Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

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Alexyessin
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

schelm hat geschrieben:(01 Oct 2016, 23:29)

Alexyessin schrieb :


in dem nur eine selbst veranlasste Normenkontrolle das eigne Gesetz hätte zu Fall bringen können.

Mich würde mal interessieren, warum du eigentlich notorisch Nachfragen und Bemerkungen tätigst, die im zitierten Text immer schon abgearbeitet sind ? Ist auffällig bei dir. Dient das der Förderung der politischen Diskussionskultur ?
Es geht hier um die Meinungsfreiheit - nicht um dein Wohlbefinden, welche Textstellen ich bereits geschrieben habe oder nicht.
WO wird da die Meinungsfreiheit eingeschränkt? Ein Großteil unserer Volksvertreter - demokratisch die Mehrheit - hat sich für dieses Gesetz ausgesprochen. Du kannst natürlich dagegen wettern - das ist eben die Meinungsfreiheit.
Also, wo ist denn jetzt dein Problem.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

Teeernte hat geschrieben:(02 Oct 2016, 02:27)

Dann warten wir die nächste Diktatur ab...



.....und das in Bayern.
Subjektives Empfinden. Wobei die Bayern immer schon seltsam waren, was die Meinungsfreiheit angeht. Bis hier mal eine Demo läuft ist das Gesetz bereits geändert - Ausnahme Wackersdorf.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 01:16)

Die Zöpfchen tragenden, alt 68er Studienräte, wer sonst ? :D
Jaja, das Schreckgespenst der allmächtigen 68er - DAS muss natürlich immer herhalten, wenn die Argumentationsdecke dünn wird.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von NMA »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 00:09)

Welch alberne bis infantile Arroganz(...)
Niemand schreibt dir vor was du zu meinen hast. Andere meinen etwas anderes. Das ist Meinungsfreiheit. Und: in der DDR gab es effektiv 1 Partei. Jetzt haben wir 100(?).
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schokoschendrezki »

Das Problem ist wahrscheinlich, dass hier eigentlich zwei (unterschiedliche) Dinge diskutiert werden: Einmal die weitgehende formal-juristische Meinungsfreiheit, an der tatsächlich nicht zu zweifeln ist. Und zum anderen das WIrken irgendeines ominösen meinungsmachenden Geheimkartells. Dessen Existenzbeweis aber noch immer aussteht. Was es gibt: Einen gesamtgesellschaftlichen Meinungsdiskurs. Aber der ist ja einfach nur die natürliche Folge dieser formalen Meinungsfreiheit. Bliebe noch die Frage, ob es in diesem DIskurs irgendeinen unberechtigten Vor- oder Nachteil für eine Seite gibt. Gibt es nicht. Es herrscht Pressefreiheit. Es ist jedem völllig selbst überlassen, ob er die ZEIT, das ND oder die Junge Freiheit liest.Es lesen einfach zu wenige die JF? Soll man die zur Pflichtlektüre machen? Sollte man von Zeit zu Zeit einem Schülerjahrgang das geozentrische Weltbild lehren, damit das auch mal eine Chance bekommt?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von CaptainJack »

PeterK hat geschrieben:(02 Oct 2016, 01:14)

Der Dativ wäre korrekt gewesen.
Der Genitiv ist hohe Schule, der Dativ biederer Alltag! Merke: "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod!" :)
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(02 Oct 2016, 08:23)

Der Genitiv ist hohe Schule, der Dativ biederer Alltag! Merke: "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod!" :)
Der Dativ wäre dem Genetiv nur der Tod, wenn er statt dessen verwendet wird.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(02 Oct 2016, 08:27)

Der Dativ wäre dem Genetiv nur der Tod, wenn er statt dessen verwendet wird.
Ich weiß!
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

Yossarian hat geschrieben:(27 Sep 2016, 15:53)

Vor denen habe ich wirklich Angst, wenn es zu Rot-Rot-Grün kommt seh ich schwarz, und damit mein ich nicht CDU.
Das wäre der Todestoß, alle Dämme würden brechen und Deutschland würde sich extremst radikalisieren.
Wie faul dieser ganze Thread ist und auf was er mal wieder abzielt wird schon ganz am Anfang mehr als deutlich. Er steht stellvertretend für die feuchten Träume der Neuen Rechten, die sich insgesamt genau diese "extremste Radikalisierung" so sehr wünschen, um endlich ihr Verständnis von Freiheit durchsetzen zu können. Sie beweisen tagtäglich, wie sie mit Menschen umgehen, deren Äußeres und/oder (vermeintlich) Inneres ihnen nicht gefällt. Abenteuerliche Metadiskussionen wie diese werden von ihnen nicht aus Sorge um die Freiheit der Meinungsäußerung aller Bundesbürger geführt, sondern aus Sorge um die Freiheit der rechtsextremen Meinungsäußerungen. Wir sind hier ganz schnell wieder u.a. beim HC-Thema.

Ein kleines Beipiel, wie das zur Zeit gehandhabt wird: Eine der bekanntesten rechtsextremen Verschwörungsseiten, die von "Imker" Ernst Köwing, zeigt einen der zentralen Brunnenvergifter bei der Arbeit. Bei ihm finden sich alle Elemente, die angeblich so um die Meinungsfreiheit besorgte rechte Foristen bei allen Gelegenheiten nachplappern, incl. der beliebten VT der "Neuen Weltordnung", die angeblich unser Leben bestimmt, und dem allmächtigen CIA, der aktuell mit den Chinesen die Begrünung der afrikanischen Wüsten verhandelt. Der Blog enthält aber auch ziemlich schlau getarnte HC-Leugnungen, heftige Beleidigungen von Regierung und anderen Verfassungsorganen. Köwing wurde 2013 rechtskräftig wegen Volksverhetzung verurteilt, was er mit "...sie schlagen vor dem Untergang nur noch wild um sich" kommentierte und natürlich seine Meinungsfreiheit bedroht sah. Dabei ist es ganz unfassbar, welche Freiheiten wir braunem Gedankengut immer noch einräumen.

