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Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Mittwoch 21. Juni 2017, 09:17
von 3x schwarzer Kater
Alexyessin hat geschrieben:(21 Jun 2017, 09:10)

Aber sie reicht aus um den Kern der Sozialdemokraten - die gewerkschaftlich organisierten - von der SPD wegzubringen. Gefühlte Angst.
Ich wollte mich eigentlich auf diesen Post beziehen.

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 8#p3923858

Auch Leiharbeit betrifft nur eine kleine Minderheit. Der weitaus größte Teil der Arbeitnehmer kommt damit auch nie in Berührung.
Wobei es natürlich schon interessant ist, wie dieses Thema in Anbetracht seiner geringen Bedeutung tatsächlich die Diskussion beherrscht. Der gefühlte Anteil dürfte wohl eher bei 15% bis 20% liegen.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Donnerstag 22. Juni 2017, 05:58
von Elser
Alexyessin hat geschrieben:(21 Jun 2017, 09:10)

Aber sie reicht aus um den Kern der Sozialdemokraten - die gewerkschaftlich organisierten - von der SPD wegzubringen. Gefühlte Angst.
Lass' Dich doch von den Gesundbeter nicht irre machen. Es ist eine völlig reale Angst. Leiharbeit ist ein Thema ( die Zahl hat sich übrigens seit 2004 mehr als verdreifacht und liegt heute bei ca. 1.000.000). Ein Anderes sind die befristeten Arbeitsplätze. Die gab es damals nicht. Bei der Agenda 2010 greift da Eins ins Andere. 1. Kündigungshürden wurden gelockert, 2. Arbeitslosenzeiten verkürzt und die Arbeitlosenhilfe abgeschafft, 3. befristete Arbeitsverhältnisse eingeführt. Hat sich der "S"PD-Kanzler und seine Helfer "gut" ausgedacht. Wenn Heute von Leiharbeit gesprochen wird, dann wird da der neuste Trent, die unrichtige Lohnauftragsarbeit, noch garnicht mit berücksichtig.

Dieser Druck auf die Arbeitnehmer hat dazu geführt, das viele heute in einem unsicherer Niedriglohnsektor arbeiten müssen. Viele Menschen leben heute mit dem gleichen Nettogehalt wie vor 20 Jahren. Allerdings haben sich in dieser Zeit die Kosten für Wohnen, Heizen und Strom inzwischen verzwei- bis -fünffacht. Dieses dümmlich jonglieren mit den, von der Bundesregierung geschönten, Arbeitsmarktzahlen, soll doch den Menschen nur den Schneit nehmen sich öffentlich zu machen. Nach dem Motto "wenn Du einer von Denen bist, bist Du ein Versager". Leider funktioniert dieser Schweinetrick recht gut. Zu guter Letzt soll sich der so verarmte Bürger dann noch über die guten Exportzahlen freuen, die die Taschen derer füllen, die sowieso schon volle Taschen haben.

Lasst Euch nicht irre machen. Die anstehende Bundestagswahl ist eine gute Möglichkeit, den Tricksern und Täuschern, die "klare Kante" zu zeigen. In Sachen "S"PD kann das nur heißen: Wer ist die bessere Alternative. Vielleicht bekommen wir dann ja irgentwann wieder eine echte sozialdemokratische Partei. So - hat die "S"PD, meiner Ansicht nach, keine Zukunft, weil es solche, nach dem Großkapital ausgerichtete, Parteien schon mehrfach gab und gibt.

Elser

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Donnerstag 22. Juni 2017, 06:05
von Elser
[
Elser[/quote]

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Donnerstag 22. Juni 2017, 08:41
von Alexyessin
Elser hat geschrieben:(22 Jun 2017, 05:58)

Lass' Dich doch von den Gesundbeter nicht irre machen. Es ist eine völlig reale Angst. Leiharbeit ist ein Thema ( die Zahl hat sich übrigens seit 2004 mehr als verdreifacht und liegt heute bei ca. 1.000.000). Ein Anderes sind die befristeten Arbeitsplätze. Die gab es damals nicht.
Die gab es damals auch schon. Ich kenne genug Menschen, die damals mit mir die Ausbildung beendet hatten und erst für ein Jahr einen Befristeten bekommen haben - und das war weit vor der Agenda 2010.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Donnerstag 22. Juni 2017, 11:27
von Yossarian
SPD bricht weiter ein. Jeder Prozentpunkt weniger für die Genossen ist ein Sieg der Meinungsfreiheit und gegen Vetternwirtschaft.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... ow_twitter

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Donnerstag 22. Juni 2017, 15:19
von Alexyessin
Yossarian hat geschrieben:(22 Jun 2017, 11:27)

SPD bricht weiter ein. Jeder Prozentpunkt weniger für die Genossen ist ein Sieg der Meinungsfreiheit und gegen Vetternwirtschaft.

https://www.welt.de/politik/deutschland ... ow_twitter
Die Meinungsfreiheit ist bei der Union genauso gefährdet und vor allem das Maas Gesetz scheinst du wirklich in den falschen Hals bekommen zu haben. Gut sei es drum.
Was meinst du mit Vetternwirtschaft? Konkrete Beispiele?
Nicht das ich noch die SPD - im Gegensatz vor ein paar Wochen, wo ich mal mit dem Gedanken gespielt habe - wählen würde, aber diese Vorwürfe hätte ich dann gerne mal genauer dargelegt.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Donnerstag 22. Juni 2017, 17:36
von Soldmann
Elser hat geschrieben:(22 Jun 2017, 05:58)

Lass' Dich doch von den Gesundbeter nicht irre machen. Es ist eine völlig reale Angst. Leiharbeit ist ein Thema ( die Zahl hat sich übrigens seit 2004 mehr als verdreifacht und liegt heute bei ca. 1.000.000)
Es geht, so denke ich, bei HartzIV nicht nur ums Finanzielle sondern auch um die Entwertung von Arbeit. Sagen wir du bist Bauarbeiter. Nach 25 Jahren ist der Rücken kaputt. Ein paar Jahre später hast du einen Ein-Euro-Job, da spielt ein Kerl von nichtmal dreißig deinen Chef, der Sozialirgendwas studiert hat und keinen anständigen Job gefunden. Der bringt dir dann Disziplin bei im Arbeitsleben. Das ist schon herbe.

