Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

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Kamikaze
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mittwoch 29. November 2023, 16:12 Ein Windrad kann helfen, aber nicht bei Dunkelflaute.
Diversifizierung verringert die Eintrittswahrscheinlichkeit und damit die nötige Batteriekapazität zur Überbrückung.
Stromnetz in Polen? Hallo? Die verheizen massenhaft Braunkohle.
Da fehlt ein "noch" in deinem Satz.
https://www.euractiv.de/section/energie ... t-waechst/
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H2O
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mittwoch 29. November 2023, 15:57 Du brauchst einfach mehr Batteriespeicher, so viel, um auch eine längere Dunkelflaute zu überstehen.
Schon richtig; derzeit habe ich mit Flaute ja (noch) níchts am Hut. Das ersehnte Windrad soll den Speicher zum größeren Teil vermeiden. Mein Verbrauch im Winter liegt um die 300 kWh monatlich. Wollte ich also mit meiner PV die 4 Monate November bis Februar überwinden, dann wären etwa 1.200 kWh zu installieren. Tatsächlich habe ich 30 kWh aufgebaut. "Kein Kunststück" mit dem PV-Überschuß in den restlichen Monaten, aber der Raumbedarf für ein solches Monstrum ist doch sehr groß. Seinerzeit habe ich für die Batterie 5.500 EUR bezahlt. Da wäre ich also mit 220.000 EUR im Geschäft. So gesehen ist PICEA mit Kaufpreis 120.000 EUR noch ein Schnäppchen... leider nicht in Polen erhältlich (Natürlich habe ich ganz freundlich angefragt!)..

Wenn die Sache mit dem Kleinwindrad funktioniert, dann hätte ich 214.000 EUR eingespart... und eine redundante Energiequelle parallel zur PV und zum öffentlichen Netz aufgebaut. Diese Hoffnung bewegt mich also weiterhin.
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Tom Bombadil
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Tom Bombadil »

Mit 60kWh könntest du dann ca. 6 Tage überbrücken?

Das reicht nicht:
Dunkelflaute: Wie ernst ist der Ausfall von Wind & Solar? - Tech for Future
Mehrwöchige Dunkelflauten treten mehrmals im Jahr auf. Im Mittel fast einmal pro Jahr dauern sie sogar einen Monat oder länger.

https://www.tech-for-future.de/dunkelflaute/

Und das ist noch nicht der worst case, wie weiter unten im Artikel zu lesen ist.

Du als Privathaushalt kannst dir natürlich Strom vom Netz holen, für einen Staat wird das nicht so einfach.
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H2O
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Mittwoch 29. November 2023, 19:10 Mit 60kWh könntest du dann ca. 6 Tage überbrücken?
Nun ja, ich habe 30 kWh installierte Speicherkapazität. Damit kann ich locker 3 Tage Netzausfall abfedern... wenn sie zu Beginn des Ausfalls voll geladen war. Das wäre aber ein glücklicher Zufall... im Winter quält sich der Puffer zwischen 50% und 90% herum. Und erfüllt so die Aufgabe eines Netzausfalls durch Sturmschaden.
Das reicht nicht:
Dunkelflaute: Wie ernst ist der Ausfall von Wind & Solar? - Tech for Future
Mehrwöchige Dunkelflauten treten mehrmals im Jahr auf. Im Mittel fast einmal pro Jahr dauern sie sogar einen Monat oder länger.

https://www.tech-for-future.de/dunkelflaute/

Und das ist noch nicht der worst case, wie weiter unten im Artikel zu lesen ist.

Du als Privathaushalt kannst dir natürlich Strom vom Netz holen, für einen Staat wird das nicht so einfach.
Ich wollte nie eine Dunkelflaute systematisch überwinden, sondern im wesentlichen den Netzausfall für 1 oder bei sparsamem Umgang mit der Energie 2 Tage bewältigen. Dieser Netzausfall kommt etwa 1 bis 2 Male im Winter und Frühjahr als Folge jahreszeitlicher Stürme... das kennt in Deutschland kaum jemand.

Den Ersatz einer PICEA durch Batteriespeicher kann wirtschaftlich niemand ernsthaft anstreben. Die geplante Windkraftanlage ist meine Näherungslösung... 100% Eigenstrom bleibt für mich ein Traum, schon ohne Rekordwerte einer Dunkelflaute. Der Energieversorger ENEA ist bei mehr als 2 Tagen Dunkelflaute meine Notstromversorgung. :)
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Frank_Stein »

Es ist verrückt.
Wenn man zu Jahresbeginn ein Balkonkraftwerk gekauft hätte mit einer max. Leistung von 800 Watt und 600 Watt Wechselrichter,
dann musste man noch ca. 800 Euro dafür zahlen.
Mit dieser Anlage hat man in diesem Jahr ca. 600 kWh ernten können, was bei einem Preis von 35 Cent/kWh dann 210 Euro gewesen wären. In 3 Jahren hätte man so die Investitionskosten wieder eingespielt.

Aber nun bekommt man 920 Watt bei 800 Watt Welchselrichter für 400 +70 Versand im Online-Handel.

Die Preise sind also schneller gefallen, als dass die Anlagen abbezahlt werden konnten ... verrückt.
Nun kann es sein, dass bei guter Auslastung diese Anlage schon nach 1,5 Jahren abbezahlt ist, besonders dann, wenn Strom wegen des Wegfalls der MWST-Ermäßigung wieder teurer wird.

... der Spruch "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" oder "Der frühe Vogel fängt den Wurm", gilt in diesem Fall wohl nicht.
Gut Ding will Weile haben, schon eher. :)
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Frank_Stein »

H2O hat geschrieben: Mittwoch 29. November 2023, 19:45

Den Ersatz einer PICEA durch Batteriespeicher kann wirtschaftlich niemand ernsthaft anstreben. Die geplante Windkraftanlage ist meine Näherungslösung... 100% Eigenstrom bleibt für mich ein Traum, schon ohne Rekordwerte einer Dunkelflaute. Der Energieversorger ENEA ist bei mehr als 2 Tagen Dunkelflaute meine Notstromversorgung. :)

Manchmal frage ich mich, wie die Menschen vor 150 Jahren überleben konnten. Da hatte der Stromausfall 365,25 Tage im Jahr ... aber das ist niemanden aufgefallen, da es noch kein PF gab.
Aber im Zweifel kommen wir da wieder hin, dass wir (so wie in fast jedem Land in der 3. Welt) mit mehrmaligen Stromausfällen im Jahr oder Monat rechnen müssen. Im Zweifel muss ein Haus auch ohne Strom laufen.
Immerhin, wenn der Kühlschrank in einem kalten Winter ausfällt, gibt es wenigstens dafür Alternativen :)
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Frank_Stein hat geschrieben: Mittwoch 29. November 2023, 21:13 Manchmal frage ich mich, wie die Menschen vor 150 Jahren überleben konnten. Da hatte der Stromausfall 365,25 Tage im Jahr ... aber das ist niemanden aufgefallen, da es noch kein PF gab.
Aber im Zweifel kommen wir da wieder hin, dass wir (so wie in fast jedem Land in der 3. Welt) mit mehrmaligen Stromausfällen im Jahr oder Monat rechnen müssen. Im Zweifel muss ein Haus auch ohne Strom laufen.
Immerhin, wenn der Kühlschrank in einem kalten Winter ausfällt, gibt es wenigstens dafür Alternativen :)
Na ja, so mußte ich mich auch vor 13 Jahren durchschlagen, als ich mein Grundstück in Pommern erwarb. Da stand eine etwas abgewirtschaftete große Gartenlaube (einigermaßen isolierte Wände mit einer Lage Schafswolle) mit Kochherd, der die Bude erwärmen sollte, und Wasser mußte ich in großen Behältern kaufen. Die Saugpumpe wäre mir im Winter eingefroren...

Das war damals schon "wilder Osten". Aber was dich nicht umbringt, das macht dich hart. Mann, was war ich froh, wenn ich wieder zu Hause in Bremen war!
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Im Zweifel muss ein Haus auch ohne Strom laufen.
Natürlich tut das wohl jedes ordentlich gebaute Haus. Nur kann dann von einem guten Leben keine Rede mehr sein. Ohne Wasser, Abwasser und Heizung läuft da nicht mehr viel: Pumpen aller Art wollen Strom sehen... oder sie verweigern die Zusammenarbeit. Dann kommt kein Wasser aus der Wand, das Abwasser gehorcht allein der Schwerkraft, und die Heizungsregelung ist elektrisch. Ich Schlaumeier betreibe einen wasserführenden Kaminofen. Damit beschäftige ich sagenhafte 4 (vier) Wasserpumpen:
1. Pumpe zum Transport des im wasserführenden Kaminofen erwärmten Wassers in einen 1 m³ Pufferkessel.
2. Pumpe zum Umlauf der Kesselflüssigkeit durch Heizschläuche in Wänden und Decken.
3. Pumpe zur verzögerungsarmen Bereitstellung von Warmwasser an den Zapfstellen (Zirkulation)
4. Pumpe für eine Solarthermie mit Wärmetauscher im Pufferkessel... ok. brauche ich im Winter nicht.
5. ...Nicht zu vergessen die elektrische Steuerung und Regelung des Pumpensystems für ein angenehmes Wohnklima im Winter. Mehr Abhängigkeit von einer funktionierenden Stromversorgung geht fast gar nicht mehr!

