War die Krim nur der Anfang?

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Unité 1
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Unité 1 »

hafenwirt » Di 18. Mär 2014, 16:32 hat geschrieben: Die NPD im bürgerlichen Gewand ist fast in den Bundestag eingezogen, auch manch CDU'ler wünscht sich die gute alte Zeit zurück, als Frankfurt/Oder noch nicht Grenzstadt war.
Sicher gibt es tendenzielle Reaktionäre und reaktionäre Tendenzen, die sind aber nicht annährend so weit verbreitet, wie die Foren den Anschein erwecken.
Die Tatsache ihrer Existenz sollte allerdings für Wachsamkeit sorgen, da hast du schon nicht ganz unrecht.
„Ich knüpfe mein Schicksal als Parteivorsitzender der CDU an diese Antwort“
Beelzebub

Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Beelzebub »

Daylight » Di 18. Mär 2014, 01:05 hat geschrieben:Russland kann sich diese Auseinandersetzung wirtschaftlich absolut nicht leisten..
Deutschland hingegen kann es locker. Für die paar Waren im Wert von lumpigen 38 Milliarden Euro*, die deutsche Unternehmen im Jahr 2012 nach Russland verkauft haben, wird sich ganz bestimmt im Handumdrehen neue Kundschaft finden. Und für jeden einzelnen der lächerlichen 300.000* Menschen, deren Arbeitsplätze am Exportgeschäft mit Russland hängen, liegen ganz bestimmt andernorts schon mehrere unterschriftsreife Arbeitsverträge zur Auswahl bereit.



*Zahlen entnommen aus der Druckausgabe des "Focus" Nr. 12/2014
Zuletzt geändert von Beelzebub am Dienstag 18. März 2014, 20:34, insgesamt 2-mal geändert.
Beelzebub

Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Beelzebub »

Daylight » Di 18. Mär 2014, 00:50 hat geschrieben: Putin steuert mit großen konkreten Schritten zurück und ist mit vollen Händen dabei, das Werk Gorbatschows, Russland zu öffnen und einer demokratischen Struktur zuzuführen, zu zerstören und Schritt für Schritt wieder zurück zu nehmen.
Was denn für demokratische Strukturen? Solche wie in der Ukraine? Wo eine demokratisch legitimierte, der EUSSR jedoch nicht genehme Regierung weggeputscht und durch eine EUSSR-freundliche Regierung ersetzt wurde, die zwar nicht die geringste demokratische Legitimation besitzt, dafür aber z.T. aus lupenreinen Faschisten besteht?
Daylight » Di 18. Mär 2014, 00:50 hat geschrieben:Dass die Krim in russische Hände fällt, war doch schon mindestens einige wenige Wochen klar, ohne dass die westliche Welt dagegen hätte etwas wirksames tun können,
Die Krim ist bereits 1783 "in russische Hände gefallen". 1954 wurde sie - von dem Ukrainer Chruschtschow - der Ukraine angegliedert, allerdings nicht aus politischen Gründen (zur Sowjetzeit war es wurschtegal, zu welcher SSR die Krim gehörte) sondern wohl eher aus ökonomischen. Erst mit Zerfall der UdSSR erwes sich die Angliederung als folgenschwerer Fehler, dessen Korrektur weder die EUSSR, noch die USA was angeht.
Daylight » Di 18. Mär 2014, 00:50 hat geschrieben:ohne militärische Mittel..und Grund Gütiger bewahre uns davor...Die sich heute einzig entscheidende Frage bleibt, wie wird das weitergehen? Wird dieser machtherrliche Nationalist Putin auch nach weiteren Provinzen im Osten der Ukraine greifen? Seine Politik ist jedenfalls für den Westen völlig unberechenbar geworden.
Umgekehrt wird ein Kommißstiefel daraus! Bei der EUSSR, die immer dreister und unverschämter die Errichtung eines großeuropäischen Reiches und Eroberung von Wirtschaftsraum im Osten anstrebt, und sich dazu neuerdings nicht mal mehr zur Zusammenarbeit mit Faschisten zu schade ist, sollte es mich nicht wundern, wenn sie auch noch die militärische Option offenhält.

Wir sind jetzt wahrscheinlich dichter am dritten Weltkrieg als in den Anfangsjahren der Ära Reagan, in der US-amerikanische Reisebüros mit dem Slogan warben: "Besuchen Sie Europa, so lange es noch steht". Und zu verdanken haben wir das nicht Putin, sondern einzig und alleine den machtgierigen Eurokratenschweinen, die uns jetzt schon seit -zig Jahren vorfaseln, nur das Vereinte Europa sei Garant für den Erhalt des Friedens....


Und um noch eines klarzustellen: ich bin, anders als ein gewisser Ex-Bundeskanzler, nicht der Ansicht, Putin sei ein lupenreiner Demokrat. Aber vor die Wahl gestellt, ob ich von Putin oder dem faschistischen Abschaum der Swoboda-Partei regiert werden will, würde ich mich ohne eine Sekunde zu zögern, für Putin entscheiden.
Zuletzt geändert von Beelzebub am Dienstag 18. März 2014, 21:22, insgesamt 4-mal geändert.
Sinthoras
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Sinthoras »

Langsam fange ich laut das Lachen an
Russland ist alles andre als dein Demokratischer Staat.
Das war es nie und wird es nie sein . Dort wird mit Politischen Gegnern genauso umgegangen wie in der Zarenzeit und unter Stalin .

Der unterschied zu früher ist das sie jetzt Finanzielle Mittel haben die sie in der Zeit der UDSSR nicht in dem Maße zur Verfüngung hatten .
Das macht sie aber nur umso gefährlicher. Sie Reden von Faschistischen Ländern die ihre "Bürger" welche in der Realtiät nicht ihre Bürger sind sondern die der Ukraine bedrohen . Das gibt iihnen angeblich das Recht ihre eigenen Truppen in das jeweilige Land zu schicken .Das gab es in Europa schon alles und endete mit dem Bau der Berliner Mauer als sog. ANTI Faschistischerer Schutzwall.

Es ist richtig das es der Ukrainer wirtschaftlich sehr viel schlechter geht als in Russland , teilweise kann ich die Motivation der Menschen nachvollziehen . Allerdings macht die Putinb nicht um den Menschen dort zu helfen er hat ganz andre Pläne , warum er unbedingt die Krim zurück will und dabei befürchte ich wird es nicht bleiben das sekbe spiel geginnt bereits in andren Teilen der Ukraine.
Es gab einen Gewissen Adolf H. der hat die WElt mit ähnlichen Manövern viel zu lange täuschen können (Sudetenland, Saarland, Österreich, Tschechei,...)
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Ach Gott
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Ach Gott »

Sinthoras » Mi 19. Mär 2014, 10:13 hat geschrieben: Das war es nie und wird es nie sein
Glaskugeln sind toll.
Allerdings macht die Putinb nicht um den Menschen dort zu helfen er hat ganz andre Pläne
Damit unterscheidet er sich von niemandem, der in diesem Spiel mitspielt.
Es gab einen Gewissen Adolf H.
Den haben die Russen fertig gemacht. Wieviele Jahre willst du ihnen das noch nachtragen?
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Daniel1
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EU unterzeichnet Assoziierungsabkommen mit der Ukraine

Beitrag von Daniel1 »

Die EU und die Ukraine haben den politischen Teil des Assoziierungsabkommens unterzeichnet. Der neue Ministerpräsident Jazenjuk, der durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen ist, war dafür extra nach Brüssel gereist. Mit dem Abkommen soll die Ukraine enger an die EU gebunden werden, was die sich seit ihrer Unabhängigkeit gebildete Traditionslinie der Neutralität zwischen Ost und West ernsthaft gefährdet. Der vorherige Präsident hatte sich geweigert, das Abkommen zu unterzeichnen, wurde aber vor einem Monat weggeputscht und die Beteiligten haben ihr Ziel erreicht: Ohne Referendum und Befragung der Bürger wurde die Ukraine durch ein Abkommen eng an die EU gebunden. Kritisch ist zudem anzumerken, daß die EU ein Abkommen mit einer Regierung schließt, in der Faschisten wichtige Posten haben, u. a. die des Außenministers und des Vizepremiers. Insgesamt hat aber auch das Vorgehen Rußlands einen wichtigen Anteil daran, die Ukraine zum Vertragsschluß mit der EU zu treiben.
Unterschrieben wurde der politische Teil des Abkommens. Darin verpflichtet sich die Ukraine unter anderem zur Respektierung der Menschenrechte, der freien Marktwirtschaft und zur engen Kooperation mit Europa. Der ukrainische Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk war für die Unterzeichnung nach Brüssel gekommen. Er zeigte sich erleichtert: "Diese Übereinkunft entspricht den Erwartungen von Millionen Ukrainern, die Teil der EU sein wollen." Die damit verbundene Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungsfragen sei von "höchster existenzieller" Bedeutung.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 59957.html

http://www.zeit.de/politik/ausland/2014 ... rzeichnung
Zuletzt geändert von Daniel1 am Freitag 21. März 2014, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Ach Gott
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Re: EU unterzeichnet Assoziierungsabkommen mit der Ukraine

Beitrag von Ach Gott »

Der vorherige Präsident hat sich geweigert wegen des Handelsteils - der steht jetzt nicht mehr zur Abstimmung. Der Putsch hätte nicht sein müssen. Wahrscheinlich kehrt die Ukraine nach der Wahl zur Schaukelpolitik zurück.
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Tantris
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Re: EU unterzeichnet Assoziierungsabkommen mit der Ukraine

Beitrag von Tantris »

Ach Gott » Fr 21. Mär 2014, 15:54 hat geschrieben:Der vorherige Präsident hat sich geweigert wegen des Handelsteils - der steht jetzt nicht mehr zur Abstimmung. Der Putsch hätte nicht sein müssen. Wahrscheinlich kehrt die Ukraine nach der Wahl zur Schaukelpolitik zurück.
Kann ein gewähltes parlament "putschen" ?
Ist demnach auch merkel und alle bundeskanzler vor ihr durch einen "putsch" an die macht gekommen?

Hat sich der vorherige präsident wirklich wegen des inhaltes geweigert, der seit langem vorbereitet und bekannt war?
Oder weil er von putin und schirinowski gekauft wurde?

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frems
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Re: EU unterzeichnet Assoziierungsabkommen mit der Ukraine

Beitrag von frems »

Ach Gott » Fr 21. Mär 2014, 14:54 hat geschrieben:Der vorherige Präsident hat sich geweigert wegen des Handelsteils - der steht jetzt nicht mehr zur Abstimmung. Der Putsch hätte nicht sein müssen. Wahrscheinlich kehrt die Ukraine nach der Wahl zur Schaukelpolitik zurück.
Nicht auf die Tricks Daniels eingehen. Es geht nicht ums Assoziierungsabkommen, das Janukowitsch auf Druck Moskaus erst einige Monate später abschließen wollte. Die EU hat bereits angekündigt, daß es vor der Wahl einer neuen Regierung im Mai zu diesem Thema keine weiteren Verhandlungen geben wird. Manche hätten es aber gerne, um somit von der EU auf die ukrainische Regierung zu schließen, die in ihrer Interpretation nur aus Nazis und Putschisten besteht. Die Wochen bis zur nächsten Wahl müssen halt unbedingt für die eigene Propaganda genutzt werden, sodaß man einen x-tes Strang für etwas mehr Aufmerksamkeit nutzt, obwohl das Thema schon zigfach diskutiert wurde. Neutral kann man somit auch keine Nachrichten bzw. Neuigkeiten vermitteln, sondern stellt die eigenen Bedürfnisse und Wünsche als Tatsachen dar. So sind sie halt.

