Neuwahlen in Britannien 2017
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Frau May hat nicht den Merkel Bonus. So viel positives kann sie aus ihrer politischen Laufbahn
ja nicht vorweisen. Hoch gepokert und versiebt.
Wer sichere Mehrheiten so leichtfertig aufs Spiel setzt hat nicht viel politisches kalkül.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Ich sehe das ein bisschen anders. Ja, sie hat sich verzockt. Auf der anderen Seite hat Frau May allerdings deutlich Stimmen hinzugewonnen, und zwar sowohl absolut als auch relativ (+5,4%). Was einen eindeutigen Sieg verhindert hat, war lediglich, dass es zu einer Polarisierung der Wählerschaft kam und Labour noch mehr Stimmen dazugewonnen hat.Ger9374 hat geschrieben:(09 Jun 2017, 18:53)
Frau May hat nicht den Merkel Bonus. So viel positives kann sie aus ihrer politischen Laufbahn
ja nicht vorweisen. Hoch gepokert und versiebt.
Wer sichere Mehrheiten so leichtfertig aufs Spiel setzt hat nicht viel politisches kalkül.
Man muss das Ganze also differenziert betrachten. Das Erstaunliche ist für mich nicht so sehr das Abschneiden der Tories - das wie gesagt, besser war als bei den vorangegangen Wahlen unter Cameron - sondern das von Labour, insbesondere vor dem Hintergrund, dass mit Corbyn ein dezidiert linker und nach Ansicht mancher Beobachter antisemitischer Politiker solch einen Erfolg feiern konnte.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Ich gehe davon aus, dass es sowohl in England wie auch in Deutschland Tausende geben wird, auf die drei Merkmale zutreffen:Marmelada hat geschrieben:(09 Jun 2017, 00:25)
Das schrieb ich oben bereits, dass es für eine Überwachung ausreichen sollte.
Überwachung heißt nicht zwangsläufig, dass ihm ein Typ im Schlapphut rund um die Uhr körperlich folgt. Man kann auch die Kommunikation überwachen.
Solche Hinweise: A few months later detectives received a call from a concerned member of the public on the anti-terrorism hotline with information about his extremism. [...] But another neighbour who who lived in the same Elizabeth Fry apartments building in Barking as Butt, reported him to the police in 2015 after she feared he was trying to radicalise children in a local park.
Kinder in der Öffentlichkeit zu radikalisieren, ist ebenso wie das öffentliche Posieren mit einer IS-Flagge eine Tätigkeit, die eindeutige Schlüsse zulässt, nicht einfach "radikales Denken".
Hatte man ja. Wie auch in diesem Fall: Alle drei Attentäter des Londoner Terroranschlags waren Berichten zufolge den Behörden bekannt. Die italienische Polizei bestätigte, sie hätten die britischen Geheimdienste über Joussef Zaghba informiert. [...] Die britischen Geheimdienste seien aber informiert worden, dass er potenziell gefährlich sein könnte, sagte Amato weiter. In Italien sei er zudem «immer überwacht» worden. Man nimmt also weder Hinweise aus der Bevölkerung noch welche von ausländischen Behörden ernst.
- Andächtigkeit gegenüber verfassungsfeindlichen Symbolen und Kennzeichen;
- radikale Reden unter freiem Himmel oder im Cyber- und Informationsraum;
- Ausschluss aus einem Verein.
Die rechtlichen Möglichkeiten sind hierzu vermutlich begrenzt, jedenfalls aber personell sehr aufwendig, wenn man sich hier nicht nur mit 3 Personen, sondern mit 500 oder 5.000 Personen beschäftigen will. Gesetze ließen sich ändern - May deutete was an - Personal lässt sich aufstocken und nötigenfalls ließe sich auch der Ausnahmezustand deklarieren.
Naheliegenderweise sind jedoch weitere und andere Maßnahmen nötig, so oder so. Die Neurekrutierung von "Kämpfern" hat ja seine Ursachen, sowohl im "Homegrown"-Umfeld wie auch im Organisationsgrad international operierender Terror-Organisationen.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
So ganz unlogisch war das Pokerspiel dann ja auch wieder nicht. Immerhin hätte Frau May mit einer satten Mehrheit im Unterhaus bis zu 6 Jahre Regierungszeit gewonnen, bevor sie überhaupt noch einmal an Wahlen zu denken gehabt hätte. Die Partei hat das Ding auf den letzten Metern vergeigt mit blödsinnigen Belastungen der Rentner und unhaltbaren Sprüchen nach den Terroranschlägen.Ger9374 hat geschrieben:(09 Jun 2017, 18:53)
Frau May hat nicht den Merkel Bonus. So viel positives kann sie aus ihrer politischen Laufbahn
ja nicht vorweisen. Hoch gepokert und versiebt.
Wer sichere Mehrheiten so leichtfertig aufs Spiel setzt hat nicht viel politisches kalkül.
Nun hat sie den Salat; vergeigte Nachwahlen durch Krankheit oder Tod irgendwann, und dann ist das Spiel womöglich ganz aus. Mit der Vorlast geht sie in die BREXIT-Verhandlungen und trifft dort auf eine bestens vorbereitete EU-Verhandlungskommission, die ziemlich genau den Takt schlagen wird... und die alle Zeit der Welt hat.
Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Das kommt aber dem Parteiengequatsche nahe, wenn die eine Wahl vergeigt haben. Mag ja sein, daß Frau May insgesamt mehr Stimmen für die Konservativen einfangen konnte als zuvor Herr Cameron. Dann muß das den anderen Parteien im politischen Wettbewerb aber auch geglückt sein, denn das Stimmenverhältnis für die Konservativen hat sich doch eindeutig verschlechtert... zumindest in den Wahlkreisen, wo der konservative Kandidat sein Mandat abgeben mußte.Julian hat geschrieben:(09 Jun 2017, 19:34)
Ich sehe das ein bisschen anders. Ja, sie hat sich verzockt. Auf der anderen Seite hat Frau May allerdings deutlich Stimmen hinzugewonnen, und zwar sowohl absolut als auch relativ (+5,4%). Was einen eindeutigen Sieg verhindert hat, war lediglich, dass es zu einer Polarisierung der Wählerschaft kam und Labour noch mehr Stimmen dazugewonnen hat.
Man muss das Ganze also differenziert betrachten. Das Erstaunliche ist für mich nicht so sehr das Abschneiden der Tories - das wie gesagt, besser war als bei den vorangegangen Wahlen unter Cameron - sondern das von Labour, insbesondere vor dem Hintergrund, dass mit Corbyn ein dezidiert linker und nach Ansicht mancher Beobachter antisemitischer Politiker solch einen Erfolg feiern konnte.
