BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Maltrino
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Occham hat geschrieben:(02 Nov 2018, 11:35)

Also mein Gedanke ist, entweder alle oder niemand. JEDER der arbeitet, soll gebunden an die Arbeit den gleichen Betrag zusätzlich bekommen. Was das alles nach sich zieht, weiss ich auch nicht. Preissteigerungen auf jeden Fall, das muss unterbunden werden

Ps: wer nicht arbeitet, bekommt auch nix zusätzliche
Hieße:
Jemand der Null Euro verdient bekommt 0 Euro zusätzlich
Jemand der 1 Euro verdient bekommt 1 Euro zusätzlich
Jemand der 100 Euro verdient bekommt 100 Euro zusätzlich
Jemand der 10.000 Euro verdient bekommt 10.000 Euro zusätzlich
Jemand der 1 Milliarde Euro verdient bekommt 1 Milliarde Euro zusätzlich

?

Und die Steuer? Gibt es weiterhin Einkommenssteuer? Wie hoch?

PS: An alle anderen die mitlesen: Seht ihr, deshalb ist BGE wohl doch besser. Da bekommt der Milliardär halt nur 1000 Euro und nicht 1 Milliarde ^^
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Occham

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Occham »

Maltrino hat geschrieben:(02 Nov 2018, 11:46)

Hieße:
Jemand der Null Euro verdient bekommt 0 Euro zusätzlich
Jemand der 1 Euro verdient bekommt 1 Euro zusätzlich
Jemand der 100 Euro verdient bekommt 100 Euro zusätzlich
Jemand der 10.000 Euro verdient bekommt 10.000 Euro zusätzlich
Jemand der 1 Milliarde Euro verdient bekommt 1 Milliarde Euro zusätzlich

?

Und die Steuer? Gibt es weiterhin Einkommenssteuer? Wie hoch?

PS: An alle anderen die mitlesen: Seht ihr, deshalb ist BGE wohl doch besser. Da bekommt der Milliardär halt nur 1000 Euro und nicht 1 Milliarde ^^
In meiner Vorstellung bekommen leute die vollzeit arbeiten 1000 oder 1500 € mehr. Jemand der Teilzeit arbeitet, bekommt 500€ mehr und jemand der einen 1€ job macht, keine ahnung, 200€ mehr???

So stell ich mir das ungefähr vor.
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Maltrino
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Occham hat geschrieben:(02 Nov 2018, 11:50)

In meiner Vorstellung bekommen leute die vollzeit arbeiten 1000 oder 1500 € mehr. Jemand der Teilzeit arbeitet, bekommt 500€ mehr und jemand der einen 1€ job macht, keine ahnung, 200€ mehr???

So stell ich mir das ungefähr vor.
Und jemand der 7000 Euro im Monat verdient, wieviel bekommt der?
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Occham

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Occham »

Maltrino hat geschrieben:(02 Nov 2018, 11:54)

Und jemand der 7000 Euro im Monat verdient, wieviel bekommt der?
Also ich hab das motto, entweder alle oder niemand. Wenn die person Vollzeit arbeitet, bekommt die person zusätzlich das, was alle Vollzeit arbeitenden zusätzlich bekommen.

Gebunden an die Arbeit ist das hald so, wenn es nach mir geht.
Alpha Centauri
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Occham hat geschrieben:(02 Nov 2018, 11:13)

Der Gedanke ist kein BGE. Ich fordere für alle die arbeiten mehr geld, gebunden an die Arbeit. 1000€ mehr, 1500€ mehr. Das sollte man ausdiskutieren. Eine natürliche Motivation für alle, die nicht arbeiten. Und damit es keine Preissteigerungen in allen Bereichen gibt, um am ende wieder da zu landen, wo wir gerade sind, müssen Preise in allen Bereichen kontrolliert werden, damit die Motivation zum Arbeiten auch hoch bleibt.

Und warum? Es braucht im Gegenteil wie Precht es richtig Formuliert eibe Entkopplung des sozialen Sicherung vom Faktor Arbeit ( genauer Erwerbsarbeit), denn die wird überbewertet
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Maltrino
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Occham hat geschrieben:(02 Nov 2018, 12:01)

Also ich hab das motto, entweder alle oder niemand. Wenn die person Vollzeit arbeitet, bekommt die person zusätzlich das, was alle Vollzeit arbeitenden zusätzlich bekommen.

Gebunden an die Arbeit ist das hald so, wenn es nach mir geht.
Klingt super, aber wie finanzieren wir das?
Ich habe da einen radikalen Vorschlag:
Nach dem Motto „Entweder alle oder keiner“, gibt es eine 100% Grundsatzsteuer. Heißt: Jeder zahlt 100% von dem was er verdient als Einkommenssteuer. Und aus diesem Topf kriegt jeder dann Geld. Je mehr er verdient hat, desto mehr:

Jemand der Null Euro verdient hat bekommt nur 800 Euro zurück, jemand der 1000 Euro verdient hat bekommt immerhin schon 1600 Euro zurück (mehr als er verdient hat!!) und jemand der 1 Millarde verdient hat bekommt 500 Millionen zurück.

Klingt das gut?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Occham hat geschrieben:(02 Nov 2018, 11:13)

Und damit es keine Preissteigerungen in allen Bereichen gibt, um am ende wieder da zu landen,
wo wir gerade sind, müssen Preise in allen Bereichen kontrolliert werden,
damit die Motivation zum Arbeiten auch hoch bleibt.
Es gibt zwei Möglichkeiten, Preissteigerungen in Grenzen zu halten.

Nicht zuviel (nominales) Geld in den Kreislauf zu senden...
...oder Schlangen für den Endverkäufer (Zuteilungsysteme durch die "übergeordnete" Macht).

Eine Kontrolle in der Art, wie Dir es Dir vorschwebt...macht weder Sinn, noch kann und wird es erfolgreich sein.