Übrigens, auch wenn es gar nicht um das besagte Abkommen geht, so darf man nochmal festhalten, daß die Mehrheit der Ukrainer ein solches wünscht und jede bisherige Regierung diesen Schritt, nach zahlreichen anderen, als Ziel anstrebte auf dem Weg in die EU. Aber manchen käme es halt gelegen, wenn die "Nazis und Putschisten" die ersten wären, die auf diese Idee gekommen wären, weil Wohlstand, Rechtsstaat, Demokratie etc. doch nichts sind, was Menschen mit klarem Verstand wünschen würden, sondern nur solche. Zur Not pickt man sich dann einen rechten Akteur heraus, der null Einfluß hat und sogar ein Europafeind der Sorte AfD ist, um eine Verbindung irgendwie herzustellen, die man so unbedingt haben möchte, aber einfach nicht zu finden weiß. Irre. :|
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Ach Gott
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Re: EU unterzeichnet Assoziierungsabkommen mit der Ukraine

Beitrag von Ach Gott »

frems » Fr 21. Mär 2014, 15:19 hat geschrieben: Nicht auf die Tricks Daniels eingehen.
Ich merke schon, der verfolgt hier Zwecke, die nur vordergründig mit der Ukraine zu tun haben. :|

Aber manchen käme es halt gelegen, wenn die "Nazis und Putschisten" die ersten wären, die auf diese Idee gekommen wären, weil Wohlstand, Rechtsstaat, Demokratie etc. doch nichts sind, was Menschen mit klarem Verstand wünschen würden, sondern nur solche. Zur Not pickt man sich dann einen rechten Akteur heraus, der null Einfluß hat und sogar ein Europafeind der Sorte AfD ist, um eine Verbindung irgendwie herzustellen, die man so unbedingt haben möchte, aber einfach nicht zu finden weiß. Irre. :|
Die schrillen Töne aller Seiten sind zur Zeit einfach nur irre. Die EU steckt in einer Eskalationsfalle. Sie hat Haltelinien definiert, auf die das Geschehen definitiv nicht zurückgehen wird. Ihre wie auch immer schwachen Sanktionen sind Anlass für die Radikalen, ihrerseits wieder Schritte zu unternehmen. Ein Teufelskreis. Die EU und Russland werden da einen Weg raussuchen müssen. Die Ukrainer werden dabei vorübergehend möglicherweise nicht viel mitzureden haben. Warten wir erst mal die Wahlen im Mai ab und wie "frei" diese tatsächlich laufen. Im vorhersehbaren Fall werden die Nazigruppen deutlich abgewatscht und die Oligarchen übernehmen mit ihren "Parteien" wieder das Kommando. Das ist nicht, was die Protestierer wollten, aber wahrscheinlich. Es trägt vielleicht zur Stabilität bei. Im ungünstigen Fall läuft die Wahl so "frei", dass die Nazigruppen relevante Größe erreichen. Das könnte das Land weiter destabilisieren und die Spirale neu in Gang setzen.
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Re: EU unterzeichnet Assoziierungsabkommen mit der Ukraine

Beitrag von frems »

Ach Gott » Fr 21. Mär 2014, 15:32 hat geschrieben: Die schrillen Töne aller Seiten sind zur Zeit einfach nur irre. Die EU steckt in einer Eskalationsfalle. Sie hat Haltelinien definiert, auf die das Geschehen definitiv nicht zurückgehen wird. Ihre wie auch immer schwachen Sanktionen sind Anlass für die Radikalen, ihrerseits wieder Schritte zu unternehmen. Ein Teufelskreis. Die EU und Russland werden da einen Weg raussuchen müssen. Die Ukrainer werden dabei vorübergehend möglicherweise nicht viel mitzureden haben. Warten wir erst mal die Wahlen im Mai ab und wie "frei" diese tatsächlich laufen. Im vorhersehbaren Fall werden die Nazigruppen deutlich abgewatscht und die Oligarchen übernehmen mit ihren "Parteien" wieder das Kommando. Das ist nicht, was die Protestierer wollten, aber wahrscheinlich. Es trägt vielleicht zur Stabilität bei. Im ungünstigen Fall läuft die Wahl so "frei", dass die Nazigruppen relevante Größe erreichen. Das könnte das Land weiter destabilisieren und die Spirale neu in Gang setzen.
Halte ich auch für wahrscheinlich. Vor allem könnte die Partei der Regionen mit Timoschenkos Partei wieder zusammenrücken, sollten die rechten Parteien an Zulauf gewinnen. Und es kann durchaus sein, daß sich manche Kreise durch die Intervention Rußlands auf nationalistische Töne einlassen und solche Parteien in der Ukraine ähnlich stark werden wie in Rußland. Bis zur letzten Wahl hatten die ja so gut wie gar keinen Zulauf. Warten wir es ab. Die EU ist da tatsächlich in einem Dilemma, wenn sie bisher aus zahlreichen Gründen (Korruption, wirtschaftliche Instabilität, mangelnder Rechtsstaat, ...) einen EU-Beitritt der Ukraine erst einmal ablehnte und nun durch solche Figuren weitere Gründe bekommt, während die Ukraine wie seit etlichen Jahren einen EU-Kurs anstrebt und Rußland das Land geradezu dazu nötigt.
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Daniel1
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Daniel1 »

Nicht auf die Tricks Daniels eingehen. Es geht nicht ums Assoziierungsabkommen, das Janukowitsch auf Druck Moskaus erst einige Monate später abschließen wollte. Die EU hat bereits angekündigt, daß es vor der Wahl einer neuen Regierung im Mai zu diesem Thema keine weiteren Verhandlungen geben wird. Manche hätten es aber gerne, um somit von der EU auf die ukrainische Regierung zu schließen, die in ihrer Interpretation nur aus Nazis und Putschisten besteht. Die Wochen bis zur nächsten Wahl müssen halt unbedingt für die eigene Propaganda genutzt werden, sodaß man einen x-tes Strang für etwas mehr Aufmerksamkeit nutzt, obwohl das Thema schon zigfach diskutiert wurde. Neutral kann man somit auch keine Nachrichten bzw. Neuigkeiten vermitteln, sondern stellt die eigenen Bedürfnisse und Wünsche als Tatsachen dar. So sind sie halt.

Übrigens, auch wenn es gar nicht um das besagte Abkommen geht, so darf man nochmal festhalten, daß die Mehrheit der Ukrainer ein solches wünscht und jede bisherige Regierung diesen Schritt, nach zahlreichen anderen, als Ziel anstrebte auf dem Weg in die EU. Aber manchen käme es halt gelegen, wenn die "Nazis und Putschisten" die ersten wären, die auf diese Idee gekommen wären, weil Wohlstand, Rechtsstaat, Demokratie etc. doch nichts sind, was Menschen mit klarem Verstand wünschen würden, sondern nur solche. Zur Not pickt man sich dann einen rechten Akteur heraus, der null Einfluß hat und sogar ein Europafeind der Sorte AfD ist, um eine Verbindung irgendwie herzustellen, die man so unbedingt haben möchte, aber einfach nicht zu finden weiß. Irre.
Man sollte nicht immer die oft unbequeme Wahrheit als "Trick" abqualifizieren. Janukowitsch wollte das Assoziierungs-Abkommen mit einem Beobachterstatus in der russischen Zollunion kombinieren oder ganz aussetzen, er hat bei dem Thema stark geschwankt, vor allem mit dem Ziel die Unabhängigkeit der Ukraine zwischen den Blöcken zu bewahren, was eine Konstante ukrainischer Außenpolitik ist. Da die EU und Rußland starken Druck auf ihn ausgeübt haben, sich dem jeweiligen Block anzuschließen, wurde seine Position geschwächt und es kam zu den Maidan-Protesten und letztlich zum Staatsstreich.
Die neue Regierung hat heute den politischen Teil des Assoziierungsabkommens unterzeichnet, ohne die Bürger zu fragen. Und die EU hatte kein Problem damit, mit einer von Rechtsextremen durchsetzten Regierung einen Annäherungsvertrag zu unterschreiben. Über den Rest des Abkommens wird nach der Wahl entschieden, aber der politische Teil wurde schon jetzt von einer nichtgewählten Regierung der Ukraine unterzeichnet. Von demokratischer Legitimität keine Spur. Wenn man relativ neutral berichtet, daß die EU leider ein Abkommen mit einer nichtgewählten Regierung, die von Rechtsextremen mitbestimmt wird, unterzeichnet hat und das danach kritisch hinterfragt, ist das keine Stimmungsmache, sondern eine ernste Warnung. Diejenigen, die das Abkommen bejubeln, aber dabei ignorieren, daß die ukrainische Regierung kein demokratisches Mandat hat und die EU einen Fehler macht, mit einer halbfaschistischen Regierung zu verhandeln, betreiben Stimmungsmache.

Die Mehrheit der Ukrainer will Neutralität zwischen der EU und Rußland und kein Abkommen mit der EU und auch keinen Beitritt zur russischen Zollunion, auch wenn es für beide Optionen im äußersten Westen bzw. im äußersten Osten des Landes Mehrheiten gibt. Die meisten Menschen in der Ukraine wissen aber, daß eine zu enge Bindung an einen Block die Ukraine spalten würde und bevorzugen daher die Neutralität. Unabhängig davon muß man aber auch allgemein darauf hinweisen, daß das Abkommen von einer nichtgewählten Regierung unterzeichnet wurde und das ohne Konsultation der Bevölkerung. Dies stellt einen Bruch der ukrainsichen außenpolitischen Tradition dar, die immer zwischen Rußland und der EU schwankte und keineswegs wie von frems behauptet graduell auf einen EU-Beitritt hinarbeitete. Die Ukraine ist ein differenziertes Land mit einem pro-russischen Osten und einem EU-freundlichen Westen und die Politiker mußten immer beide Seiten zufriedenstellen, um die Einheit des Landes zu sichern.
Einige, die einen EU-Beitritt der Ukraine wünschen, verleugnen, daß die faschistische Swoboda-Partei sich für eine Annäherung an die EU und einen späteren Beitritt ausspricht, eine wichtige Rolle bei den Protesten und in der jetzigen Regierung spielte und zudem Druck machte, das Assoziierungsabkommen zu unterzeichnen. Der Außenminister der Ukraine gehört schließlich der Swoboda-Partei an. Es ist einfach verlogen, wenn Leute, die bei jeder nationalkonservativen Äußerung der AfD "Nazi" schreien, kein Problem damit haben, daß EU mit einer Regierung, in der eine offen faschistische Partei wichtige Positionen hat, ein Partnerschaftsabkommen schließt. Schließlich ist die Swoboda keine rechte, "rechspopulistische" oder rechtsliberale Partei, sondern eine antiliberale, antidemokratische, fachistische und rechtsextreme Partei, die enge Kontakte zu NPD, Jobbik und BNP pflegt und deren Anführer die Austreibung von Russen, Juden und Deutschen aus der Ukraine forderte. Im Bundestag vertreten vor allem die Grünen, namentlich Luise Beck, die Position, Nazis in der Ukraine zu verniedlichen, nur weil sie pro-EU sind. Deswegen sind sie auch unglaubwürdig, wenn sie in Deutschland ein NPD-Verbot fordern, aber mit den Freunden der NPD aus der Ukraine kein Problem haben.

