DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

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Alexyessin
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Alexyessin »

Selina hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 15:10 Also dieser Plan hier führt nicht "in den wirtschaftlichen Ruin des Landes". Im Gegenteil:

https://www.die-linke.de/start/presse/d ... -mehrheit/
Ich erinnere mich mal was von den Rolling Stones gelesen zu haben - bzw. mich hat interessiert, wie das Album Exile to Main Street entstanden ist.
Die sind damals nach Frankreich geflüchtet - vor der Steuerbelastung. Anfang der 70er. Und jetzt ist alles Digital. Meinst du wie schnell geflüchtet wird.......
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von deggial »

Rei hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 15:20 Das könnte man schon regeln.
Ich wüsste nicht, wie. In der EU herrscht Niederlassungsfreiheit. Schlaue Reiche parken ihr Vermögen sowieso in Holdings. Da fehlt es bereits an der Besteuerungsgrundlage... das ist so unausgegoren.
Rei hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 15:20 Die Probleme sind andere:
Ja, das stimmt. Das sind die Folgeprobleme. Ganz elementar ist auch die einfache Rechnung: Wenn die Reichen jedes Jahr 300 Mrd. Euro Vermögensteuer abdrücken sollen, müssen sie sehr wahrscheinlich Assets liquidieren. Guess what, darauf fällt Kapitalertragsteuer an. Es ginge also darum, 400 Mrd. Euro zu mobilisieren, darauf 25 Prozent (plus Soli, den ich wegen der einfacheren Rechnung mal unterschlage) Steuern zahlen, um dann die Vermögensteuer zu zahlen... :wall2:
Rei hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 15:20 - Warum sollten "die Reichen" noch etwas investieren, wenn ihr Gewinn gedeckelt ist?
Beziehungsweise die Mittel ausgehen, um überhaupt investieren zu können... der Flair von Havanna ist doch aber auch schön. :)
Rei hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 15:20 - Warum sollten wir unsere Unternehmen ausländischen Investoren überlassen?
Guter Punkt... siehe oben: Assets müssen verkauft werden, um die Vermögenssteuer zu zahlen. Wer kauft die Assets? Ausländische Unternehmen... juhu!
Rei hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 15:20 Warum sollte man das wollen, wenn genau diese Experimente schon dutzende Male katastrophal schief gingen?
:?: Man muss Sozialismus halt mal richtig machen... :D
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Selina
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Selina »

Besser als in diesem Interview mit dem ZDF kann man es nicht sagen, was ich weiter oben meinte:

"Soziale Eiseskälte breitet sich aus"

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... nt=Android
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Rei »

Selina hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 15:45 Besser als in diesem Interview mit dem ZDF kann man es nicht sagen, was ich weiter oben meinte:

"Soziale Eiseskälte breitet sich aus"

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ ... nt=Android
Die Frage, die jeder für sich beantworten muss, ist:

"Geht es den Armen besser, wenn es den Reichen schlechter geht?"

Die Erfahrung sagt "Nein", die Linke sagt "Ja".
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Selina »

Rei hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 15:51 Die Frage, die jeder für sich beantworten muss, ist:

"Geht es den Armen besser, wenn es den Reichen schlechter geht?"

Die Erfahrung sagt "Nein", die Linke sagt "Ja".
Da kann ich nur bb zitieren:

„Reicher Mann und armer Mann standen da und sahn sich an. Und der Arme sagte bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.“
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Rei »

Selina hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 15:57 Da kann ich nur bb zitieren:

„Reicher Mann und armer Mann standen da und sahn sich an. Und der Arme sagte bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.“
Das stimmt. Denn wenn beide Die Linke wählen, hätten beide genau gleich viel. Dass das zwar auch für den Armen weniger ist, als er jetzt hat, spielt dabei keine Rolle.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Selina »

Rei hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 15:59 Das stimmt. Denn wenn beide Die Linke wählen, hätten beide genau gleich viel. Dass das zwar auch für den Armen weniger ist, als er jetzt hat, spielt dabei keine Rolle.
Brecht wies damit lediglich auf die Funktionsweise des Kapitalismus hin. Die einen arbeiten sich arm, damit die anderen absahnen können.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Rei »

Selina hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 16:03 Brecht wies damit lediglich auf die Funktionsweise des Kapitalismus hin. Die einen arbeiten sich arm, damit die anderen absahnen können.
Wie "arbeitet man sich arm"? Müssen die Armen bezahlen, damit sie arbeiten dürfen? Was ist die Alternative zum Kapitalismus?

