Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

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Misterfritz
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Misterfritz »

Billie Holiday hat geschrieben: Donnerstag 3. August 2023, 23:33 Dann sagt man, dass pink gerade nicht zur Verfügung steht. Kinder sind in der Regel nicht schwachsinnig.
Ich hatte diese Aussage von Dir in Erinnerung:
Billie Holiday hat geschrieben: Dienstag 1. August 2023, 15:36
Mit Grausen denke ich an rosa Glitzerkleider, die die einzige Kleiderwahl waren und mit Gebrüll und Bissen in den Teppich verteidigt wurden.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Billie Holiday
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Billie Holiday »

Misterfritz hat geschrieben: Donnerstag 3. August 2023, 23:54 Ich hatte diese Aussage von Dir in Erinnerung:
Ja, aber damit sollte man umgehen können. War ja auch kein Dauerzustand. :D
Jedenfalls sind nicht immer die Eltern schuld, wenn das Kind wie eine Barbie rumläuft.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Micro Magnetics »

Kohlhaas hat geschrieben: Donnerstag 3. August 2023, 18:01 Was spricht denn dagegen, "Studierende" anstatt "Studenten" zu schreiben? Der Unterschied liegt in genau ZWEI Buchstaben!
"Zu Fuß gehende" und anderer Blödsinn inbegriffen. Doppelpunkt inbegriffen. Binnen-I inbegriffen. Sternchen inbegriffen. Ohne Anspruch auf Vollsträndigkeit. Und wie wichtig den Vertretern diese ZWEI Buchstaben sein können, sieht man weiter unten.
Amun Ra hat geschrieben: Donnerstag 3. August 2023, 16:52 Ändert aber nichts daran, dass es für manche ganz reale Konsequenzen haben kann, sich nicht daran zu halten. So gibt es in Deutschland bereits ein paar Universitäten, die bei Prüfungen Punktabzüge vergeben, wenn nicht korrekt gegendert wird. Diverse öffentliche Ämter schreiben ihren öffentlichen Angestellten und Beamten vor, wie sie korrekt zu gendern haben und behalten sich selbstverständlich vor, dies bei Nichtbeachtung entsprechend zu ahnden.
Punktabzug kann bedeuten, dass jemand, der bereits am Limit war, endgültig durchfällt, weil der Punktabzug die Note mangelhaft nach sich zieht, was normalerweise gerade noch eine vier gewesen wäre.

Das ist alles andere als unbedeutend. Wegen korrekter Schreibweise nach dem Duden durchgefallen im Studiengang.
Oh, Gott, schrecklicher Gender-Frevel!
Für diese Leute schon, bei solchen Folgen.
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Billie Holiday
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Billie Holiday »

Man ist nur während des Vorgangs des Studierens ein Studierender.
Nachts im Club oder beim Verkauf von Burgern ist man kein Studierender.

Zu Fuß Gehende - na, dann viel Spaß beim krampfhaften Wörtersuchen. :D

Wer beim Schüler, Lehrer oder Kunden nur Männer vor sich sieht, hat eventuell eigene Probleme, die zuerst abgeklärt werden sollten, bevor man eine Gesellschaft in sprachliche Sippenhaft nehmen will.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von tarkomed »

Micro Magnetics hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 08:00 "Zu Fuß gehende" und anderer Blödsinn inbegriffen. Doppelpunkt inbegriffen. Binnen-I inbegriffen. Sternchen inbegriffen. Ohne Anspruch auf Vollsträndigkeit. Und wie wichtig den Vertretern diese ZWEI Buchstaben sein können, sieht man weiter unten.
Mir hilft das immerhin bei der Auswahl der Medien, die ich konsumiere, schon nach den ersten Sätzen zu erkennen, wer dahintersteckt. ;)
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 08:58Nachts im Club oder beim Verkauf von Burgern ist man kein Studierender.
Dann ist man Clubbender oder Verkaufender :D
Zu Fuß Gehende - na, dann viel Spaß beim krampfhaften Wörtersuchen. :D
Das dämlichste Wort in dem Zusammenhang war "Einwohnende" von der Aachener OB in ihrer Rede zur Karlspreisverleihung an Selensky, das war zum Fremdschämen und zeigt sehr schön den Irrsinn unserer eingebildete Probleme auf: da kämpft ein Volk um sein Überleben, hier wird gegendert :dead:
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Tom Bombadil »

Micro Magnetics hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 08:00 Doppelpunkt inbegriffen. Binnen-I inbegriffen. Sternchen inbegriffen.
Es gibt gut funktionierende Browserextensions, die zumindest im Netz den Müll zuverlässig rausfiltern können!
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Micro Magnetics »

tarkomed hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 09:29 Mir hilft das immerhin bei der Auswahl der Medien, die ich konsumiere, schon nach den ersten Sätzen zu erkennen, wer dahintersteckt. ;)
Führt bei mir zum Abbruch des Lesens.
Tom Bombadil hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 10:17 Es gibt gut funktionierende Browserextensions, die zumindest im Netz den Müll zuverlässig rausfiltern können!
Aktien von den Entwicklern kauf' ich blind am Telefon. Wird großen Erfolg haben.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Dark Angel »

Kohlhaas hat geschrieben: Donnerstag 3. August 2023, 18:01 Was spricht denn dagegen, "Studierende" anstatt "Studenten" zu schreiben? Der Unterschied liegt in genau ZWEI Buchstaben!
Die Grammatikregeln der deutschen Sprache sprechen dagegen. "Studierend" bzw Studierender ist Partizip 1 oder Partizip Präsens und das wiederum steht für die Verlaufsform, für das was gerade, in diesem Augenblick getan wird.
Ein "Studierender" ist jemand, der gerade, in diesem Augenblick im Hörsaal sitzt und eine Vorlesung hört. Wenn dieser Jemand den Hörsaal verlässt, ist er kein Studierender mehr, sondern ein "den Hörsaal verlassender". Ein Student hingegen ist jemand, der ein Studium/eine akademische Ausbildung absolviert, der kann gerade im Hörsaal sitzen und eine Vorlesung hören oder auch in der Caffeteria und gerade einen Kaffee trinken.
Der Unterschied ist mehr als zwei Buchstaben. Er ist gewaltig, weil "Student" und "Studierender" völlig unterschiedliche Bedeutung haben. Lernt man eigentlich schon in der Schule ..., sollte man zumindest lernen
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Dark Angel hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 10:56 Die Grammatikregeln der deutschen Sprache sprechen dagegen. "Studierend" bzw Studierender ist Partizip 1 oder Partizip Präsens und das wiederum steht für die Verlaufsform, für das was gerade, in diesem Augenblick getan wird.
Ein "Studierender" ist jemand, der gerade, in diesem Augenblick im Hörsaal sitzt und eine Vorlesung hört. Wenn dieser Jemand den Hörsaal verlässt, ist er kein Studierender mehr, sondern ein "den Hörsaal verlassender". Ein Student hingegen ist jemand, der ein Studium/eine akademische Ausbildung absolviert, der kann gerade im Hörsaal sitzen und eine Vorlesung hören oder auch in der Caffeteria und gerade einen Kaffee trinken.
Der Unterschied ist mehr als zwei Buchstaben. Er ist gewaltig, weil "Student" und "Studierender" völlig unterschiedliche Bedeutung haben. Lernt man eigentlich schon in der Schule ..., sollte man zumindest lernen
Bravo. Gut erklaert.
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Billie Holiday
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Billie Holiday »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 11:49 Bravo. Gut erklaert.
Überzeugt aber nicht jeden.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Dark Angel »

Kohlhaas hat geschrieben: Donnerstag 3. August 2023, 18:01 Es ist einfach eine Lüge, dass hier irgendwas "top down" verordnet würde und dass davon der Bestand der Bundesrepublik Deutschland abhängen würde. Das ist so lächerlich, dass ich schon gar nicht mehr lachen kann. Es ist völlig absurd, dass dieses "Problem" irgendwie in die Mitte des politischen Diskurses in Deutschland gerückt wird. Das ist absolut abseitig. Kein Schwein interessiert sich für diesen Mist. Wieso zerrt Ihr das ständig aus dem Keller? Wir haben ganz andere Probleme. Aber Parteien wie die AfD beißen sich natürlich genau an diesem "Problem" fest und kriegen Zustimmung von Leuten, die nichtmal erklären können, warum dieses Problem eigentlich ein Problem sein soll.
Wenn das gar kein Problem darstellt, völlig absurd und eine Lüge ist, dass "Gendersprech" in Deutschland top down verordnet werden soll, warum beschäftigt sich dann der Deutsche Rechtschteibrat mit dem - nicht vorhandenen - Problem?
Ist es nicht im Gegenteil so, dass diese Art zu sprechen tatsächlich "von oben" verordnet werden soll?
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Misterfritz »

Dark Angel hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 12:23Deutsche Rechtschteibrat
Das ist aber gar keine Regierungsorganisation - und das, was die beschliesssen, betrifft ja nicht nur Deutschland, sondern z.B. auch Österreich.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Dark Angel »

Misterfritz hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 12:35 Das ist aber gar keine Regierungsorganisation - und das, was die beschliesssen, betrifft ja nicht nur Deutschland, sondern z.B. auch Österreich.
Der deutsche Rechtschreibrat ist zwar keine Regierungsorganisation, aber wenn der "seinen Segen" zu der genderschwachsinnigen Sprachvergewaltigung gibt, dann wird das gnadenlos top down durchgedrückt, dann wird das Teil des Lehrplans/Lehrstoffs.
Die Genderideologen (die mittlerweile über 200 Professorenstellen haben, mehr als bestimmte MINT-Fächer) interessiert die Mehrheitsmeinung nicht, die interessiert demoktatische Willensbildung nicht, die wollen ihre Ideologie durchsetzen - um jeden Preis, komme was da wolle ...
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 12:00 Überzeugt aber nicht jeden.
Leider nicht. Ist auch, bei gerade mal, 4 Deutschstunden pro Woche, kein Wunder.
Wenn ich so zurück denke - hatten wir mind. 8 Stunden Deutsch in der Woche - also zweimal ne Doppelstunde ...
Grammatik wurde gebimmst, bis die Birne qualmte.
Schon meine Tochter guckt mich an wie "Trieselschiepchen", wenn ich der was von Partizipien, Adverbien oder Adverbialbestimmungen erzähle und für meine Enkel ist das, als käme ich von nem anderen Stern ...
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Umetarek »

Billie Holiday hat geschrieben: Donnerstag 3. August 2023, 20:16 Ich meinte eher, ob du rosa Sachen gekauft hättest, wenn ein Kind nichts anderes tragen will.