Ich hätte nicht gedacht, daß der Demokratieabbau in Europa bzw. die Aushöhlung des demokratischen Bewußtseins soweit fortschritten ist, daß es für viele kein Problem mehr darstellt, wenn in einem europäischen Land ein Putsch gegen eine gewählte Regierung unter Beteiligung von Rechtsextremen stattfindet und sich dann eine Regierung bildet, an der Rechtsextreme in hohem Maß beteiligt sind. Wenn man dann die Faschisten, die gegen "Russensäue" und "Judenschweine" (Zitat Oleg Tyaginbok, Chef der Swoboda) hetzen auf eine Stufe mit der liberal-konservativen AfD stellt und sie somit verniedlicht und verharmlost, hat man jeden Bezug zur Realität verloren. Die Swoboda will übrigens in die EU, wie der EU-Botschafter in der Ukraine begeistert feststellte und nur in einem Nebensatz die rechtsradikale Ausrichtung der Partei formell und vorsichtig kritisierte. Auch der französische Außenminister Laurent Fabius lobte die Swoboda-Partei. Soweit sind wir in Europa schon, daß Faschisten akzeptabel sind, solange sie EU-freundlich sind.
Zuletzt geändert von Daniel1 am Freitag 21. März 2014, 16:05, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Ach Gott »

Ein Bündnis aus Batkiwschtschyna und PR wäre gar nicht mal so schlecht, um zur Ordnung zurückzukehren. Egal unter welchen Vorzeichen.
Die PR-Regierung hat, bei aller martialischen Berichterstattung, nie alle Register gezogen während der Proteste. Das spricht dafür, dass Janukowitsch und die streng russisch orientierten Kräfte in der Partei nicht die alleinige Macht hatten. Am Ende ist den Geldgebern der Erhalt einer unabhängigen Ukraine wichtiger als die Frage Moskau oder Berlin. Einige haben daher die PR verlassen, andere haben innerhalb der PR gegen die strenge Moskaulinie agiert.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Daniel1 »


Kann ein gewähltes parlament "putschen" ?
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Hat sich der vorherige präsident wirklich wegen des inhaltes geweigert, der seit langem vorbereitet und bekannt war?
Oder weil er von putin und schirinowski gekauft wurde?
Ich verstehe nicht, wie jemand - zu Recht - gegen Putin ist, aber kein Problem mit Faschisten in der Ukraine hat. Die Rechtsextremen, die an der ukrainischen Regierung beteiligt sind und gegen die gewählte Janukowitsch-Regierung putschten, machen Putins Kleptokratie nicht besser, daß ist aber kein Grund sie kleinzureden oder zu verharmlosen.
In der Ukraine wurde die gewählte Regierung durch ein Bündnis aus Faschisten, Klitschko-Partei und Timoschenko-Partei im Bündnis mit den Maidan-Demonstranten weggeputscht, von denen viele rechtsradikale Straßenschläger waren. Während der Parlamentsabstimmung warteten Faschisten an den Türen, damit die Abgeordneten auch "richtig" abstimmten. Zudem war das Parlament während der letzten Monate schon stark verändert worden und viele gewählte Parlamentarier abgesetzt worden. Die Regierung Janukowitsch, die korrupt aber gewählt war, wurde weggeputscht und durch ein nichtgewähltes Kabinett ersetzt, das keine demokratische Legitimität besitzt. In diesem Kabinett stellt die rechtsextreme Swoboda-Partei den Außenminister, den Vizepremier, den Agrarminister und den Umweltminister.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von frems »

Daniel1 » Fr 21. Mär 2014, 15:45 hat geschrieben: Man sollte nicht immer die simple unbequeme Wahrheit als "Trick" abqualifizieren. Janukowitsch wollte das Assoziierungs-Abkommen mit einem Beobachterstatus in der russischen Zollunion kombinieren oder ganz aussetzen, er hat bei dem Thema stark geschwankt, vor allem mit dem Ziel die Unabhängigkeit der Ukraine zwischen den Blöcken zu bewahren, was eine Konstante ukrainischer Außenpolitik ist.
Das ist auch falsch und das weißt Du. Ich hatte es Dir kürzlich erst verlinkt und Du gingst darauf ein. Meinst Du wirklich es sei ein feiner Stil, nun wieder ahnungslos zu tun und einfach andere Behauptungen aufzustellen?

Die Mehrheit der Ukraine möchte die Westintegration, nicht andersrum. Auch Janukowitsch hat diesen Weg angestrebt, denn sonst wäre er nie Präsident geworden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ukraine_un ... sche_Union

Dein hier erwähnter Kurs ist Dein Wunsch, aber nicht die Faktenlage. Genau wie es bei den jetzigen Kontakten eben nicht darum geht dieses Abkommen abzuschließen. Du weißt doch selbst, daß die europäischen Staats- und Regierungschefs längst beschlossen haben, daß das Abkommen erst mit der nächsten Regierung, also nach den Wahlen im Mai, wieder verhandelt wird. Wieso behauptest Du hier das Gegenteil? Nützt es irgendwem? Das Märchen ist doch nur ein Baustein in Deiner Liste angeblicher Frechheiten "Brüssels", um dann in einem Jahr bei einem völlig anderen Thema einfach behaupten zu können, daß Europa mit "Faschisten" verhandelt und nur die auf gleiche Interessen kommen, obwohl das vorne und hinten nicht stimmt. Fanatisch wie ein Islamist. :|
Das ist bloß auch falsch. Auch hier habe ich Dir nicht nur die Wahlergebnisse und den Kurse mehrerer vergangener Regierungen aufgezeigt, sondern auch Umfragen aus den letzten Jahren, wo immer -- ohne eine einzige Ausnahme -- die Mehrheit für die EU war und die zwei Optionen Status Quo und Rußland wenig Zuspruch fanden. Und trotzdem behauptest Du hier einfach, daß es diese Mehrheit gäbe, nur weil Du gerne möchtest, daß alles so bleibt wie es ist. Daß manche Präsidenten energischer bei der europäischen Integration waren als andere, aber alle Schritte hierzu verzeichnen konnten, deutest Du einfach in ein simples "Mal eher Richtung Brüssel, mal Moskau, also eigentlich in der Mitte" um. Wie gesagt, einfach irre, wie man sich die Welt so zurechtbiegen kann. Aber nun gut, wer es braucht, um sich Dinge zu erklären ... :|
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Re: EU unterzeichnet Assoziierungsabkommen mit der Ukraine

Beitrag von frems »

Tantris » Fr 21. Mär 2014, 15:13 hat geschrieben: Kann ein gewähltes parlament "putschen" ?
Er sieht doch selbst die Abwahl von Berlusconi als Staatsstreich durch das gewählte, italienische Parlament, weil Monti nicht die (antieuropäische) Politik vertrat, die er gerne hätte. Also nennt man eine Regierung, die neu in einer Krise aufgestellt wird, einen "Putsch". Und daß Papandreou aufgrund innerparteilicher Quereleien den Rückhalt verlor und ihn sein Finanzminister in den Rücken fiel, was am Ende dazu führte, daß beide abgestraft wurden vom Wähler, gilt dann auch als "Putsch", weil bis Neuwahlen eine Interimsregierung vom Parlament aufgestellt wurde. Zwei mal drei macht bekanntlich vier. Und all die Hintergründe ignoriert man, damit man in anderen Diskussionen sein Verständnis von einem Putsch, wo es -- wie bei Fragen der Demokratie -- nur ums Ergebnis drauf ankommt und nicht darum, wie es tatsächlich zustandekommt. Schon verrückt, aber nun denn. Wäre Merkel proeuropäischer als Schröder gewesen, wäre das vermutlich auch ein Staatsstreich Brüssels gewesen. :|

Das jetzige Abkommen, auch wenn jemand es gerne so hätte, hat aber nach wie vor mit dem Assoziierungsabkommen nichts zu tun. Das wird's erst unter der nächsten Regierung geben.
http://de.ria.ru/politics/20140224/267908593.html

Alles weniger dramatisch als es manche bezeichnen, die überall Putsche, Nazis und sonstige drollige Vorstellungen sehen. :|
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Tantris »

Nicht überall. Dort, wo wirklich nazis sind, in der duma, sieht er keine...

Dort, wo es eine freie presselandschaft gibt, sieht er "mainstream"...

Es geht um wortmagie. Den glaube, wenn ich etwas anders bezeichne, dann ändert sich auch die physikalische realität durch meinen zauber.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Gregorius I »

hafenwirt » Mo 17. Mär 2014, 15:59 hat geschrieben:Hallo,

gestern lief ja die Abstimmung des Anschlusses der Halbinsel Krim an die Russische Föderation.

Auf SpiegelOnline gab es dazu einen Artikel, in denen Aussagen vom "Volk" aufgeschnappt wurden. Natürlich sind diese nicht repräsentativ, dennoch geben sie einen Eindruck, wie einige Menschen denken:

http://www.spiegel.de/fotostrecke/stimm ... 12251.html
Diese Stimmen kennt man auch aus anderen Ländern. "Die Politiker tun alle nur was für ihre eigene Tasche, hier wird nichts gemacht, Politiker XY aus einem anderen Land ist viel besser".

Ein Standardvorwurf - ebenso pauschal wie in dieser Pauschalität sehr dumm.

Haltet ihr es für möglich, dass auch andere Regionen einen Anschluss an ein anderes Land fordern?

Möglich ist das.

So könnten deutsche Regionen auch einen Anschluss an z.B. Russland fordern, aus dem Grund, dass die deutschen Politiker ja alle korrupt und US-hörig sind.

Sicher. Besonders in den deutschen Bundesländern, die ehem. zum Gebiet der sog. "DDR" gehörten, könnten in den NPD-Hochburgen solche irrwitzigen Ideen entstehen.

Andere Regionen könnten den Anschluss zu Deutschland fordern, aufgrund der wirtschaftlichen Verhältnisse.

So ein Glück, dass Deutschland nicht alle diese Regionen aufnehmen muss. Aber bitte, wenn Luxemburg oder Lichtenstein oder Elsaß oder Lothringen oder Südtirol oder Österreich - habe ich was vergessen? :rolleyes: - wieder zu Deutschland gehören wollen - herzlich willkommen.

War die Krim nur der Anfang?

Von Putin, dem lupenreinen Demokraten? Nun, da man seine demokratische Gesinnung mit einer reinen Lupe suchen muss, um überhaupt etwas erkennen zu können, ist alles möglich.
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Beelzebub

Re: EU unterzeichnet Assoziierungsabkommen mit der Ukraine

Beitrag von Beelzebub »

frems » Fr 21. Mär 2014, 15:19 hat geschrieben:
Aber manchen käme es halt gelegen, wenn die "Nazis und Putschisten" die ersten wären, die auf diese Idee gekommen wären, weil Wohlstand, Rechtsstaat, Demokratie etc. doch nichts sind, was Menschen mit klarem Verstand wünschen würden, sondern nur solche. Zur Not pickt man sich dann einen rechten Akteur heraus, der null Einfluß hat und sogar ein Europafeind der Sorte AfD ist, um eine Verbindung irgendwie herzustellen, die man so unbedingt haben möchte, aber einfach nicht zu finden weiß. Irre. :|
Das "Herauspicken rechter Akteure" hat bereits das Europaparlament getan. Und zwar mit seiner mit großer Mehrheit verabschiedeten Resolution vom 13.12.2012, in der es wörtlich heißt:
„Das Europäische Parlament erklärt sich besorgt wegen der zunehmenden nationalistischen Stimmung in der Ukraine, die zum Ausdruck kommt in der Unterstützung für die Partei „Swoboda“ (Freiheit), welche dadurch als eine der beiden neuen Parteien in die Werchowna Rada eingezogen ist. Das Europäische Parlament weist darauf hin, dass rassistische, antisemitische und ausländerfeindliche Auffassungen im Widerspruch zu den Grundwerten und Grundsätzen der EU stehen, und appelliert daher an die demokratisch gesinnten Parteien in der Werchowna Rada, sich nicht mit der genannten Partei zu assoziieren, sie nicht zu unterstützen und keine Koalitionen mit ihr zu bilden.“
Indem die Brüsseler Eurokraten mit einer Regierung paktieren, in der die Swoboda-Faschisten vier Minister stellen (einer davon stellvertretender Regierungschef) - oder, wie es in der Hofberichterstattung der EUSSR-freundlichen Medien heißt, "ein Zeichen der Solidarität setzen" - zeigen sie neben ihrer Gier nach Eroberung von Wirtschaftsraum im Osten vor allem eines: dass das Europaparlament auch für die Brüsseler Eurokraten nichts anderes ist, als eine lächerliche Schwatzbude ohne nennenswerte Entscheidungskompetenz, deren Resolutionen das Papier nicht wert sind, auf dem sie dahingeschlunzt wurden.

Und was von den Swoboda-Faschisten zu erwarten ist, zeigt sich besonders schön in der (zum Leidwesen der Eurokraten mit einer Kamera festgehaltenen) Szene, in der der Chef des ukrainischen Fersehens wegen angeblich zu Putinfreundlicher Berichterstattung mit physischer Gewalt zum Rücktritt gezwungen wird. Siehe hier, interessant wird's ab 04:10. Übrigens, der Bandenführer mit dem Pferdeschwanz sitzt als Abgeordneter der Swoboda-Faschisten im Ausschuss für Pressefreiheit des ukrainischen Parlaments. Vielleicht bekommen wir ja demnächst mit dem Segen der Eurokraten einen Ausländerbeauftragten, der der NPD angehört.

