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Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 12:43
von pikant
DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2017, 11:23)
Die SPD meint ja, man dürfe Höcke nicht unwidersprochen lassen, Oppermann nennt ihn einen Nazi. Eine Sammlungsbewegung nach dem Vorbild der Weimarer Koalition fände ich auch nicht schlecht, aber die äußere Linke hat doch mit Wagenknecht selbst ein Problem. Diese will Protestwähler zurück holen, die zur AfD übergelaufen sind und findet teils Lob bei der alternativen Rechten. Und die Pseudo-Friedensbewegung schweigt zu den Kriegen in der Ukraine und in Syrien.
Wagenknecht wird zurecht von vielen in der Linkspartei kritisiert, da es nicht angehen kann Merkel fuer die offen Grenzen zu kritisieren und man hat das Gleiche im Parteiprogramm stehen - offene Grenzen
ich finde es auch scheinheilig die Bundesregierung zu kritisieren, dass man Probeme bei diesem enormen Ansturm in 2015 und teilweise auch noch 2016 bekommen hat, denn ich glaube nicht dass eine Regierung unter Beteiligung der Linkspartei da diese Probleme nicht bekommen haette.
Bei Ukraine und Syrien schwiegt jedenfalls die Friedenspartei Gruene nicht und zeigt klare Kante, was ich begruesse!
ich sehe fuer die Linkspartei nur eine Chance Protestwaehler von der AfD zu ziehen, wenn man die unsoziale Wirtschaftspolitik dieser Partei analysiert und da in den direkten Schlageabtausch geht, aber ncht bei der Fluechtlingspolitik.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 12:48
von pikant
DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2017, 11:58)
Die Frage wäre, was "normale" Linke sind, kann man da Wagenknecht und Riexinger überhaupt gleichsetzen?
nach meiner Meiung nicht
Wagenknecht kommt vom Kommunismus in die Linkspartei und hat jahrelang die kommunistische Plattform gefuehrt, waehrend Riexinger mit Kommunismus nichts am Hut hat, der kommt von der Gewerkschaftsbewegung und koennte auch in der SPD auf dem linken Fluegel beheimatet sein.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 12:57
von Julian
becksham hat geschrieben:(20 Jan 2017, 15:58)
Die AfD - und in diesem Fall Höcke - schaffen ihre Skandale selbst.
Und Höcke plante mit Sicherheit vorher ein, wie diese Nazirede wirken würde.
Leute, die hier Höcke als Nazi bezeichnen, haben keine Ahnung vom Nationalsozialismus. Was ihr meint, ist eben, dass die in Deutschland üblichen Nazireflexe durch diese Rede ausgelöst wurden. Die werden immer ausgelöst, wenn gewisse Worte benutzt werden, sagen aber eher etwas über eine hysterische Gesellschaft und die darin überraschend gleichgeschalteten Medien aus, als über Höcke.
Ich empfehle jedem die Beschäftigung mit der Rede Philipp Jenningers, der 1988 als Bundestagspräsident zurücktreten musste, weil er die entsprechenden Reflexe ausgelöst hatte.
Dass Höcke damit spielt und damit auch Aufmerksamkeit erheischt, bezweifle ich nicht. Ich finde auch, dass er der AfD eher schadet, weil die Reflexe eben sehr stark verbreitet sind und immer etwas hängen bleiben wird. Ich habe aber keinen Zweifel daran, dass Höcke den Holocaust anerkennt und verurteilt, und dass er auf dem Boden unserer Verfassung steht.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 13:06
von Marmelada
Julian hat geschrieben:(21 Jan 2017, 12:57)
Leute, die hier Höcke als Nazi bezeichnen, haben keine Ahnung vom Nationalsozialismus. Was ihr meint, ist eben, dass die in Deutschland üblichen Nazireflexe durch diese Rede ausgelöst wurden. Die werden immer ausgelöst, wenn gewisse Worte benutzt werden, sagen aber eher etwas über eine hysterische Gesellschaft und die darin überraschend gleichgeschalteten Medien aus, als über Höcke.
Ich empfehle jedem die Beschäftigung mit der Rede Philipp Jenningers, der 1988 als Bundestagspräsident zurücktreten musste, weil er die entsprechenden Reflexe ausgelöst hatte.
Dass Höcke damit spielt und damit auch Aufmerksamkeit erheischt, bezweifle ich nicht. Ich finde auch, dass er der AfD eher schadet, weil die Reflexe eben sehr stark verbreitet sind und immer etwas hängen bleiben wird. Ich habe aber keinen Zweifel daran, dass Höcke den Holocaust anerkennt und verurteilt, und dass er auf dem Boden unserer Verfassung steht.
Sprach derjenige, der sich hartnäckig weigert, die Rede überhaupt anzuhören.

Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 13:18
von odiug
Nomen Nescio hat geschrieben:(21 Jan 2017, 11:14)
odiug, als ich noch ein kind war und meinen großvater (1961 verstorben) fragte was AH für eine person war, gab er eine für mich damals unverständliche antwort.
er hatte AH öfter durchs radio gehört, und fand ihn ein brüller und lärmmacher. man soll ihn nicht seriös nehmen, denn was der sagt...
ungefähr dasselbe las ich in einem buch über das interbellum + WK II, worin zwei schwester die zentrale rolle spielen. der eine ist mit einem holländischen arzt verheiratet und wohnt in NL. die andere wohnt noch immer in D. sie sind jüdisch.
deutlich ist daß fast keiner sich vorstellen konnte was damals geschah noch wodurch es möglich war das sowas geschehen konnte.
und hier hast du die parallel mit der heutigen zeit »wir haben rechte. wir fordern freiheit von reden. auslämder (wen denn auch) raus. usw usf«.
es kann nicht passieren, denkst du? ich habe tausendmal lieber daß ICH unrecht habe als DU.
Ich mag die Vergleiche mit der Weimarer Republik nicht.
Erstens haben wir heute eine Verfassung, die gegen die Demokratiefeinde wesentlich besser gewappnet ist.
