1.Firlefanzdetektor hat geschrieben:(29 Oct 2016, 20:45)
1.
Akzeptiert. Wenn Du willst, setze zur besseren Vergleichbarkeit meinetwegen die Werte für Russland um rund 10% höher an. Das ändert nichts an der deutlichen Tendenz.
2.
Was aber eben Auswirkungen auf die behauptete Abhängigkeit von gerade diesem Anbieter hat. Auch hier ist es nämlich umgekehrt: Gerade WEGEN des Überangebotes an Rohstoffen ist Russland stärker davon abhängig, seine Abnehmer zu halten, als dass die EU auf Importe aus Russland angewiesen wäre.
3.
Dass man die Durchsetzung des Völkerrechts gegen einen Aggressor wie Russland nicht ohne eigene Opfer durchsetzen kann, war von vornherein klar und in Kauf zu nehmen. Und egal, wer welche Ursachen für den wirtschaftlichen Niedergang Russlands anführt, bleibt es FAKT, dass das moskauer Regime in einem Wirtschaftskrieg auf lange Sicht ganz deutlich den Kürzeren ziehen wird - wie es schon die Sowjetunion tat.
Dagegen helfen am Ende auch keine Dumpingverträge mit China, über die man sich im Reich der Mitte heute schon die Hände reibt.
Es sind deutlich weniger.

Aber lassen wir das Thema. Passt hier nicht so gut hin.
2.
Das ist ein ebenso zweischeidiges Schwert.
Russland braucht aktuell (noch) die Devisen in recht hohem Umfang. Von wem ist dabei erstmal zweitrangig. Unsere Position ist diesbezüglich nur deshalb so gut, weil wir bislang der dominierende Part in Sachen Devisenlieferant sind. Dort wirken derzeit allerdings zwei Dinge nicht im Sinne des bisherigen Status Quo.
Der Preisverfall bringt es mit sich, dass Russland definitiv insgesamt weniger Devisen bekommt, während wir weiterhin eine ähnliche Menge Rohstoff (für geringeren Presi) beziehen. Wenn die Russen sich an diese Situation anpassen können, ist das immer auch ein Schritt weg von der bisher recht hohen Abhängigkeit. Wir werden weiterhin ähnliche Mengen Rohstoff benötigen. Die Frage ist da nur, ob wir dann ggf. kurzfristig genug anderwo herbekommen und was das für Folgen hätte.
Tatsächlich läuft in Russland die Anpassung an die deutlich geringeren Einkünfte.
Auf der anderen Seite betreiben sie eine recht klar erkennbare Diversifikationsstrategie (Die Eu versucht das mit Energie, aber Russland hat wie schon geschrieben weit mehr und auch in der Energie wird es auf JAhre nicht ohne Russland gehen), um die Abhängigkeit speziell ggü der EU zu verringern. Diese hohe Abhängigkeit würde ihnen jetzt im Falle eines harten Wirtschaftskriegs wirklich Probleme bereiten.
Da der Status derzeit so ist, wie er ist, schlägt Russland auf dem Gebiet der Wirtschaft bislang nur mit sehr bescheidener Intensität gegen die EU zurück.
Das darf uns aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie anders könnten und wenn wir es übertreiben auch genau das geschehen würde.
3.
Da ist imA schon mal der Ansatz nicht sauber.
Wir sind keineswegs in der Position das Völkerrecht durchsetzen zu müssen. Vielmehr sind wir selber auch "Sünder".
Das wir es ggü Russland versuchen (und höchst warscheinlich scheitern), ist eine selektive Wahl, die sich eher mit anderen Interessen erklären lässt als mit der vorgeschobenen Völkerrechtssorge.
Dein Fakt kann übrigens schon allein deshalb kein Fakt sein, weil wir hier über eine Zukunftsentwicklung sprechen und es nun mal viele mögliche Ausgänge geben könnte.
Aber selbst wenn wir mal unterstellen, dass es so käme.
Was glaubst du hat eine EU davon zum Zeitpunkt X noch zu taumeln, während Russland liegt, wenn davon dann zb. jenes China profitiert?
Am Ende verschleudern wir derzeit Ressourcen, die wir uns eigentlich nicht leisten können. Die EU hat genug Probleme.
Man hätte sich nicht in einen Konflikt mit Russland stürzen müssen. Darin lag von Anfang an ein sehr hohes Risiko und das tut es immer noch.
2013/14 hat man über Wirtschaftsprobleme gesprochen.
Heute darüber, ob nicht vielleicht ein Krieg zw. EU/Nato und Russland droht.
Speziell mit Bilck auf diese Dimension ist unser angebliches Werteverteidigen in der Ukraine ziemlich aus der Bahn gelaufen, denn eines wird wohl kaum einer bestreiten.
Auf dem Feld der Wirtschaft sähe das VErhältnis EU vs. Russland deutlich günstiger für die EU aus als wenn wir uns an militärische Potentailen vergleichen.