Ich wäre überrascht, wenn Frau May eine lange Regierungszeit beschieden wäre. Ungünstig verlaufende Nachwahlen... und game over!
Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Die Tories holten 2015 unter Cameron 36,9% und jetzt unter May 42,3% der Stimmen, ein Ergebnis, mit dem auch eine CDU unter Merkel zufrieden wäre. Ich habe Schwierigkeiten, hier Frau May Dinge anzulasten, für die sie nicht verantwortlich ist, denn ihre Partei hat unter ihr deutlich Stimmen hinzugewonnen. Es ist die Tatsache, dass sich die Stimmen der Oppositionsparteien anders verteilt haben - zugunsten von Labour -, die May die absolute Mehrheit gekostet haben. Dabei sind wohl einige kritische Wahlkreise gekippt.H2O hat geschrieben:(09 Jun 2017, 20:02)
Das kommt aber dem Parteiengequatsche nahe, wenn die eine Wahl vergeigt haben. Mag ja sein, daß Frau May insgesamt mehr Stimmen für die Konservativen einfangen konnte als zuvor Herr Cameron. Dann muß das den anderen Parteien im politischen Wettbewerb aber auch geglückt sein, denn das Stimmenverhältnis für die Konservativen hat sich doch eindeutig verschlechtert... zumindest in den Wahlkreisen, wo der konservative Kandidat sein Mandat abgeben mußte.
Ich wäre überrascht, wenn Frau May eine lange Regierungszeit beschieden wäre. Ungünstig verlaufende Nachwahlen... und game over!
Natürlich ist das unabhängig von der Mathematik eine dumme Situation, die nun sicher auch voll Frau May angelastet werden wird.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Wem denn sonst? Sie hat Neuwahlen ausgerufen, sonst Niemand.Julian hat geschrieben:(09 Jun 2017, 20:09)
Natürlich ist das unabhängig von der Mathematik eine dumme Situation, die nun sicher auch voll Frau May angelastet werden wird.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft 

Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Ich habe doch oben lang und breit erklärt, dass Frau May für die Tories deutlich Stimmen hinzugewonnen hat. Das einzige, was ihr die Sache verdorben hat, ist, dass sich die Stimmen der Opposition anders verteilt haben. Frau May ist aber primär verantwortlich für die Stimmen, die ihre eigene Partei bekommt, und kann doch nichts dafür, wenn einige SNP- oder LibDem-Wähler zu Labour überlaufen.Misterfritz hat geschrieben:(09 Jun 2017, 20:13)
Wem denn sonst? Sie hat Neuwahlen ausgerufen, sonst Niemand.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Schön und gut,Julian hat geschrieben:(09 Jun 2017, 20:16)
Ich habe doch oben lang und breit erklärt, dass Frau May für die Tories deutlich Stimmen hinzugewonnen hat. Das einzige, was ihr die Sache verdorben hat, ist, dass sich die Stimmen der Opposition anders verteilt haben. Frau May ist aber primär verantwortlich für die Stimmen, die ihre eigene Partei bekommt, und kann doch nichts dafür, wenn einige SNP- oder LibDem-Wähler zu Labour überlaufen.
aber sie hätte von vorneherein keine Wahlen benötigt.
Und wenn sie die Stimmung im Land nach dem Brexit-Votum richtig interpretiert hätte, hätte sie wissen können, dass das nicht einfach ein Selbstläufer wird.
Selbstverständlich fiel ihr, nach dem Terroranschlag, ihre Zeit als Innenministerin mit der radikalen Kürzungen bei den Sicherheitskräften, vor die Füsse. Und selbst damit hätte sie rechnen müssen, denn auch Islamisten sind schon fast berechenbar.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Ok, kann man so sehen. Im britischen Wahlrecht gewinnt der Bewerber mit den meisten Stimmen den Wahlkreis. Die Briten haben durch Konzentration auf weniger Parteien entschieden, daß dieses Ergebnis für konservative Bewerber in weniger Wahlkreisen als zu Camerons Zeiten eintraf.Julian hat geschrieben:(09 Jun 2017, 20:09)
Die Tories holten 2015 unter Cameron 36,9% und jetzt unter May 42,3% der Stimmen, ein Ergebnis, mit dem auch eine CDU unter Merkel zufrieden wäre. Ich habe Schwierigkeiten, hier Frau May Dinge anzulasten, für die sie nicht verantwortlich ist, denn ihre Partei hat unter ihr deutlich Stimmen hinzugewonnen. Es ist die Tatsache, dass sich die Stimmen der Oppositionsparteien anders verteilt haben - zugunsten von Labour -, die May die absolute Mehrheit gekostet haben. Dabei sind wohl einige kritische Wahlkreise gekippt.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Syrien und Irak? Hast du da nicht irgendwie wo was durcheinander gebracht?Sozialdemokrat hat geschrieben:(09 Jun 2017, 16:48)
....sondern Selbstverteidigung. Die Falklands sind ganz klar ein Zeil des britischen Empire, genauso wie Syrien, der Iraq und Gibraltar.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Ein paar Pressemeldungen und Meinungen zum Thema:
Schon recht interessant. Bei den Jungen (18 bis 34) erhielt Labour 63% und die Tories 27%. Bei 35- bis 54-Jährigen jeweils 43%. Bei den Älteren (55+) nur noch 23% Labour und 59% Tories.Mays Niederlage macht die EU stärker denn je
Nach dem Brexit-Votum hieß es, Europa sei am Ende. Von wegen! Wenn die Briten in zwei Jahren ausgetreten sind, könnte die EU einen Sprung gemacht haben wie seit der Euro-Einführung nicht mehr.
https://www.welt.de/debatte/kommentare/ ... nn-je.html
Nach der Parlamentswahl in Großbritannien ist Jeremy Corbyn der Mann der Stunde. Der Altsozialist erfindet mit Ideen von vorgestern die britische Linke neu – und überzeugt damit vor allem junge Wähler.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 54110.html
Trotz ihrer Verluste will Theresa May weiterregieren. Ihre Minderheitsregierung ist allerdings abhängig von der nordirischen DUP - und die ist die irrationalste Kraft im britischen Polit-Gefüge.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 51429.html
Ich kann seit den ersten Umfragen nach der Wahl nicht aufhören zu grinsen. Corbyn transportiert eine Botschaft der Liebe. Hass, Faschismus und Rechtspopulisten wie Trump gibt es schon genug in der Welt.