Es wurde weiter oben geschrieben, man muss was "anständiges" gelernt haben. Diese Einteilung in anständige Arbeit = wirft ordentlich Profit ab und unanständige Arbeit ist dem Sozialismus eigentlich wesensfremd. Da ist Erwerbs-Arbeit doch eher überhöht, ein Busfahrer und ein Arzt solidarische Kollegen. Die Einteilung in Arbeiter-Pöbel und Arbeiter-Aristokratie, also die Entsolidarisierung wie sie HartzIV betreibt, das ist schon merkwürdig, wenn eine sozialdemokratische Partei das betreibt.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Donnerstag 22. Juni 2017, 18:30
von Yossarian
Alexyessin hat geschrieben:(22 Jun 2017, 15:19)

Die Meinungsfreiheit ist bei der Union genauso gefährdet und vor allem das Maas Gesetz scheinst du wirklich in den falschen Hals bekommen zu haben. Gut sei es drum.
Was meinst du mit Vetternwirtschaft? Konkrete Beispiele?
Nicht das ich noch die SPD - im Gegensatz vor ein paar Wochen, wo ich mal mit dem Gedanken gespielt habe - wählen würde, aber diese Vorwürfe hätte ich dann gerne mal genauer dargelegt.
Die letzten 2 Wochen? Steinmeiers Genossenjobbeschaffungsprogramm im Bundespräsendialamt und Gabriels Einsatz für Nord Stream 2 das von US Sanktionen wegen der Krim betroffen wird.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Donnerstag 22. Juni 2017, 18:33
von Alexyessin
Yossarian hat geschrieben:(22 Jun 2017, 18:30)

Die letzten 2 Wochen? Steinmeiers Genossenjobbeschaffungsprogramm im Bundespräsendialamt und Gabriels Einsatz für Nord Stream 2 das von US Sanktionen wegen der Krim betroffen wird.
Genossenjobbeschaffungsprogramm? Nie davon gehört.
Das mit der Russlandgeschichte ist für mich eh nicht verständlich, aber Vetternwirtschaft? Wirlich?

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Donnerstag 22. Juni 2017, 21:34
von Yossarian
Alexyessin hat geschrieben:(22 Jun 2017, 18:33)

Genossenjobbeschaffungsprogramm? Nie davon gehört.
Das mit der Russlandgeschichte ist für mich eh nicht verständlich, aber Vetternwirtschaft? Wirlich?
Nie gehört?
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 52260.html
Nach Informationen der "Berliner Zeitung" summiert sich die Zahl der neuen Steinmeier-Leute inzwischen auf beinahe 20, die Rede ist von einer "Welle der Neubesetzungen".
Wäre dir der Begriff "Genossenwirtschaft" lieber?
Quellen zu Gabriel und den US Sanktionen betreffend Nord Stream findest du alleine wenn du suchst.

Und nichtmal eine Woche nach dem letzten Treffen Gabriel Putin treffen Flugzeug Ladungen aus Deutschland für das zig Mrd. schwere Yamal Lng projekt in Russland ein die wegen den Sanktionen jahrelang zurückbehalten wurden. Quellen dafür wirst du allerdings nur auf russisch finden.
Und jetzt rate mal welche deutschen Firmen daran beteiligt sind.
Und wer dort in den Aufsichtsräten sitzt musst du wahrscheinlich gar nicht mehr raten sonst wäre ich enttäuscht.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Freitag 23. Juni 2017, 08:10
von Alexyessin
Yossarian hat geschrieben:(22 Jun 2017, 21:34)

Nie gehört?
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 52260.html

Wäre dir der Begriff "Genossenwirtschaft" lieber?
Quellen zu Gabriel und den US Sanktionen betreffend Nord Stream findest du alleine wenn du suchst.

Und nichtmal eine Woche nach dem letzten Treffen Gabriel Putin treffen Flugzeug Ladungen aus Deutschland für das zig Mrd. schwere Yamal Lng projekt in Russland ein die wegen den Sanktionen jahrelang zurückbehalten wurden. Quellen dafür wirst du allerdings nur auf russisch finden.
Und jetzt rate mal welche deutschen Firmen daran beteiligt sind.
Und wer dort in den Aufsichtsräten sitzt musst du wahrscheinlich gar nicht mehr raten sonst wäre ich enttäuscht.
Namen kenn ich nicht, aber ich tippe auf irgendwelche Frogs

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Freitag 23. Juni 2017, 17:55
von frems
Realist2014 hat geschrieben:(19 Jun 2017, 22:31)

die meisten Bürger haben NIE mit der Aganda2010 zu tun..

das betrifft praktisch nur die ökonomische, bildungsferne Unterschicht
https://de.wikipedia.org/wiki/Agenda_20 ... 3.9Fnahmen

