Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

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Wasteland
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Wasteland »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 21:31)
Die hingegen, die bspw. mit dem Begriff " Gutmensch " oder " P.C. " kontern, die re - agieren lediglich auf das bestehende Machtgefälle in der Deutung von Sachverhalten und bei der willkürlichen Definition von Begriffsinhalten , sie selber besitzen keine strukturelle Macht die zu Deutungshoheit führt.
Das ist eher Kindergarten im Stile von "aber die anderen haben angefangen".
Du benutzt ebenso diffamierende Begrifflichkeiten, deren Gebrauch du bei anderen kritisierst. Du möchtest gerne das etabliert sehen, was du vorgeblich kritisierst.
Denn deine Meinung kannst du frei äußern, sie ist nur nicht die der Mehrheit und das stört dich. Du möchtest -und das fügt sich gut zusammen mit deinen anderen Ansichten- das hier ein gewisser Mainstream vorgegeben wird, dem möglichst alle Bürger folgen sollen.
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Zunder
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Zunder »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 21:31)

Ich bleib mal bei dem Beispiel, weil es sehr prägnant ist. :

Es geht nicht darum, ob alle die Möglichkeit haben andere Deutungen ihrer Kritik am Islam durch alternative Quellen, außerhalb der Diskreditierung " Islamophobie ", zu erfahren. Es geht darum, dass wenige ( elitäre Deutungshoheiter ) bestimmen, was an dieser Kritik pathologisch ist, um dadurch die Kritiker an den gesellschaftlichen Rand zu drängen.

Die hingegen, die bspw. mit dem Begriff " Gutmensch " oder " P.C. " kontern, die re - agieren lediglich auf das bestehende Machtgefälle in der Deutung von Sachverhalten und bei der willkürlichen Definition von Begriffsinhalten , sie selber besitzen keine strukturelle Macht die zu Deutungshoheit führt.

Und nein, das Ganze ist eben kein Spiegelbild eines demokratisch legitimierten Meinungsbildungsprozesses oder Folge sattelfester wissenschaftlicher Bewertungen ( " Islamophobie ", " Rechts " etc. ), sondern Willkür jener, die dazu ihre Macht benutzen.
Glaubst du im Ernst, daß irgendein Kasper, der mit dem Quatsch von der "Islamophobie" rumfuchtelt, über so etwas wie Deutungshoheit verfügt? Was ist denn das für ein Käse?

Diffamierungs- und Diskreditierungsversuche finden auf allen Seiten statt. Da gibt es auch kein Machtgefälle. Allerdings gibt es unterschiedliche Gefolgschaften. Das hat aber nichts mit eingeschränkter Meinungsfreiheit zu tun.
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Nathan
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:24)

Du hast den Beitrag nicht verstanden ? Ok, für dich wiederhole ich ihn gern. :)

Dieses ziemlich abgelutschte Argument kommt natürlich erwartungsgemäß. Nicht alles was passiert, ist eine Verschwörung, sondern Dinge entwickeln sich in bestimmte Richtungen.

Nehmen wir mal bspw. den Begriff der " Islamophobie ". Der Begriff ist nicht irgendeine Meinung, die in einem Meinungswettstreit verwendet wird von einer Seite, wie umgekehrt " Gutmensch ", sondern er ist sozusagen " offiziell ", er entspricht der Lesart von Kritik, die den Deutungsinhabern in den meinungsmachenden Ebenen der Gesellschaft nicht passt. Es nützt überhaupt nichts in einem freien Meinungsstreit darauf zu verweisen, wie unsinnig der Begriff ist, er ist eine Kampfparole die diskreditieren soll, die Ablehnung einer Ideologie soll pathologisiert, damit der Ablehnende an den Rand der gesellschaftlichen Akzeptanz gedrängt werden.

Jemand an den Rand drängen kann aber nur, wer institutionelle Macht besitzt und damit die Deutungshoheit von Sachverhalten beansprucht und auch umsetzen kann, angefangen von Lehrplänen über den Zugang zu den Mainstreammedien, durch ihre Verflechtung mit der Mainstreampolitik, die ihrerseits wiederum politisch korrekten Leitbildern folgt und damit Muster der Anpassung erzeugt, um sich persönlich ( Karriere ) in diesen elitären Zirkeln überhaupt etablieren zu können.

Umgekehrt ist das natürlich nicht möglich. Die abweichende Kritik besitzt keine strukturelle Macht. Und nicht deswegen nicht, weil eine Bevölkerungsmehrheit in den wichtigen Fragen beständig die Lesart von Sachverhalten der Deutungshoheiter teilt, sie von ihr demokratisch dazu autorisiert worden wäre, sondern schlicht deswegen, weil die alternativen Quellen keine institutionelle Macht ausüben, die sie ausnutzen könnten.
Ja, du hast in einem Punkt recht und ich verstehe auch, dass dich das sehr ärgert:
Die [...] Kritik besitzt keine strukturelle Macht
,
hier also deine Kritik besitzt keine strukturelle Macht. In deinen Augen ärgerlich, in meinen Augen ein Glücksfall.

Brechen wir das doch mal von der großen, etwas unübersichtlichen Politik auf dieses überschaubare Forum herunter. Hier hast du auch keine "strukturelle Macht", ein paar andere schon. Was geschieht? Du äußerst deine Meinung seit Jahr und Tag und sie entspricht keineswegs dem Mainstream dieses Forums. Fühlst du dich unterdrückt? Fühlst du dich an den Rand gedrängt? Trifft das, was du schreibst durchaus den Kern dessen, was du mitteilen möchtest oder würdest du gerne noch ganz andere Sachen schreiben? Gibt es nicht hier sogar Moderatoren, die ganz auf deiner Linie liegen? Hast du nicht das Gefühl, hier eine politische Heimat zu haben? Einen Ort, der nicht nur deiner Meinung gehört aber immerhin auch?

Kommen wir wieder zur großen Politik zurück. Was ist im Großen anders als hier im Kleinen? Nicht viel. Ja, es gibt strukturelle Macht, aber wen drängt sie den wohin? Es gibt auch dort "Moderatoren", die nicht im Mainstream liegen, es gibt sogar "Unterforengründer", die laut mitteilen, dass sie auch auf Kinder schießen lassen würden. Es gibt Sympathisanten, die Galgen mit Politikernamen herumtragen und es gibt 20% wählende Brandenburger, die das ganz großartig finden. Die Medien berichten 24/7 darüber. Auch dort wird niemand an irgendeinen Rand gedrängt. Nur du fühlst dich überall eingeengt, unfrei, in Ketten gelegt.

Das Problem ist offensichtlich, du wärst nur zufrieden wenn allein deine Meinung zählen würde. Das ist normal für einen Nicht-Demokraten. Aber dann steh auch dazu, anstatt herumzuheulen.
Atheist

Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Atheist »

Julian hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:41)



Ich habe in meinem Beruf häufig mit dieser Allianz aus linksökologischen Phantasten und bürokratieverliebten Juristen zu tun, die dafür sorgen, dass man ausgebremst wird und die Lust an Innovation und Risiko verliert. Diese Leute sitzen bequem und verbeamtet in ihren Sesseln und haben keine Ahnung von der Realität.
Wie darf ich mir so eine Ausbremsung konkret vorstellen?
Westdeutschland um 1990. Vielleicht ist ja heute alles anders. Vielleicht aber auch nicht.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 67493.html
Bei dir standen tatsächlich Marx und allerhand Antikapitalistisches auf dem Lehrplan? :? Bist du sicher, dass du dich nicht in der Jahreszahl und der Ortsangabe geirrt hast?
Die Verteufelung ganzer Wirtschaftszweige, die geringe Zahl an Aktionären in Deutschland, die Darstellung von Aktionären als Spekulanten und viele weitere Details sprechen auch eher dagegen, dass die Schule objektiv und erfolgreich wirtschaftliches Grundwissen vermittelt.
Internationale Unterschiede im Anlageverhalten können sich auch aus Unterschieden im Kapitalmarktrecht ergeben, oder schlichtweg als Nachwehen der betrügerischen Börsenmitteilungen am Neuen Markt. Übrigens wird nur eine bestimmte Teilmenge von Marktakteuren, die sich nicht nur durch ihre große Wagnis, sondern auch durch ihren Mangel an Selbstverantwortung auszeichnet, als Spekulant bezeichnet. Das sind keineswegs gewöhnliche Aktionäre, die langfristig anlegen. Welchen Wirtschaftszweig meintest du eigentlich?
HugoBettauer

Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von HugoBettauer »

Julian hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:41)
Ich habe in meinem Beruf häufig mit dieser Allianz aus linksökologischen Phantasten und bürokratieverliebten Juristen zu tun
Science-Fiction-Autor?
Atheist

Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Atheist »

HugoBettauer hat geschrieben:(02 Oct 2016, 23:29)

Science-Fiction-Autor?
Das ökofaschistische Imperium schlägt zurück. :D
HugoBettauer

Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von HugoBettauer »

Atheist hat geschrieben:(02 Oct 2016, 23:30)

Das ökofaschistische Imperium schlägt zurück. :D
Die Rückkehr der Deutschtumsritter oder das Erwachen der Farce? Ich kann diesen Unfug von den angeblich so grünen, angeblich so deutschfeindlichen Beamten, Richtern und Journalisten nicht mehr hören. Wenn sie alle so wären, dann wären sie es auf eine gänzlich nutzlose Art. Deutschland verschwindet immer nur in der Fantasie brauner Gesellen. ich finde das großartig.
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schelm
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schelm »

Nathan hat geschrieben:(02 Oct 2016, 22:17)
Kommen wir wieder zur großen Politik zurück. Was ist im Großen anders als hier im Kleinen? Nicht viel. Ja, es gibt strukturelle Macht, aber wen drängt sie den wohin?
Wenn eine Anne Will in der Eröffnung an den ungarischen Botschafter Ungarn, wegen dem heutigen Referendum, Fremdenfeindlichkeit unterstellt, als fragende Schlussfolgerung, so fungiert sie nicht als Privatperson, sondern sie transportiert eine grundsätzliche Schablone des politisch korrekten Denkens, welche unsere Gesellschaft seitens der Definitions - und Deutungshoheit bestimmt. Ohne dem würde man den Begriff nicht routiniert und inflationär verwenden.