Phantasiereren kann man natürlich schon. :)

Hilft aber im realen Leben nicht.

mfg
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Maltrino hat geschrieben:(02 Nov 2018, 11:46)

PS: An alle anderen die mitlesen: Seht ihr, deshalb ist BGE wohl doch besser.
Da bekommt der Milliardär halt nur 1000 Euro und nicht 1 Milliarde ^^
Eine unausgegorene Schnappsidee macht die andere (Schnappsidee) nicht besser.

Beide führen allenfalls...zu Trunkenheit (am Steuer) :D

mfg
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Maltrino hat geschrieben:(02 Nov 2018, 12:17)


Ich habe da einen radikalen Vorschlag:
Nach dem Motto „Entweder alle oder keiner“, gibt es eine 100% Grundsatzsteuer.

Heißt: Jeder zahlt 100% von dem was er verdient als Einkommenssteuer.

Und aus diesem Topf kriegt jeder dann Geld.
Gratulation zu Deinen Vorschlägen.

100 Prozent Einkommensteuer...bei kompleter Verteilung des BIP durch den Staat.

Und dann das Wort -> Grundgesetzvereinbarkeit ...als grosse Keule bezeichnen... :p

mfg
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Skull hat geschrieben:(02 Nov 2018, 13:18)

Gratulation zu Deinen Vorschlägen.

100 Prozent Einkommensteuer...bei kompleter Verteilung des BIP durch den Staat.

[*]
Ja wie? Ich wende nur einen Trick an um... ja um was... Also: Wenn jemand 1000 Euro verdient und Netto 1200 hat, dann kann man es so deuten, dass er 100% Steuern bezahlt und 1200 bekommt, oder man kann es so deuten, dass er Null Steuern zahlt und 200 Euro bekommt.

Und was die "Schnappsidee" angeht: Die "Schnappsidee" mit dem "Jeder kriegt das was er verdient nochmal oben drauf" ist ja nur die Extremform einer Forderung die ja durchaus von manchen ähm "wirtschaftsnahen" Denkern gestellt wird, eine Art Subventionierung von Erwerbsarbeit. Hartz4 ist quasi das Gegenmodell dieser Forderung, da die Zuverdienstregelungen Arbeit ja eher bestrafen statt subventionieren. BGE liegt zwischen diesen Extremen. BGE ist auch eine SUbventionierung von Geringverdienern, aber halt nicht so krass wie hier gefordert wurde. Ich sag nur: Wenn man einfach mal bei Null anfangen würde und alle Ideen auf den Tisch legen würde, sei es von "Nur der Bedürftige wird gefördert" bis zu "Wer viel verdient bekommt nochmal doppelt so viel vom Staat", dann sieht man das alles was nach BGE aussieht genau in der Mitte liegen und wohl durchaus realistisch sind.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Ich halte lediglich mal wieder fest.

Viel Text, viel Phantasien, viele Schnappsideen.
Nix konkretes, nix reales, nix was Substanz aufweist.

Aber ganz viele selbstzusammengebasteltete konstruierte eindimensionale fiktive Beispiele.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

Ich habe dieser Tage noch mal den Precht gehört. Der plädiert für ca. 1.500 Euro BGE. Und dafür, dass erworbene Anwartschaften in der Rentenversicherung natürlich bestehen bleiben (wahrscheinlich denkt der Mann an dieser Stelle vernünftigerweise auch an sich selbst)!

Also meinetwegen kann man in einigen Jahren ein solches BGE gerne einführen - 1.500 freundliche Euro zu meiner Rente dazu - da wehre ich mich doch nicht.
Seriös geht anders.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

Troh.Klaus hat geschrieben:(02 Nov 2018, 16:28)

Ich habe dieser Tage noch mal den Precht gehört. Der plädiert für ca. 1.500 Euro BGE. Und dafür, dass erworbene Anwartschaften in der Rentenversicherung natürlich bestehen bleiben (wahrscheinlich denkt der Mann an dieser Stelle vernünftigerweise auch an sich selbst)!

Also meinetwegen kann man in einigen Jahren ein solches BGE gerne einführen - 1.500 freundliche Euro zu meiner Rente dazu - da wehre ich mich doch nicht.
Das klingt interessant,
1500€ schlicht dazu, egal, ob ich arbeite oder Rente bekomme? Nehme ich :D
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Kritikaster »

Misterfritz hat geschrieben:(02 Nov 2018, 19:42)

Das klingt interessant,
1500€ schlicht dazu, egal, ob ich arbeite oder Rente bekomme? Nehme ich :D
Klar, wenn's egal ist, wer es erwirtschaftet, bin ich ab ungefähr 2024/2025 auch voll dafür. :thumbup:
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

z4ubi hat geschrieben:(01 Nov 2018, 19:03)

Wenn deine Abgaben höher sind als das BGE, dann dürfte dein Einkommen so hoch sein, dass sich dich das am Ende sowieso nicht zwickt.
Abgaben zwicken IMMER... vor allem - Abgaben für Leute ...die einfach nur zu FAUL zum Arbeiten sind..
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von z4ubi »

Teeernte hat geschrieben:(03 Nov 2018, 07:45)

Abgaben zwicken IMMER... vor allem - Abgaben für Leute ...die einfach nur zu FAUL zum Arbeiten sind..
Ich vermute mal, der Anteil an Nichterwerbstätigen, die aus Faulheit nicht arbeiten, dürfte recht gering sein.
Und selbst die müssen ihre Grundsicherung verkonsumieren. Das Geld fließt also trotzdem wieder zurück in den Wirtschaftskreislauf.
Dass es einen kleinen Anteil geben wird, der ein System ausnutzt, dürfte also auch hier zu verkraften sein.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

z4ubi hat geschrieben:(03 Nov 2018, 09:33)

Ich vermute mal, der Anteil an Nichterwerbstätigen, die aus Faulheit nicht arbeiten, dürfte recht gering sein.
Und selbst die müssen ihre Grundsicherung verkonsumieren. Das Geld fließt also trotzdem wieder zurück in den Wirtschaftskreislauf.
Dass es einen kleinen Anteil geben wird, der ein System ausnutzt, dürfte also auch hier zu verkraften sein.
Genau dieses Klientel ist DER TEIL - auf dem die Diskussion hier fusst.... NUR wegen diesen gibt es den "Zwang"/druck/hinweis zur Arbeitsaufnahme.

