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Frank_Stein
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Links rechts?

Beitrag von Frank_Stein »

um das Thema Links-Rechts beurteilen zu können, sollte man sich mal mind. als Grundlage diesen Wiki-Artikel ansehen
https://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_Spektrum

Weidel spricht ja implizit auch von ökonomisch links

Zur Geschichte. Dass die NSDAP als nationalSozialistische deutsche ArbeiterPartei im Parlament auf der rechten Seite saß, dürfte heute ausschlaggebend dafür sein, dass in Deutschland diese Partei als rechts eingestuft wird.
Tatsächlich geht diese Sitzverteilung aber auf die Nachwirkungen der franz. Revolution zurück und verbreitete sich von dort auf andere Regionen in Europa.
Dabei spielt aber Rassissmus usw. keine Rolle, um diese Sitzverteilung zu beurteilen, sondern es geht eher um Revolutionär (Veränderung) und Reaktionär (Herstellung alter Strukturen).

Aber um die Sache ökonomisch darzustellen, muss man die Frage der Gleichheit betrachten.

Links bedeutet, dass der Staat sich die Aufgabe stellt, Ungleichheit zu verhindern und einen möglichst großen Grad an Gleichheit herzustellen (wobei manche eben gleicher sind, als andere, wie wir aus Erfahrung wissen).

Rechts bedeutet dabei, dass man auf wenig staatliche Einflussnahmen bei der Vermögensverteilung setzt und vor allem Eigentumsrechte schützt, Ungleichheit zulässt.
Der Staat soll sich auf seine Kernkompetenz beschränken, schlank sein, für Rechtssicherheit und Schutz sorgen und sich ansonsten möglichst raus halten.

Ja, ich weiß, viele haben das in der Schule anders gelernt. Aber daher ist es an der Zeit, die Sache noch einmal zu reflektieren.
War der Nationalsozialismus mit dem vergleichbar, was die aktuelle Regierung in Argentinien ist? Ich denke Nein.
Der Staat hat sich in alles eingemischt. Unternehmen hatten kaum Freiheiten, sie führten im vorauseilendem Gehorsam das aus, was von der NS-Führung erwünscht war, weil sie ansonsten enteignet werden konnten. Es gab keinen funktionierenden Rechtsstaat, der die Eigentumsrechte schützt. Der Spitzensteuersatz lag bei 65%.

Neben Links-Rechts gibt es auch meistens noch eine weitere Dimension: Autoritär und Antiautoritär. Wir sind uns sicherlich darüber einig, dass die Nationalsozialisten Autoritär waren und um Freiheit und Eigenverantwortung nicht viel anzufangen wussten.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Maikel »

Frank_Stein hat geschrieben: Freitag 10. Januar 2025, 18:24 um das Thema Links-Rechts beurteilen zu können, sollte man sich mal mind. als Grundlage diesen Wiki-Artikel ansehen
https://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_Spektrum

Weidel spricht ja implizit auch von ökonomisch links
Der "nationale Sozialismus" hat seinen Ursprung im Sozialismus.
"Als vage Vordenker und Wegbereiter national-sozialistischer Ideen im deutschen Sprachraum gelten Autoren des Kaiserreichs, die eine Gemeinwirtschaft im Rahmen der Nation anstrebten und sich vom Internationalismus des Marxismus wie der Sozialdemokratie abgrenzten."
aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Nationaler_Sozialismus

Hitler hat dann den Nationalismus überbetont und mit brutalen Mitteln durchgesetzt.

Im Übrigen bin ich der Ansicht, daß rechts/links in manchen Aspekten, z.B. vielen sozialen, als Kreis anzusehen ist, in dem ganz links an ganz rechts grenzt.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Ebiker »

Die Naziregierung war die erste welche eine Strompreisbremse und andere festgesetzte Preise einführte. wurde dann nahtlos und beim Strom unverändert von den Kommunisten in der DDR übernommen
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Tom Bombadil
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Re: Links rechts?

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Nazis waren keine Sozialisten, gleichwohl sie die Wirtschaft mit sozialistischen Methoden regulierten, wie zB. mit Verstaatlichungen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, dem "Reichskommissar für die Preisbildung" und dem Vierjahresplan mit Hauptaugenmerk auf die Aufrüstung.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Frank_Stein »

Maikel hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2025, 09:43 Der "nationale Sozialismus" hat seinen Ursprung im Sozialismus.
"Als vage Vordenker und Wegbereiter national-sozialistischer Ideen im deutschen Sprachraum gelten Autoren des Kaiserreichs, die eine Gemeinwirtschaft im Rahmen der Nation anstrebten und sich vom Internationalismus des Marxismus wie der Sozialdemokratie abgrenzten."
aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Nationaler_Sozialismus

Hitler hat dann den Nationalismus überbetont und mit brutalen Mitteln durchgesetzt.