Was tut also der im wesentlichen sich und seinen Lieben verpflichtete Ingenieur? Er macht sich unabhängig von der öffentlichen Stromversorgung, Schritt für Schritt, ohne Rücksicht auf die zu tragenden Kosten.
  • Etwa mit einer PV-Anlage mit Pufferakkumulator. Damit wird über das Gesamtjahr eine Selbstversorgung mit elektrischer Energie von 75% erreicht. Klingt aber besser als es tatsächlich ist, denn in der dunklen Jahreszeit läuft in manchen Wochen gar nichts mehr, wenn der Pufferakkumulator leer ist... und leider auch nur aus dem öffentlichen Netz nachgeladen wird. Immerhin noch eine unterbrechungsfrei einsetzende Notstromversorgung für 2 Tage.
  • Der Ingenieur plant eine kleine Windkraftanlage mit 5 kW Leistung bei 12 m/sec Windgeschwindigkeit. Er prüft die Windlage seines Grundstücks, denn ohne Wind gibt es auch keine Energiegewinnung aus Windkraft. Eine teure Suppe... die Fachwelt spricht von 6.000 EUR für jedes Kilowatt installierter elektrischer Leistung aus Windkraft. Und spricht vom Kampf mit den öffentlichen Ämtern.


Wozu das alles? Rein wirtschaftlich gesehen fehlen 25% bis zur vollen Selbstversorgung, obwohl die PV schon die fünffache elektrische Energie meines Eigenbedarfs ins öffentliche Netz liefert. Nur sind Pufferspeicher mit noch mehr Speicherkapazität für einen weitgehenden Inselbetrieb eine "sauteure" Angelegenheit... und so ganz lösen sie das Grundproblem "Stromausfall" auch nicht, wenn sie auch einen Stromausfall im öffentlichen Netz immer länger überbrücken.

Und nun gibt der Ingenieur seinem Affen Zucker. Wie wäre es denn, wenn der Pufferkessel der Heizungsanlage mit Windstrom und einem (vorhandenen!) Heizstab geheizt würde? Dazu reichen verläßliche 3 kW Einspeisung... und die Hütte ist mollig warm im Winter. Das habe ich leichtfertig "geprüft" im Winter 2020 zu 2021. Eine saftige Stromrechnung des Netzbetreibers ENEA weckte meinen Selbsterhaltungstrieb... aber kein Brennholz im Einsatz für den wasserführenden Kaminofen. Der Kaminofen stand nutzlos herum.

Konzept 1:
  • Die Windturbine lädt den vorhandenen Pufferspeicher der PV-Energieanlage, und bei stramm gefülltem Pufferspeicher geht die Windturbine in den Ruhezustand. Eine virtuell erhöhte Kapazität des Pufferspeichers in Richtung "unendlich", auch wenn der Pufferspeicher diese kWh mehr zufällig bei Wind zugeführt bekommt. Die vorhandene Energieanlage auf PV-Grundlage liefert den Heizstrom in den Heizstab. Der Mensch beobachtet die Heizungsanlage und nutzt den Pufferkessel der Heizung als Energiepuffer in dunkler und windarmer Zeit: Zwei Tage warme Stube bei Stromausfall und Windstille und "Sonnenfinsternis" stehen auf der Habenseite. Heizen mit Batteriestrom aus der Pufferbatterie... lieber nicht... oder nur dann, wenn Wind weht. Geht ganz einfach: "Heizstab aus" bei Windstille. Mal sehen, welche Kontrollsignale die Windkraftanlage bereitstellt... automatische Lösung.
Konzept 2:
  • Die Windturbine speist einen Wechselrichter für Drehstrom 230 V zum Hausnetz... Die Windturbine darf frei drehen, ist praktisch ein "zweites öffentliches Netz". Bei Netzausfall des bestehenden öffentlichen Netzes versorgt sie die PV-Energieanlage und ihre Pufferbatterie. Wenn dort Verbraucher weniger verbrauchen als PV und Windkraftanlage liefern, dann wird die PV-Batterie nachgeladen. Eingestellt ist diese Nachladung aus dem Netz bis zu 80%. Besser als nichts; der Pufferakkumulator wird so geschont. Ok, der Mensch wird auch in diesem Konzept nachhelfen müssen. Heizstab aus bei Windstille... und Chance auf eine automatische Lösung prüfen. Vorteil dieses Konzepts: Der Netzbetreiber ENEA bekommt auch im Winter überschüssigen Strom aus meiner "Insel" zugeliefert... und dient immer noch als "Notstromversorgung", wenn mein System einen technischen Ausfall haben sollte. Auch das ist schließlich Menschenwerk!
Im Augenblick neige ich mehr zum Konzept 1, weil ich damit weniger Schnittstellen zum öffentlichen Energieversorger verhandeln muß. Andererseits könnte ich mit Konzept 2 das öffentliche Netz als Prosument aus Windkraft entlasten, den Anteil erneuerbarer Energie im Netz erhöhen. Na, 'mal sehen, wie diese Partner mein Anliegen bewerten. Das Jahr 2024 wird in der Hinsicht spannend.

Mein Brennholzlieferant wird diese Maßnahme eher ablehnend bewerten. Des einen Freud, des anderen Leid! Nein, den Kaminofen baue ich nicht ab! ;) Nur wird er wohl doch in einen zeitweiligen Ruhestand geschickt.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Kamikaze »

H2O hat geschrieben: Sonntag 31. Dezember 2023, 19:24 Wie wäre es denn, wenn der Pufferkessel der Heizungsanlage mit Windstrom und einem (vorhandenen!) Heizstab geheizt würde? Dazu reichen verläßliche 3 kW Einspeisung... und die Hütte ist mollig warm im Winter.
Nur der Vollständigkeit halber:
Eine kleine Wärmepumpe wäre hier weitaus effizienter.
Da würden oft schon 500-700W ausreichen, um die äquivalenten 3-4kW in den Heizungspuffer zu laden.
Der Pufferakku müsste nur einen (kleinen) Teil der Heizenergie speichern bzw. die EE-Generatoren nur einen Teil der Heizenergie erzeugen, da die Wärmepumpe das meiste dieser Heizenergie aus der Umwelt holen kann.

Inwieweit das in diesem speziellen Fall wirtschaftlich wäre ist ein anderes Thema, aber du schriebst ja
ohne Rücksicht auf die zu tragenden Kosten
:)
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Eine kleine Wärmepumpe wäre hier weitaus effizienter.
Da würden oft schon 500-700W ausreichen, um die äquivalenten 3-4kW in den Heizungspuffer zu laden.
Der Pufferakku müsste nur einen (kleinen) Teil der Heizenergie speichern bzw. die EE-Generatoren nur einen Teil der Heizenergie erzeugen, da die Wärmepumpe das meiste dieser Heizenergie aus der Umwelt holen kann.
Das ist mir klar. Meist ist es aber so, daß der Pufferkessel unseres Heizungssystems auch als Energiespeicher dient (Warmwasser im Frischwasserdurchlauf) und Heizung... hier rede ich nur von der Zeit zwischen Mitte Oktober bis Mitte März. Ansonsten wuppt das die installierte Solarthermie. Auch möchte ich meine Stromversorgung überdimensionieren... denn mit zu viel Energie finden sich leichter Lösungen als mit zu wenig... sehe ich ja schon mit meiner PV-Anlage, die mit Pufferakkumulator insgesamt 75% Selbstversorgung ermöglicht... und bei sparsamer Nutzung der elektrischen Energie auch fast 4 Tage unterbrechungsfrei den Haushalt versorgt.

Nun wurmt mich noch der notwendige Einsatz von Brennholz... wo doch ein Heizstab mit 6 kW schon in den Pufferkessel hineinragt. Damit erreicht der Pufferkessel etwa 70 °C... wenn man denn elektrische Energie bereitstellt... und man lebt mollig mit 21 °C im Haus. Im Winter kommt dann die Durststrecke... ich muß doch mit sehr wenig Sonne leben; aber der Wind soll es richten. Und dann werfe ich mit der Wurst nach dem Schinken und besorge mir ein Windrad mit ausreichend Windertrag. 5 kW bei 12 m/sec Windgeschwindigkeit... dann haben 30 k€ eine sinnvolle Verwendung gefunden... und ich muß nichts weiter tun, als diesen Strom in meine "Halbinsel" hinein zu leiten... entweder Konzept 1 oder Konzept 2.