Aber, es ist prinzipiell sinnlos das zu begründen, denn wer glaubt, diese Bewertung bewertet doch in der Sache das, was da passiert, der erkennt die bewusste Erweiterung gar nicht mehr. Wenn, dann müsste der implizite Vorwurf " Islamfeindlichkeit " lauten.

Lautet der Vorwurf hingegen so, grenzt er zwar den Gegenstand der Ablehnung ein, enthält aber immer noch eine pauschal wirkende Unterstellung.

Beides sind Kampfbegriffe, ihre Verwendung soll eine dezitiertere Sicht auf die Sicht des Gegners verhindern. Fremdenfeindlichkeit ist natürlich der falsche Vorwurf, bezieht sich die Ablehnung auf nur eine Gruppe. Auch das ist eine Kampfunterstellung, denn bohrt man weiter, so bezieht sich die tatsächliche Ablehnung wiederum nur auf eine Teilmenge innerhalb einer Gruppe, die bestimmte Anforderungen nicht erfüllt.

Abgeleitet davon kann man nun erkennen, warum auch der Teilvorwurf " Islamfeindlichkeit " hier nicht zutrifft. Es existiert ja gar kein fasslicher Islam, als ein bzw. der Islam. Wenn ein Islam abgelehnt wird, dann der, der dem Individuum konträr gegenüber steht, der, der weit mehr ist als eine rein individuelle Entscheidung für eine Weltsicht.

Strukturelle Macht, als medial umgesetztes Sprachrohr politisch korrekter, indifferenter Betrachtungen und Weltbilder die gesellschaftlich in den Eliten verankert und bestimmend vorhanden sind, benötigt und nutzt diese indifferenten Bewertungen, vielleicht weil ihre Protagonisten die konkreten Probleme, die sich in konkreter Ablehnung ausdrücken, weder durch Problemlösungsstrategien abbauen wollen oder können.

Der zweite Aspekt bei der Ausnutzung struktureller Deutungshoheit ist die Vermischung. Weil es natürlich Fremdenfeindlichkeit und Islamfeindlichkeit gibt, dort nämlich, wo Unterschiedslosigkeit den Begriffen überhaupt inhaltlichen Sinn verleiht, eignet sich Deutungshoheit hervorragend dazu auch differenzierte, gut begründete und konkrete Ablehnung und Kritik darunter zu subsumieren .
Zuletzt geändert von schelm am Montag 3. Oktober 2016, 00:14, insgesamt 2-mal geändert.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Atheist

Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Atheist »

HugoBettauer hat geschrieben:(02 Oct 2016, 23:40)

Die Rückkehr der Deutschtumsritter oder das Erwachen der Farce? Ich kann diesen Unfug von den angeblich so grünen, angeblich so deutschfeindlichen Beamten, Richtern und Journalisten nicht mehr hören. Wenn sie alle so wären, dann wären sie es auf eine gänzlich nutzlose Art. Deutschland verschwindet immer nur in der Fantasie brauner Gesellen. ich finde das großartig.
So lange es nur bei der mitgeteilten Sorge bleibt, ist das Ganze ja noch recht amüsant. Manches Mitgeteilte kann auch dienlich sein, um selbst Entwicklungen zu erkennen, die man bisher nicht im Blick hatte. Ich bin auch davon überzeugt, dass einige Informationen von erheblicher Bedeutung aus Verantwortungsgründen nicht an die Öffentlichkeit gelangen, sei es nun von Journalisten, Beamten oder wen auch immer. Kritisch wird es aber, wenn einige Unausgelastete zur Mistgabel oder anderen Dingen greifen, weil sie sich den Bürgerkriegsausbruch einbilden.

Übrigens liegen die Grünen derzeit bundesweit bei rund 10%. Das Imperium hat sich also noch nicht in seinem Bestand gefestigt.
HugoBettauer

Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von HugoBettauer »

Atheist hat geschrieben:(02 Oct 2016, 23:57)
Ich bin auch davon überzeugt, dass einige Informationen von erheblicher Bedeutung nicht an die Öffentlichkeit gelangen
Viele Informationen sind für die Öffentlichkeit, selbst für fachliche Monatshefte, vollkommen uninteressant. Daneben gibt es all die Dinge, die Unternehmen, Gemeinden, Ministerien und Privatpersonen nicht veröffentlichen wollen.
Kritisch wird es aber, wenn einige Unausgelastete zur Mistgabel oder anderen Dingen greifen, weil sie sich den Bürgerkriegsausbruch einbilden.
Der Bürgerkrieg findet immer "bald" statt. Nie "heute" oder "in ferner Zukunft".
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Flaschengeist »

Yossarian hat geschrieben:(27 Sep 2016, 15:17)

Nach einer Umfrage von Allensbach glauben gerade noch 57% der Deutschen dass sie in diesem Land ihre Meinung frei äußern dürfen:
http://www.sueddeutsche.de/politik/stud ... -1.3180392

Man merkt dem SZ Artikel an wie ungern er geschrieben worden ist. Hier deshalb direkt zur Quelle
http://www.mill-institut.de/uploads/cps ... x_2016.pdf

Was denkt ihr zu dem Thema? Kann man in Deutschland noch seine tatsächliche Meinung äußern oder ist dank Denkverboten, Political Correctness und "Hass/Hetze" Zensur die Meinungsfreiheit tatsächlich schon so stark eingeschränkt wie die Deutschen selbst denken?

Befinden wir uns auf dem Weg in eine linksmediale Meinungsdiktatur?
Die Zahlen sind jedenfalls extrem, vor 20 Jahren waren noch 80% der Meinung Redefreiheit zu besitzen.

Diese Frage sollten Sie besser den Mod`s in diesem Forum stellen. Oder aber den Usern die nichts besseres zu tun haben andere User wegen ihrer Meinung bei den Mod`s anzuschwärzen.
Atheist

Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Atheist »

HugoBettauer hat geschrieben:(03 Oct 2016, 00:03)

Viele Informationen sind für die Öffentlichkeit, selbst für fachliche Monatshefte, vollkommen uninteressant. Daneben gibt es all die Dinge, die Unternehmen, Gemeinden, Ministerien und Privatpersonen nicht veröffentlichen wollen.
Selbst Wikileaks wählt die zu veröffentlichenden Informationen aus, und die Presse unterhält auch anonyme Postfächer, wobei einige Medien aus Prinzip auch Brisantes veröffentlichen, sofern es nicht gegen geltendes Recht verstößt.
Der Bürgerkrieg findet immer "bald" statt. Nie "heute" oder "in ferner Zukunft".
Wenn man "Bürgerkrieg" durch "Weltuntergang" ersetzt und danach googelt, findet man aufwändig gestaltete Kunstwerke:

https://schluwi.files.wordpress.com/201 ... emling.jpg

http://www.romaculta.com/assets/Uploads ... atikan.jpg

http://www.endoplast.de/wp-content/uplo ... Reiter.jpg
Zuletzt geändert von Atheist am Montag 3. Oktober 2016, 00:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Nathan
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 23:52)

Wenn eine Anne Will in der Eröffnung an den ungarischen Botschafter Ungarn, wegen dem heutigen Referendum, Fremdenfeindlichkeit unterstellt, als fragende Schlussfolgerung, so fungiert sie nicht als Privatperson, sondern sie transportiert eine grundsätzliche Schablone des politisch korrekten Denkens, welche unsere Gesellschaft seitens der Definitions - und Deutungshoheit bestimmt. Ohne dem würde man den Begriff nicht routiniert und inflationär verwenden.
Mann, lass die alte Will in Ruhe. Die ist stock konservativ und wenn die schon mal jemand "fremdenfeindlich" nennt, dann ist er mindestens das, eher sogar noch schlimmeres. Das ungarische Referendum ist klassisch "fremdenfeindlich", da muss man wirklich nichts "unterstellen".
Beides sind Kampfbegriffe, ihre Verwendung soll eine dezitiertere Sicht auf die Sicht des Gegners verhindern. Fremdenfeindlichkeit ist natürlich der falsche Vorwurf, bezieht sich die Ablehnung auf nur eine Gruppe. Auch das ist eine Kampfunterstellung, denn bohrt man weiter, so bezieht sich die tatsächliche Ablehnung wiederum nur auf eine Teilmenge innerhalb einer Gruppe, die bestimmte Anforderungen nicht erfüllt.
Das ist einesteils sachlich falsch und andernteils ein Denkfehler.