Leider werden ja immer Eltern und Großeltern in Haftung genommen, wenn ein Mädchen rosa trägt. (Wenn Jungs blau tragen, ist das übrigens ok.). Aber bevor man die Eltern verurteilt, muß man die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass sie dem Mädchen nur eine Freude machen wollten und lieber andere Farben gekauft hätten.
Manchmal leiden die Eltern nicht unter Geschmacksverirrung, sondern haben ihrem Kind seinen eigenen Geschmack gelassen. So meiner Älteren, die lange einen geflochtenen und einen offenen Zopf trug, weil sie das hübsch fand.
Naja sagen wir so, Markenklamotten gabs bei mir nicht und hätte es auch bei Interesse meiner Kinder daran nicht gegeben, außer gebraucht. Sie hätten in diesem Fall ihr Taschengeld anlegen müssen. Ähnlich sieht es mit rosa aus, gebraucht bin ich für vieles zu haben, der Rest...
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Sungawakan »

Billie Holiday hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 12:00 Überzeugt aber nicht jeden.
Weil die Ideologie obsiegt.
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tarkomed
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von tarkomed »

Micro Magnetics hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 10:22 Führt bei mir zum Abbruch des Lesens.
Ich wüsste auch Besseres mit meiner Zeit anzufangen.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Umetarek hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 16:12 Naja sagen wir so, Markenklamotten gabs bei mir nicht und hätte es auch bei Interesse meiner Kinder daran nicht gegeben, außer gebraucht. Sie hätten in diesem Fall ihr Taschengeld anlegen müssen. Ähnlich sieht es mit rosa aus, gebraucht bin ich für vieles zu haben, der Rest...
Heute gibt es was man als peer pressure bezeichnet, auf Deutsch koennte man es mit Gruppenzwang uebersetzen (glaube ich). Wer nicht die neuesten Markenklamotten traegt oder jetzt auch fuer Girls das Barbei Rosa der wird zum Aussenseiter. Dies ist tausendfach verstaerlt duch social media. Kids wollen mit ihren fellow kids konform sein und wenn sie nicht mithalten koennen werden sie aussen vorgelassen oder gebulliet.

Es ist ein echtes Problem.

Wie es damals war bei uns als Kinder und mit unseren Kindern, ist nicht mehr relevant. Die Kids heute sind eingebunden in social media und die dadurch hervorgebrachten sozialen Zwaengen.

Wie das Eltern bewerkstelligen koennen ??? Weiss ich nicht. Scheinbar ist es einfacher einzulenken und mitzumachen. Viele junge Muetter, die ich kenne, wollen ihre Toechter das tun lassen was sie selbst nicht konnten oder durften.
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Amun Ra
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Amun Ra »

TheManFromDownUnder hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 11:40 Heute gibt es was man als peer pressure bezeichnet, auf Deutsch koennte man es mit Gruppenzwang uebersetzen (glaube ich). Wer nicht die neuesten Markenklamotten traegt oder jetzt auch fuer Girls das Barbei Rosa der wird zum Aussenseiter. Dies ist tausendfach verstaerlt duch social media. Kids wollen mit ihren fellow kids konform sein und wenn sie nicht mithalten koennen werden sie aussen vorgelassen oder gebulliet.

Es ist ein echtes Problem.

Wie es damals war bei uns als Kinder und mit unseren Kindern, ist nicht mehr relevant. Die Kids heute sind eingebunden in social media und die dadurch hervorgebrachten sozialen Zwaengen.

Wie das Eltern bewerkstelligen koennen ??? Weiss ich nicht. Scheinbar ist es einfacher einzulenken und mitzumachen. Viele junge Muetter, die ich kenne, wollen ihre Toechter das tun lassen was sie selbst nicht konnten oder durften.
Naja, so neu ist das Problem jetzt auch nicht. Das gab es schon in meiner Jugend und in der Jugend meiner Eltern. Zumal es - nach meiner Erfahrung mit meinem eigenen Nachwuchs - garnicht mal so sehr um die 'Marke' geht, sondern es mehr eine generelle Stilfrage ist. Z. B. Meine Jungs und deren Freunde würden sich in der Öffentlichkeit nichtmal für Geld mit Karohemd, Jeans und manbun sehen lassen ("I beh doch koin dreggeder Hipster!"). Und ob auf den Sneakers Vans, Adidas, Nike oder sonstwas draufsteht ist ihnen auch egal, solange sie einfach nur nicht billig aussehen. Das war aber bei uns vor 30, 40 Jahren auch nicht anders.

Auch finde ich, wird der Einfluß von social media ein Stück weit überbewertet. Das Thema ist ganz groß im Alter von 10-13 Jahren, wenn sie in das Alter kommen um sich zu orientieren. Da sollte man als Eltern auch mal ein bisserl über die Onlineaktivitäten drübergucken und ihnen vielleicht dabei helfen zu lernen die Informationen richtig einzuordnen und zu reflektieren. Danach hat sich aber die eigene Persönlichkeit und das eigene Selbstwertgefühl normalerweise soweit entwickelt, sich nicht mehr allzu übermäßig von sozialen Medien beeinflußen zu lassen. Sehe ich zumindest so an meinen Großen (16-17). Die gehen inzwischen auch nicht mehr jeden Trend mit, vor allem wenn es "scheiße aussieht", selbst wenn jener Trend auf Tiktok hoch und runter präsentiert wird. Klar, Gruppenzwang (neudenglisch auch "peer pressure" genannt) ist immer noch ein Stück weit da, aber das war früher bei uns ja auch nicht anders. in den 80ern/90ern biste als Raver oder HipHopper zwischen den Fußballern auch aufgefallen wie ein bunter Hund und vice-versa. Ist jetzt heute auch nicht anders. Nur sind halt heute diejenigen, für die das damals ganz normal war die Generation, die das bei ihren Kids von außen beobachtet.

Ist alles halb so wild, immer locker durch die Hose atmen.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Kohlhaas »

Dark Angel hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 12:23 Wenn das gar kein Problem darstellt, völlig absurd und eine Lüge ist, dass "Gendersprech" in Deutschland top down verordnet werden soll, warum beschäftigt sich dann der Deutsche Rechtschteibrat mit dem - nicht vorhandenen - Problem?
Ist es nicht im Gegenteil so, dass diese Art zu sprechen tatsächlich "von oben" verordnet werden soll?
Soweit ich weiß, gibt es in Deutschland einige Bundesländer, in denen das Gendern in öffentlichen Einrichtungen (Verwaltungen) und öffentlichem Schriftverkehr verboten worden ist. Es gibt aber kein Bundesland, in dem das Gendern verpflichtend vorgeschrieben wird. Wer setzt da also etwas "top down" durch?

https://www.rnd.de/politik/gendern-in-s ... R4FA4.html

Dein Hinweis auf Grammatikregeln ist nicht schlüssig. Es gibt keine Grammatikregel, nach der die Verwendung des Wortes "Studierende" falsch ist. Über andere Beispiele hatte ich mich nicht geäußert. Zudem beschreiben Grammatikregeln einen Ist-Zustand und nicht einen fest definierten Endzustand der Sprachentwicklung. Sprache kann sich trotz der Existenz solcher Regeln ändern und hat es immer getan.

Es bleibt dabei: Es gibt in Deutschland weder eine Genderpflicht noch ist eine genderneutrale Erziehung erkennbar oder geplant. Dieses "Problem" wird von gewissen interessierten Kreisen in geradezu lächerlicher Weise hochstilisiert. Im täglichen Leben ist davon fast nichts zu spüren. Wenn das trotzdem zu einem zentralen Thema des politischen Diskurses aufgebauscht wird, dann sagt das was über den politischen Diskurs und die "ihn Führenden" (nach grammatischen Regeln hätte ich hier kein anderes Wort wählen können :D ) aus, nicht aber über Deutschland.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Kohlhaas »

Dark Angel hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 12:54 Leider nicht. Ist auch, bei gerade mal, 4 Deutschstunden pro Woche, kein Wunder.
Wenn ich so zurück denke - hatten wir mind. 8 Stunden Deutsch in der Woche - also zweimal ne Doppelstunde ...
Dafür scheint Mathe bei Euch zu kurz gekommen zu sein. Zweimal ne Doppelstunde bedeutet doch zweimal zwei Stunden, oder? Preisfrage: Wieviel ist zwei mal zwei?
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Dark Angel »

Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 13:44 Dafür scheint Mathe bei Euch zu kurz gekommen zu sein. Zweimal ne Doppelstunde bedeutet doch zweimal zwei Stunden, oder? Preisfrage: Wieviel ist zwei mal zwei?
Verstehendes lesen ist nicht so dein Ding oder?
8 Stunden Deutsch pro Woche heißt bei 6 Tagen Unterricht pro Woche, zweimal Doppelstunde - macht - nach Adam Riese - 8 Stunden Deutsch pro Woche. Also nix mit Mathe zu kurz gekommen ...
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Dark Angel »

Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 13:37 Soweit ich weiß, gibt es in Deutschland einige Bundesländer, in denen das Gendern in öffentlichen Einrichtungen (Verwaltungen) und öffentlichem Schriftverkehr verboten worden ist. Es gibt aber kein Bundesland, in dem das Gendern verpflichtend vorgeschrieben wird. Wer setzt da also etwas "top down" durch?

https://www.rnd.de/politik/gendern-in-s ... R4FA4.html

Dein Hinweis auf Grammatikregeln ist nicht schlüssig. Es gibt keine Grammatikregel, nach der die Verwendung des Wortes "Studierende" falsch ist.
Doch diese Grammatikregel gibt es - nämlich die Regel wie Partizipien gebildet und verwendet werden.
Partizip1 oder auch Partizip Präsens wird gebildet indem an den Inifitiv der Buchstabe "d" angehängt wird.
In dieser Form drückt das Partizip 1 die Verlaufsform bzw eine Gleichzeitigkeit bzw den Moment der stattfindenden Tätigkeit aus.
Im Gegensatz dazu Partizip 2 oder Partizip Perfekt wird unter Voransetzung der Buchstabe "ge" gebildet. Mit der Verwendung des Partipip 2 wird ausgedrückt, dass die Handlung/Tätigkeit gerade beendet ist.
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 13:37 Zudem beschreiben Grammatikregeln einen Ist-Zustand und nicht einen fest definierten Endzustand der Sprachentwicklung. Sprache kann sich trotz der Existenz solcher Regeln ändern und hat es immer getan.
Falsch Grammatikregeln sind NICHT deskriptiv (beschreibend) sondern normativ. Deshalb heißen Grammatikregeln auch Regeln, weil mit ihrer Hilfe ein einheitlicher Sprachgebrauch geregelt wird.
OHNE diese einheitlichen Regeln ist eine funktionierende Kommunikation gar nicht möglich.
Die Grammatik einer Sprache umfasst das gesamte Regelsystem (Gesetzmäßigkeiten) einer Sprache.
Zur Grammatik gehören: die Phonologie (Lautlehre), die Morphologie (Wortlehre) und die Syntax (Satzbau).
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 13:37Es bleibt dabei: Es gibt in Deutschland weder eine Genderpflicht noch ist eine genderneutrale Erziehung erkennbar oder geplant. Dieses "Problem" wird von gewissen interessierten Kreisen in geradezu lächerlicher Weise hochstilisiert. Im täglichen Leben ist davon fast nichts zu spüren. Wenn das trotzdem zu einem zentralen Thema des politischen Diskurses aufgebauscht wird, dann sagt das was über den politischen Diskurs und die "ihn Führenden" (nach grammatischen Regeln hätte ich hier kein anderes Wort wählen können :D ) aus, nicht aber über Deutschland.
Jaja ist bekannt, dass du in einem Paralleluniversum lebst ...
Wenn es ein Problem wäre, welches "nur" von gewissen interessierten Kreisen in geradezu lächerlicher Weise hochstilisiert. wird, wozu brauchen wir dann die Fachrichtung Gender an Hochschulen?
Wozu werden mehr als 200 Professorenstellen für diese Fachrichtung benötigt und warum ist das so genannte Gender Mainstreaming als politische Strategie von der Bundesregierung durchgesetzt?
Wenn es ein Problem wäre, welches "nur" gewissen interessierten Kreisen in geradezu lächerlicher Weise hochstilisiert. wird, warum hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine extra Seite für Gender Maistreaming?
Kannste das mal verraten?
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Kohlhaas »

Dark Angel hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 17:12 Verstehendes lesen ist nicht so dein Ding oder?
8 Stunden Deutsch pro Woche heißt bei 6 Tagen Unterricht pro Woche, zweimal Doppelstunde - macht - nach Adam Riese - 8 Stunden Deutsch pro Woche. Also nix mit Mathe zu kurz gekommen ...
Also entweder sind Deine Mathekenntnisse noch schlechter als ich annehmen musste, oder Du überschätzt Deine eigenen Deutschkenntnisse bei weitem. Da stimmt entweder ganz entschieden etwas semantisch nicht oder die Syntax (Interpunktion) lässt erhebliche Defizite erkennen.