Und Du meinst die Förderung des Mittelstands, Ausweitung von Bildungsangeboten, Senkung von Lohnnebenkosten, Investitionen in Ganztagsschulen, Veränderungen der Freibeträge, Reform der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung, Steuervergünstigungen für Kinderbetreuung usw. usf. betreffen nur die bildungsferne Unterschicht? Ich glaub auch, dass Du das machst, was man sonst nur von Linken kennt: Agenda 2010 sagen, aber nur Hartz IV meinen.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Samstag 24. Juni 2017, 10:34
von Wähler
frems hat geschrieben:(23 Jun 2017, 17:55)
https://de.wikipedia.org/wiki/Agenda_20 ... 3.9Fnahmen
Und Du meinst die Förderung des Mittelstands, Ausweitung von Bildungsangeboten, Senkung von Lohnnebenkosten, Investitionen in Ganztagsschulen, Veränderungen der Freibeträge, Reform der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung, Steuervergünstigungen für Kinderbetreuung usw. usf. betreffen nur die bildungsferne Unterschicht? Ich glaub auch, dass Du das machst, was man sonst nur von Linken kennt: Agenda 2010 sagen, aber nur Hartz IV meinen.
Diese Themen bleiben nach wie vor wichtig und werden von der SPD auch bedient. Das reicht aber nicht, um aus dem Korridor der 20% herauszukommen. Auf den Politikfeldern Innere und Äußere Sicherheit, Migration, Flüchtlinge und Euro-Krise setzt die SPD zu wenig Akzente, obwohl ihr Kanzlerkandidat aus Brüssel kommt. Merkels Krisenmanagement in der Europapolitik reicht anscheinend der Mehrheit der Deutschen aus, da ihnen kaum Alternativen angeboten werden. Die SPD sollte nicht auf die Initiativen von Herrn Macron warten, sondern selbst aktiv werden, auch wenn die genannten Politikfelder nicht einfach zu beackern sind.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Samstag 24. Juni 2017, 21:44
von Realist2014
frems hat geschrieben:(23 Jun 2017, 17:55)

https://de.wikipedia.org/wiki/Agenda_20 ... 3.9Fnahmen

Und Du meinst die Förderung des Mittelstands, Ausweitung von Bildungsangeboten, Senkung von Lohnnebenkosten, Investitionen in Ganztagsschulen, Veränderungen der Freibeträge, Reform der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung, Steuervergünstigungen für Kinderbetreuung usw. usf. betreffen nur die bildungsferne Unterschicht? Ich glaub auch, dass Du das machst, was man sonst nur von Linken kennt: Agenda 2010 sagen, aber nur Hartz IV meinen.
stimmt

ich passe mich da an

denn beim Genöle des Jammerchores geht es ja auch meist nur um HartzIV ( speziell Höhe Regelsätze und Sanktionen...)

die anderen von dir angeführten Punkte werden vom Jammerverein ja schlicht ignoriert

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 25. Juni 2017, 13:10
von Wähler
Interessanter Presseclub (+ Nachgefragt als Podcast) zum Thema: Renten rauf und mehr Steuern für die Reichen - Schafft das mehr Gerechtigkeit?
http://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen ... r-100.html
Fazit:
Ungleichheit im Bildungswesen ist noch mehr ein Thema für die Zukunft.
In Zeiten hoher Steuereinnahmen wirkt eine schwer handhabbare und durchsetzbare Vermögenssteuer nicht so attraktiv.
Ein Steuermann in Krisenzeiten braucht Konzepte und Erfahrung auch auf anderen Politikfeldern.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 25. Juni 2017, 19:30
von jorikke
Immerhin hat die SPD heute einen fulminanten Parteitag hingelegt. Programmpunkte hin und her, sind sowieso unwichtig um Wahlen zu gewinnen, haben sie Geschlossenheit und Willen demonstriert.
Das war schon mal was.
Wird nicht reichen. Die SPD hat sich aber zurück gemeldet.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 25. Juni 2017, 21:24
von Yossarian
jorikke hat geschrieben:(25 Jun 2017, 19:30)

Immerhin hat die SPD heute einen fulminanten Parteitag hingelegt. Programmpunkte hin und her, sind sowieso unwichtig um Wahlen zu gewinnen, haben sie Geschlossenheit und Willen demonstriert.
Das war schon mal was.
Wird nicht reichen. Die SPD hat sich aber zurück gemeldet.
Der einzige der sich da zurückgemeldet hat ist der lupenreine Putinkumpel und Nord Stream 2\Gazprom Verwaltungsratspräsident Gas Gerd Schröder :?

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Sonntag 25. Juni 2017, 21:57
von Teeernte
jorikke hat geschrieben:(25 Jun 2017, 19:30)

Immerhin hat die SPD heute einen fulminanten Parteitag hingelegt. Programmpunkte hin und her, sind sowieso unwichtig um Wahlen zu gewinnen, haben sie Geschlossenheit und Willen demonstriert.
Das war schon mal was.
Wird nicht reichen. Die SPD hat sich aber zurück gemeldet.
[youtube][/youtube]


schuuuuulz....

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 12:13
von Tomaner
Yossarian hat geschrieben:(25 Jun 2017, 21:24)

Der einzige der sich da zurückgemeldet hat ist der lupenreine Putinkumpel und Nord Stream 2\Gazprom Verwaltungsratspräsident Gas Gerd Schröder :?
Also Schulz hat in einer 80 minütigen Rede so gut wie alles angesprochen und welche Positionen er dazu bezieht. Ob und was da durchsetzbar ist, spielt erst mal keine Rolle. Man weiß jetzt was Schulz will, im Gegensatz dazu, wählt man Merkel, wählt man die Katze im Sack. Außer bei innerer Sicherheit verspricht eine union mehr davon. Was aber die Frage aufwirft, das Innenministerium wird seit Jahren von der Union gestellt, halten sie sich bisher dafür unfähig?

