Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

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Hyde
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Hyde »

JJazzGold hat geschrieben:(31 Jan 2018, 13:25)

Das entspricht meiner Vorstellung von der Entwicklung einer DDR ohne Beitritt.
Was ich interessant finde ist, dass linke Diktaturen offenbar zu deutlich mehr Rechtsextremismus führen als rechte Diktaturen.

Wenn man sich die Länder anschaut, wo jahrzehntelang rechte Militärdiktaturen an der Macht waren (Spanien, Portugal, z.T. Lateinamerika), dann haben diese Länder heutzutage eher wenig Probleme mit rechtem Gedankengut & dem Rechtsstaat, während die früheren kommunistischen Länder heutzutage sehr viele Probleme mit Nationalismus, Rassismus und rechten Gedankengut haben.

Vielleicht eine Trotzreaktion auf die jahrzehntelang von oben verordnete linke Gesinnung.
PeterK
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von PeterK »

Vongole hat geschrieben:(31 Jan 2018, 17:07)
Du warst damit keineswegs gemeint. :)
Thx. Ich meinte meinen Vorschlag einer Zweistaatenlösung ;).
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Hyde
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Hyde »

Eine Alternative zur Wiedervereinigung hat es doch nie wirklich gegeben. Alles andere als die Wiedervereinigung hätte ich auch als falsch empfunden. Meiner Meinung nach haben die Menschen im Westen auch eine moralische Verantwortung dafür, dem Osten auf seinem Weg zu Wohlstand und Freiheit zu helfen. Denn es war rein geographisches Glück gewesen, dass nach dem 2.WK nicht die Westdeutschen unter die Fuchtel der Sowjetunion geraten sind und also nicht vom Kommunismus ins Verderben geführt wurden.
Alle Deutschen haben kollektiv den 2. Weltkrieg ausgelöst, aber für die negativen Folgen des Krieges wurden vor allem die Ostdeutschen in Haftung genommen.

Daher ist es die moralische Pflicht der Westdeutschen, die Ostdeutschen auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft zu unterstützen.

Was aber nicht heißt, dass man den Osten nicht kritisieren darf. Und es gibt da einige Zustände, die kritisiert werden müssen, also sollte man es tun. Kritik ist etwas Gutes. Mit Totschweigen von reellen Problemen hilft man niemandem weiter, am wenigsten den Betroffenen selbst.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Europa2050 hat geschrieben:(31 Jan 2018, 16:12)

Letztlich war die DDR 1989 wirtschaftlich, finanziell und vom Bildungsstand seiner Bürger ungefähr auf dem Niveau der ČSSR, dem höchsten im ComeCon.

Die ČSSR, später ČR hat dann den Weg genommen, der hier diskutiert wird (wie auch anders, gab jakeine Brüder).

Geschafft haben sie es auch aber mit der Folge dass:

- bis heute die Löhne massiv unter Westniveau liegen (selbst wenn man billige Mieten in Gegenrechnung bringt, der Rest ist teilweise teurer als in D), wir reden da teilweise von 500-1000€ Monatslohn.
- der Aufholprozess in der Infrastruktur wesentlich länger dauerte als in der DDR und Anfangs nur in Prag undKarlsbad statt fand,
- der Rechtsstaat es anfangs auch viel schwerer hatte, sich durchzusetzen.
- im Gegenzug die Arbeitslosigkeit geringer war und ist als in der ehem. DDR (vor allen in den Grenzgebieten zu Bayern)
- AfD-Gedankengut dort regierungsfähig ist.

(- und die Jungs immer noch besser Eishockey spielen können :mad: )

Das sollte man sich vor Augen führen, wenn man von einem dritten Weg für die DDR spricht.
Ich habe auf jemanden geantwortet der die DDR-Währung behalten wollte. Das war für die Bürger aber nicht akzeptabel. Von daher ist es einfach eine Schnapsidee.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Europa2050 »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(31 Jan 2018, 18:06)

Ich habe auf jemanden geantwortet der die DDR-Währung behalten wollte. Das war für die Bürger aber nicht akzeptabel. Von daher ist es einfach eine Schnapsidee.
Letztlich wäre das gleiche rausgekommen wie in der ČSSR: der alte Schwarzmarktkurs (DDR: 1:6; ČSSR: 1:15) hätte sich als neuer Wert der Mark eingestellt und die MonatsEinkommen wären 100-200 DM wert gewesen.

Das hätte noch einen Volksaufstand gegeben oder die DDR wäre leer gewesen. Eine Option, die die ČSSR-Bürger 1990 nicht hatten.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Hyde hat geschrieben:(31 Jan 2018, 17:55)

Eine Alternative zur Wiedervereinigung hat es doch nie wirklich gegeben. Alles andere als die Wiedervereinigung hätte ich auch als falsch empfunden. Meiner Meinung nach haben die Menschen im Westen auch eine moralische Verantwortung dafür, dem Osten auf seinem Weg zu Wohlstand und Freiheit zu helfen. Denn es war rein geographisches Glück gewesen, dass nach dem 2.WK nicht die Westdeutschen unter die Fuchtel der Sowjetunion geraten sind und also nicht vom Kommunismus ins Verderben geführt wurden.
Alle Deutschen haben kollektiv den 2. Weltkrieg ausgelöst, aber für die negativen Folgen des Krieges wurden vor allem die Ostdeutschen in Haftung genommen.

Daher ist es die moralische Pflicht der Westdeutschen, die Ostdeutschen auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft zu unterstützen.

Was aber nicht heißt, dass man den Osten nicht kritisieren darf. Und es gibt da einige Zustände, die kritisiert werden müssen, also sollte man es tun. Kritik ist etwas Gutes. Mit Totschweigen von reellen Problemen hilft man niemandem weiter, am wenigsten den Betroffenen selbst.
Mit Ihren Ausführungen bin ich einverstanden; ich meine auch, daß wir Deutschen ganz erhebliche Opfer gebracht haben, um den Osten wieder bewohnbar her zu richten. Das waren notwendige Opfer, und zumindest ich habe sie gern erarbeitet. Die Sache mit den "Brüdern und Schwestern im Osten" stimmt doch auch, jedenfalls in meiner Generation.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen; wir alle können stolz auf das Erreichte sein. Ich kann das sicher gut beurteilen, weil ich jährlich etliche Monate in Polen lebe und immer wieder die Mühen sehe, die dort noch abgeleistet werden müssen, um auf diesen Stand zu kommen. Aber auch das wird allmählich besser. Gefühlt haben unsere Neufünfländer mindestens 20 Jahre gewonnen, wenn man mit Polen vergleicht. Aber auch Polen bekommt stetig Mittel der EU, um seine Infrastruktur auf unseren gewohnten Standard zu bringen.