Wir müssen doch nicht immer wieder damit anfangen, dass das Recht des Einen dort aufhört wo das Recht des Anderen beginnt. Das hat wirklich jeder in der Schule gelernt und das ist auch jedem bewusst. Die angebliche Sorge um die "Meinungsfreiheit" tritt mit Springerstiefeln auf dieser uralten Erkenntnis herum. Man sollte dieses Vorgehen nicht auch noch durch ernsthafte Auseinandersetzung mit einem braunen Gespenst adeln.
CaptainJack

Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von CaptainJack »

Nathan hat geschrieben:(02 Oct 2016, 09:17)

Wie faul dieser ganze Thread ist und auf was er mal wieder abzielt wird schon ganz am Anfang mehr als deutlich. Er steht stellvertretend für die feuchten Träume der Neuen Rechten, die sich insgesamt genau diese "extremste Radikalisierung" so sehr wünschen, um endlich ihr Verständnis von Freiheit durchsetzen zu können. Sie beweisen tagtäglich, wie sie mit Menschen umgehen, deren Äußeres und/oder (vermeintlich) Inneres ihnen nicht gefällt. Abenteuerliche Metadiskussionen wie diese werden von ihnen nicht aus Sorge um die Freiheit der Meinungsäußerung aller Bundesbürger geführt, sondern aus Sorge um die Freiheit der rechtsextremen Meinungsäußerungen. Wir sind hier ganz schnell wieder u.a. beim HC-Thema.

Ein kleines Beipiel, wie das zur Zeit gehandhabt wird: Eine der bekanntesten rechtsextremen Verschwörungsseiten, die von "Imker" Ernst Köwing, zeigt einen der zentralen Brunnenvergifter bei der Arbeit. Bei ihm finden sich alle Elemente, die angeblich so um die Meinungsfreiheit besorgte rechte Foristen bei allen Gelegenheiten nachplappern, incl. der beliebten VT der "Neuen Weltordnung", die angeblich unser Leben bestimmt, und dem allmächtigen CIA, der aktuell mit den Chinesen die Begrünung der afrikanischen Wüsten verhandelt. Der Blog enthält aber auch ziemlich schlau getarnte HC-Leugnungen, heftige Beleidigungen von Regierung und anderen Verfassungsorganen. Köwing wurde 2013 rechtskräftig wegen Volksverhetzung verurteilt, was er mit "...sie schlagen vor dem Untergang nur noch wild um sich" kommentierte und natürlich seine Meinungsfreiheit bedroht sah. Dabei ist es ganz unfassbar, welche Freiheiten wir braunem Gedankengut immer noch einräumen.

Wir müssen doch nicht immer wieder damit anfangen, dass das Recht des Einen dort aufhört wo das Recht des Anderen beginnt. Das hat wirklich jeder in der Schule gelernt und das ist auch jedem bewusst. Die angebliche Sorge um die "Meinungsfreiheit" tritt mit Springerstiefeln auf dieser uralten Erkenntnis herum. Man sollte dieses Vorgehen nicht auch noch durch ernsthafte Auseinandersetzung mit einem braunen Gespenst adeln.
Interessant, was sich die "Neuen Linken" wieder für Bezeichnungen ausdenken!? :D Das muss schlimm sein, wenn man sich immer gehetzt und verfolgt sieht! ;)
Wie viele Alu-Hüte hängen da in der Garderobe? :p
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(02 Oct 2016, 09:21)

Interessant, was sich die "Neuen Linken" wieder für Bezeichnungen ausdenken!? :D Das muss schlimm sein, wenn man sich immer gehetzt und verfolgt sieht! ;)
Wie viele Alu-Hüte hängen da in der Garderobe? :p
Frage 1:

Warum wirst du ad personam?

Frage 2:

Warum fühlst du dich angesprochen?

Frage 3:

Kannst du diesen Ausführungen inhaltlich etwas entgegensetzen?
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

Yossarian hat geschrieben:(27 Sep 2016, 15:17)

Nach einer Umfrage von Allensbach glauben gerade noch 57% der Deutschen dass sie in diesem Land ihre Meinung frei äußern dürfen:
http://www.sueddeutsche.de/politik/stud ... -1.3180392

.

Diese Formulierung ist unzutreffend und dient offensichtlich nur eines vermeintlichen Zuwachses an Seriösität und Glaubwürdigkeit. Folgt man dem Link wird ganz deutlich, dass es sich hier nicht um eine der typischen "Allensbach-Umfragen" zur Ermittlung des politischen Meinungsbildes in Deutschland handelt, die bestimmten Regeln bei der Fragestellung folgen, sondern einer Auftragsarbeit für das John Stuart Mill Institut, das als Auftraggeber Fragestellung und Auswertung selbst vorgenommen hat. Allensbach hat hierzu nur sein Personalnetzwerk der Interviewer gegen Bezahlung zur Verfügung gestellt.
Wenn man weiters dem Link zum Artikel des SZ folgt nimmt man erstaunt die Leichtigkeit des Autors zur Kenntnis, der aus dem Bericht der Berufsutlitaristen zitiert als gäbe es keine andere Wahrheit. Aber egal wie man die Recherchequalität des SZ-Autors einschätzt, man kann jeden falls überhaupt nicht erkennen, dass es ihm schwer gefallen wäre, darüber zu berichten. Keine einzige Formulierung gemahnt etwa an schwere Zweifel oder stellt die Glaubwürdigkeit der Quelle in Frage. Im Gegenteil, der Autor der SZ scheint durchaus zufrieden mit dem Meinungsbild.
Zuletzt geändert von Nathan am Sonntag 2. Oktober 2016, 09:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(02 Oct 2016, 09:22)

Frage 1:

Warum wirst du ad personam?