Nach einer bösen Überraschung "kalte Bude" kann ich ja immer noch eine Wärmepumpe in die Ofenanbindungsgruppe einbinden. Das zur Abhilfe notwendige Brennholz werde ich sicher vorhalten. Zuletzt bin ich mit 6 m³ Brennholz über den Winter 2022/2023 gekommen.

Andererseits haben Sie mir mitgeteilt, daß ich mit einem Windrädchen von vielleicht 2 kW Nennleistung und Wärmepumpe mein Heizungsproblem lösen könnte. Bleibt noch die Lücke in unserer Energieversorgung von 25%, die mit Eigenstrom überbrückt werden soll. Nun ja, auf Null werde ich diese Lücke nicht schließen... das wäre schon ein Traum! Es wäre doch aber schon eine gute Tat, die Lücke auf 5% des Jahresbedarfs zu schließen und den Brennholzverbrauch auf geträumte 2 m³ zu senken.

Wenn ich die Sache entspannter betrachte, dann schaffe ich immer weitere Redundanzen in meiner Energieversorgung mit gegebener Ausfallwahrscheinlichkeit. Zur weiteren Optimierung fehlen mir noch die praktischen Erfahrungen. Das bleibt aber ein spannendes Thema für einen alten Mann....
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Ich bin mit meiner PV sehr zufrieden: Läuft ganz ohne irgendwelchen Ärger. Wer das irgendwie schafft, der sollte eine PV aufbauen... auch mit Überkapazität. Im Januar 2024 schon wieder ausgeglichene Bilanz von Netzstrom und PV-Strom... ich fasse es nicht! Da zahlt sich die Überkapazität aus. Der Dezember war aber ziemlich mau, leider.

Das Windrad muß her! Seit Oktober 2023 weht hier Wind satt! Kernkraft haben wir in Polen nicht... brauche ich auch nicht.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Einmal ein ganz anderes Thema: Wir heizen unsere Eremitage mit Brennholz in einem wasserführenden Kaminofen... der einen Pufferkesseel mit etwa 1 m³ Wasser-Glykolgemisch von ungefähr 30 °C auf ungefähr 80 °C erwärmt. Dann muß ich im Abstand von 48 Stunden... 2 Tagen... erneut den Ofen anheizen.

Etwa 5 Stunden hält mich dieser Vorgang in Trab... immer wieder einmal muß ich einen Holzscheit nachlegen. Das ärgert mich, weil ich dabei immer die Temperatur des Ofens und des Pufferkessels beobachten muß, um eine Überhitzung zu vermeiden. Nun ja, eine einsame Lage hat eben ihren Preis.

Dann melden sich bei einem Ingenieur natürlich Zweifel, ob das denn alles mit rechten Dingen zugeht. Und daran möchte ich interessierte Mitleser teilhaben lassen.

Unser Kaminofen ist für 13 kW Heizleistung ausgelegt... nach Hersteller Schmitzker gehen 3 kW in die Umwelt, 10 kW in den Wassermantel des Ofens. In erster Näherung erwärmt der Ofen in 5 Stunden das Wasser-Glylkol-Gemisch mit 50 kWh Energie aus dem Brennholz. Und dabei steigt hier die Kesseltemperatur in 5 Stunden von 30 °C auf 80 °C. 50 kWh für 1 m³ Wasser und 50 °C Temperaturerhöhung. Kann das mit rechten Dingen zugehen?

Schulweisheit aus den 1950er Jahren: 1 Liter Wasser braucht 1 kcal um von 20 °C auf 21 °C erwärmt zu werden. Es gibt eine Temperaturabhängigkeit dieser 1-Grad-Schritte, aber das sind Feinheiten... meine ich. Die Energieeinheit 1 kcal muß nun in kWh ausgedrückt werden: Das Tabellenbuch aus den 1950er Jahren sagt:
1 kcal = 1,16 * 10**(-3) kWh; 1 m³ Wasser = 10**3 Liter Wasser. Also 1,16 kWh für 1 °C Temperaturerhöhung.... paßt doch zu 50 kWh! Auf den "Verschnitt" 0,16 pfeife ich hier... diese Schlamperei steht für Vereinfachungen!

Unsere Eremitage ist damit 2 Tage lang gemütlich warm zu halten, und unser Badewasser (Dusche) wird auch auf angenehme Temperaturen gebracht (Durchlauferhitzung im Heizkessel). Die 2 Tage zwischen zwei Heizungsabläufen vereinfache ich von 48 auf 50 Stunden. Dann läßt sich überschlagen, daß unsere Wirtschaft bei etwa 0 °C Außentemperatur ungefähr 1 kWh Energie in einer Stunde verbraucht.

Eine weitere Erfahrung: Bei etwa -10 °C Außentemperatur muß ich die Heizperiode auf 1,5 Tage verkürzen. Unser Energieverbrauch erhöht sich also auf 1,25 kWh Energie in einer Stunde. Damit läßt sich die Wärmedämmung unseres Hauses überschlagen. Etwa konstante Innentemperatur T = 20 °C, aber außen 10 °C Temperaturunterschied, T1= 0 °C und T2= -10 °C.

Die Dämmung Q sorgt dafür, daß nur wenig Energie aus dem Haus in die Umgebung abfließen kann:

Q * (T-T1) = 1 kWh/h
Q * (T-T2) = 1,25 kWh/h
Q * (T1-T2) = 0,25 kW
Q = 0,025 kW/°C

Ich muß also 0.025 kW je Grad Celsius in der kalten Jahreszeit zusetzen, um das Hausinnere auf angenehmen 20 °C halten zu können.

Das ist natürlich auch nur eine recht grobe Näherung... es kommt selbstverständlich darauf an, wie dumm man das Thema Raumlüftung anpackt, und wie verschwenderisch man mit dem Warmwasserbedarf umspringt. Aber die Sache geht schon mit rechten Dingen zu... paßt!

Nachtrag:
Das war eine rein heizungstechnische Betrachtung für die dunklere Jahreszeit. Ansonsten läuft unsere elektrische Energieversorgung zu 75% solar. Ein Batteriespeicher mit 30 kWh Speicherkapazität macht's möglich. Deshalb also: Niemand soll glauben, daß wir unsere Hauswirtschaft rund um's Jahr mit Brennholz betreiben. Im Frühjahr und im Herbst genügt unsere Solarthermie schon für Heizung und Warmwasser... anstelle des Kaminofens. Wenn genug Sonne eingefangen werden kann, dann können wir auch die PV-Anlage mit einem Heizstab 6,5 kW auf den Pufferkessel mit 1 m³ Wasser-Glykol-Gemisch einwirken lassen. Das machen wir von Hand, wenn wir sehen, daß so hohe PV-Leistungen auf das öffentliche Netz durchgeleitet werden. Das Verfahren hilft im Oktober und im März Brennholz einsparen. Ab April bis in den Oktober hinein bleibt der Ofen kalt... und unsere Behausung gemütlich warm.

Sollte der Betrieb einer 5 kW-Windkraftanlage genehmigt werden, dann wird unser Brennholzverbrauch weiter schrumpfen. Aber diese Erfahrung liegt noch in der Zukunft. :) Man wird sich ja auch einmal auf Vorschuß freuen dürfen!
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Meine Heizenergiebetrachtung hat mich neugierig gemacht; für Häuser gibt es den sogenannten "Energieverbrauchskennwert" der in kWh/(m²*Jahr) angegeben wird. Wenn man sich auf etwa 150 Tage Heizungsperiode beschränkt... mehr ist hier nicht erforderlich, weil im Rest des Jahres unsere Solarthermie das Haus und unser Brauchwasser erwärmt... dann sind bei 150 Tagen im Abstand von 2 Tagen 50 kWh Energiezufuhr notwendig. Macht 3.750 kWh/Jahr, also also bei 120 m² Wohnfläche 31,25 kWh/(m²*Jahr).

Das ist natürlich ein Traumwert A+ für ein Energieeffizienzhaus! Gemogelt, weil 265 Tage die notwendige Energie aus der Sonne kommt, also schlicht unterschlagen wurde. Aber die Solarthermieanlage ist Bestandteil des Gebäudekonzepts... Der Erfinder des Bio-Solar-Hauses Dipl.-Ing. Klaus Becher ist dafür zu loben!