Sonst wär kein BGE in der Diskussion..... :D :D :D

Wenn jeder Akkern würde wie er kann... würde es eine App geben .... zur Arbeitsaufnahme.

...und die "Springer" ... also die Zeitarbeiter würden etwas mehr als die Festangestellten bekommen...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von z4ubi »

Teeernte hat geschrieben:(03 Nov 2018, 10:24)

Genau dieses Klientel ist DER TEIL - auf dem die Diskussion hier fusst.... NUR wegen diesen gibt es den "Zwang"/druck/hinweis zur Arbeitsaufnahme.

Sonst wär kein BGE in der Diskussion..... :D :D :D

Wenn jeder Akkern würde wie er kann... würde es eine App geben .... zur Arbeitsaufnahme.
Diesem gesamten Teil Faulheit zu unterstellen ist doch etwas gewagt. Erinnert mich ein bisschen an das Menschenbild vergangener Tage, als man Farbigen unterstellt hat sie seien alle faul (Hätte man sich nur mal kurz in ihre Lage versetzt, wäre einem klar geworden, dass man unter den Bedingungen der Sklaverei nicht gerade "motiviert" an die Arbeit geht ;) )

Vielleicht ist das BGE ja auch in der Diskuission, weil es förderlich für Arbeitsbedingungen und Druck auf Löhne in diversen Branchen ausüben würde.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

z4ubi hat geschrieben:(03 Nov 2018, 10:56)

Diesem gesamten Teil Faulheit zu unterstellen ist doch etwas gewagt.
Hab ich NIEEEE und auch sonst hier niemand.

....nur - die Linken bekommen dann immer den Pawlowschen Reflex -----weil dann ALLE Argumente weg sind - wenn man das nicht erkennen möchte. (Dass ein geringer Teil faul IST..)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von z4ubi »

Teeernte hat geschrieben:(03 Nov 2018, 11:03)

Hab ich NIEEEE und auch sonst hier niemand.

....nur - die Linken bekommen dann immer den Pawlowschen Reflex -----weil dann ALLE Argumente weg sind - wenn man das nicht erkennen möchte. (Dass ein geringer Teil faul IST..)
Und der geringe Teil, der Arbeit aus Faulheit ablehnt, ist doch mit oder ohne BGE vorhanden. Also von zweifelhafter Relevanz, was die Diskussion ums BGE betrifft.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

z4ubi hat geschrieben:(03 Nov 2018, 12:02)

Und der geringe Teil, der Arbeit aus Faulheit ablehnt, ist doch mit oder ohne BGE vorhanden. Also von zweifelhafter Relevanz, was die Diskussion ums BGE betrifft.
...deshalb wirds kein BGE geben...und die Sanktionen bleiben auch... ;)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

z4ubi hat geschrieben:(03 Nov 2018, 09:33)

Ich vermute mal, der Anteil an Nichterwerbstätigen, die aus Faulheit nicht arbeiten, dürfte recht gering sein.
Mal davon abgesehen, dass ich deine Vermutung (geringer Anteil) nicht teile...
Und selbst die müssen ihre Grundsicherung verkonsumieren. Das Geld fließt also trotzdem wieder zurück in den Wirtschaftskreislauf.
Dass es einen kleinen Anteil geben wird, der ein System ausnutzt, dürfte also auch hier zu verkraften sein.
... frage ich mich, warum überhaupt jemand arbeitet, wenn es nur darum geht, dass jemand sein Geld verkonsumiert und in den Kreislauf zurück bringt.
So lange dass Geld fließt scheint ja bei dir alles paletti zu sein :s und außerdem warum sollte ich das Schnorren der angeblich wenigen überhaupt verkraften wollen ?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von z4ubi »

Teeernte hat geschrieben:(03 Nov 2018, 12:32)

...deshalb wirds kein BGE geben...und die Sanktionen bleiben auch... ;)
Natürlich wird es kein BGE geben. Man kann auch eine menschenwürdige Grundsicherung ohne BGE gewährleisten. Aber das alles geht ja Richtung offtopic.

Mendoza hat geschrieben:(03 Nov 2018, 12:49)

Mal davon abgesehen, dass ich deine Vermutung (geringer Anteil) nicht teile...
Ist auch ziemlich spekulativ bzw. eher eine Gegenüberstellung unserer Menschenbilder und vielleicht deshalb nicht gerade zielführend in der Diskussion.
Mendoza hat geschrieben:(03 Nov 2018, 12:49)
... frage ich mich, warum überhaupt jemand arbeitet, wenn es nur darum geht, dass jemand sein Geld verkonsumiert und in den Kreislauf zurück bringt.
So lange dass Geld fließt scheint ja bei dir alles paletti zu sein :s und außerdem warum sollte ich das Schnorren der angeblich wenigen überhaupt verkraften wollen ?
Es geht natürlich nicht nur darum, aber der hart arbeitende Junkfoodunternehmer freut sich doch auch, wenn ihm jemand die überflüssigen Produkte abkauft.
Letztlich kann ich dir nicht sagen, ob du es verkraften wollen willst oder nicht.
Kann nur für mich sagen, dass ich das locker verkraften kann, da es IMO viel problematischere Dinge gibt als eine gewisse Menge an Menschen, die aus Faulheit einen Job ablehnen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

z4ubi hat geschrieben:(03 Nov 2018, 13:50)Kann nur für mich sagen, dass ich das locker verkraften kann, da es IMO viel problematischere Dinge gibt als eine gewisse Menge an Menschen, die aus Faulheit einen Job ablehnen.
Das ist schön für Dich. Es bleibt Dir ja schon heute unbelassen einen "Faulen" Deiner Wahl vielleicht nicht durchzufüttern, aber immerhin zu unterstützen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

z4ubi hat geschrieben:(03 Nov 2018, 13:50)