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 12:33
von jorikke
Tomaner hat geschrieben:(26 Jun 2017, 12:13)

Also Schulz hat in einer 80 minütigen Rede so gut wie alles angesprochen und welche Positionen er dazu bezieht. Ob und was da durchsetzbar ist, spielt erst mal keine Rolle. Man weiß jetzt was Schulz will, im Gegensatz dazu, wählt man Merkel, wählt man die Katze im Sack. Außer bei innerer Sicherheit verspricht eine union mehr davon. Was aber die Frage aufwirft, das Innenministerium wird seit Jahren von der Union gestellt, halten sie sich bisher dafür unfähig?
Wenn man jemanden wählt, der seit 12 Jahren Bundeskanzler ist, wählt man die Katze im Sack?
Also, ich habe die letzten 12 Jahre nicht gepennt und weiß ziemlich genau was wir an ihr haben. (und nicht haben)
Könnte mir eine etwas aufregendere Amtsführung vorstellen, eine solidere kaum.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 13:01
von H2O
jorikke hat geschrieben:(26 Jun 2017, 12:33)

Wenn man jemanden wählt, der seit 12 Jahren Bundeskanzler ist, wählt man die Katze im Sack?
Also, ich habe die letzten 12 Jahre nicht gepennt und weiß ziemlich genau was wir an ihr haben.
Könnte mir eine etwas aufregendere Amtsführung vorstellen, eine solidere kaum.
Der SPD-Kanzlerkandidat hat das Pech, daß seine Partei in den wirklich ernsten Fragen der Nation kaum einen anderen Stadpunkt vertritt als die Union... schließlich sind beide Parteien Volksparteien, auch wenn die Zustimmungswerte nicht mehr so hoch liegen wie in den 70er oder 80er Jahren. Auf mich wirkt schon lächerlich, daß die Parteien in ihrer Not schon Politik für Minderheiten als großen Wurf andienen.

Völlig nachvollziehbar Ihr Standpunkt: "Wer in 12 Jahren nicht mehr Blödsinn verzapft hat, als man der Kanzlerin nachtragen kann, der bietet einige Gewähr dafür, das auch künftig zu unterlassen!"

Mein Lieblingsthema Polen: Herr Schulz läuft Gefahr, das Verhältnis zu diesem streitsüchtigen Nachbarn mit seinen ungebremsten Wortmeldungen nachhaltig zu zerstören. Vergleicht man das Vorgehen der Kanzlerin, dann erkennt man, daß sie den gleichen Standpunkt vertritt und vor allem ganz unaufgeregt eine Gegenfront entwickelt... so daß die Machtproben der Aufmüpfigen mit 27:1 abschließen. Dazu kommt noch das Glück, daß Präsident Macron inzwischen am selben Strick zieht, vor allem auf der selben Seite. Und so müssen Frau Szydło und Herr Waszczykowski sich sehr hart zurück nehmen, um nicht weitere Breitseiten auf ihr Land zu lenken. Mit Herrn Schulz befände sich unser Land schon im Nahkampf und im Handgemenge mit Polen. Ich bin sicher, daß die Kanzlerin am Ende doch das Ziel einer besseren EU erreicht, ganz ohne Geschrei im Hühnerhof!

Oder die äußere Sicherheit. Da haben sich die Sozialdemokraten darauf festgelegt, nicht der "Aufrüstungslogik" der USA folgen zu wollen. Nun ist jedermann klar, daß die USA sich Schritt für Schritt aus ihrer übermächtigen Rolle verabschieden, ohne daß deshalb der Nahe Osten, die Türkei und Rußland sich einer freundlicheren Verhaltensweise befleißigten. Mit welchen Mitteln will denn dieser Kanzler denkbaren Übergriffen aus dieser Richtung begegnen? Aus meiner Sicht bleibt gar nichts weiter übrig, als nach Kräften einen eigenen Schutz auf zu bauen und ihn möglichst wirksam mit unseren EU-Partnern zu entwickeln.

Da haben wir doch gleich zwei Felder, zu denen die Union gar nichts sagt, weil das auch überhaupt nicht sinnvoll ist! Aber sie macht. Der Normalverbraucher bemerkt das doch und entscheidet sich entsprechend.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 14:02
von Dieter Winter
Schröder als Wahlkämpfer für die SPD - bessere Hilfe könnte sich die Union gar nicht wünschen. Genau wegen Schröder hat die SPD ja überhaupt so massiv an Zustimmung eingebüßt, was wiederum kein Wunder ist. Erst die Agenda 2010, anschließend lässt er sich den Ar... vergolden und zwar genau von der Firma, die vom von ihm eingefädelten Nordstream Projekt profitiert. Formal mag das keine lupenreine Korruption darstellen, de facto ist die Klüngelei aber doch sehr offensichtlich. Und ausgerechnet diese Figur ist das Beste, was die SPD aufzubieten hat?

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 14:06
von pikant
Dieter Winter hat geschrieben:(26 Jun 2017, 14:02)

Schröder als Wahlkämpfer für die SPD - bessere Hilfe könnte sich die Union gar nicht wünschen. Genau wegen Schröder hat die SPD ja überhaupt so massiv an Zustimmung eingebüßt, was wiederum kein Wunder ist. Erst die Agenda 2010, anschließend lässt er sich den Ar... vergolden und zwar genau von der Firma, die vom von ihm eingefädelten Nordstream Projekt profitiert. Formal mag das keine lupenreine Korruption darstellen, de facto ist die Klüngelei aber doch sehr offensichtlich. Und ausgerechnet diese Figur ist das Beste, was die SPD aufzubieten hat?
das Beste ist Schulz, denn der ist Kanzlerkandidat und nicht Schroeder zu Ihrer Info!
Schroeder ist nur Wahlkampfhelfer.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 14:23
von jorikke
H2O hat geschrieben:(26 Jun 2017, 13:01)

Der SPD-Kanzlerkandidat hat das Pech, daß seine Partei in den wirklich ernsten Fragen der Nation kaum einen anderen Stadpunkt vertritt als die Union... schließlich sind beide Parteien Volksparteien, auch wenn die Zustimmungswerte nicht mehr so hoch liegen wie in den 70er oder 80er Jahren. Auf mich wirkt schon lächerlich, daß die Parteien in ihrer Not schon Politik für Minderheiten als großen Wurf andienen.