Im Übrigen bin ich der Ansicht, daß rechts/links in manchen Aspekten, z.B. vielen sozialen, als Kreis anzusehen ist, in dem ganz links an ganz rechts grenzt.
Genau das ist das Problem. Das ergibt schematisch keinen Sinn und diese Konstruktion kommt nur daher zustande, weil in der öffentlichen Diskussion selbstverständlich angenommen wird, dass der Nationalsozialismus rechts war.
Aber rechts bedeutet: Möglichst wenig staatliche Eingriffe und ein hohes Maß an Eigenverantwortung, möglichst keine Umverteilung.
Bei den Sozialisten (ob national oder global) ist aber Umverteilung und staatliche Eingriffe die DNA.

Daher sehe ich als rechtsextremistischen Modellstaat nicht Deutschland von 1933-45 sondern das aktuelle Argentinien und die beiden Modelle haben praktisch nichts gemeinsam.
Hitlers NS-Staat ist eher vergleichbar mit Stalins Sowjetunion oder Nordkorea wo es um Kollektivismus und nicht um Individualismus geht. Rassismus ist dabei kein Kriterium für die Einordnung.
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Tom Bombadil
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Re: Links rechts?

Beitrag von Tom Bombadil »

Der Nationalsozialismus war nicht rechts sondern rechtsextrem. Und "rechts" im Sinne von konservativ bedeutet nicht "möglichst wenig staatliche Eingriffe und ein hohes Maß an Eigenverantwortung, möglichst keine Umverteilung", das ist Liberalismus.

Das aktuelle Argentinien ist ein rechtsextremistischer Modellstaat und "Hitlers NS-Staat ist eher vergleichbar mit Stalins Sowjetunion oder Nordkorea"? Meine Fresse was schreibst du für einen Müll.
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sünnerklaas
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Re: Links rechts?

Beitrag von sünnerklaas »

Maikel hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2025, 09:43 Der "nationale Sozialismus" hat seinen Ursprung im Sozialismus.
Der Begriff "Sozialismus" ist nur ein Schlagwort.
Schaut man in die Weltgeschichte, dann wurden nachhaltig andauernder Wohlstand und Prosperität stets durch Außenhandel erreicht, durch überregionale, internationalen Handel und Arbeitsteilung. Auch wenn im Nachgang aus irgendwelchen politischen Gründen andere Erzählungen "galten".
Ein sehr gutes Beispiel sind dabei die Normannen/Wikinger. Es lohnt sich sehr, da einmal Haithabu bei Schleswig zu besuchen und sich in dem sehr ausgezeichneten Museum dort einmal mit den Funden im ehemaligen Stadtgebiet und v.a. aus dem alten Hafenbereich der Vorgängerstadt Schleswigs und dem mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Nachfolger als Handelsmetropole, nämlich Lübeck anzuschauen. Da bekommt man eindrucksvoll vorgeführt, worauf der frühmittelalterliche Erfolg und Wohlstand der Wikinger basierte: auf fast globalen Handel. Die durch Funde und sogar Reiseberichte nachgewiesenen Handelskontakte reichten bis in den Mittleren Osten und sogar noch bis über Bagdad hinaus.
Das Problem des Sozialismus pur im eigentlichen Sinne ist, dass der stets isotionalistisch gedacht war. Man hat geglaubt, man könne das, was man in (globaler) Arbeitsteilung machen und erzielen kann, auf einem vergleichsweise winzigen Bereich selber machen. Bräuchte die anderen alle gar nicht. Die Nazis sind da dann folgererichtig mit ihrer "Erzeugerschlacht" gescheitert. Man rutschte in den Mangel rein. Der real existierende Sozialismus scheiterte letztendlich am selben Problem, was aber erst später auffiel, da dem mit den RGW-Staaten eine deutlich größerer Einflussbereich zur Verfügung stand. Aber spätestens bei der Versorgung mit Südfrüchten, aber auch ausländischer Hochtechnologie sah man ganz alt aus. Da kam man, aus isotionalistischen Gründen nur schwer bis gar nicht ran. Und oben drein gab es sowohl beim NS, als auch beim real Existierenden Sozialismus auch noch ein sehr gravierendes und grundlegendes anderes Problem: man kam auf grund eingeschränktem bis völlig fehlendem Außenhandel kaum bis überhaupt nicht an Devisen und zum Austausch von technologischem Know-How.
Und da überall liegt der Hase im Pfeffer.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Maikel »

Frank_Stein hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2025, 11:40 Genau das ist das Problem. Das ergibt schematisch keinen Sinn und diese Konstruktion kommt nur daher zustande, weil in der öffentlichen Diskussion selbstverständlich angenommen wird, dass der Nationalsozialismus rechts war.
Aber rechts bedeutet: Möglichst wenig staatliche Eingriffe und ein hohes Maß an Eigenverantwortung, möglichst keine Umverteilung.
Bei den Sozialisten (ob national oder global) ist aber Umverteilung und staatliche Eingriffe die DNA.
Ich nehme an, dir wird es ähnlich wie mir gehen: Für uns "Nachkriegskinder" ist der Begriff "rechtsextrem" mit den Nazis verknüpft. Deshalb ist es für uns schwierig, neutral darüber zu diskutieren, was "rechte" Politik wäre, auch in wirtschaftlicher Hinsicht.