Natürlich wird es kein BGE geben. Man kann auch eine menschenwürdige Grundsicherung ohne BGE gewährleisten. Aber das alles geht ja Richtung offtopic.
:D :D ....die einfach "faulen" haben KEINE ...nicht mal eine Grundsicherung - verdient // Zustehend..
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Teeernte hat geschrieben:(03 Nov 2018, 14:46)

:D :D ....die einfach "faulen" haben KEINE ...nicht mal eine Grundsicherung - verdient // Zustehend..
Ja aber gerade die werden doch durch euer "tolles" Hartz4 belohnt. Wer kriegt bei Hartz4 Geld? Diejenigen die fit genug sind alle Formulare und Termine ordnungsgemäß abzuarbeiten. Sanktioniert werden die die so fertig sind, dass sie nicht mal das schaffen. Und die dummen sind die Fleißigen die arbeiten, aber trotzdem kaum mehr haben als ein "Hartzer".
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von z4ubi »

Teeernte hat geschrieben:(03 Nov 2018, 14:46)

:D :D ....die einfach "faulen" haben KEINE ...nicht mal eine Grundsicherung - verdient // Zustehend..

Die Steuermittel wären mir einfach schon zu schade unter den Arbeitssuchenden eine kleine (?) Gruppe von faulen Menschen ausfindig zu machen um ihnen dann jegliche Grundsicherung zu entziehen.
(Die Kriterien müssten dann noch transparent nachvollziehbar und mit der Verfassung vereinbar sein.)

Dann doch lieber jedem seine Grundsicherung zugestehen und sich mit wirklichen Problemen beschäftigen. ;)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Maltrino hat geschrieben:(03 Nov 2018, 15:00)

Ja aber gerade die werden doch durch euer "tolles" Hartz4 belohnt. Wer kriegt bei Hartz4 Geld? Diejenigen die fit genug sind alle Formulare und Termine ordnungsgemäß abzuarbeiten. Sanktioniert werden die die so fertig sind, dass sie nicht mal das schaffen. Und die dummen sind die Fleißigen die arbeiten, aber trotzdem kaum mehr haben als ein "Hartzer".
Da hast Du aber sowas von RECHT...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Maltrino hat geschrieben:(03 Nov 2018, 15:00)

Ja aber gerade die werden doch durch euer "tolles" Hartz4 belohnt. Wer kriegt bei Hartz4 Geld? Diejenigen die fit genug sind alle Formulare und Termine ordnungsgemäß abzuarbeiten. Sanktioniert werden die die so fertig sind, dass sie nicht mal das schaffen. Und die dummen sind die Fleißigen die arbeiten, aber trotzdem kaum mehr haben als ein "Hartzer".

So ist es.

Das System ist darauf ausgelegt schwache Leute fertig zu machen. Die Wortgewandten können sich evtl. mit Anwälten wehren. Während die anderen psychisch unter Druck gesetzt werden.

Ganz tolle Leistung..... :rolleyes:

Es gibt einfache Lösungen wie das BGE.....aber nein....lieber ein weiter so.
Zuletzt geändert von lili am Samstag 3. November 2018, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
Wer einen Beruf ergreift, ist verloren.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

z4ubi hat geschrieben:(03 Nov 2018, 16:04)

Die Steuermittel wären mir einfach schon zu schade unter den Arbeitssuchenden eine kleine (?) Gruppe von faulen Menschen ausfindig zu machen um ihnen dann jegliche Grundsicherung zu entziehen.
(Die Kriterien müssten dann noch transparent nachvollziehbar und mit der Verfassung vereinbar sein.)

Dann doch lieber jedem seine Grundsicherung zugestehen und sich mit wirklichen Problemen beschäftigen. ;)
Es ist eine GERECHTIGKEITSFRAGE...

Im Geschäft kauft man ....mit Geld....im Zug fährt man mit einer gültigen Fahrkarte...

...und es gibt immer Leute , die das im Geschäft entwenden oder im Zug die Leistung erschleichen wollen...

Deshalb Polizei und Fahrkartenkontrolle........und im "Amt" dann Bearbeiter.

In einigen Staaten (mit anderem Rechtssystem wie Sharia) kann man sich das alles sparen..... die Sparen sich da sogar die Grusi.... und haben damit GAR KEINE Probleme. :D :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

lili hat geschrieben:(03 Nov 2018, 16:53)

So ist es.

Das System bezieht sich darauf schwache Leute fertig zu machen. Die Wortgewandten können sich evtl. mit Anwälten wehren. Während die anderen psychisch unter Druck gesetzt werden.

Ganz tolle Leistung..... :rolleyes:

Es gibt einfache Lösungen wie das BGE.....aber nein....lieber ein weiter so.

Ach ...das kommt noch((gibts schon - 8 h "Beschäftigung" / Lehrgänge - wie bewerbe ich mich richtig...oder eben mauern lernen....und danach alles wieder einreissen. Arbeit DIREKT zuweisen....oder Leistung kürzen.

Wenn bei Euch der Wunsch besteht ....die Klagen über die Anwälte zurückzu fahren...???

Nebenbei - Ihr bestreitet erst - dass es sowas gibt...


....und nun - sind die GUTEN Schwindler//Hängemattenlieger euer BEWEIS , dass Kontrolle schlecht isT///bei BESTIMMTEN Leuten ja eh nichts bringt...

....die Kontrolle ist - nicht ausreichend ?