Völlig nachvollziehbar Ihr Standpunkt: "Wer in 12 Jahren nicht mehr Blödsinn verzapft hat, als man der Kanzlerin nachtragen kann, der bietet einige Gewähr dafür, das auch künftig zu unterlassen!"

Mein Lieblingsthema Polen: Herr Schulz läuft Gefahr, das Verhältnis zu diesem streitsüchtigen Nachbarn mit seinen ungebremsten Wortmeldungen nachhaltig zu zerstören. Vergleicht man das Vorgehen der Kanzlerin, dann erkennt man, daß sie den gleichen Standpunkt vertritt und vor allem ganz unaufgeregt eine Gegenfront entwickelt... so daß die Machtproben der Aufmüpfigen mit 27:1 abschließen. Dazu kommt noch das Glück, daß Präsident Macron inzwischen am selben Strick zieht, vor allem auf der selben Seite. Und so müssen Frau Szydło und Herr Waszczykowski sich sehr hart zurück nehmen, um nicht weitere Breitseiten auf ihr Land zu lenken. Mit Herrn Schulz befände sich unser Land schon im Nahkampf und im Handgemenge mit Polen. Ich bin sicher, daß die Kanzlerin am Ende doch das Ziel einer besseren EU erreicht, ganz ohne Geschrei im Hühnerhof!

Oder die äußere Sicherheit. Da haben sich die Sozialdemokraten darauf festgelegt, nicht der "Aufrüstungslogik" der USA folgen zu wollen. Nun ist jedermann klar, daß die USA sich Schritt für Schritt aus ihrer übermächtigen Rolle verabschieden, ohne daß deshalb der Nahe Osten, die Türkei und Rußland sich einer freundlicheren Verhaltensweise befleißigten. Mit welchen Mitteln will denn dieser Kanzler denkbaren Übergriffen aus dieser Richtung begegnen? Aus meiner Sicht bleibt gar nichts weiter übrig, als nach Kräften einen eigenen Schutz auf zu bauen und ihn möglichst wirksam mit unseren EU-Partnern zu entwickeln.

Da haben wir doch gleich zwei Felder, zu denen die Union gar nichts sagt, weil das auch überhaupt nicht sinnvoll ist! Aber sie macht. Der Normalverbraucher bemerkt das doch und entscheidet sich entsprechend.
Das trifft es recht gut.
Den SPD Parteitag sollte man aus zwei Blickwinkeln betrachten.
Zum Einen war es eine gelungene Veranstaltung, betrachtet man die Wirkung nach Innen. Der SPD ist es gelungen Einigkeit und Geschlossenheit darzustellen. Das ist eine ganz wichtige Voraussetzung um einen Wahlkampf wenigstens mit der Hoffnung auf Erfolg zu bestreiten. Außerdem hat Schulz eine Rede gehalten, die alle Punkte ansprach, denen sich die SDP zuwenden will. Damit hat er konkretisiert und das Politisieren im Ungefähren verlassen.
War nicht schlecht. Den Genossen hat es auch gefallen. Das Dumme, die brauchte er nicht zu überzeugen, die hätten ihn ohnehin gewählt.
Die andere Sache ist der Blick auf die Außenwirkung.
Kann man Wähler mit einer Aufzählung von Politthemen gewinnen?
Kann man, ich schätze mal 2%.
An den restlichen potentiellen Wählern prallt solcherlei Politikprosa ab. Die wollen keine Sachthemen, die wollen Personen.
Womit man dann zwangsläufig bei Schulz/Merkel landet.
Schulz braucht, um sich zu profilieren, unbedingt einen Watschenmann.
Horst Seehofer wäre sehr geeignet. Wer hat ihn geritten statt dessen Merkel frontal anzugehen?
Eine politische Blödheit sondergleichen, die ihm noch auf die Füße fallen wird.
Merkel ist seit 12 Jahren Kanzlerin und jetzt kommt ein Schulz und will uns darüber aufklären, sie verübe gerade einen Anschlag auf die Demokratie und spalte Europa.
Da reibt sich der gemeine Deutsche die Augen und sagt fassungslos: "Hä ?"
So wird das nix.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 14:34
von pikant
jorikke hat geschrieben:(26 Jun 2017, 14:23)


Schulz braucht, um sich zu profilieren, unbedingt einen Watschenmann.
Wer hat ihn geritten statt dessen Merkel frontal anzugehen?
Eine politische Blödheit sondergleichen, die ihm noch auf die Füße fallen wird.
Merkel ist seit 12 Jahren Kanzlerin und jetzt kommt ein Schulz und will uns darüber aufklären, sie verübe gerade einen Anschlag auf die Demokratie und spalte Europa.
und bei diesem 'Anschlag auf die Demokratie' war die SPD 8 Jahre lang dabei und hat mitgewirkt durch Zustimmung.
die Reaktionen in der Oeffentlichkeit und bei den anderen Parteien sind verheerend und mit solch einer verbalen Entgleisung und Rhetorik kommt die SPD nicht ueber 25%
da bin ich mir ziemlich sicher, das ist pure Verzweifelung.

da will ich von Europa gar nicht reden, denn bisher hatte doch Schulz die Europapolitik der Kanzlerin in fast allen Bereichen mitgetragen als er noch in Brussel in der Verantwortung stand :rolleyes:

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 15:10
von unity in diversity
pikant hat geschrieben:(26 Jun 2017, 14:34)

und bei diesem 'Anschlag auf die Demokratie' war die SPD 8 Jahre lang dabei und hat mitgewirkt durch Zustimmung.
die Reaktionen in der Oeffentlichkeit und bei den anderen Parteien sind verheerend und mit solch einer verbalen Entgleisung und Rhetorik kommt die SPD nicht ueber 25%
da bin ich mir ziemlich sicher, das ist pure Verzweifelung.

da will ich von Europa gar nicht reden, denn bisher hatte doch Schulz die Europapolitik der Kanzlerin in fast allen Bereichen mitgetragen als er noch in Brussel in der Verantwortung stand :rolleyes:
Jetzt hilft dem Grinsemartin nur noch eine sofortige Aufkündigung der großen Koalition.
Wenn er dazu keine Gründe findet, wird die SPD ein echtes Auslaufmodell.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 15:27
von Yossarian
pikant hat geschrieben:(26 Jun 2017, 14:34)


da will ich von Europa gar nicht reden, denn bisher hatte doch Schulz die Europapolitik der Kanzlerin in fast allen Bereichen mitgetragen als er noch in Brussel in der Verantwortung stand :rolleyes:
Und davon will Schulz ganz sicher nicht reden. TTIP. *hust*

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 15:32
von CaptainJack
jorikke hat geschrieben:(26 Jun 2017, 12:33)

Wenn man jemanden wählt, der seit 12 Jahren Bundeskanzler ist, wählt man die Katze im Sack?
Also, ich habe die letzten 12 Jahre nicht gepennt und weiß ziemlich genau was wir an ihr haben. (und nicht haben)
Könnte mir eine etwas aufregendere Amtsführung vorstellen, eine solidere kaum.
Die solide Ebene hat sie und damit Deutschland seit einiger Zeit verlassen! ;)

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 16:27
von Dieter Winter
pikant hat geschrieben:(26 Jun 2017, 14:06)

das Beste ist Schulz, denn der ist Kanzlerkandidat und nicht Schroeder zu Ihrer Info!
Schroeder ist nur Wahlkampfhelfer.
Schulz mag KK sein, aber als Wahlkämpfer ist er eher durchschnittlich, Deshalb holt die SPD ja den Gas-Gerd.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 17:31
von Kritikaster
Dieter Winter hat geschrieben:(26 Jun 2017, 16:27)

Schulz mag KK sein, aber als Wahlkämpfer ist er eher durchschnittlich, Deshalb holt die SPD ja den Gas-Gerd.
KK bin ich! :D

Der Schulz und die SPD haben eine große Zukunft hinter sich.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 17:32
von JJazzGold
CaptainJack hat geschrieben:(26 Jun 2017, 15:32)

Die solide Ebene hat sie und damit Deutschland seit einiger Zeit verlassen! ;)

Frau Merkel hat Deutschland verlassen?
Wahrscheinlich ist sie auf einer Dienstreise.
Machen Sie sich keine Sorgen, sie kommt wieder zurück.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 17:34
von CaptainJack
JJazzGold hat geschrieben:(26 Jun 2017, 17:32)


Frau Merkel hat Deutschland verlassen?
Wahrscheinlich ist sie auf einer Dienstreise.
Machen Sie sich keine Sorgen, sie kommt wieder zurück.
Was ein Witz!! :D :thumbup:

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 17:37
von Hyde
Dieter Winter hat geschrieben:(26 Jun 2017, 14:02)

Schröder als Wahlkämpfer für die SPD - bessere Hilfe könnte sich die Union gar nicht wünschen. Genau wegen Schröder hat die SPD ja überhaupt so massiv an Zustimmung eingebüßt, was wiederum kein Wunder ist.
Mit Schröder hat die SPD 2005 ein Traumergebnis von weit über 30% geholt, gleichauf mit der Union. Der Abstieg der SPD begann nach Schröder, heute träumt die SPD von Schröder'schen Wahlergebnissen.
Die Schwäche der SPD hat nichts mit der Einführung der Agenda 2010 zu tun (darüber wurde 2005 abgestimmt, wo die SPD ein sehr respektables Ergebnis holte), sondern die Schwäche der SPD hat eher mit dem Erfolg der Agenda 2010 zu tun. Denn: Hauptgrund für die Zufriedenheit der Bürger mit Merkel ist seit je her, dass unter ihrer Amtszeit kontinuierlich die Arbeitslosigkeit zurückging, die Wirtschaft gut wuchs und die Staatsfinanzen in Ordnung gebracht wurden - alles Folgen der Agenda 2010.
Hätte die SPD 2005 die Wahl gewonnen, dann wäre sie aufgrund der Erfolge der Agenda 2010 (wirtschaftliche Entwicklung) vermutlich auch heute noch die Regierungspartei. So wurden die Erfolge der Agenda 2010 aber eben Merkel zugeschrieben und auf dieser Erfolgswelle konnte sie eine Ära begründen.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 17:47
von Kritikaster
Hyde hat geschrieben:(26 Jun 2017, 17:37)