Seien wir doch gemeinsam froh, daß wir unser Europa zu einem schöneren Ort entwickeln können!
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dampflok94 »

JJazzGold hat geschrieben:(31 Jan 2018, 13:22)

Das war ja das Perfide an Lafontaines Vorstellung einer eigenständig geregelten und wirtschaftlich anzugleichenden DDR. Die DDRler sollten eigenständige Ausweisdokumente bekommen und die Umzugsmöglichkeit in den Westen gesetzlich unterbunden werden. Ich völlig Ihrer Meinung, das wäre nicht umsetzbar gewesen.
So negativ sehe ich den OL gar nicht. Dem kann man einiges vorwerfen abr nicht mangelnde Intelligenz. Der wußte selbstredend genau, daß seine Ideen gar nict umsetzbar sind. Da war einmal das Problem der Staatsbürgerschaft. Die BRD kannte nur eine,nämlich DIE deutsche Staatsbürgerschaft. Es gab keine bundesdeutsche. Ich weiß nicht, welchen Umstand es gemacht hätte dies zu ändern. Schnell wäre es bestimmt nicht gegangen. Aber vor allem gab es das Grundgesetz. Mit den beiden Artikeln, welche die Wiedervereinigung ermöglichten. Das hätte man ändern müssen. Und dafür gab es weit und breit keine Mehrheit. Das war OL bewußt. Letztlich ging es darum hervorzuheben, daß die Wiedervereinigung teuer werden würde. Sehr teuer. Während Kohl meinte, das ganze sozusagen aus der Portokasse zahlen zu können. wer hier recht behalten hat ist bekannt.
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Ammianus
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Ammianus »

Dampflok94 hat geschrieben:(31 Jan 2018, 19:05)

So negativ sehe ich den OL gar nicht. Dem kann man einiges vorwerfen abr nicht mangelnde Intelligenz. Der wußte selbstredend genau, daß seine Ideen gar nict umsetzbar sind. Da war einmal das Problem der Staatsbürgerschaft. Die BRD kannte nur eine,nämlich DIE deutsche Staatsbürgerschaft. Es gab keine bundesdeutsche. Ich weiß nicht, welchen Umstand es gemacht hätte dies zu ändern. Schnell wäre es bestimmt nicht gegangen. Aber vor allem gab es das Grundgesetz. Mit den beiden Artikeln, welche die Wiedervereinigung ermöglichten. Das hätte man ändern müssen. Und dafür gab es weit und breit keine Mehrheit. Das war OL bewußt. Letztlich ging es darum hervorzuheben, daß die Wiedervereinigung teuer werden würde. Sehr teuer. Während Kohl meinte, das ganze sozusagen aus der Portokasse zahlen zu können. wer hier recht behalten hat ist bekannt.
Ich glaube, Kohl und so gut wie alle wussten, dass dies keine Billigtour werden wird. Er hat das nicht so rausgestellt. Teilweise waren die Leute doch selbst überrascht, wie schnell die DDR kollabierte. Na ja, was heisst teilweise. Eigentlich so gut wie alle.
Und man kann es drehen wie man will. Es ist doch mehr oder weniger eine Erfolgsgeschichte. Mehreren Generationen ist jetzt die Formung zu "allseits entwickelten sozialistischen Persönlichkeiten" erspart geblieben. Die Drecks-NVA, zu der man als Mann für anderthalb Jahre geprügelt wurde. Dann soll man sich fragen, wie heute die Städte und Dörfer, auch in der Provinz, aussehen und wie sie damals aussahen. Ich empfehle jedem da immer wieder gern einen der letzten und für mich besten DEFA-Filme: "Die Architekten". Der spielt hauptsächlich in Ostberlin und zeigt in Bild und Handlung sehr realistisch die ganze Tristesse und Zukunftslosigkeit.
Und vor allem: Hat deswegen in den alten Ländern der große Hunger eingesetzt? Wohl doch weniger. Laufen die Leute jetzt mit alten zerissenen Decken als einzigem Kleidungsstück durch die Gegend?
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

Ammianus hat geschrieben:(31 Jan 2018, 19:45)

Ich glaube, Kohl und so gut wie alle wussten, dass dies keine Billigtour werden wird. Er hat das nicht so rausgestellt. Teilweise waren die Leute doch selbst überrascht, wie schnell die DDR kollabierte. Na ja, was heisst teilweise. Eigentlich so gut wie alle.
Und man kann es drehen wie man will. Es ist doch mehr oder weniger eine Erfolgsgeschichte. Mehreren Generationen ist jetzt die Formung zu "allseits entwickelten sozialistischen Persönlichkeiten" erspart geblieben. Die Drecks-NVA, zu der man als Mann für anderthalb Jahre geprügelt wurde. Dann soll man sich fragen, wie heute die Städte und Dörfer, auch in der Provinz, aussehen und wie sie damals aussahen. Ich empfehle jedem da immer wieder gern einen der letzten und für mich besten DEFA-Filme: "Die Architekten". Der spielt hauptsächlich in Ostberlin und zeigt in Bild und Handlung sehr realistisch die ganze Tristesse und Zukunftslosigkeit.
Und vor allem: Hat deswegen in den alten Ländern der große Hunger eingesetzt? Wohl doch weniger. Laufen die Leute jetzt mit alten zerissenen Decken als einzigem Kleidungsstück durch die Gegend?
Ich frage mich ehrlich gesagt was es über die Wiedervereinigung zu nöhlen gibt. Es wurde nur wieder zusammengeführt was zusammen gehört. Deutschland und die Deutschen.