Vielleicht sollte man - die von Euch genannten "Schwachen" extra schützen. Einen "Helfer" der auch mal ansagt...dass die Kinder früh ein Frühstücksbrot für die Schule brauchen.. Zur Not eins mitbringt - wenn die Leute ganz down sind..... DA bin ich doch bei Euch !
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von z4ubi »

Teeernte hat geschrieben:(03 Nov 2018, 16:53)

Es ist eine GERECHTIGKEITSFRAGE...

Im Geschäft kauft man ....mit Geld....im Zug fährt man mit einer gültigen Fahrkarte...

...und es gibt immer Leute , die das im Geschäft entwenden oder im Zug die Leistung erschleichen wollen...

Deshalb Polizei und Fahrkartenkontrolle........und im "Amt" dann Bearbeiter.
Das BGE ist doch quasi die Verkörperung von Gerechtigkeit schlechthin (Bedarfsgereichtigkeit + Verteilungsgerechtigkeit).

Über Fahrkartenkontrolle lassen sich Schwarzfahrer einfach ausfindig machen, ja.
Ob ein Bearbeiter dagegen wirklich das Motiv Faulheit feststellen kann, warum jmd. ein Arbeitsangebot ablehnt, wage ich zu bezweifeln.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

z4ubi hat geschrieben:(03 Nov 2018, 17:45)

Das BGE ist doch quasi die Verkörperung von Gerechtigkeit schlechthin (Bedarfsgereichtigkeit + Verteilungsgerechtigkeit).

Über Fahrkartenkontrolle lassen sich Schwarzfahrer einfach ausfindig machen, ja.
Ob ein Bearbeiter dagegen wirklich das Motiv Faulheit feststellen kann, warum jmd. ein Arbeitsangebot ablehnt, wage ich zu bezweifeln.
Ich will für die Faulen nicht "mit" bezahlen....und Bedarf hab ich auch nicht.

Der Bearbeiter im Amt hat einen "Katalog" ...den er anwenden muss.
Das Gesetz hält in § 31 SGB II einen ganzen Katalog von infrage kommenden Sanktionsmitteln bereit. Sie richten sich nach der Art und Schwere der Pflichtverletzung, die dem Leistungsempfänger zur Last gelegt wird. Als Folge können sie zu Kürzungen der ALG II-Leistungen, aber auch zu ihrem völligen Ausschluss führen.

Bsp...

Solche Leistungskürzungen können dann verhängt werden, wenn der ALG II-Empfänger sich trotz vorheriger Belehrung über die drohenden Rechtsfolgen weigert,

eine Eingliederungsvereinbarung abzuschließen
nach Abschluss einer Eingliederungsvereinbarung entsprechende Eigenbemühungen zu entfalten und nachzuweisen
eine zumutbare Arbeit, Arbeitsgelegenheit (auch Arbeitbeschaffungsmaßnahme) oder Ausbildung aufzunehmen oder fortzuführen
oder wenn der Leistungsbezieher eine zumutbare Bildungsmaßnahme abbricht oder ihren vorzeitigen Abbruch zu verantworten hat (zum Beispiel bei wiederholtem und unentschuldigtem Fehlen oder bei grober Missachtung der Unterrichts- oder Betriebsordnung)
https://www.hartziv.org/hartz-iv-sanktionen.html
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von z4ubi »

Teeernte hat geschrieben:(03 Nov 2018, 18:31)

Ich will für die Faulen nicht "mit" bezahlen....und Bedarf hab ich auch nicht.
Mit Bedarfsgerechtigkeit ist gemeint, dass der Betrag des BGE die Grundsicherung gewährt.
Wer natürlich meint, dass er das BGE nicht benötigt, kann das Geld ja spenden. Noch besser. :)

Teeernte hat geschrieben:(03 Nov 2018, 18:31)

Der Bearbeiter im Amt hat einen "Katalog" ...den er anwenden muss.



https://www.hartziv.org/hartz-iv-sanktionen.html
Aber wir wollen doch diejenigen finden, die aus Faulheit nicht arbeiten.
Wenn jmd. seine "Pflichten" nicht erfüllt wissen wir ja noch nicht, ob er das aus Faulheit macht.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

z4ubi hat geschrieben:(03 Nov 2018, 19:20)

Mit Bedarfsgerechtigkeit ist gemeint, dass der Betrag des BGE die Grundsicherung gewährt.
Wer natürlich meint, dass er das BGE nicht benötigt, kann das Geld ja spenden. Noch besser. :)




Aber wir wollen doch diejenigen finden, die aus Faulheit nicht arbeiten.
Wenn jmd. seine "Pflichten" nicht erfüllt wissen wir ja noch nicht, ob er das aus Faulheit macht.
eine zumutbare Arbeit, Arbeitsgelegenheit (auch Arbeitbeschaffungsmaßnahme) oder Ausbildung aufzunehmen oder fortzuführen....

Welchen Grund hat man noch ?

Wer keine Lust hat - dem steht keine Grusi zu.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von z4ubi »

Also dann doch Arbeitsangebot ablehnen = faul ?
Weiter oben hattest du noch geschrieben, du würdest nicht alle in einen Topf werfen...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

Maltrino hat geschrieben:(03 Nov 2018, 15:00)
Ja aber gerade die werden doch durch euer "tolles" Hartz4 belohnt. Wer kriegt bei Hartz4 Geld? Diejenigen die fit genug sind alle Formulare und Termine ordnungsgemäß abzuarbeiten. Sanktioniert werden die die so fertig sind, dass sie nicht mal das schaffen. Und die dummen sind die Fleißigen die arbeiten, aber trotzdem kaum mehr haben als ein "Hartzer".
Genau. Auch Du - schön fleißig weiter arbeiten. Hier gibt es einige, denen dass BGE sehr gut in den Kram passt, wenn sie demnächst ihre wohl verdiente Rente beziehen. Das BGE on-top muss schließlich erwirtschaftet werden.
Seriös geht anders.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

z4ubi hat geschrieben:(03 Nov 2018, 17:45)

Das BGE ist doch quasi die Verkörperung von Gerechtigkeit schlechthin (Bedarfsgereichtigkeit + Verteilungsgerechtigkeit).