Mit Schröder hat die SPD 2005 ein Traumergebnis von weit über 30% geholt, gleichauf mit der Union. Der Abstieg der SPD begann nach Schröder, heute träumt die SPD von Schröder'schen Wahlergebnissen.
Den Blick für die Realität hatte Schröder allerdings damals bereits verloren, siehe "Elefantenrunde" und späteres Sich-Zum-Affen-Machen für den "lupenreinen Demokraten" Putin.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 17:57
von Hyde
Was Schulz und seine (nicht zum ersten Mal polemische) Attacke angeht, so hoffe ich, dass dieser Stil in Deutschland nicht zum Erfolg führt. Schulz hat wohl gesehen, dass man in den USA mit polemischen, provozierenden Aussagen über den politischen Gegner Wahlen gewinnen kann, und versucht nun diese Strategie auch in Deutschland umzusetzen. Aber ich denke und hoffe, dass er hierzulande damit keinen Erfolg haben wird, zumal die seriöse Merkel sich davon auch nicht wird provozieren lassen. Rumposaunende, testosteronüberschüssige Männer konnten Merkel noch nie etwas anhaben.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Montag 26. Juni 2017, 18:15
von unity in diversity
Hyde hat geschrieben:(26 Jun 2017, 17:57)

Was Schulz und seine (nicht zum ersten Mal polemische) Attacke angeht, so hoffe ich, dass dieser Stil in Deutschland nicht zum Erfolg führt. Schulz hat wohl gesehen, dass man in den USA mit polemischen, provozierenden Aussagen über den politischen Gegner Wahlen gewinnen kann, und versucht nun diese Strategie auch in Deutschland umzusetzen. Aber ich denke und hoffe, dass er hierzulande damit keinen Erfolg haben wird, zumal die seriöse Merkel sich davon auch nicht wird provozieren lassen. Rumposaunende, testosteronüberschüssige Männer konnten Merkel noch nie etwas anhaben.
Schulz ist und bleibt ein Populist der extremen Mitte, wie die Ernennung des abgebrannten Hubertus Heil, als rechte Hand und Wahlkampfmanager zeigt.
Der Seeheimer Kreis, in der SPD, ist der Niedergang der SPD.
Aber das dürfen die Genossen nicht einsehen und darum werden sie scheitern.
Eine Einheizpartei ist jedem Fortschritt abträglich.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Dienstag 27. Juni 2017, 09:44
von firlefanz11
JJazzGold hat geschrieben:(26 Jun 2017, 17:32)


Frau Merkel hat Deutschland verlassen?
Wahrscheinlich ist sie auf einer Dienstreise.
Machen Sie sich keine Sorgen, sie kommt wieder zurück.
Schade! ;) :D

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Dienstag 27. Juni 2017, 09:46
von firlefanz11
unity in diversity hat geschrieben:(26 Jun 2017, 18:15)

Schulz ist und bleibt ein Populist der extremen Mitte, wie die Ernennung des abgebrannten Hubertus Heil, als rechte Hand und Wahlkampfmanager zeigt.
Ist ja nicht das erste Mal, dass er die Seinen in gut bezahlte Ämter bringt... :rolleyes:

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Dienstag 27. Juni 2017, 11:40
von Dieter Winter
Hyde hat geschrieben:(26 Jun 2017, 17:37)

Mit Schröder hat die SPD 2005 ein Traumergebnis von weit über 30% geholt, gleichauf mit der Union. Der Abstieg der SPD begann nach Schröder, heute träumt die SPD von Schröder'schen Wahlergebnissen.
Die Schwäche der SPD hat nichts mit der Einführung der Agenda 2010 zu tun (darüber wurde 2005 abgestimmt, wo die SPD ein sehr respektables Ergebnis holte), sondern die Schwäche der SPD hat eher mit dem Erfolg der Agenda 2010 zu tun.
Da erzählen ehemalige SPD Wähler aber was ganz anderes...

Die SPD hat sich so weit von ihren Stammwählern entfernt, dass sie vermutlich wirklich glaubt, was Du da zum Besten gibst.

Naja, die 20% -X sollten bei der BTW machbar sein. :D Schulz tut sein Möglichstes, dass eine 1 vorne steht.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Dienstag 27. Juni 2017, 11:49
von JJazzGold
firlefanz11 hat geschrieben:(27 Jun 2017, 09:44)

Schade! ;) :D
Wer auf schwarz-gelb hofft, dürfte das anders sehen.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Dienstag 27. Juni 2017, 11:53
von pikant
Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jun 2017, 11:40)

Da erzählen ehemalige SPD Wähler aber was ganz anderes...
ich halte mich lieber an Fakten - Schroeder ging mit ueber 34% aus seiner Kanzlerschaft

nach Schroeder kam der Abstieg.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Dienstag 27. Juni 2017, 12:05
von Dieter Winter
pikant hat geschrieben:(27 Jun 2017, 11:53)

ich halte mich lieber an Fakten - Schroeder ging mit ueber 34% aus seiner Kanzlerschaft

nach Schroeder kam der Abstieg.
Eine gewisse Trägheit beim Wähler ist nicht abzustreiten. Es dauert immer etwas, bis er es geschnallt hat.... :cool:

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Dienstag 27. Juni 2017, 16:12
von firlefanz11
JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2017, 11:49)

Wer auf schwarz-gelb hofft, dürfte das anders sehen.
Das tue ich aber ohne Mutti wären die Ergebnisse womöglich noch besser...

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Dienstag 27. Juni 2017, 17:53
von Hyde
pikant hat geschrieben:(27 Jun 2017, 11:53)
nach Schroeder kam der Abstieg.
Und zwar deshalb, weil die Wähler mit den Wirtschaftserfolgen Merkels (die v.a. auf die Agenda 2010 zurückzuführen sind) keinen Grund mehr sahen, Merkel abzuwählen.