Frage 2:

Warum fühlst du dich angesprochen?

Frage 3:

Kannst du diesen Ausführungen inhaltlich etwas entgegensetzen?
1) es war nicht ad personam, es war allgemein auf (meine Erfindung) "Neue Linke" (Pendant zu "Neue Rechte") gemünzt.
2) Weil ich hier unverschämterweise schon öfters in dieses "Keulenszenario" einbezogen wurde. Sarkasmus pur!
3) Natürlich! .... dass beide Bezeichnungen Blödsinn sind!
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(02 Oct 2016, 09:36)

1) es war nicht ad personam, es war allgemein auf (meine Erfindung) "Neue Linke" (Pendant zu "Neue Rechte") gemünzt.
2) Weil ich hier unverschämterweise schon öfters in dieses "Keulenszenario" einbezogen wurde. Sarkasmus pur!
3) Natürlich! .... dass beide Bezeichnungen Blödsinn sind!
Okay, damit hast du dich mal ganz schnell aus der sachlichen Diskussion gekegelt. :thumbup:
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

CaptainJack hat geschrieben:(02 Oct 2016, 09:21)

Interessant, was sich die "Neuen Linken" wieder für Bezeichnungen ausdenken!? :D Das muss schlimm sein, wenn man sich immer gehetzt und verfolgt sieht! ;)
Wie viele Alu-Hüte hängen da in der Garderobe? :p
Ich fühle mich weder gehetzt noch verfolgt. Ich habe das Glück, nicht als Syrer vor Bombenhagel fliehen zu müssen, ich habe das Glück, nicht als türkischer Dönerbrater von rechtsextremen Killern umgebracht worden zu sein und wir alle haben das Glück, dass sich die AfD wohl nicht in Deutschland derart durchsetzen wird, wie es gewisse ideologische Vorbilder schon einmal geschafft haben. Ich glaube auch nicht, dass die jüdische Weltverschwörung mich gegen einen Muslimen austauschen möchte, oder dass die kanzlerin mit den Bilderbergern den Untergang Deutschlands vereinbart hat. Das kommt dann doch eher aus ner ganz anderen Ecke.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von CaptainJack »

Alexyessin hat geschrieben:(02 Oct 2016, 09:39)

Okay, damit hast du dich mal ganz schnell aus der sachlichen Diskussion gekegelt. :thumbup:
Ich kann erstens mit solchen Begriffen nicht viel anfangen und zweitens, ist die Diskussion in diesem Thread nicht mehr besonders sachlich. Deshalb gerne!
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

CaptainJack hat geschrieben:(02 Oct 2016, 09:46)

Ich kann erstens mit solchen Begriffen nicht viel anfangen und zweitens, ist die Diskussion in diesem Thread nicht mehr besonders sachlich. Deshalb gerne!
Ich denke, sie ist gerade sehr sachlich. Dem Threaderöffner ging es offensichtlich nicht darum, seiner Sorge über eine vermeintliche Beschneidung des Rechts auf freie Meinungsäußerung auszudrücken, sondern es ging um das uralte Thema der Rechten, in Deutschland verbotene Inhalte publizieren zu wollen und dies möglichst nicht verklausuliert. Du wirst überrascht sein zu hören, dass ich das Verbot der offenen Leugnung des Holocausts tatsächlich für kontraproduktiv halte, denn genau daran zieht sich die ganze Wut rechter Antisemiten hoch. Liest man, was diese Damen und Herren so schreiben wenn man sie läßt, also hinter verschlossenen Türen, dann wird schnell klar, es wäre das beste, man würde sie das öffentlich schreiben lassen. Nichts ist derart selbstentlarvend wie HC-Leugnungsschriften von amateurhaften HC-Leugnern. Da wackelt die Wand, da brüllt das Auditorium vor Lachen!

Wir sind also ganz nahe am Thema, näher geht es nicht.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

CaptainJack hat geschrieben:(02 Oct 2016, 09:46)

Ich kann erstens mit solchen Begriffen nicht viel anfangen und zweitens, ist die Diskussion in diesem Thread nicht mehr besonders sachlich. Deshalb gerne!
Welche Teile sind denn nicht sachlich und was berechtigt dich daher ad personam zu diskutieren? Wieso kannst du nicht inhaltlich und sachlich auf die Aussagen des Users eingehen?
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von CaptainJack »

Nathan hat geschrieben:(02 Oct 2016, 09:52)

Ich denke, sie ist gerade sehr sachlich. Dem Threaderöffner ging es offensichtlich nicht darum, seiner Sorge über eine vermeintliche Beschneidung des Rechts auf freie Meinungsäußerung auszudrücken, sondern es ging um das uralte Thema der Rechten, in Deutschland verbotene Inhalte publizieren zu wollen und dies möglichst nicht verklausuliert. Du wirst überrascht sein zu hören, dass ich das Verbot der offenen Leugnung des Holocausts tatsächlich für kontraproduktiv halte, denn genau daran zieht sich die ganze Wut rechter Antisemiten hoch. Liest man, was diese Damen und Herren so schreiben wenn man sie läßt, also hinter verschlossenen Türen, dann wird schnell klar, es wäre das beste, man würde sie das öffentlich schreiben lassen. Nichts ist derart selbstentlarvend wie HC-Leugnungsschriften von amateurhaften HC-Leugnern. Da wackelt die Wand, da brüllt das Auditorium vor Lachen!

