezeichnete es kürzlich - nur ein Beispiel - der dänische Schriftsteller Knud Romer, dass sich seine Regierung daran mache, "die Kultur zu totalisieren" indem sie einen "dänischen Kulturkatalog" aufsetze. Die Gewinnerin der Berlinale 2017, die Ungarin Ildikó Enyédi wird von ihrer Hausmeisterin nicht mehr gegrüßt, weil sie sich in Berlin kritisch über ihr Land geäußert hat. Nur zwei Beispiele. Dem muss etwas entegegengesetzt werden. Und sei es die bewusste Selbstausgrenzung.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

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Selina hat geschrieben:(29 Sep 2017, 10:58)
Nö, bei Rechtsradikalen gibt es eine rote Linie. Menschenfeindlichkeit und Verächtlichmachung von Fremden und Minderheiten, Homophobie, Nationalismus, Rassenhass... all das sind keine Argumente, mit denen man sich auseinandersetzt. Man kann höchstens hinterfragen, woher das kommt. Was ich natürlich tue und auch weiß.
Du greifst ja schon wieder zum argumentum ad hominem, zu Unterstellungen und Diffamierungen!
DU beanspruchst für dich die Definitionshoheit was "Menschenfeindlichkeit und Verächtlichmachung von Fremden und Minderheiten, Homophobie, Nationalismus, Rassenhass." sind und zwar ohne zu hinterfragen, weil du ja weißt.
Wer sich mit Menschen, statt mit deren Argumenten auseinandersetzt, wer Menschen in Schubladen steckt, der findet genau das, was er sucht und nur das ==> selbsterfüllende Prophezeiung.
Selina hat geschrieben:(29 Sep 2017, 10:58) Aber bitte, wenn du dich mit diesen brüllenden, geifernden Menschen an der Frauenkirche gerne unterhalten und "Argumente" austauschen möchtest, dann nur zu. Meinen Segen haste. Ich sprach natürlich nicht von den Leuten, die ein Europa wollen, wo die Staaten eine Übereinkunft zur Flüchtlingspolitik treffen.
Und wieder - nur argumentum ad hominem - politische Zusammenhänge und Hitergründe, die als Ursache(n) für die Entstehung und Etablierung politischer Parteien und Strömungen führten und führen, interessieren dich nicht.
Aber genau darum geht es - WIE konnten Pegida, AfD etc überhaupt entstehen und sich etablieren? Wurden von den "etablierten" Parteien politische Fehler gemacht, warum fühlen sich zunehmend mehr Menschen von diesen Parteien nicht mehr vertreten? - etcpp. DAS sind die Themen, die untersucht werden und mit denen man sich auseinader setzen muss und NICHT mit den Menschen (Wissenschaftlern/Autoren) die dieses Phänomen untersuchen.
Darüber informierst du dich nicht und darüber sprichst du nicht - DU sprichst über Menschen, stigmatisierst ("die abgehängten der Gesellschaft"), steckst sie in Schubladen und grenzt aus und tust damit genau das, was Prof. Wolfgang Merkel in seinem Aufsatz
"Kosmopolitismus versus Kommunitarismus: Ein neuer Konfl ikt in der Demokratie"
kritisiert, wenn er sagt:

"Der kosmopolitische Diskurs der Herrschenden ist zum herrschenden Diskurs in den entwickelten Gesellschaften dies- und jenseits des Atlantiks geworden. Kritik an ihm wird in der öffentlichen Sphäre häufig moralisch delegitimiert. Themen und Begriffe der öffentlichen Diskurse werden argwöhnisch auf ihre moralische Zulässigkeit geprüft und gegebenenfalls auf einen politisch-moralischen Index gesetzt."
[...]
"Die Entfremdung der wenig kosmopolitischen unteren Schichten wird in Fremdenfeindlichkeit umgemünzt."
[...]
"Da aber diese neue Repräsentation mit demokratie-unterminierenden Inhalten die Demokratie selbst beschädigt, liegt es nun bei den etablierten demokratischen Parteien, diese politischen Räume im pluralistischen Wettbewerb mit guten Argumenten und einer reaktiven wie verantwortungsvollen Politik zurückzuerobern. Das ist das Spiel der liberalen Demokratie, die den Pluralismus ernst nimmt und nicht in einer paradoxen Intervention mit undemokratischen Verboten oder moralischer Ausgrenzungen die Demokratie gegen die tatsächlichen oder vermeintlichen Demokratiefeinde zu retten versucht."

Selina hat geschrieben:(29 Sep 2017, 10:58)]Die sich Gedanken machen, wie wir künftig miteinander umgehen wollen, wie Integration wirklich aussehen muss, damit sie gelingen kann.
Auch dazu muss man sich über (politische u. soziale) Zusammenhänge und Hintergründe informieren, sich mit vergebrachten Argumente zur Kenntnis nehmen und sich mit ihnen auseinander setzen:

Viele der Flüchtlinge kommen aus mehrheitlich muslimischen Ländern. Ist das eine besondere Herausforderung?

Einwanderer aus muslimischen Ländern und Gesellschaften sind in unsere Mehrheitsgesellschaft schlechter zu integrieren als Gruppen, die nicht so stark religiös sind. Zugespitzt kann man sagen: Die Religion ist das Trennende.

Das müssen Sie uns ausführlicher erläutern…

Der Islam ist eine monotheistische Religion, die spätestens nach der Revolution im Iran 1979 mehrere Fundamentalisierungsschübe erfahren hat. Fundamentalisierte monotheistische Religionen tendieren zur Intoleranz. Sie führen nicht zu gesellschaftlicher Integration, sondern Segregation.
[...]
Gibt es denn europäische Gesellschaften, in denen sich Muslime der Mehrheitsgesellschaft gegenüber stärker geöffnet haben als in Deutschland?

Da muss ich Sie enttäuschen. Es gibt keine Gesellschaft in Europa, in der die Integration muslimisch gläubiger Bürger oder Zuwanderer wirklich gelungen wäre. Noch schwieriger wird es, wenn man sich Einwanderer aus arabischen Ländern ansieht. Bei ihnen ist die Bereitschaft zur Integration in die Mehrheitsgesellschaft noch weniger ausgeprägt als bei den übrigen Muslimen.