Treiben wir das Spiel weiter: Nehmen wir an, daß wir den Energiebedarf aus der Sonne vergleichen dürfen mit dem aus dem Brennholzverbrauch. Also sind [(100 + 265)/100]*31,25 kWh/(m²*Jahr) = 114 kWh/(m²*Jahr) der ehrlichere Heizenergiekennwert des Wohnhauses: Man erkennt, welchen Nutzen die Solarthermie stiftet! In meine Betrachtung der laufenden Kosten für Heizung müßte Beschaffung und Aufbau der Solarthermieanlage einbezogen werden... und die Erwartung, daß in vermutlich 20 Jahren eine Systemerneuerung anstehen dürfte.

Aber diese "Feinheiten" lasse ich beiseite und überlege nur meine laufenden Kosten für Brennholz: 3.800 PLN = 840 EUR mußte ich dafür zuletzt bezahlen... mein laufender Jahresbedarf. Meine Arbeit muß man natürlich auch bewerten: Holzscheite abspalten, Brennholz stapeln und zum Ofen tragen, Abbrand überwachen, Asche entfernen und verstreuen... kein Vergleich zu Strom einschalten und Wärmepumpe arbeitet... Nein, ich klage darüber nicht, will aber gern fair vergleichen! Pi-mal-Daumen ist also unser Haus für 1.000 EUR jährlich gemütlich warm zu halten und wir haben warmes Badewasser!

Um mit der Wurst nach dem Schinken zu werfen: Die installierte Photovoltaik (14 kW Spitzenleistung, Pufferakkumulator 30 kWh) drückt unsere Kosten für den elektrischen Energieverbrauch auf etwa 40 PLN = 9 EUR in Abständen von 2 Monaten... 54 EUR/Jahr. Das ist praktisch die Anschlußgebühr. Man darf natürlich nicht vergessen, daß dazu eine PV-Anlage mit insgesamt 300.000 PLN = 66.000 EUR aufgebaut werden mußte. Deren Lebensdauer schätze ich 20 mit Jahren Betriebsfähigkeit ab. Bisher in 4 Jahren kein Wartungsbedarf! Ebenfalls nicht vergessen darf man die ins Netz unentgeltlich eingespeiste elektrische Energie von etwa 10.000 kWh/Jahr aus Überschußerträgen der PV-Anlage.

Der Zubau einer kleinen Windkraftanlage soll bewirken, daß unser Haus im Jahresmittel zu 95% autark wird, will sagen: aus dem öffentlichen Stromnetz kaum noch Strom anfordert. Die Marke 75% Eigenstrom im Jahresmittel ist schon geknackt mit der PV-Anlage und ihrer Pufferbatterie. Einen wirtschaftlichen Gewinn kann ich mit der Windenergieanlage auf jeden Fall nicht erzielen... oder ich müßte damit im Winter den Pufferkessel für die Heizungsanlage und die Warmwasserversorgung erwärmen. Schau'n 'mer 'mal, ob ich dafür eine Baugenehmigung erwirken kann!
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von jorikke »

Frank_Stein hat geschrieben: Mittwoch 29. November 2023, 21:13 Manchmal frage ich mich, wie die Menschen vor 150 Jahren überleben konnten. Da hatte der Stromausfall 365,25 Tage im Jahr ... aber das ist niemanden aufgefallen, da es noch kein PF gab.
Aber im Zweifel kommen wir da wieder hin, dass wir (so wie in fast jedem Land in der 3. Welt) mit mehrmaligen Stromausfällen im Jahr oder Monat rechnen müssen. Im Zweifel muss ein Haus auch ohne Strom laufen.
Immerhin, wenn der Kühlschrank in einem kalten Winter ausfällt, gibt es wenigstens dafür Alternativen :)
Hat ja keiner überlebt. :D
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Mittwoch 29. November 2023, 16:08 Ich schätze da dürfte ein Windrad kosteneffizienter sein.
Gegen die wenigen Tage im Jahr in denen es zu lokalen (!!!) Dunkelflauten kommen kann hilft übrigens auch "unnötigen Verbrauch vermeiden" und/oder ein Stromnetz, das eine Verbindung zu einem anderen Ort herstellt, an dem gerade keine Dunkelflaute herrscht. ;)
Und an dem Ort stehen dann auch genug PV-Anlagen herum, um deinen Bedarf mitzudecken? Oder kommt der Strom dann einfach per Glasfaserkabel und der Router verbreitet es dann in deinem Haus?
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Seidenraupe »

H2O hat geschrieben: Sonntag 4. Februar 2024, 16:13 bei 150 Tagen im Abstand von 2 Tagen 50 kWh Energiezufuhr notwendig. Macht 3.750 kWh/Jahr, also also bei 120 m² Wohnfläche 31,25 kWh/(m²*Jahr).

wie kommst du auf diesen Wert, wenn du 5 oder 7 Ster Holz verheizt?
ODer hat sich an deinem Holzheizen was verändert?

ich weiß natürlich nicht, welche Scheite (Buche/Fichte/Pappel ;) ) du verheizt, aber mit 5 Ster Buchenholz hättest du mehr als das Doppelte an kWh verbraucht (bei 1900 kWh/Ster) (oder hab ich nen Denkkfehler)
interessiert mich, weil Freunde von mir mit 5 Ster auch ihr Haus heizen, ohne zusätzl Photovoltaik.
Zuletzt geändert von Seidenraupe am Donnerstag 8. Februar 2024, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
Wer Ironie findet, kann sie behalten. Wer nicht, sein/ihr Problem.

„Wenn man merkt, daß der Gegner überlegen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man persönlich, beleidigend, grob.“
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 8. Februar 2024, 19:25 Und an dem Ort stehen dann auch genug PV-Anlagen herum, um deinen Bedarf mitzudecken? Oder kommt der Strom dann einfach per Glasfaserkabel und der Router verbreitet es dann in deinem Haus?
Schon bezeichnend, dass das anscheinend der einzige Fehler in meinen Beiträgen zu sein scheint, den ich bisher gemacht habe. :D
Aber ja - dass bei mir mal der Strom komplett weg ist - dafür muss es schon sehr dick kommen. Zu dem Zeitpunkt bin ich dann vermutlich auch schon einige Zeit mit dem Katastrophenschutz unterwegs.
Dass es dazu kommt ist aber nahezu ausgeschlossen.
Viel wichtiger ist mir deshalb, dass immer häufiger Strom super billig ist. So kann ich extrem kostengünstig tanken, wäsche waschen, Geschirr spülen und heizen. Aber manche hier scheinen ja geradezu gegen billigen Strom allergisch zu sein. :rolleyes:
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Seidenraupe hat geschrieben: Donnerstag 8. Februar 2024, 20:21 wie kommst du auf diesen Wert, wenn du 5 oder 7 Ster Holz verheizt?
ODer hat sich an deinem Holzheizen was verändert?

ich weiß natürlich nicht, welche Scheite (Buche/Fichte/Pappel ;) ) du verheizt, aber mit 5 Ster Buchenholz hättest du mehr als das Doppelte an kWh verbraucht (bei 1900 kWh/Ster) (oder hab ich nen Denkkfehler)
interessiert mich, weil Freunde von mir mit 5 Ster auch ihr Haus heizen, ohne zusätzl Photovoltaik.
Ganz einfach erklärt: Ich habe die Energiedaten meines Schmitzker-Ofens eingesetzt, nicht die Energiedaten des Holzes. Beim Verbrennen geht mit den Rauchgasen vermutlich über die Hälfte der Energie "in die Luft".

Die Photovoltaik spielt heizungstechnisch keine Rolle... allenfalls, wenn mich einmal der Spieltrieb packt. Die PV ist für unseren Stromverbrauch zuständig... natürlich auch für die vier Umwälzpumpen im Heizungssystem. In der warmen Jahreszeit heizt die Solarthermie anstelle des Holzofens den Pufferkessel der Heizung... und erwärmt damit auch unser Brauchwasser, das auch mit dem Heizungssystem im Durchlaufverfahren erwärmt wird. Man kann in der Temperaturkurve des Pufferkessels sehr schön erkennen, daß dabei die Heizenergie von drei bis vier Stunden Gebäudeheizung "verduscht" wird.
Zuletzt geändert von H2O am Donnerstag 8. Februar 2024, 23:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: Donnerstag 8. Februar 2024, 23:22 Ganz einfach erklärt: Ich habe die Energiedaten meines Schmitzker-Ofens eingesetzt, nicht die Energiedaten des Holzes. Beim Verbrennen geht mit den Rauchgasen vermutlich über die Hälfte der Energie "in die Luft".