Dein Kompaß scheint an den klassischen gemäßigten Parteien ausgerichtet zu sein, da steht/stand die SPD für mehr, die CDU für weniger staatliche Eingriffe.
Ich habe aber Zweifel, ob es sinnvoll ist, diesen Kompaß so anzuwenden, daß immer weiter rechts immer weniger staatliche Eingriffe bedeutet.
Für möglichst wenig staatliche Eingriffe stehen die Liberalen, die irgendwie nicht in das klassische Rechts-Links-Schema passen.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Michael_B »

https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... ks,UZSQFB5



"BR24: Kann man dann überhaupt sagen, die Nazis seien rechts oder links gewesen?

Lang: Ja, das kann man. Die Grundlage der nationalsozialistischen Weltanschauung ist die Ungleichwertigkeit der Menschen, die schließlich zum Rassenwahn des NS-Regimes geführt hat. Das ist das genaue Gegenteil des linken Gleichheitsideals."
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Re: Links rechts?

Beitrag von Ebiker »

Michael_B hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2025, 19:08 https://www.br.de/nachrichten/deutschla ... ks,UZSQFB5



"BR24: Kann man dann überhaupt sagen, die Nazis seien rechts oder links gewesen?

Lang: Ja, das kann man. Die Grundlage der nationalsozialistischen Weltanschauung ist die Ungleichwertigkeit der Menschen, die schließlich zum Rassenwahn des NS-Regimes geführt hat. Das ist das genaue Gegenteil des linken Gleichheitsideals."
dem linken Gleichheitsideal sind erschreckend viele Menschen zum Opfer gefallen
Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Michael_B »

Stimmt. Und jetzt?
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Re: Links rechts?

Beitrag von deggial »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2025, 11:34 Die Nazis waren keine Sozialisten, gleichwohl sie die Wirtschaft mit sozialistischen Methoden regulierten, wie zB. mit Verstaatlichungen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, dem "Reichskommissar für die Preisbildung" und dem Vierjahresplan mit Hauptaugenmerk auf die Aufrüstung.
Dein Argument dafür, dass die Nazis Sozialisten waren, ist ziemlich stark. Warum sollen sie dann doch keine gewesen sein?
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Tom Bombadil
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Re: Links rechts?

Beitrag von Tom Bombadil »

deggial hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2025, 21:05Warum sollen sie dann doch keine gewesen sein?
Das kannst du überall nachlesen. Manchmal komme ich mir vor, als wäre ich hier der Nachhilfelehrer für alle User. Macht euch halt mal selber schlau, nutzt google, LLM, Bücher. Lesen, lesen, lesen, das bildet, dann muss man auch nicht so viele Fragen stellen.
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Ammianus
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Re: Links rechts?

Beitrag von Ammianus »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2025, 21:11 Das kannst du überall nachlesen. Manchmal komme ich mir vor, als wäre ich hier der Nachhilfelehrer für alle User. Macht euch halt mal selber schlau, nutzt google, LLM, Bücher. Lesen, lesen, lesen, das bildet, dann muss man auch nicht so viele Fragen stellen.
Man braucht sich einfach bloss mal ein Buch Weltgeschichte aus der Nazi-Zeit besorgen. Ein Schulgeschichtsbuch tut das auch. Dort findet man, und es ist weniger anstrengend zu lesen als z.B. "Mein Kampf", die gesamte Nazi-Weltsicht, ihre völkische Ideologie, das was für sie die Grundlage allen Denkens war. Und da ist nichts links
Nur als Beispiel: Sie behaupten, die Ägyptische und auch die Mesopotamische Kultur wären dadurch entstanden, das kleine Gruppen von Ariern dort zugewandert wären und die Herrschaft übernommen hätten, da nur die arische Rasse zu wirklicher Kultur in der Lage wäre. Die gesamte Menschheitsgeschichte ist danach ein Kampf der Rassen und die höchste ist die der Arier. Und wenn diese von den Juden besiegt werden geht die Menschheit unter. Letzteres z.B. wird in Hitlers Buch behauptet.
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Frank_Stein
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Re: Links rechts?

Beitrag von Frank_Stein »

Maikel hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2025, 18:15 Ich nehme an, dir wird es ähnlich wie mir gehen: Für uns "Nachkriegskinder" ist der Begriff "rechtsextrem" mit den Nazis verknüpft. Deshalb ist es für uns schwierig, neutral darüber zu diskutieren, was "rechte" Politik wäre, auch in wirtschaftlicher Hinsicht.

Dein Kompaß scheint an den klassischen gemäßigten Parteien ausgerichtet zu sein, da steht/stand die SPD für mehr, die CDU für weniger staatliche Eingriffe.
Ich habe aber Zweifel, ob es sinnvoll ist, diesen Kompaß so anzuwenden, daß immer weiter rechts immer weniger staatliche Eingriffe bedeutet.
Für möglichst wenig staatliche Eingriffe stehen die Liberalen, die irgendwie nicht in das klassische Rechts-Links-Schema passen.
Wenn Rechts für Ungleichheit steht und links für Gleichheit dann kann man natürlich zwischen politisch rechts und ökonomisch rechts unterscheiden.
Ökonomisch rechts bedeutet, dass man Einkommens- und Vermögensungleichheit nicht versucht, zu beschränken. Man gibt den Individuen ein Maximum an Freiheit und Kollektivismus wird ebenso verachtet, wie Umverteilung im großen Stil.
Politisch rechts bedeutet dann, dass man zwischen den Menschen Unterscheidungen macht.