http://www.spiegel.de/fotostrecke/brite ... 48155.html
Mays Wahlschlappe kann teuer werden für die Europäer
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... paeer.html
Ein Jahr lang waren die Engländer seltsam verbohrt. Humor und Selbstironie suchte man vergebens. Durch Großbritannien wehte ein engstirniger, kleinbürgerlicher Geist. Doch letzte Nacht ist das Land zu sich gekommen.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... orden.html
Ich, ich, ich – so überzeugt man nicht
Die Briten haben sich von der Premierministerin abgewandt und gegen ihren aggressiven Brexit-Kurs gestimmt. Theresa Mays Strategie war schlecht – Jeremy Corbyns brillant.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... emy-corbyn
Theresa May kann kaum stabil regieren, wenn die nordirische DUP wie bisher einen weichen Brexit fordert. Die Verhandlungen mit der EU dürften schwierig werden.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... -unterhaus
Junge Briten stimmten mit deutlicher Mehrheit für Labour
Die Tories holten ihre besten Ergebnisse im ländlichen England, Ukip ging komplett leer aus. Wer wo punktete, zeigen unsere Grafiken zu den Wahlergebnissen.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... ahlanalyse
Während die ländlichen Regionen absolutes Tory-Land sind, ist die Hauptstadt größtenteils in der Hand von Labour.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... niens.html
Die Wahl im Vereinigten Königreich zeigt, die Briten sind nicht so leicht einzuschätzen, wie viele dachten. Jetzt stellen sich viele Fragen. Darüber können wir froh sein.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... emy-corbyn
May vows to stay on as PM with Northern Irish allies
Tory leader gets permission from queen to hang on as prime minister after losing her majority in parliament. But can she do it?
http://www.politico.eu/article/may-says ... sh-allies/
Nach der Aufholjagd der Labour-Partei hoffen deutsche Sozialdemokraten, es den Briten gleichtun zu können - allen voran SPD-Kanzlerkandidat Schulz gibt sich optimistisch.
http://www.tagesspiegel.de/politik/spd- ... 15434.html
Völlig unerwartet schafft Jeremy Corbyn große Zugewinne, vor allem bei jungen Briten. Jetzt muss nur noch seine Partei hinter ihm stehen.
http://taz.de/Labour-Partei-auf-Erfolgskurs/!5416129/
Das Ende von Ukip rückt näher
Für die die rechtspopulistische Ukip geriet die Unterhauswahl zum Debakel
http://www.tagesspiegel.de/politik/anti ... 16568.html
In Brüssel macht sich nach der Wahlschlappe der britischen Regierungschefin May die Sorge breit, dass der Zeitplan für die Brexit-Gespräche ins Rutschen kommt.
http://www.tagesspiegel.de/politik/aust ... 15672.html
EU chuckles at May’s misfortune, braces for trouble
Electoral setback for the Tories complicates Brexit outlook for Brussels.
http://www.politico.eu/article/juncker- ... n-results/
Kein Grund zur Freude für die EU: Unsicherheit in London wird die Brexit-Verhandlungen für Brüssel erschweren. Dennoch macht die Wahl der Briten die EU attraktiver.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... britannien
Die Wut der Tories auf Theresa May ist groß, sie ist angezählt. Schon kursieren Namen möglicher Nachfolger – vom Außen- bis zum Brexit-Minister. Ausgerechnet Boris Johnson hat einen Vorteil.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... hnson.html
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Sie hat Stimmen verloren.Julian hat geschrieben:(09 Jun 2017, 20:16)
Ich habe doch oben lang und breit erklärt, dass Frau May für die Tories deutlich Stimmen hinzugewonnen hat. Das einzige, was ihr die Sache verdorben hat, ist, dass sich die Stimmen der Opposition anders verteilt haben. Frau May ist aber primär verantwortlich für die Stimmen, die ihre eigene Partei bekommt, und kann doch nichts dafür, wenn einige SNP- oder LibDem-Wähler zu Labour überlaufen.
318 nur noch. Es ist eine indirekte Demokratie. Keine Direktwahl. Punkt.
Re: Neuwahlen in Britannien 2017
garfield336 hat geschrieben:(09 Jun 2017, 22:42)
Sie hat Stimmen verloren.
318 nur noch. Es ist eine indirekte Demokratie. Keine Direktwahl. Punkt.
Das verstehe ich jetzt gar nicht. Ist es denn nicht so, daß Wahlkreise an den Bewerber mit der höchsten Stimmenzahl gehen? Wieso ist das indirekt? Ungerecht vielleicht, weil so rein theoretisch eine absolute Mehrheit der Sitze im Unterhaus erreicht werden kann, obwohl der Sieger nur eine Minderheit vertritt, die zufällig die meisten Stimmen je Wahlkreis einsammeln konnte.
Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Was wird jetzt wirklich anders?
May weiter am Ruder mit Hilfe der nordiren?
Europa ist jetzt in der besseren Ausgangsposition,
Britannien muss liefern. Zeitverzögerung wird der
Britischen Wirtschaft insbesondere dem Finanzplatz nur mehr Planungssicherheit nehmen.
Was mich freut ukip ist erledigt.
May weiter am Ruder mit Hilfe der nordiren?
Europa ist jetzt in der besseren Ausgangsposition,
Britannien muss liefern. Zeitverzögerung wird der
Britischen Wirtschaft insbesondere dem Finanzplatz nur mehr Planungssicherheit nehmen.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Hat sie nicht.
Ihre Partei hat durch Mays Fehlkalkulation PARLAMENTSSITZE und damit die ABSOLUTE MEHRHEIT im Unterhaus verloren.
Wie jede parlamentarische Demokratie sonst auch.garfield336 hat geschrieben:Es ist eine indirekte Demokratie.
Man hat sich in GB für die, verglichen mit Deutschland, m.E. schlechtere Variante zur Umsetzung der Wählerstimmen in Parlamentssitze entschieden. Das sich daraus ergebende Risiko kannte die "Rostige Lady" May allerdings, als sie die absolute Mehrheit ihrer Partei aufs Spiel setzte.
Und weil das so ist, ist sie - gemessen an ihrem erklärten Wahlziel, diese Mehrheit auszubauen - grandios gescheitert. Da hilft kein Schönreden.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Indirekt weil erst ein Parlament gewählt wird und keine Premierminister. In diesem Parlament bekommt May 318 Stimmen. Mit DUP villeicht 328. Weniger als zuvor.H2O hat geschrieben:(10 Jun 2017, 08:02)
Das verstehe ich jetzt gar nicht. Ist es denn nicht so, daß Wahlkreise an den Bewerber mit der höchsten Stimmenzahl gehen? Wieso ist das indirekt? Ungerecht vielleicht, weil so rein theoretisch eine absolute Mehrheit der Sitze im Unterhaus erreicht werden kann, obwohl der Sieger nur eine Minderheit vertritt, die zufällig die meisten Stimmen je Wahlkreis einsammeln konnte.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Das ist richtug. Das System in UK zwinkt auch zum taktischen Wählen.Kritikaster hat geschrieben:(10 Jun 2017, 08:42)
Hat sie nicht.