Genau diese "Teilmenge einer Gruppe", konkret also militante Islamisten werden eben nicht von AfD und FN und Konsorten angesprochen. Dagegen wäre ja nichts zu sagen, da herrscht ja Konsens bei allen Bürgern. Es wird leider eben doch der Islam insgesamt angesprochen, als strukturell militant diffamiert und alle Muslime über diesen Eisenkamm geschoren. Pauschalisierung ist ein ganz typisches rechtsextremes Stilmittel.

"Fremdenfeindlichkeit" ist durchaus der richtige und logische Ausdruck, wenn eine Gruppe von Menschen deswegen ausgegrenzt werden soll, weil sie eben keine Einheimischen sind. Andere Gruppen, die ebenfalls nicht zu den Einheimischen zählen werden nicht mehr als Fremde angesehen, weil sie auch tatsächlich nicht mehr fremd sind. Da hat der multikulturelle Austausch eben stattgefunden, man kennt sich schon lange, wie z.B. Italiener, Slowenen, Kroaten, Serben, Polen, aber auch Dänen und Schweden, Franzosen und Belgier. Im Iran waren nur ganz wenige, in der Türkei ebenso. Man kann also durchaus fremdenfeindlich sein und gleichzeitig italienische Pizza essen und mit französischem Champagner auf die brennenden Asylantenheime anstoßen.
Abgeleitet davon kann man nun erkennen, warum auch der Teilvorwurf " Islamfeindlichkeit " hier nicht zutrifft. Es existiert ja gar kein fasslicher Islam, als ein bzw. der Islam. Wenn ein Islam abgelehnt wird, dann der, der dem Individuum konträr gegenüber steht, der, der weit mehr ist als eine rein individuelle Entscheidung für eine Weltsicht.
Ja, sieh mal, das ist eine fundamentale Erkenntnis. Warum ziehst du daraus nicht die richtigen Schlüsse? Es gibt in Deutschland ein paar hundert gewaltbereite Islamisten + vielleicht das 10-fache an Dunkelziffer, macht insgesamt vielleicht 2000 Muslime, die eventuell und unter bestimmten Umständen "dem Individuum konträr gegenüberstehen" könnten. Unter diesen sind offensichtlich die wenigsten zu Straftaten bereit, denn sonst würde es tagtäglich an jeder Ecke in Deutschland zu Attentaten kommen. Die restlichen 2 Millionen sind sowieso äußerst friedlich. So kommt das aber bei rechten Verlautbarungen nicht rüber und auch bei dir nicht.
Strukturelle Macht, als medial umgesetztes Sprachrohr politisch korrekter, indifferenter Betrachtungen und Weltbilder die gesellschaftlich in den Eliten verankert und bestimmend vorhanden sind, benötigen und nutzen diese indifferenten Bewertungen, vielleicht weil sie die konkreten Probleme, die sich in konkreter Ablehnung ausdrückt,
weder durch Problemlösungsstrategien abbauen wollen oder können.
Das ist unzutreffend. Würde die rechte Kritik ohne pauschalierende Hetze auskommen und nicht Probleme künstlich wie Heißluftballons in den deutschen Himmel steigen lassen, wäre man nicht so versucht, diese heiße Luft durch gezielten Argumentationsbeschuss von ihrer braunen Gummihülle zu befreien.
Der zweite Aspekt bei der Ausnutzung struktureller Deutungshoheit ist die Vermischung. Weil es natürlich Fremdenfeindlichkeit und Islamfeindlichkeit gibt, dort nämlich, wo Unterschiedslosigkeit den Begriffen überhaupt inhaltlichen Sinn verleiht, eignet sich Deutungshoheit hervorragend dazu auch differenzierte, gut begründete und konkrete Ablehnung und Kritik darunter zu subsumieren.
Und ohne strukturelle Deutungshoheit subsumiert die Neue Rechte Hetzreden und Diffamierungen unter eine pauschale Ablehnung und erspart sich differenzierte, gut begründete Kritik gleich mal von vorne herein. Mit struktureller Deutungshoheit würde nicht mehr viel gedeutet. Da würde Blut fließen. In Strömen!
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Teeernte »

Atheist hat geschrieben:(02 Oct 2016, 23:57)

Ich bin auch davon überzeugt, dass einige Informationen von erheblicher Bedeutung aus Verantwortungsgründen nicht an die Öffentlichkeit gelangen,.
Die nennen das den "Giftschrank" - wo das Zeugs gelagert wird.

Verantwortung ? Nö.

Erpressung - zur richtigen Zeit - mit dem Ding. ...ein Werbekunde... ? ein Politiker - der über Förderungen bestimmen kann ??

Eine Zeitung ist MACHT !!! (Nichts zum Gelverdienen !!) Damit kann man den Bundeshorst/christian vom Hocker stoßen...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:24)

Du hast den Beitrag nicht verstanden ? Ok, für dich wiederhole ich ihn gern. :)

Dieses ziemlich abgelutschte Argument kommt natürlich erwartungsgemäß. Nicht alles was passiert, ist eine Verschwörung, sondern Dinge entwickeln sich in bestimmte Richtungen.

Nehmen wir mal bspw. den Begriff der " Islamophobie ". Der Begriff ist nicht irgendeine Meinung, die in einem Meinungswettstreit verwendet wird von einer Seite, wie umgekehrt " Gutmensch ", sondern er ist sozusagen " offiziell ", er entspricht der Lesart von Kritik, die den Deutungsinhabern in den meinungsmachenden Ebenen der Gesellschaft nicht passt. Es nützt überhaupt nichts in einem freien Meinungsstreit darauf zu verweisen, wie unsinnig der Begriff ist, er ist eine Kampfparole die diskreditieren soll, die Ablehnung einer Ideologie soll pathologisiert, damit der Ablehnende an den Rand der gesellschaftlichen Akzeptanz gedrängt werden.

Jemand an den Rand drängen kann aber nur, wer institutionelle Macht besitzt und damit die Deutungshoheit von Sachverhalten beansprucht und auch umsetzen kann, angefangen von Lehrplänen über den Zugang zu den Mainstreammedien, durch ihre Verflechtung mit der Mainstreampolitik, die ihrerseits wiederum politisch korrekten Leitbildern folgt und damit Muster der Anpassung erzeugt, um sich persönlich ( Karriere ) in diesen elitären Zirkeln überhaupt etablieren zu können.

Umgekehrt ist das natürlich nicht möglich. Die abweichende Kritik besitzt keine strukturelle Macht. Und nicht deswegen nicht, weil eine Bevölkerungsmehrheit in den wichtigen Fragen beständig die Lesart von Sachverhalten der Deutungshoheiter teilt, sie von ihr demokratisch dazu autorisiert worden wäre, sondern schlicht deswegen, weil die alternativen Quellen keine institutionelle Macht ausüben, die sie ausnutzen könnten.
Ob wir nun von einem "Geheimkartell" oder "den Deutungsinhabern" oder "der meinungsmachenden Ebene" oder "den elitären Zirkeln" sprechen ... in jedem Fall wird vorausgesetzt, dass tatsächlich meinsungsbildende Massenmedien wie "Welt", "RTL" oder "Bild" - von internationalen Medien wie dem Murdoch-Imperium oder Internet-Konzernen wie Google oder Facdebook ganz abgesehen - tatsächlich nicht das schreiben, was sie selbst meinen sondern das umsetzen, was diese ominösen "Deutungshoheitler" vorgeben. Wer soll denn das konkret sein? Regierungsbeamte? Universitätsprofessoren? Geheimdienste? Das ist doch völlig absurd!

Vor einiger Zeit saß mir jemand in der S-Bahn mit aufgeschlagener BILD gegenüber. Auf der Titelseite in riesigen Letttern (sinngemäß) "Endlich: Gutmensch ist Unwort des Jahres". Und Meinungsbilder wie diese schreien mich tagtäglich aus irgendwelchen Massenblättern an.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Mari »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:24)

Du hast den Beitrag nicht verstanden ? Ok, für dich wiederhole ich ihn gern. :)

Dieses ziemlich abgelutschte Argument kommt natürlich erwartungsgemäß. Nicht alles was passiert, ist eine Verschwörung, sondern Dinge entwickeln sich in bestimmte Richtungen.

Nehmen wir mal bspw. den Begriff der " Islamophobie ". Der Begriff ist nicht irgendeine Meinung, die in einem Meinungswettstreit verwendet wird von einer Seite, wie umgekehrt " Gutmensch ", sondern er ist sozusagen " offiziell ", er entspricht der Lesart von Kritik, die den Deutungsinhabern in den meinungsmachenden Ebenen der Gesellschaft nicht passt. Es nützt überhaupt nichts in einem freien Meinungsstreit darauf zu verweisen, wie unsinnig der Begriff ist, er ist eine Kampfparole die diskreditieren soll, die Ablehnung einer Ideologie soll pathologisiert, damit der Ablehnende an den Rand der gesellschaftlichen Akzeptanz gedrängt werden.