Über Fahrkartenkontrolle lassen sich Schwarzfahrer einfach ausfindig machen, ja.
Ob ein Bearbeiter dagegen wirklich das Motiv Faulheit feststellen kann, warum jmd. ein Arbeitsangebot ablehnt, wage ich zu bezweifeln.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

z4ubi hat geschrieben:(03 Nov 2018, 17:45)

Das BGE ist doch quasi die Verkörperung von Gerechtigkeit schlechthin (Bedarfsgereichtigkeit + Verteilungsgerechtigkeit).

Über Fahrkartenkontrolle lassen sich Schwarzfahrer einfach ausfindig machen, ja.
Ob ein Bearbeiter dagegen wirklich das Motiv Faulheit feststellen kann, warum jmd. ein Arbeitsangebot ablehnt, wage ich zu bezweifeln.
Und selbst diese Totschlagargument ist in letzter Konsequenz keine Rechtfertigung dem Menschen sein finanzielles Existenzrecht abzusprechen. Nicht die Würde des "arbeitenden Menschen" ist unantastbar sondern des' MENSCHEN". Einige hier scheinen ein.eher fragwürdiges Menschenbild zu haben
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von unity in diversity »

Alpha Centauri hat geschrieben:(04 Nov 2018, 00:47)

Und selbst diese Totschlagargument ist in letzter Konsequenz keine Rechtfertigung dem Menschen sein finanzielles Existenzrecht abzusprechen. Nicht die Würde des "arbeitenden Menschen" ist unantastbar sondern des' MENSCHEN". Einige hier scheinen ein.eher fragwürdiges Menschenbild zu haben
Du hast jedes Recht, dir deine finanzielle Existenzgrundlage zu erarbeiten.
Das muss nicht unbedingt Erwerbsarbeit sein.
Wenn du ein Hobby hast, mit dem du eine wirtschaftliche Mangelsituation korrigieren kannst, verdienst du nebenbei recht gut.
Finde die Nische, auf die noch keiner gekommen ist.
Du bist doch kreativ, oder würdest du das abstreiten?
Zum Start reicht auch eine Garage, siehe Bill Gates.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Alpha Centauri hat geschrieben:(04 Nov 2018, 00:47)

Und selbst diese Totschlagargument ist in letzter Konsequenz keine Rechtfertigung dem Menschen
sein finanzielles Existenzrecht abzusprechen. Nicht die Würde des "arbeitenden Menschen" ist unantastbar
sondern des' MENSCHEN".

Einige hier scheinen ein.eher fragwürdiges Menschenbild zu haben
Es gibt KEIN finanzielles Existenzrecht. Genausowenig wie ein Grundrecht auf Reichtum.

Ich dagegen halte es für ein äusserst fragwürdiges Menschenbild,
mit dem einige Menschen ein "Recht auf Leistungen Dritter" einfordern
- eben ohne Gegenleistung und Verpflichtungen-

Mein Selbstverständnis ist da erst mal die Eigenverantwortung.
Und danach eine beidseitige Verpflichtung.
Und zu allerletzt (aber auch auch unbestreitbar) ein Recht auf Minimumversorgung zur Sicherung der Existenz.

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Skull hat geschrieben:(04 Nov 2018, 05:27)
...
Mein Selbstverständnis ist da erst mal die Eigenverantwortung.
...
Ja dann macht das doch. Dann schafft doch die Polizei, das Finanzamt und die Regierung ab, und dann schützt jeder sein Haus "eigenverantwortlich" selber. Oh, will ja komischerweise auch niemand... Genauso kann man die Demokratie abschaffen indem man sagt "Es gibt kein Recht darauf die Regierung zu wählen ohne dass man was dafür getan hat".

Ich erkenne auch keine Konsequentheit mehr bei den "Hartz4 Freunden". Einerseits wird, wie hier, "Eigentverantwortung" gepredigt. Und wenn man dann zu dem Schluss kommt, dass BGE viel mehr mit "Eigentverantwortung" zu tun hat als das heutige Hartz4, dann kommt plötzlich "Nein, wir müssen doch den armen schwachen gezielt durch Maßnahmen helfen und dürfen sie nicht auf dem Markt allein lassen"...

Was oll man dazu noch sagen? Ach ja: Ist ja wohl klar, sobald eine wie Annegret Kramp Karrenbauer oder Friedrich März BGE gut finden würden, weil "nicht so sozialistisch wie Hartz4", dann wären hier in Null Komma nichts 90% dafür und würden das "blöde sozialistische Hartz4, mit alle der linken Bürokratie" verdamme.

Nochmal: Was hat Hartz4 mit "Eigentveratnwortung" zu tun? Es beruht bewusst nicht auf Eigentverantwortung sondern auf "Fördern und Fordern", also aktive Eingriffe des Staates. Eigentverantwortung hätte bedeutet, man gibt den Leuten ein paar Kröten und lässt sie dann alleine. Aber das ist ja nicht so. Und jeder der glaubt, dass Hartz4 ein "marktliberales" Konzept ist, wo "Eigentverantwortung"... Ja sorry, das ist einfach nicht die Realität.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

Maltrino hat geschrieben:(04 Nov 2018, 08:35)

Ja dann macht das doch. Dann schafft doch die Polizei, das Finanzamt und die Regierung ab, und dann schützt jeder sein Haus "eigenverantwortlich" selber. Oh, will ja komischerweise auch niemand... Genauso kann man die Demokratie abschaffen indem man sagt "Es gibt kein Recht darauf die Regierung zu wählen ohne dass man was dafür getan hat".