Ihre Partei hat durch Mays Fehlkalkulation PARLAMENTSSITZE und damit die ABSOLUTE MEHRHEIT im Unterhaus verloren.
Wie jede parlamentarische Demokratie sonst auch.
Man hat sich in GB für die, verglichen mit Deutschland, m.E. schlechtere Variante zur Umsetzung der Wählerstimmen in Parlamentssitze entschieden. Das sich daraus ergebende Risiko kannte die "Rostige Lady" May allerdings, als sie die absolute Mehrheit ihrer Partei aufs Spiel setzte.
Und weil das so ist, ist sie - gemessen an ihrem erklärten Wahlziel, diese Mehrheit auszubauen - grandios gescheitert. Da hilft kein Schönreden.
In einer reiner Verhältniswahl hãtte sie vermutlich 10% weniger.
Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Man muss unterscheiden zwischen den Stimmen, die landesweit für die Tories abgegeben wurden, und den Parlamentssitzen, die sich daraus ergeben. In Bezug auf die Stimmen haben die Tories absolut und relativ deutlich hinzugewonnen, in Bezug auf die Sitze leicht - aber entscheidend - verloren.garfield336 hat geschrieben:(09 Jun 2017, 22:42)
Sie hat Stimmen verloren.
318 nur noch. Es ist eine indirekte Demokratie. Keine Direktwahl. Punkt.
Der Verlust hat mit der besonderen Arithmetik des Mehrheitswahlrechtes zu tun, bei dem das demokratische Prinzip auf der Wahlkreisebene angewandt wird. Ohne das jetzt durchgerechnet zu haben, gehe ich davon aus, dass der ausschlaggebende Grund darin liegt, dass die Opposition weniger zersplittert war als 2015 und deutlich mehr Stimmen auf Labour entfallen sind.
Natürlich stellt dies eine Niederlage für May dar, die jedoch rein taktisch der Wahlarithmetik geschuldet ist - und nicht etwa einem Vertrauensverlust gegenüber May, oder Zweifeln im Hinblick auf den Brexit, wie ahnungslose deutsche Medien fabulieren. Denn die Tories und May haben, um das noch einmal zu betonen, zugelegt in der Wählergunst; ihr Wahlergebnis nach Stimmen ist deutlich besser als das von Cameron.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Julian hat geschrieben:(10 Jun 2017, 10:39)
Man muss unterscheiden zwischen den Stimmen, die landesweit für die Tories abgegeben wurden, und den Parlamentssitzen, die sich daraus ergeben. In Bezug auf die Stimmen haben die Tories absolut und relativ deutlich hinzugewonnen, in Bezug auf die Sitze leicht - aber entscheidend - verloren.
Der Verlust hat mit der besonderen Arithmetik des Mehrheitswahlrechtes zu tun, bei dem das demokratische Prinzip auf der Wahlkreisebene angewandt wird. Ohne das jetzt durchgerechnet zu haben, gehe ich davon aus, dass der ausschlaggebende Grund darin liegt, dass die Opposition weniger zersplittert war als 2015 und deutlich mehr Stimmen auf Labour entfallen sind.
Natürlich stellt dies eine Niederlage für May dar, die jedoch rein taktisch der Wahlarithmetik geschuldet ist - und nicht etwa einem Vertrauensverlust gegenüber May, oder Zweifeln im Hinblick auf den Brexit, wie ahnungslose deutsche Medien fabulieren. Denn die Tories und May haben, um das noch einmal zu betonen, zugelegt in der Wählergunst; ihr Wahlergebnis nach Stimmen ist deutlich besser als das von Cameron.
Es ist sehr bemerkenswert das sie so differenziert
Das Britische Wahlergebnis bewerten.Es scheint also das PM . May doch durchaus als positiv vom Wähler wahrgenommen wurde. Dadurch Stimmensteigerung. Der Mainstream ist da oft unzureichend in seiner Berichterstattung.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Julian hat geschrieben:(10 Jun 2017, 10:39)
Denn die Tories und May haben, um das noch einmal zu betonen, zugelegt in der Wählergunst; ihr Wahlergebnis nach Stimmen ist deutlich besser als das von Cameron.

Und die große Oppositionspartei Labour hat in nahezu doppelter Höhe von den Verlusten der kleinen Parteien profitiert. Eine große Mehrheit der Wechselwähler wollte Frau May also ganz offensichtlich nicht.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Selbstverständlich hat Labour einen großen Erfolg errungen, sie haben ihr Ergebnis von 30,5 auf 40% verbessert. Dennoch haben die Tories ihr Ergebnis nach Stimmen auch verbessert, und zwar von 36,9 auf 42,4%.Kritikaster hat geschrieben:(10 Jun 2017, 13:01)
![]()
Und die große Oppositionspartei Labour hat in nahezu doppelter Höhe von den Verlusten der kleinen Parteien profitiert. Eine große Mehrheit der Wechselwähler wollte Frau May also ganz offensichtlich nicht.
Ich kann in der Wahl durchaus eine taktische Niederlage für Frau May erkennen, die ich aber im wesentlichen dem Wahlsystem und dem großen Labour-Erfolg zuschreibe, und nicht etwa der fälschlichen Behauptung, die Wähler hätten sich von May "abgewandt". Letzteres geben die Zahlen nicht her.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
ist dann doch ähnlich an trump versus clinton. clinton hatte die meisten (alternativ)stimmen aber trump die meisten wahlkreisen.H2O hat geschrieben:(10 Jun 2017, 08:02)
Das verstehe ich jetzt gar nicht. Ist es denn nicht so, daß Wahlkreise an den Bewerber mit der höchsten Stimmenzahl gehen? Wieso ist das indirekt? Ungerecht vielleicht, weil so rein theoretisch eine absolute Mehrheit der Sitze im Unterhaus erreicht werden kann, obwohl der Sieger nur eine Minderheit vertritt, die zufällig die meisten Stimmen je Wahlkreis einsammeln konnte.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Aber klar doch.Julian hat geschrieben:(10 Jun 2017, 13:08)
Selbstverständlich hat Labour einen großen Erfolg errungen, sie haben ihr Ergebnis von 30,5 auf 40% verbessert. Dennoch haben die Tories ihr Ergebnis nach Stimmen auch verbessert, und zwar von 36,9 auf 42,4%.