Jemand an den Rand drängen kann aber nur, wer institutionelle Macht besitzt und damit die Deutungshoheit von Sachverhalten beansprucht und auch umsetzen kann, angefangen von Lehrplänen über den Zugang zu den Mainstreammedien, durch ihre Verflechtung mit der Mainstreampolitik, die ihrerseits wiederum politisch korrekten Leitbildern folgt und damit Muster der Anpassung erzeugt, um sich persönlich ( Karriere ) in diesen elitären Zirkeln überhaupt etablieren zu können.

Umgekehrt ist das natürlich nicht möglich. Die abweichende Kritik besitzt keine strukturelle Macht. Und nicht deswegen nicht, weil eine Bevölkerungsmehrheit in den wichtigen Fragen beständig die Lesart von Sachverhalten der Deutungshoheiter teilt, sie von ihr demokratisch dazu autorisiert worden wäre, sondern schlicht deswegen, weil die alternativen Quellen keine institutionelle Macht ausüben, die sie ausnutzen könnten.
Es ist genau so, wie Du sagst. Andererseits, wessen Vorteile davon abhängen, es nicht zu verstehen, wirst Du es nicht verständlich machen können. Positiv ist die Tatsache, daß immer mehr Menschen auch im Westen die Einschränkungen der Meinungsfreiheit erkennen und sich trotzdem trauen, ihre Meinung zu sagen und auch bei den Wahlen dann die Konsequenzen zu ziehen.
LG Mari
Man kann ein ganzes Volk eine Zeit lang belügen, Teile eines Volkes dauernd betrügen, aber nicht das ganze Volk dauernd belügen und betrügen. (Abraham Lincoln)
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schokoschendrezki »

Mari hat geschrieben:(03 Oct 2016, 07:55)
Es ist genau so, wie Du sagst. Andererseits, wessen Vorteile davon abhängen, es nicht zu verstehen, wirst Du es nicht verständlich machen können. Positiv ist die Tatsache, daß immer mehr Menschen auch im Westen die Einschränkungen der Meinungsfreiheit erkennen und sich trotzdem trauen, ihre Meinung zu sagen und auch bei den Wahlen dann die Konsequenzen zu ziehen.
Ja. Es ist sehr wichtig, seine Meinung auch in einer Minderheitenposition zu vertreten. In Österreich gibts in jeder Stadt und in jedem kleinen Dorf Werbeplakate der Form "Pamhagen liest Kronen-Zeitung". Lebte ich dort, ich würde mir ein Schild ans Fenster heften, auf dem steht: "Ich lese nicht Kronen-Zeitung!".
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schelm »

Nathan hat geschrieben:(03 Oct 2016, 00:25)

Mann, lass die alte Will in Ruhe. Die ist stock konservativ und wenn die schon mal jemand "fremdenfeindlich" nennt, dann ist er mindestens das, eher sogar noch schlimmeres. Das ungarische Referendum ist klassisch "fremdenfeindlich", da muss man wirklich nichts "unterstellen".
Das ist lediglich die diskreditierende Diktion der politisch korrekten Deutungshoheiter und ihrer Anhänger. Selbst ein Cem Özdemir musste bei Anne Will das Recht eines Staates auszuwählen, wer zuwandern darf, konzedieren. Und natürlich ist eine solch pauschale Aussage auch an Hand der gängigen Wissenschaftstheorie kompletter Schwachsinn; nach der eine These bereits durch ein einziges empirisches Gegenbeispiel widerlegt wird. Die These : Fremdenfeindlichkeit. Gegenbeispiel : Ungarn lässt Fremde ins Land.

Wenn man Ungarn im Moment etwas unterstellen kann, dann eine " Feindlichkeit " gegen den signifikanten Zuzug von Muslimen. Ausgelegt wird diese sogenannte Feindlichkeit seitens der politisch korrekten Deutungshoheit natürlich als Feindschaft wegen Herkunft und Glauben per se. Tatsächlich ist das nicht korrekt. Tatsächlich ist es eine konsequente Reaktion auf das bisherige Unvermögen der westlichen Staaten muslimische Einwanderung so zu gestalten, so dass aus ihr keine nennenswerten anderen und neuen Probleme im Vergleich zu anderen Zuwanderungsbewegungen nichtmuslimischer Herkunft resultieren.

Gegenwärtige ( Massen - ) Zuwanderung bedingt durch den ( ausgelegten ) Charakter von GFK, Asyl und der Dauer ursächlicher Konflikte nämlich einen staatlichen Verlust der von Cem Özdemir konzedierten Auswahlfreiheit eines jeden Staates, wer überhaupt auf dessen Territorium ansiedeln darf ! Weder die deutsche noch europäische Politik dazu verbindet hier Hilfeleistung mit der Wahrung staatlicher Integrität, bspw. durch das Modell von Flüchtlingslagern wie in diversen Anrainerstaaten Syriens, bei ( wesentlich ) besserer Rundumversorgung, allerdings abgekoppelt vom Gedanken der gesellschaftlichen Integration, sondern dem Sinne der GFK nach als temporäre Hilfe. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass das Asylrecht hier eine vernachlässigbare Größe darstellt, denn kaum einer der Flüchtlinge ist tatsächlich Asylberechtigt, sondern die absolute Mehrheit fällt unter die GFK.
Das ist einesteils sachlich falsch und andernteils ein Denkfehler.

Genau diese "Teilmenge einer Gruppe", konkret also militante Islamisten werden eben nicht von AfD und FN und Konsorten angesprochen. Dagegen wäre ja nichts zu sagen, da herrscht ja Konsens bei allen Bürgern. Es wird leider eben doch der Islam insgesamt angesprochen, als strukturell militant diffamiert und alle Muslime über diesen Eisenkamm geschoren. Pauschalisierung ist ein ganz typisches rechtsextremes Stilmittel.
Nein, absolut nicht. In deiner Aussage steckt wiederum ein Prinzip langjähriger politisch korrekter Deutungshoheit, welches staatlich strukturiert verbreitet wird. Die diesbezüglich simple Reduktion von komplexen Sachverhalten lautet vereinfacht ausgedrückt : Die meisten Muslime sind friedlich. Friedlich sein = Erfüllung der nötigen Zuwanderungskriterien. So, als käme Hass und Terror wie ein Naturereignis über arme Muslime, aus deren Reihen dann dummerweise einige dafür anfällig wären, während es dafür keinen erklärbaren Nährboden gibt.

Mit dieser komprimierten Plattitüde beleidigt ( ! ) und diffamiert die politisch korrekte Deutungshoheit seit vielen Jahren den gesunden Menschenverstand kritischer Bürger ! Ein blühendes Gesellschaftsmodell westlicher Vielfalt ist weit mehr als die schlichte Abwesenheit von Gewalt. Damit es blüht, bedarf es dem Konsens prinzipieller Grundüberzeugungen seiner Bürger, daraus resultiert seine innovative Kraft, seine Freiheit und seine Lebensqualität in den Beziehungen zwischen den Menschen. Religiöse Werte, die sich von der individuellen Lebensentscheidung erweitern auf offene oder unterschwellige kollektive Zwänge, in Kombi mit kulturell bedingten antiquierten patriarchalischen Denkstrukturen ( " Namus " ), sind nicht nur kontraproduktiv für die eben benannten Kriterien einer fortschrittlichen westlichen Gesellschaft, sie bergen für selbige auch erhebliche permanente Sicherheitsrisiken, denn in keiner Gesellschaft können alle Bürger wirklich mitgenommen werden, mit der Zahl wirtschaftlich abgehängter und in moralischen Zwiespalt lebender Bürger religiösen Hintergrunds, wächst auch das Risiko spontaner Radikalisierungen.
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Nathan
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

schelm hat geschrieben:(03 Oct 2016, 09:37)

Das ist lediglich die diskreditierende Diktion ..., wächst auch das Risiko spontaner Radikalisierungen.
Das können wir natürlich ad infinitum so weitertreiben. Nein, doch, nein, doch, die einen, die anderen...wenn ich demnächst mehr Zeit habe können wir das länger spielen, aber jetzt nicht.

Es gibt keine Fremdenfeindlichkeit. Die ist die Erfindung der Inhaber der Deutungshoheit, die die Verbreitung dieser Irrlehre Kraft ihrer strukturellen Macht vorantreiben.

Habe ich das in etwa zutreffend komprimiert?
Meine Erwiderung lässt sich noch kompakter zusammenfassen:
Unsinn.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schelm »

Nathan hat geschrieben:(03 Oct 2016, 10:50)

Das können wir natürlich ad infinitum so weitertreiben. Nein, doch, nein, doch, die einen, die anderen...wenn ich demnächst mehr Zeit habe können wir das länger spielen, aber jetzt nicht.

Es gibt keine Fremdenfeindlichkeit. Die ist die Erfindung der Inhaber der Deutungshoheit, die die Verbreitung dieser Irrlehre Kraft ihrer strukturellen Macht vorantreiben.

