Frag Dich mal, warum das ausgerechnet in Deutschland so ist, warum einem derart tiefen Eingriff in die Selbstbestimmung soviel Misstrauen begegnet.Skeptiker hat geschrieben:(18 Jan 2020, 15:48)
Typisch deutsch ist für mich die Gewichtung in der Abwägung. Die läßt auf Egoismen und mangelde Empathie schließen. Und ja, ich denke das ist in Deutschland in der Kombination stärker ausgeprägt als in vielen anderen Ländern.
Dann kommst Du vielleicht dahinter, dass das nur in seltenen Fällen etwas mit Egoismus und mangelnder Empathie zu tun hat.
Aus diesem Misstrauen heraus ist z.B. mein Spenderausweis mit einer ausführlichen Patientenverfügung verknüpft, und wäre es auch im Fall der Widerspruchsregelung gewesen.
Dass durch die Widerspruchsregelung die Zahl der Organspender steigt, sieht sogar der Chef der deutschen Stiftung Organtransplantation mit Vorsicht:
Rahmel: Vorsichtig bin ich hier gegenüber der These, dass allein diese doppelte Widerspruchslösung die Zahl der Organspender unmittelbar stark steigen ließe. Das lässt sich aus den Erfahrungen aus anderen Ländern nicht ableiten.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... chtig.html
Alle flankierenden Maßnahmen, die Spahn und Lauterbach vorgeschlagen haben, sind auch mit der Zustimmungslösung durchführbar.
Eine breite gesellschaftliche Bereitschaft zur Organspende erreicht man m.M.n. mit breiterAufklärung und vertrauensbildenden Maßnahmen.