Ich kann in der Wahl durchaus eine taktische Niederlage für Frau May erkennen, die ich aber im wesentlichen dem Wahlsystem und dem großen Labour-Erfolg zuschreibe, und nicht etwa der fälschlichen Behauptung, die Wähler hätten sich von May "abgewandt". Letzteres geben die Zahlen nicht her.
Anders herum: Hätte sich Frau Mays Hoffnung erfüllt und sich innerhalb desselben Wahlsystems eine Vergrößerung der absoluten Parlamentsmehrheit ergeben, wäre das (bei denselben Wählerzahlen, nur anders auf die Wahlkreise verteilt) dann als Beleg für die Zuwendung der Wählerschaft zu ihr gewertet worden.

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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Irgendwie unsauber ist das aber doch!Nomen Nescio hat geschrieben:(10 Jun 2017, 13:09)
ist dann doch ähnlich an trump versus clinton. clinton hatte die meisten (alternativ)stimmen aber trump die meisten wahlkreisen.
Eine Frage abseits: Werden die Niederlande bald eine gewählte Regierung haben?
Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Dass die Parteien selbst und ihre Repräsentanten in der Regel eine für sie günstige Interpretation propagieren, versteht sich von selbst. Wenn aber eine Partei Wählerstimmen hinzugewinnt, und zwar von einem Niveau, das gar nicht so schlecht ist und bei der letzten Wahl bejubelt wurde, kann man dem nicht uneingeschränkt widersprechen, auch wenn die Niederlage in taktischer Hinsicht dramatisch ist.Kritikaster hat geschrieben:(10 Jun 2017, 13:15)
Aber klar doch.
Anders herum: Hätte sich Frau Mays Hoffnung erfüllt und sich innerhalb desselben Wahlsystems eine Vergrößerung der absoluten Parlamentsmehrheit ergeben, wäre das (bei denselben Wählerzahlen, nur anders auf die Wahlkreise verteilt) dann als Beleg für die Zuwendung der Wählerschaft zu ihr gewertet worden.
Selbstverständlich hat May auch Gegner bei den Tories, die nun die Messer wetzen. Immerhin hat sie die ersten kritischen Stunden überstanden, dabei dürften die Überlegungen, die ich angestellt habe, auch eine Rolle gespielt haben. Natürlich steht May trotzdem besonders dumm da, weil sie die Wahlen ohne Not ausgerufen hat. Aber sie wollte halt mit ihrer eigenen Mehrheit regieren, das verschafft sehr viel mehr Legitimität, als dies mit Camerons Mehrheit zu tun.
Mal sehen, wie lange sie durchhält. Ich könnte mir vorstellen, dass sie länger an der Macht bleibt, als viele ahnen. Sie wird möglicherweise unterschätzt.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
"Witzigerweise" sagte sie kurz vor der Wahl noch, sechs Sitze weniger wären für sie eine Niederlage. Nun hat sie sogar zwölf verloren. Nebenbei laufen ihr weitere Leute davon.garfield336 hat geschrieben:(09 Jun 2017, 22:42)
Sie hat Stimmen verloren.
318 nur noch. Es ist eine indirekte Demokratie. Keine Direktwahl. Punkt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 51547.htmlNach der Wahlschlappe der Tories ist Theresa Mays Stabschef, Nick Timothy, zurückgetreten. Auch Co-Stabschefin Fiona Hill geht. Einige Parteifreunde fordern nun auch den Abgang der Premierministerin. [...]
Aber auch der Druck auf May selbst wächst. Nach einem Bericht des "Telegraph" sondieren Parteimitglieder wie Außenminister Boris Johnson, Innenministerin Amber Rudd und Brexit-Minister David Davis, ob sie als Regierungschefin ersetzt werden sollte.
Der "Sun" zufolge wollen hochrangige Mitglieder zwar definitiv einen anderen Premier. Ein Sturz der Regierungschefin solle jedoch erst frühestens in sechs Monaten herbeigeführt werden, da sonst Labour-Chef Jeremy Corbyn an die Macht kommen könnte.
Und so eine PM wollte "gestärkt" in die Brexit-Verhandlungen gehen? Das Referendum ist nun gut ein Jahr her, bis zum Triggern des Art. 50 wurde schon reichlich getrödelt, durch den Wahllkampf ging noch mehr Zeit flöten und nun kriegen die da weiterhin nichts auf die Reihe. So viel zur schnellen Handlungsfähigkeit des Nationalstaats. Aber nunja, gut für Europa.
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Für Hurra Geschrei oder Trauergesang kein Grund.
May regiert weiter, mit der Hilfe einer nordirischen
Partei denke ich. Wie frems schrieb, verschenkte
Zeit. Das Wahlsystem der USA und der Briten ist
mir etwas zu undemokratisch. Sichere Mehrheiten
für den Sieger wobei viele Stimmen der Verlierer
quasi unter den Tisch fallen. Sehe ich kritisch!
May regiert weiter, mit der Hilfe einer nordirischen
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- garfield336
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Ihr war ihre vorherige Mehrheit nicht stabil genug weil bereits in der eigenen Partei es schwer war eine Mehrheit zu finden fuer ihren Brexit Plan.frems hat geschrieben:(10 Jun 2017, 15:31)
"Witzigerweise" sagte sie kurz vor der Wahl noch, sechs Sitze weniger wären für sie eine Niederlage. Nun hat sie sogar zwölf verloren. Nebenbei laufen ihr weitere Leute davon.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 51547.html
Und so eine PM wollte "gestärkt" in die Brexit-Verhandlungen gehen? Das Referendum ist nun gut ein Jahr her, bis zum Triggern des Art. 50 wurde schon reichlich getrödelt, durch den Wahllkampf ging noch mehr Zeit flöten und nun kriegen die da weiterhin nichts auf die Reihe. So viel zur schnellen Handlungsfähigkeit des Nationalstaats. Aber nunja, gut für Europa.
Jetzt ist die Mehrheit noch unsicherer. Die Koalition wird keine 5 Jahre durchhalten.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Vor allem weil sie jetzt von der DUP abhängig ist, die bei jedem fehlenden Kompromiss sofort die Reißleine ziehen kann, denn die Partei will einerseits im Binnenmarkt bleiben und eine geschlossene Grenze zur Republik Irland vermeiden, andererseits weiß sie auch, dass die Mehrheit der Nordiren keinen EU-Austritt wollte. Ein harter Brexit würde sie völlig abschmieren lassen. Eher überraschend, dass May nicht sofort abgezischt ist. Unzufriedenheit gibt's in ihrer Partei immens, nicht zuletzt bei einigen Ministern, die nun ihr Mandat aufgrund von Mays Zockerei verloren.garfield336 hat geschrieben:(10 Jun 2017, 18:35)
Ihr war ihre vorherige Mehrheit nicht stabil genug weil bereits in der eigenen Partei es schwer war eine Mehrheit zu finden fuer ihren Brexit Plan.
