InDubioProReo » Di 30. Dez 2014, 13:58 hat geschrieben:
Den oberen Teil deines Beitrags habe ich im Grunde schon im vorigen beantwortet. Daher nur zum letzen Abschnitt: Selbstverständlich ist es legitim zu demonstrieren. Den Menschen wurde die soziale Sicherheit genommen. Durch Zusammenstreichen der Arbeitslosenversicherung mit den Hartz IV-Gesetzen, durch die Förderung und Vermehrung von Minilöhnen und Leiharbeit. Die Agenda 2010 war so gesehen ein wichtiger Katalysator der heutigen Protestbewegung der Rechten.
Die Mehrheit musste erleben, wie die Leistungsfähigkeit ihrer gesetzlichen Rente zusammengestrichen wurde und sie auf Privatvorsorge verwiesen wurden und werden. Und viele haben schon erfahren oder können sich vorstellen, dass sie die notwendigen Mittel für die Privatvorsorge nicht aufzubringen vermögen und teilweise auch nicht wollen, weil sie die Kosten des privaten Versicherungsgewerbes nicht auch noch löhnen wollen. Ihre Perspektive: Altersarmut.
Aber weswegen diese ungezügelte Fremdenfeindlichkeit, unverhohlene, ich nenne es einmal ,,Medienkritik", oder auch diese merkwürdigen Auffassungen zur angeblichen Staatsverschwörung? Noch kurz zum Punkt Fremdenfeindlichkeit: Fremdenfeindlichkeit wurde zwar seit Jahren angeheizt, auch insbesondere von Politikern der Union, meist der CSU und von Medien. Auch die Feindseligkeiten gegenüber dem Islam sind doch nicht vom Himmel gefallen, sondern werden betrieben. Hochoffiziell. Trotzdem sind die Bürger mehrheitlich immer noch sehr tolerant eingestellt. Warum distanziert man sich also nicht von dieser ganzen lächerlichen angeblichen Islamierung und den Vorurteilen gegenüber Migranten, mit dem Ziel den unangenehmen Touch des Rechsradikalismus abzuwerfen und gleichzeitig auch dieses ganze Rechte Pack loszuwerden. An friedliche Demonstrationen ist natürlich nichts auszusetzen aber dieser äußerst schräge ,,Themencocktail" wird auf kurz oder lang für die Mehrheit nicht genießbar sein. Zum Glück! Daher braucht der Staatsschutz auch überhaupt nicht tätig zu werden. Was er natürlich mMn auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht tut.
Ich teile im Wesentlichen deine Einschätzung, dass es ein Gebräu von vielen empfundenen Misshelligkeiten ist, das die Menschen umtreibt. Da in den neuen Bundesländern der Anteil der Menschen hoch ist, deren Biographien viele Misshelligkeiten beinhaltet, sind dort auch die Unmutskundgebungen eher möglich.
2 Dinge:
1) der Isalm ist ein Problem in dem Gebräu und auch für viele Grund ohne zusätzliche Anlässe Unmut zu zeigen. Der Isalm fremdelt mit unserem Weltbild, zeigt das, verweigert sich der Aufklärung. Deshalb fremdeln sehr viele Menschen mit dem Islam. Die Auffassung, es wäre Aufgabe sich kundig zu machen, geht in die selbe Leere, wie die Auffassung , der Islam müsse näher an unser Weltbild heranrücken. Diesen Schritt tut er aus einem Anspruch der Deutungshoheit nicht, kann er nicht ohne einen Spaltpilz in sich einzufangen.
Das ist in gleicher Weise dem Verständnis des Umgangs im Hier abträglich, wie das sich nicht Kundigmachen über den Islam. Deshalb wird dieses Spannungsfeld immer bleiben, dumm für uns.......wird sehr dumm für uns noch laufen.
2) Die falschen Köpfe haben die Unmutsgefühle katalysiert, den Unmut formuliert. Wenn seriösere Kräfte sich den Unmutsgefühlen der Bürger annimmt, dann wird mehr aus dem bewegten politischen Kundgebungen.
Da werden sich endlich die Parteien mehr einbringen müssen. Die etablierten müssen ihre Kerne wieder besser ansprechbar machen, erkennen lassen, dass der Fingerzeig angekommen ist. Die neu aufgetauchte Partei muss ihre Seriosität in der Frage des bürgerlichen Unmuts besser ausarbeiten. Wer den dämlichen VT gepolten Typen, Friedenszauseln mit Rückenwind aus Moskau eine Zuflucht und sogar eine Plattform bietet, die nicht sofort rausschmeißt, verwirkt beim Bürger die Autorität seinen Unmut politisch nutzen zu können.
Die träumenden Gutmeinden der Repuplik sind ja lieb und teuer. Meist sind die sehr teuer

, weil die Ausführung hre politischen Gelüst nur noch mehr Geld kosten, das im Grunde niemand aufbringen will

.....denn der Bürger erkennt keinen sichtbaren , greifbaren Effekt für unsere Gemeinwesen.
Schaumerma, wie das politische Gespür der zu Politik sich berufen Fühlenden ausgeprägt ist.