Die gleiche Geschichte mit den deutschen Heimkehrern aus Russland, Polen etc. Deutsche kamen zurück nach Hause. Kulturnah und fleissig.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von JJazzGold »

Hyde hat geschrieben:(31 Jan 2018, 17:55)

Eine Alternative zur Wiedervereinigung hat es doch nie wirklich gegeben. Alles andere als die Wiedervereinigung hätte ich auch als falsch empfunden. Meiner Meinung nach haben die Menschen im Westen auch eine moralische Verantwortung dafür, dem Osten auf seinem Weg zu Wohlstand und Freiheit zu helfen. Denn es war rein geographisches Glück gewesen, dass nach dem 2.WK nicht die Westdeutschen unter die Fuchtel der Sowjetunion geraten sind und also nicht vom Kommunismus ins Verderben geführt wurden.
Alle Deutschen haben kollektiv den 2. Weltkrieg ausgelöst, aber für die negativen Folgen des Krieges wurden vor allem die Ostdeutschen in Haftung genommen.

Daher ist es die moralische Pflicht der Westdeutschen, die Ostdeutschen auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft zu unterstützen.

Was aber nicht heißt, dass man den Osten nicht kritisieren darf. Und es gibt da einige Zustände, die kritisiert werden müssen, also sollte man es tun. Kritik ist etwas Gutes. Mit Totschweigen von reellen Problemen hilft man niemandem weiter, am wenigsten den Betroffenen selbst.
Selbstverständlich gab es keine Alternative und unter dem Strich betrachtet haben wir es richtig gut gemacht.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

"...die Ostdeutschen auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft zu unterstützen." :D Meine Güte, was ist das nur für eine Selbstbeweihräucherung. In einem einzigen kurzen Satzteil so viele subjektivistische Aussagen. So wird dett nüscht.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von think twice »

Vongole hat geschrieben:(31 Jan 2018, 16:12)

Ab wann wird's eklig?
Hier drin mittlerweile, pfui Teufel über manche "Beiträge".
Genau so reden viele Ossis über Migranten!
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von think twice »

Polibu hat geschrieben:(31 Jan 2018, 19:54)

Die gleiche Geschichte mit den deutschen Heimkehrern aus Russland, Polen etc. Deutsche kamen zurück nach Hause. Kulturnah und fleissig.
Du meinst die dreißigjährigen Piotr's und Sergej's, die kein Wort deutsch sprachen? ;)
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Europa2050 »

think twice hat geschrieben:(31 Jan 2018, 20:53)

Genau so reden viele Ossis über Migranten!
Genauso wie man die Tatsache, dass eine Anzahl von Migranten nicht mit unserer Gesellschaft zurecht kommen und Salafisten werden, nicht allen Migranten vorhalten darf -

Darf man die Tatsache, dass manche Ostdeutsche nicht mit unserer Gesellschaft zurecht kommen und Nationalisten werden nicht allen Ostdeutschen vorwerfen.

Prinzipiell gilt die Unschuldsvermutung. Und wie Wessis sind auch keine anderen Menschen.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

think twice hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:00)

Du meinst die dreißigjährigen Piotr's und Sergej's, die kein Wort deutsch sprachen? ;)
Wie alt die waren, wie sie hiessen und ob sie Deutsch sprachen tut gar nichts zur Sache. Jetzt mal abgesehen davon, dass das völliger Quatsch ist. Vielle Deutsche aus Russland haben ihre Sprache nie verloren, sondern sie bewahrt. Natürlich gab es auch die anderen. Aber du weisst natürlich nicht, dass es den Deutschen lange Zeit verboten war in Russland Deutsch zu sprechen. In Russland galten die Deutschen als Faschisten und wurden dementsprechend behandelt. Und trotzdem gab es viele, die die deutsche Sprache bewahrt haben.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Europa2050 »

Polibu hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:04)

Wie alt die waren, wie sie hiessen und ob sie Deutsch sprachen tut gar nichts zur Sache. Jetzt mal abgesehen davon, dass das völliger Quatsch ist. Vielle Deutsche aus Russland haben ihre Sprache nie verloren, sondern sie bewahrt. Natürlich gab es auch die anderen. Aber du weisst natürlich nicht, dass es den Deutschen lange Zeit verboten war in Russland Deutsch zu sprechen. In Russland galten die Deutschen als Faschisten und wurden dementsprechend behandelt. Und trotzdem gab es viele, die die deutsche Sprache bewahrt haben.
Da muss ich jetzt @tt mal recht geben:
Geh mal irgendwo in Westdeutschland zum Nachwuchseishockey. Egal wo du bist - als erstes treffen sich die Russeneltern der verschiedenen Mannschaften und sprechen Russisch miteinander.
(Und da ich aus Bundeswehrzeiten rudimentär die Sprache verstehe, was keiner von mir erwartet, auch in meiner Gegenwart ganz ungeniert).

Da ist AfD Live angesagt. Alles Übel der Welt kommt entweder von den Flüchtlingen oder aus der Ukraine.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von think twice »

Polibu hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:04)

Wie alt die waren, wie sie hiessen und ob sie Deutsch sprachen tut gar nichts zur Sache. Jetzt mal abgesehen davon, dass das völliger Quatsch ist. Vielle Deutsche aus Russland haben ihre Sprache nie verloren, sondern sie bewahrt. Natürlich gab es auch die anderen. Aber du weisst natürlich nicht, dass es den Deutschen lange Zeit verboten war in Russland Deutsch zu sprechen. In Russland galten die Deutschen als Faschisten und wurden dementsprechend behandelt. Und trotzdem gab es viele, die die deutsche Sprache bewahrt haben.
Ich bin mit ihnen gross geworden, ich weiss,wovon ich rede. Niemand konnte deutsch, denn es kamen nicht ueberwiegend die alten Vertriebenen, sondern deren Kinder und Enkelkinder. Oftmals hatte bei Ehepaaren auch nur eine/r deutsche Vorfahren und der/die andere war polnisch oder kasachisch oder russisch. Von gleicher Kultur war auch nichts zu spüren. Sie waren laut, sie haben gesoffen und ihren Müll neben die Mülltonne geworfen. Und von denen, die es sich langfristig mit Sozialhilfe bequem gemacht haben, gab es auch genug.

Die einen zu glorifizieren und die anderen zu verteufeln, ist so überflüssig wie ein Kropf.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von think twice »

Europa2050 hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:12)



Da ist AfD Live angesagt. Alles Übel der Welt kommt entweder von den Flüchtlingen oder aus der Ukraine.
Aus Kasachstan ;)
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

think twice hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:14)

Ich bin mit ihnen gross geworden, ich weiss,wovon ich rede. Niemand konnte deutsch, denn es kamen nicht ueberwiegend die alten Vertriebenen, sondern deren Kinder und Enkelkinder. Oftmals hatte bei Ehepaaren auch nur eine/r deutsche Vorfahren und der/die andere war polnisch oder kasachisch oder russisch. Von gleicher Kultur war auch nichts zu spüren. Sie waren laut, sie haben gesoffen und ihren Müll neben die Mülltonne geworfen. Und von denen, die es sich langfristig mit Sozialhilfe bequem gemacht haben, gab es auch genug.