Habe ich das in etwa zutreffend komprimiert?
Meine Erwiderung lässt sich noch kompakter zusammenfassen:
Unsinn.
Nein, hast du nicht. Ich erkenne allerdings durch deine sinnentstellende und verkürzte Wiedergabe komplexer Sachverhalte deine Unfähigkeit oder deinen Unwillen zu einer adäquaten Antwort. Nur, damit kannst du niemanden mehr locken. Die Deutungshoheit mag über Jahrzehnte strukturell funktioniert haben, in ihrem Schatten konnten deren politisch korrekte Fanboys sich genüsslich ausleben bei der Diffamierung unliebsamer Kritik. Aber, Kollege .. der Wind beginnt sich zu drehen, der Demos, die einzig autorisierte souveräne Kraft, spielt dabei in Mehrheit nicht mehr mit und verlangt konkrete Antworten auf die Probleme unserer Zeit, statt politisch korrekter Sprechblasen, Diffamierungsroutinen und Durchhalteparolen. :)
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

schelm hat geschrieben:(03 Oct 2016, 11:15)

Nein, hast du nicht. Ich erkenne allerdings durch deine sinnentstellende und verkürzte Wiedergabe komplexer Sachverhalte deine Unfähigkeit oder deinen Unwillen zu einer adäquaten Antwort. Nur, damit kannst du niemanden mehr locken. Die Deutungshoheit mag über Jahrzehnte strukturell funktioniert haben, in ihrem Schatten konnten deren politisch korrekte Fanboys sich genüsslich ausleben bei der Diffamierung unliebsamer Kritik. Aber, Kollege .. der Wind beginnt sich zu drehen, der Demos, die einzig autorisierte souveräne Kraft, spielt dabei in Mehrheit nicht mehr mit und verlangt konkrete Antworten auf die Probleme unserer Zeit, statt politisch korrekter Sprechblasen, Diffamierungsroutinen und Durchhalteparolen. :)
Ich weiß, darum geht es, um das Volk, das "in Mehrheit" nicht mehr mitspielt. Das ist die rechtsnationale Wahrnehmung, die von höchstem Staatsgut spricht und dabei die simpelste Algebra nicht beherrscht. Was bitte ist an 15% "in Mehrheit"?

Und ja, zugegeben, es fehlt mir der Wille zur 100. adäquaten Antwort auf die 100. gleichbleibende Aussage. Das ist mir einfach langweilig. Lass dir was neues einfallen und schon bin ich wieder dabei, versprochen!

Warum habt ihr eigentlich "wind of change" noch nicht als Partei-Jingle entdeckt? Keine Kreativität? Keine Kohle? Mann, ich hätte so gute Ideen für einen richtigen AfD-Wahlkampf, aber ätscht, ich sags nicht.

--> [youtube][/youtube]

Das wäre entschieden massenkompatibler als das häßlich Rechtsrockgegröle. Ein Superhit dürfte auch die wunderbar coulored Tracy Chapman sein, die BDs schönem Lied die gewisse weltoffene Exotik verleiht, an der es der AfD so fehlt:

--> [youtube][/youtube]

Tempora mutantur...na warten wir es mal ab.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schelm »

Nathan hat geschrieben:(03 Oct 2016, 15:33)

Ich weiß, darum geht es, um das Volk, das "in Mehrheit" nicht mehr mitspielt. Das ist die rechtsnationale Wahrnehmung, die von höchstem Staatsgut spricht und dabei die simpelste Algebra nicht beherrscht. Was bitte ist an 15% "in Mehrheit"?
Köstlich ! Genau diese Wahrnehmung ist ja Ausdruck der Deutungshoheit. 85% Follower und 15% Fremdenfeinde, Nationalisten und Zweifler ( ZDF, Claus Kleber ). Verstehst du eigentlich die Realsatire, die du produzierst ? Den Fluch der eignen begrenzten Wahrnehmung ? Es gibt diese 85 % Einheitsfront nicht. Es existiert kein Hell - und Dunkeldeutschland, sondern es herrschen ziemliche Grautöne, quer durch alle Schichten. Die Diskrepanz zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung drückt sich nicht ausschließlich in Wahlergebnissen aus, denn es macht einen Unterschied, mit einer Politik, ihren Folgen oder Teilen davon nicht einverstanden zu sein und deshalb anderen per se mehr Vertrauen und Kompetenzen zuzubilligen.

Abgesehen davon besteht Politik nicht nur aus einem Thema, an Hand dessen die meisten eine Wahlentscheidung treffen würden. Das mindert aber nicht die Unzufriedenheit mit der Politik bei einem zentralen Thema und die wachsende Abneigung gegen die systematische Diskreditierung von Andersdenkenden, insbesondere beim Thema Flüchtlings - und Migrationspolitik.

Aber, du hast natürlich Recht. 15% sind eine Minderheit. Auf nicht viel mehr kamen die Regierungsparteien bspw. in MeckPom, rechnet man die stärkste Kraft hinzu, die Nichtwähler. :p
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von NMA »

schelm hat geschrieben:(03 Oct 2016, 17:33)

(...) sondern es herrschen ziemliche Grautöne, quer durch alle Schichten. Die Diskrepanz zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung (...)
Diese Grautöne machen es aber auch unmöglich eine signifikante Diskrepanz zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung festzustellen.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

schelm hat geschrieben:(03 Oct 2016, 17:33)

Köstlich ! Genau diese Wahrnehmung ist ja Ausdruck der Deutungshoheit. ...
Nö. Dies ist ist Wahrnehmung der Wahlergebnisse oder möchtest du mich auch nur wieder mit dem Thema "Wahlfälschungen" langweilen? Natürlich haben es PEGIDA und AfD geschafft die Wähler zu verunsichern. Die hocken in ihrem BMW oder Audi und fühlen sich plötzlich unterprivilegiert, und noch die unattraktivste 80-Jährige fürchtet sich plötzlich vor Massenvergewaltigungen. Brav unterstützt von der CSU habt ihr die deutsche Demokratie beschädigt. Na, da kann man ja stolz sein. Ihr habt nur dummerweise den falschen Zeitpunkt erwischt. Schlechtes Timing. Ihr habt gedacht, Hurra endlich kommen die Flüchtlinge, das wird unser Sieg werden. Pustekuchen. Nichts wird werden. Euer Sieg kommt erst mit dem Niedergang der deutschen Wirtschaft. Der wird ja deswegen auch von euch so heftig herbeigesungen, heraufbeschworen, angebetet. Doch nix is, jedenfalls jetzt nicht und auch aktuell nicht in Aussicht. China ist noch lange Motor und irgendwann kommt auch Russland wieder dazu. Putin hält sich zwar für unsterblich aber er ist es nicht. Bis auf weiteres habt ihr absolut keine Chance, auf demokratischem Weg die Macht zu übernehmen. Haltung, Mann, eure Zeit kommt noch, leider, aus meiner Sicht.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

NMA hat geschrieben:(03 Oct 2016, 19:49)

Diese Grautöne machen es aber auch unmöglich eine signifikante Diskrepanz zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung festzustellen.
Nicht durch einen bräunlich getönten Polfilter betrachtet. Politischer Dichroismus - alles was "falsch" schwingt wird absorbiert und zurück bleibt reflexionsloses Metall oder ein schwarzes Loch.

Tipp zum besseren Verständnis: Nimm mal ein handelsübliches Polfilter von einem Fotografen und halte es vor den Monitor. Dann drehst du das Filter langsam im Kreis. Nach 180° Drehung siehst du durch das Filter tatsächlich überhaupt nichts mehr, in den Zwischenstellungen wird das Bild immer dunkler. Das liegt an dem streng polarisierten Licht, dass LEDs abstrahlen. So ist das Weltbild des politischen Extremismus, egal von links oder von rechts, immer das selbe Bild. Verbohrt bis zur totalen Finsternis. Nur dass die Linken romantischer sind als die Rechten. Die Linken glauben irgendwie an das Gute, und was die Rechten von diesem Guten halten, das erzählen sie uns ja jeden Tag. Die Rechten sind mir unsympathisch, ohne dass ich die Linken als alternative Alternative für Deutschland sehen könnte.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Yossarian »

Nathan hat geschrieben:(03 Oct 2016, 22:38)

Nicht durch einen bräunlich getönten Polfilter betrachtet. Politischer Dichroismus - alles was "falsch" schwingt wird absorbiert und zurück bleibt reflexionsloses Metall oder ein schwarzes Loch.

Tipp zum besseren Verständnis: Nimm mal ein handelsübliches Polfilter von einem Fotografen und halte es vor den Monitor. Dann drehst du das Filter langsam im Kreis. Nach 180° Drehung siehst du durch das Filter tatsächlich überhaupt nichts mehr, in den Zwischenstellungen wird das Bild immer dunkler. Das liegt an dem streng polarisierten Licht, dass LEDs abstrahlen. So ist das Weltbild des politischen Extremismus, egal von links oder von rechts, immer das selbe Bild. Verbohrt bis zur totalen Finsternis. Nur dass die Linken romantischer sind als die Rechten. Die Linken glauben irgendwie an das Gute, und was die Rechten von diesem Guten halten, das erzählen sie uns ja jeden Tag. Die Rechten sind mir unsympathisch, ohne dass ich die Linken als alternative Alternative für Deutschland sehen könnte.