Frage.weisst Du ob in Polen auch eine Filterpflicht kommt für Holzheizungen ?
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Cobra9 hat geschrieben: Donnerstag 8. Februar 2024, 23:24 Frage.weisst Du ob in Polen auch eine Filterpflicht kommt für Holzheizungen ?
Nein, bisher noch nicht. Aber Polen kämpft mit aller Macht in den Ballungsräumen gegen den Smog durch die Kohleverbrennung. Daher sind jetzt Wärmepumpen und waren zuvor Gasheizungen die Renner. Swinemünde-Ost ist zu einem riesigen LNG-Terminal ausgebaut worden.

In meiner Wohnlage wären Rauchfilter für die Holzheizung ein Unsinn. Aber ich würde sie gesetzestreu einbauen lassen, ist doch klar. Der Schornsteinfeger untersucht jährlich die Feuerstelle mit Stempel und Unterschrift, damit der Versicherungsschutz nicht angeknabbert wird.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Gute Nachricht für mein privates Windradvorhaben: Die deutsche Firma steelroots hat die Statik von Fundament und Tragmast für ein Windrad Bornay Wind+ 25.3 berechnet. Das Ergebnis befindet sich auf einem mit Lieferverfolgung abgesicherten Postweg.

Das Dokument muß ich nach Erhalt polonisieren, um es dem polnischen Bauamt (Starost) vorlegen zu können. Oh je, da gibt es so etwas wie know-how-Schutz des steelroots-Konzepts und Kopierverbote. Mal sehen, wie ich diese Klippe umschiffen kann!

Steelroots hat ein Fundament aus Stahlträgern entwickelt, das ohne Beton im Erdboden vergraben werden kann... das den Tragmast etwa so wie die Wurzeln eines Baumes den Stamm und die Krone des Baumes hält. Das Fundament könnte man bei Bedarf ausgraben und an anderer Stelle erneut vergraben. Damit wird eine Bodenversiegelung sehr weitgehend vermieden. Immerhin bringt das Windrad 130 kg auf die Wage, und der Wind kann dem Windrad bis zu 2.000 N Schub in 10 m Höhe über Grund auferlegen (bei 60 m Windgeschwindigkeit). Der freistehende Turm kann mitsamt Windrad mit einer Hydraulik umgelegt werden, etwa für Wartung und Reparatur, oder aufgrund extremer Wetterwarnungen.

Für das Windrad sind Verrenkungen in Sachen know-how-Schutz nicht erforderlich. Ich habe von meiner bevorzugten deutschen Lieferfirma die gemessene Geräuschentwicklung der Windturbine erhalten. Erfreulich: Das abgestrahlte Geräusch geht bei höheren Windgeschwindigkeiten im Umgebungsgeräusch unter! Damit sollten Meckereien unter Nachbarn weitestgehend entfallen, zumal deren 100 m und mehr entfernte Häuser und Grundstücke nur im Sommer genutzt werden. Ernsthaft brauche ich das Windrad nur im Winter, weil dann die PV-Anlage zu geringe Energiemengen abliefert. Dann aber sehe ich hier wochenlang keine Menschen...
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich bin gespannt, wie viel Strom das Windrad im Winter liefern kann. Du hast auch Akkus als Speicher oder? Wie lange bist du damit autark?
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

@ Tom Bombadil:

Ja, den Akkumulator habe ich gleich mit der PV-Anlage beschafft. Er speichert bis zu 30 kWh Energie. Das Hausnetz wird mit dem Fronius Wechselrichter Symo 12,5 mit Drehstrom aus der PV versorgt, drei VICTRON Multiplus 5 sind ebenfalls an das Hausnetz angeschlossen... und laden den Akkumulator. Wenn der Fronius Wechselrichter mehr Strom anbietet als mein Haushalt verbrauchen kann, dann wird zuerst der Akkumulator aufgeladen.. in dem Fall bis 100% seiner Kapazität. Wenn der Akkumulator stramm geladen ist, dann liefere ich Strom ins öffentliche Netz. Wenn die PV nichts mehr liefert, dann versorgt der Akkumulator über die drei VICTRON Multiplus das Hausnetz mit Drehstrom.

Unser typischer Stromverbrauch für Licht, Umwälzpumpen für die Heizung, Kochen, Abwaschen, Waschmaschine, Pumpe im Tiefbrunnen, Luftpumpe für die Kläranlage Sotralentz beträgt im Winter etwa 8,5 kWh, im Sommer etwa 7,5 kWh. Man muß aber die Verluste der drei VICTRON Multiplus bedenken. Meine bisherige Erkenntnis: diese Koppelglieder zwischen Akkumulator und Hausnetz brauchen für ihren Betrieb so ungefähr 60 W. Tatsächlich führen Schieflasten im Hausnetz dazu, daß auch Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen wird, und daß Akkumulator-Energie auf einer Phase ins öffentliche Netz fließt. Mehr als 50 W habe ich aber noch nie auf diesem Wege abfließen sehen.

Nach dieser Vorrede kann ich sagen, daß bei stramm geladenem Akkumulator unsere Notstromversorgung bis zu drei Tage überbrückt. Wenn allerdings Netzstrom verfügbar ist, dann wird der Akkumulator nur bis zur 40%-Marke unseren Eigenverbrauch bereitstellen. Danach verbrauchen wir Strom aus dem öffentlichen Netz. Wenn aber die PV den Akkumulator nicht am Folgetag auflädt, dann wird dazu Netzstrom verbraucht bis zur 80%-Marke... um so das Notstromsystem wieder nahezu vollständig aufzuladen.

Das Windrad soll seine Energie in diesen Akkumulator einspeisen, um ihn möglichst immer auf einer Marke >80% halten zu können. Damit versuche ich, Tag und Nacht und Sommer wie Winter möglichst nur Eigenstrom zu verbrauchen... und gern auch den Netzbetreiber ENEA damit zu versorgen, wenn der Akkumulator die 80%-Marke erreicht hat. Durch das Windrad vergrößere ich virtuell auch meine Akkumulatorkapazität für die Notstromversorgung auf "unendlich". 10 kWh täglich traue ich dem Windrad mindestens zu, wenn die Windgeschwindigkeit zwischen 3 und 5 m/sec beträgt. Im Alltagsbetrieb erwarte ich eher 24 kWh als Ertrag... gut für ENEA. Sehr selten ist hier so etwas wie Windstille zu beobachten, also Windgeschwindigkeit <3 m/sec. Dann muß der Akkumulator liefern... bis zu seiner 40%-Marke... um unsere Notstromversorgung nicht zu verbrauchen. Dann ist ENEA gefordert.

Die Nennleistung 5 kW liefert das Windrad bei Windgeschwindigkeit 12 m/sec. Diese Windgeschwindigkeit ist hier an der Ostseeküste nicht selten zu erleben. Und so sagt das auch der internationale Windatlas. Ich werte die Windlage seit Mai 2023 auf einem Flaggenmast in 10 m Höhe ständig aus.... ein chinesisches Produkt ECOWITT ohne bewegte Teile.

Ich hoffe also, mit Hilfe der Windkraftanlage die Eigenstromversorgung auf vielleicht 95% anheben zu können. Tatsächlich erreicht sind schon 75% Eigenstromversorgung im Jahresmittel durch die PV und den Akkumulator. Mich wurmt aber der Rückgang des Eigenstroms von November bis einschließlich Februar... wodurch "der ganze Schnitt versaut" wird: Meine Energie-Auswertung gemäß VICTRON-Portal sagt, daß in den letzten 90 Tagen mein Energiesystem 787 kWh bereitstellen mußte, davon 499 kWh aus dem Netz. Da tröstet es mich nicht, daß in den letzten 12 Monaten die Eigenstromversorgung 74% betragen hat: Unser Jahresbedarf lag bei 3.537 kWh, und ENEA hat davon 915 kWh beisteuern müssen.

Meine Erzählung klingt erst einmal sehr selbstbezogen auf meinen eigenen Vorteil. Aber das erfreuliche Ergebnis in der Eigenstromversorgung war nur möglich mit einem Solarertrag von 12739 kWh; davon sind 9.195 kWh unentgeltlich der ENEA zugeflossen, also fast 3 Jahresbedarfe meines Haushalts. ENEA ist seinerseits großzügig: Ich muß nur noch eine Netzanschlußgebühr zahlen... 40 PLN in Abständen von 2 Monaten, zuletzt auch für Dezember-Januar. Daran wird sich durch unsere Windkraftanlage gar nichts ändern. Weniger als nichts für den Verbrauch aus dem Netz kann ENEA vermutlich nicht anbieten.