Die einen zu glorifizieren und die anderen zu verteufeln, ist so überflüssig wie ein Kropf.
Komisch. Ich bin auch mit ihnen groß geworden. Seit 1990 habe ich viele deutsche Freunde aus Russland gehabt. Meine Frau kommt aus Russland. Erzähl mir also keinen Dreck.Ich kenne die Geschichte der Deutschen aus Russland wie meine eigene Geschichte. Der überwiegende Teil der Deutschen aus Russland lebt nicht von Sozialhilfe. Sicher gibt es die auch. Aber das Bild, welches du hier zeichnest ist völliger Quatsch.
Zuletzt geändert von Polibu am Mittwoch 31. Januar 2018, 21:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Hyde »

Selina hat geschrieben:(31 Jan 2018, 20:20)

"...die Ostdeutschen auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft zu unterstützen." :D Meine Güte, was ist das nur für eine Selbstbeweihräucherung. In einem einzigen kurzen Satzteil so viele subjektivistische Aussagen. So wird dett nüscht.
Ich für meinen Teil zahle jedenfalls gerne auch Steuergelder dafür, dass es in die Verbesserung der Lebensverhältnisse im Osten fließt. Ob das dann gerne angenommen wird oder ob man mich deswegen im Osten für überheblich hält oder selbstbeweihräuchernd, spielt für mich keine entscheidende Rolle.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von think twice »

Polibu hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:20)

Komisch. Ich bin auch mit ihnen groß geworden. Seit 1990 habe ich viele Deutsche Freunde aus Russland gehabt. Meine Frau kommt aus Russland. Erzähl mir also keinen Dreck.Ich kenne die Geschichte der Deutschen aus Russland wie meine eigene Geschichte. Der überwiegende Teil der Deutschen aus Russland lebt nicht von Sozialhilfe. Sicher gibt es die auch. Aber das Bild, welches du hier zeichnest ist völliger Quatsch.
Ich habe auch nicht gesagt, dass alle Russen von Sozialhilfe leben. Im Gegenteil, viele waren super ehrgeizig und hatten Talente. Sie konnten wunderschön singen oder tanzen oder Musikinstrumente spielen oder waren Sportkanonen. Aber sie waren genauso Fremde mit anderen Denkweisen und Verhalten, die für sich blieben wie heute die Flüchtlinge. Die Deutschen und die Aussiedler. So war das damals. Die Geschichte vom integrationswilligen und kulturnahen Heimkehrer ist eine Mär.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Andere Bayerin »

Hyde hat geschrieben:(31 Jan 2018, 17:55)

Eine Alternative zur Wiedervereinigung hat es doch nie wirklich gegeben. Alles andere als die Wiedervereinigung hätte ich auch als falsch empfunden. Meiner Meinung nach haben die Menschen im Westen auch eine moralische Verantwortung dafür, dem Osten auf seinem Weg zu Wohlstand und Freiheit zu helfen. Denn es war rein geographisches Glück gewesen, dass nach dem 2.WK nicht die Westdeutschen unter die Fuchtel der Sowjetunion geraten sind und also nicht vom Kommunismus ins Verderben geführt wurden.
Alle Deutschen haben kollektiv den 2. Weltkrieg ausgelöst, aber für die negativen Folgen des Krieges wurden vor allem die Ostdeutschen in Haftung genommen.

Daher ist es die moralische Pflicht der Westdeutschen, die Ostdeutschen auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft zu unterstützen.

Was aber nicht heißt, dass man den Osten nicht kritisieren darf. Und es gibt da einige Zustände, die kritisiert werden müssen, also sollte man es tun. Kritik ist etwas Gutes. Mit Totschweigen von reellen Problemen hilft man niemandem weiter, am wenigsten den Betroffenen selbst.
Was den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik betrifft, hätte es sicher Alternativen bezüglich Zeitpunkt und der Möglichkeit, sich auf Augenhöhe zu arbeiten, gegeben.

Nachdem sich die "moralische Unterstützungspflicht" sich wohl im Wirken und Walten der Treuhand und der nachfolgenden Geier erschlöpft hat, dämmerte es sicher, was sich die Leute aus dem Osten im Nationaltaumel da u. a. mit durchaus wichtigen Vorteilen wie Demokratie als liebende Beigabe eingehandelt haben. Leider erstmal zu spät. Soviel zum Thema, wie früh Nationalstolz schon anfängt, eklig zu werden.

Meine Kritik am "Osten" richtet sich nicht gegen den nachvollziehbaren Frust über die Lebensverhältnisse derer, denen die sog. Wende den Verlust von Arbeit und Missachtung der Biografie gebracht haben, sondern gegen die Konsequenzen daraus, die viele deswegen draus ziehen, indem viele erneut Nationalismus und Demagogie nachrennen. Mit dem gleichen Ergebnis: Diesen rechten (oft aus dem Westen kommenden) Verführern ist, wie schon immer, nicht an einer nachhaltigen Unterstützung der "kleinen Leute" gelegen (s. AfD).
Polibu

Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

think twice hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:28)

Ich habe auch nicht gesagt, dass alle Russen von Sozialhilfe leben. Im Gegenteil, viele waren super ehrgeizig und hatten Talente. Sie konnten wunderschön singen oder tanzen oder Musikinstrumente spielen oder waren Sportkanonen. Aber sie waren genauso Fremde mit anderen Denkweisen und Verhalten, die für sich blieben wie heute die Flüchtlinge. Die Deutschen und die Aussiedler. So war das damals. Die Geschichte vom integrationswilligen und kulturnahen Heimkehrer ist eine Mär.
Die Russlanddeutschen sind nach einer Generation integrierter als alle anderen Einwanderer. Und du willst uns hier einem vom Pferd erzählen. Das kannst du jemanden erzählen, der sich die Hose mit der Kneifzange zumacht. Wen willst du hier überhaupt für dumm verkaufen? :D

http://www.zeit.de/2016/16/russlanddeut ... aussiedler

Hier kannst du mal ein Beispiel sehen, welches exemplarisch für die Mehrheit der Russlanddeutschen ist.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von think twice »

Polibu hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:34)

Die Russlanddeutschen sind nach einer Generation integrierter als alle anderen Einwanderer. Und du willst uns hier einem vom Pferd erzählen. Das kannst du jemanden erzählen, der sich die Hose mit der Kneifzange zumacht. Wen willst du hier überhaupt für dumm verkaufen? :D

http://www.zeit.de/2016/16/russlanddeut ... aussiedler

Hier kannst du mal ein Beispiel sehen, welches exemplarisch für die Mehrheit der Russlanddeutschen ist.
Eine sehr beruehrende Geschichte und sie steht in keinem Widerspruch zu dem, was ich schrieb.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

Andere Bayerin hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:29)

Was den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik betrifft, hätte es sicher Alternativen bezüglich Zeitpunkt und der Möglichkeit, sich auf Augenhöhe zu arbeiten, gegeben.