All diese Dinge sind eher philosophische Fragen. Unstrittig ist, dass Reiche mehr vom Kapitalismus profitieren als Arme. Auch unstrittig ist aber, dass in anderen Wirtschaftssystemen die Armen immer noch wesentlich ärmer waren.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Selina »

Rei hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 16:09 Wie "arbeitet man sich arm"? Müssen die Armen bezahlen, damit sie arbeiten dürfen?
Noch nie was von working poor gehört? Hier bitte:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Erwerbsarmut
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Rei »

Selina hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 16:15 Noch nie was von working poor gehört? Hier bitte:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Erwerbsarmut
Working poor bedeutet, dass man trotz Arbeit arm ist - die Armut ist dabei ein passiver Vorgang.

Es bedeutet nicht, dass man sich arm "arbeitet", was ein aktiver Vorgang wäre.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Alexyessin »

Selina hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 16:03 Brecht wies damit lediglich auf die Funktionsweise des Kapitalismus hin. Die einen arbeiten sich arm, damit die anderen absahnen können.
Als Marx das Kapital verfasst hat, war es im Grunde so, wie du bzw. via Brecht es beschreibst. Kein Arbeitsschutz, Keine Rente, Buckeln bis zum Tod und keine Vertretung.
Leider aber hat sich die Kapitalismuskritik aus Marx´ Sicht selbst überlebt. Es gibt jetzt Arbeitsschutz, Beteiligung, Vertretungsmöglichkeiten, Weiterbildung, Rente - all das, was im 19. Jhd NICHT da war.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Selina »

Alexyessin hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 16:17 Als Marx das Kapital verfasst hat, war es im Grunde so, wie du bzw. via Brecht es beschreibst. Kein Arbeitsschutz, Keine Rente, Buckeln bis zum Tod und keine Vertretung.
Leider aber hat sich die Kapitalismuskritik aus Marx´ Sicht selbst überlebt. Es gibt jetzt Arbeitsschutz, Beteiligung, Vertretungsmöglichkeiten, Weiterbildung, Rente - all das, was im 19. Jhd NICHT da war.
Ja, stimmt, aber das Grundprinzip arm-reich und wie Beides eng zusammengehört, das gilt auch heute im modernen Kapitalismus noch. Sieht nur alles etwas "hübscher" aus. Die meisten positiven Dinge in der Arbeitswelt, die es auch gibt (deine Beispiele), wurden gewerkschaftlich erkämpft.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Alexyessin »

Selina hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 16:22 Ja, stimmt, aber das Grundprinzip arm-reich und wie Beides eng zusammengehört, das gilt auch heute im modernen Kapitalismus noch. Sieht nur alles etwas "hübscher" aus. Die meisten positiven Dinge in der Arbeitswelt, die es auch gibt (deine Beispiele), wurden gewerkschaftlich erkämpft.
Demokratisch erkämpft. Bernstein gegen Kautsky.
Nein, es liegt oft in der eigenen Verantwortung einen Beruf zu bekommen, mit dem man nicht arm sein muss.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Rei »

Absolute Armut gibt es in Deutschland doch sowieso nicht. Mit Bürgergeld ist man besser gestellt als ein Großteil der Weltbevölkerung (auch relativ zu den Kosten gesehen), da ja die Wohnung auch noch vollständig vom Staat gezahlt wird. Zu dem gibt es auch ein paar Euro für soziale Teilhabe - sicherlich aber nicht die Welt.

Jetzt kann man sich die Frage stellen: "Reicht das?" oder auch "Ist das gerecht, wenn Reiche so viel mehr haben?" und aus diesen Fragen je nach Argumentation mit verschiedenen Ergebnissen raus gehen. Das halte ich für völlig legitim. Z.B. Kann es ja durchaus sein, dass jemand es besser findet, dass alle nichts haben (=> Gerechtigkeit).