Mein Projekt "Eigenstrom" macht also jetzt schon die Verbrennung von fossilen Brennstoffen für meinen Haushalt und doch auch noch für 3 weitere vergleichbare Haushalte überflüssig. Und wenn das Windkraftsystem hinzukommt, dann dürften weitere Einsparungen von fossilen Brennstoffen in der Winterzeit folgen.

Eine VICTRON-Wallbox wartet im Regal auf Anschluß; aber so lange mein guter alter VW LUPO 3L noch seine treuen Dienste leistet, werde ich mich nicht von ihm trennen zugunsten eines Stromers.

Noch heizen wir unser Haus mit Brennholz mit jährlich 5 bis 8 m³ Holzscheite. Natürlich tickt im Hinterkopf schon die Eigenversorgung mit Heizenergie mit Hilfe einer Sole-Wärmepumpe durch Erdwärme. Unser Grundstück gibt das locker her. Aber das mache ich erst, wenn ich mich langweile oder mir das Bereitstellen von Brennholz zu mühselig wird. Noch liegt dieser Zeitpunkt aber in einiger Ferne.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Tom Bombadil »

Danke für die ausführliche Beschreibung! :thumbup:
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Jetzt habe ich mir energietechnisch aber eine wirkliche Überraschung beschert! Wie Mitleser inzwischen sicher wissen, beschäftige ich mich mit einer kleinen Windkraftanlage, die meinen Eigenstromanteil im Winter auf den Anteil anheben könnte, den meine PV-Anlage im Sommer ermöglicht... möglichst nahe an 100%. Dieses ehrgeizige Ziel wird nie ganz erreicht ohne einen sehr mächtigen Energiespeicher, der über Dunkelflauten hinweg führt. Das System PICEA hatte ich mehrfach angesprochen... in Polen leider nicht erhältlich.

Also planen, was in Polen hier und heute möglich ist. Noch hat niemand gesagt, daß eine Kleinwindkraftanlage auf meinem sehr großen Grundstück nicht betreiben werden darf. Die Windverhältnisse sind hier erfreulich gut, man darf also mit guten Erträgen rechnen:
https://www.directupload.net/file/d/720 ... th_pdf.htm
Für die polnische Bildunterschrift entschuldige ich mich; das Bild ist Bestandteil meines Bauantrags bei polnischen Behörden.

Und nun die oben angekündigte Überraschung: Die Schlesiche Technische Hochschule in Pszczyna/Pless hat die monatlichen Erträge einer PV-Fläche mit Nennleistung 1 kW Spitze und eines Windrads mit 1 kW bei 12 m/sec laminarer Anströmung gegenübergestellt:
https://www.directupload.net/file/d/717 ... 8o_pdf.htm
Die für meine Möglichkeiten gute Nachricht: Beide Energiequellen ergänzen sich im Jahresverlauf: Sonnenenergie im Frühjahr, Sommer und Herbst, mit schleichendem Übergang in den Winter, in dem damit nicht sonderlich viel zu machen ist... Mitteleuropa bietet nun einmal diesen Rahmen. Dafür gewinnt im Herbst, Winter und Frühjahr die Windenergie an Fahrt, mit schleichendem Übergang zum Sommer.

Nun kann man grübeln, wie eine PV (Photovoltaik) und eine WKA (Windkraftanlage) zu dimensionieren sind, damit unter gegebenen Wetterbedingungen im wesentlichen genau der Strom bereitgestellt wird, den der eigene Haushalt benötigt. Also eine Punktlandung für den Eigenbedarf. Keine sehr schwierige Übung, aber in meinem Fall zu spät! Ich hatte eine PV aufgebaut, deren Ertrag über das Jahr gesehen etwa dem Fünffachen meines Eigenbedarfs entspricht (13,6 kW Spitzenleistung). Aber unvermeidlich mit einem "Winterloch", in dem unser Haushalt Netzstrom beziehen muß.

Also skaliere man das Ergebnis der Hochschule auf 13,6 kW für das PV-System... und siehe da, mein gemessener Jahresertrag ist um 1/5 geringer als theoretisch in Schlesien damit zu erreichen ist! Damit muß ich im nördlichen Mitteleuropa leben. Nun hatte ich auch bei meinen Überlegungen zur WKA erst einmal angesetzt "viel hilft viel" und eine Grenze des Sinnvollen mit 5 kW bei Windanströmung mit 12 m/sec vermutet.

Nichts leichter als die "schlesische WKA" von 1 kW auf 5 kW zu vergrößern und das Ergebnis mit dem der auf 13,6 kW vergrößerten PV zu vergleichen: Was wäre, wenn ich beide Systeme zugleich betriebe? Das rechnerische Ergebnis ist hier zu sehen:
https://www.directupload.net/file/d/720 ... 6l_pdf.htm

Die Überraschung: Wirklich zufällig liegt diese rechnerische Überlagerung beider Systeme zu einem Gesamtsystem das ganze Jahr über um 1900 kWh/Monat mit einer Streubreite um 400 kWh... bietet also ein nahezu konstantes Überangebot um den Faktor fünf! Ein Windrad mit Nennleistung 2 kW würde völlig ausreichen, unseren Haushalt "über den Winter zu bringen". Na gut, noch ist nichts wirklich beschafft, noch sind das alles Pläne.

Vor der amtlichen Zusage "Windrad darf aufgestellt und betrieben werden" und der Zustimmung des Netzversorgers, daß ich überschüssige Energie auch im Winter kostenlos ins Netz leiten darf, bestelle ich in Sachen WKA gar nichts. Aber mich juckt schon die Anschaffung der überdimensionierten WKA, zumal die Statik für den Tragmast in meinem Auftrag für das 5 kW Windrad schon vorliegt.

Dann könnte ich irgendwann mit der Wurst nach dem Schinken schmeißen und unser Haus elektrisch heizen mit einer Wärmepumpe, und ich könnte ein batterie-elektrisches Fahrzeug immer mit EE stramm geladen betreiben. Also eine Investition in eine noch nicht entschiedene Zukunft: Wer billig kauft, der kauft zweimal!
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Weil's gerade einmal wieder etwas weinerlich zugeht, was die Stromversorgung betrifft: Meine PV liefert seit Tagen (!) täglich zwischen 15 kWh und 80 kWh frei Haus... in den vergangenen 7 Tagen also 217 kWh; Eigenverbrauch 77,1 kWh.

Leider geht es mit der Genehmigung der Windkraftanlage ein wenig schleppend voran. Macht aber nix, derzeit ist ohnehin damit kein Staat zu machen: Seit Mitternacht fast Windstille, inzwischen aber strahlender Sonnenschein mit 7,3 kW aus der PV im Angebot. Das wird so bis etwa 15:00 Uhr anhalten. Damit erwärme ich ab sofort den Pufferkessel der Heizungsanlage. Das spart Brennholz und erhöht den Anteil des Eigenstroms.

Nun ja, meine Freude wird ein wenig getrübt, wenn ich an den kümmerlichen Ertrag der PV im Dezember und Januar denke. :(

Na, so etwas aber auch! Jetzt kommt meinem Streben nach hohem Eigenstromverbrauch die Solarthermie in die Quere! Die liefert natürlich auch tüchtig, wenn die Sonne strahlt! Bis 15:000 Uhr wird der Heizungskessel auf 70 °C aufgeheizt sein! Holzhacken entfällt dafür heute!
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Große Freude im Hause H2O! Seit Mittwoch, 6. März 2024 kein Feuerholz mehr verbraucht für Heizung und Warmwasser. Natürlich von Hand gesteuert, wenn die PV über 7 kW im Angebot hatte. Nicht ideal, aber auch nicht schlecht. Die im Grundkonzept unseres Hauses enthaltene Solarthermie hat auch schon einen Beitrag geliefert... die heizt natürlich automatisch.

Aber heute ist wohl Schluß mit lustig. Trübes Wetter und eine geschlossene Wolkendecke. Dafür aber "anständig" Wind... bis zu 11 m/sec! Verflixt, die Baugenehmigung für das Windrad muß her!
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von streicher »

H2O hat geschrieben: Montag 11. März 2024, 09:03 Große Freude im Hause H2O! Seit Mittwoch, 6. März 2024 kein Feuerholz mehr verbraucht für Heizung und Warmwasser. Natürlich von Hand gesteuert, wenn die PV über 7 kW im Angebot hatte. Nicht ideal, aber auch nicht schlecht. Die im Grundkonzept unseres Hauses enthaltene Solarthermie hat auch schon einen Beitrag geliefert... die heizt natürlich automatisch.