Nachdem sich die "moralische Unterstützungspflicht" sich wohl im Wirken und Walten der Treuhand und der nachfolgenden Geier erschlöpft hat, dämmerte es sicher, was sich die Leute aus dem Osten im Nationaltaumel da u. a. mit durchaus wichtigen Vorteilen wie Demokratie als liebende Beigabe eingehandelt haben. Leider erstmal zu spät. Soviel zum Thema, wie früh Nationalstolz schon anfängt, eklig zu werden.

Meine Kritik am "Osten" richtet sich nicht gegen den nachvollziehbaren Frust über die Lebensverhältnisse derer, denen die sog. Wende den Verlust von Arbeit und Missachtung der Biografie gebracht haben, sondern gegen die Konsequenzen daraus, die viele deswegen draus ziehen, indem viele erneut Nationalismus und Demagogie nachrennen. Mit dem gleichen Ergebnis: Diesen rechten (oft aus dem Westen kommenden) Verführern ist, wie schon immer, nicht an einer nachhaltigen Unterstützung der "kleinen Leute" gelegen (s. AfD).
Das ist in diesem Zusammenhang mal ein guter und nachdenklicher Beitrag. Frei von den üblichen Klischees :thumbup:
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

think twice hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:44)

Eine sehr beruehrende Geschichte und sie steht in keinem Widerspruch zu dem, was ich schrieb.
Doch. Weil du von der Minderheit geschrieben hast. Dieses Beispiel stellt aber die Mehrheit dar. Ich hoffe du hast die Geschichte auch gut gelesen. :)

Da steht was von Statistiken drin. Wenn die Flüchtlinge das Potenzial hätten genauso eine erfolgreiche Integrationsgeschichte hinzulegen, dann können meinetwegen noch 20 Millionen weitere Flüchtlinge nach Deutschland kommen.

Aber haben sie natürlich nicht. :)
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Hyde
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Hyde »

Andere Bayerin hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:29)
Nachdem sich die "moralische Unterstützungspflicht" sich wohl im Wirken und Walten der Treuhand und der nachfolgenden Geier erschlöpft hat
Warum sollte sich die moralische Unterstützungspflicht erschöpft haben?
Vor dem Krieg hatten Ost und Westdeutschland ca das gleiche Wohlstandsniveau. Dieses ist noch nicht wiederhergestellt.
Alle Deutschen haben als Gesamtheit den zweiten Weltkrieg verursacht, also sind auch auf ewig die Deutschen als Gesamtheit für seine Folgen in Haftung genommen. Und eine der bittersten Folgen des 2. WK war der zerstörerische Kommunismus in Ostdeutschland, der dort die Wirtschaft zerstört hat. Bis dieser Spalt zwischen Ost und West wieder überwunden sind, bleibt der Aufbau Ost eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, nicht nur eine Aufgabe der Ostdeutschen allein.

Davon abgesehen hat für mich ein Land sowieso immer die Pflicht, zu versuchen die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse seiner Bürger herzustellen. Auch unabhängig von der besonderen deutschen Geschichte. Für mich haben die reichen Bundesländern z.B. auch die Aufgabe, ärmere Regionen wie das Ruhrgebiet zu unterstützen, denn auch die Bürger dort haben das Recht auf möglichst gleichwertige Lebensverhältnisse.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von think twice »

Polibu hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:51)

Doch. Weil du von der Minderheit geschrieben hast. Dieses Beispiel stellt aber die Mehrheit dar. Ich hoffe du hast die Geschichte auch gut gelesen. :)

Da steht was von Statistiken drin. Wenn die Flüchtlinge das Potenzial hätten genauso eine erfolgreiche Integrationsgeschichte hinzulegen, dann können meinetwegen noch 20 Millionen weitere Flüchtlinge nach Deutschland kommen.

Aber haben sie natürlich nicht. :)
Ich wette, deine Olga von der Wolga spricht auch heute noch russisch mit ihren Verwandten, kauft russischen Wodka, singt russische Lieder, besucht ihre Verwandten in Russland , schaut rrussian.today und erzählt dir, was Putin für ein toller Hecht ist. Jetzt weiss ich auch, wo deine Putin-Liebe herrührt. Also Lehn dich mal nicht so weit aus dem Fenster.
Ich hoffe, du hast die Geschichte auch gut gelesen: Das Mädchen ist angekommen, als sie akzeptieren konnte, dass sie anders ist und nicht mehr versucht hat, wie eine Deutsche zu sein. Das ist ihre Botschaft und das ist ihr gutes Recht. So wie es das Recht eines Jeden ist, der hier lebt.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

think twice hat geschrieben:(31 Jan 2018, 22:10)

Ich wette, deine Olga von der Wolga spricht auch heute noch russisch mit ihren Verwandten, kauft russischen Wodka, singt russische Lieder, besucht ihre Verwandten in Russland , schaut rrussian.today und erzählt dir, was Putin für ein toller Hecht ist. Jetzt weiss ich auch, wo deine Putin-Liebe herrührt. Also Lehn dich mal nicht so weit aus dem Fenster.
Ich hoffe, du hast die Geschichte auch gut gelesen: Das Mädchen ist angekommen, als sie akzeptieren konnte, dass sie anders ist und nicht mehr versucht hat, wie eine Deutsche zu sein. Das ist ihre Botschaft und das ist ihr gutes Recht. So wie es das Recht eines Jeden ist, der hier lebt.
Du solltest nicht wetten. Meine Frau ist unpolitisch. Sie weiss gerade mal, dass Putin der Präsident Russlands ist. Mit Russland hat sie rein gar nichts mehr zu tun. Sie ist Deutsche. Sie trinkt im Übrigen keinen Alkohol und sie hat keine Verwandten in Russland. Das sind alles Deutsche. Die sind alle in Deutschland.