Ich erkenne auch keine Konsequentheit mehr bei den "Hartz4 Freunden". Einerseits wird, wie hier, "Eigentverantwortung" gepredigt. Und wenn man dann zu dem Schluss kommt, dass BGE viel mehr mit "Eigentverantwortung" zu tun hat als das heutige Hartz4, dann kommt plötzlich "Nein, wir müssen doch den armen schwachen gezielt durch Maßnahmen helfen und dürfen sie nicht auf dem Markt allein lassen"...

Was oll man dazu noch sagen? Ach ja: Ist ja wohl klar, sobald eine wie Annegret Kramp Karrenbauer oder Friedrich März BGE gut finden würden, weil "nicht so sozialistisch wie Hartz4", dann wären hier in Null Komma nichts 90% dafür und würden das "blöde sozialistische Hartz4, mit alle der linken Bürokratie" verdamme.

Nochmal: Was hat Hartz4 mit "Eigentveratnwortung" zu tun? Es beruht bewusst nicht auf Eigentverantwortung sondern auf "Fördern und Fordern", also aktive Eingriffe des Staates. Eigentverantwortung hätte bedeutet, man gibt den Leuten ein paar Kröten und lässt sie dann alleine. Aber das ist ja nicht so. Und jeder der glaubt, dass Hartz4 ein "marktliberales" Konzept ist, wo "Eigentverantwortung"... Ja sorry, das ist einfach nicht die Realität.
Du scheinst das absichtlich falsch zu verstehen.
EIGENVERANTWORTUNG seinen LEBENSUNTERHALT SELBST ZU VERDIENEN! Von etwas anderem wurde nicht gesprochen...
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Maltrino hat geschrieben:(04 Nov 2018, 08:35)

Ja dann macht das doch.

Dann schafft doch die Polizei, das Finanzamt und die Regierung ab,
und dann schützt jeder sein Haus "eigenverantwortlich" selber.
Wie oft muß man Dir noch schreiben, das Du es unterlassen solltest,
Dinge zu unterstellen, die niemand schreibt...noch meint.

Meinst Du, durch solche sinnlosen Provokationen auch nur ein einziges Argument zum Thema BGE beitragen zu können ?

Schwafel Du nur weiter...hindern kann Dich niemand.
Ernst nehmen...braucht ich aber solche Postings ... nicht. :)

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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Misterfritz hat geschrieben:(04 Nov 2018, 08:52)

Du scheinst das absichtlich falsch zu verstehen.
EIGENVERANTWORTUNG seinen LEBENSUNTERHALT SELBST ZU VERDIENEN! Von etwas anderem wurde nicht gesprochen...

und was ist mit dem Niedriglohnsektor? Die Leute gehen doch wieder zum Staat um aufzustocken. Also keine Eigenverantwortung...Da wäre man doch mit dem BGE viel näher dran.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

lili hat geschrieben:(04 Nov 2018, 09:23)

und was ist mit dem Niedriglohnsektor? Die Leute gehen doch wieder zum Staat um aufzustocken. Also keine Eigenverantwortung...Da wäre man doch mit dem BGE viel näher dran.
Wie oft muss man das eigentlich noch sagen: Vollzeit mit Mindestlohn geht Niemand mehr zum Staat um aufzustocken.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von lili »

Misterfritz hat geschrieben:(04 Nov 2018, 09:31)

Wie oft muss man das eigentlich noch sagen: Vollzeit mit Mindestlohn geht Niemand mehr zum Staat um aufzustocken.

natürlich.....glaubst du nur weil jemand Vollzeit arbeitet....reicht das Geld? Außerdem gibt es welche die unfreiwillig in Teilzeit arbeiten. Das BGE ist die einzigste Lösung. Man ist viel unabhängiger.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Skull hat geschrieben:(04 Nov 2018, 08:56)

[*]

Schwafel Du nur weiter...[*]
Was heißt hier "schwafeln"...? Ich find die Diskussion hier nur absurd. Es wäre vollkommen legitim wenn wir zum Beispiel in einem Land völlig ohne Sozialsystem leben würden und dann jemand mit BGE ankommt, dass dann Leute sagen "Nein, Eigentverantwortung", aber in Deutschland heißt "Kein BGE" halt immer "Beibehaltung von Hartz4". Und all das was du oder einige andere hier fordern entspricht einfach nicht dem Hartz4 was es gibt, deswegen ist das so absurd.

Übrigens: Jens Spahn (https://blog.freiheitstattvollbeschaeft ... einkommen/) sagt, dass es "de Facto" schon ein Grundeinkommen gibt, also was soll so absurd an einer Idee sein, die eigentlich schon umgesetzt ist, halt nur schlecht umgesetzt ist?

Siehe auch dort:

https://www.wiwo.de/politik/deutschland ... 712-3.html

Zitat 1:

"Das Grundeinkommen existiert schon: als Steuerfreibetrag"

Zitat 2:

"ein leistungsunabhängiges Existenzminimum zahlen. Die deutsche Sozialhilfe leistet genau das: Zwar ist ihre Höhe an Nachweise geknüpft, selbst wer die verweigert, kann aber nicht unter das Existenzminimum von derzeit 404 Euro fallen, für Kinder kommen mindestens 237 Euro hinzu. "

Zitat 3:

"So müssen in Deutschland alle Einkommen unter 8652 Euro nicht versteuert werden. Im Vergleich zu einer vollen Besteuerung entspricht der Grundfreibetrag einer direkten jährlichen staatlichen Zahlung von 1211,28 Euro. Daraus ergibt sich ein real existierendes Grundeinkommen von 100,94 Euro im Monat für die arbeitende Bevölkerung."

Zitat 4:

"Die seit den Hartz-Reformen geltende Verknüpfung von Leistungshöhe und Intensität der Jobsuche wurde mit einem immensen bürokratischen Aufwand erkauft. Das Gleiche gilt für das progressive Steuersystem."