Zweitens haben wir keine Koalition von Rechtsradikalen und buergerlich Konservativen, auch wenn die Afd von sich immer wieder behauptet, sie seien die konservative Mitte ... stimmt nicht ... zeigt sich mit Hoecke und Gauland deutlich.
Drittens gibt es keine Dolchstosslegende, die die Gesellschaft zersetzt.
Die historische Beurteilung ueber das dritte Reich ist klar und auch in der Gesellschaft verankert ... da mag Hoecke noch so dagegen anstaenkern, wird sich nicht aendern, gehoert zur DNA eines Deutschen.
Viertens haben wir keine Wirtschaftskrise.
Das kann sich allerdings auch aendern und dann koennte es schlimm werden.
Ich denke auch nicht, dass die Anti EU Haltung der AfD mehrheitsfaehig ist, bei aller Kritik, die in einzelnen Punkten auch gerechtfertigt sein mag.
Wir sind keine Englaender ... zum Glueck.
Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Gedankengut eines Hoeckes halte ich fuer sinnlos, eine argumentative Auseinandersetzung mit der AfD aber fuer noetig.
Nur das Gebrabbel eines Hoeckes kann der sich dahin stecken, woran mir das vorbei geht.
Da gibt es nichts zu diskutieren, zumindest nicht auf Hoeckes Niveau.
Aber das ist auch Sinn und Zweck dieser Ausfaelle eines Hoeckes, einer Storch oder Gaulands ... es soll gar nicht inhaltlich ueber die politischen Ziele der AfD diskutiert werden.
Wuerde man dies tun, dann muesste man zugeben, dass da nix ist.
Die AfD erschoepft sich im "Nein" und gleicht damit einem trotzigen Kleinkind auf dem Spielplatz.
Zu bieten hat sie nichts.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 13:28
von pikant
odiug hat geschrieben:(21 Jan 2017, 13:18)
Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Gedankengut eines Hoeckes halte ich fuer sinnlos, eine argumentative Auseinandersetzung mit der AfD aber fuer noetig.
Nur das Gebrabbel eines Hoeckes kann der sich dahin stecken, woran mir das vorbei geht.
Da gibt es nichts zu diskutieren, zumindest nicht auf Hoeckes Niveau.
Aber das ist auch Sinn und Zweck dieser Ausfaelle eines Hoeckes, einer Storch oder Gaulands ... es soll gar nicht inhaltlich ueber die politischen Ziele der AfD diskutiert werden.
Wuerde man dies tun, dann muesste man zugeben, dass da nix ist.
Die AfD erschoepft sich im "Nein" und gleicht damit einem trotzigen Kleinkind auf dem Spielplatz.
Zu bieten hat sie nichts.
das sehe ich auch so und darum wundert es mich schon, dass zB. die Linkspartei die inhaltliche Auseinandersetzung in der Gesellschafts-und Wirtschaftspolitik mit der AfD nicht sucht und stattdessen Wagenknecht die AfD-Waehler wieder gewinnen will, indem sie in der Fluechtlingspolitik Anleihen bei AfD nimmt.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 13:32
von Nomen Nescio
Julian hat geschrieben:(21 Jan 2017, 12:57)
Ich empfehle jedem die Beschäftigung mit der Rede Philipp Jenningers, der 1988 als Bundestagspräsident zurücktreten musste, weil er die entsprechenden Reflexe ausgelöst hatte.
mir steht diese rede noch auf wie auf der netzhaut gebrannt. links stand dr. philipp jenniger (ich dachte daß es in einer kirche war, aber bin da nicht sicher). rechts gab es ein fach woraus rumor kam. und dann standen die menschen dort auf und verließen den saal.
für mich stand es damals fest das jenniger - auch wenn er ein schlechter redner war, denn zu monoton - zitaten von damals wiederholte. ich schrieb das auch an meiner NL-zeitung als bei uns eine polemik zu entstehen drohte.
ich hab diese rede mindestens auf drei verschiedene festplatten, zusammen mit der ansprache von richard von weizsacker. so wichtig und und gut fand und finde ich diese historischen verantwortungen.
jahre später las ich zufällig daß - vermutlich ungeachtet was jenniger gesagt hätte - verabredet war daß den saal verlassen werden sollte.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 14:19
von Zunder
Julian hat geschrieben:(21 Jan 2017, 12:57)
Leute, die hier Höcke als Nazi bezeichnen, haben keine Ahnung vom Nationalsozialismus. Was ihr meint, ist eben, dass die in Deutschland üblichen Nazireflexe durch diese Rede ausgelöst wurden. Die werden immer ausgelöst, wenn gewisse Worte benutzt werden, sagen aber eher etwas über eine hysterische Gesellschaft und die darin überraschend gleichgeschalteten Medien aus, als über Höcke.
Ich empfehle jedem die Beschäftigung mit der Rede Philipp Jenningers, der 1988 als Bundestagspräsident zurücktreten musste, weil er die entsprechenden Reflexe ausgelöst hatte.
Wenn du von dem, worüber du eine Meinung haben zu müssen glaubst, tatsächlich eine Ahnung hättest, wüßtest du, daß das Wort "Jude" in der Rede Höckes gar nicht vorkommt.
Jenninger war zu blöd, das, was er sagen wollte, angemessen zu formulieren.
Bei Höcke ist das anders. Übrigens war die Bewältigungspolitik, die er als dämlich denunziert, die Voraussetzung dafür, daß Deutschland nach '45 wieder als Teil der zivilisierten Welt anerkannt wurde. Wie muß man eigentlich beieinander sein, um einen Trottel zujubeln zu können, der in einer 180 Grad Wendung von dem Erreichten wegkommen will?
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 14:36
von Julian
Marmelada hat geschrieben:(21 Jan 2017, 13:06)
Sprach derjenige, der sich hartnäckig weigert, die Rede überhaupt anzuhören.