Übrigens unterscheiden sich die ukrainischen Swoboda-Faschisten und ihre hiesigen grünen Helfershelfer kaum noch in ihren Zielen, sondern allenfalls in der Wahl ihrer Mittel. Während der braune Abschaum in der Ukraine das gute alte Faustrecht gebraucht, plärrt die grüne Rebecca Harms (*verächtlich ausspuck*) nach Redeverbot für ihr nicht genehme Meinungen. Da hat sich zusammengefunden, was zusammenpasst!
Zuletzt geändert von Beelzebub am Freitag 21. März 2014, 17:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Gregorius I »

Daylight » Di 18. Mär 2014, 01:50 hat geschrieben: Vor Monaten, mindestens Wochen habe ich das vorhergesehen. Auch hier gesagt, im Forum. Putin steuert mit großen konkreten Schritten zurück und ist mit vollen Händen dabei, das Werk Gorbatschows, Russland zu öffnen und einer demokratischen Struktur zuzuführen, zu zerstören und Schritt für Schritt wieder zurück zu nehmen. Dass die Krim in russische Hände fällt, war doch schon mindestens einige wenige Wochen klar, ohne dass die westliche Welt dagegen hätte etwas wirksames tun können, ohne militärische Mittel..und Grund Gütiger bewahre uns davor...

Die sich heute einzig entscheidende Frage bleibt, wie wird das weitergehen? Wird dieser machtherrliche Nationalist Putin auch nach weiteren Provinzen im Osten der Ukraine greifen? Seine Politik ist jedenfalls für den Westen völlig unberechenbar geworden.

Nur wenn die Ukraine zu militärischen Mitteln gegen Russland greifen sollte oder wenn es zu einem Bürgerkrieg käme, der besonders den russischen Bevölkerungsteil in Mitleidenschaft zöge, würde Putin etwas unternehmen - sonst nicht. Die Krim hat hohen militärstrategischen Wert, den die anderen Gebiete nicht haben.

Putin scheint mir nicht so "unberechenbar" zu sein, wie man jetzt befürchten könnte. Er bringt den Großmachtstatus Russlands zur Geltung, aber einen Krieg mit der NATO oder einen vollkommenen Bruch mit der EU wird er nicht riskieren. Er hat Fakten geschaffen, die nicht über die Völkerrechtsbrüche hinausgehen, die sich die USA mit Hilfe Europas in den letzten Jahrzehnten geleistet haben. Daher weiß Putin, dass auch er damit durchkommt. Nach einer Phase der gegenseitigen Empörung wird man wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren und insbesondere an einer erneuerten europäischen Ordnungsstruktur arbeiten, die Russland mit einbindet und die Interessen aller europäischen Staaten, auch die Russlands, berücksichtigt.
Zuletzt geändert von Gregorius I am Freitag 21. März 2014, 17:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Gregorius I »

Tantris » Di 18. Mär 2014, 01:53 hat geschrieben: Und, wer glaubst du, wird putin jetzt noch vertrauen?

Natürlich wird jeder, der sich von putin bedroht fühlt, also, alle nachbarstaaten, jetzt in die nato wollen. Man will ja nicht das schicksal der ukraine teilen.

Die NATO, insbesondere ihre europäischen Mitglieder, wäre nicht gut beraten, einem solchen Ansturm nachzugeben. Nicht militärische, sondern nur politische, von allen Staaten, auch Russland, freiwillig und aufgrund von Überzeugung akzeptierte Sicherungsmaßnahmen wären langfristig erfolgreich und friedenssichernd. Frieden ist das gemeinsame Interesse aller europäischer Staaten, denn auch Russland kann durch Krieg mit dem "Westen" nichts gewinnen.

Putin hat durch sein unbedachtes vorgehen, die letzte hoffnung auf ein russisches imperium begraben... Jetzt muss er seine eigenen nationalisten im zaum halten, noch mehr rechte an die oligarchen abtreten, nur um an der macht zu bleiben...



Hat Putin denn nicht gezeigt, wie der mit "Oligarchen" umgeht, die sich nicht beugen wollen?

Und... warum diese entwicklung jetzt gut für russland sein soll, wird wohl dein geheimnis bleiben... Innenpolitisch war putin ja immerhin der schlimmste versager der geschichte. Das volk verarmt, wird von korrupten behörden terrorisiert und die lebenserwartung hat inzwischen das niveau der dritten welt erreicht.
Aber... immerhin... putins vermögen und das der anderen oligarchen ist in astronomische höhen gestiegen. Ist soziales unrecht wirklich "gut für russland" ?

Nein - und über wirtschaftliche Themen kann - und muss! - man Putin auch wieder an den Verhandlungstisch bringen.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Gregorius I »

hafenwirt » Di 18. Mär 2014, 15:14 hat geschrieben:Um zum Strangthema zurückzukehren:

Hört man auf Otto Normalverbraucher,

Der ist verstorben - leider! :(

möchte man die ehemaligen Ostgebiete inklusive dem heutigen Kalinigrad zurück.

Wozu? Was will Deutschland damit?
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Jekyll&Hyde »

Ich habe gestern Maybrit Illner gesehen und kann nur sagen, dass die Runde ahnungslos war. Genscher faselte was von Diplomatie und warnte vor unüberlegten Schritten (typisch Außenminister!) und irgendwie mochte ihm niemand widersprechen. Klar, solchen Prasenschweinen möchte man zustimmen. Immerhin droht eine große Gefahr. Aber ich denke, die werden sich der Realität stellen müssen.

Was auf der Krim passiert ist, diktierte nur ein Mann -> Vlad. Was man also tun muss, um zu erkennen, was als nächstes passiert, muss man den genauer betrachten.

Er ist jemand, der sich im russischen Geheimdienst nach oben gedient hat. Der Mann vertraut und lebt in einer Welt von Hierarchien. Sieht man Fotos von ihm in jüngeren Jahren, erkennt man einen schmächtigen kleinen Kerl, der auch nicht besonders gut ausschaut. Der hat unter Gleichaltrigen sicher ordentlich einstecken müssen und eine Menge Frust angesammelt.

Jetzt als Präsident, kompensiert er die sicher erlittenen Demütigungen. Er fördert auch Nationalistisches Gedankengut unter jungen Russen. Bewußt setzt er sein Auftreten in Szene. Wenn er durch die riesigen goldenen Türen im Kreml schreitet, auch Gerhard Schröder im Pulk seiner Höflinge steht und ihm Beifall zollt, passiert das sicher nicht zufällig. Das soll das sein Ego aufwerten, seinen Status vorführen. Und wie er sich durch ein übertrieben männliches Auftreten als Mann darstellt. Mit freiem Oberkörper auf der Jagd, im Schmetterlingstil schwimmend... geradezu lächerlich.

Wenn man auf die Mimik achtet, findet man ebenfalls beunruhigende Indizien für sein inneres Wesen. Wie sein Gesicht praktisch von der Ausdruckslosigkeit in eine aggressive Mimik springt, wenn er redet, lässt darauf schließen, dass es tief in ihm unkontrolliert brodelt. Er hat sicher über die Jahre gelernt, seine wahren Gefühle hinter einer Maske zu verstecken. Jetzt aber an der Macht, beginnt er sich auszuleben und mutiert (wie vor ihm Viele in ähnlichen Situationen) zu dem, der er eigentlich ist. Man erkennt ein verletztes Wesen, dass sich seine Position rücksichtslos erkämpft. Und genau das setzt er jetzt als Präsident mit allen ihm z.V. stehenden Mitteln fort.

Der Mann lässt Widersacher im Ausland mit Polonium ermorden, steckt politische Gegner unter Vorwand ins Gefängnis, marschiert in Georgien ein, weil Terroristen Anschläge verüben. Er annektiert die Krim, indem er Panzer vor die Wahllokale stellen lässt. Jedesmal schießt er über das Ziel hinaus. Keinem Konflikt stellt er sich wirklich. Er löst sie mit Gewalt.

Mit der Krim, kann er sein Ego sicher eine Weile stabilisieren. Das hält vielleicht ein paar Monate vor. Aber schon bald, wird er sich wieder klein, schmächtig und gedemütigt fühlen. Weil er so geprägt ist. Vielleicht hat Papi ihn verhauen, wenn er mal anfing zu weinen. Wir wissen es nicht. Aber ich bin sicher: Der wird diese Tour erst aufhören, wenn er tot ist. Wir haben da einen Nachfolger für Adolf H. am Start. Wer glaubt, dass wir heil aus der Nummer herauskommen, irrt sich. Dem könnten wir täglich einen blasen. Er wäre damit nicht zufrieden. Weil er sich seiner eigentlichen Problematik nicht stellt. Irgendwann bricht er vielleicht unter dem Druck seiner Psyche zusammen und fängt an, Pillen zu schlucken. Aber der macht weiter. Das ist seine Art, sein Ego zu stabilisieren. Er kompensiert sein Inneres, indem er seinen Status verbessert und den nach Außen hin darstellt. Und dafür, ist ihm jedes Mittel recht.

Man erkennt einen kleinen Jungen, der es dem idiotischen Papi recht machen will. Sieh' nur Papi, was ich kann... guck doch mal... :(

Papa wird immer enttäuscht sein. Weil er ein Arschloch ist. Aber das kapiert Vlad erst, wenn es zu spät ist. So ist es immer.
Zuletzt geändert von Jekyll&Hyde am Freitag 21. März 2014, 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Ach Gott »

Gregorius I » Fr 21. Mär 2014, 16:57 hat geschrieben:
Nur wenn die Ukraine zu militärischen Mitteln gegen Russland greifen sollte oder wenn es zu einem Bürgerkrieg käme, der besonders den russischen Bevölkerungsteil in Mitleidenschaft zöge, würde Putin etwas unternehmen - sonst nicht. Die Krim hat hohen militärstrategischen Wert, den die anderen Gebiete nicht haben.
Der Besitz eines landseitigen Anschlusses an Russland könnte den Unterhalt der Krim preiswerter machen. Auch industriell ist der Osten interessant. Aber zumindest aktuell ist das zu heiß. Nächstes Jahr vielleicht.
Putin scheint mir nicht so "unberechenbar" zu sein, wie man jetzt befürchten könnte. Er bringt den Großmachtstatus Russlands zur Geltung, aber einen Krieg mit der NATO oder einen vollkommenen Bruch mit der EU wird er nicht riskieren.
Und die EU umgekehrt nicht.
Nach einer Phase der gegenseitigen Empörung wird man wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren und insbesondere an einer erneuerten europäischen Ordnungsstruktur arbeiten, die Russland mit einbindet und die Interessen aller europäischen Staaten, auch die Russlands, berücksichtigt.
Das kann auch konfrontativer auslaufen, aber am Ende wird Russlands Kooperation politisch gebraucht, ob nun gegenüber Syrien, Iran, Nordkorea oder Polen.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Daniel1 »

Das ist auch falsch und das weißt Du. Ich hatte es Dir kürzlich erst verlinkt und Du gingst darauf ein. Meinst Du wirklich es sei ein feiner Stil, nun wieder ahnungslos zu tun und einfach andere Behauptungen aufzustellen?

Die Mehrheit der Ukraine möchte die Westintegration, nicht andersrum. Auch Janukowitsch hat diesen Weg angestrebt, denn sonst wäre er nie Präsident geworden.
Was ich gesagt habe, ist richtig. Leider versuchst du dauernd deine Meinung als die absolute Wahrheit auszugeben, aber wie ich hier schon überzeugend dargelegt habe, ist die Situation in der Ukraine nicht so einfach wie du sie gerne hättest. Das Land ist gespalten in einen eher pro-russischen Ostteil und einen eher pro-russischen Westteil und es gibt viele Menschen, die die Neutralität der Ukraine befürworten, um die Einheit des Landes zu wahren. Es ist kein guter Stil, meine Aussagen zu ignorieren und die Lage in der Ukraine so zu versimpeln, daß sie der komplizierten Realität im Land nicht gerecht wird. Die Mehrheit der Ukrainer weiß, welcher Schatz die Souveränität ihres Landes jenseits von Eurasischer Union und Europäischer Union ist, dennoch gibt es in Teilen der Westukraine Mehrheiten für einen EU-Beitritt und in Teilen der Ostukraine für eine Annäherung an Rußland.