Wir sind also ganz nahe am Thema, näher geht es nicht.
Vielleicht habe ich nicht alles verfolgt .... aber wer leugnet denn den HC? :s Leute, die den HC leugnen, gehören in die Klapse bzw. bestraft, und wenn sie in einer Partei sind, sofort entfernt, alternativ die Partei aufgelöst! War das sachlich?
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Yossarian »

Nathan hat geschrieben:(02 Oct 2016, 09:52)

Ich denke, sie ist gerade sehr sachlich. Dem Threaderöffner ging es offensichtlich nicht darum, seiner Sorge über eine vermeintliche Beschneidung des Rechts auf freie Meinungsäußerung auszudrücken, sondern es ging um das uralte Thema der Rechten, in Deutschland verbotene Inhalte publizieren zu wollen und dies möglichst nicht verklausuliert. Du wirst überrascht sein zu hören, dass ich das Verbot der offenen Leugnung des Holocausts tatsächlich für kontraproduktiv halte, denn genau daran zieht sich die ganze Wut rechter Antisemiten hoch. Liest man, was diese Damen und Herren so schreiben wenn man sie läßt, also hinter verschlossenen Türen, dann wird schnell klar, es wäre das beste, man würde sie das öffentlich schreiben lassen. Nichts ist derart selbstentlarvend wie HC-Leugnungsschriften von amateurhaften HC-Leugnern. Da wackelt die Wand, da brüllt das Auditorium vor Lachen!

Wir sind also ganz nahe am Thema, näher geht es nicht.
... Wir haben also in Deutschland 43% Holocaust Leugner? Aha.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

Yossarian hat geschrieben:(02 Oct 2016, 10:15)

... Wir haben also in Deutschland 43% Holocaust Leugner? Aha.
Wo steht das denn?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
Baier is ma ned so - Baier sei is a Lebenseinstellung
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Ein Terraner »

Aktuelle Idiotendichte bei 43%, es bleibt spannend.
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Julian
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Julian »

Wie schon mehrere Mitdiskutanten bemerkt haben, geht es in diesem Strang wohl um zwei sehr unterschiedliche Dinge: Zum einen um die verfassungsmäßig garantierte Meinungsfreiheit und ihre mannigfaltigen Einschränkungen, zum anderen um wesentlich schwammigere und schwerer zu erfassende Begriffe wie veröffentlichte versus öffentliche Meinung, Deutungshoheit, ideologisch begründetet Selbstzensur, Besetzung von Schaltstellen von Medien und Behörden durch Menschen mit bestimmter Meinung, oder auch die tatsächliche oder vermeintliche Indoktrination in Schulen.

Der erste Punkt, betreffend die verfassungsmäßig garantierte Meinungsfreiheit, ist ziemlich klar abgegrenzt; die Fakten dazu dürften überwiegend unumstritten sein - jedoch nicht ihre Interpretation und Bewertung. In Deutschland ist die Meinungsfreiheit relativ stark eingeschränkt im Vergleich zu einem Land wie den USA; so werden Grundrechte, die in den USA als Basis des freiheitlichen, demokratischen Gemeinwesens angesehen werden, in Deutschland wesentlich eingeschränkt. Dazu gehört nicht nur das Verbot der Holocaustleugnung, sondern auch der besondere Schutz, den Religionen und Minderheiten durch die Gotteslästerungs- und Volksverhetzungsparagraphen genießen. Dies kann man gutheißen oder verdammen, juristisch betrachtet ist es eine Tatsache.

Umfragen zeigen, dass viele Deutsche auch bereit sind, Einschränkungen der Meinungsfreiheit hinzunehmen. So zeigen Umfragen des Pew Research Centers, dass im Gegensatz zu US-Amerikanern viele Deutsche die Meinungsfreiheit stärker eingeschränkt sehen wollen, wenn es um Religionen oder Minderheiten geht. So hat Deutschland zwar einen sehr hohen (in der Tat den höchsten!) Zustimmungswert, wenn es um abstrakte Ideale geht:

"Very important that people can say what they want w/o censorship in your country" - 86% Zustimmung in Deutschland vs. nur 71% in den USA

Jedoch, wenn es konkret wird, fällt der Wert interessanterweise stark ab:

"People should be allowed to make statements that are offensive to your religion and beliefs publicly" - 38% Zustimmung in Deutschland vs. 77% in den USA

"People should be allowed to make statements that are offensive to minority groups publicly" - 27% Zustimmung in Deutschland vs. 67% in den USA

Quelle:
http://www.pewglobal.org/2015/11/18/app ... ree-speech


Der zweite Punkt ist wesentlich schwieriger zu fassen. Es gibt natürlich Zahlenmaterial, das zeigt, dass Journalisten und Lehrer sehr viel mehr der politischen Linken zuneigen als die Durchschnittsbevölkerung. Dass sich gerade in staatsnahen Beschäftigungen viele Grünen-Wähler finden, ist auch nicht von der Hand zu weisen. Viele Schriftsteller und Künstler lassen sich wohl auch eher dem linken als dem rechten Spektrum zuordnen. Inwieweit dies aber nun lediglich normale gesellschaftliche Meinungsbildungsprozesse und natürliche Unterschiede in den politischen und Karrierepräferenzen verschiedenartiger soziologisch erfassbarer Gruppen widerspiegelt, oder inwieweit dies ein künstlich erschaffenes, gewolltes Phänomen ist, ist schwierig zu beurteilen.
Victrix causa deis placuit, sed victa Catoni
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Atheist »