Links, rechts... Linke und AFD sind sich näher als die meisten anderen. Putinverehrer, USA Hasser,Globalisierungsgegner, Nato Verächter, Banken Zerschlager....

Da findet sich doch so viel gemeinsames. Muss immer wieder lachen wenn ich zB den guten Augstein lese.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

Yossarian hat geschrieben:(03 Oct 2016, 22:45)

Links, rechts... Linke und AFD sind sich näher als die meisten anderen. Putinverehrer, USA Hasser,Globalisierungsgegner, Nato Verächter, Banken Zerschlager....

Da findet sich doch so viel gemeinsames. Muss immer wieder lachen wenn ich zB den guten Augstein lese.
Ja, das ist ganz interessant. Wie ich schon sagte, politische Extreme ähneln sich immer. Aber es gibt eben auch die von mir beschriebenen grundsätzlichen Unterschiede. Diktatur gegen (Räte)republik. Die Rechten glauben, die Führung ist das Volk ("wir sind das Volk", wie arrogant!), die Linken halten das Volk für das Volk, meinen aber auch, ohne Führung ginge es nicht.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Yossarian »

Nathan hat geschrieben:(03 Oct 2016, 23:23)

Ja, das ist ganz interessant. Wie ich schon sagte, politische Extreme ähneln sich immer. Aber es gibt eben auch die von mir beschriebenen grundsätzlichen Unterschiede. Diktatur gegen (Räte)republik. Die Rechten glauben, die Führung ist das Volk ("wir sind das Volk", wie arrogant!), die Linken halten das Volk für das Volk, meinen aber auch, ohne Führung ginge es nicht.
Nanana, die Arroganz kommt eher von links. Scheinbar halten sie das Volk für eine Art Systemfehler den es zu erziehen, bevormunden oder gleich auszuwechseln gilt.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(03 Oct 2016, 09:37)
Wenn man Ungarn im Moment etwas unterstellen kann, dann eine " Feindlichkeit " gegen den signifikanten Zuzug von Muslimen. Ausgelegt wird diese sogenannte Feindlichkeit seitens der politisch korrekten Deutungshoheit natürlich als Feindschaft wegen Herkunft und Glauben per se. Tatsächlich ist das nicht korrekt. Tatsächlich ist es eine konsequente Reaktion auf das bisherige Unvermögen der westlichen Staaten muslimische Einwanderung so zu gestalten, so dass aus ihr keine nennenswerten anderen und neuen Probleme im Vergleich zu anderen Zuwanderungsbewegungen nichtmuslimischer Herkunft resultieren.
Auch ein Viktor Orbán durfte auf einem CSU-Parteitag frei reden und wurde herzlich und als Freund begrüßt. Und die CSU ist immerhin Regierungspartei in einem großen Bundesland und in einer Regierungskoalition auf Bundesebene. Wo waren da wohl die "Deutungshoheitler"? Im Urlaub?
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

Yossarian hat geschrieben:(04 Oct 2016, 08:17)

Nanana, die Arroganz kommt eher von links. Scheinbar halten sie das Volk für eine Art Systemfehler den es zu erziehen, bevormunden oder gleich auszuwechseln gilt.
Napola, Hitler-Jugend und BDM waren aber keine linken Erfindungen.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

Yossarian hat geschrieben:(03 Oct 2016, 22:45)

Links, rechts... Linke und AFD sind sich näher als die meisten anderen. Putinverehrer, USA Hasser,Globalisierungsgegner, Nato Verächter, Banken Zerschlager....

Da findet sich doch so viel gemeinsames. Muss immer wieder lachen wenn ich zB den guten Augstein lese.
Gesellschaftlich und vor allem Wirtschaftlich aber überhaupt nicht.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Yossarian »

Alexyessin hat geschrieben:(04 Oct 2016, 13:16)

Gesellschaftlich und vor allem Wirtschaftlich aber überhaupt nicht.
Nein? TTIP? Banken? EU? die Standpunkte dazu klingen sehr ähnlich für mich.
Alexyessin hat geschrieben:(04 Oct 2016, 13:15)

Napola, Hitler-Jugend und BDM waren aber keine linken Erfindungen.
Verrückt, ich hätte auch gedacht dass die Linken nicht lernfähig sind, scheinbar aber schon. Btw, den Zusammenhang zu meinem Post erkenne ich nur ansatzweise... nein nicht mal das.
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Beitrag von schokoschendrezki »

Yossarian hat geschrieben:(04 Oct 2016, 08:17)
Nanana, die Arroganz kommt eher von links. Scheinbar halten sie das Volk für eine Art Systemfehler den es zu erziehen, bevormunden oder gleich auszuwechseln gilt.
Der Fehler der Gegenseite besteht darin, möglichst überhaupt nix mehr "auszuwechseln". Das ist die berechtigte Hauptkritik an Sarrazins Buch mit dem bezeichnenden Titel "Wunschdenken": Jeder Versuch, irgendeinen Aspekt der Wirklichkeit (nicht "das Volk") verändern, verbessern zu wollen, wird als "Realitätsverweigerung" denunziert. Wenn ich diesen - ich nenne es mal militanten Konservativismus - gegen die grundsätzliche Bereitschaft, die gesellschaftliche Realität verändern zu können, setze, dann haben wir schon noch eine Trennlinie zwischen rechts und links, die auch nicht durch Querfrontler weggeredet werden kann.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

Yossarian hat geschrieben:(04 Oct 2016, 13:21)

Nein? TTIP? Banken? EU? die Standpunkte dazu klingen sehr ähnlich für mich.
Dann solltest du dir die lieber nochmal durchlesen - vor allem, warum :)
Yossarian hat geschrieben:(04 Oct 2016, 13:21)
Verrückt, ich hätte auch gedacht dass die Linken nicht lernfähig sind, scheinbar aber schon. Btw, den Zusammenhang zu meinem Post erkenne ich nur ansatzweise... nein nicht mal das.
Welchen Teil hast du nicht verstehen können?
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schelm »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Oct 2016, 09:27)

Auch ein Viktor Orbán durfte auf einem CSU-Parteitag frei reden und wurde herzlich und als Freund begrüßt. Und die CSU ist immerhin Regierungspartei in einem großen Bundesland und in einer Regierungskoalition auf Bundesebene. Wo waren da wohl die "Deutungshoheitler"? Im Urlaub?
Ich versteh den Sinn deiner Antwort in Bezug zum Zitat nicht. Also sagst du, Ungarn würde gar keine Fremdenfeindlichkeit unterstellt ? Was verstehen Deutungshoheitler eigentlich darunter ? Der Begriff beinhaltet Unterschiedslosigkeit, er definiert Feindschaft gegen alles Fremde. Wenn man jemanden keine Feindschaft gegen alle Fremden nachweisen kann, wieso verwendet man dann eigentlich einen pauschalisierenden Begriff ?
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(04 Oct 2016, 15:19)
Ich versteh den Sinn deiner Antwort in Bezug zum Zitat nicht. Also sagst du, Ungarn würde gar keine Fremdenfeindlichkeit unterstellt ? Was verstehen Deutungshoheitler eigentlich darunter ? Der Begriff beinhaltet Unterschiedslosigkeit, er definiert Feindschaft gegen alles Fremde. Wenn man jemanden keine Feindschaft gegen alle Fremden nachweisen kann, wieso verwendet man dann eigentlich einen pauschalisierenden Begriff ?
Ich argumentiere gegen die undifferenzierte Verwendung dieses "man". Das ist der Sinn meiner Antwort. Wenn Orbán auf einem CSU-Parteitag offen und als Freund reden kann, dann werden ihm die CDU-Genossen samt Wählern, Sympathisanten und Förderern (schon mal eine ganze Menge) ganz sicher nicht "Fremdenfeindlichkeit" unterstellen. Es gibt also eine relevante Menge Menschen, die das tun und eine relevante Menge menschen, die das nicht tun. Und schon ist sowohl ein "man" als auch eine geschlossene Grupper "der" Deutungshoheitler ins Reich der Phantasie gebannt..
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schelm »

Nathan hat geschrieben:(03 Oct 2016, 22:27)

Nö. Dies ist ist Wahrnehmung der Wahlergebnisse
oder möchtest du mich auch nur wieder mit dem Thema "Wahlfälschungen" langweilen?
Nö, ist es nicht. Es ging ausgänglich um Demos, das Volk, wer beansprucht in seinem Namen zu sprechen ? Du erinnerst dich ? Du selber hast das reduziert auf Wahlergebnisse, 15 % würden also nicht das Volk repräsentieren, wären eine Minderheit. Damit impliziert du eine 85% Mehrheit gegen Positionen, die du in irgendeiner Form als rechtslastig erachten würdest. Tatsächlich bekunden aber keine 85% der wahlberechtigten Bürger diese deine Einschätzung, weil du die Gruppe der Nichtwähler einfach weglässt, nicht einrechnest.