Nur, weil ich es nicht nach den ersten geifernden Reflexen für nötig hielt, mir die Rede anzuhören, heißt nicht, dass ich sie nicht inzwischen angehört hätte.
Ich mag Reden solcher Art nicht; ich mag das Pathos nicht, ich mag das gröhlende Publikum nicht. Solche Auftritte sind mir fremd. Allerdings johlt das Publikum schon ganz zu Anfang, bevor Höcke irgend etwas Inhaltliches gesagt hätte. Und so geht das die ganze Zeit, so dass die beanstandeten Stellen sich eben nicht durch die Publikumsreaktion hervorheben.
Inhaltlich macht Höcke deutlich, dass er nicht gegen die Verfassung steht, sondern dass er es im Gegenteil so sieht, dass er die Verfassung gegen eine Regierung verteidigt, die selbst rechtsbrüchig geworden sei. Seine Opposition ist fundamental, aber auf inhaltliche Art und Weise, wie er mehrfach betont ("inhaltliche, nicht strukturelle Fundamentalopposition"). Er betont auch, dass die Rolle der AfD friedlich und evolutionär ist (also nicht etwa militant und revolutionär, wie ja zahlreiche Linksextremisten ihre Rolle sehen). Wie man ihm daraus einen Strick drehen und nach Beobachtung durch den Verfassungsschutz rufen kann, ist mir unverständlich. Der Mann betont doch immer wieder seine Treue zur Verfassung.
Seine Interpretation insbesondere der Ruckrede Roman Herzogs teile ich nicht; ich glaube auch, dass ihm das Publikum da nicht besonders folgt, denn Herzog war doch überwiegend ein beliebter, als volksnah empfundener Präsident. Gemäß Höcke habe Herzog das Problem Deutschlands zu sehr auf die Ökonomie fixiert interpretiert und habe damit dem Neoliberalismus die Türen geöffnet, während die Patrioten heute, und natürlich allen voran er selbst, das Hauptproblem in der geistigen Erneuerung sähen.
Höcke konstatiert einen Verlust an Visionskraft, und den führt er auf mangelnden Patriotismus zurück, und nicht zuletzt auf eine falsch verstandene Vergangenheitsbewältigung, die sich zu sehr mit den negativen Aspekten der deutschen Geschichte beschäftige. In diesem Zusammenhang ist sein Satz über das Denkmal der Schande zu verstehen. Stattdessen will Höcke im Rahmen einer inneren Erneuerung eine positive Beziehung zur eigenen Geschichte aufbauen.
Man kann das ja alles kritisieren. Mir erschließt sich aber nicht, überhaupt nicht, was daran nationalsozialistisch sein soll. Das ist eine lächerliche, reflexhafte Interpretation. Komisch, dass diese Reflexe nicht einsetzen, wenn sich jemand, der sich als Jude bezeichnet, über die deutsche Gedenkkultur zum Holocaust lustig macht ("Yolocaust"). Das zeigt das erschreckend niedrige Niveau dieser Debatte - und auch ihren völkischen, rassistischen Charakter, der Äußerungen ethnisch Deutscher grundsätzlich anders bewertet als von Menschen mit Migrationshintergrund.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 14:52
von Zunder
Julian hat geschrieben:(21 Jan 2017, 14:36)
Komisch, dass diese Reflexe nicht einsetzen, wenn sich jemand, der sich als Jude bezeichnet, über die deutsche Gedenkkultur zum Holocaust lustig macht ("Yolocaust"). Das zeigt das erschreckend niedrige Niveau dieser Debatte - und auch ihren völkischen, rassistischen Charakter, der Äußerungen ethnisch Deutscher grundsätzlich anders bewertet als von Menschen mit Migrationshintergrund.
Einen Juden als jemanden zu denunzieren, "der sich als Jude bezeichnet", wäre schon aufschlußreich genug, muß aber noch mit der Lüge überboten werden, er mache sich über die deutsche Gedenkkultur lustig.
Tolles "Niveau", gratuliere.
"Ich würde Deutschland die Erinnerungskultur nicht absprechen, aber es gibt Luft nach oben. Deswegen mache ich das Projekt."
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 30968.html
http://cdn.timesofisrael.com/uploads/20 ... 35x357.jpg
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 14:57
von CaptainJack
Und da wird tagelang über einen zuerst etwas missverständlichen aber dann eindeutigen Satz palavert!?
http://yolocaust.de/
Da muss es doch aussetzen!?

Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 14:57
von Marmelada
Julian hat geschrieben:(21 Jan 2017, 14:36)
...
Man kann das ja alles kritisieren. Mir erschließt sich aber nicht, überhaupt nicht, was daran nationalsozialistisch sein soll. ...
Allein schon das Gefasel von der "systematischen Umerziehung nach 1945" macht mehr als deutlich, aus welcher Güllegrube der Wind weht.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 14:57
von Unité 1
DarkLightbringer hat geschrieben:(21 Jan 2017, 00:17)
Wenn man ein schwarzes Schaft sein kann oder wenn ein Unternehmen einen schlechten Ruf haben kann, dann kann auch ein Höcke dem Ansehen des Landes schaden - sei es nun Thüringen oder Deutschland. Anderer Meinung? Dann dazu eine Verständnisfrage: Kann eine Firma in Verruf kommen?
Klar kann er, wenn es denn jemand glaubt, der andere davon überzeugen kann.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 15:00
von Julian
Zunder hat geschrieben:(21 Jan 2017, 14:19)
Wenn du von dem, worüber du eine Meinung haben zu müssen glaubst, tatsächlich eine Ahnung hättest, wüßtest du, daß das Wort "Jude" in der Rede Höckes gar nicht vorkommt.
Wo habe ich das behauptet? Deine Strohmänner kannst du gerne selbst widerlegen.
Zunder hat geschrieben:(21 Jan 2017, 14:19)
Jenninger war zu blöd, das, was er sagen wollte, angemessen zu formulieren.