Julian hat geschrieben:(02 Oct 2016, 11:09)Der zweite Punkt ist wesentlich schwieriger zu fassen. Es gibt natürlich Zahlenmaterial, das zeigt, dass Journalisten und Lehrer sehr viel mehr der politischen Linken zuneigen als die Durchschnittsbevölkerung. Dass sich gerade in staatsnahen Beschäftigungen viele Grünen-Wähler finden, ist auch nicht von der Hand zu weisen. Viele Schriftsteller und Künstler lassen sich wohl auch eher dem linken als dem rechten Spektrum zuordnen. Inwieweit dies aber nun lediglich normale gesellschaftliche Meinungsbildungsprozesse und natürliche Unterschiede in den politischen und Karrierepräferenzen verschiedenartiger soziologisch erfassbarer Gruppen widerspiegelt, oder inwieweit dies ein künstlich erschaffenes, gewolltes Phänomen ist, ist schwierig zu beurteilen.
So heißt es oft, ja. Die Frage ist nur, was Rechte davon abhält, Journalisten, Schriftsteller, Künstler, Lehrer, Beamte etc. zu werden... außer womöglich die eigenen Vorurteile gegenüber diesen Berufsgruppen. Mit Ausnahme der Beamten, denen für die gewährten Privilegien Loyalität abverlangt wird, hört man nämlich im gleichen Zusammenhang oft, dass all diese Tätigkeiten brotlose Künste für Nichtsnutze wären.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

Yossarian hat geschrieben:(02 Oct 2016, 10:15)

... Wir haben also in Deutschland 43% Holocaust Leugner? Aha.
Das weiß ich nicht, ich gehe nicht davon aus. Wieviele es genau sind könnte man erst dann messen, wenn eine diesbezügliche öffentliche Meinungsäußerung erlaubt wäre. Diese ist in Deutschland aus Rücksichtnahme auf die Hinterbliebenen der Opfer verboten und weil man es verständlicherweise für unerträglich hält, die damaligen Täter posthum noch von jeder Schuld freisprechen zu lassen.
Leider wirkt sich dieses Verbot aber auch so aus, dass es Gelegenheit bietet, die damaligen Täter heute zu Opfern zu stilisieren, denen eine mögliche Freisprechung allein durch die Beschneidung des Rechts auf öffentliche Meinungsäußerung verweigert bleibt.

Man muss wohl beide Übel gegeneinander abwägen. Ich neige im Zweifelsfall zu weniger Verboten, gerade im Bereich der Ideologien, denn Gedanken und Meinungen lassen sich nicht verbieten, auch wenn deren Äußerung öffentlich unterbleiben muss. Das Geheule über diese angebliche Unterdrückung und die Schlechtigkeit der Welt und besonders der Bundesrepublik Deutschland ist so schaurig wie die Äußerungen von ganz rechts außen, so sie trotz des Verbots nach draußen dringen. Bleibt sich gleich.

Immerhin sind z.B. solche Kommentare heute öffentlich möglich, keine Zugangsbeschränkung, keine Anmeldung, für jeden jederzeit erreichbar (Link gerne per PN), unverfälschter rechter Rassismus, einmal ganz ohne Hass, aber auch in seiner Nüchternheit niederschmetternd:
[auf die Juden bezogen]...Und wenn Menschen, Rassen oder Völker bestimmte Eigenschaften aufweisen, da kann man diese auch nennen, denn nur so wird der Unterschied deutlich. Aus faul und schmutzig kann man eben nicht fleißig und sauber machen, auch wenn man die Gleichmacherei gerne zur Vertuschung bräuchte
Ich finde, das reicht eigentlich als freie Meinungsäußerung. Da kann man sich doch wirklich nicht mehr beschweren, oder?
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Julian »

Atheist hat geschrieben:(02 Oct 2016, 13:45)

So heißt es oft, ja. Die Frage ist nur, was Rechte davon abhält, Journalisten, Schriftsteller, Künstler, Lehrer, Beamte etc. zu werden... außer womöglich die eigenen Vorurteile gegenüber diesen Berufsgruppen. Oft hört man nämlich im gleichen Zusammenhang, es wären brotlose Künste für Nichtsnutze.
Ja, es gibt sicherlich einen Zusammenhang zwischen politischer Orientierung und Berufspräferenz. Dieser Zusammenhang kann sich dann im folgenden selbst verstärken, indem sich die entsprechenden Eliten selbst reproduzieren und jemanden mit der falschen Orientierung nicht reinlassen oder eben nicht nach oben lassen. Auch kann es im Laufe des Berufslebens zu einer gewissen déformation professionelle kommen.

So ist ja bekannt, dass Bundeswehrangehörige insgesamt eher nach rechts tendieren, Journalisten und Lehrer hingegen nach links, und Ärzte und Unternehmer wohl noch am ehesten liberal denken. Problematisch ist das insofern, als die Meinungen der Journalisten oder der Lehrer als Gesamtgruppe keineswegs repräsentativ für die Bevölkerung sind, ihnen für Bildung und öffentliche Meinung dann aber ein stark erhöhtes Gewicht zukommt. Das gleiche gilt für die Politik, in der bestimmte Berufsgruppen ja wiederum stark überrepräsentiert sind (z.B. Lehrer, Sozialarbeiter, Juristen).