So argumentieren auch Rechtspopulisten.

Ich bin Demokratieforscher und kein Fremdenfeind. Man darf nicht "Sein" und "Sollen" vermischen. Was ich hier formuliere, sind die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen. Auch andere Indikatoren stützen diesen Befund – etwa der dramatisch schlechtere Bildungserfolg dieser Gruppe in der zweiten und dritten Generation. Oder die im Vergleich zu anderen Religionen ausgeprägte Neigung zu religiösem Fundamentalismus. Ich halte gar nichts davon, den Faktor Religion zu tabuisieren. Auch Religion muss Kritik aushalten.

Kann die Integration von so vielen Menschen aus muslimischen Gesellschaften in Deutschland überhaupt gelingen?

Prinzipiell unmöglich ist es nicht. Dazu müssen wir aber vieles anders machen und unbequeme Entscheidungen treffen. Erschwerend kommt hinzu: Je mehr Einwanderer in einer kurzen Zeit in ein Land kommen, umso schwieriger ist es, sie zu integrieren. Das klingt trivial. Aber wenn wir am Ende dieses Jahres zwei Millionen Flüchtlinge in Deutschland haben, wird ihre Integration extrem schwer.
http://www.tagesspiegel.de/politik/demo ... 69090.html


Integration funktioniert nicht und wird auch nicht funktionieren, wenn unbequeme Fakten nicht zur Kenntnis genommen werden, "sein" mit "sollen" vermischt wird und man vollkommen realitätsferne Vorstellungen hat.

Selina hat geschrieben:(29 Sep 2017, 10:58) Mit diesen Leuten tausche ich gerne und jederzeit Gedanken und Argumente aus. Wovon ich jedoch die ganze Zeit rede (was du stur ausblendest), das ist der blanke Menschenhass, die blanke Fremdenfeindlichkeit, die blanke Überheblichkeit und Überzeugung, Deutsche seien etwas Besseres. Und von denen, die so agieren, sitzen nun etliche im Bundestag. Und genau da verläuft nun mal die rote Linie.
Ja - du redest mit Menschen über Menschen, du "tauschtst dich mit Menschen aus", die die gleiche Meinung wie du vertreten, siehst dich dadurch in deiner Meinung bestärkt. Mit Argumenten, argumentieren, diskutieren hat das nichts zu tun.
Um zu argumentieren, braucht man Argumente, mit denen die Argumente der (vermeinlichen) Gegenseite widerlegt und entkräftet werden können. Dazu muss man allerdings die Argumente der (vermeintlichen) Gegenseite erstmal kennen, muss sich mit diesen auseinander setzen.
Aber genau DAS tust du nicht! Du hast wahrscheinlich den Unterschied zwischen Diskussion und Kommunikation nicht begriffen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

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pikant hat geschrieben:(29 Sep 2017, 11:19)

Natuerlich ist es auch entscheidend wer was sagt.

Wenn der rassistische, rechtsradiale Gauland sagt, dass man Boateng nicht als Nachbarn haben will, hake ich das als puren Rassismus ab.

Wenn das zB. ein Minister der SPD sagen wuerde, frage ich nach warum, denn da kann man bei solch einer Aussage Rassismus nicht gleich unterstellen.
Achso - du misst mit zweierlei Maß - nach dem Motto "wenn zwei das selbe tun, ist das noch lange nicht das gleiche"
Nein - es ist nicht entscheident wer etwas sagt, sondern was er sagt.
Egal ob ein Gauland sagt, er wolle Boateng nicht als Nachbarn haben oder ob das gleiche ein SPD-Politiker sagt, es IST rassistisch und zwar in jedem Fall!
Sagt das der SPD-Politiker ist es nicht weniger rassistisch wie bei Gauland. Wenn du den SPD-Politiker nach dem Grund fragst, musst du das genauso bei Gauland tun.
pikant hat geschrieben:(29 Sep 2017, 11:19)die Vorgeschichte einses Menschen darf und sollte man nie ausklammern, wenn es um Sachverhalte geht. Wenn zB. ein Jude sagt, dass dies antisemitisch ist und ein Nichtjude das gar nicht so empfindet, da er mit diesem Antisemitismus nicht in Beruehrung kommt, dann ist es schon ein Unterschied, wer es gesagt hat.
Wenn es um Sachverhalte (Argumente) geht, dann geht es NUR um Sachverhalte (Argumente) und NICHT um den Menschen, der diese Sachverhalte anspricht und auch nicht um dessen Vorgeschichte.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Sep 2017, 11:40)

"Abwertung" ist für den Kulturalismus-Vorwurf auch gar nicht nötig. Neurechte Ideologen werten gar nicht mehr immer ab sondern bestehen häufig lediglich darauf, dass "Kulturen" und "Kulturabgrenzung" essentiell seien. Die Vorstellung bzw. Forderung, Gruppen/Gemeinschaften sollten sich von anderen Gruppen/Gemeinschaften abgrenzen ist - auch ganz ohne Wertung - für sich genommen bereits neurechte Ideologie.
Sorry - aber das ist Quatsch mit Soße!
Ausnahmslos jede Gemeinschaft - sogar jedes Individuum - grenzt sich von anderen ab. Das gilt auch für Kulturen. Erst durch die Abgrenzung voneinander werden sie unterscheidbar bzw sie grenzen sich DURCH bestehende Unterschiede voneinander ab.
Das hat nichts mit Kulturalismus zu tun und noch viel weniger mit "neurechter Ideolgie".
Kulturen werden durch Abgrenzung voneinander überhaupt erst beschreibbar!