Wenn also in der Presse steht, dass Argentinien eine extrem rechte Regierung hat, dann bezieht sich das auf ökonomisch rechts.

A.H. war ökonomisch nicht rechts.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Samstag 11. Januar 2025, 23:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Frank_Stein »

sünnerklaas hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2025, 12:24
Das Problem des Sozialismus pur im eigentlichen Sinne ist, dass der stets isotionalistisch gedacht war. Man hat geglaubt, man könne das, was man in (globaler) Arbeitsteilung machen und erzielen kann, auf einem vergleichsweise winzigen Bereich selber machen. Bräuchte die anderen alle gar nicht.
man muss dazu fairerweise sagen, dass man eben keine Devisen hatte, um Vorprodukte zu kaufen und man selbst sanktioniert wurde, dass man nichts verkaufen konnte, um an Devisen zu kommen. Auch die Produktionsmittel (Computer und Chips waren sanktioniert, so dass man gezwungen war, das Rad neu zu erfinden ... aber der Rückstand war nie aufzuholen) wurden sanktioniert.

China ist ja ein interessantes Beispiel.
Auf der Skala Rechts-Links in ökonomischer Hinsicht ist es so, dass es hier gigantische Vermögensunterschiede gibt, aber der Staat trotzdem kaum Freiheiten lässt bzw. alles versucht zu kontrollieren. China ist also ja nach Bereich mal als links und mal als rechts einzuordnen.
Der Erfolg Chinas kommt wohl genau daher, dass man ökonomische Ungleichheit erst einmal zugelassen hat, um so das Land zu entwickeln und vor allem wurde sehr viel in die Bildung investiert.
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Re: Links rechts?

Beitrag von deggial »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2025, 21:11 Das kannst du überall nachlesen.
Wow, ist das billig... :D

Hast du hier schon unterschrieben?
https://www.openpetition.de/petition/ar ... -aufnehmen
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Tom Bombadil
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Re: Links rechts?

Beitrag von Tom Bombadil »

Nein, aber hier, betrifft linke und rechte Antisemiten: https://www.change.org/p/gegen-antisemi ... ochschulen
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Re: Links rechts?

Beitrag von sünnerklaas »

Frank_Stein hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2025, 23:25 man muss dazu fairerweise sagen, dass man eben keine Devisen hatte, um Vorprodukte zu kaufen und man selbst sanktioniert wurde, dass man nichts verkaufen konnte, um an Devisen zu kommen. Auch die Produktionsmittel (Computer und Chips waren sanktioniert, so dass man gezwungen war, das Rad neu zu erfinden ... aber der Rückstand war nie aufzuholen) wurden sanktioniert.
Heute weiß man, dass das ganze auch sehr viel mit der russischen Unfähigkeit zu tun hatte, hochwertige, am Weltmarkt verkaufbare Produkte für den nicht-militärischen Bereich zu entwickeln und zu globalen Kassenschlagern zu machen.


China ist ja ein interessantes Beispiel.
Auf der Skala Rechts-Links in ökonomischer Hinsicht ist es so, dass es hier gigantische Vermögensunterschiede gibt, aber der Staat trotzdem kaum Freiheiten lässt bzw. alles versucht zu kontrollieren. China ist also ja nach Bereich mal als links und mal als rechts einzuordnen.
Der Erfolg Chinas kommt wohl genau daher, dass man ökonomische Ungleichheit erst einmal zugelassen hat, um so das Land zu entwickeln und vor allem wurde sehr viel in die Bildung investiert.
In China hat man unter Deng Xiao Ping festgestellt, dass der isotionalistische Kurs der falsche Weg ist und daraus die für China richtigen Rückschlüsse gezogen.Infolgedessen ist es der KP gelungen, in China für einen Wohstand zu sorgen, den es in der über 2000 Jahre alten Geschichte dort nie gegeben hat.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Frank_Stein »

sünnerklaas hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 00:13 Heute weiß man, dass das ganze auch sehr viel mit der russischen Unfähigkeit zu tun hatte, hochwertige, am Weltmarkt verkaufbare Produkte für den nicht-militärischen Bereich zu entwickeln und zu globalen Kassenschlagern zu machen.





In China hat man unter Deng Xiao Ping festgestellt, dass der isotionalistische Kurs der falsche Weg ist und daraus die für China richtigen Rückschlüsse gezogen.Infolgedessen ist es der KP gelungen, in China für einen Wohstand zu sorgen, den es in der über 2000 Jahre alten Geschichte dort nie gegeben hat.
Das war dann aber erst nach dem Ende des kalten Krieges, als man die Sonderwirtschaftszonen für westliche Investoren geöffnet hatte und diese dort auch investieren durften. Zu Zeiten des eisernen Vorhangs gab es diese Öffnung nicht und zwar in beide Richtungen nicht. Das sollte man bedenken.
Bedenke, dass man in Westeuropa auch kein Interesse hatte, dass der Ostblock wirtschaftlich erfolgreich ist. Daher wurden alle Handelsbeziehungen von beiden Seiten erschwert. Diese Methode war erfolgreich und nun wendet man sie erneut an, um Russland zu schwächen, was auch schon einige Erfolge zeigt, wäre da nicht China, wären diese Erfolge deutlicher.
Aber wir entfernen uns vom Thema.