Im übrigen habe ich mich hier nie über Putin geäussert. Von daher frage ich mich wie du bei mir Putin-Liebe diagnostizieren konntest?                            

Meine Frau hat im Übrigen einen deutschen Namen. :) Und sie spricht auch kein Russisch.

Ich könnte ja auch mal wetten. Du lebst irgendwo in der Gosse und hast nur mit den asozialen Russlanddeutschen zu tun. Kleiner Tip. Deine Gosse ist nicht Deutschland.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von think twice »

Polibu hat geschrieben:(31 Jan 2018, 22:19)

Du solltest nicht wetten. Meine Frau ist unpolitisch. Sie weiss gerade mal, dass Putin der Präsident Russlands ist. Mit Russland hat sie rein gar nichts mehr zu tun. Sie ist Deutsche. Sie trinkt im Übrigen keinen Alkohol und sie hat keine Verwandten in Russland. Das sind alles Deutsche. Die sind alle in Deutschland.

Im übrigen habe ich mich hier nie über Putin geäussert. Von daher frage ich mich wie du bei mir Putin-Liebe diagnostizieren konntest?                            

Meine Frau hat im Übrigen einen deutschen Namen. :) Und sie spricht auch kein Russisch.

Ich könnte ja auch mal wetten. Du lebst irgendwo in der Gosse und hast nur mit den asozialen Russlanddeutschen zu tun. Kleiner Tip. Deine Gosse ist nicht Deutschland.
Aha. Eine Frau aus Russland, die in Russland keine Verwandten hat und Putin nur vom Namen her kennt. Warum hast du in cht gleich erzählt, du hast ne afghanische Ehefrau? Wäre ungefaehr genauso glaubwürdig. :D
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

think twice hat geschrieben:(31 Jan 2018, 22:27)

Aha. Eine Frau aus Russland, die in Russland keine Verwandten hat und Putin nur vom Namen her kennt. Warum hast du in cht gleich erzählt, du hast ne afghanische Ehefrau? Wäre ungefaehr genauso glaubwürdig. :D
Das ist für die unglaubwürdig, die von der Geschichte der Deutschen in Russland keine Ahnung haben.

Und warum sollte ich dir überhaupt von meiner Frau erzählen, wenn ich dir dann sowieso nur Märchen auftische? Aber nun gut. Soll mir auch egal sein.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Skull »

Andere Bayerin hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:29)

Was den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik betrifft, hätte es sicher Alternativen
bezüglich Zeitpunkt und der Möglichkeit, sich auf Augenhöhe zu arbeiten, gegeben.
Nein.

DEFINITIV...nicht. ;)

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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Niklas »

Watchful_Eye hat geschrieben:(16 Jan 2018, 20:56)

Ich würde von mir sagen, das Wohl meiner eigenen Nation schon am stärksten zu gewichten (dafür ist die Regierung schließlich auch zuständig), dann kommt Europa und dann der Rest der Welt.
Aber genau das funktioniert nicht bei der BRD.
Jahrelang wurde von den maroden deutschen Schulen geredet, und plötzlich gibt es genug Geld für hunderttausende Araber und Afrikaner.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Skull »

Niklas hat geschrieben:(01 Feb 2018, 14:04)

Aber genau das funktioniert nicht bei der BRD.

Jahrelang wurde von den maroden deutschen Schulen geredet,

und plötzlich gibt es genug Geld für hunderttausende Araber und Afrikaner.
Sind die "maroden" Schulden verschwunden ?
Oder redet man nicht mehr darüber ? :?:

Probleme bleiben. Probleme entstehen.
Das Leben ist ein bisschen komplizierter als manche meinen.

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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Niklas »

Skull hat geschrieben:(01 Feb 2018, 14:12)

Oder redet man nicht mehr darüber ?
Genau. Jetzt redet man über die Integration.

Integration ist das Unwort des Jahrhunderts.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Skull »

Niklas hat geschrieben:(01 Feb 2018, 14:25)

Integration ist das Unwort des Jahrhunderts.
Warum ? :?:

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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Niklas »

Skull hat geschrieben:(01 Feb 2018, 14:26)

Warum ?
Weil widerlich, was mit Deutschland gemacht wird.

"Nation"... Ich lache mich tot. Eine besetzte ferngesteuerte Wirtschaftszone ist noch lange keine Nation.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skull hat geschrieben:(01 Feb 2018, 14:26)

Warum ?
Weil Asyl gewähren eigentlich nichts mit Integration zu tun hat.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Chajm »

Niklas hat geschrieben:(01 Feb 2018, 14:46)

Weil widerlich, was mit Deutschland gemacht wird.

"Nation"... Ich lache mich tot. Eine besetzte ferngesteuerte Wirtschaftszone ist noch lange keine Nation.
:?: Wer hat besetzt und wer steuert fern? :?:
Was vermuten Sie oder wissen Sie etwa mehr als der gewoehnliche User hierzuforum?
Fragen ueber Fragen! :?
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Skull »

Niklas hat geschrieben:(01 Feb 2018, 14:46)

Weil widerlich, was mit Deutschland gemacht wird.

"Nation"... Ich lache mich tot. Eine besetzte ferngesteuerte Wirtschaftszone ist noch lange keine Nation.
Ich will gar nicht wissen, was sich hinter so einem Posting verbergen will.
Tom Bombadil hat geschrieben:(01 Feb 2018, 14:47)

Weil Asyl gewähren eigentlich nichts mit Integration zu tun hat.
und ?

Was hat jetzt das damit zu tun...das das WORT Integration das UNWORT des Jahrhunderts sein soll ? :D

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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Polibu hat geschrieben:(31 Jan 2018, 19:54)

Ich frage mich ehrlich gesagt was es über die Wiedervereinigung zu nöhlen gibt. Es wurde nur wieder zusammengeführt was zusammen gehört. Deutschland und die Deutschen.