Auch wenn hier selbstverständlich keine bewusste Manipulation oder Verschwörung im Gange ist, sollte man hinterfragen, ob solche Entwicklungen gesamtgesellschaftlich sinnvoll sind. Mich stört beispielsweise, dass in vielen, auch anderweitig guten Schulen in Deutschland das Thema Wirtschaft viel zu kurz kommt, nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftsfeindlichen und staatsgläubigen Haltung vieler Lehrer. Generationen von Schülern in Deutschland sind so mit linken, ökologischen, wissenschaftsfeindlichen und sozialistischen Ideologien aufgewachsen, die nicht kompatibel mit einer sich im weltweiten Wettbewerb befindlichen freiheitlichen Wissens- und Industriegesellschaft sind.

Mit Meinungsfreiheit hat das meistens nur indirekt zu tun - wobei es schon genügend Beispiele gibt, dass Karrieren wegen der falschen Meinung beendet werden. Gerade beim Staatsfernsehen kommt man mit der falschen Meinung sicher nicht weit.
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Teeernte
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Teeernte »

Julian hat geschrieben:(02 Oct 2016, 14:11)

Ja, es gibt sicherlich einen Zusammenhang zwischen politischer Orientierung und Berufspräferenz. Dieser Zusammenhang kann sich dann im folgenden selbst verstärken, indem sich die entsprechenden Eliten selbst reproduzieren und jemanden mit der falschen Orientierung nicht reinlassen oder eben nicht nach oben lassen. Auch kann es im Laufe des Berufslebens zu einer gewissen déformation professionelle kommen.

So ist ja bekannt, dass Bundeswehrangehörige insgesamt eher nach rechts tendieren, Journalisten und Lehrer hingegen nach links, und Ärzte und Unternehmer wohl noch am ehesten liberal denken. Problematisch ist das insofern, als die Meinungen der Journalisten oder der Lehrer als Gesamtgruppe keineswegs repräsentativ für die Bevölkerung sind, ihnen für Bildung und öffentliche Meinung dann aber ein stark erhöhtes Gewicht zukommt. Das gleiche gilt für die Politik, in der bestimmte Berufsgruppen ja wiederum stark überrepräsentiert sind (z.B. Lehrer, Sozialarbeiter, Juristen).

Auch wenn hier selbstverständlich keine bewusste Manipulation oder Verschwörung im Gange ist, sollte man hinterfragen, ob solche Entwicklungen gesamtgesellschaftlich sinnvoll sind. Mich stört beispielsweise, dass in vielen, auch anderweitig guten Schulen in Deutschland das Thema Wirtschaft viel zu kurz kommt, nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftsfeindlichen und staatsgläubigen Haltung vieler Lehrer. Generationen von Schülern in Deutschland sind so mit linken, ökologischen, wissenschaftsfeindlichen und sozialistischen Ideologien aufgewachsen, die nicht kompatibel mit einer sich im weltweiten Wettbewerb befindlichen freiheitlichen Wissens- und Industriegesellschaft sind.

Mit Meinungsfreiheit hat das meistens nur indirekt zu tun - wobei es schon genügend Beispiele gibt, dass Karrieren wegen der falschen Meinung beendet werden. Gerade beim Staatsfernsehen kommt man mit der falschen Meinung sicher nicht weit.
Bei der "Armee" :D :D :D - in der DDR war das auch so - ich schätz persönlich 1/5- tel. (Mit Führer-gruß...und -Geburtstagsfeier.)

Bei Lehren hängts am Fach. - die Technischen sind unterrepräsentiert und Mangelfach - (Lehrermangel) mit viel Ausfallstunden...
Aber so ein Schöler soll ja nicht wissen - wie hart das Leben ist......es reicht - wenn er seinen Namen tanzen kann und die Nummer beim Arbeitsamt mit der Zahl auf dem Zettel vergleichen kann...still sitzend - leise mit dem Nachbarn kommunizierend. Lernziel erreicht.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Atheist »

Julian hat geschrieben:(02 Oct 2016, 14:11)