Was ich für illegitim halte ist das präsentieren von Programmen wie das der Partei "Die Linke" die behauptet, es würde den Armen besser gehen wenn wir die Reichen enteignen.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von JJazzGold »

yogi61 hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 13:55 BMW und Daimler bringen ihre Autos seit Jahrzehnten über die Häfen und nicht über die Alpen.
Sag ich doch, die Linken können mit Geld nicht umgehen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von JJazzGold »

sünnerklaas hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 15:04 Davon mal abgesehen sind die Protagonisten aus der Zeit vor dem November 1989 seitdem nicht mehr in der Partei und obendrauf schon alle entweder tot oder fast 100-jährig.
Gysi, Bisky, Lötzsch, Claus, Pau, etc
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Ammianus »

JJazzGold hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 17:17 Gysi, Bisky, Lötzsch, Claus, Pau, etc
Da war wohl die SED-Zeit gemeint mit vor dem November 89. Das wären Honecker, Krenz, Mielke usw. ...
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von JJazzGold »

Ammianus hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 18:45 Da war wohl die SED-Zeit gemeint mit vor dem November 89. Das wären Honecker, Krenz, Mielke usw. ...
Die Gelisteten waren alle Mitglieder der SED.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Ammianus »

JJazzGold hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 19:07 Die Gelisteten waren alle Mitglieder der SED.
Das ist natürlich richtig, nur gehörten sie vor der "Wende" noch nicht zu den Protagonisten. Das wurden sie eben erst danach.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von yogi61 »

Der übliche Bullshit, ich hoffe, dass sie 7% holen.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von JJazzGold »

Ammianus hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 20:35 Das ist natürlich richtig, nur gehörten sie vor der "Wende" noch nicht zu den Protagonisten. Das wurden sie eben erst danach.
Sie sind freiwillig in die Partei eingetreten, wohlwissend was die SED verbricht.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 21:03 Sie sind freiwillig in die Partei eingetreten, wohlwissend was die SED verbricht.
Zu DDR-Zeiten war Parteimitgliedschaft nun mal quasi Pflicht. Das war in der Sache genau dasselbe, wie im Gesamtdeutschland zu Zeiten der NS-Diktatur.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von sünnerklaas »

yogi61 hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 20:44 Der übliche Bullshit, ich hoffe, dass sie 7% holen.
Ich bin da recht optimistisch. Die neue Bundesspitze geht da sehr clever und wohlbedacht vor. Ich erlebe es auf kommunalpolitischer Ebene, was die da für neuen Wind und einen regelrechten Push in die Partei gebracht haben. Da gibt es sehr viele Leute, die für den pragmatischen politischen Kurs á la Bodo Ramelow stehen.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von deggial »

sünnerklaas hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 01:03 Da gibt es sehr viele Leute, die für den pragmatischen politischen Kurs á la Bodo Ramelow stehen.
Bodo Ramelow habe ich immer für einen anständigen Kerl gehalten. Grad in Thüringen wäre es gut gewesen, hätte sich die CDU etwas pragmatischer verhalten. Vor inzwischen sechs Jahren, wie ich erschrocken feststelle, gab es ein interessantes Interview mit Daniel Günther und Bodo Ramelow im Spiegel.

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 71775.html
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von JJazzGold »

sünnerklaas hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 00:59 Zu DDR-Zeiten war Parteimitgliedschaft nun mal quasi Pflicht.
Das ist eine Falschbehauptung.
SED Mitgliedschaft war keine Pflicht.
Die DDR hatte vor dem Fall der Mauer rund 16,5 Mio Einwohner.
Die SED vor dem Fall der Mauer 2,3 Mio Mitglieder.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 08:53 Das ist eine Falschbehauptung.
SED Mitgliedschaft war keine Pflicht.
Die DDR hatte vor dem Fall der Mauer rund 16,5 Mio Einwohner.
Die SED vor dem Fall der Mauer 2,3 Mio Mitglieder.
Sagen wir es so, es war durchaus vom Vorteil und nicht vom Nachteil in der SED zu sein. Alles was halbwegs nach Aufstieg roch ging nur via Partei.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von JJazzGold »

deggial hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 01:14 Bodo Ramelow habe ich immer für einen anständigen Kerl gehalten. Grad in Thüringen wäre es gut gewesen, hätte sich die CDU etwas pragmatischer verhalten. Vor inzwischen sechs Jahren, wie ich erschrocken feststelle, gab es ein interessantes Interview mit Daniel Günther und Bodo Ramelow im Spiegel.