Humanistisches Menschen- und Frauenbild ==> Gleichberechtigung der Frau vs. Unterordnung der Frau IST ein kultureller Unterschied, der zwei Kulturen gegeneinander abgrenzt, Religiöses Gebote als geltendes Recht bzw Vorrang vor staatlichen Gesetzen vs. sttatliche Gesetze Vorrang vor religiösen Geboten IST ein kultureller Unterschied, der zwei Kulturen gegeneinander abgrenzt, säkularer Staat vs. nichtsäkulärer Staat IST ein kulreller Unterschied, der zwei Kulturen gegeneinander abgrenzt. Das ist eine einfache Aufzählung von Unterschieden bzw Abgrenzungskriterien ohne jede Wertung.
Sorry, aber wer abgrenzende Unterschiede nicht zu Kenntnis nehmen will oder gar der "neurechten Ideologie" zuordnen will, hat nicht nur jeden Realitätsbezug verloren, der ist einfach nur dumm.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Dark Angel hat geschrieben:(29 Sep 2017, 11:52)


Integration funktioniert nicht und wird auch nicht funktionieren, wenn unbequeme Fakten nicht zur Kenntnis genommen werden, "sein" mit "sollen" vermischt wird und man vollkommen realitätsferne Vorstellungen hat.

Ja - du redest mit Menschen über Menschen, du "tauschtst dich mit Menschen aus", die die gleiche Meinung wie du vertreten, siehst dich dadurch in deiner Meinung bestärkt. Mit Argumenten, argumentieren, diskutieren hat das nichts zu tun.
Um zu argumentieren, braucht man Argumente, mit denen die Argumente der (vermeinlichen) Gegenseite widerlegt und entkräftet werden können. Dazu muss man allerdings die Argumente der (vermeintlichen) Gegenseite erstmal kennen, muss sich mit diesen auseinander setzen.
.
Ja, dann beherzige mal deine eigenen Worte und fang an, mit den Menschen zu reden, denen du Unfähigkeit zur Integration vorwirfst, anstatt das Geschwafel eines Koopmanns für bare Münze zu nehmen.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von think twice »

Dark Angel hat geschrieben:(29 Sep 2017, 12:06)

Humanistisches Menschen- und Frauenbild ==> Gleichberechtigung der Frau vs. Unterordnung der Frau IST ein kultureller Unterschied, der zwei Kulturen gegeneinander abgrenzt, Religiöses Gebote als geltendes Recht bzw Vorrang vor staatlichen Gesetzen vs. sttatliche Gesetze Vorrang vor religiösen Geboten IST ein kultureller Unterschied, der zwei Kulturen gegeneinander abgrenzt, säkularer Staat vs. nichtsäkulärer Staat IST ein kulreller Unterschied, der zwei Kulturen gegeneinander abgrenzt. Das ist eine einfache Aufzählung von Unterschieden bzw Abgrenzungskriterien ohne jede Wertung.
.
Das ist nichts weiter als eine Aufzählung von angelesen Vorurteilen mit der Wertung, das diese angeblichen kulturellen Unterschiede nicht zu "unserer" Kultur passen.
Mit deinen "Kriterien" kannst du höchstens Leute wie dich selbst beeindrucken, die in ihrem ganzen Leben noch nie mit einem Moslem gesprochen haben. Also in der Regel mit Pegida- und AfD-Fans.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(29 Sep 2017, 12:06)



Humanistisches Menschen- und Frauenbild ==> Gleichberechtigung der Frau vs. Unterordnung der Frau IST ein kultureller Unterschied, der zwei Kulturen gegeneinander abgrenzt, Religiöses Gebote als geltendes Recht bzw Vorrang vor staatlichen Gesetzen vs. sttatliche Gesetze Vorrang vor religiösen Geboten IST ein kultureller Unterschied, der zwei Kulturen gegeneinander abgrenzt, säkularer Staat vs. nichtsäkulärer Staat IST ein kulreller Unterschied, der zwei Kulturen gegeneinander abgrenzt. Das ist eine einfache Aufzählung von Unterschieden bzw Abgrenzungskriterien ohne jede Wertung.
Sorry, aber wer abgrenzende Unterschiede nicht zu Kenntnis nehmen will oder gar der "neurechten Ideologie" zuordnen will, hat nicht nur jeden Realitätsbezug verloren, der ist einfach nur dumm.
ich kenne ja viele Muslime, aber auf keinen trifft das von Ihnen entworfene Bild zu.
in Deutschland leben alleine 3 Millionen Muslime mit deutschem Pass und da ist die Gleichberechtigung der Frau selbstverstaendlich, wie es auch bei Christen oder Juden der Fall ist.
es gibt sogar einen Staat mit ueber 200 Millionen Muslime, wo die Gleichberchtigung von Mann und Mann auch im Gesetz steht und da die Muslime die grosse Mehrheit in der Bevoelkerung darstellen.

Sie scheinen wirklich noch nie mit Moslems sich unterhalten zu haben, denn ansonsten kann man so was in dieser Pauschalitaet einfach nicht schreiben.

Was Sie da aufzaehlen angeblich ohne Wertung ist bei Millionen Muslime einfach nicht vorhanden.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

pikant hat geschrieben:(29 Sep 2017, 11:19)

Natuerlich ist es auch entscheidend wer was sagt.

Wenn der rassistische, rechtsradiale Gauland sagt, dass man Boateng nicht als Nachbarn haben will, hake ich das als puren Rassismus ab.

Wenn das zB. ein Minister der SPD sagen wuerde, frage ich nach warum, denn da kann man bei solch einer Aussage Rassismus nicht gleich unterstellen.

die Vorgeschichte einses Menschen darf und sollte man nie ausklammern, wenn es um Sachverhalte geht. Wenn zB. ein Jude sagt, dass dies antisemitisch ist und ein Nichtjude das gar nicht so empfindet, da er mit diesem Antisemitismus nicht in Beruehrung kommt, dann ist es schon ein Unterschied, wer es gesagt hat.