Ja, es gibt sicherlich einen Zusammenhang zwischen politischer Orientierung und Berufspräferenz. Dieser Zusammenhang kann sich dann im folgenden selbst verstärken, indem sich die entsprechenden Eliten selbst reproduzieren und jemanden mit der falschen Orientierung nicht reinlassen oder eben nicht nach oben lassen. Auch kann es im Laufe des Berufslebens zu einer gewissen déformation professionelle kommen.
Das ist zwar soweit nachvollziehbar, erklärt jedoch weder Möglichkeiten noch die Notwendigkeit, hier für eine Gleichverteilung zu sorgen. Quotenregelungen halte ich jedenfalls grundlegend für falsch, und wenn schon eine Gesinnungsquote angedacht werden sollte, müsste sie überall angewandt werden, was hieße, dass auch die DAX-Vorstände verhältnismäßig mit Linken zu besetzen wären. Das aber ist völlig undenkbar.
So ist ja bekannt, dass Bundeswehrangehörige insgesamt eher nach rechts tendieren, Journalisten und Lehrer hingegen nach links, und Ärzte und Unternehmer wohl noch am ehesten liberal denken. Problematisch ist das insofern, als die Meinungen der Journalisten oder der Lehrer als Gesamtgruppe keineswegs repräsentativ für die Bevölkerung sind, ihnen für Bildung und öffentliche Meinung dann aber ein stark erhöhtes Gewicht zukommt. Das gleiche gilt für die Politik, in der bestimmte Berufsgruppen ja wiederum stark überrepräsentiert sind (z.B. Lehrer, Sozialarbeiter, Juristen).
"Kritische Juristen" sind meiner Erfahrung nach eher die Seltenheit, was wiederum hieße, dass in der Politik konservative Juristen überrepräsentiert wären. Gleiches trifft auch auf liberale Unternehmer (niedergelassene Ärzte = Freiberufler, und in der Tat oftmals liberal) zu - Juristen und Unternehmer sind eher konservativ und gehören zur schwarzen Stammwählerschaft, so jedenfalls meine bisherige Erfahrung. Könntest du daher bitte deine Behauptung diesbezüglich belegen?
Auch wenn hier selbstverständlich keine bewusste Manipulation oder Verschwörung im Gange ist, sollte man hinterfragen, ob solche Entwicklungen gesamtgesellschaftlich sinnvoll sind. Mich stört beispielsweise, dass in vielen, auch anderweitig guten Schulen in Deutschland das Thema Wirtschaft viel zu kurz kommt, nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftsfeindlichen und staatsgläubigen Haltung vieler Lehrer. Generationen von Schülern in Deutschland sind so mit linken, ökologischen, wissenschaftsfeindlichen und sozialistischen Ideologien aufgewachsen, die nicht kompatibel mit einer sich im weltweiten Wettbewerb befindlichen freiheitlichen Wissens- und Industriegesellschaft sind.
Dieser Vorwurf gegen die humanistische Allgemeinbildung wird von konservativer Seite zwar oft erhoben, jedoch kann ich ihm, hier wieder aus persönlicher Erfahrung, nicht zustimmen: Politik und Wirtschaft hatte ich bis zum Abitur (humanistisches Gymnasium). Gibt's dazu Studien?
Mit Meinungsfreiheit hat das meistens nur indirekt zu tun - wobei es schon genügend Beispiele gibt, dass Karrieren wegen der falschen Meinung beendet werden. Gerade beim Staatsfernsehen kommt man mit der falschen Meinung sicher nicht weit.
Mit einer "falschen" Meinung bzw. einer solchen, die man lieber für sich selbst behält, kommt man auch in einem Großunternehmen nicht weit; je nach Arbeitsumfeld kann so mancher unüberlegter Spruch zur Abmahnung oder zur Kündigung führen.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Julian »

Atheist hat geschrieben:(02 Oct 2016, 14:50)

Das ist zwar soweit nachvollziehbar, erklärt jedoch weder Möglichkeiten noch die Notwendigkeit, hier für eine Gleichverteilung zu sorgen. Quotenregelungen halte ich jedenfalls grundlegend für falsch, und wenn schon eine Gesinnungsquote angedacht werden sollte, müsste sie überall angewandt werden, was hieße, dass auch die DAX-Vorstände verhältnismäßig mit Linken zu besetzen wären. Das aber ist völlig undenkbar.
Ich bin strikt gegen Quoten, seien es Frauenquoten, Quoten nach Hautfarbe oder Herkunft, oder gar Quoten nach politischer Gesinnung. Wen die derzeitige Ausrichtung von Politik und Medien stört, muss eben selbst aktiv werden - beispielsweise in die Politik gehen oder eine Zeitung gründen. Das Maß an Freiheit, das wir genießen, ist prinzipiell groß genug, um Änderungen zu bewirken.

Das heißt aber nicht, dass nicht eine gewisse Verzerrung bestünde, die man beklagen darf und die man ändern will.
Atheist hat geschrieben:(02 Oct 2016, 14:50)
"Kritische Juristen" sind meiner Erfahrung nach eher die Seltenheit, was wiederum hieße, dass in der Politik konservative Juristen überrepräsentiert wären. Gleiches trifft auch auf liberale Unternehmer (niedergelassene Ärzte = Freiberufler, und in der Tat oftmals liberal) zu - Juristen und Unternehmer sind eher konservativ und gehören zur schwarzen Stammwählerschaft, so jedenfalls meine bisherige Erfahrung. Könntest du daher bitte deine Behauptung diesbezüglich belegen?
Was soll ich denn belegen? Dass Journalisten mehrheitlich Rot-Grün zuneigen ist mehrfach gezeigt worden, ebenso, dass die Lehrerschaft im Vergleich zu Gesellschaft eher links tickt. Damit werden zwei Bereiche, die äußerst wichtig für die Meinungsbildung sind, von der politischen Linken beherrscht. Die Überrepräsentation der Juristen halte ich verantwortlich für die zunehmende Bürokratisierung und Komplizierung von Gesetzen und Regeln, inklusive der Durchsetzung von Umverteilungsphantasien, ökologischer Träumereien und eines Nanny-Staates mit vorgekauten Meinungen und der Erstickung von Eigeninitiative.
Atheist hat geschrieben:(02 Oct 2016, 14:50)
Dieser Vorwurf gegen die humanistische Allgemeinbildung wird von konservativer Seite zwar oft erhoben, jedoch kann ich ihm, hier wieder aus persönlicher Erfahrung, nicht zustimmen: Politik und Wirtschaft hatte ich bis zum Abitur (humanistisches Gymnasium). Gibt's dazu Studien?
Ich habe fast nichts über Wirtschaft gelernt in der Schule - und wenn, dann ging es eher um Marx, den Sozialstaat und Mitbestimmung. Stattdessen wurde mir eine idealistische, wirtschaftsfeindliche Haltung eingeimpft, die ich nur langsam wieder korrigieren konnte. Wie soll es auch anders sein bei einer Lehrerschaft, die außer Schule und Universität nie etwas anderes kennengelernt hat? Es gibt dazu sicherlich Studien, mir geht es aber eher um meinen persönlichen Eindruck, den ich im Umgang mit Schülern erworben habe.
Atheist hat geschrieben:(02 Oct 2016, 14:50)
Mit einer "falschen" Meinung bzw. einer solchen, die man lieber für sich selbst behält, kommt man auch in einem Großunternehmen nicht weit; je nach Arbeitsumfeld kann so mancher unüberlegter Spruch zur Abmahnung oder zur Kündigung führen.
Der Journalismus ist ein besonderer Fall, denn die politische Meinungsäußerung ist hier Teil der Arbeit. Und klar zählt hier in aller Regel Konformität, besonders bei den von den etablierten Parteien, Kirchen und Gewerkschaften beherrschten Staatsmedien. In der freien Wirtschaft ist die Situation eine andere; hier sollte der politisch aktive Arbeitnehmer natürlich darauf achten, Arbeit und Politik zu trennen. Tut er dies und wird dennoch diskriminiert, halte ich das für problematisch, außer, es liegen wirklich gute Gründe vor (z.B. öffentliche rassistische Äußerungen, die das Arbeitsklima in einem Unternehmen belasten können). Letztlich sollten Unternehmen aber dennoch die Freiheit haben, sich ihre Mitarbeiter auszusuchen.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(02 Oct 2016, 17:04)
Was soll ich denn belegen? Dass Journalisten mehrheitlich Rot-Grün zuneigen ist mehrfach gezeigt worden,
Echt? Wo denn?
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von NMA »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Oct 2016, 07:58)