Wenn es aber um den Widerspruch zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung geht, dann finden wir hier nämlich die Antwort.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schelm »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Oct 2016, 15:30)

Ich argumentiere gegen die undifferenzierte Verwendung dieses "man". Das ist der Sinn meiner Antwort. Wenn Orbán auf einem CSU-Parteitag offen und als Freund reden kann, dann werden ihm die CDU-Genossen samt Wählern, Sympathisanten und Förderern (schon mal eine ganze Menge) ganz sicher nicht "Fremdenfeindlichkeit" unterstellen. Es gibt also eine relevante Menge Menschen, die das tun und eine relevante Menge menschen, die das nicht tun. Und schon ist sowohl ein "man" als auch eine geschlossene Grupper "der" Deutungshoheitler ins Reich der Phantasie gebannt..
Tut mir leid, ich kann dir nicht folgen. Zum Verständnis : Die Gruppe der Deutungshoheitler existiert wie die Gruppe der Autofahrer. Auch wenn man mal Rad fährt.

Dein Beispiel ist auch so unstimmig, da die CSU ja eigentlich eher Opposition in der Regierung betreibt. Ihre Sicht zu einigen wesentlichen Fragen eben keinen Kurs der Koalition repräsentiert.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schokoschendrezki »

Es gibt in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik ja tatsächlich eine Reihe von relevanten und ernsthaften Angriffen auf die Demokratie. Allen voran würde ich einige BILD-Kampagnen nennen, die nicht nur eine gezielte Meinunngsbildung verfolgten, sondern direkt in den Politik-Betrieb eingriffen. Das Proejkt "Karl Theodor zu Guttenberg" zum Beispiel. Oder das Projekt "Bundespräsident Christian Wulff". Und zwar sowohl bei der Installierung dieser Bild-LIeblinge als auch bei ihrer Verstoßung aus dem Olymp. Die BILD-redaktion gibt doch mehr oder weniger unverhohlen zu, dass mitzuspielen gedenkt beim politischen Spiel.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(04 Oct 2016, 15:54)

Tut mir leid, ich kann dir nicht folgen. Zum Verständnis : Die Gruppe der Deutungshoheitler existiert wie die Gruppe der Autofahrer. Auch wenn man mal Rad fährt.

Dein Beispiel ist auch so unstimmig, da die CSU ja eigentlich eher Opposition in der Regierung betreibt. Ihre Sicht zu einigen wesentlichen Fragen eben keinen Kurs der Koalition repräsentiert.
Die CSU in der Rolle von Politik-Amateuren einer oppositionellen Randgruppe. Nun gut. Kann man so sehen, wenn man es denn unbedingt so sehen will.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(04 Oct 2016, 15:45)
Wenn es aber um den Widerspruch zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung geht, dann finden wir hier nämlich die Antwort.
Wenn öffentliche und veröffentlichte Meinung hundertprozent deckungsgleich wären, dann wäre letztere vor allem eins: Unnötig. Was mit dem Hinweis auf eine Diskrepanz eigentlich beklagt wird: Dass die veröffentlichte Meinung darüber hinaus kanonisch und statisch ist. Dass sie sich nach einem festen Kanon von Werten und Regeln richtet. Aber das tut sie nicht. Auf der Ebene deer großen massenwirksamen Medien steht der tagesschau die Bild-Zeitung gegenüber. Mit völlig verschiedenen redaktionellen Grundsätzen. Und auf der Ebene der Medien mit eher kleinerer Reichweite existiert eine große Menge von Publikationen mit ganz verschiedener Ausrichtung.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schelm »

schokoschendrezki hat geschrieben:(04 Oct 2016, 16:32)

Wenn öffentliche und veröffentlichte Meinung hundertprozent deckungsgleich wären, dann wäre letztere vor allem eins: Unnötig. Was mit dem Hinweis auf eine Diskrepanz eigentlich beklagt wird: Dass die veröffentlichte Meinung darüber hinaus kanonisch und statisch ist. Dass sie sich nach einem festen Kanon von Werten und Regeln richtet. Aber das tut sie nicht. Auf der Ebene deer großen massenwirksamen Medien steht der tagesschau die Bild-Zeitung gegenüber. Mit völlig verschiedenen redaktionellen Grundsätzen. Und auf der Ebene der Medien mit eher kleinerer Reichweite existiert eine große Menge von Publikationen mit ganz verschiedener Ausrichtung.
Die Sache hat leider einen Haken : In D herrscht traditionelle Staatsgläubigkeit, die Sehnsucht nach " sozialer Gerechtigkeit ", einhergehend damit auch Freund - Feindschemata etc. Staatsmedien haben somit einen wesentlich nachhaltigeren Einfluss auf die Meinungsbildung als alternative Medien. Huckepack zur tendenziellen Beeinflussung an Hand statischer Interpretation der Umsetzung von Werten, erfolgt ja auch eine konkurrenzlose Hintergrundrecherche, bedingt durch Bildungsauftrag und entsprechende Mittel. Nur bedingen mehr Details der Hintergründe, also vielfältigere Informationen, eben nicht automatisch deren richtige Interpretation. Bei unpolitischen, bildungsorientierten Dokus kann man da nicht viel falsch machen, aber den Zuschauer damit binden.
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Alexyessin
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

schelm hat geschrieben:(04 Oct 2016, 17:12)

Die Sache hat leider einen Haken : In D herrscht traditionelle Staatsgläubigkeit, die Sehnsucht nach " sozialer Gerechtigkeit ", einhergehend damit auch Freund - Feindschemata etc. Staatsmedien haben somit einen wesentlich nachhaltigeren Einfluss auf die Meinungsbildung als alternative Medien. Huckepack zur tendenziellen Beeinflussung an Hand statischer Interpretation der Umsetzung von Werten, erfolgt ja auch eine konkurrenzlose Hintergrundrecherche, bedingt durch Bildungsauftrag und entsprechende Mittel. Nur bedingen mehr Details der Hintergründe, also vielfältigere Informationen, eben nicht automatisch deren richtige Interpretation. Bei unpolitischen, bildungsorientierten Dokus kann man da nicht viel falsch machen, aber den Zuschauer damit binden.
Du musst nicht immer von dir ausgehen. Nur weil einige Menschen einfach nicht woanders ihre Meinung beziehen wollen heißt es a) nicht, das diese Meinung nicht existiert weder b) diese unterdrückt wird noch c) das alle Menschen in Deutschland so ticken.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(04 Oct 2016, 17:12)

Die Sache hat leider einen Haken : In D herrscht traditionelle Staatsgläubigkeit, die Sehnsucht nach " sozialer Gerechtigkeit ", einhergehend damit auch Freund - Feindschemata etc. Staatsmedien haben somit einen wesentlich nachhaltigeren Einfluss auf die Meinungsbildung als alternative Medien.
Zunächst mal ist uns ein "Staatsfernsehen" nach Art der Adenauer-Idee dank historischem Verfassungsgerichtsurteil erspart geblieben. Wir haben ein öffentlich-rechtliches Fernsehen. Auch wenn man den Einfluss der Parteien und damit auch von Staat und Regierung auf dieses zurecht kritisieren kann: Dass da immer noch ein erheblicher Unterschied zu tatsächlichen Staatsmedien besteht, kann man an den jüngeren Entwicklungen in Ungarn und Polen sehen. Von den russischen Staatsmedien ganz zu schweigen.

Wenn der Einfluss der Bild-Zeitung bzw. der Gesamtpalette des entsprechenden Medienkonzerns tatsächlich so viel geringer ist, als der der öffentlich-rechtlichen, dann frage ich mich, warum immer wieder durchsickert, dass selbst sehr mächtige Politiker regelrecht Angst vor diesem Einfluss haben und es ein offenes Geheimnis ist, dass die Bild-Zeitung sich zumindest einbildet, sie könne Politiker sowohl in hohe Ämter hieven als auch vom Thron stoßen. Das kann Tagesschau, heute & co. ganz sicher nicht. Von Narrativen, die auf das genaue Gegenteil von "sozialer Gerechtigkeit" abzielen mal ganz abgesehen: Die Legende von den "faulen Griechen" zum Beispiel. Das war im Ursprung eine Hasskampagne von Bild, gegen die inzwischen kaum mehr anzugehen ist. Wer dieses Bild der "faulen Griechen" bezweifelt, befindet sich mittlerweile in einer Minderheiten-Randgruppe.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von relativ »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Oct 2016, 09:16)

Zunächst mal ist uns ein "Staatsfernsehen" nach Art der Adenauer-Idee dank historischem Verfassungsgerichtsurteil erspart geblieben. Wir haben ein öffentlich-rechtliches Fernsehen. Auch wenn man den Einfluss der Parteien und damit auch von Staat und Regierung auf dieses zurecht kritisieren kann: Dass da immer noch ein erheblicher Unterschied zu tatsächlichen Staatsmedien besteht, kann man an den jüngeren Entwicklungen in Ungarn und Polen sehen. Von den russischen Staatsmedien ganz zu schweigen.