Ich zitiere den entscheidenden Satz nochmal:
Dark Angel hat geschrieben: Freitag 4. August 2023, 12:54Wenn ich so zurück denke - hatten wir mind. 8 Stunden Deutsch in der Woche - also zweimal ne Doppelstunde ...
Da steht nichts von sechs Unterrichtstagen. Da steht nur - und ich zitieren nochmal: "...mind. acht Stunden in der Woche - also zweimal ne Doppelstunde". Vielleicht solltest Du es mal mit verstehendem Schreiben versuchen.
Grammatik wurde gebimmst, bis die Birne qualmte.
Schon meine Tochter guckt mich an wie "Trieselschiepchen", wenn ich der was von Partizipien, Adverbien oder Adverbialbestimmungen erzähle und für meine Enkel ist das, als käme ich von nem anderen Stern ...
Da hast Du Dich wohl so auf das Erkennen von Partizipien, Adverbien und Adverbialbestimmen fixiert, dass sich Dir die Bedeutung der Semantik verschleiert hat.

P.S.: Gemäß geltenden Grammatikregeln ist das Wort "lesen" in Deinem ersten Satz ein Substantiv und muss folglich mit einem Großbuchstaben beginnen. ;)
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

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Dark Angel hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 17:52 Doch diese Grammatikregel gibt es - nämlich die Regel wie Partizipien gebildet und verwendet werden.
Partizip1 oder auch Partizip Präsens wird gebildet indem....
Sehr witzig. Du übersiehst dabei, dass in der deutschen Sprache eigentlich adjektivisch gedachte Begriffe gern verkürzend zu Substantiven umgestaltet werden. Man kann den Begriff "Studierende" nämlich auch als substantivierte Kurzform von "studierenden Menschen" werten. Daran ist dann aus grammatischer Sicht gar nichts falsch. Es sei denn natürlich, Du willst unterstellen, dass ein Mensch nur dann ein Student (oder eine Studentin) ist, wenn er (oder sie) ganz konkret der Tätigkeit des Studierens nachgeht. Was ist der Mensch denn "beruflich", wenn er nicht in der Vorlesung sitzt oder daheim über Büchern büffelt? Ein ... ja, was eigentlich? Ein Nichts?
Falsch Grammatikregeln sind NICHT deskriptiv (beschreibend) sondern normativ. Deshalb heißen Grammatikregeln auch Regeln, weil mit ihrer Hilfe ein einheitlicher Sprachgebrauch geregelt wird.
OHNE diese einheitlichen Regeln ist eine funktionierende Kommunikation gar nicht möglich.
Die Grammatik einer Sprache umfasst das gesamte Regelsystem (Gesetzmäßigkeiten) einer Sprache.
Zur Grammatik gehören: die Phonologie (Lautlehre), die Morphologie (Wortlehre) und die Syntax (Satzbau).
Auch hier hast Du wieder die allentscheidende Semantik "vergessen".

Im Übrigen ist das, was Du geschrieben hast, von vorn bis hinten Quatsch.

- Grammtikregeln waren nie "normativ". Außer vielleicht in der Schule. Sprache hat sich immer gewandelt. Deshalb haben "Standardwerke" wie der Duden solche Veränderungen auch immer nachgezeichnet und regelmäßig für "zulässig" erklärt.

- Kommunikation war zu allen Zeiten selbst zwischen Menschen möglich, die nichtmal eine gemeinsame Sprache sprechen. Wie ich gerüchteweise gehört habe, kann man übrigens sogar Fremdsprachen lernen, ohne mehr als rudimentäre Grammatikkenntnisse zu haben. Viel wichtiger ist eben die Semantik: Welches Wort bezeichnet am treffendsten welches Ding? Googel mal nach "Filterwirkung semantischer Codierung".

- Wenn Grammatik eine "Gesetzmäßigkeit" beschreiben würde, dann könnte Sprache sich nicht mehr ändern. Das ist aber nur bei toten Sprachen der Fall. Nur eine Sprache, die nicht mehr gesprochen wird, ändert sich nicht mehr.

- Phonologie beschäftigt sich "mit dem Lautsystem einer Sprache. Sie konzentriert sich weniger auf die möglichen Arten Laute zu bilden, als darauf für jede Sprache eine feste Menge von Lauten zu definieren, die bedeutungsunterscheidend (distinktiv) sind. Sie untersucht nicht Phone (Laute) wie die Phonetik, sondern Phoneme (bedeutungsunterscheidende Laute)". https://neon.niederlandistik.fu-berlin. ... sphonology
Das hat genau nichts mit Grammatik zu tun.

- Morphologie ist, philosophisch betrachtet, die Lehre von den Gestalten, Formen (besonders hinsichtlich ihrer Eigenarten, Entwicklungen, Gesetzlichkeiten). Sprachwissenschaftlich tritt sie unter den Bezeichnungen "Morphematik" oder "Morphemik" in Erscheinung. Hierbei handelt es sich um eine linguistische Teildisziplin, deren Untersuchungsobjekt das Wort als größte und das Morphem als kleinste Einheit betrachtet wird. Sie untersucht die Struktur von Wörtern, deren Aufbau und Regularitäten des Aufbaus. Das hat mit Grammatik ebenfalls überhaupt nichts zu tun.

Also pluster Dich nicht so auf.

Zurück zum Thema: Du versuchst mit ziemlich durchsichtigem "Wissen" einen grammatisch begründeten Nachweis für die Richtigkeit einer ziemlich schrägen Ideologie zu führen.

Jaja ist bekannt, dass du in einem Paralleluniversum lebst ...
Du hast behauptet, dass das Gendern "top down" vorgeschrieben werden solle. Ich habe belegt, dass es dafür keinerlei Belege gibt und dass stattdessen mancherorts das Gendern "top down" verboten wird. Wer von uns beiden lebt also in einem Paralleluniversum?
Wenn es ein Problem wäre, welches "nur" von gewissen interessierten Kreisen in geradezu lächerlicher Weise hochstilisiert. wird, wozu brauchen wir dann die Fachrichtung Gender an Hochschulen?
Wozu werden mehr als 200 Professorenstellen für diese Fachrichtung benötigt und warum ist das so genannte Gender Mainstreaming als politische Strategie von der Bundesregierung durchgesetzt?
Wenn es ein Problem wäre, welches "nur" gewissen interessierten Kreisen in geradezu lächerlicher Weise hochstilisiert. wird, warum hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine extra Seite für Gender Maistreaming?
Kannste das mal verraten?
Wir reden gerade über "Gender-Sprache", die angeblich die deutsche Grammatik vergewaltigt, und plötzlich kommst Du mit einer uferlosen Ausweitung der Thematik auf völlig andere Gebiete daher. Aber irgendwie musst Du die angeblichen Gesetzmäßigkeiten Deines Paralleluniversums ja rechtfertigen, stimmts?

Der Reihe nach:

- Wozu brauchen wir an den Unis Fachrichtungen, die sich mit Kulturen befassen, die vor Jahrtausenden untergegangen sind? Wozu brauchen wir Fachrichtungen, die das Paarungsverhalten von Ameisen untersuchen? Wieso erforschen hochbezahlte Wissenschaftler die Gründe für das Aussterben der Dinosauerier? Warum gibt es an Unis Studiengänge für Alters- und Alternswissenschaften? Oder auch: Warum erscheint Dir die wissenschaftliche Untersuchung des Paarungsverhaltens von prähistorischen Ameisenarten akzeptabel, die Untersuchung von Geschlechterverhältnissen in der heutigen Gesellschaft aber nicht?
Nebenbei: Das ist keine politische Entscheidung. In Deutschland gibt es immer noch die Freiheit der Wissenschaft.

- Gender Mainstreaming "bezeichnet die Verpflichtung, bei allen Entscheidungen die unterschiedlichen Auswirkungen auf Männer und Frauen in den Blick zu nehmen". https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gle ... nstreaming
Was ist dagegen einzuwenden? Immerhin stellen Frauen ungefähr die Hälfte der deutschen Bevölkerung. Darf es angesichts dessen gleichgültig sein, wie sich politische Entscheidungen auf Frauen auswirken? Dieses Gender Mainstreaming hat übrigens ganz erstaunliche Erkenntnisse erbracht. Zum Beispiel die folgende: Alleinerziehende Männer erleben die gleichen "Diskriminierungen" wie alleinerziehende Frauen. Oppps! Scheint ja gar nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun zu haben! Wie das nur kommt?

- Du fragst ernsthaft, warum die Bundesregierung es als ihre Aufgabe ansieht, bei ihren Entscheidungen auch die Interessen von Frauen zu berücksichtigen? Täte sie das nicht, würde Deine Frau heute noch Deine Erlaubnis brauchen, um ein Konto zu eröffnen oder sich auf einen Arbeitsplatz zu bewerben. Es geht sogar noch weiter. Würde die Politik es nicht als ihre Aufgabe ansehen, alle Menschen gleich zu behandeln und strukturelle Ungleichheit zu beseitigen, dann gäbe es heute noch Sklaven, "Neger" würden als Menschen zweiter Klasse betrachtet und aufsässige Frauen würden auf Scheiterhaufen verbrannt. Ein kurzer Blick auf die Lage im Iran hilft, um die Hintergründe zu verstehen. Da sterben Frauen, weil sie ihr Kopftuch nicht "richtig" getragen haben. Toll machen die Mullahs das! Denen ist Gender Mainstreaming völlig egal. So muss das laufen, gelle?

