Cobra9 hat geschrieben:(12 Sep 2016, 13:38)
1.
Das KÖNNEN ist bezogen auf Deutschland, Frankreich usw. weniger das Problem sondern das Wollen. Aber wir erleben eine Trendwende in der Sicherheitspolitik. Oder noch das neue Weissbuch nicht gelesen ? Da steht einiges drin. Dazu die Planungen der BW. Man passt sich an der Realität.
Für die Ukraine tut Deutschland de facto zu wenig nach meiner Meinung. Man sollte versuchen mehr Beratung usw. anzubieten. Ob die Ukraine das dann akzeptiert ist eine andere Frage.
2.
Die EU Wirtschaft ist um einiges stärker als die von Russland. Man kann sich mehr Sicherheit leisten wenn man will. Siehe Polen, Lettland, Litauen, Estland, Norwegen usw.
Das sind alles Länder wo ihre Budgets für Verteidigung aufstocken. Rumänien und Bulgarien folgen langsam. Beispiel Bulgarien
http://www.novinite.com/articles/174103 ... ithin+NATO
Frankreich gibt auch mehr Geld wieder aus. Abrüstung ist vorbei.
3.
Und weiter ? Das einige Staaten für sich Vorteile rausholen wollen liegt in der Natur der Sache. Die Rumänen wollen bsp. davon profitieren das man die USA ins Land lässt. Aber es bildet sich bei den NATO Staaten ein stabiler Kern wo Russland im Auge behält, schon aus eigenen Interessen. Oder glaubst Du die EX Pakt Staaten haben Lust auf Sowjetunion 2.0 ?
4.
Schön es wird davon gesprochen. Aber die Realität sieht so aus das Russland die Staaten mit runtergelassener Hose erwischte. Mittlerweile ist der Effekt Überraschung aber vorbei. Man ist auf die Handlungen von Russland vorbereitet. Russland kann in seinen Grenzen tun was es will. Man kann es nicht daran hindern. Weitere Expansion wird man auf NATO Gebiet nicht akzeptieren. Das ist die klare Haltung.
5.
Die Frage der Abhängigkeit zu den USA mil. stellt man sich und deshalb wird man aufrüsten. Altes Spiel, neues Jahr. Die USA richten ihre Strategie neu aus. China und Russland sind nun die Top Spots. Daher wird man Europa nicht alleine lassen. Wo siehst Du bitte echte Verständigung zwischen USA und Russland
6.
Alles was man sieht ist ein mieseres Verhältniss als je mit den Sowjets, Ausnahme Kuba Krise. Es würde sich nur was ändern wenn Trump ins White House einzieht und selbst da nicht. Der kann viel erzählen im Wahlkampf, aber US Fist ändern....das macht der Kongress nicht micht. Russland ist ausreichend in die Grenze gewiesen worden und das NATO Militär der EU Staaten reicht alleine aus im mit Russland fertig zu werden. Vergiss mal nicht soooo schwach ist man gar nicht. Atomwaffen hat man auch genug um Russland in die Steinzeit mitzunehmen. Wir werden eine ausreichende Aufrüstung erleben um Bedrohungen, auch von Russland , konventionell abwehren zu können. Mehr braucht man nicht in dem Apsekt Russland wird es nicht wagen militärisch vorzugehen gegen die EU oder NATO weil es sonst pleite ist. Ohne die Einnahmen aus GAS/Öl wäre Russland am Arsch momentan.
http://www.peak-oil.com/2014/03/russlan ... sexporten/
Geift es die NATO oder EU an ist es de facto Pleite. Die EU braucht Russland nicht wirklich. Man schaut sich schon um nach Alternativen und wenn die letzlich USA, China heissen ist das nicht übel. Große Märkte, Wirtschaftliche Interessen die enorm wiegen. Gas, Öl kann man woanders zum Marktpreis kriegen und Russland als Tankstelle dann China überlassen.
Für die Ukraine ist der einzige Schimmer das China und die EU wegen den wirtschaftlichen Bindungen den Russen etwas Paroli bieten.
1.
Das mag stimmen, aber ein nicht wollen ist eben genauso problematisch wie ein nicht können.
Das Weißbuch hab ich in Auszügen gelesen.
Man glaubt wohl, dass man eben mehr militärische Option braucht, um wirklich bei den Großen mitspielen zu können.
Ich finde es nicht gut, weil gerade Dtl. gezeigt hat, dass es auch mit ich nenne es mal mittelmäßigem Militärumfang geht.
Ein weiteres Beispiel dafür ist Japan.
Verteidigungstechnisch ist die von von der Leyen angekündigte Aufrüstung sicher nicht nötig. Der EU-Focus ist aber wohl eher der Treiber für die Zukunft
Für die Ukraine sollten sie auch nicht mehr tun. Es wäre einfach ohne Abstimmung mit Russland ziemlich sinnfrei, dort große Mittel zu mobilisieren.
Einfach weil es viel zu sehr in Russlands Macht liegt zu beeinflussen, ob diese Mittel zu was führen oder eben nicht.
2.
Die Frage ist ja wofür.
Ausgaben für Militär haben ein paar sehr häßliche Nebenerscheinungen.
Wenn man die Armee nicht einsetzt, ist es totes Kapital und je mehr man davon ausgibt, desto höher werden auch die Begehrlichkeiten für Einsätze.