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 71775.html
An Ramelow fand ich die Tatsache interessant, dass die Die Linke Wähler ebenso wie die AfD Wähler im Osten der Republik vorzugsweise aus dem Westen zugereiste Politiker wählen und sich zeitgleich darüber beschweren, dass Manager aus dem Westen im Osten auf den Chefsesseln sitzen.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 08:57 Sagen wir es so, es war durchaus vom Vorteil und nicht vom Nachteil in der SED zu sein. Alles was halbwegs nach Aufstieg roch ging nur via Partei.
Es war keine Pflicht.
Ich finde es unverschämt dreist lügend zu behaupten, dass Gysi, Bisky, Lötzsch, Claus, Pau quasi gezwungen gewesen wären der SED beizutreten.
Die wollten in diese SED eintreten und das sind sie alle - freiwillig. Wohlwissend, in was für einen Verbrecherverein sie eintreten und dafür werden sie auch heute noch von SED DDR Nostalgikern gewählt.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 09:06 Es war keine Pflicht.
Ich finde es unverschämt dreist lügend zu behaupten, dass Gysi, Bisky, Lötzsch, Claus, Pau quasi gezwungen gewesen wären der SED beizutreten.
Die wollten in diese SED eintreten und das sind sie alle - freiwillig. Wohlwissend, in was für einen Verbrecherverein sie eintreten und dafür werden sie auch heute noch von SED DDR Nostalgikern gewählt.
Es war der einzige Weg nach oben. Und somit war es ein passiver Zwang. Um meine Großtante aus dem Kopf zu zitieren "Klar hätte ich wieder austreten können, aber dann wäre es vorbei gewesen mit der Arbeit meiner Kinder".
Sie war nach dem Krieg aus dem schwedischen Exil direkt in die SBZ gegangen.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 09:09 Es war der einzige Weg nach oben. Und somit war es ein passiver Zwang. Um meine Großtante aus dem Kopf zu zitieren "Klar hätte ich wieder austreten können, aber dann wäre es vorbei gewesen mit der Arbeit meiner Kinder".
Sie war nach dem Krieg aus dem schwedischen Exil direkt in die SBZ gegangen.
Sage ich doch, die Genannten wollten in dieser Verbrecher SED ganz oben an deren Verbrechen mitwirken. Was ihnen auch gelang.

Im Übrigen ist meine umfangreiche Familie in der DDR nie in die SED eingetreten und alle hatten ihre Jobs und ihr Einkommen. Nur Kritik durften sie nicht äussern, wenn die Möglichkeit bestand, dass der Nachbar, Arbeitskollege, Eltern der Freundin, etc guckte und horchte.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 09:18 Sage ich doch, die Genannten wollten in dieser Verbrecher SED ganz oben an deren Verbrechen mitwirken. Was ihnen auch gelang.
Bis auf Pau geb ich dir Recht.
JJazzGold hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 09:18 Im Übrigen ist meine umfangreiche Familie in der DDR nie in die SED eingetreten und alle hatten ihre Jobs und ihr Einkommen. Nur Kritik durften sie nicht äussern, wenn die Möglichkeit bestand, dass der Nachbar, Arbeitskollege, Eltern der Freundin, etc guckte und horchte. [/color]
Wie schon geschrieben, sie ist ja bewusst in die SBZ gegangen um den Sozialismus aufzubauen. Aber sie hat im Prinzip dann in den 80er "Westwarenverteilung Pankow" gemacht. Wir haben das Zeug geschmuggelt und sie hat es verteilt.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 09:25 Bis auf Pau geb ich dir Recht.
Ich kann mich bei keinem der Genannten daran erinnern, dass sie für die Verbrechen ihrer Partei jemals um Verzeihung gebeten hätten.
Wäre es nach Claus, Gysi, Lötzsch und Bisky gegangen, Pau wäre geschätzt die übliche Mitläuferin gewesen, dann gäbe es die DDR heute immer noch mit ihrer "alle gleich arm" Abzocke durch Enteignungen und LPGs.
Was im Übrigen nichts anderes ist, als das was diese junge Frau Reichinnek als Forderung der Die Linke in die Welt schreit.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Rei »

Gysi wird doch nicht müde zu betonen, in welchen Beziehungen die DDR der BRD überlegen war.