Jedenfalls fuer mich, keine Frage.

es geht also auch um Personen und nicht nur um Argumente - das ist viel zu kurz gesprungen
Richtig. Selbstverständlich geht es nicht nur darum, was einer sagt, sondern auch darum, wer das sagt, woher er kommt und wohin er will. Und mit wem er das will. Diese Professor-Merkel-Geschichten hab ich selbstverständlich gelesen. Er macht nichts anderes als Sarrazin, nämlich, im tiefsten Brustton der Überzeugung zu verkünden, Muslime seien generell nicht integrierbar oder nur sehr schwer. Was ist das nur für ein rassistischer und fremdenfeindlicher Quatsch! Eine riesengroße Gruppe von Menschen undifferenziert in einen Topf zu schmeißen und zu diffamieren. Da werden Wahrheiten mit Halbwahrheiten und Lügen vermischt. Das ist pseudowissenschaftlich. Dieser Sarrazin-Tichy-Broder-Klub wird immer größer und dient der Rechtfertigung des Gedankengutes der Neuen Rechten. Da braucht man sich nur die Autorenliste der "Achse des Guten" anzuschauen. Da findeste alle Apologeten der Neuen Rechten in schönster Einigkeit versammelt ;)
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(29 Sep 2017, 11:52)





Ja - du redest mit Menschen über Menschen, du "tauschtst dich mit Menschen aus", die die gleiche Meinung wie du vertreten, siehst dich dadurch in deiner Meinung bestärkt. Mit Argumenten, argumentieren, diskutieren hat das nichts zu tun.
Um zu argumentieren, braucht man Argumente, mit denen die Argumente der (vermeinlichen) Gegenseite widerlegt und entkräftet werden können. Dazu muss man allerdings die Argumente der (vermeintlichen) Gegenseite erstmal kennen, muss sich mit diesen auseinander setzen.
ich tausche mich fast taeglich mit Menschen aus, die in einer anderen Kultur gross geworden sind und jetzt sogar als Nachbarn in Frankreich wohnen, wo ich auch einen Wohnsitz habe.
Dass diese nicht die Gleicherechtigung der Frau anerkennen und den Islam ueber das Gesetz in Frankreich stellen, ist mir noch nie gesagt worden, aber dass diese Leute kein Schweinefleisch essen und nur Halal hat man mir schon mitgeteilt und dann wird halt kein Schwein oder nur Halal serviert, wenn die zu Besuch kommen.

Wo ist das Problem, wenn 2 verschiedene Kulturen aufeinandertreffen und sich gegenseitig respektieren?

Das Problem kommt erst dann, wenn Rechtsextreme oder Rechtspopulisten diesen Menschen ihre Religionsausuebung dadurch faktisch verbieten wollen, indem sie schaechten verbieten wollen oder keine Beschneidung mehr im Land moeglich ist.

Aber das hat Ihnen doch alles schon der Zentralrat der Juden oder Muslime in Deutschland gesagt und es sollte bald ueberall im Land ankommen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von pikant »

Selina hat geschrieben:(29 Sep 2017, 14:43)

Richtig. Selbstverständlich geht es nicht nur darum, was einer sagt, sondern auch darum, wer das sagt, woher er kommt und wohin er will. Und mit wem er das will. Diese Professor-Merkel-Geschichten hab ich selbstverständlich gelesen. Er macht nichts anderes als Sarrazin, nämlich, im tiefsten Brustton der Überzeugung zu verkünden, Muslime seien generell nicht integrierbar oder nur sehr schwer. Was ist das nur für ein rassistischer und fremdenfeindlicher Quatsch! Eine riesengroße Gruppe von Menschen undifferenziert in einen Topf zu schmeißen und zu diffamieren. Da werden Wahrheiten mit Halbwahrheiten und Lügen vermischt. Das ist pseudowissenschaftlich. Dieser Sarrazin-Tichy-Broder-Klub wird immer größer und dient der Rechtfertigung des Gedankengutes der Neuen Rechten. Da braucht man sich nur die Autorenliste der "Achse des Guten" anzuschauen. Da findeste alle Apologeten der Neuen Rechten in schönster Einigkeit versammelt ;)
das ist ja alles richtig, aber damit kommt man nicht durch, wenn man meint, dass im Islam die Gleichberechtigung der Frau nicht gegeben ist oder man die Sharia ueber das weltliche Gesetz stellen will.
das gibt es, wie es auch faschistsiche Regime gibt, wo der Faschist Christ ist.

es gibt aber auch die anderen Beispiele, wie Muslime in Europa leben und wie Indonesien regiert wird und da vom Kampf der Kulturen zu sprechen , fuehrt nicht zusammen, sondern spaltet ein Land.

und dann kommen noch Untersuchtungen, dass Muslime eher links als rechts waehlen und bei so einem Menschenbild, wie man es hier beschreibt, muessten die doch fast alle die AfD wehlen :rolleyes:
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von PeterK »

pikant hat geschrieben:(29 Sep 2017, 14:55)
es gibt aber auch die anderen Beispiele, wie Muslime in Europa leben und wie Indonesien regiert wird und da vom Kampf der Kulturen zu sprechen , fuehrt nicht zusammen, sondern spaltet ein Land.
Ich hatte das Folgende im Thread "Grundsatzdiskussion Islam" gepostet, weil ich meinte, es gehöre dahin. Aber vielleicht passt es auch (oder gar eher) hier:

Sich zu fragen, warum dann die Integration muslimischer Einwanderer in den USA vergleichsweise gut gelingt, scheint mir sinnvoll zu sein - besonders wenn man so "meint":
Dark Angel hat geschrieben:(19 Sep 2017, 19:43)
Verehrteste, es ist nicht irgendeine größere Gruppe, die Unterordnung der Frau unter den Mann fordert (größere Gruppe von Männern, die ihre Frauen unterdrücken) sondern es ist Bestandteil der Kultur, ist das prägende Frauen- und Menschenbild einer Kultur, in der religiöses Recht gilt, in der der Koran Gesetzeskraft hat. Das ist keine unzulässige Verallgemeinerung, sondern integraler Bestandteil der islamischen Kultur. Im Islam gibt es, anders als in unserer europäischen Kultur, in der das Individuum im Mittelpunkt steht, auch keine "höchst komplexen Individualität", da hat das Kollektiv (die Familie/Sippe) Vorrang vor dem Individuum. Stichwort Familienehre!
Zuletzt geändert von PeterK am Freitag 29. September 2017, 15:11, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Olympus »

Dark Angel hat geschrieben:(29 Sep 2017, 12:06)

Sorry - aber das ist Quatsch mit Soße!
Ausnahmslos jede Gemeinschaft - sogar jedes Individuum - grenzt sich von anderen ab. Das gilt auch für Kulturen. Erst durch die Abgrenzung voneinander werden sie unterscheidbar bzw sie grenzen sich DURCH bestehende Unterschiede voneinander ab.
Das hat nichts mit Kulturalismus zu tun und noch viel weniger mit "neurechter Ideolgie".
Kulturen werden durch Abgrenzung voneinander überhaupt erst beschreibbar!