Wenn der Einfluss der Bild-Zeitung bzw. der Gesamtpalette des entsprechenden Medienkonzerns tatsächlich so viel geringer ist, als der der öffentlich-rechtlichen, dann frage ich mich, warum immer wieder durchsickert, dass selbst sehr mächtige Politiker regelrecht Angst vor diesem Einfluss haben und es ein offenes Geheimnis ist, dass die Bild-Zeitung sich zumindest einbildet, sie könne Politiker sowohl in hohe Ämter hieven als auch vom Thron stoßen. Das kann Tagesschau, heute & co. ganz sicher nicht. Von Narrativen, die auf das genaue Gegenteil von "sozialer Gerechtigkeit" abzielen mal ganz abgesehen: Die Legende von den "faulen Griechen" zum Beispiel. Das war im Ursprung eine Hasskampagne von Bild, gegen die inzwischen kaum mehr anzugehen ist. Wer dieses Bild der "faulen Griechen" bezweifelt, befindet sich mittlerweile in einer Minderheiten-Randgruppe.
Die BildZeitung hat sich im nachhinein noch nichtmal bemüht, diese peinliche Aussage gerade zu rücken, als klar wurde, daß die Griechen eine länger Arbeitswoche haben als die Deutschen.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schelm »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Oct 2016, 09:16)

Zunächst mal ist uns ein "Staatsfernsehen" nach Art der Adenauer-Idee dank historischem Verfassungsgerichtsurteil erspart geblieben. Wir haben ein öffentlich-rechtliches Fernsehen. Auch wenn man den Einfluss der Parteien und damit auch von Staat und Regierung auf dieses zurecht kritisieren kann: Dass da immer noch ein erheblicher Unterschied zu tatsächlichen Staatsmedien besteht, kann man an den jüngeren Entwicklungen in Ungarn und Polen sehen. Von den russischen Staatsmedien ganz zu schweigen.
Ach, und woher wissen wir denn, was in Ungarn sich tatsächlich wie entwickelt ? Wer erhebt denn den Anspruch neutraler Berichterstattung ? Die staatlichen Medien propagieren ihre Deutungshoheit, unabhängige Quellen versuchen da zumeist mitzuhalten mit einer ebenso unkritischen konträren Sicht, sich als Opposition zur offiziellen Sicht verstehend. Ich versuch das am Beispiel mal transparent zu machen.

Deutungshoheit GEZ Medien, heute morgen im TV, Werbung für nächste Sendung Maischberger : Orbán ist mit seinem Referendum krachend gescheitert, ist das der Anfang vom Ende des Rechtspopulismus in Europa ?

Erkläre mir, was soll der Scheiss ? Was soll diese Art der scheinbar bewusst betriebenen Volksverdummung ? Ich bin kein Journalist, trotzdem erkenne ich sofort auch als Laie, wie neutrale Berichterstattung hier aussehen müsste :

Zuerst einmal müsste man das Wahlergebnis nennen, bei Anne Will erfolgte dies auch erst, nach dem Sebastian Kurz explizit darauf verwies, die Nichtbenennung des Ergebnisses mokierte. Wenn man das konstatiert hat, kann man bei der überwältigenden Zustimmung hinterfragen, wieso die Wahlbeteiligung zu niedrig war ? Der naheliegende Erklärungsansatz wäre der, viele gingen nicht zur Wahl, weil sie den Ausgang für einen Selbstläufer hielten und es für unnötig erachteten, persönlich abzustimmen. Um das zu prüfen, bedürfte es einer Umfrage unter denen, die dem Referendum fernblieben. Erst wenn sich dadurch die These bestätigt oder widerlegt, kann man eine Aussage wie in o.g. Anmoderation für die Sendung treffen.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

schelm hat geschrieben:(05 Oct 2016, 13:03)

Ach, und woher wissen wir denn, was in Ungarn sich tatsächlich wie entwickelt ? Wer erhebt denn den Anspruch neutraler Berichterstattung ? Die staatlichen Medien propagieren ihre Deutungshoheit, unabhängige Quellen versuchen da zumeist mitzuhalten mit einer ebenso unkritischen konträren Sicht, sich als Opposition zur offiziellen Sicht verstehend. Ich versuch das am Beispiel mal transparent zu machen.

Deutungshoheit GEZ Medien, heute morgen im TV, Werbung für nächste Sendung Maischberger : Orbán ist mit seinem Referendum krachend gescheitert, ist das der Anfang vom Ende des Rechtspopulismus in Europa ?

Erkläre mir, was soll der Scheiss ? Was soll diese Art der scheinbar bewusst betriebenen Volksverdummung ? Ich bin kein Journalist, trotzdem erkenne ich sofort auch als Laie, wie neutrale Berichterstattung hier aussehen müsste :

Zuerst einmal müsste man das Wahlergebnis nennen, bei Anne Will erfolgte dies auch erst, nach dem Sebastian Kurz explizit darauf verwies, die Nichtbenennung des Ergebnisses mokierte. Wenn man das konstatiert hat, kann man bei der überwältigenden Zustimmung hinterfragen, wieso die Wahlbeteiligung zu niedrig war ? Der naheliegende Erklärungsansatz wäre der, viele gingen nicht zur Wahl, weil sie den Ausgang für einen Selbstläufer hielten und es für unnötig erachteten, persönlich abzustimmen. Um das zu prüfen, bedürfte es einer Umfrage unter denen, die dem Referendum fernblieben. Erst wenn sich dadurch die These bestätigt oder widerlegt, kann man eine Aussage wie in o.g. Anmoderation für die Sendung treffen.
Oder es ist einfach ihre Meinung :)
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schokoschendrezki »

schelm hat geschrieben:(05 Oct 2016, 13:03)

Ach, und woher wissen wir denn, was in Ungarn sich tatsächlich wie entwickelt ? Wer erhebt denn den Anspruch neutraler Berichterstattung ? Die staatlichen Medien propagieren ihre Deutungshoheit, unabhängige Quellen versuchen da zumeist mitzuhalten mit einer ebenso unkritischen konträren Sicht, sich als Opposition zur offiziellen Sicht verstehend. Ich versuch das am Beispiel mal transparent zu machen.

Deutungshoheit GEZ Medien, heute morgen im TV, Werbung für nächste Sendung Maischberger : Orbán ist mit seinem Referendum krachend gescheitert, ist das der Anfang vom Ende des Rechtspopulismus in Europa ?

Erkläre mir, was soll der Scheiss ? Was soll diese Art der scheinbar bewusst betriebenen Volksverdummung ? Ich bin kein Journalist, trotzdem erkenne ich sofort auch als Laie, wie neutrale Berichterstattung hier aussehen müsste :
Kommentar im Deutschlandradio dazu (auch öffentlich-rechtlich):
Die geringe Wahlbeteiligung kann sich die linksliberale Opposition zwar auf die Fahne schreiben. Sie hatte dazu aufgerufen, ungültig oder nicht für Orbáns Kurs zu stimmen. Der Luxemburger Orbán-Kritiker Asselborn spricht schon von "passivem Widerstand der Ungarn", fast 12 Prozent stimmten alleine in der Hauptstadt mit "ungültig". Aber der vermeintliche Sieg der linksliberalen Opposition wird folgenlos bleiben und ist damit eigentlich eine Niederlage.
Es gibt sicherlich eine (zunehmende) Diskrepanz zwischen TV und Radio. Im TV wird öffentlichkeitswirksamer und zuweilen tendenziöser und berichtet. Der Rundfunk ist genauer und ein ganzes Stück vielgestaltiger. Ich habe schon in ein und derselben Sendung zu einem politischen Thema Kommentare gehört, die sich fast diametral gegenüberstanden. Das ist aber ein anderes Problem.

Ich hatte die Beispiele Polen und Ungarn auch nicht wegen der gesampolitischen Entwicklung erwähnt sondern als Negativbeispiele speziell was Medienpolitik anbelangt. Stichwort Mediengesetz. Auch wenn das Ungarische Fernsehen formal eine öffentlich-rechtliche Struktgur hat, werden infolge dieses Gesetzes Themen und Ausrichtung direkt von der Regierung vorgegeben.

Zumindest, was den ÖR-Rundfunk (also die Deutschlandradios) anbelangt, kann ich Dir etliche Beispiele nennen, die die völlige Regierungsunabhängigkeit und Staatsferne dieser Sender belegen.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

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Alexyessin hat geschrieben:(05 Oct 2016, 13:36)

Oder es ist einfach ihre Meinung :)
Meinungen sind wie A...löcher, jeder hat eins. Ist auch ok, aber dann bitte ohne Zwangsgebühren und Bildungsauftrag. Ich muss für eine beliebige, nicht recherchierte Meinung nicht auch noch arbeiten gehen. Die kann ich mir auch ohne Kosten selber bilden. :)
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

schelm hat geschrieben:(05 Oct 2016, 14:08)

Meinungen sind wie A...löcher, jeder hat eins. Ist auch ok, aber dann bitte ohne Zwangsgebühren und Bildungsauftrag. Ich muss für eine beliebige, nicht recherchierte Meinung nicht auch noch arbeiten gehen. Die kann ich mir auch ohne Kosten selber bilden. :)
Dann klage doch dagegen oder besser noch - schau halt nicht und klage dagegen.
Sorry, aber dein rumgetrense bezgl. der Meinungsfreiheit läßt ja Taten auch sich wachsen.
Und Nicht recherchiert war es ja nicht, es war nur als Aufhänger einseitiger Formuliert. Ich würde ja auch sagen, das Orban verloren hat.
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