Was ist eigentlich nach Meinung vieler, die die Nationalsozialisten als rechts bezeichnen, mit Putin, Stalin, Kim, Venezuela oder dem Iran?
Sind die jeweils links oder rechts?


Aber anders:
was wird denn gerne als Unterscheidung gegenübergestellt

ökonomisch:
die ökonomische Betrachtung geht in diese Richtig:
ökonomisch gleich vs ökonomisch ungleich (Gini-Koeefizient)
Umverteilung vs. wenig Umverteilung (Eigentumsrechte)
Planwirtschaft vs. Privatwirtschaft
Hohe Staatsquote vs. niedrige Staatsquote ( Eigenverantwortung )
Kollektivismus vs individuelle Freiheit

politisch:
progressiv (starke Veränderung) vs. reaktionär (traditionell)
Internationalismus vs. Nationalismus

Das sind oft die gängigsten Dinge, mit denen man eine Unterscheidung vornimmt.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Sonntag 12. Januar 2025, 00:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Misterfritz »

Frank_Stein hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 00:22 Was ist eigentlich nach Meinung vieler, die die Nationalsozialisten als rechts bezeichnen, mit Putin, Stalin, Kim, Venezuela oder dem Iran?
Sind die jeweils links oder rechts?
Rechts - oder kennst Du linke Diktatoren, die alles für den Wohlstand ihres Volkes tun, denen (incl. Familie und Freunden) es nicht viel besser als es ihrem Volk geht? Mir fällt da echt niemand zu ein. Was daran liegen könnte, dass Sozialismus/Kommunismus in der Theorie nett klingen, in Realita aber nie funktionieren können.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Links rechts?

Beitrag von Michael_B »

deggial hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2025, 23:42 Wow, ist das billig... :D

Hast du hier schon unterschrieben?
https://www.openpetition.de/petition/ar ... -aufnehmen
Nochmals: Sehen die Nazis alle Menschen als gleich an, ja oder nein? Den Rest kannst du dir selbst zusammenreimen bzw. oben nachlesen.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Frank_Stein »

Michael_B hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 00:41 Nochmals: Sehen die Nazis alle Menschen als gleich an, ja oder nein? Den Rest kannst du dir selbst zusammenreimen bzw. oben nachlesen.
Kennst Du irgendjemanden, der das tut?
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Re: Links rechts?

Beitrag von Astrocreep2000 »

Umdeutung hin oder her:

Die AfD bleibt eine rechtsextreme, unseren demokratischen Rechtsstaat und die soziale Marktwirtschaft verachtende Partei.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Maikel »

Frank_Stein hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2025, 23:18 Wenn Rechts für Ungleichheit steht und links für Gleichheit dann kann man natürlich zwischen politisch rechts und ökonomisch rechts unterscheiden.
Ökonomisch rechts bedeutet, dass man Einkommens- und Vermögensungleichheit nicht versucht, zu beschränken. Man gibt den Individuen ein Maximum an Freiheit und Kollektivismus wird ebenso verachtet, wie Umverteilung im großen Stil.
Politisch rechts bedeutet dann, dass man zwischen den Menschen Unterscheidungen macht.

A.H. war ökonomisch nicht rechts.
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Ich gebe zu, den Artikel bei Wikipedia hatte ich anfangs nicht gelesen; du aber scheinbar auch nicht.

Denn dort ist mit mehreren Ansätzen ausgeführt, daß man nicht mit dem einfachen Rechts-Links-Schema, wie du es anzuwenden versuchst, auskommt.
.
Wenn also in der Presse steht, dass Argentinien eine extrem rechte Regierung hat, dann bezieht sich das auf ökonomisch rechts.
Milei ist (extrem) liberal, in mehrfacher Hinsicht.
Die (bekanntermaßen Grün-orientierte) Presse verwendet das einfache Rechts-Links-Schema auch, um ihn in die rechte Ecke stellen zu können.
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
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Re: Links rechts?

Beitrag von tarkomed »

Ebiker hat geschrieben: Samstag 11. Januar 2025, 10:16 Die Naziregierung war die erste welche eine Strompreisbremse und andere festgesetzte Preise einführte. wurde dann nahtlos und beim Strom unverändert von den Kommunisten in der DDR übernommen
Und was schließen wir daraus? Die DDR war nationalsozialistisch. :p
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Links rechts?

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 00:01 Nein, aber hier, betrifft linke und rechte Antisemiten: https://www.change.org/p/gegen-antisemi ... ochschulen
Also geteilte Schuld ist halbe Schuld? Das funktioniert nicht.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Re: Links rechts?