Die gleiche Geschichte mit den deutschen Heimkehrern aus Russland, Polen etc. Deutsche kamen zurück nach Hause. Kulturnah und fleissig.
Dann geh man in ein Ghetto der Russlanddeutschen. Z.B. in Mannheim. Da spricht man mehr russisch als deutsch und ist gut informiert über RT. Es gibt schon ein paar Zentren wo die Probleme so groß sind wie in den türkischen Stadtteilen.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Polibu hat geschrieben:(31 Jan 2018, 21:20)

Komisch. Ich bin auch mit ihnen groß geworden. Seit 1990 habe ich viele deutsche Freunde aus Russland gehabt. Meine Frau kommt aus Russland. Erzähl mir also keinen Dreck.Ich kenne die Geschichte der Deutschen aus Russland wie meine eigene Geschichte. Der überwiegende Teil der Deutschen aus Russland lebt nicht von Sozialhilfe. Sicher gibt es die auch. Aber das Bild, welches du hier zeichnest ist völliger Quatsch.
Wenn man Zuwanderer persönlich kennt kommt man meist zu dem Schluß dass es doch recht nette Leute sind. Aber lass dich nicht dazu verleiten die Spätaussiedler durch die Bank als kulturnah und fleissig zu bezeichnen. Es gibt Stadtteile in verschiedenen Gemeinden die zur Abschottung und Beibehaltung alter Unsitten beitragen. Das gilt für Russen wie für Türken. Da muß man drüber reden. Man kann solche Strukturen nämlich aufbrechen. So wie in Berlin Kreuzberg wo sich ein ehemaliges Problemviertel in eine Touristenattraktion verwandelt.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Schnitter »

Niklas hat geschrieben:(01 Feb 2018, 14:46)

Weil widerlich, was mit Deutschland gemacht wird.

"Nation"... Ich lache mich tot. Eine besetzte ferngesteuerte Wirtschaftszone ist noch lange keine Nation.
Reichsbürger ? :D
Polibu

Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(01 Feb 2018, 16:17)

Wenn man Zuwanderer persönlich kennt kommt man meist zu dem Schluß dass es doch recht nette Leute sind. Aber lass dich nicht dazu verleiten die Spätaussiedler durch die Bank als kulturnah und fleissig zu bezeichnen. Es gibt Stadtteile in verschiedenen Gemeinden die zur Abschottung und Beibehaltung alter Unsitten beitragen. Das gilt für Russen wie für Türken. Da muß man drüber reden. Man kann solche Strukturen nämlich aufbrechen. So wie in Berlin Kreuzberg wo sich ein ehemaliges Problemviertel in eine Touristenattraktion verwandelt.
Nö. Ich kenne auch die schlimme Sorte der Russlanddeutschen. Allerdings habe ich mit denen keinen Kontakt. Muss wohl daran liegen, dass ich nicht diesem Klientel entspreche. :)

Die Statistiken sind aber eindeutig. Klar gibt es die sogenannten Holzrussen, aber im Schnitt sind die RDs gut integriert. Sie fallen im Schnitt nicht aus der Gesellschaft heraus. Bei den Deutschen gibt es ja ebenfalls diese Ausreisser. Im Durchschnitt sind aber beide Gruppen vergleichbar. Kein Wunder. Sind ja auch alles Deutsche mit einem ähnlichen kulturellen Background.

Bei Türken sieht das im Übrigen anders aus. Rds sind in Sachen Bildung auf einem wesentlich höheren Level als Deutschtürken. Auch in anderen integrationswichtigen Punkten ragen sie heraus. Siehe Arbeit, siehe Sprache, siehe Kriminalität. Die Türken leben aber schon eine ganze Ecke länger in Deutschland.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von zollagent »

Niklas hat geschrieben:(01 Feb 2018, 14:04)

Aber genau das funktioniert nicht bei der BRD.
Jahrelang wurde von den maroden deutschen Schulen geredet, und plötzlich gibt es genug Geld für hunderttausende Araber und Afrikaner.
Den Zusammenhang, den du hier herbeireden willst, gibt es nicht! Der Neidgedanke, den du hier suggerieren willst, ist eines der "Stil"elemente der Rechtsdraußen. Man kann das auch Hetze nennen. Das solltest du unterlassen. Schulen werden von den Ländern finanziert und da hat sich noch kein Landespolitiker über Gelder, die zugunsten von Flüchtlingen "abgezogen" worden wären, beschwert.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von zollagent »

Niklas hat geschrieben:(01 Feb 2018, 14:46)

Weil widerlich, was mit Deutschland gemacht wird.

"Nation"... Ich lache mich tot. Eine besetzte ferngesteuerte Wirtschaftszone ist noch lange keine Nation.
Eine verzerrte Wahrnehmung ergibt auch keinen Realismus. :D
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Komet »

zollagent hat geschrieben:(16 Jan 2018, 22:53)

Es reicht nicht, auf die Nachbarn zu zeigen, die ja "noch weniger leisten". Es ist schlicht keine Gefährdung unserer Gesellschaft zu sehen, auch nicht, wenn die Anzahl der Hilfesuchenden sich verdoppeln würde.
Das ist seltsam, das du keine Gefährdung der Gesellschaft siehst, laut PKS 2016 ist die Zahl der erfassten Fälle im Bereich "Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen" von ca. 2100 auf 2400 gestiegen. Gleichzeitig steigt die Zahl der Nicht-Deutschen Tatverdächtigen sehr STARK an, bei gleichzeitigem Rückgang der Deutschen Tatverdächtigen.

Was brauchst du noch um eine Gefährdung erkennen zu können? :rolleyes:

https://www.bka.de/DE/AktuelleInformati ... onFile&v=3

https://www.bka.de/DE/AktuelleInformati ... C.live0611



Schlaue Menschen haben das kommen sehen, jetzt liegt die Statistik vor, und jede einzelne Zahl ist ein ganz konkreter Fall.
Was brauchst du noch?
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Tom Bombadil »

Skull hat geschrieben:(01 Feb 2018, 15:09)

:D
Genau :thumbup:
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Lazarus »