Es mag sein, daß es viele in der Ukraine, vornehmlich im Westen des Landes, gibt, die eine Annäherung an den Westen wollen, das ist aber nicht gleichbedeutend mit einem EU-Beitritt. Norwegen ist in der NATO und eng in die westliche Welt integriert, ist aber ein souveräner Staat außerhalb der EU. Die EU mit dem Westen gleichzusetzen stellt eine grobe Vereinfachung dar.
Janukowitsch wollte eine neutrale Ukraine und hat deshalb einen Schaukelkurs zwischen Ost und West gemacht. Er schlug beispielsweise vor, einen Beobachterstatus in der russischen Zollunion für die Ukraine zu errichten bei gleichzeitiger EU-Assoziierung.
http://de.ria.ru/politics/20131219/267507995.html
Diesen Zick-Zack-Kurs haben auch die meisten Vorgängerregierungen Janukowitschs eingeschlagen, um die Einheit und Unabhängigkeit des Landes zu sichern.

In der Vergangenheit gab es in den Umfragen in der Ukraine meist eine knappe Mehrheit für einen EU-Beitritt, weil man eher das Ziel hatte reich wie ein westeuropäischer Nationalstaat zu werden und den undemokratisch-supranationalen Charakter der EU verkannte. Dieses Bild hat sich aber in der letzten Zeit gewandelt und momentan steht es ungefähr 50:50, die Hälfte der Ukrainer will nicht in die EU, die andere Hälfte schon.
Eine von der Universität Kiew durchgeführte Umfrage zeigte im November 2013, daß 39% der Bevölkerung für einen EU-Beitritt waren und 35% diesen Schritt ablehnten und zudem 37% der russischen Zollunion beitreten wollten.
http://en.wikipedia.org/wiki/Ukraine%E2 ... _relations

Folgender Artikel zeigt die Spaltung des Meinungsbildes der Ukraine sehr eindeutig:
Ukraine is split practically 50/50 over the accession to the European Union or the Customs Union. Europe is favored by 39 percent of Ukrainians, and 37 percent prefer the Customs Union, said the Kyiv International Institute of Sociology.

Some 76 percent of the Ukrainians polled in the middle of this November said they were ready to take part in a referendum on the foreign policy vector.

Same as before, the European Union is mostly chosen over the Customs Union in the western and central regions (69 percent vs. 11 percent and 43 percent vs. 27 percent), while the Customs Union is more popular in the southern and eastern regions (51 percent vs. 29 percent and 61 percent vs. 15 percent).

Similar with the poll of this September, the entry into the EU mostly gained the support of young Ukrainians (52% of the respondents aged from 18 to 29 and 41 percent of the respondents aged from 30 to 39), while the Customs Union is favored by older citizens (41 percent of the respondents aged from 50 to 59, 42% of the respondents aged from 60 to 69, and 48 percent of the respondents older than 70).

A total of 2,044 respondents older than 18 were polled in all Ukrainian regions, Kyiv and the Crimea on November 9-20, 2013.
http://www.kyivpost.com/content/ukraine ... 32470.html

In dem Artikel wird auch von einer 50:50-Spaltung des Landes in Befürworter und Ablehner eines EU-Beitritts gesprochen, im Osten und Süden gibt es sogar Mehrheiten für eine Zollunion mit Rußland.
Ich hatte jedoch vor kurzer Zeit einen Artikel gefunden, bei dem bei den Umfragen auch die Option einer unabhängigen Ukraine ohne Zollunion und EU-Beitritt zur Verfügung stand und diese Option großen Zuspruch erhielt. Viele Ukrainer wissen eben, daß es Unsinn ist, ihnen die Pistole auf die Brust zu setzen und "Brüssel oder Moskau?" zu fragen! Ich werde mal suchen, ob ich den Artikel noch finde.
Das ist bloß auch falsch. Auch hier habe ich Dir nicht nur die Wahlergebnisse und den Kurse mehrerer vergangener Regierungen aufgezeigt, sondern auch Umfragen aus den letzten Jahren, wo immer -- ohne eine einzige Ausnahme -- die Mehrheit für die EU war und die zwei Optionen Status Quo und Rußland wenig Zuspruch fanden. Und trotzdem behauptest Du hier einfach, daß es diese Mehrheit gäbe, nur weil Du gerne möchtest, daß alles so bleibt wie es ist. Daß manche Präsidenten energischer bei der europäischen Integration waren als andere, aber alle Schritte hierzu verzeichnen konnten, deutest Du einfach in ein simples "Mal eher Richtung Brüssel, mal Moskau, also eigentlich in der Mitte" um. Wie gesagt, einfach irre, wie man sich die Welt so zurechtbiegen kann. Aber nun gut, wer es braucht, um sich Dinge zu erklären ...
Das ist absolut richtig auch wenn es dir nicht gefällt. Du hast die Umfragen, die recht veraltet waren, reingestellt, was aber den Blick dafür verstellt, daß sich das Meinungsbild in den letzten 12 Monat drastisch geändert hat und sich kaum noch Mehrheiten für einen EU-Beitritt der Ukraine finden. In dem wikipedia-Artikel, den ich verlinkt habe und der Umfrage der Kiewer Universität, zeigt sich, daß es in den letzten Jahren öfter knappe Mehrheiten für einen EU-Beitritt gab, die aber landesweit galten und für den Osten des Landes nicht repräsentativ sind, der EU-Beitritt in letzter Zeit aber unbeliebter geworden ist und es etwa 50:50 steht. Auch die Option der Unabhängigkeit von allen Blöcken erfreut sich großer Beliebtheit, wird aber in vielen Umfragen leider gar nicht zur Diskussion gestellt.
Um es nochmal zusammenzufassen:
Ukraine is split practically 50/50 over the accession to the European Union or the Customs Union. Europe is favored by 39 percent of Ukrainians, and 37 percent prefer the Customs Union, said the Kyiv International Institute of Sociology.
(...)
Same as before, the European Union is mostly chosen over the Customs Union in the western and central regions (69 percent vs. 11 percent and 43 percent vs. 27 percent), while the Customs Union is more popular in the southern and eastern regions (51 percent vs. 29 percent and 61 percent vs. 15 percent).
https://www.kyivpost.com/content/ukrain ... 32470.html

Auch die Wahlergebnisse zeigen keineswegs die Befürwortung eines EU-Beitrittes, sondern eher die Bestätigung des ukrainischen Schaukelkurses zwischen Rußland und der EU: Mal kam eine eher EU-freundliche Timoschenko ans Ruder, dann wurde wieder ein eher rußlandfreundlicher Janukowitsch gewählt. Aber selbst Timoschenko wollte keine totale Unterordnung unter die EU und Janukowitsch keine Unterordnung unter Rußland, sondern beide vertraten eine neutralen Kurs nur mit je einer gewissen Tendenz zur einen oder anderen Seite. So kompliziert ist die Lage in der Ukraine nunmal und zu brüllen: "Die Ukrainer wollten schon immer in die EU/Die Ukrainer wollten schon immer zur Rußland!" wird der komplizierten Lage im Land und dem differenzierten Meinungsbild der Ukrainer nicht gerecht.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Daniel1 »

Er sieht doch selbst die Abwahl von Berlusconi als Staatsstreich durch das gewählte, italienische Parlament, weil Monti nicht die (antieuropäische) Politik vertrat, die er gerne hätte. Also nennt man eine Regierung, die neu in einer Krise aufgestellt wird, einen "Putsch". Und daß Papandreou aufgrund innerparteilicher Quereleien den Rückhalt verlor und ihn sein Finanzminister in den Rücken fiel, was am Ende dazu führte, daß beide abgestraft wurden vom Wähler, gilt dann auch als "Putsch", weil bis Neuwahlen eine Interimsregierung vom Parlament aufgestellt wurde. Zwei mal drei macht bekanntlich vier. Und all die Hintergründe ignoriert man, damit man in anderen Diskussionen sein Verständnis von einem Putsch, wo es -- wie bei Fragen der Demokratie -- nur ums Ergebnis drauf ankommt und nicht darum, wie es tatsächlich zustandekommt. Schon verrückt, aber nun denn. Wäre Merkel proeuropäischer als Schröder gewesen, wäre das vermutlich auch ein Staatsstreich Brüssels gewesen.

Das jetzige Abkommen, auch wenn jemand es gerne so hätte, hat aber nach wie vor mit dem Assoziierungsabkommen nichts zu tun. Das wird's erst unter der nächsten Regierung geben.
Frems leugnet immer Putsche, wenn das Ergebnis ihm in den Kram paßt. Das Problem ist, daß es in Italien und Griechenland tatsächlich Staatsstreiche gegen gewählte Regierungen gab, die nicht ganz auf EU-Linie lagen. Berlusconi und seine Regierung wurden auf Druck der EU weggeputscht und durch ein EU-freundliches Kabinett nichtgewählter Technokraten um den ehemaligen EU-Kommissar Mario Monti ersetzt, der das Amt des Staatschefs und mehrere Ministerämter gleichzeitig bekleidete. Zudem war kein einziges Regierungsmitglied je Parlamentsabgeordneter gewesen. In Griechenland wurde kurz zuvor Papandreou unter Druck gesetzt, das angekündigte Referendum zum Sparpaket und zum Euro abzublasen und kurz danach unter Mithilfe des Finanzministers und seiner eigenen Parteikollegen und durch den Druck der EU-Kommission und Deutschlands, die kurz zuvor ein Treffen hatten, bei dem massive Drohungen gegen die griechische Regierung ausgesprochen wurden, aus dem Amt gejagt. Ersetzt wurde Papandreou durch ein Kabinett nichtgewählter Technokraten unter Lukas Papademos, ein ehemaliger EZB-Banker, der den Euro mit konstruiert hatte.
Es gab also zwei fast synchron verlaufende Staatsstreiche in Südeuropa, bei denen gewählte Regierungen durch von nichtgewählten EU-Bürokraten geleitete Technokratenkabinette ersetzt wurden. Wahlen gab es dabei nie, denn die Agenda Montis oder Papademos` wäre bei jeder Wahl vom Volk abgelehnt worden. Papandreou wurde ja beseitigt, um ein Referendum zu verhindern und Monti wurde nach fast 2jähriger Herrschaft vom Wähler abgestraft, während der Euroskeptiker Beppe Grillo fast 30% der Stimmen bekam. Ihn hat man aber in technokratischer Manier vom Amt ferngehalten.
Wer das alles für Zufälle hält und für musterdemokratisch, ist entweder extrem naiv oder leugnet die Wahrheit aus politisch-ideologischen Gründen. Manchen ist eben für den Erhalt des Euro alles Recht: Von Vertragsbrüchen bis hin zu Staatsstreichen. Und wenn die Ideologie mal angekratzt wird, wird fleißig geleugnet.
Das jetzige Abkommen, auch wenn jemand es gerne so hätte, hat aber nach wie vor mit dem Assoziierungsabkommen nichts zu tun. Das wird's erst unter der nächsten Regierung geben.
Doch! Das jetzige Abkommen stellt den politischen Teil des Assoziierungs-Abkommens dar und es wurde von einer nichtgewählten ukrainischen Regierung und der EU unterschrieben. Der Rest des Abkommens soll, wenn überhaupt, nach den Wahlen auf den Tisch kommen.
Wie der EU-Ministerrat beim Gipfeltreffen der Union mitteilte, verpflichtet sich die Ukraine mit der Unterschrift von Ministerpräsident Arseni Jazenjuk unter den politischen Teil des Assoziierungsabkommens zur Respektierung der Menschenrechte, der freien Marktwirtschaft und zur engen Kooperation mit Europa. Die Unterzeichnung des Handelsteils soll später erfolgen. Schon für den Juni aber plant die EU, fast alle Zölle auf ukrainische Waren zu erlassen. Nach Angaben der EU-Kommission soll dies die Ukraine um knapp 500 Millionen pro Jahr entlasten.
http://www.deutschlandfunk.de/krim-konf ... _id=280721

Die EU hat also ihr Versprechen vom Februar gebrochen, daß du selbst im Ria-Novosti-Artike zitiert hast:
Auch erkenne die EU das Übergangskabinett als legitim an, werde jedoch die Assoziierungs-Gespräche erst wiederaufnehmen, nachdem neue Präsidentschaftswahlen stattgefunden haben und die neue Regierung etabliert sei
Jetzt hat die EU aber mit der ukrainischen Regierung den politischen Teil des Assoziierungsabkommens unterzeichnet und will nur noch mit dem wirtschaftlichen Teil warten. Das ist ein weiteres gebrochenes Versprechen.