Humanistisches Menschen- und Frauenbild ==> Gleichberechtigung der Frau vs. Unterordnung der Frau IST ein kultureller Unterschied, der zwei Kulturen gegeneinander abgrenzt, Religiöses Gebote als geltendes Recht bzw Vorrang vor staatlichen Gesetzen vs. sttatliche Gesetze Vorrang vor religiösen Geboten IST ein kultureller Unterschied, der zwei Kulturen gegeneinander abgrenzt, säkularer Staat vs. nichtsäkulärer Staat IST ein kulreller Unterschied, der zwei Kulturen gegeneinander abgrenzt. Das ist eine einfache Aufzählung von Unterschieden bzw Abgrenzungskriterien ohne jede Wertung.
Sorry, aber wer abgrenzende Unterschiede nicht zu Kenntnis nehmen will oder gar der "neurechten Ideologie" zuordnen will, hat nicht nur jeden Realitätsbezug verloren, der ist einfach nur dumm.

Was mir auffällt ist, in jedem zweiten Satz kommt das Wort "abgrenzt" vor. Hast du mal drüber nachgedacht, das es nicht unbedingt andere Volksgruppen sind die abgrenzen, sondern du selber, der durch abgrenzen jegliche Diskussion unmöglich macht.
Mal den Fehler in deiner Einstellung gesucht, ohne eine Entschuldigung für deine Unfähigkeit zur Kommunikation im Populismus zu suchen?
Warum sind andere Volksgruppen manchmal nicht richtig integriert? Eventuell durch Teile der Gesellschaft die ihnen keine Chance geben schon von Anfang an?
Könntest du dich in einem fernen Land integrieren, wenn Teile dieser Gesellschaft dich als Mörder und Vergewaltiger beschimpften und immer ein Mensch Dritter Klasse wärst. Was wenn du in diesem Land geboren wärst, deine alte Heimat gar nicht kennst und dennoch so dargestellt wirst?
Zuletzt geändert von Olympus am Freitag 29. September 2017, 15:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

pikant hat geschrieben:(29 Sep 2017, 14:28)

ich kenne ja viele Muslime, aber auf keinen trifft das von Ihnen entworfene Bild zu.
in Deutschland leben alleine 3 Millionen Muslime mit deutschem Pass und da ist die Gleichberechtigung der Frau selbstverstaendlich, wie es auch bei Christen oder Juden der Fall ist.
es gibt sogar einen Staat mit ueber 200 Millionen Muslime, wo die Gleichberchtigung von Mann und Mann auch im Gesetz steht und da die Muslime die grosse Mehrheit in der Bevoelkerung darstellen.

Sie scheinen wirklich noch nie mit Moslems sich unterhalten zu haben, denn ansonsten kann man so was in dieser Pauschalitaet einfach nicht schreiben.

Was Sie da aufzaehlen angeblich ohne Wertung ist bei Millionen Muslime einfach nicht vorhanden.
Genau. Muslime gibt es nicht als irgendeine undifferenzierte große Masse oder Gruppe, sondern immer in Form einzelner Individuen mit allen Unterschieden, die Individuen nunmal ausmachen. Die Neue Rechte spricht dagegen gerne von einer Gruppen-Identität ("identitätsstiftend"), die sie für sich beansprucht. Und so ordnet sie dann alle anderen Menschen auch ein: In Gruppen mit irgendwelchen Gruppeneigenschaften. So verkündet sie (die Neue Rechte) dann abwertend und in ihrer eigenen Logik: "Nicht integrierbar".
Zuletzt geändert von Selina am Freitag 29. September 2017, 15:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von pikant »

Olympus hat geschrieben:(29 Sep 2017, 15:09)


Könntest du dich in einem fernen Land integrieren, wenn Teile dieser Gesellschaft dich als Mörder und Vergewaltiger beschimpften und immer ein Mensch Dritter Klasse wärst. Was wenn du in diesem Land geboren wärst, deine alte Heimat gar nicht kennst und dennoch so dargestellt wirst?
da geht ja noch weiter und der User lehnt ja auch dopppelte Staatsbuergerschaften ab und will damit Kinder, Jugendliche vor die Wahl stellen sagen wir mal Deutscher oder Fransose zu sein, wenn ein Elternteil Deutsch und ein andere Fransose ist und da waere es viel hilfreicher die Eltern davon zu ueberzeugen, dass ihr Kind die beiden Kulturen, Laender kennenlernt und verinnerhlicht und nicht durch Pass sich fuer ein Land entscheiden zu muessen.

Mit Integration hat das nichts zu tun, aber viel mit Abgrenzung.