Das Problem an der Stelle ist eben, dass man nicht alles haben kann. Klar, in der DDR haben viele Dinge nur Pfennige gekostet. Wohnen und das Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel war nahezu umsonst. Dass das auf Kosten der Wirtschaftlichkeit ging und der Staat eben genau durch diese Subventionspolitik finanziell am Boden liegt, wird verschwiegen.

Aus meiner Sicht ist die Auseinandersetzung mit der Ideologie der "Die Linke" in erster Linie eine weltanschauliche. Leute wie Gysi oder Reichinneck wollen uns verkaufen, dass die Wirtschaft genauso gut oder sogar besser funktionieren würde, wenn alle nahezu beliebig subventioniert und alimentiert werden. Gleichzeitig will man high-Performern die Motivation nehmen, in dem man nach oben hin alles deckelt.
Das deckt sich nicht mit meiner Erfahrung, nach der Leute insbesondere dann zu Höchstleistungen fähig sind, wenn sie auch die Früchte ihrer Arbeit ernten dürfen. Ich bin voll bei sozialer Abfederung von Härtefällen und zur Überbrückung schwerer Lebenslagen. Von einer lebenslangen Vollversorgung durch den Staat halte ich nichts.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Pythagoratlos »

JJazzGold hat geschrieben: Freitag 21. Februar 2025, 21:03 Sie sind freiwillig in die Partei eingetreten, wohlwissend was die SED verbricht.
Zeigt eigentlich nur das du keine Ahnung hast wie Propaganda funktioniert. Wie Diktatur funktioniert wohl auch nicht.

Ich korregiere mich mal selber und unterstelle du meinst Einzelpersonen. War davon ausgegangen es geht um alle ehemalige DDR-Bürger.
Zuletzt geändert von Pythagoratlos am Samstag 22. Februar 2025, 11:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von yogi61 »

deggial hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 01:14 Bodo Ramelow habe ich immer für einen anständigen Kerl gehalten. Grad in Thüringen wäre es gut gewesen, hätte sich die CDU etwas pragmatischer verhalten. Vor inzwischen sechs Jahren, wie ich erschrocken feststelle, gab es ein interessantes Interview mit Daniel Günther und Bodo Ramelow im Spiegel.

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 71775.html
Die Union konnte sich nicht pragmatischer verhalten,, damit sie nicht gegen einen völlig sinnlosen Parteitagsbeschluss verstößt.

Das sie dann neulich mit Faschisten und dem BSW zusammen abstimmt, scheint von dem Beschluss aber offenbar gedeckt sein.
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JJazzGold
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von JJazzGold »

Pythagoratlos hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 11:04 Zeigt eigentlich nur das du keine Ahnung hast wie Propaganda funktioniert. Wie Diktatur funktioniert wohl auch nicht.
Endlich einmal wieder Jemand hier der keine Ahnung hat, was eine Diskussion und ein Argument ist.
Wie habe ich sie in der letzten Zeit inmitten vieler diskussionsfähiger User vermisst, die kleinen ad personal Trolle.
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deggial
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von deggial »

yogi61 hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 11:10 Die Union konnte sich nicht pragmatischer verhalten,, damit sie nicht gegen einen völlig sinnlosen Parteitagsbeschluss verstößt.
Den Beschluss finde ich grundsätzlich richtig. Aber: Damit hat die Union auch anderen Parteien beigebracht, wie man irgendetwas ausschließt. Wer das macht, übergeht den Souverän. Mit der vermeintlichen Alternative ist das genauso. 20 Prozent der Wähler zu ignorieren, geht einfach nicht... wohin das führt, sehen wir doch. Zu 20 Prozent.
yogi61 hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 11:10 Das sie dann neulich mit Faschisten und dem BSW zusammen abstimmt, scheint von dem Beschluss aber offenbar gedeckt sein.
Die Union hat nicht mit Faschisten und dem BSW zusammen abgestimmt. Die Faschisten und das BSW haben einem Antrag der Union zugestimmt. Wortklauberei? Nein! Es kann nicht sein, dass AfD und BSW so viel Macht bekommen, dass sie schon allein durch die Möglichkeit ihrer Zustimmung bestimmte Anträge unmöglich machen.