Ich weiß, für dich und einige andere hier ist das nur "Schwafeln", auch die "Wirtschaftswoche" bringt also nur "Schwafeln", sicher...

Also, was heißt das was da steht?

Es heißt, dass es "de Facto" schon ein Grundeinkommen gibt, aber in einer äußerst schrägen, bzw. ungerechten Form. Bei der "arbeitenden Bevölkerung" beträgt das Grundeinkommen (laut Berechnung des Autors der Wirtschaftswoche) ca. 100 Euro. Das ist weniger als der Hartz4 Regelsatz und weniger als das Existenzminimum und führt dazu, dass viele die arbeiten weniger haben als "Hartzer". So, was hat das mit "Förderung von Eigeninitiative" oder "Leistung muss sich lohnen" zu tun? Nicht. Leistung wird bestraft. Darüber hinaus dieser Eiertanz mit den Sanktionionen, die Druck aufbauen sollen, aber das Existenzminimum darf nicht unterschritten werden... Puh... Und das alles mit "bürokratischem Aufwand" erkauft (kostet auch Geld). Fazit: Wir haben ein "de Facto" Grundeinkommen, was für einige ca. 800 Euro beträgt, für einige ca. 400, für einige ca. 100, und es ist noch nichtmal ersichtlich, dass "Leistung belohnt" wird. Diejenigen die ca. 800 bekommen, die arbeiten nicht, füllen aber brav Formulare aus. Wenn sie weniger arbeiten werden sie sanktioniert, wenn sie mehr arbeiten werden sie bestraft. Welchen Sinn macht das? Wenn man sich dies alles vor Augen führt, wird doch wohl fast jedem ersichtlich wie schräg das jetzige System ist. Wir haben ein "de Facto" Grundeinkommen von ca. 800 Euro (Hartz4), welches gekürzt werden kann, entweder wenn man brav ist und arbeitet (auf ca. 100 Euro) oder wenn man nicht brav ist und Termine beim Jobcenter schwänzt (aber nicht unters Existenzminimum von ca. 400 Euro). So, und nun? Da ja jetzt hier von "Eigenverantwortung" geredet wird, müssten diese 400 Euro ja auch gestrichen werden oder? Und der Steuerfreibetrag auch? Und die 800 Euro für "Hartzer" auch? Oder wie? Oder was?

Ein halbwegs sinnvolles BGE würde nun einfach diesen ganzen Irrsinn streichen und würde zum Beispiel mit 800 Euro monatlich (und angepasster Einkommenssteuer) dafür sorgen, dass keiner unter 800 Euro fällt (was dann das Existenzminimum wäre) und jeder durch Mehrarbeit belohnt wird, weil er mehr in der Tasche hat. Und die Sanktionen gibt es auch weiterhin, in Form von "Jemand der weniger verdient, hat weniger Geld zur Verfügung". Dass das eine Veränderung des jetzigen Systems wäre, ist klar. Aber wo ist jetzt das "utopische", das "irrsinnige"? Ich sehe es nicht. Es wäre für mich einfach nur eine sinnvolle Anpassung des jetzigen Systems. Und deshalb glaube ich auch, dass auch viele "konservative" Politiker das erkennen werden (gibt ja schon einige) und etwas ähnliches fordern werden. Das Problem ist offenbar nur, dass das Wort "Grundeinkommen" ein rotes Tuch für viele ist, deshalb scheint eine seriöse Debatte nicht mehr möglich. Oben wurde gut aufgezeit wie schräg das jetzige System ist, dass es ein "de Facto" Grundeinkommen gibt, das aber verändert wird wenn man weniger oder mehr arbeitet... Und dieser Irrsinn erkauft durch wahnwitzigen bürokratischen Aufwand. Was ist daran jetzt so "schräg" wenn man sich das alles mal genau anschaut und guckt was man besser, wie man es "einfach besser" machen kann?

Und nochmal: Ich glaube die DIskussion würde sich schlagartig ändern wenn so jemand wie Friedrich Merz ein Konzept von einem "Sozialsystem auf dem Bierdeckel" präsentieren würde, wo einfach jeder 500 Euro bekommt und 50% Einkommenssteuer bezahlt. Dann würden sofort alle die jetzt von "Eigenverantwortung" reden aufjubeln. Und dann würde jemand sagen "Ja schön und gut, aber das ist doch nichts weiter als ein recht niedriges BGE", und dann würden die Merz Fans schrein "NEIN, WIR WOLLEN KEIN BGE, DAS DARF ES NIE GEBEN, WIR WOLLEN EIN SOZIALSYSTEM AUF DEM BIERDECKEL!"... seufz.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von unity in diversity »

lili hat geschrieben:(04 Nov 2018, 09:38)

natürlich.....glaubst du nur weil jemand Vollzeit arbeitet....reicht das Geld? Außerdem gibt es welche die unfreiwillig in Teilzeit arbeiten. Das BGE ist die einzigste Lösung. Man ist viel unabhängiger.
Wir suchen Fachkräfte.
Welche Qualifikationen hast du zu bieten und was unterscheidet dich von den Mitarbeitern der zwölfundneunzig Pizzadienste?
Die demnächst sowieso eine markttechnische Bereinigung erleben.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

lili hat geschrieben:(04 Nov 2018, 09:23)

und was ist mit dem Niedriglohnsektor? Die Leute gehen doch wieder zum Staat um aufzustocken. Also keine Eigenverantwortung...Da wäre man doch mit dem BGE viel näher dran.
Jedes Geld vom Steuerzahler ist NACHWEISPFLICHTIG....

Die Alleinstehende Mutti mit 3 Kindern - die nur 4 Stunden in der Reinigung arbeitet - muss den Rest des Geldes vom Staat holen. - wenn die Väter nicht zahlen.

Sicher mann sollte die Väter der Kinder vom Staat aus mehr in die Pflicht ziehen...

Die MEISTEN Aufstocker haben allein mehrere Kinder zu versorgen...
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