Warum sollte ich als Urdeutscher mit deutschem Elternstamm, in Deutschland geboren, meinen Pass abgeben, wenn ich eine andere Staatsangehoerigkeit annehme, wo ich jetzt schon seit Jahren lebe?
das ergibt doch alles keinen Sinn und hat aber viel mit Abgrenzung und ja auch Ausgrenzung zu tun.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

think twice hat geschrieben:(29 Sep 2017, 14:16)

Ja, dann beherzige mal deine eigenen Worte und fang an, mit den Menschen zu reden, denen du Unfähigkeit zur Integration vorwirfst, anstatt das Geschwafel eines Koopmanns für bare Münze zu nehmen.
1. schwafeln Politikwissenschaftler nicht (ganz im Gegendsatz zu gewissen Zeitgenossen hier im Forum), sondern treffen Aussagen auf der Grundlage von Untersuchungsergebnissen in der Realität (decken sich nunmal nicht mit den Wünschen und Vorstellungen einiger Wolkenkuckucksheimbewohner)

2. hättest du den Link gelesen, dann wüsstest du, dass diese Aussagen NICHT von Koopmans getroffen werden
und
3. Ist ein Koopmans unendlich viel kompetenter als eine ignorante Beamtin, die sich weigert "schlaue Bücher" zu lesen, die stattdessen im Kaffeesatz rumstochert und so tut als sei sie allwissend.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von PeterK »

Olympus hat geschrieben:(29 Sep 2017, 15:09)
Was mir auffällt ist, in jedem zweiten Satz kommt das Wort "abgrenzt" vor.
Ich meine, Du habest das Problem damit sehr treffend eingegrenzt :D.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(29 Sep 2017, 14:22)

Das ist nichts weiter als eine Aufzählung von angelesen Vorurteilen mit der Wertung, das diese angeblichen kulturellen Unterschiede nicht zu "unserer" Kultur passen.
Mit deinen "Kriterien" kannst du höchstens Leute wie dich selbst beeindrucken, die in ihrem ganzen Leben noch nie mit einem Moslem gesprochen haben. Also in der Regel mit Pegida- und AfD-Fans.
Richtig. Das klingt auch schon nicht mehr nur nach CDU. Und wenn, dann nach dem äußersten rechten Rand der CDU oder auch nach CSU. Dort, wo es schon starke Überschneidungen mit der AfD gibt. Wenn dann die deutsche Mutter Frauke "Die Blauen" als eine Art gesamtdeutsche CSU gründet, wäre unser "argumentativer" Engel eigentlich ganz gut dort aufgehoben, nach dem, was man hier lesen kann ;)
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Dark Angel
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

pikant hat geschrieben:(29 Sep 2017, 14:28)
ich kenne ja viele Muslime, aber auf keinen trifft das von Ihnen entworfene Bild zu.
in Deutschland leben alleine 3 Millionen Muslime mit deutschem Pass und da ist die Gleichberechtigung der Frau selbstverstaendlich, wie es auch bei Christen oder Juden der Fall ist.
es gibt sogar einen Staat mit ueber 200 Millionen Muslime, wo die Gleichberchtigung von Mann und Mann auch im Gesetz steht und da die Muslime die grosse Mehrheit in der Bevoelkerung darstellen.
Ach - weil meine Aussagen nicht stimmen und Muslime die Gleichberechtigung von Mann und Frau anerkennen, trägt die Mehrheit der Musliminnen Kopftuch?
Das kannst du jemandem erzählen, der die Strümpfe mit Messer und Gabel anzieht!
47% der in Deutschland lebenden Muslime stellen die religiösen Gebote des Koran (und die Scharia) über das deutsche Rechtssystem, über in Deutschland geltende Gesetze.
pikant hat geschrieben:(29 Sep 2017, 14:28)Sie scheinen wirklich noch nie mit Moslems sich unterhalten zu haben, denn ansonsten kann man so was in dieser Pauschalitaet einfach nicht schreiben.
Es gibt ein Sprichwort, das lautet: "eine Schwalbe macht noch keinen Sommer"
Ansonsten:
"Einwanderer aus muslimischen Ländern und Gesellschaften sind in unsere Mehrheitsgesellschaft schlechter zu integrieren als Gruppen, die nicht so stark religiös sind. Zugespitzt kann man sagen: Die Religion ist das Trennende.

Das müssen Sie uns ausführlicher erläutern…

Der Islam ist eine monotheistische Religion, die spätestens nach der Revolution im Iran 1979 mehrere Fundamentalisierungsschübe erfahren hat. Fundamentalisierte monotheistische Religionen tendieren zur Intoleranz. Sie führen nicht zu gesellschaftlicher Integration, sondern Segregation."
[...]
"Gibt es denn europäische Gesellschaften, in denen sich Muslime der Mehrheitsgesellschaft gegenüber stärker geöffnet haben als in Deutschland?

Da muss ich Sie enttäuschen. Es gibt keine Gesellschaft in Europa, in der die Integration muslimisch gläubiger Bürger oder Zuwanderer wirklich gelungen wäre. Noch schwieriger wird es, wenn man sich Einwanderer aus arabischen Ländern ansieht. Bei ihnen ist die Bereitschaft zur Integration in die Mehrheitsgesellschaft noch weniger ausgeprägt als bei den übrigen Muslimen."
http://www.tagesspiegel.de/politik/demo ... 69090.html


Damit dürfte die Behauptungen a) ich würde unzulässig pauschalisieren und b) alle Muslime seien bestens integriert und würden unseren Wertekanon anerkennen ad absurdum geführt sein.
pikant hat geschrieben:(29 Sep 2017, 14:28)Was Sie da aufzaehlen angeblich ohne Wertung ist bei Millionen Muslime einfach nicht vorhanden.
Doch ist es - siehe Zitat oben. Man kann natürlich die Aussagen von Wissenschaftlern auch ignorieren und weiter irgendwelchen realitätsfernen Vorstellungen anhängen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von PeterK »

Dark Angel hat geschrieben:(29 Sep 2017, 15:35)
47% der in Deutschland lebenden Muslime stellen die religiösen Gebote des Koran (und die Scharia) über das deutsche Rechtssystem, über in Deutschland geltende Gesetze.
Nochmals die Frage: Warum gelingt dann die Integration muslimischer Einwanderer in den USA vergleichsweise besser? Welche Gründe könnte es geben?
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Sep 2017, 19:39)