Fakt ist aber, daß die EU mit einer Regierung ein Abkommen unterzeichnet hat, in denen Faschisten wichtige Positionen haben.
Wenn du es "drollig" findest oder gar leugnest, daß die EU mit einer halbfaschistischen Regierung ein Abkommen unterzeichnet, in dem es zudem heuchlerisch um Wahrung der Menschenrechte geht, ist das deine Sache. Ein Grund alles zu leugnen und den Kopf in den Sand zu stecken ist das nicht. Dramatisch ist die Lage nicht, aber es ist bedenklich, daß die EU kein Problem hat, Rechtsextremen die Hand zu reichen, die Teil eines nichtgewählten Putschisten-Kabinettes sind. Nicht zu vergessen ist der ukrainische Außenminister, der die Unterzeichnung des Assoziierungs-Abkommens vorantrieb, Mitglied der faschistischen Swoboda-Partei.

Einige Informationen zu diesen Leuten, die nicht besser sind als die NPD, die Jobbik oder die Schlägerbanden der griechischen "Goldenen Morgenröte"
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 54526.html

[youtube][/youtube]

Ein Zitat des Swoboda-Führers Tjagnibok:
bekämpft die Russensäue, die Deutschen, die Judenschweine und andere Unarten.
http://www.derwesten.de/politik/rechtsr ... 20236.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Oleh_Tjahnybok

Ein Wikipedia-Artikel gibt Auskunft über die Swoboda-Partei, die in den Vizepremier und den Außenminister der ukrainischen Regierung stellt, mit der die EU jetzt den politischen Teil des Assoziierungs-Abkommen abgeschlossen hat.
Im Dezember 2012 wurden Swobodas Parteichef Tjahnybok und sein Stellvertreter Ihor Miroshnychenko vom Simon-Wiesenthal-Zentrum auf Platz 5 seiner „Top Ten Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs“ gesetzt. Tjahnybok hatte behauptet, die Ukraine werde von einer russisch-jüdischen Mafia (москальско-жидівська мафія) regiert und Miroshnychenko die Schauspielerin Mila Kunis mit dem antisemitischen Schimpfwort Schydowka (Жидовка) bezeichnet.[8][9]
Im selben Monat fand ein Besuch von Mandatsträgern der Swoboda bei der Fraktion der NPD im Sächsischen Landtag statt.[10]
Im Juli 2013 unterzeichneten 30 israelische Knesset-Abgeordnete einen offenen Brief, der an den EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz (SPD) gerichtet war.[12] Darin warnten sie vor dem Antisemitismus und der Russenfeindlichkeit der Partei und kritisierten, dass die beiden größten Oppositionsparteien in der Ukraine mit ihr zusammenarbeiten.[12]
Der EU-Botschafter in der Ukraine, Jan Tombinski, bezeichnete Swoboda in einem Interview am 21. Dezember 2013 als "gleichwertigen Partner für Gespräche mit der EU". Die Partei unterstütze die Annäherung der Ukraine an die EU. Swoboda müsse allerdings beachten, dass "nationalistische und xenophobe Inhalte keinen Platz im modernen Europa haben".[15]
http://de.wikipedia.org/wiki/Allukraini ... a%E2%80%9C
(Die jeweiligen direkten Quellenverweise sind auch im Wikipedia-Artikel zu finden)

Das sind also alles Marginalien und Hirngespinste? Alles lustige Verschwörungstheorien?
Leider ist alles belegt und die EU hat dennoch kein Problem, mit diesen Leuten Partnerschaftsabkommen zu unterzeichnen. Und hier im Forum wird auch oft genug der Putsch gegen die gewählte ukrainische Regierung sowie die Stellung der Faschisten in der Übergangsregierung und ihr Einfluß kleingeredet, wenn nicht gar geleugnet. Die Grünen im Bundestag gehen sogar soweit, die Swoboda nicht als faschistische Partei zu sehen, weil sie in die EU will wie Marieluse Beck in einem Interview kürzlich sagte.
http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_e ... ?id=310281
Ich hatte also Recht: Solange Faschisten EU-freundlich sind, sind sie entweder unbedeutend oder in Ordnung und können gegen Minderheiten und Mitbürger hetzen wie sie wollen. Seltsames Demokratieverständnis.
Zuletzt geändert von Daniel1 am Freitag 21. März 2014, 20:34, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Ach Gott »

Daniel1 » Fr 21. Mär 2014, 20:10 hat geschrieben:Das Problem ist, daß es in Italien und Griechenland tatsächlich Staatsstreiche gegen gewählte Regierungen gab, die nicht ganz auf EU-Linie lagen.
Wasch dich ma. Du bist doch nicht ganz sauber. In Italien und Griechenland gab es keinen Staatsstreich.
Formal in der Ukraine auch nicht, materiell schon.
Zudem war kein einziges Regierungsmitglied je Parlamentsabgeordneter gewesen.
Das ist auch besser so. Dass Angela Merkel Abgeordnete ist, ist nicht vorbildlich. Die soll sich auf das Regieren konzentrieren.

während der Euroskeptiker Beppe Grillo fast 30% der Stimmen bekam. Ihn hat man aber in technokratischer Manier vom Amt ferngehalten.
Dem ist doch die halbe Partei schon weggelaufen, die Abgeordneten haben sich von der Fraktion abgespalten. Und diesen Clown willst du an der Regierung haben? Du würdest wahrscheinlich auch Lucke und Apfel wählen.
Gute Menschen sind keine Gutmenschen. Wer gutes tut, hat keine Zeigefinger frei.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Daniel1 »

Nicht überall. Dort, wo wirklich nazis sind, in der duma, sieht er keine...

Dort, wo es eine freie presselandschaft gibt, sieht er "mainstream"...

Es geht um wortmagie. Den glaube, wenn ich etwas anders bezeichne, dann ändert sich auch die physikalische realität durch meinen zauber.
Willst du jetzt mit Wortmagie den Einfluß der Faschisten beim Putsch gegen Janukowitsch und innerhalb der ukrainischen Regierung kleinreden? Dort, wo Nazis für die EU sind, leugnest du sie. Dort wo Liberalkonservative gegen die EU sind, dichtest du ihnen rechtsextremes Gedankengut an. Ist dir die faschistische EU-freundliche Swoboda lieber als die liberale, demokratische und souveränistische Anti-EU-Partei UKIP?

Leider gibt es in den Parlamenten Rußlands (Teile der LDPR), Griechenlands (Goldene Morgenröte) und Ungarns (Jobbik) Rechtsextreme. Niemand leugnet das.
Der Unterschied ist nur, daß sie in der Ukraine nicht nur im Parlament vertreten, sondern an der Regierung beteiligt sind und das in hohen Positionen wie der des Vizepremiers und des Außenministers. Weder in Rußland noch in Griechenland oder Ungarn sind Nazis an der Regierung beteiligt oder in Ministerpositionen.

Putin ist kein lupenreiner Demokrat, sondern ein autoritärer Herrscher, aber das ist kein Grund Nazis, die gegen Putin sind, zu verharmlosen. Oder kennst du nur Schwarz-Weiß-Denken?
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Daniel1
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Daniel1 »

In Italien und Griechenland gab es keinen Staatsstreich.
Formal in der Ukraine auch nicht, materiell schon
Nimm mal die Augenbinde ab und bilde dir selbst eine Meinung anstatt nur Propaganda nachzureden.
Es gab in Italien und Griechenland Putsche gegen gewählte Regierungen, weil diese sich vorsichtig eurokritisch äußerten (Berlusconi) bzw. ein Refeferendum zum Euro (Papandreou) planten. Sie wurden dann durch nichtgewählte, ernannte Technokratenkabinette ersetzt, die von ehemaligen EU-Bürokraten geleitet wurden, um ein Programm durchzudrücken, daß die Bürger bei jeder Wahl und jeder Volksabstimmung abgelehnt hätten.
Das ist auch besser so. Dass Angela Merkel Abgeordnete ist, ist nicht vorbildlich. Die soll sich auf das Regieren konzentrieren.
Einfach Technokraten einzusetzen, die niemals im Parlament waren, sondern vor allem EU-Bürokraten sind hat aber sehr, sehr wenig mit Demokratie zu tun.
Dem ist doch die halbe Partei schon weggelaufen, die Abgeordneten haben sich von der Fraktion abgespalten. Und diesen Clown willst du an der Regierung haben? Du würdest wahrscheinlich auch Lucke und Apfel wählen.
Daß sich Grillo mit seiner extremen "gegen alles"-Position selbst den Weg in die Regierung verbaut hat bzw. in Koalitionsgesprächen ausmanövriert wurde, macht die ernannte Technokratenregierung Montis nicht besser und Grillos Position gegen den Euro nicht falsch.
Die Wahl Grillos durch 30% der Italiener, während Monti nicht mal ein Drittel dessen erreichte, zeigt, daß das Programm der Technokratenregierung von der Bevölkerung abgelehnt wurde; das wußte Monti schon 2011, deswegen der Staatsstreich.
Durch wen Italien zur Lira zurückkehrt, ist nicht so bedeutend. Wichtig ist nur, daß Italien bald zur Lira zurückkehrt.
Zuletzt geändert von Daniel1 am Freitag 21. März 2014, 20:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von IndianRunner »

Jekyll&Hyde » Fr 21. Mär 2014, 17:51 hat geschrieben:Ich habe gestern Maybrit Illner gesehen und kann nur sagen, dass die Runde ahnungslos war. Genscher faselte was von Diplomatie und warnte vor unüberlegten Schritten (typisch Außenminister!) und irgendwie mochte ihm niemand widersprechen. Klar, solchen Prasenschweinen möchte man zustimmen. Immerhin droht eine große Gefahr. Aber ich denke, die werden sich der Realität stellen müssen.

Was auf der Krim passiert ist, diktierte nur ein Mann -> Vlad. Was man also tun muss, um zu erkennen, was als nächstes passiert, muss man den genauer betrachten.

Er ist jemand, der sich im russischen Geheimdienst nach oben gedient hat. Der Mann vertraut und lebt in einer Welt von Hierarchien. Sieht man Fotos von ihm in jüngeren Jahren, erkennt man einen schmächtigen kleinen Kerl, der auch nicht besonders gut ausschaut. Der hat unter Gleichaltrigen sicher ordentlich einstecken müssen und eine Menge Frust angesammelt.

Jetzt als Präsident, kompensiert er die sicher erlittenen Demütigungen. Er fördert auch Nationalistisches Gedankengut unter jungen Russen. Bewußt setzt er sein Auftreten in Szene. Wenn er durch die riesigen goldenen Türen im Kreml schreitet, auch Gerhard Schröder im Pulk seiner Höflinge steht und ihm Beifall zollt, passiert das sicher nicht zufällig. Das soll das sein Ego aufwerten, seinen Status vorführen. Und wie er sich durch ein übertrieben männliches Auftreten als Mann darstellt. Mit freiem Oberkörper auf der Jagd, im Schmetterlingstil schwimmend... geradezu lächerlich.