Beitrag von Tom Bombadil »

Maikel hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 08:28 Milei ist (extrem) liberal, in mehrfacher Hinsicht.
Die (bekanntermaßen Grün-orientierte) Presse verwendet das einfache Rechts-Links-Schema auch, um ihn in die rechte Ecke stellen zu können.
So ist es. Es ist schon witzig, wie sehr gegen Musk, Trump und Milei geschossen wird, wie sehr diese Politiker von der deutschen Presse dämonisiert werden.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Ebiker »

tarkomed hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 09:42 Und was schließen wir daraus? Die DDR war nationalsozialistisch. :p
Zumindest wurden viele Sachen übernommen. Struktur der Kinder- und Jugenderziehung z,B. Inhalt war dann die jeweilige Ideologie. Gipfelte dann in der vormilitärischen Ausbildung an den schulen. Das ging bis zu Äußerlichkeiten wie z.B. Fackelzügen. ähnlich bei der Armee, die Unterschiede bei den Uniformen waren sehr gering, Kurz vor Ende der DDR bekam die Panzertruppe sogar schwarze Uniformen statt der sonst üblichen Felddienst. Gab noch mehr Ähnlichkeiten wie z.B. Wohnungsbau, Feriendienst.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Alexyessin »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 10:09 So ist es. Es ist schon witzig, wie sehr gegen Musk, Trump und Milei geschossen wird, wie sehr diese Politiker von der deutschen Presse dämonisiert werden.
https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 11203.html

Naja, wer das Demonstrationsrecht einschränkt darf nicht mit Lorbeeren rechnen. Soviel zum Thema Freiheit bei Milei.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Links rechts?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Das die Diskussion in diesem Strang bereits schnell o.T, geht zeigt davon sie ist unnoetig.

Was will der Strangseroeffner? Nazi Weigel's Aussage das Hitler Kommunist war rechtgertigen? Relativieren?
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Tom Bombadil
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Re: Links rechts?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ebiker hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 10:12Zumindest wurden viele Sachen übernommen.
Totalitäre Diktaturen ähneln sich stark in ihren Maßnahmen, die unabhängig von der Gesinnung existieren und genutzt werden können, die Menschen unter die Knute zu zwingen und zu indoktrinieren. Es gibt keine spezifisch faschistischen oder sozialistischen Maßnahmen, nur die Inhalte der Menschenfeindlichkeit sind anders.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Ebiker »

Alexyessin hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 10:17 https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 11203.html

Naja, wer das Demonstrationsrecht einschränkt darf nicht mit Lorbeeren rechnen. Soviel zum Thema Freiheit bei Milei.
... oder in der BRD
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Re: Links rechts?

Beitrag von Ökosystem »

Ebiker hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 10:12 Zumindest wurden viele Sachen übernommen... Gab noch mehr Ähnlichkeiten wie z.B. Wohnungsbau, Feriendienst.
Was jetzt, Wohnungsbau ist nationalsozialistisch :?:
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Re: Links rechts?

Beitrag von Ebiker »

Ökosystem hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 11:02 Was jetzt, Wohnungsbau ist nationalsozialistisch :?:
sozialen Wohnungsbau als Staatsaufgabe haben die Nazis zuerst betrieben

https://www.berliner-mieterverein.de/ma ... 20lagen.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Alexyessin »

Ebiker hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 10:52 ... oder in der BRD
Echt? Welche Demonstrationen wurden im Vorfeld nicht zugelassen, weil Sparmaßnahmen durchgesetzt werden sollten?
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Re: Links rechts?

Beitrag von Ammianus »

Ebiker hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 11:04 sozialen Wohnungsbau als Staatsaufgabe haben die Nazis zuerst betrieben

https://www.berliner-mieterverein.de/ma ... 20lagen.
Nein, das ging schon in der Weimarer Republik los und in gewisser Weise auch noch früher, als z.B. Unternehmen für ihre Beschäftigung Wohnraum schufen. Da war es dann zwar noch nicht der Staat aber eben die Bewegung dorthin.
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Re: Links rechts?

Beitrag von tarkomed »

Ebiker hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 10:12 Zumindest wurden viele Sachen übernommen. Struktur der Kinder- und Jugenderziehung z,B. Inhalt war dann die jeweilige Ideologie. Gipfelte dann in der vormilitärischen Ausbildung an den schulen. Das ging bis zu Äußerlichkeiten wie z.B. Fackelzügen. ähnlich bei der Armee, die Unterschiede bei den Uniformen waren sehr gering, Kurz vor Ende der DDR bekam die Panzertruppe sogar schwarze Uniformen statt der sonst üblichen Felddienst. Gab noch mehr Ähnlichkeiten wie z.B. Wohnungsbau, Feriendienst.
Aber du hast nur die Strompreisbremse erwähnt. ;)
Die Kinder und Jugenderziehung und der Rest, den du hier aufzählst, stehen in jedem ideologisch geprägten System im Vordergrund, um das System zu festigen.
Damit kannst du keine Gleichheit herstellen, denn das ist Kennzeichen aller autokratischen Systeme, unabhängig von der Ideologie, die dahintersteckt.
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Re: Links rechts?

Beitrag von deggial »

Michael_B hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 00:41 Nochmals: Sehen die Nazis alle Menschen als gleich an, ja oder nein?
Da Sozialisten das auch nicht tun, wohin liegt der analytische Wert dieser Frage?
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Re: Links rechts?