Aha - du kennst also alle Zusammenhänge und Hintergründe, brauchst dich nicht informieren?
!
das hat die Userin mit keinem Wort gesagt, sondern nur darauf hingewiesen, dass man keine schlauen Buecher lesen muss, um zu wissen das Rechte auch rechte Parteien waehlen.
Wenn man zb. die AfD waehlt ist man selbst schuld und kann das anderen Parteien nicht in die Schuhe schieben.
Millionen Deutsche sind mit der Bundesregerung nicht zufrieden, haben aber nicht rechtsaussen gewaehlt - Alternativen gibt es genug um seinen Missmut auszudruecken, da bedarf es rechter radikaler Parteien nicht.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Antonius »

PeterK hat geschrieben:(29 Sep 2017, 15:03)

Ich hatte das Folgende im Thread "Grundsatzdiskussion Islam" gepostet, weil ich meinte, es gehöre dahin. Aber vielleicht passt es auch (oder gar eher) hier:
Sich zu fragen, warum dann die Integration muslimischer Einwanderer in den USA vergleichsweise gut gelingt, scheint mir sinnvoll zu sein - besonders wenn man so "meint":
Die Integration der mohammedanischen Einwanderer in den USA gelingt dort keinesfalls besser, (als in Europa oder Asien).
Das hat uns die Publizistin Ayaan Hirsi Ali in ihren diesbezüglichen Studien gezeigt.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(29 Sep 2017, 15:35)

Ach - weil meine Aussagen nicht stimmen und Muslime die Gleichberechtigung von Mann und Frau anerkennen, trägt die Mehrheit der Musliminnen Kopftuch?

meine verstorbene Oma hat immer ein Kopftuch getragen und die ging jeden Tag in die Kirche und war Chistin.

Sie sollten es Menschen schon selbst ueberlassen, wie Sie sich zu kleiden haben und ein Kopftuch ist tragen ist kein Beweis, dass man Muslime ist - das wird ja immer abenteuerlicher mit Ihnen.

Natuerlich kann man die Gleichberechtigung von Mann und Frau anerkennen und als Frau ein Kopftuch tragen - das sind doch null Gegensaetze.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(29 Sep 2017, 15:35)
Man kann natürlich die Aussagen von Wissenschaftlern auch ignorieren und weiter irgendwelchen realitätsfernen Vorstellungen anhängen.
klar und das ist auch manchmal sinnvoll und vor allem kenne ich viele Wissenschaftler die sich oeffentlich auessern zum selben Sachverhalt mit unterschiedlichen Meinungen und Interpretationen.

SIe ignorieren doch Aussagen von Beamten, die angeblich im Kaffeesatz stochern und keine schlauen Buecher lesen, warum soll man dann nicht auch Aussagen von Wissenschaftler ignorieren duerfen?
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

Olympus hat geschrieben:(29 Sep 2017, 15:09)

Was mir auffällt ist, in jedem zweiten Satz kommt das Wort "abgrenzt" vor. Hast du mal drüber nachgedacht, das es nicht unbedingt andere Volksgruppen sind die abgrenzen, sondern du selber, der durch abgrenzen jegliche Diskussion unmöglich macht.
Mal den Fehler in deiner Einstellung gesucht, ohne eine Entschuldigung für deine Unfähigkeit zur Kommunikation im Populismus zu suchen?
Warum sind andere Volksgruppen manchmal nicht richtig integriert? Eventuell durch Teile der Gesellschaft die ihnen keine Chance geben schon von Anfang an?
Könntest du dich in einem fernen Land integrieren, wenn Teile dieser Gesellschaft dich als Mörder und Vergewaltiger beschimpften und immer ein Mensch Dritter Klasse wärst. Was wenn du in diesem Land geboren wärst, deine alte Heimat gar nicht kennst und dennoch so dargestellt wirst?
Kann ich jedes Wort unterschreiben. Genau das meine ich auch mit der von mir erwähnten Menschenfeindlichkeit. Dieses Gruppen-Identitäts-Kultur-Abgrenzung-Gerede ist einfach nur menschenfeindlich. Weil von vornherein, ohne auf den einzelnen Menschen, seine Bedürfnisse und Vorstellungen zu achten, gesagt wird: "Nein, du nicht. Dich wollen wir hier nicht". Das ist schlicht neurechtes Denken.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von pikant »

Selina hat geschrieben:(29 Sep 2017, 15:53)

Kann ich jedes Wort unterschreiben. Genau das meine ich auch mit der von mir erwähnten Menschenfeindlichkeit. Dieses Gruppen-Identitäts-Kultur-Abgrenzung-Gerede ist einfach nur menschenfeindlich. Weil von vornherein, ohne auf den einzelnen Menschen, seine Bedürfnisse und Vorstellungen zu achten, gesagt wird: "Nein, du nicht. Dich wollen wir hier nicht". Das ist schlicht neurechtes Denken.
ich bin ja sehr geduldig, aber wenn man die Gleichberechtigung von Frau und Mann mit dem Tragen eines Kopftuches der Frau in Frage stellt, dann ist man nicht mehr von dieser Welt.
frage doch mal eine Frau mit Kopftuch ob diese nicht fuer die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist? - glaube die schaut dich nur bloed an und versteht diese Frage ueberhaupt nicht?

Ist so als wenn ich einen mit Glatze sofort als Nazi oder rechtsradikalen Schlaeger hinstelle oder Frau mit Dirndel ist CSU und wohnt in Bayern :D
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von PeterK »

Antonius hat geschrieben:(29 Sep 2017, 15:44)
Die Integration der mohammedanischen Einwanderer in den USA gelingt dort keinesfalls besser, (als in Europa oder Asien).
Das hat uns die Publizistin Ayaan Hirsi Ali in ihren diesbezüglichen Studien gezeigt.
Studien? Hättest Du mal einen Link zur Hand?