Bei Höcke ist das anders. Übrigens war die Bewältigungspolitik, die er als dämlich denunziert, die Voraussetzung dafür, daß Deutschland nach '45 wieder als Teil der zivilisierten Welt anerkannt wurde. Wie muß man eigentlich beieinander sein, um einen Trottel zujubeln zu können, der in einer 180 Grad Wendung von dem Erreichten wegkommen will?
Natürlich, schon Adenauer leitete die "Wiedergutmachung" nicht zuletzt in dem Glauben ein, sie sei Voraussetzung für den Wiederaufstieg Deutschlands. Ich glaube nicht, dass es damals primär im Moral ging, weder in Deutschland noch bei jüdischen Organisationen und Israel.
Vielleicht leben wir aber heute nach über sieben Jahrzehnten in einer neuen Zeit, die neuen Herausforderungen gegenübersteht? Ich sehe mangelnden Patriotismus und einen mangelnden positiven Selbstbezug durchaus als Problem und schaue da mit Neid auf Amerika. Was sollen wir denn unseren Einwanderern ideologisch bieten? Werdet Deutsche, und damit dürft ihr an der historischen Schuld mittragen? Könnte dieses negative Selbstverständnis dazu beitragen, dass sich viele Einwanderer noch nach Generationen nicht zu Deutschland bekennen, ja, dass auch unter Deutschen die Loyalität so gering ausgeprägt ist?
Als ich als doch sehr intellektuell angesehener Schüler zur Bundeswehr ging, statt wie selbstverständlich meinen Zivildienst abzuleisten, habe ich noch in den 1990er-Jahren Aufsehen erregt. Warum? Warum wird es negativ gesehen, unser Land und seine verfassungsgemäße Ordnung auch mit der Waffe in der Hand zu schützen? Warum musste ich mir damals in Uniform in der Öffentlichkeit blöde Sprüche nachsagen lassen? Warum müssen noch heute öffentliche Gelöbnisse der Bundeswehr geschützt werden gegen ein Heer linker Chaoten mit Trillerpfeifen?
Dieses Land muss zu einer positiven eigenen Identität finden. Der Holocaust als Gründungsmythos des neuen Deutschlands wird nicht ausreichen. Die Geschichte Deutschland hat nicht 1945, nicht 1949 und auch nicht 1990 begonnen; im übrigen auch nicht 1933. Und ja, es gab auch viele positive Aspekte deutscher Geschichte, die meiner Meinung nach zu wenig gewürdigt werden.
Man muss diese Meinung ja meinetwegen nicht einmal teilen, aber sie von vornherein als indiskutabel abzuqualifizieren, zeugt von Beschränktheit. Im übrigen habe ich zu vielen Punkten eine andere Meinung als Höcke, dies ist aber wohl im allgemeinen Entrüstungssturm hier gar nicht relevant. Was ich Höcke inbesondere vorwerfe, ist, dass er mit den Emotionen des Publikums spielt und seiner Verantwortung als Redner nicht gerecht wird. Er hätte noch viel mehr deutlich machen müssen, was er meint. Dazu hätte beigetragen, wenn er einige Sätze seiner später veröffentlichten Erklärung auch schon in seine Rede eingebaut hätte. Höcke hat die Verantwortung, sein Publikum in diese unsere Demokratie einzubinden; seine Worte von der inhaltlichen, nicht strukturellen Fundamentalopposition waren wohl so gedacht, aber insgesamt zu dürr und zu wenig.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 15:01
von Unité 1
Marmelada hat geschrieben:(21 Jan 2017, 14:57)
Allein schon das Gefasel von der "systematischen Umerziehung nach 1945" macht mehr als deutlich, aus welcher Güllegrube der Wind weht.
Definitiv. Am deutlichsten wurde das mir aber beim ersten Lesen an der Stelle, wo er die Höcke-Jugend auf einen harten, entbehrungsreichen Kampf einschwört, der im vollständigen Sieg münden wird. Beim zweiten Lesen jagte mir das
Wir waren in den letzten Monaten in zahlreichen kleinen Dörfern in Thüringen. Und wir haben in diesen kleinen Dörfern in Thüringen Veranstaltungen durchgeführt als Fraktion mit 200, 300 besorgten Bürgern. Das ist eine [?], liebe Freunde, die für die Altparteien weltenfern gerückt ist. Und in diesen Bürgerdialogen durchbrechen wir die Schweigespirale. Wir durchbrechen de Schweigespirale, wir gehen raus zu den Menschen, um sie aufzuklären, aufzuklären und nochmal aufzuklären. einen eiskalten Schauer über den Rücken.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 15:02
von Julian
Marmelada hat geschrieben:(21 Jan 2017, 14:57)
Allein schon das Gefasel von der "systematischen Umerziehung nach 1945" macht mehr als deutlich, aus welcher Güllegrube der Wind weht.
Soll ich nun aus Dokumenten der amerikanischen und sowjetischen Besatzungsbehörden zitieren, um dir zu verdeutlichen, dass solch eine systematische Umerziehung durchaus geplant und gewollt war? Das heißt ja nicht, dass daran alles schlecht war, aber dass man da zum Teil übers Ziel hinausschoss, dürfte auch jedem klar sein. Also jedem, der sich ernsthaft mit der Thematik auseinandersetzt und die Dokumente kennt, wovon ich hier, ob der wiederum reflexhaften Antwort, natürlich nicht ausgehen kann.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 15:04
von Weltregierung
Julian hat geschrieben:(21 Jan 2017, 15:02)
Soll ich nun aus Dokumenten der amerikanischen und sowjetischen Besatzungsbehörden zitieren, um dir zu verdeutlichen, dass solch eine systematische Umerziehung durchaus geplant und gewollt war?
Ich bitte darum.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 15:17
von Nomen Nescio
odiug hat geschrieben:(21 Jan 2017, 13:18)
Ich mag die Vergleiche mit der Weimarer Republik nicht.
Erstens haben wir heute eine Verfassung, die gegen die Demokratiefeinde wesentlich besser gewappnet ist.