Beitrag von Ökosystem »

Ebiker hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 11:04 sozialen Wohnungsbau als Staatsaufgabe haben die Nazis zuerst betrieben

https://www.berliner-mieterverein.de/ma ... 20lagen.
Und das würde Wohnungsbau nationalsozialistisch machen?
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Re: Links rechts?

Beitrag von Alexyessin »

Ammianus hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 11:26 Nein, das ging schon in der Weimarer Republik los und in gewisser Weise auch noch früher, als z.B. Unternehmen für ihre Beschäftigung Wohnraum schufen. Da war es dann zwar noch nicht der Staat aber eben die Bewegung dorthin.
Zum Beispiel die Bergarbeitersiedlungen im Ruhrgebiet. Oder das im heutigen Deutschland früheste noch existierende, die Fuggerei.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Ebiker »

Alexyessin hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 12:11 Zum Beispiel die Bergarbeitersiedlungen im Ruhrgebiet. Oder das im heutigen Deutschland früheste noch existierende, die Fuggerei.
waren die staatlich intiiert ?

eine gute Analyse über die Äußerungen von Frau Weidel

https://www.focus.de/politik/deutschla ... 3095.html
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Re: Links rechts?

Beitrag von tarkomed »

deggial hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 11:38 Da Sozialisten das auch nicht tun, wohin liegt der analytische Wert dieser Frage?
Die Sozialisten teilten und klassifizierten die Menschen nicht in Rassen. Ist das Unterschied genug?
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Re: Links rechts?

Beitrag von Alexyessin »

Ebiker hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 12:20 waren die staatlich intiiert ?
Du hast sicherlich verfolgt, auf welchen Beitrag ich geantwortet habe. Danke. :)
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Re: Links rechts?

Beitrag von sünnerklaas »

Ebiker hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 12:20 waren die staatlich intiiert ?
Staatlich geförderte Sozialpolitik, dazu gehört auch Wohnnungsbaupolitik, ist sehr viel älter. Um nämlich Verelendung zu vermeiden. Wohin Verelendung in letzter Konsequenz politisch führt, hat die Französische Revolution gezeigt. Oder, um ein deutsches Beispiel zu nennen: die Cholera-Epidemie von 1892 in Hamburg, die Typhus-Epidemie in Detmold Anfang des 20. Jahrhunderts und die großen Probleme mit Tuberkulose-Ausbrüchen, die bis weit ins 20. Jahrhundert reichten. Sowas ist allen, auch dem Staat, sehr teuer zu stehen gekommen. Und daraus erwuchs schon im 19. Jahrhundert die Einsicht, dass es um ein Vielfaches weniger Geld kostet, guten, gesunden Wohnraum - auch mit Steuermitteln - zu fördern, als alles beim Alten zu lassen.
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Re: Links rechts?

Beitrag von sünnerklaas »

Alexyessin hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 12:11 Zum Beispiel die Bergarbeitersiedlungen im Ruhrgebiet. Oder das im heutigen Deutschland früheste noch existierende, die Fuggerei.
Unter Libertären gilt das als "Verrat", selbst Bismarck ist dort ein "Verräter" und wird gerne mal als "Sozialist" tituliert, weil er mit den Sozialversicherunge einen Dammbruch ausgelöst und die "Leistungsträger" "bestohlen" hätte. Man bewegt sich in libertären Kreisen gerne mal auf allerhöchstem Gaga-Niveau. Und natürlich suhlt man sich immer in der Opferrolle.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Ebiker »

tarkomed hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 12:21 Die Sozialisten teilten und klassifizierten die Menschen nicht in Rassen. Ist das Unterschied genug?
Natürlich taten sie das

https://www.grin.com/document/119840?s ... cKDkLx_L9

https://www.hsozkult.de/publicationrev ... reb-20263

Doch trotz des erklärten Anti-Rassismus und der Anti-Eugenik unter Stalin, nahm Sowjetrussland Teil an der Standardisierung jener Disziplinen in Wissenschaft, Medizin und auch im Alltag. Es wurden ebenfalls eugenische Eheverbote, Eheberatungsstellen eingerichtet und selbst noch 1936 die eugenische Abtreibung eingeführt, nachdem die „freie“ Schwangerschaftsunterbrechung verboten worden war. Zeitglich entwickelte Stalin seine eigene Form von Biopolitik und Rassismus, indem ganze Völker stigmatisiert, deportiert und zum Teil ermordet wurden. Auch die neo-koloniale Sichtwiese auf die nicht-russischen und indigenen Völker sowie die Hervorhebung des Europäisch-Russischen im Spätstalinismus und der Nachkriegszeit transportierten die eurozentrischen Paradigmen des „weißen Europäers“.
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Re: Links rechts?

Beitrag von HuhlHeyr »

Guten Tag allerseits,

wie ich finde, fehlt in dieser Diskussion ein wichtiger Aspekt bei der Beurteilung, ob die Nazis nun rechts oder links seien. Wenn man die Nationalsozialisten einordnen möchte, müssen diese mit anderen Regierungen und Parteien aus dieser Zeit verglichen werden. Ja, der NS führte staatliche Regulierungen ein. Deutschland befand sich allerdings in einer Ausnahmesituation nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg und nach der Machtergreifung des NS in einem Vorkriegszustand.
Ähnliche Maßnahmen wurden jedoch auch von anderen Staaten eingeführt, die wir heute weder als sozialistisch noch als kommunistisch in Erinnerung haben.