Wenn man auf die Mimik achtet, findet man ebenfalls beunruhigende Indizien für sein inneres Wesen. Wie sein Gesicht praktisch von der Ausdruckslosigkeit in eine aggressive Mimik springt, wenn er redet, lässt darauf schließen, dass es tief in ihm unkontrolliert brodelt. Er hat sicher über die Jahre gelernt, seine wahren Gefühle hinter einer Maske zu verstecken. Jetzt aber an der Macht, beginnt er sich auszuleben und mutiert (wie vor ihm Viele in ähnlichen Situationen) zu dem, der er eigentlich ist. Man erkennt ein verletztes Wesen, dass sich seine Position rücksichtslos erkämpft. Und genau das setzt er jetzt als Präsident mit allen ihm z.V. stehenden Mitteln fort.

Der Mann lässt Widersacher im Ausland mit Polonium ermorden, steckt politische Gegner unter Vorwand ins Gefängnis, marschiert in Georgien ein, weil Terroristen Anschläge verüben. Er annektiert die Krim, indem er Panzer vor die Wahllokale stellen lässt. Jedesmal schießt er über das Ziel hinaus. Keinem Konflikt stellt er sich wirklich. Er löst sie mit Gewalt.

Mit der Krim, kann er sein Ego sicher eine Weile stabilisieren. Das hält vielleicht ein paar Monate vor. Aber schon bald, wird er sich wieder klein, schmächtig und gedemütigt fühlen. Weil er so geprägt ist. Vielleicht hat Papi ihn verhauen, wenn er mal anfing zu weinen. Wir wissen es nicht. Aber ich bin sicher: Der wird diese Tour erst aufhören, wenn er tot ist. Wir haben da einen Nachfolger für Adolf H. am Start. Wer glaubt, dass wir heil aus der Nummer herauskommen, irrt sich. Dem könnten wir täglich einen blasen. Er wäre damit nicht zufrieden. Weil er sich seiner eigentlichen Problematik nicht stellt. Irgendwann bricht er vielleicht unter dem Druck seiner Psyche zusammen und fängt an, Pillen zu schlucken. Aber der macht weiter. Das ist seine Art, sein Ego zu stabilisieren. Er kompensiert sein Inneres, indem er seinen Status verbessert und den nach Außen hin darstellt. Und dafür, ist ihm jedes Mittel recht.

Man erkennt einen kleinen Jungen, der es dem idiotischen Papi recht machen will. Sieh' nur Papi, was ich kann... guck doch mal... :(

Papa wird immer enttäuscht sein. Weil er ein Arschloch ist. Aber das kapiert Vlad erst, wenn es zu spät ist. So ist es immer.
Achso, Putin hat einen Muttikomplex, Problem gelöst. Abgesehen davon das ich beim Betrachten deines Beitrages auf eine freudsche Selbstdarstellung tippe, einen Außenminister wie dich bräuchte Deutschland gerade so dringend wie ein Loch im Kopf...
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Jekyll&Hyde »

IndianRunner » Fr 21. Mär 2014, 23:09 hat geschrieben:
Achso, Putin hat einen Muttikomplex, Problem gelöst. Abgesehen davon das ich beim Betrachten deines Beitrages auf eine freudsche Selbstdarstellung tippe, einen Außenminister wie dich bräuchte Deutschland gerade so dringend wie ein Loch im Kopf...
Nehmen wir an, Sie hätten Recht. Dann wäre ich doch wohl noch am Ehesten geeignet, Putin einzuschätzen. Es handelt sich überdies nicht um einen Mutterkomplex. Ich erwähnte im Beitrag seinen Vater. Lesen Sie wenigstens die Beiträge durch, die sie kritisieren.
Zuletzt geändert von Jekyll&Hyde am Samstag 22. März 2014, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von frems »

Daniel1 » Fr 21. Mär 2014, 20:01 hat geschrieben: Was ich gesagt habe, ist richtig. Leider versuchst du dauernd deine Meinung als die absolute Wahrheit auszugeben, aber wie ich hier schon überzeugend dargelegt habe, ist die Situation in der Ukraine nicht so einfach wie du sie gerne hättest.
Durch diese Standardphrase werden Deine Aussagen auch nicht richtiger. Es ist auch nicht meine "Meinung", daß die Ukraine seit Jahren in die EU strebt und dies immer wieder beteuert wurde, auch in jüngster Zeit. Das sind Fakten, die ich Dir zahlreich gezeigt habe. Wenn Du der "Meinung" bist, daß jeder Schritt in Richtung EU, jede Wahl, jede Aussage sämtlicher Präsidenten, jede Umfrage usw. falsch sei und nur Du weißt, was damit gemeint ist, na denn.
Das Land ist gespalten in einen eher pro-russischen Ostteil und einen eher pro-russischen Westteil und es gibt viele Menschen, die die Neutralität der Ukraine befürworten, um die Einheit des Landes zu wahren.
Ja, der Zuspruch im Westen ist noch überwältigender als im Osten. Das gleicht sich aber nicht aus, um daraus Deine Schlüsse zu ziehen. Von wenigen prorussischen "Inseln" wie Donezk abgesehen, wirst Du eine Zustimmung zur EU auch im Osten finden. Deine Links sagen das ebenso aus.
Janukowitsch wollte eine neutrale Ukraine und hat deshalb einen Schaukelkurs zwischen Ost und West gemacht. Er schlug beispielsweise vor, einen Beobachterstatus in der russischen Zollunion für die Ukraine zu errichten bei gleichzeitiger EU-Assoziierung.
Nee, wollte er nicht. Ich hab Dir doch Aussagen von ihm verlinkt. Und nur weil er eins von etlichen Abkommen um einige Monate verzögert, wird daraus kein Weg in eine russische Zollunion. Und erst recht nicht von irgendeiner Eurasischen Union.
Diesen Zick-Zack-Kurs haben auch die meisten Vorgängerregierungen Janukowitschs eingeschlagen, um die Einheit und Unabhängigkeit des Landes zu sichern.
Klar, und die Östliche Partnerschaft und alle anderen Schritte gen EU sind was ohne russisches Pendant? Du malst Dir die Welt echt wie sie Dir gefällt, nur weil Du persönlich willst, daß die Ukraine um keinen Preis in die EU kommt, die Du so sehr verteufelst. Aber laß es doch die Bürger der Ukraine entscheiden. Dein Zurechtbiegen hier hat null Einfluß darauf, ob die Ukraine a) jemals EU-aufnahmefähig ist und b) es dann auch möchte.
In der Vergangenheit gab es in den Umfragen in der Ukraine meist eine knappe Mehrheit für einen EU-Beitritt, weil man eher das Ziel hatte reich wie ein westeuropäischer Nationalstaat zu werden und den undemokratisch-supranationalen Charakter der EU verkannte.
Oh, Du siehst also ein, daß eine Mehrheit den EU-Beitritt möchte, aber erklärst es Dir mit damaligem Unwissen des Bürgers. Gratuliere. "Demokratie juchu, aber wehe sie geht anders als ich möchte, dann sind die Wahlen etc. gefälscht und/oder die Bürger dumm." :rolleyes:
Dieses Bild hat sich aber in der letzten Zeit gewandelt und momentan steht es ungefähr 50:50, die Hälfte der Ukrainer will nicht in die EU, die andere Hälfte schon.
Eine von der Universität Kiew durchgeführte Umfrage zeigte im November 2013, daß 39% der Bevölkerung für einen EU-Beitritt waren und 35% diesen Schritt ablehnten und zudem 37% der russischen Zollunion beitreten wollten.
http://en.wikipedia.org/wiki/Ukraine%E2 ... _relations
Lustig. Mir wirfst Du vor, ich würde veraltete Umfragen benutzen, nur weil ich Dir belegte, daß stets eine Mehrheit dafür war -- und meine letzte Umfrage war ebenfalls jene vom November 2013, wo die meisten für einen EU-Beitritt sind. Und daraus schlußfolgerst Du, daß die Ukraine niemals gen EU und Nato streben wird?

Ich hatte jedoch vor kurzer Zeit einen Artikel gefunden, bei dem bei den Umfragen auch die Option einer unabhängigen Ukraine ohne Zollunion und EU-Beitritt zur Verfügung stand und diese Option großen Zuspruch erhielt.
Den gefundenen Artikel habe ich Dir gezeigt, wonach es einen "großen Zuspruch" dafür gab, der größer war als für die russische Zollunion, aber auch deutlich geringer als ein EU-Beitritt. Wen willst Du hier denn veräppeln?

Viele Ukrainer wissen eben, daß es Unsinn ist, ihnen die Pistole auf die Brust zu setzen und "Brüssel oder Moskau?" zu fragen! Ich werde mal suchen, ob ich den Artikel noch finde. Du kannst natürlich die Verstimmung der Bevölkerung, u.a. wegen der absurden Forderungen bzgl. Timoschenko, nun ausnutzen und meinen, daß Du eine leicht abgeknickte Befürwortung einfach ins Unendliche hochrechnen kannst und es unabhängig politischer Geschehnisse immer weiter in diese Richtung geht. Zur Erinnerung an Deinen "gefundenen" Artikel: http://blogs.spectator.co.uk/coffeehous ... st-leader/

Selbiges für das Abkommen: http://online.wsj.com/news/articles/SB1 ... 2459983238
Du hast die Umfragen, die recht veraltet waren, reingestellt, was aber den Blick dafür verstellt, daß sich das Meinungsbild in den letzten 12 Monat drastisch geändert hat und sich kaum noch Mehrheiten für einen EU-Beitritt der Ukraine finden.
:rolleyes:

Du machst Dir die Lage echt zu einfach. "Der Osten ist prorussisch, der Westen proeuropäisch, also neutralisiert sich das in in Wahrheit will jeder den bisherigen Wackelkurs". Du verkennst also sowohl Wahlen, Regierungsentscheide und Umfragen. Darf ich annehmen, daß Du selbsternannter Demokrat auch Schweizer Volksentscheide ablehnst, wenn es räumliche Unterschiede gibt, ob zwischen Muttersprachen oder Stadt/Land?
Auch die Wahlergebnisse zeigen keineswegs die Befürwortung eines EU-Beitrittes, sondern eher die Bestätigung des ukrainischen Schaukelkurses zwischen Rußland und der EU: Mal kam eine eher EU-freundliche Timoschenko ans Ruder, dann wurde wieder ein eher rußlandfreundlicher Janukowitsch gewählt.
Wieder Dein einfaches 1-1=0. Janukowitsch hat vieles für einen EU-Beitritt getan, den er seit seines Wahlkampfes immer wieder beteuerte und nur auf Druck Moskaus die Unterzeichnung des Abkommens, das er in die Wege geleitet hat, um einige Monate verschoben hat, auch wenn er im selben Atemzuge sagte, daß niemand ihn von seinem Kurs Richtung Westintegration abbringen wird. Und das weißt Du. Wie toll souverän sein Land als Spielball des östlichen Nachbarns ist, kann er ja nun auch wunderbar begutachten.
Aber selbst Timoschenko wollte keine totale Unterordnung unter die EU und Janukowitsch keine Unterordnung unter Rußland, sondern beide vertraten eine neutralen Kurs nur mit je einer gewissen Tendenz zur einen oder anderen Seite. So kompliziert ist die Lage in der Ukraine nunmal und zu brüllen: "Die Ukrainer wollten schon immer in die EU/Die Ukrainer wollten schon immer zur Rußland!" wird der komplizierten Lage im Land und dem differenzierten Meinungsbild der Ukrainer nicht gerecht.
Nicht seit immer, sondern seit den 90ern. Jeder Präsident setzte diesen Kurs fort, trotz der Distanz Brüssels aus allerlei Gründen wie der wirtschaftlichen Lage. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Natürlich will nicht jeder Ukrainer in die EU. Wäre ja auch merkwürdig, wenn sie dort nordkoreanische Ergebnisse hätten. Trotzdem ist der Kurs klar. Ein "einige sind dafür, einige dagegen, also will es keiner(, weil ich es nicht möchte)" ist natürlich gar nicht simplifizierend. Wieso fällt es Dir so schwer, diese klare Richtung so anzuerkennen, genau wie Kasachstans Kurs Richtung Moskau? Da wird sicher auch nicht 100% der Wähler das gutheißen. Deshalb kann man doch nicht alle Schritte leugnen, die das Land vorgenommen hat, um mit Rußland zusammenzuwachsen. Und welche ganzen Etappen die Ukraine bereits unternommen hat, weißt Du doch ebenso, genau wie die Aussagen der Präsidenten. Und selbst sollte mal für ein paar Jahre ein antieuropäischer Präsident dort am Hebel sein, wofür es keine Anzeichen gibt, wird kein daraus kein "Daniel1 friert die Lage der Welt ein, weil er keine Veränderungen möchte". Himmel. :|
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von jamiecullum »

