Exkurs.
Alexyessin hat geschrieben: ↑Mittwoch 30. April 2025, 12:43
Nein, da widerspreche ich dir aufs schärfste. Wut möglich, aber Hass ist zu weit hinten in der aktiv Psyche um von einer Depression erreicht zu werden.
Die Depressionen erkrankter Menschen sind sehr häufig an Aggressivität (affektive Wut), Aggressionen (wütendes Handeln) oder Hass (rationalisierte Aggressivität und Aggression) gekoppelt. Diese können sowohl Selbst-Aggressionen, als auch Fremd-Aggressionen sein. Eine Reduktion auf einen der Teilaspekte ist nur selten möglich - obwohl bei Depressiven die Auto-Aggression wahrscheinlich entsprechend ausgeprägt ist.
tarkomed hat geschrieben: ↑Gestern, 13:50
Ich habe keine Erfahrung mit Depressionen, aber ich gehe davon aus, dass man als gutgelaunter und mit seinem Leben zufriedener Mensch keine Zeit und keine Lust hat, irgendjemanden zu Hassen.
Ich ordne ohnehin den Hass eher den Instinkten zu als dem rationalem menschlichem Verhalten.
Die Begriffe Wut, Aggression und Hass werden oft durcheinandergeworfen, obwohl erstes wie eingangs erwähnt den reinen affektiven Gemütszustand bezeichnet, zweites eher die in diesem Affekt vollzogene Handlung, und drittes eine über die Zeit bloßer Erregung und Handlung hinweg andauernde, durch Rationalisierungsweisen und Narrative geprägte Kontextualisierung.
Das heißt, die Frage nach dem Warum liefert beim Hass immer eine Antwort, bei der Aggression nicht immer, und bei der Aggressivität am seltensten.
Ich nehme an, dass das auch der Grund ist, weshalb gerade Extremisten eher mit dem Begriff "Hass" herumhantieren, sich diesen auftätowieren, ihn skandieren, oder gemeinschaftlich einreden, denn dieser ist die mit einer Ideologie verbundene, typische Emotion.