Zweitens haben wir keine Koalition von Rechtsradikalen und buergerlich Konservativen, auch wenn die Afd von sich immer wieder behauptet, sie seien die konservative Mitte ... stimmt nicht ... zeigt sich mit Hoecke und Gauland deutlich.
Drittens gibt es keine Dolchstosslegende, die die Gesellschaft zersetzt.
Die historische Beurteilung ueber das dritte Reich ist klar und auch in der Gesellschaft verankert ... da mag Hoecke noch so dagegen anstaenkern, wird sich nicht aendern, gehoert zur DNA eines Deutschen.
Viertens haben wir keine Wirtschaftskrise.
Das kann sich allerdings auch aendern und dann koennte es schlimm werden.
Ich denke auch nicht, dass die Anti EU Haltung der AfD mehrheitsfaehig ist, bei aller Kritik, die in einzelnen Punkten auch gerechtfertigt sein mag.
Wir sind keine Englaender ... zum Glueck.
ich mußte suchen, denn es war lange her daß ich das büchlein gelesen hatte: marie von ebner-eschenbachs aphorismen.
Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.
ein irrtum kann sich wiederholen. das ist ja menschlich »errare humanum est...«. und sehr deutlich wird hier über die AfD gesagt »...sed in errare perseverare diabolicum« (Irren ist menschlich, aber im Irrtum zu verharren ist teuflisch).
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 15:21
von Nomen Nescio
Marmelada hat geschrieben:(21 Jan 2017, 14:57)
Allein schon das Gefasel von der "systematischen Umerziehung nach 1945" macht mehr als deutlich, aus welcher Güllegrube der Wind weht.
ich kann mich irren, aber meine irgendwann gehört/gelesen zu haben daß das im anfang ('45, '46 und vllt noch '47) in der DDR geschah. aber nicht allgemein.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 15:23
von Zunder
Julian hat geschrieben:(21 Jan 2017, 15:00)
Der Holocaust als Gründungsmythos des neuen Deutschlands wird nicht ausreichen.
Der Holocaust ist kein Gründungsmythos, Brauner.
Da ist offensichtlich Hopfen und Malz verloren.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 15:24
von Welfenprinz
“intellektuell angesehener Schüler“ und die Bewertung von “yolocaust“ als sich lustig machen über die deutsche Gedenkkultur ist jetzt aber mal eine bemerkenswerte Kombi.

Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 15:42
von Kritikaster
Zunder hat geschrieben:(21 Jan 2017, 15:23)
Der Holocaust ist kein Gründungsmythos, Brauner.
Da ist offensichtlich Hopfen und Malz verloren.
Und er merkt noch nicht einmal, dass er mit jedem weiteren seiner Postings immer tiefer im braunen Sumpf versinkt, den er selbst als gepflasterten Gehweg wahrnimmt.

Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 15:44
von Julian
Zunder hat geschrieben:(21 Jan 2017, 15:23)
Der Holocaust ist kein Gründungsmythos, Brauner.
Da ist offensichtlich Hopfen und Malz verloren.
Ich habe so genug von euren unverschämten Beleidigungen. Wie kommt ihr dazu, andere Menschen ständig zu beleidigen? Habt ihr überhaupt keinen Anstand? Schämst du dich überhaupt nicht?
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 15:48
von Julian
Firlefanzdetektor hat geschrieben:(21 Jan 2017, 15:42)
Und er merkt noch nicht einmal, dass er mit jedem weiteren seiner Postings immer tiefer im braunen Sumpf versinkt, den er selbst als gepflasterten Gehweg wahrnimmt.

Oh, habe ich eure politisch korrekte Sprachregelung verletzt? Zur Diskussion seid ihr unfähig, intellektuell kommt nichts, deswegen wohl die billigen Reflexe und Beleidigungen. Ihr könntet einem ja fast leid tun.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 15:50
von Zunder
Julian hat geschrieben:(21 Jan 2017, 15:44)
Ich habe so genug von euren unverschämten Beleidigungen. Wie kommt ihr dazu, andere Menschen ständig zu beleidigen? Habt ihr überhaupt keinen Anstand? Schämst du dich überhaupt nicht?
Ganz bestimmt nicht.
Typen, die den Massenmord an 6 Millionen Juden zur bloßen Schande und zum Mythos einer Staatsgründung verharmlosen wollen, habe ich jedenfalls satt.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 15:52
von Julian
Für diejenigen, die intellektuell satisfaktionsfähig sind, hier ein Ausschnitt aus einem Interview mit Hans-Ulrich Wehler:
Welt: Immer wieder wird beklagt, Auschwitz werde politisch instrumentalisiert. Der Schriftsteller Martin Walser warnte in seiner Paulskirchenrede, dadurch werde es schwerer, im Holocaust noch den Appell an das Gewissen zu vernehmen.
Wehler: Ich habe Walser damals scharf kritisiert. Aber so etwas Furchtbares wie Auschwitz zum Gründungsmythos der Bundesrepublik zu erklären, wie Außenminister Fischer das getan hat, geht ebenfalls nicht. Auschwitz taugt nicht dafür. Ein Gemeinwesen läßt sich nicht auf den Massenmord an den europäischen Juden gründen. Da muß man andere Traditionen heranziehen, etwa den Leistungsstolz über die gelungene zweite deutsche Republik.
https://www.welt.de/print-wams/article1 ... ublik.html
Ist einer der angesehensten Historiker Deutschlands also ebenso wie ich ein Brauner? Ich denke doch, dass ich durch die Erwähnung des Worts "Gründungsmythos" eure geifernden Reflexe ausgelöst habe, oder etwa nicht? Es würde euch gut anstehen, erst zu lesen, dann nachzudenken, dann zu antworten.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 15:53
von Julian
Zunder hat geschrieben:(21 Jan 2017, 15:50)
Ganz bestimmt nicht.
Typen, die den Massenmord an 6 Millionen Juden zur bloßen Schande und zum Mythos einer Staatsgründung verharmlosen wollen, habe ich jedenfalls satt.