Ich wiederhole:

Diese ganze Sache mit dem "Gendern" und der angeblichen und durch nichts belegten Behauptung von einer gendergerechten Erziehung wurde nur von interessierten Kreise zu einem "zentralen politischen Thema" hochstilisiert, weil dahinter die Absicht von Demokratiefeinden steht, unser gesamtes gesellschaftliches System zu diskreditieren. Ich will Dir nicht unterstellen, dass Du das bewusst machst. Aber Du folgst damit demokratiefeindlichen Rattenfängern und verbreitest deren Parolen. Deutschland wird nicht wegen des "Genderns" in seiner Existenz bedroht. Auch Gender-Studiengänge und Gender Mainstreaming bedrohen nicht Deutschland. Deutschland ist bedroht durch die Rattenfänger, deren Parolen Du unkritisch wiederkäust.

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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Sungawakan »

Ein toter Studierender... Ein toter Fahrradfahrender...

Und was ist jemand der vor Gericht als Zeuge auftritt? Ein Zeugender?
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Dark Angel »

Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44 Sehr witzig. Du übersiehst dabei, dass in der deutschen Sprache eigentlich adjektivisch gedachte Begriffe gern verkürzend zu Substantiven umgestaltet werden. Man kann den Begriff "Studierende" nämlich auch als substantivierte Kurzform von "studierenden Menschen" werten.
Nein, kann man NICHT! Genau aus diesem Grund gibt es Regeln - für eine funktionierende Kommunikation ganz konkret Grammatikregeln.
Und NEIN, in der deutschen Sprache werden NICHT "adjektivisch gedachte Begriffe" verkürzend zu Substantiven umgestaltet. Außerdem ist "studierend" kein Adjektiv, sondern ein Verb!
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44Daran ist dann aus grammatischer Sicht gar nichts falsch.
Daran ist alles falsch!
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44Es sei denn natürlich, Du willst unterstellen, dass ein Mensch nur dann ein Student (oder eine Studentin) ist, wenn er (oder sie) ganz konkret der Tätigkeit des Studierens nachgeht.
Nee genau DAS unterstelle ich eben NICHT!
Ein Student ist ein Mensch, welcher sich an einer Universität/Hochschule immatrikuliert hat und eine akademische Ausbildung absolviert. Genau DAS habe ich geschrieben.
Im Gegensatz dazu ist ein "Studierender" jemand der ganz konkret in diesem Moment der Tätigkeit des Studierens nachgeht.
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44 Auch hier hast Du wieder die allentscheidende Semantik "vergessen".
Ich habe gar nichts vergessen. Und ich lasse mich von dir auch nicht für dumm verkaufen. Da musst du schon früher aufstehen.
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44Im Übrigen ist das, was Du geschrieben hast, von vorn bis hinten Quatsch.
Aber sicher doch und du hast die Weisheit mit Löffeln gefressen und bist deshalb unfehlbar. Ja nee is klar
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44- Grammtikregeln waren nie "normativ". Außer vielleicht in der Schule.
Grammatikregeln waren und sind normativ, waren sie schon immer, weil ohne Grammatikregeln ist eine funktionierende Kommunikation nicht möglich.
Genau aus diesem Grund lernt man diese Regeln in der Schule, damit man sie für eine funktionierende Kommunikation anwenden kann.
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44Sprache hat sich immer gewandelt. Deshalb haben "Standardwerke" wie der Duden solche Veränderungen auch immer nachgezeichnet und regelmäßig für "zulässig" erklärt.
Die Regeln - insbesondere in der Grammatik - haben sich bei aller Sprachentwicklung gerade NICHT geändert.
Der Duden regelt die Orthographie, NICHT die Grammatik. Und auch wenn man dieses oder jenes Wort eine andere (vereinfachte) Schreibweise zulässt, ändert das nichts an den Grammatikregeln
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44- Kommunikation war zu allen Zeiten selbst zwischen Menschen möglich, die nichtmal eine gemeinsame Sprache sprechen. Wie ich gerüchteweise gehört habe, kann man übrigens sogar Fremdsprachen lernen, ohne mehr als rudimentäre Grammatikkenntnisse zu haben.
Nein, kann man nicht! Zum Erlernen einer Fremdsprache gehört das Erlernen der jeweiligen Grammatikregeln zwingend dazu.
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44 Viel wichtiger ist eben die Semantik: Welches Wort bezeichnet am treffendsten welches Ding? Googel mal nach "Filterwirkung semantischer Codierung".
Ja, das merkt man v.a. bei den "sprachlichen Unfällen", die Frau Baerbock so von sich gibt. Die erklärt auch mal einem anderen Staat den Krieg oder nimmt eine 360°-Wende vor. Alles klar!
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44- Wenn Grammatik eine "Gesetzmäßigkeit" beschreiben würde, dann könnte Sprache sich nicht mehr ändern. Das ist aber nur bei toten Sprachen der Fall. Nur eine Sprache, die nicht mehr gesprochen wird, ändert sich nicht mehr.
Und wieder versuchst du mir einen vom Pferd zu erzählen. Selbstvertständlich kann sich Sprache auch dann wandeln, entwickeln, wenn sich die zugrunde liegenden Regeln NICHT ändern, wenn die Gesetzmäßigkeiten (Syntax) erhalten bleiben.
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44- Phonologie beschäftigt sich "mit dem Lautsystem einer Sprache. Sie konzentriert sich weniger auf die möglichen Arten Laute zu bilden, als darauf für jede Sprache eine feste Menge von Lauten zu definieren, die bedeutungsunterscheidend (distinktiv) sind. Sie untersucht nicht Phone (Laute) wie die Phonetik, sondern Phoneme (bedeutungsunterscheidende Laute)". https://neon.niederlandistik.fu-berlin. ... sphonology
Das hat genau nichts mit Grammatik zu tun.
Aua - das IST Grammatik! Die Phonologie ist TEILGEBIET der Grammatik!
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44- Morphologie ist, philosophisch betrachtet, die Lehre von den Gestalten, Formen (besonders hinsichtlich ihrer Eigenarten, Entwicklungen, Gesetzlichkeiten). Sprachwissenschaftlich tritt sie unter den Bezeichnungen "Morphematik" oder "Morphemik" in Erscheinung. Hierbei handelt es sich um eine linguistische Teildisziplin, deren Untersuchungsobjekt das Wort als größte und das Morphem als kleinste Einheit betrachtet wird. Sie untersucht die Struktur von Wörtern, deren Aufbau und Regularitäten des Aufbaus. Das hat mit Grammatik ebenfalls überhaupt nichts zu tun.
Wir sprechen von der Linguistik wird Morphologie aber nicht philosophisch betrachtet!
Wörtlich bedeutet Morphologie (aus <griech> morphe = Gestalt, Form und <griech> logos = Wort, Lehre, Vernunft) Wortlehre. Morphologie als Teildisziplin der Linguistik - und hier konkret der Grammatik - untersucht dier Struktur von Wörtern sowie die Regularien ihres Aufbaus.
Und wieder hat das was mit Grammatik zu tun und zwar alles!
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44Also pluster Dich nicht so auf.
Sagt gerade der richtige!
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44Zurück zum Thema: Du versuchst mit ziemlich durchsichtigem "Wissen" einen grammatisch begründeten Nachweis für die Richtigkeit einer ziemlich schrägen Ideologie zu führen.
Naja zumindest habe ich Wissen, was Grammatik und deren Regeln angeht und ich halte mich an diese Regeln - die ich annodazumal in der Schule gelernt habe.
Die schräge Ideologie überlasse ich dir! DU bist derjenige, der meint er könne sich Sprache so zurecht basteln wie es ihm in den Kram passt ...
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44 Du hast behauptet, dass das Gendern "top down" vorgeschrieben werden solle. Ich habe belegt, dass es dafür keinerlei Belege gibt und dass stattdessen mancherorts das Gendern "top down" verboten wird. Wer von uns beiden lebt also in einem Paralleluniversum?
Und diese Behauptung entspricht den Tatsachen! So genannte gendergerechte Sprache wird von Hochschulen bei Abschlussarbeiten gefordert, andernfalls gibt es Punkteabzug. Das IST top down-Verordnung.
Ich habe geschrieben ... es soll top down durchgesetzt werden ...", das ist das Ziel. Ich habe NICHT geschrieben "... es wird top down durchgesetzt ..." Ich hoffe doch, du erkennst den Unterschied zwischen einem Plan, eine Vorhaben, einem Ziel und dem Vollzug, dem Ergebnis.
Wenn nicht, ist dir nicht mehr zu helfen
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44 Wir reden gerade über "Gender-Sprache", die angeblich die deutsche Grammatik vergewaltigt, und plötzlich kommst Du mit einer uferlosen Ausweitung der Thematik auf völlig andere Gebiete daher. Aber irgendwie musst Du die angeblichen Gesetzmäßigkeiten Deines Paralleluniversums ja rechtfertigen, stimmts?
Wir reden über genderneutrale Erziehung und die ist ohne die politischen Vorgaben gar nicht möglich. Aber genau diese politischen Vorgaben gibt es und genau diese leugnest du. ==> "gewissen interessierten Kreisen in geradezu lächerlicher Weise hochstilisiert" Das ist DEINE Behauptung!
Also wer lebt hier in einem Paralleluniversum
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44Der Reihe nach:

- Wozu brauchen wir an den Unis Fachrichtungen, die sich mit Kulturen befassen, die vor Jahrtausenden untergegangen sind? Wozu brauchen wir Fachrichtungen, die das Paarungsverhalten von Ameisen untersuchen? Wieso erforschen hochbezahlte Wissenschaftler die Gründe für das Aussterben der Dinosauerier? Warum gibt es an Unis Studiengänge für Alters- und Alternswissenschaften? Oder auch: Warum erscheint Dir die wissenschaftliche Untersuchung des Paarungsverhaltens von prähistorischen Ameisenarten akzeptabel, die Untersuchung von Geschlechterverhältnissen in der heutigen Gesellschaft aber nicht?
Klassisches Strohmannargument, um meine Fragen nicht beantworten zu müssen.
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44Nebenbei: Das ist keine politische Entscheidung. In Deutschland gibt es immer noch die Freiheit der Wissenschaft.
Doch das ist eine politische Entscheidung!
Diese politische Entscheidung nennt sich Professorinnenprogramm und dabei geht es ausschließlich um Genderstudies.
Freiheit der Wissenschaft ist ja schön und gut, nur haben Genderstudies nichts mit Wissenschaft zu tun, sondern mit Ideologie und Ideologie hat im Lehr-/Studienbetrieb nichts zu suchen!
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44Was ist dagegen einzuwenden? Immerhin stellen Frauen ungefähr die Hälfte der deutschen Bevölkerung. Darf es angesichts dessen gleichgültig sein, wie sich politische Entscheidungen auf Frauen auswirken? Dieses Gender Mainstreaming hat übrigens ganz erstaunliche Erkenntnisse erbracht. Zum Beispiel die folgende: Alleinerziehende Männer erleben die gleichen "Diskriminierungen" wie alleinerziehende Frauen. Oppps! Scheint ja gar nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun zu haben! Wie das nur kommt?
Dagegen ist sehr viel einzuwenden - nämlich Art.3 GG. ==> Gleichheitsgrundsatz!
Achja - die armen, armen Opfer von Diskriminierung. Echt - ich kanns nicht mehr hören und lesen. Jeder ist irgendwie Opfer von irgendwas. Einbildung ist auch ne Art von Bildung
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44 - Du fragst ernsthaft, warum die Bundesregierung es als ihre Aufgabe ansieht, bei ihren Entscheidungen auch die Interessen von Frauen zu berücksichtigen?
Auch im Interesse von Frauen? Wo und wann lebst du eigentlich? Ich verweise noch einmal auf Art.3 GG. Dem ist nichts hinzuzufügen. Wenn die deutsche Regierung sich nicht vom Boden den Grundgesetzes entfernt, Grundrechte nicht aufhebt oder aussetzt, müssen die Interessen von Frauen NICHT gesondert berücksichtigt werden.
Gleichberechtigung bedeutet gleiche Ausgangsbedingungen und has wiederum bedeutet JEDER hat das Recht diese Ausgangsbedingungen zu nutzen, JEDER hat aber auch das Recht, auf die Nutzung zu verzichten.
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44Täte sie das nicht, würde Deine Frau heute noch Deine Erlaubnis brauchen, um ein Konto zu eröffnen oder sich auf einen Arbeitsplatz zu bewerben.
Echt jetzt? Das ist bereits seit den Siebzigern Geschichte. Da musste dir schon was besseres einfallen lassen. Diese ollen Kamellen taugen nicht mehr als Begründung ...
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44Es geht sogar noch weiter. Würde die Politik es nicht als ihre Aufgabe ansehen, alle Menschen gleich zu behandeln und strukturelle Ungleichheit zu beseitigen, ...
Nein, es geht NICHT weiter! Das Grundgesetz gibt es seit 1949 und seitdem hat es Gültigkeit.
Wenn es "die Politik" nach 74 Jahren immer noch nicht geschafft hat, so genannte (genauer gesagt erfundene) strukture Ungleichheiten zu beseitigen, dann ist etwas verdammt schief gelaufen ...
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44 dann gäbe es heute noch Sklaven, "Neger" würden als Menschen zweiter Klasse betrachtet und aufsässige Frauen würden auf Scheiterhaufen verbrannt. Ein kurzer Blick auf die Lage im Iran hilft, um die Hintergründe zu verstehen. Da sterben Frauen, weil sie ihr Kopftuch nicht "richtig" getragen haben. Toll machen die Mullahs das! Denen ist Gender Mainstreaming völlig egal. So muss das laufen, gelle?
Echt jetzt - ist es dir wirklich nicht peinlich, derartigen ideologischen Schwachsinn als Beleg herzunehmen?
Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44Ich wiederhole:

Diese ganze Sache mit dem "Gendern" und der angeblichen und durch nichts belegten Behauptung von einer gendergerechten Erziehung wurde nur von interessierten Kreise zu einem "zentralen politischen Thema" hochstilisiert,
Ach nee du beendest die Diskussion. Warum wundert mich das nicht.
Du wiederholst ..., aber meine Fragen willst du nicht beantworten. Tja warum wohl ...
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Amun Ra »

Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44 Sehr witzig. Du übersiehst dabei, dass in der deutschen Sprache eigentlich adjektivisch gedachte Begriffe gern verkürzend zu Substantiven umgestaltet werden. Man kann den Begriff "Studierende" nämlich auch als substantivierte Kurzform von "studierenden Menschen" werten. Daran ist dann aus grammatischer Sicht gar nichts falsch. Es sei denn natürlich, Du willst unterstellen, dass ein Mensch nur dann ein Student (oder eine Studentin) ist, wenn er (oder sie) ganz konkret der Tätigkeit des Studierens nachgeht. Was ist der Mensch denn "beruflich", wenn er nicht in der Vorlesung sitzt oder daheim über Büchern büffelt? Ein ... ja, was eigentlich? Ein Nichts?

...
Wenn ich einmal im Jahr die neuen Fachregeln des Handwerks studiere, dann bin ich - in diesem Moment! - ein Studierender. Aber deswegen noch lange kein Student. Wenn ein Student seinen Lebensunterhalt verdient, dann ist er in dem Moment ein Arbeitender, kein Studierender, aber trotzalledem immer noch ein Student. Das ist nämlich die Krux an substantivierten Partizipien. Wie gehabt, selbst ich als Legastheniker habe das begriffen.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von firlefanz11 »

Ich zocke aktuell ein neues CRPG. Da gibts jetzt ohne Scheiß bei der Charaktergenerierung beim Geschlecht auch die Auswahl "Non-binary"... :rolleyes:
Zumindest sind die Dialogsequenzen nicht gegendert... :thumbup:
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Liegestuhl »

Amun Ra hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 13:57 Wenn ich einmal im Jahr die neuen Fachregeln des Handwerks studiere, dann bin ich - in diesem Moment! - ein Studierender. Aber deswegen noch lange kein Student.
So ist es. Bei meinem Arbeitgeber wird seit einiger Zeit nur noch von "Mitarbeitenden" gesprochen. Ich fühle mich dadurch wirklich getriggert, denn ein "Mitarbeitender" bin ich während der Arbeitszeit. Allerdings arbeite ich dort schon seit 24 Jahren und ich identifiziere mich mit dem Laden. Er ist bedeutender Teil meines Lebens. Das bedeutet, ich fühle mich auch noch am Wochenende und zu nachtschlafender Zeit als "Mitarbeiter" dieses Unternehmens. Mit der Bezeichnung als "Mitarbeitender" fühle ich mich minder wertgeschätzt.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Kohlhaas »

Amun Ra hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 13:57 Wenn ich einmal im Jahr die neuen Fachregeln des Handwerks studiere, dann bin ich - in diesem Moment! - ein Studierender. Aber deswegen noch lange kein Student. Wenn ein Student seinen Lebensunterhalt verdient, dann ist er in dem Moment ein Arbeitender, kein Studierender, aber trotzalledem immer noch ein Student. Das ist nämlich die Krux an substantivierten Partizipien. Wie gehabt, selbst ich als Legastheniker habe das begriffen.
Das ist kompletter Blödsinn. Selbst Deine Selbstdefinition als Legastheniker betrachte ich als blödsinnig.

Wenn Du als Handwerker an einer Weiterbildung teilnimmst, bleibst Du ein Handwerker und mutierst nicht spontan zum "Weitergebildetwerdenzuwollenden". Ich selbst bin zweimal in meiner beruflichen Laufbahn zu Wehrübungen eingezogen worden. Trotzdem bin ich immer Journalist geblieben. Unterscheide mal zwischen dem Beruf und der konkreten Tätigkeit. Wenn ich in meinem kleinen Garten Unkraut beseitige, bin ich immer noch Journalist. Nur weil ich vielleicht am Wochenende hier und da mal ein paar unliebsame Pflanzen wegmache, werde ich nicht zu einem Landwirt.

Studenten verdienen sich mit ihrem Studium auch nicht ihren Lebensunterhalt. Sie sind Studenten. Das sind sie während ihres gesamten Studiums. Sie sind auch Studenten, wenn sie abends in der Kneipe sitzen und mit Mitstudenten ein Bier süffeln. Und mich persönlich kostet es ein Arschrunzeln, auch sprachlich zu akzeptieren, dass es auch WEIBLICHE Studenten gibt. Deshalb hat es rein "ökonomische" Gründe, dass ich lieber das Wort "Studierende" schreibe als ständig "Studenten und Studentinnen" schreiben zu müssen. Pure Faulheit. Bürger und Bürgerinnen, Wähler und Wählerinnen, Brüder und Brüderinnen...

Ist doch alles lächerlich. Wir verdanken es allein den Rechtsradikalen der AfD, dass dies plötzlich zu einem zentralen Problem unserer Republik geworden ist. In meinem täglichen Leben bemerke ich von diesem angeblichen "Gender-Grundproblem" genau gar nichts. Das "Problem" existiert im wirklichen Leben überhaupt nicht. Es wurde nur von rechtsradikalen Demokratiefeinden zum Problem hochstilisiert. Und kleine Geister fliegen darauf rein und reproduzieren das Hassgefasel.

Schau mal auf Deine eigene Lebenswirklichkeit: Was würdest Du machen, wenn Du am Stammtisch sitzt, und Dein Gegenüber in jedem Satz fünfmal hickst, um verbal ein Gendersternchen zu simulieren? Ich persönlich würde lachen und dazu raten, ein Bier kopfüber zu trinken, um den Schluckauf zu beseitigen.

Sowas ist mir im täglichen Leben aber noch nie passiert! Und ich würde jede Wette eingehen, dass hier auch sonst niemand in seinem täglichen Leben je damit konfrontiert worden ist. Was soll diese ganze Scheiß-Diskussion überhaupt? Wieso sollte es mich kratzen, dass an bestimmten Tagen Leute mit bunten Fahnen in der Stadt rumlaufen? Wieso sollte es mich kratzen, wenn Männer sich wie Frauen schminken oder Frauen sich Schlipse umbinden? Das kann mir doch völlig scheißegal sein. Lass die Leute doch einfach so sein, wie sie sind. Jeder Mensch ist halt anders blöd.

Und genau das führt uns zum Thema zurück: Gefährdet es unsere Demokratie, dass andere Menschen anders blöd sind als Du oder ich? Ich behaupte, dass unsere Demokratie gefährdet wird, wenn rechtsradikale Hetzer mir oder Dir oder geschminkten Männern eine ideologische Weltsicht aufzwingen wollen und dies zum "zentralen Problem" unserer Nation zu erklären versuchen. Wenn jemand fünfmal in jedem Satz hickst, ist das für unsere Demokratie völlig scheißegal. Wenn das zu einem Systemkonflikt hochgekocht wird, gefärdet es die Demokratie.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Sungawakan »

Kohlhaas hat geschrieben: Montag 7. August 2023, 19:44

- Du fragst ernsthaft, warum die Bundesregierung es als ihre Aufgabe ansieht, bei ihren Entscheidungen auch die Interessen von Frauen zu berücksichtigen? Täte sie das nicht, würde Deine Frau heute noch Deine Erlaubnis brauchen, um ein Konto zu eröffnen oder sich auf einen Arbeitsplatz zu bewerben. Es geht sogar noch weiter. Würde die Politik es nicht als ihre Aufgabe ansehen, alle Menschen gleich zu behandeln und strukturelle Ungleichheit zu beseitigen, dann gäbe es heute noch Sklaven, "Neger" würden als Menschen zweiter Klasse betrachtet und aufsässige Frauen würden auf Scheiterhaufen verbrannt. Ein kurzer Blick auf die Lage im Iran hilft, um die Hintergründe zu verstehen. Da sterben Frauen, weil sie ihr Kopftuch nicht "richtig" getragen haben. Toll machen die Mullahs das! Denen ist Gender Mainstreaming völlig egal. So muss das laufen, gelle?

Lassen wir mal den Unsinn dieser Aussage beiseite, ist es doch ein Beleg dafür, dass Geschlechter gerechte Sprache überhaupt nichts für Frauen bringt. Persisch ist nämlich, wie auch Türkisch oder Malaiisch, eine Sprache, die kein grammatisches Geschlecht kennt. Und? Was hat es den Frauen gebracht? Nichts.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Amun Ra »

Kohlhaas hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 14:49 Das ist kompletter Blödsinn. Selbst Deine Selbstdefinition als Legastheniker betrachte ich als blödsinnig.
Na wie gut, dass wir hier den Dr. Ferndiagnose haben!