Es ist ja kein Zufall, dass die meisten Armeen der Topmilitärausgabeländer irgendwo im Einsatz sind.
Speziell Frankreich hat sicher keinerlei Angst vor Russland (Dtl. auch nicht).
Deren Aufrüstung dient eben auch den eigenen nicht Verteidigungsinteressen wie der Möglichkeit Handels- Versorgungswege offen zu halten.
Gerade mit Hinblick auf den "Ring aus Feuer" rund um die EU will man sich die Option auf mehr Militäreinsatz nicht verschließen.
Mit Russland hat das imA wenig zu tun.
Der gesamte Osten braucht auch keine höheren Rüstungsausgaben, sondern die Garantie aus Art. 5 ist völlig ausreichend.
3.
Glaubst du ernsthaft, dass Russland Lust auf SU 2.0 hat?
Dafür spricht weder deren Verhalten in der kürzeren Vergangenheit noch deren Möglichkeiten.
Es ist eine nicht belegte Behauptung, dass Russland die große Ausweitung auf Natogebiet plant.
Ein Märchen, mit dem man Politik verkaufen kann.
Ich halte es für die Oststaaten der EU für viel wichtiger, die Entwicklungen in der Ukraine im Auge zu behalten.
Das ist im Grunde so wie die GUS-Staaten nach dem Zerfall nur mit dem Unterschied dass das Staatsoberhaupt die "stärkste Armee Europas" aufbauen will.
Waffen und nennen wir sie mal paramilit. Organisationen ohne Ende & ohne wirkliche staatl. Kontrolle.
Das hat viel mehr Kennzeichen eines Pulverfasses als Russland.
4.
Russland hat sich noch NIE auf Natogebiet ausgedehnt.
Russland mag ja als externes Feindbild taugen und eine gewisse Disziplinierungswirkung auf die westl. Staatengemeinschaft haben. Nur muss man sich dabei eben auch hin und wieder fragen, welcher Realitätsgehalt sich dahinter verbirgt. In der SU haben sie sich auch solange der Abwehr zum großen Teil eingebildeter Gefahren hingegeben, dass sie ganz vergessen haben, sich um die echten Probleme zu kümmern.
Der Westen sollte daraus lieber lernen, als die gleichen Fehler zu widerholen.
Es gibt mehr als genug hier zu tun.
5.
Zu sehen ist eigentlich nur, dass dort permanent Treffen auf ziemlich hoher Ebene stattfinden und man Einigungen erzielt (Syrien).
Das sind Belege dafür, dass die beiden können, wenn sie wollen.
Der Punkt ist dabei eben, dass es für die USA wichtigere Prioritäten als Europa gibt.
Wie du ja schriebst ist es Asien.
Die Ukraine und Syrien kamen mehr oder weniger dazwischen.
Glaubst du, dass die sich da lange um Gebiete kümmern wollen, wo ein starkes Russland gegenhält?
Das bindet viel zu viele Ressourcen (vor allem diplomatisch) und die Erfolgsaussichten sind viel geringer, als wenn man sich eher Richtung Abstimmung bewegt. Putin formuliert sein langer Zeit, um was es geht.
Die Russen wollen auf Augenhöhe verhandeln und wenn die USA ihnen das anbieten, dann finden sich auch Lösungsansätze und das bietet viel Potential für den Bereich, der die größte US-Priorität ist.
Das heißt nicht, dass es geschehen wird, aber was Sinn machen kann, sollte die EU mit einkalkulieren und sich zumindest fragen, wie man darauf reagieren könnte, statt sich andernfalls vielleicht wieder überraschen zu lassen.
6.
Ich weiß gar nicht, was du mit einem Russlandangriff hast?
Es gibt dafür keinerlei Ansatzpunkte.
Allein schon weil die wissen, dass sie schnell Pleite sind, wenn sie das tun würden.
Was soll also die große Aufrüstungswelle bringen?
Ich frage mich ehrlich gesagt, woher so viele Leute die Sicherheit nehmen, dass man Russland so weit überlegen ist.
Es gibt ein ganz netten Witz, der das ganz gut überspitzt zusammenfasst:
"Poroschenko verspricht der Ukraine, dass sie in 10 Jahren in der EU sein wird. Die große Frage ist nur, ob dann noch andere Staaten da drin sind."
Die EU und viele Staaten befindet sich ein einer sehr kritischen Phase.
Bankenkrise,
Staatsschuldenkrise,
Griechenlandkrise,
Flüchtlingskrise und deshalb große politische EU-Verständigungsprobleme,
politische Krise in vielen Ländern durch Aufkeimen nationalistischer Tendenzen,
Brexit,
Wirtschaftskrise im gesamten Süden und
trotz tiefer Rohstoffpreisen, Nullzinsen und tiefen Eurokursen eine nur stagnierende Gesamtwirtschaft
+ diverse kleinere Krisenherde
NICHTS davon ist auch nur ansatzweise gelöst und über jedes einzelne Element kann die EU fallen, aber die EU soll lieber Russland Paroli bieten?
Tut mir leid.
Das hat einfach sehr viel von dem, was man in Russland sehen kann/will.
Externes Problem überbetonen, um von inneren Problemen abzulenken.