Wer tut das denn? Weder Höcke noch ich. Aber das nimmst du in deiner reflexhaften Wut nicht mehr wahr.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:01
von Nomen Nescio
Julian hat geschrieben:(21 Jan 2017, 14:36)
Inhaltlich macht Höcke deutlich, dass er nicht gegen die Verfassung steht, sondern dass er es im Gegenteil so sieht, dass er die Verfassung gegen eine Regierung verteidigt, die selbst rechtsbrüchig geworden sei. Seine Opposition ist fundamental, aber auf inhaltliche Art und Weise, wie er mehrfach betont ("inhaltliche, nicht strukturelle Fundamentalopposition").
wie oft muß etwas passieren, bevor man sagen kann »das muß absicht sein« ?
es gibt nicht eine oder zwei stelle(n), sondern es gibt viel mehr momente wobei man mindestens die brauen zusammenziehen kann/muß.
nimm die passagen über dresden. das war ein kriegsverbrechen vergleichbar mit hiroshima und nagasaki. es sei so.
daß aber dieses verbrechen erst möglich wurde weil die deutschen sich weigerten zu kapitulieren. ein noch viel größeres verbrechen, schweigen... gerade in den letzten kriegsmonaten sind mehr deutschen gefallen als im ganzen krieg davor!!
bewußt schreibe ich hier deutschen, weil höcke sie als eine gruppe stellt gegen die anderen, die nicht-deutschen.
hier ist rede von lügen und verdrehen. das thema hiroshima/nagasaki überhaupt vergleichen zu wollen mit einer bezweckten systematischen ausrottung von menschen ist schon teuflisch. daß auch da rede war von sich weigern zu kapitulieren... kein wort. WAS? kein gedanke wird daran gewidmet.
was höcke tut ist populäre phrasen verkünden. phrasen die es gut tun bei einer - leider - bestimmten gruppe nicht kritische menschen. ich bin froh nicht da gewesen zu sein denn hätte bestimmt ein AHA-erlebnis gehabt.
man kann dann wählen aus zwei möglichkeiten: negieren oder attackieren.
negiert man, dann ist die reaktion (danke brutus für diese lehre) »da wird nicht reagiert. sie haben ja keine antwort«.
ergo muß der angriff gesucht werden. auf demselben niveau wie leute wie höcke es tun. billig und hart. redet er über dresden, antworte dann mit der o so redlichen und braven luftwaffe die »contre coeur« bestimmte stellen bombardieren MUSSTE, denn notgezwungen durch feindliche widerstand. das waren ja dumme leute die nicht mal einsehen konnten noch wollten das es keinen zweck hatte sich zu wehren.
solche worte hauen einem in die fresse. wiederum, danke brutus.
kurz: man darf von einem mit dem bildungsniveau von hocke erwarten daß er beim lesen seiner rede die »fragwürdige« stellen bemerkt. und sieht das es ziemlich oft der fall ist.
einer der unterricht in geschichte gibt hat dann die moralische pflicht solche zweideutigen bemerkungen zu rektifizieren und sie eindeutig zu machen. ich, ausländer, habe sie auch bemerkt. wo ich die doppeldeutigkeit sehe, wobei ich nicht einmal geschichte studiert habe, muß es höcke ganz sicher aufgefallen sein.
das mindeste was man dann sagen kann ist »er hat es bewußt getan« wohl wissend wie sein publikum reagieren würde. und mit einer scheinheiligen schnauze sagt er dann »aber ihr liest es falsch, denn...«.
sorry das ich mich hier grob äußere. aber das ist leider notwendig.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:03
von Welfenprinz
Du hast in deinem posting (von 15.00) unterstellt für andere wäre der Holocaust ein Gründungsmythos der Bundesrepublik.
Was eben Blödsinn ist.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:05
von Quatschki
Nomen Nescio hat geschrieben:(21 Jan 2017, 16:01)
nimm die passagen über dresden. das war ein kriegsverbrechen vergleichbar mit hiroshima und nagasaki. es sei so.
daß aber dieses verbrechen erst möglich wurde weil die deutschen sich weigerten zu kapitulieren. ein noch viel größeres verbrechen, schweigen... gerade in den letzten kriegsmonaten sind mehr deutschen gefallen als im ganzen krieg davor!!
bewußt schreibe ich hier deutschen, weil höcke sie als eine gruppe stellt gegen die anderen, die nicht-deutschen.
War die Weigerung der Rebellen in Aleppo, zu kapitulieren auch ein Verbrechen?
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:06
von Unité 1
Julian hat geschrieben:(21 Jan 2017, 12:57) Ich habe aber keinen Zweifel daran, dass Höcke den Holocaust anerkennt und verurteilt, und dass er auf dem Boden unserer Verfassung steht.
Natürlich.
Wie begründet sich deine Zweifellosigkeit?
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:11
von Kritikaster
Du möchtest also Deinen "intellektuellen" (lol!) Deportationswaggon jetzt auf das Gleis gegenseitigen Bemitleidens schieben und die Weiterfahrt dann als "Diskussion" verkaufen ...
...
Nö, weißt Du, dafür gibt es kein "Mitleid" meinerseits, sondern höchstens ein gerüttelt Maß an aufrechter Verachtung.

Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:16
von Welfenprinz
Also von meiner Seite ist das Bemitleiden nicht gegenseitig.

Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:17
von ThorsHamar
Zunder hat geschrieben:(21 Jan 2017, 15:50)
Ganz bestimmt nicht.
Typen, die den Massenmord an 6 Millionen Juden
zur bloßen Schande und zum Mythos einer Staatsgründung
verharmlosen wollen, habe ich jedenfalls satt.
Ach Du liebes Lieschen .... jetzt ist auch "Schande" schon relativierende Nazisprache ... es wird immer absurder und die AfDler freuen sich derweil ....