Auch das ist eine Lehre aus der Ausschließeritis.

Solange sich die Union von Rot und Grün einreden lässt, dass sie keine Anträge stellen darf, denen die AfD zustimmen könnte, solange werden Rot und Grün regieren. Diese beiden Parteien haben die AfD zu einer Waffe gemacht.

Darum... um den Bogen wieder zu schließen... fand ich das Interview, das Daniel Günther und Bodo Ramelow gemeinsam gegeben haben, so wertvoll. Grundsätzlich ist es völlig okay, dass Union nicht den Linken koalieren will. In Thüringen hat sich eine Situation eingestellt, in der sich Union zu entscheiden hatte. Wäre es nach mir gegangen, hätte Mario Voigt eine Alleinregierung von Bodo Ramelow tolerieren sollen.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von sünnerklaas »

JJazzGold hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 08:53 Das ist eine Falschbehauptung.
SED Mitgliedschaft war keine Pflicht.
Die DDR hatte vor dem Fall der Mauer rund 16,5 Mio Einwohner.
Die SED vor dem Fall der Mauer 2,3 Mio Mitglieder.
Ich hatte quasi Pflicht geschrieben. Die Parteimitgliedschaft brachte erhebliche Vorteile - nicht nur, aber auch für Junge Leute mit sich.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von sünnerklaas »

Alexyessin hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 09:09 Es war der einzige Weg nach oben. Und somit war es ein passiver Zwang. Um meine Großtante aus dem Kopf zu zitieren "Klar hätte ich wieder austreten können, aber dann wäre es vorbei gewesen mit der Arbeit meiner Kinder".
Ging ja schon los bei der Frage, ob man den gewünschten Studienplatz bekommt oder nicht. Oder ob man Abitur machen darf. Ob man also aus dem vom Staat vorgezeichneten Berufsweg ausscheren kann. Die Parteimitgliedschaft öffnete da Türen - auch in Sachen zukünftiger Reisen ins nichtsozialistische Ausland. Und das ist nun mal ein passiver Zwang. Die Partei hat da mit nicht unerheblichen Privilegien gelockt.
Und nein: Leute, die zum Zeitpunkt des Mauerbaus gerade mal 10 Jahre alt oder sogar noch gar nicht geboren waren, sind dafür nicht verantwortlich zu machen.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Rei »

sünnerklaas hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 14:26 Ging ja schon los bei der Frage, ob man den gewünschten Studienplatz bekommt oder nicht. Oder ob man Abitur machen darf. Ob man also aus dem vom Staat vorgezeichneten Berufsweg ausscheren kann. Die Parteimitgliedschaft öffnete da Türen - auch in Sachen zukünftiger Reisen ins nichtsozialistische Ausland. Und das ist nun mal ein passiver Zwang. Die Partei hat da mit nicht unerheblichen Privilegien gelockt.
Und nein: Leute, die zum Zeitpunkt des Mauerbaus gerade mal 10 Jahre alt oder sogar noch gar nicht geboren waren, sind dafür nicht verantwortlich zu machen.
War dann deiner Meinung nach die Mitgliedschaft in der NSDAP auch "quasi Pflicht"?

Ich finde die Verharmlosung der Linken äußerst gefährlich. Die Partei geriert sich als Bauernfänger, die jedem außer "den Reichen" alles versprechen - und zwar mit den Konzepten, die auch früher schon nicht funktioniert haben und in Unterdrückung und Elend endeten.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Selina »

Wenn ich das lese, was hier so alles über Die Linke und die DDR erzählt wird, da kann ich nur sagen, dass all das so gut wie nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Nur nachgeplappertes Zeug aus diversen Medien, vermischt mit Hören-Sagen.

Was Verfolgung und anderes Unrecht anbelangt, ja, das gabs natürlich. Hab ich schon oft darüber geschrieben. Menschen, die damals gelitten haben unter dem SED-Staat, haben recht, wenn sie das niemals vergessen wollen und können.