Jetzt ist die Mehrheit noch unsicherer. Die Koalition wird keine 5 Jahre durchhalten.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Wir machen uns zu viele Gedanken um GB und zu wenige Gedanken um den BREXIT, der ohne unser Zutun von GB eingeleitet wurde. In 2019 werden die Verhandlungen beendet sein, völlig unabhängig von britischen Befindlichkeiten. Wie kann die EU diese Zeit ohne innere Schäden überstehen, und wie kann das europäische Projekt gemeinsam mit Frankreich zu neuem Schwung gebracht werden? Ich meine, wir hätten genügend viele Sorgen innerhalb der EU, und wir sollten die Briten den selbst gewählten eigenen Weg gehen lassen.frems hat geschrieben:(10 Jun 2017, 18:57)
Vor allem weil sie jetzt von der DUP abhängig ist, die bei jedem fehlenden Kompromiss sofort die Reißleine ziehen kann, denn die Partei will einerseits im Binnenmarkt bleiben und eine geschlossene Grenze zur Republik Irland vermeiden, andererseits weiß sie auch, dass die Mehrheit der Nordiren keinen EU-Austritt wollte. Ein harter Brexit würde sie völlig abschmieren lassen. Eher überraschend, dass May nicht sofort abgezischt ist. Unzufriedenheit gibt's in ihrer Partei immens, nicht zuletzt bei einigen Ministern, die nun ihr Mandat aufgrund von Mays Zockerei verloren.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Für mich ist es auch nicht so sehr von Interesse, welche Parteien und Politiker sich in Großbritannien zerlegen und zerstreiten. Nun ist seit dem Brexitreferendum gut ein Jahr vergangen und die Briten kriegen es einfach nicht hin zu erklären, was sie nun wollen. Da vor einigen Monaten auch das formale Austrittsverfahren eingeleitet wurde, könnten sie mal in die Pötte kommen statt anzunehmen, dass jeder auf ihre Befindlichkeiten und nationalen Spielereien Lust hätte. Ansonsten gibt's am Ende einen ungeordneten Brexit, von dem niemand etwas hat, erst recht nicht die europäischen Bürger in Britannien, noch die Briten in Europa. Barniers Team ist ja seit Monaten startklar und auf alle Szenarien vorbereitet. Auf der Insel herrscht offensichtlich nur Unklarheit und politisches Chaos. Davon abgesehen hielt ich die Neuwahlen so oder so für bescheuert, selbst wenn Mays Kalkül -- Labour erniedrigen, paar Sitze hinzugewinnen -- aufgegangen wäre. Dass es nun so nach hinten losging, ... irre.H2O hat geschrieben:(10 Jun 2017, 19:09)
Wir machen uns zu viele Gedanken um GB und zu wenige Gedanken um den BREXIT, der ohne unser Zutun von GB eingeleitet wurde. In 2019 werden die Verhandlungen beendet sein, völlig unabhängig von britischen Befindlichkeiten. Wie kann die EU diese Zeit ohne innere Schäden überstehen, und wie kann das europäische Projekt gemeinsam mit Frankreich zu neuem Schwung gebracht werden? Ich meine, wir hätten genügend viele Sorgen innerhalb der EU, und wir sollten die Briten den selbst gewählten eigenen Weg gehen lassen.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Nach langer Zeit des Mitfühlens meine ich jetzt, daß man diese verrückte britische Gesellschaft sich selbst überlassen sollte, schon um die eigene europäische Zukunft gestalten zu können, die ja nun ganz gewiß ohne Briten geplant werden muß.frems hat geschrieben:(10 Jun 2017, 19:27)
Für mich ist es auch nicht so sehr von Interesse, welche Parteien und Politiker sich in Großbritannien zerlegen und zerstreiten. Nun ist seit dem Brexitreferendum gut ein Jahr vergangen und die Briten kriegen es einfach nicht hin zu erklären, was sie nun wollen. Da vor einigen Monaten auch das formale Austrittsverfahren eingeleitet wurde, könnten sie mal in die Pötte kommen statt anzunehmen, dass jeder auf ihre Befindlichkeiten und nationalen Spielereien Lust hätte. Ansonsten gibt's am Ende einen ungeordneten Brexit, von dem niemand etwas hat, erst recht nicht die europäischen Bürger in Britannien, noch die Briten in Europa. Barniers Team ist ja seit Monaten startklar und auf alle Szenarien vorbereitet. Auf der Insel herrscht offensichtlich nur Unklarheit und politisches Chaos. Davon abgesehen hielt ich die Neuwahlen so oder so für bescheuert, selbst wenn Mays Kalkül -- Labour erniedrigen, paar Sitze hinzugewinnen -- aufgegangen wäre. Dass es nun so nach hinten losging, ... irre.
Meinetwegen muß es gar keine BREXIT-Verhandlungen bis Mitte 2019 geben; das erspart uns allen viele Aufregungen... und dann sehen wir weiter. Die EU muß sich in dieser Sache nicht bewegen... muß aber ihre höchst eigenen Probleme endlich lösen. Da ist der Einsatz wesentlich... nicht bein BREXIT.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
iH2O hat geschrieben:(10 Jun 2017, 19:09)
Wir machen uns zu viele Gedanken um GB und zu wenige Gedanken um den BREXIT, der ohne unser Zutun von GB eingeleitet wurde.
In diesem Strang geht es aber um UK und nicht Resteuropa.
btw denke ich das die EU jetzt davon galoppiert und die Unterschiede jetzt schnell immer eindeutiger werden.
Zuletzt geändert von garfield336 am Samstag 10. Juni 2017, 20:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Ich dachte es ging eher darum die Abweicher in den eigenen Reihen kalt zu stellen... ?frems hat geschrieben:(10 Jun 2017, 19:27)
... selbst wenn Mays Kalkül -- Labour erniedrigen, paar Sitze hinzugewinnen -- aufgegangen wäre. Dass es nun so nach hinten losging, ... irre.