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:17
von Zunder
Julian hat geschrieben:(21 Jan 2017, 15:52)
Für diejenigen, die intellektuell satisfaktionsfähig sind, hier ein Ausschnitt aus einem Interview mit Hans-Ulrich Wehler:
https://www.welt.de/print-wams/article1 ... ublik.html
Ist einer der angesehensten Historiker Deutschlands also ebenso wie ich ein Brauner? Ich denke doch, dass ich durch die Erwähnung des Worts "Gründungsmythos" eure geifernden Reflexe ausgelöst habe, oder etwa nicht? Es würde euch gut anstehen, erst zu lesen, dann nachzudenken, dann zu antworten.
Du bist ja ein ganz helles Köpfchen.
Wehler schreibt:
"Ein Gemeinwesen läßt sich nicht auf den Massenmord an den europäischen Juden gründen."
Das entspricht genau dem, was ich geschrieben habe.
Du schreibst:
"Der Holocaust als Gründungsmythos des neuen Deutschlands wird nicht ausreichen."
"Nicht ausreichen" bedeutet, es ist zu wenig. Zu wenig ist etwas grundsätzlich anderes als die Unmöglichkeit oder die Unzulässigkeit.
Du darfst dich aber gerne weiterhin für irgendwie "intellektuell angesehen" halten. Höcke ist ja wohl auch so ein "Intellektueller".
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:22
von Zunder
ThorsHamar hat geschrieben:(21 Jan 2017, 16:17)
Ach Du liebes Lieschen .... jetzt ist auch "Schande" schon relativierende Nazisprache ... es wird immer absurder und die AfDler freuen sich derweil ....
"Nazisprache" kommt in meinem Beitrag nicht vor, auch wenn dich das überfordert.
Die Schande ergibt sich aus einem Verstoß gegen gesellschaftliche Konventionen.
Der Holocaust war etwas anderes.
Daß dich diese verlogene Verharmloserei nicht stört, überrascht aber wirklich nicht.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:22
von Nomen Nescio
Quatschki hat geschrieben:(21 Jan 2017, 16:05)
War die Weigerung der Rebellen in Aleppo, zu kapitulieren auch ein Verbrechen?
ungeachtet des verbrecherischen grunds (bombardieren durch russen + syrier von allen die da waren) hätten sie das tun müssen.
was aber DANN mit ihnen geschehen würde... ich hege großen zweifel.
für mich ist es aber leicht hier, auf meinem stuhl, das zu sagen. ob ich auch so denken würde wenn ich da gewesen wäre?? k.a.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:29
von Kritikaster
ThorsHamar hat geschrieben:(21 Jan 2017, 16:17)
Ach Du liebes Lieschen .... jetzt ist auch "Schande" schon relativierende Nazisprache ... es wird immer absurder und die AfDler freuen sich derweil ....
Na, überschätz mal nicht die Reichweite der hiesigen Diskussionen.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:47
von aleph
Nomen Nescio hat geschrieben:(21 Jan 2017, 00:52)
wieviel nachkommen gibt es, die lebenslang bekamen? gerade durchs benehmen von höcke e.a. wird dauernd erneut die erinnerung wach gerufen. du hast ja kaum eine ahnung davon was erinnerung tun kann. ich leider ja.
erstens bei mir selbst weil die schüsse und die toten des bürgerkriegs in indonesien immer mehr manifest werden. zweitens durch meine mutter, die 1932 einen schiffsbrand erlebte und überlebte. ich habe gesehen wie tief solche eindrucke sitzen können. die folge davon war, daß wir in situationen wo es brand gab (wie klein auch) fast panisch wurden.
bis zum lebensende mußten die gardinen bei ihr zu wenn die sonne rötlich unterging. denn das war genau die nächtliche farbe des brennenden schiffs.
untersuchungen haben ausgewiesen daß solche einflüsse auch in der 3. generation noch gravierende einwirkung haben können.
Geht übrigens auch Deutschen so, die die Bombardierung deutscher Städte im Krieg miterleben mussten. Die meisten waren ja Kinder und viele (viele ist nicht alle) sind dadurch traumatisiert. Das ist auch eine Erklärung für die Skepsis gegenüber Auslandseinsätzen der Bundeswehr und überhaupt gegenüber Kriegen der westlichen Welt.
Das mit der 3. Generation ist natürlich Quatsch, Du musst nicht alles glauben, was man Dir erzählt.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:49
von aleph
Es bleibt halt zu klären, was er mit den anderen Aussagen denn dann meint, mit "dämlich", mit "180°". Ich habe ja schon Vermutungen darüber geäußert, was er gemeint haben könnte. Bei den beiden anderen Personen sind keine Spekulationen darüber notwendig, was sie gemeint haben. Das ist der Unterschied.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:52
von Welfenprinz
Nein,ist kein Quatsch.
Natürlich hat es Auswirkungen ,wenn eine Generation zu
40,50 , oder 60% bestimmt von einem kollektiven Sonderereignis erzogen wird.
In welchem Land der Welt ist denn eine komplette Generation aufgewachsen mit dem Satz “in der schlechten Zeit“...
Natürlich hat das kollektiven,generstionen übergreifenden Einfluss.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 16:54
von Julian
Welfenprinz hat geschrieben:(21 Jan 2017, 16:03)
Du hast in deinem posting (von 15.00) unterstellt für andere wäre der Holocaust ein Gründungsmythos der Bundesrepublik.
Was eben Blödsinn ist.
Wenn man dem Gedenken daran den zentralsten Platz, den man sich in Deutschland nur denken kann, reserviert, unweit des Regierungsviertels, und das Denkmal in geradezu monumentaler Weise gestaltet - gleichsam, als ob man darauf stolz wäre - finde ich es schon berechtigt, diesen Eindruck zu haben. Auch, wenn Politiker ihre Entscheidungen mit Auschwitz begründen, auch, wenn politische Gegner mit dem Verweis auf Auschwitz zum Schweigen gebracht werden sollen, auch, wenn jeder, der sich nicht an die aktuelle Sprachregelung hält, öffentlich abgestraft wird, in einem Unisono aus Politik und Medien.