Also wenn dies das Diskussionsniveau sein soll, auf dem wir agieren: Challenge accepted. :)
Wenn Du als Handwerker an einer Weiterbildung teilnimmst, bleibst Du ein Handwerker und mutierst nicht spontan zum "Weitergebildetwerdenzuwollenden". Ich selbst bin zweimal in meiner beruflichen Laufbahn zu Wehrübungen eingezogen worden. Trotzdem bin ich immer Journalist geblieben. Unterscheide mal zwischen dem Beruf und der konkreten Tätigkeit. Wenn ich in meinem kleinen Garten Unkraut beseitige, bin ich immer noch Journalist. Nur weil ich vielleicht am Wochenende hier und da mal ein paar unliebsame Pflanzen wegmache, werde ich nicht zu einem Landwirt.
EBEN! Sag ich doch die ganze Zeit! Du stimmst mir hier ja sogar zu! Du bemerkst es halt nur in deinem cholerischen Anfall nicht. Da siehste mal, was blinde Wut mit einem anstellen kann...

Und als kleines Sahnehäubchen obendrauf, just for fun:
Kohlhaas hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 14:49 ... Unterscheide mal zwischen dem Beruf und der konkreten Tätigkeit.
...
Ich treffe diese Unterscheidung! Du widersprichst mir doch hier die ganze Zeit, wenn ich genau auf diesen Unterschied hinweise! Lesekompetenz Ist halt wohl auch der Unterschied zwischen einem echten Journalisten, der selbige besitzt und einem einfachen Schreiberling, der in seinem Wochenblatt für das Kinoprogramm der folgenden Woche verantwortlich zeichnet und von dem man nicht allzuviel mehr erwartet. ¯\_(ツ)_/¯
Studenten verdienen sich mit ihrem Studium auch nicht ihren Lebensunterhalt.
Sagt auch keiner. Wieder mal ein vortrefflicher Beleg deiner mangelnden Lesekompetenz. Und deiner Diskussionskultur.
Sie sind Studenten. Das sind sie während ihres gesamten Studiums. Sie sind auch Studenten, wenn sie abends in der Kneipe sitzen und mit Mitstudenten ein Bier süffeln.
Du stimmst mir hier schon wieder zu, merkst es aber neuerlich nicht. Es ist inzwischen einfach nur noch zum fremdschämen mit dir.
Und mich persönlich kostet es ein Arschrunzeln, auch sprachlich zu akzeptieren, dass es auch WEIBLICHE Studenten gibt.
Dito. Ist das bei dir eigentlich normal, dass du dich über Sachen aufregst, die nur in deinem Kopf stattfinden? Ich würde das ja mal untersuchen lassen, denn Gesund ist das sicher nicht.
Deshalb hat es rein "ökonomische" Gründe, dass ich lieber das Wort "Studierende" schreibe als ständig "Studenten und Studentinnen" schreiben zu müssen. Pure Faulheit. Bürger und Bürgerinnen, Wähler und Wählerinnen, Brüder und Brüderinnen...

Ist doch alles lächerlich.
Sag ich doch! Ist alles lächerlich. Was regst du dich denn dann so auf, wenn du mir ja eigentlich doch zustimmst?
Wir verdanken es allein den Rechtsradikalen der AfD, dass dies plötzlich zu einem zentralen Problem unserer Republik geworden ist.
Ich möchte hier mal einen mir lieb gewonnen, aber leider aufgrund diverser Defizite gescheiterten, selbsternannten Journalisten zitieren, da er mir die Worte direkt aus dem Mund nahm:
Das ist kompletter Blödsinn.
In meinem täglichen Leben bemerke ich von diesem angeblichen "Gender-Grundproblem" genau gar nichts. Das "Problem" existiert im wirklichen Leben überhaupt nicht.
In deinem nicht, in meinem so gut wie nicht, in dem anderer Leute vielleicht ein wenig mehr. Beispiele hat man dir ja schon genug genannt, für deine mangelnde Lesekompetenz kann ich nix und ich werde nicht dafür bezahlt, deine Unzulänglichkeiten im Nachhinein auszubügeln, sorry.
Es wurde nur von rechtsradikalen Demokratiefeinden zum Problem hochstilisiert. Und kleine Geister fliegen darauf rein und reproduzieren das Hassgefasel.
Achso, die Grünen sind also "rechtsradikale Demokratiefeinde", weil für die Grünen zuwenig gegendert wird... Du bist jetzt nicht so unbedingt die hellste Kerze auf der Torte, die Grünen als "rechtsradikale Demokratiefeinde" zu bezeichnen, kann das sein? :)
Schau mal auf Deine eigene Lebenswirklichkeit: Was würdest Du machen, wenn Du am Stammtisch sitzt, und Dein Gegenüber in jedem Satz fünfmal hickst, um verbal ein Gendersternchen zu simulieren? Ich persönlich würde lachen und dazu raten, ein Bier kopfüber zu trinken, um den Schluckauf zu beseitigen.
Ich habe im echten Leben mit Behörden zu tun, die mir bei Auftragserteilung u. a. ihre "Genderrichtlinien" zusenden, damit die Dokumentationsunterlagen, die ich für sie erstellen muss, auch nach (deren) Dienstvorschrift gegendert sind.
Sowas ist mir im täglichen Leben aber noch nie passiert!
Ach, und deswegen ist es noch niemals nicht irgendjemandem passiert, Einstein! Und weil es dir nicht passiert ist, und damit noch niemals nicht irgendjemandem jemals passiert sein kann fühlst du dich ermächtigt jegliche zivilisatorische Erziehung, die deine Eltern versucht haben an dich heranzutragen, über Bord zu werfen? Naja, jedem Tierchen sein Pläsierchen... ¯\_(ツ)_/¯
Und ich würde jede Wette eingehen, dass hier auch sonst niemand in seinem täglichen Leben je damit konfrontiert worden ist.
Die hast du schon lange verloren.
Was soll diese ganze Scheiß-Diskussion überhaupt?
Nochmal, wenn sie dich nicht interessiert: Was zum Fick machst du hier dann überhaupt? Haste sonst keine Threads in denen du herumpöbeln kannst? Biste auf dem Weg in die Weinstube falsch abgebogen? Ist das Geltungssucht? Was zum Fick machst du hier dann überhaupt?
Wieso sollte es mich kratzen, dass an bestimmten Tagen Leute mit bunten Fahnen in der Stadt rumlaufen?
Thema verfehlt.
Wieso sollte es mich kratzen, wenn Männer sich wie Frauen schminken oder Frauen sich Schlipse umbinden? Das kann mir doch völlig scheißegal sein. Lass die Leute doch einfach so sein, wie sie sind. Jeder Mensch ist halt anders blöd.
Im Moment ist gerade nur einer von uns beiden zu blöd, dem Thema zu folgen. Und kleiner Tip (weil du denn ganz dringend brauchst): Ich bin es nicht! Jetzt denk mal ganz scharf nach, wer von uns beiden Betschwestern es sein könnte.
Und genau das führt uns zum Thema zurück: Gefährdet es unsere Demokratie, dass andere Menschen anders blöd sind als Du oder ich?
Das ist aber nicht das Thema. Das ist laut dem hiesigen Regelwerk eigentlich sogar schon spam...
Ich behaupte, dass unsere Demokratie gefährdet wird, wenn rechtsradikale Hetzer mir oder Dir oder geschminkten Männern eine ideologische Weltsicht aufzwingen wollen und dies zum "zentralen Problem" unserer Nation zu erklären versuchen. Wenn jemand fünfmal in jedem Satz hickst, ist das für unsere Demokratie völlig scheißegal. Wenn das zu einem Systemkonflikt hochgekocht wird, gefärdet es die Demokratie.
Wer von uns hier übertreibt denn dieses Thema gerade bis ins Absurde? :D Hör dir doch einfach mal zu! Du beschwörst hier von einer ideologisch fundierten, schwachsinnigen und maximal lächerlichen 'Gleichstellungs'idee das Ende des Abendlandes herbei. Ganz ehrlich, dieses Forum braucht dringendst einen Clown-Emoji. Der gehört nämlich genau hier an diese Stelle und zwar in deine Richtung. Wie kann man nur von Gendergaga auf den Untergang des demokratischen Systems hierzulande kommen? Alkohol? Drogen? Lobotomie? Ich weiss es nicht. Und das ganze auch noch mit einem Puls auf 180 und auf einem Niveau, das jeden braunen Stammtischbruder vor Neid erblassen lassen würde. Kohlhaas, ich beginne ernsthaft, mir um deine Gesundheit Sorgen zu machen...
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Kohlhaas »

Sungawakan hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 15:47 Lassen wir mal den Unsinn dieser Aussage beiseite, ist es doch ein Beleg dafür, dass Geschlechter gerechte Sprache überhaupt nichts für Frauen bringt. Persisch ist nämlich, wie auch Türkisch oder Malaiisch, eine Sprache, die kein grammatisches Geschlecht kennt. Und? Was hat es den Frauen gebracht? Nichts.
Nur kurz zur Erinnerung: In diesem Strang geht es nicht um Gender-Sprech. Hier geht es um die lächerliche Unterstellung, dass in unserem Land eine genderneutrale Erziehung stattfinden würde oder angestrebt sei. Und meine von Dir zitierten Aussage bezog sich ebenfalls nicht auf "gendern", sondern auf Gender Mainstreaming. Was damit tatsächlich gemeint ist, hatte ich verlinkt.

Zudem habe ich nie behauptet, dass Sprachregelung sowas wie "Gleichberechtigung" herstellen könnte. Wie mehrfach geschrieben, halte ich Sprachregelung für bescheuert. Sie verhunzt die Sprache und wird von den Menschen auch nicht angenommen. Sie wird sogar als lästig bis lächerlich empfunden.

Ein paar kleingeistige Menschen hängen der Theorie an, dass man die Sprache verändern müsse, um objektiv nachweisbare Benachteiligungen von Frauen aus der Welt zu schaffen. Das ist natürlich Unsinn. Eine viel größere und stark wachsende Zahl von Menschen hängen allerdings zunehmend fanatisch der Theorie an, dass "gendern" und "Gender Mainstreaming" die zentralen Probleme in der Bundesrepublik Deutschland sind. Mein Urteil: Wenn wir andere Probleme nicht haben, dann ist alles gut in diesem Land! Ich finde es völlig lächerlich, dass eine rechtsextremistische und ausgeprägt antidemokratische Partei sich ausgerechnet an diesem Thema abarbeitet, das im normalen Leben keinerlei Rolle spielt.

Vor allem finde ich es höchst bedenklich, dass sich dermaßen viele Menschen auf diesen dümmlichen Scheiß einlassen und den auch noch in missionarischem Eifer weiterverbreiten. Jeder, der hier mitliest, sollte sich mal zwei Fragen stellen.

Erstens: Wann hat mein Nachbar oder zufälliger Passant beim Gassi-Waldspaziergang beim Klönschnack mich angegegendert? Mir persönlich ist das noch nie passiert.