Aber dennoch gabs auch ne Menge Leute, die dort gerne gelebt haben... trotz Mangelwirtschaft. Und das waren beiweitem nicht alles SED-Leute, die recht gut klarkamen. Bitte einfach mal nicht ganz so schwarz-weiß argumentieren.

Das betrifft auch die Partei Die Linke. Keiner von denen will sowas wie die DDR wiederhaben. Und keiner will hier jemanden enteignen. Es geht nur um die Forderung, dass sich extrem Reiche (zum Beispiel Milliardäre) ein wenig mehr beteiligen finanziell. Hundert Mal erläutert.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Tom Bombadil »

Rei hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 15:00Ich finde die Verharmlosung der Linken äußerst gefährlich.
Finde ich auch, aber viele Linke können selbst die SED-Nachfolger nicht kritisieren, da "haken" sich viele Genossen lieber "unter" und versuchen, diese Ideologie zu verharmlosen.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Rei »

Selina hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 15:32 Wenn ich das lese, was hier so alles über Die Linke und die DDR erzählt wird, da kann ich nur sagen, dass all das so gut wie nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat. Nur nachgeplappertes Zeug aus diversen Medien, vermischt mit Hören-Sagen.

Was Verfolgung und anderes Unrecht anbelangt, ja, das gabs natürlich. Hab ich schon oft darüber geschrieben. Menschen, die damals gelitten haben unter dem SED-Staat, haben recht, wenn sie das niemals vergessen wollen und können.

Aber dennoch gabs auch ne Menge Leute, die dort gerne gelebt haben... trotz Mangelwirtschaft. Und das waren beiweitem nicht alles SED-Leute, die recht gut klarkamen. Bitte einfach mal nicht ganz so schwarz-weiß argumentieren.
Ja. Den Leuten dort ging es so gut, dass sogar ein antifaschistischer Schutzwall gebaut werden musste, um den Strom der ganzen Westler, die in die DDR wollten, einzudämmen.
Übrigens war die DDR zu ihrem Ende bereits zu großen Teilen von der BRD finanziert. Der Staat war mit dem Zusammenbruch der Sovietunion praktisch nicht mehr lebensfähig. Und genau deswegen sind die Leute auf die Straße.
Klar, einige fanden es auch gut oder zumindest erträglich. Es gibt genügend sozialpsychologische Theorien, die nachweisen, dass Leute auch mit sehr wenig zufrieden sein können - solange die Leute in ihrem Umfeld auch nicht mehr haben.
Das betrifft auch die Partei Die Linke. Keiner von denen will sowas wie die DDR wiederhaben. Und keiner will hier jemanden enteignen. Es geht nur um die Forderung, dass sich extrem Reiche (zum Beispiel Milliardäre) ein wenig mehr beteiligen finanziell. Hundert Mal erläutert.
Und wie schon hundert mal erläutert: Eine 12%-ige Vermögenssteuer kommt einer faktischen Enteignung gleich. Das explizite Ziel der Linken (und der Jusos) ist es, Milliardäre abzuschaffen. Was soll das sonst sein, wenn nicht Enteignung? Die von der Linken geforderte Vermögenssteuer ist verfassungswidrig und in der Form in keinem anderen Land so existent. Zudem führt sie (wie auch schon mehrfach ausgeführt), dazu, dass große Unternehmen wie Aldi oder Lidl zumindest teilweise in Staatshand übergehen müssen.

Die Linke sagt es zwar nicht direkt, aber man steuert sehr deutlich wieder Richtung DDR.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von JJazzGold »

sünnerklaas hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 14:17 Ich hatte quasi Pflicht geschrieben. Die Parteimitgliedschaft brachte erhebliche Vorteile - nicht nur, aber auch für Junge Leute mit sich.
Kein DDR Bürger war gezwungen in die SED einzutreten, wie gerne nachträglich suggeriert wird, um die SED Leute, die heute nach wie vor für diese umbenannte Partei tätig sind und im deutschen Bundestag sitzen, reinzuwaschen.
Der Parteieintritt erfolgte freiwillig und im vollen Bewusstsein welche Verbrechen die SED gegen viele der DDR Bürger verübte.