Man muss den Eindruck nicht haben, aber man kann ihn haben. Ich befürchte aber, dass hier nur Schwarz-Weiß zählt - entweder, du bist mit uns politisch Korrekten, oder du bist gegen uns, und wenn du gegen uns bist, bist du ein Brauner.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 17:04
von Zunder
Daß der Holocaust den Mord an sechs MIllionen Juden bezeichnet und nicht einen Mythos oder eine Schande, ist keine Frage der Sprachregelung, sondern der intellektuellen Redlichkeit - also nichts, was die AfD und ihr Gefolge tangieren müßte.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 17:08
von Edmund
Zunder hat geschrieben:(21 Jan 2017, 15:50)
Typen, die den Massenmord an 6 Millionen Juden zur bloßen Schande und zum Mythos einer Staatsgründung verharmlosen wollen, habe ich jedenfalls satt.
Natürlich ist der Holocaust die Schande der deutschen Nation. Da hat Herr Höcke vollkommen Recht. Wie kann man ernsthaft der Meinung sein, der Holocaust sei keine Schande?
Und den Holocaust nachträglich zum Gründungsmythos der Bundesrepublik und zu einer Art "Staatsreligion" mit inflationären Gedenk- und Feiertagen und gigantomanischen Kultstätten zu verklären, das ist doch das Projekt der politischen Linken. Frankfurter Schule, 68er, Linksgrüne.
Einen "normalen" Umgang mit dem Holocaust zu fordern, einerseits mit würdevollem Andenken, aber ohne eine pompöse, übertriebene, kollektive, nationale "Schuldkultur", ist doch ein vernünftiger Vorschlag. Wir würden uns damit an allen anderen Nationen der Welt orientieren, die mit ihren historischen Schandflecken genau so umgehen.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 17:14
von busse
Zunder hat geschrieben:(21 Jan 2017, 17:04)
Daß der Holocaust den Mord an sechs MIllionen Juden bezeichnet und nicht einen Mythos oder eine Schande, ist keine Frage der Sprachregelung, sondern der intellektuellen Redlichkeit - also nichts, was die AfD und ihr Gefolge tangieren müßte.
Was soll denn ein erfundenes Wort zur "intellektuellen Redlichkeit" beitragen ? Trägt eigentlich das Wort Holodomor auch dazu bei ?
busse
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 17:15
von Ein Terraner
Edmund hat geschrieben:(21 Jan 2017, 17:08)
Natürlich ist der Holocaust die Schande der deutschen Nation. Da hat Herr Höcke vollkommen Recht. Wie kann man ernsthaft der Meinung sein, der Holocaust sei keine Schande?
Nur hat Höbbels das nicht gesagt und eure Versuche das so hinzudrehen sind an wiederlichkeit nicht mehr zu toppen.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 17:34
von Nomen Nescio
aleph hat geschrieben:(21 Jan 2017, 16:47)
Geht übrigens auch Deutschen so, die die Bombardierung deutscher Städte im Krieg miterleben mussten. Die meisten waren ja Kinder und viele (viele ist nicht alle) sind dadurch traumatisiert. Das ist auch eine Erklärung für die Skepsis gegenüber Auslandseinsätzen der Bundeswehr und überhaupt gegenüber Kriegen der westlichen Welt.
Das mit der 3. Generation ist natürlich Quatsch, Du musst nicht alles glauben, was man Dir erzählt.
du vergißt daß ich medizin studierte. erhebliche medizinische entdeckungen interessieren mich.
du machst einen gedankenfehler. wie alt müssen 3. generationmenschen sein bevor es bei ihnen konstatiert wird. ich, 2. generation, bin jetzt 74. sag mal daß durchschnittlich die leute jünger sind als 50.
nur in einzelfällen wird man es dann konstatieren. warte mal 10-15 jahre. dann ist es deutlich.
aber sogar wenn es vereinzelt der fall ist, dann wurde es weitergegeben. nicht alle kinder einer bestimmten generation sind in demselben maß anfällig. es gibt eltern die sich ziemlich beherrschen können. auf kosten ihrer eigene gesundheit. es gibt aber auch leute die komplett aus der fassung sind, zerschlagen und emotioniert. da bekommen die kinder eine große seelische belastung. wie SIE das aber verarbeiten ist wieder rein individuell.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 17:54
von Zunder
busse hat geschrieben:(21 Jan 2017, 17:14)
Was soll denn ein erfundenes Wort zur "intellektuellen Redlichkeit" beitragen ? Trägt eigentlich das Wort Holodomor auch dazu bei ?
busse
Das "erfundene Wort" bezeichnet den Mord an sechs Millionen.
Einen Begriff in seiner allgemein anerkannten Bedeutung zu verwenden, hat selbstverständlich mit intellektueller Redlichkeit zu tun.
Warum weißt du das nicht?
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 17:55
von Zunder
Edmund hat geschrieben:(21 Jan 2017, 17:08)
.... einer Art "Staatsreligion" mit inflationären Gedenk- und Feiertagen und gigantomanischen Kultstätten zu verklären.........
Die "Staatsreligion" hat noch gefehlt. Danke.
Re: Höcke: Denkmal der Schande
Verfasst: Samstag 21. Januar 2017, 17:56
von Edmund
Ein Terraner hat geschrieben:(21 Jan 2017, 17:15)
Nur hat Höbbels das nicht gesagt und eure Versuche das so hinzudrehen sind an wiederlichkeit nicht mehr zu toppen.
Natürlich hat er das gesagt. Es gibt keine andere Nation auf der Welt, die sich ein monumentales Denkmal der größten Schande der eigenen Nationalschichte mitten ins Zentrum seiner Hauptstadt setzt. Alle anderen Nationen bauen sich große Denkmal des nationalen Stolzes, nicht der nationalen Schande. Und Herr Höcke fordert, daß Deutschland es genauso macht wie alle anderen Nationen der Welt auch.
Daß Linke und Linksradikale dabei gleich anfangen zu hyperventilieren, war zu erwarten.