Großbritannien:

- Die UK führte in den 1930ern protektionistische Maßnahmen wie Zölle und Importkontrollen ein, um die heimische Wirtschaft zu schützen.
- Die Kriegswirtschaft erforderte viele Preis- und Lohnkontrollen, Rationierungen und die staatliche Steuerung der Industrieproduktion.
- Die Gesundheitsversorgung, Energieversorgung, Eisenbahnen und Kohlebergwerke wurden kurz nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlicht.
- Auch einige Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Preisregulierungen und zentralisierte Wirtschaftssteuerung.

Kanada:

- Auch in Kanada wurden in den 1930ern Sozialprogramme, Arbeitszeitbegrenzungen und andere Regulierungen eingeführt, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Diese wurden auch einige Zeit nach dem Krieg beibehalten.
- Ebenso gab es Preis-, Lohn- und Produktionskontrollen während des Krieges sowie Rationierungen.

USA

-Agricultural Adjustment Act (1933): Regulierung der Landwirtschaft durch staatliche Eingriffe, um Überproduktion zu vermeiden und Preise zu stabilisieren.

- Fair Labor Standards Act (1938): Einführung von Mindestlohn, Überstundenregelungen und maximalen Arbeitszeiten.

- National Recovery Administration (1933): Dieses Programm sorgte für staatliche Eingriffe, um Preise, Löhne und vor allem Produktionsmengen verschiedener Industrien zu regeln.

- New Deal: Bestand aus einer Reihe von Programmen und Reformen mit umfassenden staatlichen Eingriffen, unter anderem um die soziale Ungleichheit zu verringern.
  • Civilian Conservation Corps (CCC, 1933) und Works Progress Administration (WPA, 1935): Im Wesentlichen Arbeitsprogramme zur Beschäftigung von Arbeitern in öffentlichen Bauprojekten wie Straßen, Schulen, Flughäfen, Aufforstungen, Bau von Straßen und Brücken usw.
  • Rural Electrification Administration“ (REA), die Strompreise regulierte und erschwinglich machte.
  • Einführung höherer Steuersätze für Spitzenverdiener (Einkommensteuer von 63 %!)
  • Und viele weitere. Zum New Deal könnte man einiges aufzählen, was weniger liberal oder libertär klingt.
Auch Australien, Frankreich und skandinavische Länder führten ähnliche Regulierungen und Kontrollen ein.

Wie man sieht, findet man hier kaum noch Unterschiede zu den Maßnahmen der Nationalsozialisten. Viele der eingeführten Maßnahmen unter dem NS in Deutschland, aber auch in anderen westlichen Staaten, waren bedingt durch die Nachkriegszeit (besonders in Deutschland), die Hyperinflation in Deutschland in den 1920ern, aber auch die große Depression, die mit dem New Yorker Börsencrash 1929 begann und weltweit große Auswirkungen hatte.

Daher würde ich nicht sagen, dass der NS links oder gar kommunistisch war. Die Wirtschaftspolitik war nicht auf Verstaatlichung ausgerichtet, solange man Hitler nicht in die Quere kam oder Jude war. Wie in nahezu allen Staaten wurden Unternehmen in die Kriegswirtschaft integriert, blieben formal aber autonom. In einigen Fällen wurden sogar staatliche Betriebe in private Hände überführt, um Effizienz zu steigern und Kapital zu mobilisieren. Relativ gesehen waren die Nationalsozialisten also klar antikommunistisch und auch nicht besonders sozialistisch. Die Deutsche Bank, Dresdner Bank sowie Commerzbank wurden unter den Nazis sogar reprivatisiert (auch wenn die Kontrolle des Regimes weiterhin groß war).

Für Frau Weidel müssten also nahezu alle westlichen Staaten kommunistisch und links gewesen sein. Also entweder versteht sie von solchen Dingen nichts, oder sie versucht, das scheinbar ultimative Böse (Hitler) mit dem Kommunismus (und damit auch den Linken) zu verbinden, um daraus politisch Kapital zu schlagen. Tatsächlich befürchte ich Ersteres.
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Tom Bombadil
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Re: Links rechts?

Beitrag von Tom Bombadil »

Sozialisten teilen die Menschen in Klassen auf und wollen "die Reichen" töten, aber zumindest ins Arbeitslager stecken.
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Re: Links rechts?

Beitrag von Segler »

Frank_Stein hat geschrieben: Freitag 10. Januar 2025, 18:24 um das Thema Links-Rechts beurteilen zu können, sollte man sich mal mind. als Grundlage diesen Wiki-Artikel ansehen
https://de.wikipedia.org/wiki/Politisches_Spektrum
Ich kann mit dem links-rechts Schema wenig anfangen. Mein Koordinatensysetm ist eher liberal - autoritär

Je weiter ich nach links oder rechts gucke, je autoritärer (und im Grunde ähnlicher) die Positionen
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