Aber heute ist wohl Schluß mit lustig. Trübes Wetter und eine geschlossene Wolkendecke. Dafür aber "anständig" Wind... bis zu 11 m/sec! Verflixt, die Baugenehmigung für das Windrad muß her!
Sehr schön. Am Samstag war bei uns Heizpause mit Holz und das Wasser warm genug. Die Solarthermie hat fleißig gearbeitet.
Die Balkonanlage hat Kilowattstunden eingefahren (sie schafft aktuell bis 2,5 kWh).
Aber auch bei uns ist es wieder trübe zwischendurch: dafür können wir wieder ein wenig Regenwasser sammeln.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Bemerkenswert: Heute herrscht eine ganz dicke Waschküche an der Ostseeküste... wenig Licht, kaum Wind (< 3 m/sec, da springt kein Windrad an) Die PV liefert zwar rund 1 kW um 08:55 Uhr, aber so stelle ich mir eine Dunkelflaute vor! So etwas kann ja tagelang anhalten!
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Hier ist der Ort, eine technische Errungenschaft zu loben!

Zur Ermittlung der Windlage auf unserem Grundstück habe ich Anfang Mai 2023 einen Flaggenmast mit 10 m Höhe aufgestellt. Darauf thront eine kleine Wetterstation ecowitt WittBoy GW2001. Die Wetterstation erfaßt die Windgeschwindigkeit, die Windrichtung, die Lufttemperatur, den Luftdruck und die Luftfeuchtigkeit in 10 m Höhe über Grund. Sie ist drahtlos mit einer Funkverbindung 868 MHz mit einer Empfangsstation im Wohnhaus verbunden, die noch die Lufttemperatur und die Luftfeuchte im Hause mißt. Also werden insgesamt 7 Meßwerte beobachtet und über Internet in einer Cloud des Herstellers ecowitt gespeichert und als Graphik angeboten. Es gibt keinerlei mechanische Meßvorichtungen! Das System mutet äußerlich an wie ein groß geratenes Mikrophon.

Und nun das "Dolle": Die Außenstation wird mit 2 Batterien mit 1,5 VDC versorgt. Es gibt aber auch eine sehr kleine Photovoltaik, die einen Kondensator auflädt, der mit 5 VDC die Wetterstation betreibt... wenn genug Lichteinfall verfügbar ist. Seit Anfang Mai 2023 arbeitet die Wetterstation völlig wartungsfrei. Ich hatte vermutet, daß ich im Winter irgendwann einmal den Flaggenmast umlegen müßte, um die Batterien zu erneuern. Nein, nicht notwendig... und bald ist wieder Mai, nun 2024. Und das System liefert und liefert... in Sturm und Kälte und Sommerhitze. Hut ab vor dieser technischen Leistung!

Natürlich habe ich keinerlei Erfahrungen mit anderen Wetterstationen. Dennoch kann ich die Wetterstation ecowitt WittBoy GW 2001 überall dort empfehlen, wo ein WLAN-Rechner mit Internet zur Datenanzeige verfügbar ist.

Eins ärgert mich allerdings gewaltig: Daß nicht ich selbst das System ersonnen habe, sondern ein findiger chinesischer Ingenieur! Respekt!
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Und noch ein Lob; dieses Mal auf meinen Stromversorger ENEA:

Mir war gar nicht bewußt, daß ENEA eine so ausführliche Datenerfassung anbietet. Ich war nur sehr erfreut, daß ich mit meiner PV und dem Pufferspeicher einen so hohen Eigenverbrauch erzielen und obendrein einen so hohen Energieüberschuß abliefern kann. ENEA liefert den Beleg nicht Schwarz auf Weiß, sondern in Farbe :) ;) :
Großer Mist; die Plattform "abload" hat ihren Dienst eingestellt, und directupload.net hat mich noch nicht als Nutzer registriert und mir ein Passwort zugewiesen. Das hole ich nach, wenn mir die Registrierung bei directupload.net gelungen ist!

Nachtrag: Heureka! directupload.net hat mich aufgenommen! Und hier sollte die Abrechnung der ENEA für 2023 zu sehen sein:
https://de.directupload.net/file/d/8515 ... jj_gif.htm

Getestet: Ja, das läuft astrein!
Neugierige Frage: Bieten deutsche Energieversorger auch solche graphischen Darstellungen des Energieverbrauchs und der Energieanlieferung?

Erneut: Das kleine Windrad mit 5 kW Nennleistung muß her. Dann braucht ENEA für meine Abrechnung nur noch gelbe Farbe. :thumbup:
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von streicher »

Für mein Balkonkraftwerk habe ich eine schöne übersichtliche App.

Auf die Jahresabrechnung warten wir noch. Ab diesem Jahr wird gegengerechnet.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Cobra9 »

ALso was Daten und Service angeht nach dem die Anlage am Netz war- kann ich nix sagen gegen die ENBW-

Ich probiere auch mal WW- Bereitung im Winter via Pv Heistab aus. Nur aus Interesse :) Willl wissen wie sich das rechnet oder auch nicht
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

@ Cobra9:

Die Gemeinheit dieses Vorhabens (PV und WW) haben Sie schon in Ihrem Satz "im Winter" untergebracht. Wenn Sie sich meine Abrechnung (nur eine Übersicht!) mit ENEA ansehen, dann erkennen Sie sofort: Zwischen November und Februar (einschließlich!) liefert eine PV nicht so viel Energie.

Ich gestehe, daß ich bei winterlichem Sonnenschein auch schon einmal mit Hand den Heizstab zugeschaltet habe, wenn das Angebot der PV bei >6 kW lag. Ja, dann konnte ich tatsächlich den Pufferkessel auch einmal zwei Tage ohne Holzfeuer bei Laune halten... ohne Härtetest unter der Dusche. Ich habe ziemlich sicher den Heizstab zu fett ausgelegt: 7,5 kW . Wenn der Heizstab einmal den Geist aufgeben sollte, dann ersetze ich ihn durch einen bescheideneren Heizstab mit ~2 kW. Das dürfte in den Wintermonaten eher zu einem kleinen Erfolg führen.

Genau deshalb kämpfe ich ja um eine Genehmigung für den Aufbau und Betrieb eines kleinen Windrads mit 5 kW Nennleistung bei 12 m/sec. Die seit Mai 2023 gemessene Windlage meines Grundstücks rechtfertigt in der dunkleren Jahreszeit diesen Aufwand... aber mehr aus sportlichen Gründen als aus wirtschaftlichen Gründen. Bis ein solches Windrad wirklich liefert, ist man Größenordnung 30 k€ ärmer. Und das genau dafür, daß man dem Energieversorger zwischen November und März eine Nase drehen kann. So richtig erfreulich ist natürlich, daß sich die Erträge von PV und Windkraftanlage ergänzen. Siehe auch
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 6#p5456886

Natürlich fällt mir dann sofort das Stichwort Wärmepumpe für meine Heizungsanlage ein. Aber eins nach dem anderen!
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Cobra9 »

H2O hat geschrieben: Samstag 6. April 2024, 09:08 @ Cobra9:

Die Gemeinheit dieses Vorhabens (PV und WW) haben Sie schon in Ihrem Satz "im Winter" untergebracht. Wenn Sie sich meine Abrechnung (nur eine Übersicht!) mit ENEA ansehen, dann erkennen Sie sofort: Zwischen November und Februar (einschließlich!) liefert eine PV nicht so viel Energie.

Schon klar das im Winter die Leistung eingeschränkt ist. Aber Ich will ja wissen was braucht der Heizstab gerade da ;)

Angabgen vom Hersteller sind ja immer so eine Sache. Mich interessiert auch die Technik, Wirksamkeit ect.-brauchen tue Ich das nicht :)

Holz, WP, Solarthermie auch vorhanden. Thema Windrad. Ich überlege Mir auch ernsthaft noch ein parr Systeme zu kaufen und aufzustellen. Keine Genehmigung notwendig für Anlagen bis 10 m Nabenhöhe, da würede einiges trotzdem passen :) Wärmepumpe- Bitte dein Objekt, Haus vorher gut prüfen !
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Cobra9 hat geschrieben: Samstag 6. April 2024, 11:45 Schon klar das im Winter die Leistung eingeschränkt ist. Aber Ich will ja wissen was braucht der Heizstab gerade da ;)

Angabgen vom Hersteller sind ja immer so eine Sache. Mich interessiert auch die Technik, Wirksamkeit ect.-brauchen tue Ich das nicht :)

Holz, WP, Solarthermie auch vorhanden. Thema Windrad. Ich überlege Mir auch ernsthaft noch ein parr Systeme zu kaufen und aufzustellen. Keine Genehmigung notwendig für Anlagen bis 10 m Nabenhöhe, da würede einiges trotzdem passen :) Wärmepumpe- Bitte dein Objekt, Haus vorher gut prüfen !
Leider hängt die Freigabe privater Windräder seit fast 10 Jahren im polnischen Sejm fest. Der vorgesehen Rahmen ist der deutschen Vorgabe sehr ähnlich: 12 m Gesamthöhe... passend zu Windrädern mit 2 m Blattlänge ...4 m Durchmesser und dadurch dann real 5 kW bei 12 m/sec. Aber die Ämter wissen hier nicht, wie sie eine Genehmigung erteilen dürfen. Die bekannte heiße Kartoffel, leider.