Die haben jetzt noch mehr Macht. 2Stimmen reichen um jeden Deal zu boykottieren. :/
Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Huch, heißt der Strang denn nicht "Neuwahlen in Britannien 2017"? Welchen Sinn hätten die Wahlen und das sie begleitende Gerede denn ohne BREXIT und britische Befindlichkeiten dazu?garfield336 hat geschrieben:(10 Jun 2017, 19:57)
i
In diesem Strang geht es aber um UK und nicht Resteuropa.
btw denke ich das die EU jetzt davon galoppiert und die Unterschiede jetzt schnell immer eindeutiger werden.
Mein Vorschlag: Endgültig abnabeln; wir müssen unsere Zukunft gestalten... nicht die der Briten! Das ist Ihre Aussage im 2. Satz Ihres Beitrags. Völlig richtig!
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Um Abweichler ging es natürlich auch, aber nicht vordergründig. Als May Neuwahlen ausrief, hat sich Labour zerstritten und fiel in Umfragen stark. Da hoffte sie, dass Labour eine erhebliche Schlappe einfährt, im Parlament noch schwächer wird und dann möglichst komplett versinkt. Nun heißt der Gewinner der Wahl Corbyn, obwohl seine Partei nur auf Platz 2 landete, während May zunehmend unter Feuer steht und die Abweichler wohl kein Lächeln unterdrücken können.garfield336 hat geschrieben:(10 Jun 2017, 20:01)
Ich dachte es ging eher darum die Abweicher in den eigenen Reihen kalt zu stellen... ?
Die haben jetzt noch mehr Macht. 2Stimmen reichen um jeden Deal zu boykottieren. :/
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Mich verwirrt diese Sichtweise ziemlich. Wollte man nicht zum Wohle Britanniens ein Parlament besetzen, das sinnvolle Beschlüsse faßt, oder geht es hier nur noch um Leute mit ihren sehr persönlichen Bestrebungen? Gottlob scheint in Frankreich genau das Gegenteil davon ab zu laufen!frems hat geschrieben:(10 Jun 2017, 20:10)
Um Abweichler ging es natürlich auch, aber nicht vordergründig. Als May Neuwahlen ausrief, hat sich Labour zerstritten und fiel in Umfragen stark. Da hoffte sie, dass Labour eine erhebliche Schlappe einfährt, im Parlament noch schwächer wird und dann möglichst komplett versinkt. Nun heißt der Gewinner der Wahl Corbyn, obwohl seine Partei nur auf Platz 2 landete, während May zunehmend unter Feuer steht und die Abweichler wohl kein Lächeln unterdrücken können.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
In Britannien und da insbesondere bei den Torys geht es nur noch um Machtspielchen der konservativen Elite. Schon beim Brexit-Referendum ging es eigentlich um Cameron gegen Johnson.H2O hat geschrieben:(10 Jun 2017, 20:28)
Mich verwirrt diese Sichtweise ziemlich. Wollte man nicht zum Wohle Britanniens ein Parlament besetzen, das sinnvolle Beschlüsse faßt, oder geht es hier nur noch um Leute mit ihren sehr persönlichen Bestrebungen? Gottlob scheint in Frankreich genau das Gegenteil davon ab zu laufen!
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...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
In der EU geht es dagegen um wirkliche Überlebensfragen... nicht um Merkel, Macron oder Juncker. Man sollte die Briten wirklich sich selbst überlassen und sich um unsere Zukunftsfragen abmühen.!Alter Stubentiger hat geschrieben:(10 Jun 2017, 20:34)
In Britannien und da insbesondere bei den Torys geht es nur noch um Machtspielchen der konservativen Elite. Schon beim Brexit-Referendum ging es eigentlich um Cameron gegen Johnson.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Niemand wird hier daran gehindert, das in den entsprechenden Strängen zu tun.H2O hat geschrieben:(10 Jun 2017, 20:41)
In der EU geht es dagegen um wirkliche Überlebensfragen... nicht um Merkel, Macron oder Juncker. Man sollte die Briten wirklich sich selbst überlassen und sich um unsere Zukunftsfragen abmühen.!

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Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Das ohnehin; aber noch lange hinter verflossenen Lieben her zu trauern, das scheint mir arg vergebene Liebesmühe. Chacun à son goût!Kritikaster hat geschrieben:(10 Jun 2017, 20:52)
Niemand wird hier daran gehindert, das in den entsprechenden Strängen zu tun.
Re: Neuwahlen in Britannien 2017
So sehr das Verhalten von DB auch irritieren mag, ist es eine Schnapsidee an ein Europa zu glauben, bei dem man einen der wichtigsten Partner außen vor lassen kann. Es muss das Bestreben sein die Briten durch eine vernünftige Politik wieder zum Mitspielen zu veranlassen. Den Jungs mal zu zeigen, was eine Harke ist, mag ja Emotionen befriedigen.
Langfristig wäre das eine recht dämliche Politik.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Gelassenheit ist sicher ein guter Ratgeber.garfield336 hat geschrieben:(08 Jun 2017, 08:17)
Ich sehe die Islamisten nicht als grosse Bedrohung für den Staat.
Man sollte Sie nicht grösser machen als sie sind.
Andererseits ist Passivität im Cyber- und Informationsraum sowie im Rahmen der Internationalen Anti-Terror-Koalition nicht zwingend.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Das Konstrukt der verschiedenen "Geschwindigkeiten" ist gescheitert, das grundlegende Interesse an Handel und Sicherheit im Rahmen westlicher Koalitionen nicht.H2O hat geschrieben:(09 Jun 2017, 10:59)
Natürlich ist darin das Eingeständnis enthalten, daß die EU in ihrer derzeitigen Form gescheitert ist... oder kurz davor steht. Dann versucht man einen neuen Anfang mit Gleichgesinnten... und darüber laufen nun Gespräche mit unseren französischen Partnern. Die Briten sind mit BREXIT ihren eigenen Weg gegangen; ich nehme das mit Bedauern hin.
GB ist als Alliierter in Estland Rahmennation und in Polen Speichenrad-Nation der Battlegroup.
Verschiebeleistung gegen Entwicklungshilfe ist letztlich ein Zirkulärgeschäft und sicherheitspolitisch eine Luftnummer.Darüber läßt sich ausgiebig streiten. Die Bundesregierung erwägt ein solches Verfahren sogar mit unbescholtenen unerwünschten Zuwanderern!
Es gibt Telefone und die normative Kraft des Faktischen. Jeder weiß, dass die Beletage des europäischen Hauses beste Beziehungen zur Verwaltung pflegt.Aber nur auf der Ebene des EU-Ministerrats. Es gibt keine zweiseitigen Gespräche an der EU-Verhandlungskommission vorbei.