Die SPD ist so schwach, weil die Agenda 2010 (und damit: Merkel) so erfolgreich ist. Wäre die Agenda nicht erfolgreich gewesen, dann wäre die SPD heute eine deutlich stärkere Partei, das ist das Paradoxe.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Mittwoch 28. Juni 2017, 10:22
von Wähler
H2O hat geschrieben:(26 Jun 2017, 13:01)
Der SPD-Kanzlerkandidat hat das Pech, daß seine Partei in den wirklich ernsten Fragen der Nation kaum einen anderen Stadpunkt vertritt als die Union... schließlich sind beide Parteien Volksparteien, auch wenn die Zustimmungswerte nicht mehr so hoch liegen wie in den 70er oder 80er Jahren. Auf mich wirkt schon lächerlich, daß die Parteien in ihrer Not schon Politik für Minderheiten als großen Wurf andienen.
Was die Politik für das Inland betrifft, unterscheiden sich Union und SPD in der Tat kaum noch. Europapolitisch ist ein Schwerpunkt auf Sozialpolitik für die SPD folgerichtig, dürfte sich aber nur durch Kooperation mit andern linken Parteien in der EU auf der Agenda der Staatschefs nach vorne bewegen. Die Überlegungen zum Thema Innere Sicherheit, sowie Flüchtlings- und Einwanderungspolitik bleiben zu vage, um bei der inländischen Bevölkerung für größere Aufmerksamkeit zu sorgen:
http://www.euractiv.de/section/bundesta ... es-europa/
Euractiv 26. Juni 2017 SPD-Parteitag wird konkret: soziale Gerechtigkeit und ein starkes Europa
So will die SPD will unter anderem die EU-Mittel zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit massiv aufstocken und in einem permanenten Jugendbeschäftigungsfonds bündeln. Außerdem fordern die Sozialdemokraten europäische Regeln gegen Lohn- und Sozialdumping, etwa bei der Vergabe von Unteraufträgen, bei Briefkastenfirmen, bei der vorgetäuschten Entsendung von Arbeitskräften und Scheinselbstständigkeit.
Zudem soll die Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion, perspektivisch mit einer Wirtschaftsregierung für den Euro-Raum und einem gemeinsamen Finanzbudget einhergehen. Das Europäische Parlament soll so gestärkt werden, dass es die Bürgerinnen und Bürger noch effektiver als bisher vertreten kann. Hierzu soll es unter anderem das vollständige Budgetrecht bekommen, Kommissionsmitglieder wählen und Gesetze initiieren können.
Das allerdings erfordert eine europäische Meisterleistung, wenn man gleichzeitig die EU-Außengrenzen besser vor illegalen Grenzübertritten schützen will. Dennoch sieht die SPD im Gegensatz zur CDU die Lösung für die sogenannten „Wirtschaftsflüchtlinge“ nicht im Asylrecht. Für sie soll ein Einwanderungsgesetz geschaffen werden, das regelt, wer nach Deutschland aus wirtschaftlichen Gründen einreisen darf.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Mittwoch 28. Juni 2017, 10:35
von harry52
Dieter Winter hat geschrieben:Die SPD hat sich so weit von ihren Stammwählern entfernt, ..
Wenn das so wäre, dann würde die SPD um die 5% Hürde kämpfen.
Tatsächlich liegt sie aber bei 25% und ist immer noch die zweitstärkste Partei, die sie im Grunde immer schon war seit Adenauers Zeiten. Kurze Ausnahmen bestätigen die Regel.

Es gibt aber ein ganz anderes Phänomen, dass in allen westlichen Ländern zu beobachten ist.
Die westlichen Gesellschaften werden bunter (*) und es bilden sich auch viele kleine, spezialisierte Parteien (**), außer man hat ein Wahlssystem, was kleinen Parteien das Leben schwer macht.

(*)Bunter in der Arbeitswelt, bunter in den Ethnien, bunter in den Religionen.... und somit auch bunter in den politischen Ansichten und Interessen.

(**)Das hat übrigens auch noch etwas zur Folge. Es gibt Parteien, die wieder alles gleichfarbig machen wollen, die eine Führer wie Putin haben wollen und wieder alle in rote oder braune Hemdchen stecken wollen. Die sogenannte rechten und linken Populisten und Vereinfacher, denen das alles zu bunt ist.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Mittwoch 28. Juni 2017, 12:04
von CaptainJack
JJazzGold hat geschrieben:(27 Jun 2017, 11:49)

Wer auf schwarz-gelb hofft, dürfte das anders sehen.
Das geht wirklich auch ohne sie .. wahrscheinlich wesentlich besser!

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Mittwoch 28. Juni 2017, 12:48
von JJazzGold
CaptainJack hat geschrieben:(28 Jun 2017, 12:04)

Das geht wirklich auch ohne sie .. wahrscheinlich wesentlich besser!
Das kann auch nur jemand behaupten, der keine Ahnung vom Verhältnis CSU vs FDP hat.

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Mittwoch 28. Juni 2017, 12:50
von Dieter Winter
Hyde hat geschrieben:(27 Jun 2017, 17:53)

Und zwar deshalb, weil die Wähler mit den Wirtschaftserfolgen Merkels (die v.a. auf die Agenda 2010 zurückzuführen sind) keinen Grund mehr sahen, Merkel abzuwählen.

Die SPD ist so schwach, weil die Agenda 2010 (und damit: Merkel) so erfolgreich ist. Wäre die Agenda nicht erfolgreich gewesen, dann wäre die SPD heute eine deutlich stärkere Partei, das ist das Paradoxe.
Die SPD macht sich die Welt, wittetwitte, wie sie ihr gefällt - kann man da nur noch sagen...

Re: Die Zukunft der SPD

Verfasst: Mittwoch 28. Juni 2017, 12:52
von CaptainJack
JJazzGold hat geschrieben:(28 Jun 2017, 12:48)

Das kann auch nur jemand behaupten, der keine Ahnung vom Verhältnis CSU vs FDP hat.
Wir wissen inzwischen, dass du hingegen das personifizierte Allwissen bist! :p