Segler hat geschrieben: ↑Sonntag 12. Januar 2025, 13:40
Ich kann mit dem links-rechts Schema wenig anfangen. Mein Koordinatensysetm ist eher liberal - autoritär
Je weiter ich nach links oder rechts gucke, je autoritärer (und im Grunde ähnlicher) die Positionen
Feindbilder:
Jede Ideologie braucht Feindbilder und das betrifft dann nicht nur die extremistischen Ideologien
sondern auch jene, die sich selbst als Mitte identifizieren.
Es gilt dabei das Prinzip:
Der größte Feind der Volksfront von Judäa sind die die Römer, sondern die judäischen Volksfront.
Interessant ist auch, wie ein Machtwechsel zustande kommt.
Oft versucht ja ein neues Regime jede Erinnerung an das alte Regime zu zerstören.
Denkmäler werden zerstört, neue errichtet. Straßen und Plätze umbenannt und
Spitzenpersonal ausgetauscht. Man ist die erste Zeit damit beschäftigt, alles
zu unternehmen, dass das alte Regime nicht zurückkommen kann.
Das findet man in mehr oder weniger extremer Form überall auf der Welt und zu allen Zeiten.
Das ist kein Alleinstellungsmerkmal einer bestimmten politischen Ecke und zum Teil findet
man das auch innerhalb einer Partei, Organisation, Unternehmen ...
Aber als Extrembeispiel kann man die Amtsübernahme von Kim in Nordkorea betrachten.
Aber gut:
Was ist links und was ist rechts?
Man muss zunächst einmal Kriterien nennen und diese einordnen, um welche Art Kriterien es sich handelt.
Rasse oder Klasse sind keine ökonomischen Kriterien.
Das Maß staatlicher Eingriffe, die Staatsquote, die Autonomie der Entscheidung der Marktakteure und
die wirtschaftspolitische Organisation wie beispielsweise die Art der Preisbildung, sind es schon.
Ein real existierendes System, das nicht auch Mischformen beinhaltet, wird man aber kaum finden.
Jedes System hat Vor- und Nachteile und es hängt von den Gegebenheiten ab, welches System bessere
Ergebnisse liefert.
Warum ich persönlich den Markt einer staatlichen Behörde in der Regel vorziehe, ist mein Misstrauen,
dass Menschen in Abhänigkeit ihrer Fähigkeiten in eine bestimmte Position kommen.
Im Markt müssen Unternehmer oft unter Beweis stellen, dass sie gut arbeiten und wenn es ihnen in der
Vergangenheit gut gelungen ist, Geld zu vervielfältigen, dass werden Investoren bereit sein, ihnen
Geld zu geben.
Wie bekommen aber in einer staatlichen Behörde Menschen ihren Job? Oft besetzt man sie mit loyalen
Mitarbeitern der politisch Verantwortlichen oder man gibt politischen Weggefährten ein Ruhepolster.
Es landen dort also Menschen, die bisher nicht durch besondere Leistungen geglänzt haben.
Außerdem sind staatliche Behörden oft Bürokratiemonster und ineffizient und warum auch effizient sein,
wenn das den Verantwortlichen keine zusätzlichen Vorteile bringt, denn es ist ja nicht ihr Geld, das
da verbrannt wird.
Aber in einigen Feldern kann ein staatliches Monopol auch Vorteile bieten ... ich bin in dieser Frage
kein Ideologe. Meine Kritikpunkte habe ich ja schon beschrieben. Unternehmen, die nicht im Wettbewerb
stehen, sind nicht gezwungen, kosteneffizienter zu werden und Innovationen einzuführen.
Das führt zur Ineffizienz. Demgegenüber stehen aber Unternehmen, die im Wettbewerb stehen und daher
jeder nur einen kleinen Marktanteil hat, weil sich die Größenvorteile nicht ausspielen lassen.
Wenn dann eines der Unternehmen in die Insolvenz schlittert, haben die Investoren und Arbeitnehmer das
Nachsehen, die verbliebene Konkurrenz profitiert aber.
Nur die Fittesten bzw. jene, die die Kundenbedürfnisse effizient bedienen können, überleben.
Aber wie ich schon sagte:
Jedes System muss letztlich Kompromisse machen. Fundamentalismus, egal aus welcher Seite führt immer dazu, dass man damit auf eine effiziente Lösung von Problemen verzichtet.
Ein kluger Mann hatte einmal gesagt: Wichtig ist, was hinten rauskommt.

Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.