Das ist die Blumentopf-Theorie, wonach der Garten blühe, wenn nur jeder sein Pflänzchen gieße, selbst wenn der Gärtner ein Bock ist. Fakt ist, die key player der freien Welt können sich gar nicht ihrer Verantwortung entziehen und man munkelt, die Lordkanzlerin wisse das auch. Der Bescheidenen behagen Komplimente nicht, gleichzeitig sammelt sie Verbündete, um Trump vorübergehend zu ersetzen, heißt es.Merkwürdig, daß ich das Wort "Schicksal" und seinen nächsten Verwandten "Geschicke" in der eigenen Hand sehr genau verstehe: "Hilf' Dir selbst, dann hilft Dir Gott!" Dann paßt auch die Überschrift des DER SPIEGEL dazu. Wir wollen doch nicht der ganzen Welt sagen, was gut für sie ist! Es reicht, wenn wir gemeinsam mit unseren dazu gewillten Nachbarn zur Selbsthilfe über gehen.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Mag sein; die Briten hatten ihren eigenen Kopf; den können sie jetzt sicher gut gebrauchen. Ich verwurste NATO und EU jedenfalls nicht.DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Jun 2017, 07:57)
Das Konstrukt der verschiedenen "Geschwindigkeiten" ist gescheitert, das grundlegende Interesse an Handel und Sicherheit im Rahmen westlicher Koalitionen nicht.
GB ist als Alliierter in Estland Rahmennation und in Polen Speichenrad-Nation der Battlegroup.
Na gut; wenn wieder einmal ein Innenminister gesucht wird, können Sie Ihre Bewerbung einreichen. Ich unterstütze die derzeitige Vorgehensweise solange, bis sie sich als unpraktisch erweist.Verschiebeleistung gegen Entwicklungshilfe ist letztlich ein Zirkulärgeschäft und sicherheitspolitisch eine Luftnummer.
Stimmt; Quatschköppe kann man nie ausschließen. Damit lebe ich ganz gut. Verbindliches kommt dabei nie heraus, auf das sich jemand berufen könnte... etwa: Lieber Y, Partner X hat mir fest zugesagt, daß..."Es gibt Telefone und die normative Kraft des Faktischen. Jeder weiß, dass die Beletage des europäischen Hauses beste Beziehungen zur Verwaltung pflegt.
Sie können gern über die Kanzlerin ätzen; ich glaube dennoch, daß sie unsere Grenzen der Belastbarkeit kennt. Und ich glaube nicht, daß sie unserem Lande eine Rolle anmaßen wird, in der es mit Sicherheit scheitert. Ich vermute jetzt, daß sie die engst mögliche Zusammenarbeit mit Frankreich sucht... und von diesen Blumentöpfchen ausgehend wird das Beet dann angelegt.Das ist die Blumentopf-Theorie, wonach der Garten blühe, wenn nur jeder sein Pflänzchen gieße, selbst wenn der Gärtner ein Bock ist. Fakt ist, die key player der freien Welt können sich gar nicht ihrer Verantwortung entziehen und man munkelt, die Lordkanzlerin wisse das auch. Der Bescheidenen behagen Komplimente nicht, gleichzeitig sammelt sie Verbündete, um Trump vorübergehend zu ersetzen, heißt es.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Also eins habe ich gelernt im Leben. Man sollte die Tür nie ganz schließen und sich im Frieden trennen.H2O hat geschrieben:(10 Jun 2017, 20:41)
In der EU geht es dagegen um wirkliche Überlebensfragen... nicht um Merkel, Macron oder Juncker. Man sollte die Briten wirklich sich selbst überlassen und sich um unsere Zukunftsfragen abmühen.!
Die Briten werden schon merken daß die alte Zeit des Empire auch nach dem Brexit nicht wiederkommt und sie als einzelne Nation kein Gewicht mehr haben gegenüber den USA, Russland, China oder der EU.
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Re: Neuwahlen in Britannien 2017
schau mal an...
das bietet perspektive...The collapse of Ukip and the probable increase in emboldened remain MPs clearly undermines whatever May’s “hard Brexit” stance was meant to achieve. In the Commons there should now be a majority behind Corbyn’s view, that no deal is worse than a soft deal.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Das ist auch meine Meinung! Deshalb enthalte ich mich auch jeder schadenfrohen Anmerkung zu den Vorgängen in GB.Alter Stubentiger hat geschrieben:(11 Jun 2017, 08:50)
Also eins habe ich gelernt im Leben. Man sollte die Tür nie ganz schließen und sich im Frieden trennen.
Die Briten werden schon merken daß die alte Zeit des Empire auch nach dem Brexit nicht wiederkommt und sie als einzelne Nation kein Gewicht mehr haben gegenüber den USA, Russland, China oder der EU.
Infolge der "Scheidungsgründe" seitens der Briten sehe ich keine Möglichkeit zu einer gütlichen Einigung. Die Teilnahme am Binnenmarkt bedingt die Übernahme von Normen und Gesetzen der EU in nationales Recht, die Anerkennung von Urteilen des EuGH bei Streitigkeiten. Beide Bedingungen hält die britische Seite für eine Form der "Fremdherrschaft", die sie sich nicht mehr gefallen lassen wollen.
Dann sind die vier Grundfreiheiten der EU, mit dem Knackpunkt Arbeitsaufnahme in jedem Land, das am Binnenmarkt teilnehmen will. Die Aufnahme von Beschäftigung durch EU-Inländer galt als ganz dicker Minuspunkt... da wollte Frau May Härte beweisen.
Die Bedingungen der EU und GBs sind so widersprüchlich angelegt, daß die britische Seite ihren wesentlichen Gründen zum BREXIT abschwören müßte... völlig unvorstellbar! So bleibt nur ein gegenseitiges Verhältnis nach den Regeln der WTO.
GB rennt sehenden Auges in politische und wirtschaftliche Sorgen hinein. Aber das ist ein mündiges und vor allem demokratisches Land, und so haben wir Europäer uns als sachliche Beobachter auf Abstand zu halten, am besten ohne hämische Kommentare.
Re: Neuwahlen in Britannien 2017
Inwiefern denn? Werden die Briten denn die wesentlichen Austrittsgründe für den BREXIT widerrufen: EU-Gesetzgebung für den Binnenmarkt, EuGH bei Streitigkeiten, freie Wahl des Arbeitsplatzes in den Partnerstaaten im Binnenmarkt?
Gibt es überhaupt solche Vorstellungen eines "Zurückruderns" in GB auf einen Status Norwegen oder Schweiz?
Verdammt noch einmal, das hätten diese Leute wirklich bequemer haben können!