Zweitens: Wann hat die "Staatsgewalt" mich mal zum Gendern aufgefordert oder mich "top down" dazu verpflichtet? Auch das ist mir persönlich noch nie passiert. Faktisch ist das Gegenteil der Fall. Nur Menschen, die in einem Parallel-Universum leben, haben das nicht mitbekommen.

Aber dank der segensreichen Tätigkeit einer ausgeprägt demokrtiefeindlichen Partei erscheint das Gender-Thema plötzlich als das Kernproblem in der deutschen Politik. Deutschland steht vor dem Untergang, weil ein paar ganz wenige Deppen in jedem Satz fünfmal hicksen. Deutschland steht vor dem Untergang, weil manche Männer sich schminken und manche Frauen Krawatten tragen. DAS soll unser zentrales Problem sein? Lächerlicher geht es schon gar nicht mehr.

Geschlechtergerechte Sprache ändert natürlich fast gar nichts. Geschlechtergerechte Sprache ist nur ein Instrument, um eine dahinter stehende Absicht zu verwirklichen. Im Grundsatz halte ich diese Sprachsteuerung für bescheuert. Als ehemaliger Betriebsrat erkenne ich aber an, dass an manchen Punkten "gegendert" werden muss. Stellenausschreibungen müssen geschlechtsneutral formuliert werden. Wenn sie geschlechtsspeziefisch formuliert sind, muss das nachvollziehbare Gründe haben. Etwa "Nonnenkloster sucht Reinemachefrau". Oder "Herren-Club sucht einen gestandenen Mann für die Zugangskontrolle".

Das ist im Kern aber alles eine völlige Nebensächlichkeit, die im Grunde nie öffentlich sichtbar wird. Hier wird eine Thematik wiedergekäut, die von erwiesenen rechtsradikalen Demokratiefeinden zum Thema gemacht worden ist. Rattenfänger. Und eine erschreckend große Zahl von Menschen folgt den flötenden Rattenfängern und "begründet" das dann auch noch mit bestenfallls halbwegs verstandenen grammatikalischen Regeln. Nach zwei Doppelstunden Deutschunterricht, die zusammengenommen acht Deutsch-Stunden bilden.

Ich finde das erbärmlich. Unsere Probleme liegen ganz woanders.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von firlefanz11 »

Liegestuhl hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 14:21 Allerdings arbeite ich dort schon seit 24 Jahren ...
Ich auch! Also bei MEINER Firma, mein ich...! ;)
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Dark Angel »

Kohlhaas hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 14:49 Und mich persönlich kostet es ein Arschrunzeln, auch sprachlich zu akzeptieren, dass es auch WEIBLICHE Studenten gibt. Deshalb hat es rein "ökonomische" Gründe, dass ich lieber das Wort "Studierende" schreibe als ständig "Studenten und Studentinnen" schreiben zu müssen. Pure Faulheit. Bürger und Bürgerinnen, Wähler und Wählerinnen, Brüder und Brüderinnen...
Auweia, da behauptet jemand, dass "gendern"/gendergerechte Sprache in den Medien nicht vorkäme und im täglichen Leben nichts davon zu spüren sei. Dabei merkt er nicht einmal, wie sehr die "Genderei" Teil SEINES Alltags ist und wie sehr er sie schon verinnerlicht hat, wäre es anders würde er nämlich von Studenten sprechen und nicht von Studierenden.
Kohlhaas hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 14:49 Ist doch alles lächerlich. Wir verdanken es allein den Rechtsradikalen der AfD, dass dies plötzlich zu einem zentralen Problem unserer Republik geworden ist.
Na klar, die Nazikeule darf natürlich nicht fehlen!
Dumm nur dass ausgerechnet die AfD gaar nichts damit zu tun hat.
Einer Studie zufolge lehnen 65% der deutschen Bevölkerung jegliche Genderei ab (61% der Männer und 52% der Frauen. Dieser Studie zufolge sind Genderbefürworter mehrheitlich weiblich, zwischen 30 und 45 Jahre alt, haben Hochschulabschluss (Geisteswissenschaften/Gender"wissenschaften"), lebt in den alten Bundesländern und steht linksidentiären Gruppierungen nahe.
Tja, das passt irgndwie so gar nicht zu deiner Behauptung mit der AfD - so what!
Achja: die Einführung der so genannten gendergerechten Sprache wird seit den Achzigern von Vertretern der feministischen Liguistik gefordert, weil die der Meinung sind, Sprache forme die Realität der gesellschaftlichen Verhältnisse, das generische Makulinum diene der Unterdrückung und Unsichtbarmachung der Frau.

Und wieder hat die AfD nix damit zu tun, weil die gibt es erst seit 2012, den Versuch "gendergerechte" Sprache durchzusetzen hingegen schon viel länger, der begann übrigens mit dem Binnen-I.
Kohlhaas hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 14:49In meinem täglichen Leben bemerke ich von diesem angeblichen "Gender-Grundproblem" genau gar nichts. Das "Problem" existiert im wirklichen Leben überhaupt nicht.
Kein Wunder, dass du nix davon merkst, weil du Teil dieses Problems bist. Siehe oben! Du kriegst ja nichtmal mit dass du dich selber der "gendergerechten Sprache" bedienst.
Kohlhaas hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 14:49 Sowas ist mir im täglichen Leben aber noch nie passiert! Und ich würde jede Wette eingehen, dass hier auch sonst niemand in seinem täglichen Leben je damit konfrontiert worden ist.
Die Wette hast du schon verloren, weil Medien wie "taz", "die Zeit", ARD und ZDF u.v.a. Medien munter drauf los gendern. Da kommen dann solche Stilblüten wie gebärende Person oder entbindende Person heraus, für die die ARD zurück rudern und sich entschuldigen musste.
Kohlhaas hat geschrieben: Dienstag 8. August 2023, 14:49Und genau das führt uns zum Thema zurück: Gefährdet es unsere Demokratie, dass andere Menschen anders blöd sind als Du oder ich?
JA, es gefährdet unsere Demokratie, wenn eine kleine, aber sehr laute Minderheit ihre Befindlichkeiten gegen die Mehrheit durchsetzen will, wenn dieser kleinen, aber lauten Minderheit Toleranz nicht mehr ausreicht.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Billie Holiday »

Gibt es tatsächlich hier jemanden, der bei Studenten ausschließlich an Männer denkt?
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben: Mittwoch 9. August 2023, 19:42 Gibt es tatsächlich hier jemanden, der bei Studenten ausschließlich an Männer denkt?
... oder bei Patienten, Kunden, Bürgern, Kritikern u.v.a.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Kohlhaas »

Dark Angel hat geschrieben: Mittwoch 9. August 2023, 19:11Die Wette hast du schon verloren, weil Medien wie "taz", "die Zeit", ARD und ZDF u.v.a. Medien munter drauf los gendern. Da kommen dann solche Stilblüten wie gebärende Person oder entbindende Person heraus, für die die ARD zurück rudern und sich entschuldigen musste.
Dann verlink doch mal drei aktuelle Texte aus ARD und ZDF, in denen gegendert wird. Das passiert allenfalls in einzelnen Kommentaren oder sehr meinungsbetonten Artikeln. Aber wie gesagt: Verlink es doch mal. Sollte Dir ja leicht fallen.
JA, es gefährdet unsere Demokratie, wenn eine kleine, aber sehr laute Minderheit ihre Befindlichkeiten gegen die Mehrheit durchsetzen will, wenn dieser kleinen, aber lauten Minderheit Toleranz nicht mehr ausreicht.
Da gebe ich Dir Recht. Es ist eine kleine und sehr laute Minderheit, die das zum "staatstragenden" Thema hochzujubeln versucht.

Aber wenigstens versuchst Du jetzt nicht mehr, Dich selbst als großen Grammatik-Experten aufzuspielen. Das ist ja schonmal was.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Billie Holiday »

Kohlhaas hat geschrieben: Mittwoch 9. August 2023, 19:48 Dann verlink doch mal drei aktuelle Texte aus ARD und ZDF, in denen gegendert wird. Das passiert allenfalls in einzelnen Kommentaren oder sehr meinungsbetonten Artikeln. Aber wie gesagt: Verlink es doch mal. Sollte Dir ja leicht fallen.


Da gebe ich Dir Recht. Es ist eine kleine und sehr laute Minderheit, die das zum "staatstragenden" Thema hochzujubeln versucht.

Aber wenigstens versuchst Du jetzt nicht mehr, Dich selbst als großen Grammatik-Experten aufzuspielen. Das ist ja schonmal was.
Aber Kritik am Gendern regt dich schon auf, nicht wahr. Ich finde ja, alles darf kritisiert werden. Und wenn der Kritiker verächtlich gemacht wird, liegt er gar nicht so verkehrt.

Die Sternchen, Unterstriche und Doppelpünktchen sieht man übrigens tagtäglich. Sieht total bescheuert aus.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Kohlhaas »

Billie Holiday hat geschrieben: Mittwoch 9. August 2023, 19:58 Aber Kritik am Gendern regt dich schon auf, nicht wahr. Ich finde ja, alles darf kritisiert werden. Und wenn der Kritiker verächtlich gemacht wird, liegt er gar nicht so verkehrt.

Die Sternchen, Unterstriche und Doppelpünktchen sieht man übrigens tagtäglich. Sieht total bescheuert aus.
Das regt mich überhaupt nicht auf. Ich habe dazu sachlich argumentiert. Aufgeregt und Falschbehauptungen aufgestellt hat sich jemand anderes. Was mich aufregt, ist wenn jemand so tut als würde dieses Gendern zum Weltuntergang führen und unsere Demokratie in Gefahr bringen.

Du hast Recht: Die Sternchen, Binnen-Is und was es da so alles gibt, sehen bescheuert aus. Die Sprechpausen hören sich bescheuert an. Das Ganze ist affig. Deshalb habe ich das auch nie mitgemacht. Man darf es aber auch nicht dramatisieren. Sieht man auch an der Diskussion hier im Forum. Erst ging es nur um Gender-Sprache, jetzt schon um unterstellte Genderneutrale Erziehung. Im weiteren Verlauf wurde dann gegen Gender Mainstreaming geätzt, bei dem es um etwas ganz anderes geht. Und am Schluss wurde das zum Aneichen für den bevorstehenden Untergang des christlichen Abendlands aufgebauscht.

Nochmal: Mach Dir den Spaß und schau mal in Ruhe eine viertel Stunde lang ARD, ZDF oder lies deren Online-Texte oder meinetwegen auch Welt, Zeit, FAZ, Süddeutsche. Da wird fast nirgendwo gegendert. Es passiert so selten, dass es sofort unangenehm auffällt, wenn es doch mal jemand macht.

Und dann auch noch die völlig realitätsfremde Behauptung, dass das Gendern uns "verordnet" werden solle. Ich hatte ja schon darauf hingewiesen, dass es solche Verordnungen nirgends gibt, Verbote hingegen sehr wohl.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Billie Holiday »

Kohlhaas hat geschrieben: Donnerstag 10. August 2023, 10:24 Das regt mich überhaupt nicht auf. Ich habe dazu sachlich argumentiert. Aufgeregt und Falschbehauptungen aufgestellt hat sich jemand anderes. Was mich aufregt, ist wenn jemand so tut als würde dieses Gendern zum Weltuntergang führen und unsere Demokratie in Gefahr bringen.