Die Eu hat sicherlich Schuld an ihrem schlechteren Image. Nur muss man auch mal die negative Propaganda beenden: man kann im EU-Ausland ohne große Probleme studieren und arbeiten, im Krankenhaus im Ausland versorgt werden, keine Kosten für Umtausch der Währungen . Die EU-Kommission hat die Mobilfunkpreise deutlich gesenkt!
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Ach Gott »

jamiecullum » So 23. Mär 2014, 12:14 hat geschrieben:Die Eu hat sicherlich Schuld an ihrem schlechteren Image. Nur muss man auch mal die negative Propaganda beenden: man kann im EU-Ausland ohne große Probleme studieren und arbeiten, im Krankenhaus im Ausland versorgt werden, keine Kosten für Umtausch der Währungen . Die EU-Kommission hat die Mobilfunkpreise deutlich gesenkt!
Das ist ja Kraut und Rüben. Den Euro gibts nicht in der ganzen EU und die Mobilfunkpreise hätten wir auch national senken können. Auslandskrankenscheine gab es schon als Mittermeier jung war und Austauschstudenten schon als Kohl jung war.
Gute Menschen sind keine Gutmenschen. Wer gutes tut, hat keine Zeigefinger frei.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von jamiecullum »

Ach Gott » So 23. Mär 2014, 12:56 hat geschrieben: Das ist ja Kraut und Rüben. Den Euro gibts nicht in der ganzen EU und die Mobilfunkpreise hätten wir auch national senken können. Auslandskrankenscheine gab es schon als Mittermeier jung war und Austauschstudenten schon als Kohl jung war.
Oh man, Erjundelehrer oder wie, dennoch sind das im Moment Vorzüge die man nicht vergessen soll, da hier ja eh nur Anti Europa und Pro Russland Befürworter ihre Propganda verkünden, während die mehrheitliche Bevölerung für die EU ist und sich bloss im Moment nicht aktiv beteiligt!
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Ach Gott »

jamiecullum » So 23. Mär 2014, 13:31 hat geschrieben: Oh man, Erjundelehrer oder wie, dennoch sind das im Moment Vorzüge die man nicht vergessen soll
Es gibt auch viele Austauschstudenten aus Kina und Indien. Dort ist Mobilfunk allgegenwärtig Sind die in der EU?
während die mehrheitliche Bevölerung für die EU ist und sich bloss im Moment nicht aktiv beteiligt!
Die Bevölkerung wurde nie gefragt. Ob sie für die EU ist oder nicht, das können wir nicht wissen und das müssen wir auch nicht wissen. Von mir aus kann die Bevölkerung auch gegen die EU sein, das ändert nichts.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von jamiecullum »

Ach Gott » So 23. Mär 2014, 13:37 hat geschrieben: Es gibt auch viele Austauschstudenten aus Kina und Indien. Dort ist Mobilfunk allgegenwärtig Sind die in der EU?
Die Bevölkerung wurde nie gefragt. Ob sie für die EU ist oder nicht, das können wir nicht wissen und das müssen wir auch nicht wissen. Von mir aus kann die Bevölkerung auch gegen die EU sein, das ändert nichts.
Oh mann, ich glaube du hast gar keine Ahnung!!
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Ach Gott »

Du argumentierst seit mehreren Beiträgen erfolglos ad hominem. Versuchs doch mal sachlich.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Diskutator »

Ich halte es für durchaus wahrscheinlich dass die Krim nicht das letzte Kapitel im "Heim ins Reich" Schmierentheater war. Der Osten der Ukraine hat bereits ebenfalls angefangen Linientreu mit den Flaggen zu wedeln und Moskau hat "rechtlich" wenn man dieses Wort überhaupt in dem Zusammenhang verwenden kann, den Weg bereits freigemacht für all die armen, entrechteten Russen, die in bitterer Armut im Ausland leben.
Dies ist eine Signatur, sie soll Untstreichen wie der Benutzer tickt.
Erwarten Sie also keine Biografie im Kurzformat, schließlich bin ich nur eine Signatur und kein gesammeltes Werk über zwei Dekaden.
Nun lesen Sie schon endlich weiter, hier gibt es soviel interessantere Sachen...
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Ach Gott »

Derweil gibt die EU die Krim faktisch verloren und überlässt weitere Forderungen den lokalen Spinnern http://www.zeit.de/politik/ausland/2014 ... k-jazenjuk
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Dampflok94 »

Ach Gott » 26. Mär 2014, 10:44 hat geschrieben:Derweil gibt die EU die Krim faktisch verloren und überlässt weitere Forderungen den lokalen Spinnern http://www.zeit.de/politik/ausland/2014 ... k-jazenjuk
Natürlich ist die Krim verloren. Es geht nur noch darum weitere Annektionen zu vermeiden. Falls Putin sich mit der Krim zufrieden gibt, wird er als Gewinner aus der Sache rauskommen.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Ach Gott »

Dampflok94 » Mi 26. Mär 2014, 11:16 hat geschrieben: Natürlich ist die Krim verloren. Es geht nur noch darum weitere Annektionen zu vermeiden. Falls Putin sich mit der Krim zufrieden gibt, wird er als Gewinner aus der Sache rauskommen.
Putin ist eben ein Meister der Diplomatie. Er hat Handlungsfähigkeit bewiesen und das Ausland hat wie bestellt die wirkungslosen Tiraden über Russland abgeliefert. Bei Gelegenheit kann er weitere Gebiete aufnehmen. Bei denen, die er überhaupt gewinnen kann, steht er nun hoch im Kurs. Bei denen, die in jedem Fall gegen ihn sind, herrscht blanke Wut :)
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Dampflok94 »

Ach Gott » 26. Mär 2014, 11:20 hat geschrieben: Putin ist eben ein Meister der Diplomatie.
Wie meinen? Er ist Spieler. Er hat auf Rot gesetzt und Rot kam. Das ist alles. Diplomatie ist was anderes.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von schokoschendrezki »

Was Russlands Annexionsdrang anbelangt könnte man ja auf das Beispiel Abchasien verweisen: Es gibt diplomatische Anerkennung und wirtschaftliche Unterstützung von Seiten Russlands aber keine Annexionsbestrebungen. Obwohl das unter Umständen von einem Teil der abchasischen Bevölkerung begrüßt würde, da dies unter Umständen ein Ende der völligen Isolation des Landes bedeuten könnte.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Tantris »

Dampflok94 » Mi 26. Mär 2014, 12:33 hat geschrieben: Wie meinen? Er ist Spieler. Er hat auf Rot gesetzt und Rot kam. Das ist alles. Diplomatie ist was anderes.
Er selbst legt sogar wert darauf, kein diplomat zu sein.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Ach Gott »

Dampflok94 » Mi 26. Mär 2014, 11:33 hat geschrieben: Wie meinen? Er ist Spieler.
Diesen Quatsch glaubst du?
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Beelzebub »

Tantris » Mi 26. Mär 2014, 11:43 hat geschrieben:
Er selbst legt sogar wert darauf, kein diplomat zu sein.
Es kann halt nicht jede(r) ein(e) so vorbildliche(r) Diplomat(in) sein, wie die im Westen als Friedens- und Freiheitsikone gehätschelte und getätschelte heilige Julija Timoschenko sein, deren überragendes diplomatisches Talent sich in Aussagen niederschlägt wie:

„Ich persönlich bin bereit, ein Gewehr zu holen und diesem Mistkerl [Putin] in die Stirn zu schießen.“

„Scheiße, wir müssen Waffen in die Hand nehmen und die verdammten russischen Hunde abschlachten mitsamt ihrem Anführer.“

„Ich hätte schon einen Weg gefunden, wie man diese Dreckskerle
[gemeint sind pauschal alle Russen] abschlachten könnte.“

„Ich hoffe, dass ich alle meine Verbindungen involvieren kann. Ich werde die ganze Welt erheben, wenn ich es kann, einfach, damit von Russland nicht mal ein verbranntes Feld übrig bleibt.“

„Sie
[die in der Ukraine verbliebenen acht Millionen Russen] müssen mit Atomwaffen getötet werden.“


Die heilige Julija hat übrigens sämtliche vorstehenden Zitate bestätigt. Mit einer Ausnahme: das mit den Atomwaffen will sie nicht gesagt haben. Wird wohl so sein, denn sie dürfte wissen, dass die Ukraine seit mehr als 10 Jahren keine Atomwaffen mehr besitzt - ein Glück!
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Dampflok94 »

Ach Gott » 26. Mär 2014, 12:46 hat geschrieben: Diesen Quatsch glaubst du?
Glauben tut man Sonntags in der Kirche.
Wenn sein Vorgehen diplomatisch war, möchte ich nicht wissen wie undiplomatisches Vorgehen aussieht.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Tantris »

Beelzebub » Mi 26. Mär 2014, 13:46 hat geschrieben: Es kann halt nicht jede(r) ein(e) so vorbildliche(r) Diplomat(in) sein, wie die im Westen als Friedens- und Freiheitsikone gehätschelte und getätschelte heilige Julija Timoschenko sein, deren überragendes diplomatisches Talent sich in Aussagen niederschlägt wie:

„Ich persönlich bin bereit, ein Gewehr zu holen und diesem Mistkerl [Putin] in die Stirn zu schießen.“

„Scheiße, wir müssen Waffen in die Hand nehmen und die verdammten russischen Hunde abschlachten mitsamt ihrem Anführer.“

„Ich hätte schon einen Weg gefunden, wie man diese Dreckskerle
[gemeint sind pauschal alle Russen] abschlachten könnte.“

„Ich hoffe, dass ich alle meine Verbindungen involvieren kann. Ich werde die ganze Welt erheben, wenn ich es kann, einfach, damit von Russland nicht mal ein verbranntes Feld übrig bleibt.“

„Sie
[die in der Ukraine verbliebenen acht Millionen Russen] müssen mit Atomwaffen getötet werden.“


Die heilige Julija hat übrigens sämtliche vorstehenden Zitate bestätigt. Mit einer Ausnahme: das mit den Atomwaffen will sie nicht gesagt haben. Wird wohl so sein, denn sie dürfte wissen, dass die Ukraine seit mehr als 10 Jahren keine Atomwaffen mehr besitzt - ein Glück!
Ich glaube, es wurde dir schon das eine oder andere mal erklärt, dass deine julia keinen deut besser ist als putin oder andere oligarchen in russland oder ukraine.

WEnn du der meinung bist, putin hält sich für einen diplomaten oder will gerne als ein solcher gelten darfst du das gerne belegen.
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Re: War die Krim nur der Anfang?

Beitrag von Ach Gott »

Dampflok94 » Mi 26. Mär 2014, 12:51 hat geschrieben: Glauben tut man Sonntags in der Kirche.
Wenn sein Vorgehen diplomatisch war, möchte ich nicht wissen wie undiplomatisches Vorgehen aussieht.
Diplomatie meint hier nicht Floskeln sondern geschicktes außenpolitisches Handeln und Verhandeln.
Gute Menschen sind keine Gutmenschen. Wer gutes tut, hat keine Zeigefinger frei.
Diese Benutzer lese oder beantworte ich nur sporadisch: Alexyessin Bakelit Darklightbringer IndianRunner Joker Marmelada Parchuchel Postix pikant dampflok99 hardliner capejazz tantis und der Stalker in blau.
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