So lange meine Generation lebt, wird die Wahrheit nicht unter den Tisch fallen gelassen.
Da kann diese Komsomolzin Reichinnek so viele zündende "Les riches à la laterne" Reden für verblendete Jugendliche halten wie sie will.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 16:12 Kein DDR Bürger war gezwungen in die SED einzutreten, wie gerne nachträglich suggeriert wird, um die SED Leute, die heute nach wie vor für diese umbenannte Partei tätig sind und im deutschen Bundestag sitzen, reinzuwaschen.
Der Parteieintritt erfolgte freiwillig und im vollen Bewusstsein welche Verbrechen die SED gegen viele der DDR Bürger verübte.
Mh, das mit dem vollen Bewusstsein möchte ich ein wenig eingrenzen. Es war bei weiten nicht alles bekannt. Vor allem nicht, wenn du nur ein "normales" Parteimitglied warst.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Selina »

Rei hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 15:40 Die von der Linken geforderte Vermögenssteuer ist verfassungswidrig und in der Form in keinem anderen Land so existent. Zudem führt sie (wie auch schon mehrfach ausgeführt), dazu, dass große Unternehmen wie Aldi oder Lidl zumindest teilweise in Staatshand übergehen müssen.

Ich empfehle dir diesen Zeit-Text. Sehr interessant. Da wird detailliert erklärt, was es mit der Besteuerung sehr großer Vermögen auf sich hat. Pro und Kontra...

https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-09/ ... litik-geld
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 16:21 Mh, das mit dem vollen Bewusstsein möchte ich ein wenig eingrenzen. Es war bei weiten nicht alles bekannt. Vor allem nicht, wenn du nur ein "normales" Parteimitglied warst.
Die Mauer war schwer zu übersehen. Den Rest der Verbrechen gegen die Menschlichkeit erspare ich mir aufzuführen.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Alexyessin »

JJazzGold hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 16:27 Die Mauer war schwer zu übersehen. Den Rest der Verbrechen gegen die Menschlichkeit erspare ich mir aufzuführen.
Deswegen volles Bewusstsein was impliziert, daß alles bekannt war. Und das war es nicht. Die Obrigkeit war da auch sehr verschwiegen - hätte ja sonst nicht funktioniert.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin hat geschrieben: Samstag 22. Februar 2025, 16:30 Deswegen volles Bewusstsein was impliziert, daß alles bekannt war. Und das war es nicht. Die Obrigkeit war da auch sehr verschwiegen - hätte ja sonst nicht funktioniert.
Alex, diese Unterhaltung können wir einstellen.
Ein Teil meiner Verwandtschaft lebt seit über zweihundert Jahren in einem Dorf in der tiefen Provinz südlich von Dresden. Wenn die alles wussten was vor sich ging, einschließlich Mauer und Selbstschussanlagen, STASI und Hohenschönhausen, dann wussten das auch die oben Gelisteten. Explizit die Pau, die erst in die SED eintrat, als die Mauer, die STASI und die Gefängnisse für die Meinungsfreien seit Jahrzehnten etabliert waren. Die verlangen genau deshalb heute einen Systemschange für die gesamte Bundesrepublik.
Ich werde diese Schönfärberei der bis heute in der Die Linke agierenden SED Parteimitglieder nicht weiter akzeptieren.
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Re: DIE LINKE: Soziale Gerechtigkeit DAS Original

Beitrag von Ammianus »

Man sollte das Denken und Verhalten von in der DDR lebenden Menschen doch etwas differenzierter sehen. Die Sache ist wesentlich komplexer.

„Manchen hör ich bitter sagen:
Sozialismus schön und gut
aber was man uns hier aufsetzt,
das ist der falsche Hut.“


Das ist von Wolf Biermann. Der kam in den 50ern in die DDR und wurde 1961 Kandidat der SED. Dann, und gerade nach dem Mauerbau, trat er aber immer oppositioneller auf und wurde nach Ablauf seiner Kandidatenzeit nicht in „die Partei“ aufgenommen.
Trotzdem verstand er sich noch lange als Kommunisten, der für einen besseren Sozialismus ist. Erst nach dem er feige vom Honecker-Regime ausgebürgert wurde, wandelten sich seine Ansichten dazu.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
Libanesin Anfang August 2020
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