Vielleicht interessiert Dich der folgende?

https://www.cato.org/blog/muslim-immigr ... ern-europe ?
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(29 Sep 2017, 14:43)

Richtig. Selbstverständlich geht es nicht nur darum, was einer sagt, sondern auch darum, wer das sagt, woher er kommt und wohin er will.
Es IST irrelevant, WER etwas sagt, es ist nur relevant WAS er sagt. Eine rassistische Äußerung ist eine rassistische Äußerung - ganz egal er die von sich gibt. Eine rassistische Äußerung eines SPD- Mitglieds ist nicht weniger rassitisch, als die eines AfD-Mitglieds!
Selina hat geschrieben:(29 Sep 2017, 14:43)Diese Professor-Merkel-Geschichten hab ich selbstverständlich gelesen. Er macht nichts anderes als Sarrazin, nämlich, im tiefsten Brustton der Überzeugung zu verkünden, Muslime seien generell nicht integrierbar oder nur sehr schwer. Was ist das nur für ein rassistischer und fremdenfeindlicher Quatsch!
Die Aussagen von Prof. Merkel, Prof. Koopmans u.a. sind kein rassistischer Quatsch, sondern das Ergebnis empirischer Gesellschaftsuntersuchungen. Und sie werden auch kein Quatsch, nur weil sie sich mit deinen rosaroten Wolkekuckucksheim-Vorstellungen nicht decken. Das ständige Mantra von den bestens integrierten Muslimen in realitätsferner Quatsch!
Alles was nicht in dein Weltbild passt negierst du, diffamierst du als fremdenfeindlich und rassistisch.
Dieses -"nein den lese ich nicht, der wurde schonmal von der AfD zitiert" - "bääh, pfui das ist böse, das ist rääächts, das will ich nicht".ist eigentlich nur peinlich - ist dummes, kindisches Suppenkaspergehabe.
Selina hat geschrieben:(29 Sep 2017, 14:43)Eine riesengroße Gruppe von Menschen undifferenziert in einen Topf zu schmeißen und zu diffamieren. Da werden Wahrheiten mit Halbwahrheiten und Lügen vermischt. Das ist pseudowissenschaftlich. Dieser Sarrazin-Tichy-Broder-Klub wird immer größer und dient der Rechtfertigung des Gedankengutes der Neuen Rechten. Da braucht man sich nur die Autorenliste der "Achse des Guten" anzuschauen. Da findeste alle Apologeten der Neuen Rechten in schönster Einigkeit versammelt ;)
DU bist diejenige, die anerkannte Wissenschaftler verunglimpft und bis hin zur Üblen Nachrede diffamiert - DU und niemand anders!
DU bist diejenige, die wissenschaftliche Untersuchungen als pseudowissenschaftlich diffamiert, weil sie dir nicht in den Kram passen.
Sorry, aber das ist so peinlich, dass es schon zum Fremdschämen ist!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Selina »

pikant hat geschrieben:(29 Sep 2017, 15:57)

ich bin ja sehr geduldig, aber wenn man die Gleichberechtigung von Frau und Mann mit dem Tragen eines Kopftuches der Frau in Frage stellt, dann ist man nicht mehr von dieser Welt.
frage doch mal eine Frau mit Kopftuch ob diese nicht fuer die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist? - glaube die schaut dich nur bloed an und versteht diese Frage ueberhaupt nicht?
Das meinte ich ja mit der Verächtlichmachung aller Muslime. Da wird nicht mehr differenziert, sondern nur ausgegrenzt. Es gibt sehr wohl viele muslimische Frauen, die Kopftuch tragen und dennoch selbstbewusst und gleichberechtigt durchs Leben gehen. Und einige von ihnen tun das nicht und leiden womöglich unter der Unterdrückung durch den Mann. Bevor man das aber nicht so differenziert und anhand des jeweiligen Einzelfalles diskutiert, kommt man nicht weiter. Alle in einen Topf zu schmeißen und als unterdrückt und nicht kompatibel mit der "westlichen Lebensart" zu bezeichnen, ist rechtspopulistisches Gefasel. Das haben wir hier schon oft diskutiert, kommt aber bei den Neurechten nicht an. Allerdings würde auch eher ein Kamel durch ein Nadelöhr gehen, bevor Neurechte die Individualität jedes einzelnen anerkennen würden. Sie leben ja quasi vom angeblich "identitätsstiftenden" Gruppenverhalten und übertragen diese krude Idee auf alle anderen. So geraten sie zum Beispiel auch in Konflikt mit dem oben diskutierten Kosmopolitismus.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(29 Sep 2017, 16:03)

Es IST irrelevant, WER etwas sagt, es ist nur relevant WAS er sagt. Eine rassistische Äußerung ist eine rassistische Äußerung - ganz egal er die von sich gibt. Eine rassistische Äußerung eines SPD- Mitglieds ist nicht weniger rassitisch, als die eines AfD-Mitglieds!

ich habe es Ihnen ja schon mal gesagt, dass es auch darauf ankommt, wer so was sagt
Boateng ist Schwarzer und wenn Gauland das sagt, will er damti Rassismus hoffaehig machen und auch auf Nachfrage hat er ja diese Aussage so stehenlassen, obwohl er angeblich diesen Boateng nicht kannte.


Bei einer SPD Frau, die sich bisher noch nie rassistisch geauessert hat, fragt man natuerlich nach wie dese das gemeint hat und da kriegt man dann auch im Gegensatz zum Rassisten Gauland dann eine Antwort und dann kann man erst beurteilen ob dies rasssistisch gemeint war oder nicht. diese SPD Frau koennte ja auch einen vorbestraften Vergewaltiger gemeint haben, oder einen ehemaigen Schwerstverbrechen und dann gibt so eine Aussage einen Sinn und hat nichts mit Rassismus zu tun.
Zuletzt geändert von pikant am Freitag 29. September 2017, 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?

Beitrag von Milady de Winter »

MOd - sorry, aber der Exkurs zum Islam nimmt hier schon wieder zu intensive Züge an. Bitte schafft den Bogen wieder hin zur Strangfrage. Wenn Ihr Euch weiter mit dem Thema Islam auseinandersetzen möchtet, dann führt dies bitte wieder im Strang "Grundsatzdiskussion Islam" fort.

Und achtet auf Euren Ton! Nehmt Abstand von persönlicher Beleidigung, sonst werden die Beiträge ab hier in die Ablage verschoben. Danke.
- When he called me evil I just laughed -
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