Watchful_Eye hat geschrieben:(16 Jan 2018, 20:56)
Ich frage mich seit der Flüchtlingskrise häufig: In welchem Maße darf eine Nation "an sich" denken bzw. darf man als Wähler eines Nationalstaates an seine eigene Nation denken?
Uneingeschränkt. Diese Frage stellt sich nämlich nur, wenn man eine stringente westliche Menschenrechtsdefinition zugrunde legt. In jedem nicht westlichen Land stellt sich diese Frage in der Form nicht.
Daraus lässt sich auch die Frage ableiten, ob Menschen, die die westliche Menschenrechtsdefinition nicht anerkennen, Schutz durch diese beanspruchen können.
Es gibt ja diesen häufig kritisierten Trump-Ausspruch "America First!". Meines Erachtens ist diese Kritik auch berechtigt, symbolisiert es doch das übermäßig national-egoistische Handeln Trumps. Auch impliziert er fälschlicherweise, in der Vergangenheit habe Amerika nicht im auf den eigenen Vorteil bedacht gehandelt. Meinem Eindruck nach existiert allerdings kein Staat auf der Welt, welcher dies nicht zumindest im weiteren Sinne tut.
Ich sehe nicht wirklich, wo Trump "national-egoistisch" handelt.
Wenn wir 100%ig "global utilitaristisch" denken würden, wäre im Anbetracht globaler Armut bereits der bescheidenste Luxus eines Deutschen schwierig zu rechtfertigen. Wir müssten wohl einen sehr großen Teil unseres BIPs, möglicherweise über die Hälfte, in Entwicklungshilfe investieren. Schon das Konzept der Grenzziehung wäre schwierig zu rechtfertigen, da es in letzter Konsequenz bedeutet, nationale, mit dem Staat verbundene Privilegien zu sichern. Auch wäre es problematisch, zu versuchen, bei Verhandlungen mit anderen Staaten "das Maximum" herauszuholen, denn wir hätten dann ja als Weltbürger zu denken und nicht mehr als Deutsche.
Ich glaube der Diskurs wurde hier von links und rechts so atomisiert und zerrieben, dass wir das große Ganze nicht mehr sehen.
1) Das Geschwafel von Fluchtursachenbekämpfung: Machen wir bereits, nennt sich Globalisierung und wird von rechts wie links massiv angegriffen. Wenn SPD, Grüne und Linke behaupten, von der neoliberalen Agenda bleibe immer weniger für die Menschen hier, dann haben sie auf den einen Seite recht, Kritisieren das aber zu unrecht, weil es das ist, was sie proklamieren. Wo ist das Geld hin? China und Indien, wo in den letzen 30 Jahren ca. 1,3-1,5 Mio Menschen aus der absoluten Armut gehoben wurden. Stichwort trickle down funktioniert nicht: Ja wenn man trickle down auf nationaler Ebene in internationalen Märkten betrachtet, ist das ein Messfehler.
2) Nationale Grenzziehung und Privilegien entstehen aus dem Wertefundament, das den Reichtum erst möglich macht. Von daher ist es rational, dieses Wertegerüst durch Grenzen zu schützen.
3) nach der Logik sagt Trump erstmal: Schluss mit Armutsbekämpfung, die amerikanische Mittelschicht wurde genug geschröpft.
Ein solches Handeln, in dieser Extremform gedacht, würde wohl schon alleine spieltheoretisch in eine Katastrophe führen, weil sich ausländische Bürger und Staaten natürlich mutmaßlich nicht unserem strikt globalen Denken anschließen würden. Es scheint auch insofern falsch, als dass wir hierzulande bereits ein weit überdurchschnittlich hohes Niveau an gesellschaftlicher Kohärenz und Stabilität erreicht haben, welches sich bei unbegrenzter Migration und Umverteilung nicht aufrechterhalten ließe.
Der Gedankengang erschließt sich mir nicht. Wenn Menschen vollkommen utilitaristisch und rational handeln würden, dann hätte die ganze Welt unsere Rechte- und Werteordnung bereits übernommen.
Daher scheint es mir eine Frage der richtigen Abwägung zu sein; und nach welchen Kriterien ist hier vorzugehen? Wie sehr dürfen wir unser eigenes Land bevorzugen und ab wann wirds, ethisch gesehen, eklig? Ist "nationales" Denken ein relativer Begriff? Sollte ein Wähler die Wahl seiner Partei in erster Linie am Wohl der eigenen Nation ausrichten oder eher am Wohl der gesamten Welt? Im Falle Deutschlands auch am Wohle Europas?

Ich würde von mir sagen, das Wohl meiner eigenen Nation schon am stärksten zu gewichten (dafür ist die Regierung schließlich auch zuständig), dann kommt Europa und dann der Rest der Welt. Das ist vermutlich auch normal. Aber ist es ethisch zu rechtfertigen und wenn ja, wie?
Ja dürfen wir / alle anderen, weil in den UN-Menschenrechtskonventionen nicht nur Individualrechte, sondern auch ein Kollektives Selbstbestimmungsrecht der Völker steht. Das ist eigentlich das einzige, was mich an der aktuellen Debatte richtig anpisst, dass die EU den Osteuropäern ihren Willen aufzwingen will. Die Entscheidung 2015 wurde nur von den Staatschefs von Frankreich, Deutschland und Österreich abgesprochen und bei diesen liegt nur auch die Verantwortung.
Meine Ansicht zu 2015 ist nach wie vor, dass Merkels Entscheidung ethisch richtig war, aber praktisch total verkackt wurde. Es hätte kontrolliert werden müssen. Der Diskurs um die Flüchtlinge ist nur deshalb so toxisch, weil massiv Straftaten von einer kleinen Gruppe der Flüchtlinge / Migranten begangen wurden.
Die 3 explosiven und medienwirksamen Fälle hätten verhindert werden können:
1) Anis Amri: Ellenlanges Strafregister, abschiebepflichtig, early warning signals, alles da.
2) Hussein K.: In Griechenland und dem Iran vorbestraft und pikanter Weise im Zuge der Generalamnesty nach Merkels Grenzöffnung aus dem griechischen Gefängnis rausgelassen.
3) Eric X.: Im Heimatland vorbestraft wegen Mord, was auch der Fluchtgrund ist (soweit ich mich erinner, kein Bock zu googlen).


PS: Hallöchen erstmal :cool:
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Tom Bombadil »

„The oldest and simplest justification for government is as protector: protecting citizens from violence.“ – „Die älteste und einfachste Berechtigung für eine Regierung ist die eines Beschützers: Bürger vor Gewalt schützen.“

Weiter lesen: https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/ ... s-brodelt/

Natürlich gehört zu diesem Schutz auch der Grenzschutz. Der deutsche Staat zieht sich aus diesen Bereichen aber immer mehr zurück und überlässt es dem Bürger, für seinen eigenen Schutz zu sorgen, man muss aber immer brav an die Waffengesetze denken und bei Notwehr nicht überziehen.
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