Du hast Recht: Die Sternchen, Binnen-Is und was es da so alles gibt, sehen bescheuert aus. Die Sprechpausen hören sich bescheuert an. Das Ganze ist affig. Deshalb habe ich das auch nie mitgemacht. Man darf es aber auch nicht dramatisieren. Sieht man auch an der Diskussion hier im Forum. Erst ging es nur um Gender-Sprache, jetzt schon um unterstellte Genderneutrale Erziehung. Im weiteren Verlauf wurde dann gegen Gender Mainstreaming geätzt, bei dem es um etwas ganz anderes geht. Und am Schluss wurde das zum Aneichen für den bevorstehenden Untergang des christlichen Abendlands aufgebauscht.

Nochmal: Mach Dir den Spaß und schau mal in Ruhe eine viertel Stunde lang ARD, ZDF oder lies deren Online-Texte oder meinetwegen auch Welt, Zeit, FAZ, Süddeutsche. Da wird fast nirgendwo gegendert. Es passiert so selten, dass es sofort unangenehm auffällt, wenn es doch mal jemand macht.

Und dann auch noch die völlig realitätsfremde Behauptung, dass das Gendern uns "verordnet" werden solle. Ich hatte ja schon darauf hingewiesen, dass es solche Verordnungen nirgends gibt, Verbote hingegen sehr wohl.
Das sehe ich nicht so, schalte aber sofort auf Opposition, wenn mich jemand belehren will oder blödsinnige, unbewiesene Behauptungen aufstellt, wie die Mehrheit der Menschen würde Frauen ignorieren, wenn man von Studenten spricht.
Man kann achselzuckend und lächelnd alles hinnehmen, aber ich finde Kritik und das Verweisen solcher Behauptungen in die Lächerlichkeit besser.
Jeder darf wissen, dass seine eigene Befindlichkeit nicht im Zentrum der Welt steht.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben: Mittwoch 9. August 2023, 19:58 Aber Kritik am Gendern regt dich schon auf, nicht wahr. Ich finde ja, alles darf kritisiert werden. Und wenn der Kritiker verächtlich gemacht wird, liegt er gar nicht so verkehrt.

Die Sternchen, Unterstriche und Doppelpünktchen sieht man übrigens tagtäglich. Sieht total bescheuert aus.
Sogar im Videotext von Sendern wie tele5, SAT1 etc ... :rolleyes:
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von firlefanz11 »

Kohlhaas hat geschrieben: Donnerstag 10. August 2023, 10:24 Was mich aufregt, ist wenn jemand so tut als würde dieses Gendern zum Weltuntergang führen und unsere Demokratie in Gefahr bringen.
Wenn manche Unis versuchen Arbeiten schlechter zu bewerten weil sie nicht gegendert wurden, wird dieser Quark schon zum Problem...
Nochmal: Mach Dir den Spaß und schau mal in Ruhe eine viertel Stunde lang ARD, ZDF oder lies deren Online-Texte oder meinetwegen auch Welt, Zeit, FAZ, Süddeutsche. Da wird fast nirgendwo gegendert.
SAT1 das 1% Quiz: 10 Antworter:innen haben die Frage falsch beantwortet...
Mach DU Dir mal den Spass den videotext von u. A. SAT1, tele5 zu lesen... :rolleyes:
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Donnerstag 10. August 2023, 16:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Liegestuhl »

Kohlhaas hat geschrieben: Donnerstag 10. August 2023, 10:24 Was mich aufregt, ist wenn jemand so tut als würde dieses Gendern zum Weltuntergang führen und unsere Demokratie in Gefahr bringen.
Wird nicht andersherum ein Schuh draus?

Mich regen die Menschen auf, die ständig so tun, als würde die Gleichberechtigung der Frauen nur über das Gendern funktionieren. Meine Frau empfindet eine solche Einstellung als frauenfeindlich und ich glaube, sie ist mit dieser Meinung nicht ganz alleine.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Kohlhaas »

Liegestuhl hat geschrieben: Donnerstag 10. August 2023, 13:52 Wird nicht andersherum ein Schuh draus?

Mich regen die Menschen auf, die ständig so tun, als würde die Gleichberechtigung der Frauen nur über das Gendern funktionieren. Meine Frau empfindet eine solche Einstellung als frauenfeindlich und ich glaube, sie ist mit dieser Meinung nicht ganz alleine.
Wer tut denn so, als könne Gleichberechtigung allein über das Gendern hergestellt werden? Das ist schon wieder so eine Überspitzung, die völlig am Thema vorbei geht. Es gibt eine Minderheit von Menschen, die Gendern als eines von vielen Mitteln zur Herstellung von Gleichberechtigung betrachten. Ich teile deren Auffassung explizit nicht. Ich belächele es, wenn sie in jedem Satz irgendwelche Kunstpausen machen. Es ist aber kein Angriff gegen mich oder gar gegen die Demokratie. So wird das auch hier im Strang aber inzwischen diskutiert. Es muss nur jemand das Wörtchen "gender" erwähnen, und schon bekommt irgendwer einen wilden Wutanfall. Schon werden wilde Horrorgemälde an die Wand gemalt von gesetzlichen Vorschriften, die nicht beabsichtigt sind, und von angeblicher genderneutraler Erziehung, die weder stattfindet noch geplant ist.

Das geht soweit, dass sogar gegen "Gender Mainstreaming" geätzt wird. Dabei lautet, wie schonmal zitiert, die Definition des Familienministeriums dafür folgendermaßen: "Gender Mainstreaming bezeichnet die Verpflichtung, bei allen Entscheidungen die unterschiedlichen Auswirkungen auf Männer und Frauen in den Blick zu nehmen."

Ich frage erneut: Was ist dagegen einzuwenden? Es ist die verdammte Pflicht der Bundesregierung, genau das zu tun, denn jeder zweite Mensch in Deutschland ist nunmal eine Frau. Hassausbrüche werden nur dadurch ausgelöst, dass da das Wörtchen "Gender" drinsteckt.

Das alles ist auch nicht erst seit gestern so. Der Staat bemüht sich schon seit vielen Jahrzehnten darum, Gleichberechtigung herzustellen. Manchmal geschieht das sogar durch Einwirkung auf Sprachnutzung.

Ein Beispiel aus meiner Betriebsratspraxis:

Es ist völlig richtig, dass Stellenausschreibungen geschlechtsneutral formuliert werden müssen, WENN DAS GESCHLECHT FÜR DIE EINSTELLUNGSENTSCHEIDUNG BEDEUTUNGSLOS IST! Meistens ist es das! Nur in seltenen Fällen ist das Geschlecht maßgeblich. Zumeist in Tendenzbetrieben. Es sollte klar sein, dass eine feministische Zeitschrift bevorzugt Frauen einstellt und dass ein Nonnenkloster keine männlichen Reinigungskräfte beschäftigt.

Ein zweites Beispiel:

Das Betriebsverfassungsgesetz schreibt vor, dass nach Betriebsratswahlen bei der Besetzung des Gremiums das "Minterheitengeschlecht" angemessen vertreten sein muss. Folge: Wenn Frauen im Betrieb das Minderheitengeschlecht sind, zieht unter Umständen eine Frau ins Gremium ein, obwohl ein männlicher Bewerber mehr Stimmen bekommen hat. Das gibt es nicht erst seit gestern. Das gibt es schon seit Jahrzehnten. Und das ist aus sachlichen Gründen richtig.

Dass all dies nun auf die völlig populistische Debatte über das Gendern zugespitzt und reduziert wird, ist völlig daneben. Kommt ja auch in Deinem Beitrag zum Ausdruck. Ich wiederhole die Frage: Wer soll behauptet haben, dass Gleichberechtigung allein durch Gendern hergestellt werden kann oder soll?

80 Prozent der Menschen in diesem Land gendern nicht und finden das lästig bis abstoßend. Aber hier wird mittlerweile die These vertreten, dass es eine Gefahr für die Demokratie ist, wenn sich jemand durch beständiges Hicksen lächerlich macht.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Micro Magnetics »

Kohlhaas hat geschrieben: Mittwoch 9. August 2023, 19:48 Dann verlink doch mal drei aktuelle Texte aus ARD und ZDF, in denen gegendert wird.
Sie hat von vielen anderen Medienvertretern mehr gesprochen. Und soll man dir jetzt immer und immer wieder Artikel schicken, in denen aktuell gegendert wird, bis es dir zum Hals herauskommt oder du sagst, das würde nichts beweisen?

Fangen wir an, ein aktueller Vorschlag von Google Pocket: https://www1.wdr.de/kugelzwei/gluecksfu ... wtab-de-de

Schmankerl: "Nur nach den eigenen Stärken zu leben, funktioniert nicht immer: In die Schule gehen muss beispielsweise jede:r." :rolleyes:
"Der Bundestag darf uns sogar die Currywurst verbieten". Rechtsansicht eines Users.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Kohlhaas »

Micro Magnetics hat geschrieben: Donnerstag 10. August 2023, 15:42 Sie hat von vielen anderen Medienvertretern mehr gesprochen. Und soll man dir jetzt immer und immer wieder Artikel schicken, in denen aktuell gegendert wird, bis es dir zum Hals herauskommt oder du sagst, das würde nichts beweisen?

Fangen wir an, ein aktueller Vorschlag von Google Pocket: https://www1.wdr.de/kugelzwei/gluecksfu ... wtab-de-de

Schmankerl: "Nur nach den eigenen Stärken zu leben, funktioniert nicht immer: In die Schule gehen muss beispielsweise jede:r." :rolleyes:
Hey, Du hast einen Text gefunden. Ganz großartige Leistung!

Ich habe nie behauptet, dass es sowas gar nicht gibt. Ich schrieb, dass es in manchen sehr meinungsbetonten Texten vorkommt. Aber das interessiert ja niemanden. Differenziert wird in der Frage inzwischen nicht mehr. Sinnlos, weiter zu argumentieren.
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Re: Genderneutrale Erziehung bewirkt oft das Gegenteil

Beitrag von Liegestuhl »

Kohlhaas hat geschrieben: Donnerstag 10. August 2023, 15:17 Wer tut denn so, als könne Gleichberechtigung allein über das Gendern hergestellt werden? Das ist schon wieder so eine Überspitzung, die völlig am Thema vorbei geht.
Aha...wer tut denn so, als wäre unsere Demokratie gefährdet, wenn wir gendern? Das ist die gleiche Überspitzung.

Sprache ist das elementare Mittel unserer Kommunikation. Sie hat die Funktion Informationen zwischen dem Sender und dem Empfänger möglichst exakt, bedeutungsgleich und verlustfrei auszutauschen. Genau an diesem Punkt setzt das Gendern die Axt an. Sprache wird beliebig,

Mir geht es noch nicht einmal darum, dass uns die Sprache aufgedrückt werden soll: Wenn es eine Organisation gäbe, die alle Teekesselwörter der deutschen Sprache für sinnvolle Eigenkreationen austauschen möchte, würde ich sie unterstützen. Das würde unsere Sprache eindeutiger machen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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