Ein Tipp für deutsche Grundstücke: Patrick Jüttemann hat eine sehr nützliche Übersicht über bewährte Kleinwindräder mit gemessenen Leistungsdaten veröffentlicht: Kleinwind-Marktreport 2023_V8.0.pdf. Kostet ein paar Euronen, ist aber unter dem Strich eine Sparbüchse. Allgemein zu kurz kommt das Thema "Tragmast". Da habe ich lange "geforscht" und bin unter meinen Bedingungen bei Firma steelroots fündig geworden. Die Statik dafür habe ich beauftragt und bezahlt für einen Bauantrag.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Kamikaze »

Beim Thema Heizstab gebe ich zu bedenken, dass Strom die derzeit teuerste Energiequelle ist, falls man diesen nicht selbst erzeugt (z.B. duch PV).
Deutlich effizienter wäre hier eine Brauchwasserwärmepumpe.
Diese erzeugt aus der gleichen elektrischen Energiemenge ein vielfaches an nutzbarer thermischer Energie zur Brauchwassererwärmung.
Manche dieser Geräte sind auch als Aufsatzgerät für bereits bestehende Warmwassertanks oder bereits mit Warmwassertank mit und ohne Anbindungsmöglichkeiten für andere Wärmeerzeuger erhältlich.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

@ Kamikaze:

Das ging mir auch so durch den Kopf; aber ich wollte nicht neunmalklug davon abraten, im Winter mit einem Heizstab das Schicksal wenden zu wollen. Ja, wenn schon Heizen mit Strom, dann natürlich mit Wärmepumpe. Wie weit ein aufgesetzter Brauchwasserteil wirtschaftlich sein wird.... keine Ahnung. Dabei wird ja "nur" die günstig erzeugte Heizenergie auf ein höheres Temperaturniveau angehoben. Der Wirkungsgrad in dieser Stufe sollte sehr deutlich unter 100% liegen. Ok, wenn die Heizenergie mit Wirkungsgrad 500% aus der Umwelt abgezweigt wird, dann wird das immer noch viel besser sein als den Heizstab brutal mit Netzstrom zu betreiben.

Ich meine, im Winter müssen in unseren Breitengraden überall kleine Windräder her, die dann die Wärmepumpe auf Trab bringen. So findet man das auch in der Fachliteratur, wenn es um windstarke Lagen geht. Natürlich kann das nicht auf kleinen Grundstücken in Ballungsräumen funktionieren. Das gibt Ärger mit der Nachbarschaft!
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Seidenraupe
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Seidenraupe »

Kamikaze hat geschrieben: Sonntag 7. April 2024, 07:55 Beim Thema Heizstab gebe ich zu bedenken, dass Strom die derzeit teuerste Energiequelle ist, falls man diesen nicht selbst erzeugt (z.B. duch PV).
hast du nicht immer behauptet Strom , weil zu mehr als 50% aus EE, sei unschlagbar billig?
ich erinnere an die Stromkostenprognosen aus dem Hause Habeck und deine Erwiderung darauf.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Seidenraupe hat geschrieben: Sonntag 7. April 2024, 09:29 hast du nicht immer behauptet Strom , weil zu mehr als 50% aus EE, sei unschlagbar billig?
ich erinnere an die Stromkostenprognosen aus dem Hause Habeck und deine Erwiderung darauf.
Preisgestaltung nach dem "merit order"-Prinzip verhindert die wirtschaftliche Pleite insgesamt notwendiger teurer Anbieter. Ist aber auch schon mehrfach "drangewesen".
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Sonntag 7. April 2024, 10:17 Preisgestaltung nach dem "merit order"-Prinzip verhindert die wirtschaftliche Pleite insgesamt notwendiger teurer Anbieter.
Und beschert denen, die den Strom günstiger produzieren können, fetteste Gewinne.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 7. April 2024, 10:44 Und beschert denen, die den Strom günstiger produzieren können, fetteste Gewinne.
Das ist richtig, aber doch nicht abwegig: Denn damit lohnt sich der Aufbau der günstig produzierenden Anlagen für noch mehr Gewinne, und die teuren (aber derzeit notwendigen!) Anbieter verschwinden vom Markt, weil sie nicht mehr benötigt werden.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Sonntag 7. April 2024, 10:53Das ist richtig, aber doch nicht abwegig...
Selbstverständlich ist das abwegig, es ist sogar völlig plemplem, weil gegen die Gesetze des Marktes. Das Geld wird auch nicht dazu genutzt, um überproportional viel EE auszubauen, zumindest nicht in Deutschland.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 7. April 2024, 10:57 Selbstverständlich ist das abwegig, es ist sogar völlig plemplem, weil gegen die Gesetze des Marktes. Das Geld wird auch nicht dazu genutzt, um überproportional viel EE auszubauen, zumindest nicht in Deutschland.
Ach so, in Deutschland will niemand mehr fette Gewinne machen, wo sie doch auf dem Präsentierteller angeboten werden? Im Grunde erkenne ich in diesem Prinzip der Strompreisgestaltung eine Förderpolitik, allerdings zu Lasten der Verbraucher. Das ist schon ziemlich ärgerlich, aber noch braucht man auch die teuren Anbieter und man darf sie (noch) nicht aushungern.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Sonntag 7. April 2024, 11:04Ach so, in Deutschland will niemand mehr fette Gewinne machen, wo sie doch auf dem Präsentierteller angeboten werden?
Unsinn. Selbstverständlich nimmt jeder gerne solche Geschenke an.
Das ist schon ziemlich ärgerlich, aber noch braucht man auch die teuren Anbieter und man darf sie (noch) nicht aushungern.
Darum geht es aber nicht, man zahlt allen Anbietern den absurd hohen Preis, nicht nur den teuren Anbietern :rolleyes:
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 7. April 2024, 11:07 Unsinn. Selbstverständlich nimmt jeder gerne solche Geschenke an.


Darum geht es aber nicht, man zahlt allen Anbietern den absurd hohen Preis, nicht nur den teuren Anbietern :rolleyes:
Man muß diese Politik der Strompreisgestaltung nicht gut finden; immerhin könnte man auch die teuren Anbieter dafür bezahlen, daß sie billig liefern sollen. Dann müssen die Mittel dafür anderswo abgezwackt werden, und der Anreiz "mehr billige Stromerzeugung durch fette Gewinne" ist dahin. Deshalb sehe ich diese Sache mit einer Faust in der Tasche!
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Tom Bombadil »

Man könnte auch einfach die Preise zahlen, zu dem der Strom angeboten wird.
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben: Sonntag 7. April 2024, 11:34 Man könnte auch einfach die Preise zahlen, zu dem der Strom angeboten wird.
Ja, das war die Situation in der Vergangenheit. Ich habe viele Jahre lang meinen Strom aus EE in Bremen vom Anbieter Lichtblick bezogen; leider etwas teurer als der aus den Bremer Stadtwerken. Meine freie Entscheidung für EE. Das scheint in Zeiten der Energiewende so nicht mehr zu gelten, weil wir unsere gesamte Energieversorgung umzustellen haben. Da muß das EE-Angebot wohl gefördert werden durch hohe Gewinnaussichten.

Ich selbst kann hier aber auch nicht sonderlich das Maul aufreißen, weil ich nun "fast amtlich" meinen Haushalt aus PV versorge. Das ist aktuell ein Schnäppchen... man muß aber auch bedenken, daß dem eine Investition in Höhe von 60.000 EUR vorausgegangen ist. Und eigene Anstrengungen obendrein. Die Netzanschlußkosten der ENEA betragen etwa 9 EUR in zwei Monaten. Das öffentliche Netz ist meine "Notstromversorgung" bei Ausfall meiner Technik. Inzwischen 4 Jahre nicht notwendig gewesen. Und ich liefere unentgeltlich fünfmal mehr elektrische Energie ins öffentliche Netz als ich selbst benötige (das ist die Grundlage für meine "Autarkie").
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Re: Private Energiewende zu mehr Netzunabhängigkeit

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben: Sonntag 7. April 2024, 12:34Das scheint in Zeiten der Energiewende so nicht mehr zu gelten...
Ja, das gilt nicht mehr, die Energiewende wird als Mechanismus zur gigantischen Geldumverteilung von unten (Stromkunden) nach oben (Konzerne, Großgrundbesitzer, Investoren) missbraucht.
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