Das Problem ist wahrscheinlich, dass hier eigentlich zwei (unterschiedliche) Dinge diskutiert werden: Einmal die weitgehende formal-juristische Meinungsfreiheit, an der tatsächlich nicht zu zweifeln ist. Und zum anderen das WIrken irgendeines ominösen meinungsmachenden Geheimkartells. Dessen Existenzbeweis aber noch immer aussteht. Was es gibt: Einen gesamtgesellschaftlichen Meinungsdiskurs. Aber der ist ja einfach nur die natürliche Folge dieser formalen Meinungsfreiheit. Bliebe noch die Frage, ob es in diesem DIskurs irgendeinen unberechtigten Vor- oder Nachteil für eine Seite gibt. Gibt es nicht. Es herrscht Pressefreiheit. Es ist jedem völllig selbst überlassen, ob er die ZEIT, das ND oder die Junge Freiheit liest.Es lesen einfach zu wenige die JF? Soll man die zur Pflichtlektüre machen? Sollte man von Zeit zu Zeit einem Schülerjahrgang das geozentrische Weltbild lehren, damit das auch mal eine Chance bekommt?
Wieder so ein Aluhutquatsch, wie er eigentlich nur von Leuten kommt, die mit der Meinung der anderen nicht zufrieden sind ...
Danke für diesen Beitrag!
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Atheist »

Julian hat geschrieben:(02 Oct 2016, 17:04)

Ich bin strikt gegen Quoten, seien es Frauenquoten, Quoten nach Hautfarbe oder Herkunft, oder gar Quoten nach politischer Gesinnung. Wen die derzeitige Ausrichtung von Politik und Medien stört, muss eben selbst aktiv werden - beispielsweise in die Politik gehen oder eine Zeitung gründen. Das Maß an Freiheit, das wir genießen, ist prinzipiell groß genug, um Änderungen zu bewirken.

Das heißt aber nicht, dass nicht eine gewisse Verzerrung bestünde, die man beklagen darf und die man ändern will.
Menschen passen sich für gewöhnlich ihrer Umgebung an, nur wenige leisten sich den Luxus einer eigenen, wohl durchdachten Meinung, mit der sie anecken und wegen Querulantentums durch Gruppendynamiken diszipliniert werden. Bei Medien weiß man nicht so recht, ob sie die Wünsche der Leserschaft bedienen oder aber ihre eigene Meinung verbreiten. Nur einzelne Medienunternehmen fallen durch ihre Eigentümer- und Geschäftsführungsverhältnisse auf. Hier muss aber auch gesagt werden, dass jeder zwischen der jungen Freiheit, der jungen Welt, der BILD, dem Handelsblatt oder anderen Zeitungen sowie auch seinen Fachzeitschriften wählen kann. Die Grossisten gewährleisten dabei die Pressevielfalt und -freiheit, indem sie den Einzelhandel diskriminierungsfrei beliefern; die Verbraucherschaft entscheidet, welche Presseerzeugnisse sie erwirbt und liest, und welche der darin enthaltenen Meinungen sie sich als Ganzes oder in Teilen aneignet. Gleiches trifft auch auf die Onlinemedien, die Meinungen in den sozialen Medien und auch die ungezwungene wie auch oftmals nervige Plauderei im Zug zu.
Was soll ich denn belegen? Dass Journalisten mehrheitlich Rot-Grün zuneigen ist mehrfach gezeigt worden, ebenso, dass die Lehrerschaft im Vergleich zu Gesellschaft eher links tickt. Damit werden zwei Bereiche, die äußerst wichtig für die Meinungsbildung sind, von der politischen Linken beherrscht. Die Überrepräsentation der Juristen halte ich verantwortlich für die zunehmende Bürokratisierung und Komplizierung von Gesetzen und Regeln, inklusive der Durchsetzung von Umverteilungsphantasien, ökologischer Träumereien und eines Nanny-Staates mit vorgekauten Meinungen und der Erstickung von Eigeninitiative.
Du hast Juristen in eine Reihe mit Sozialarbeitern und Lehrern gestellt, wobei du bei beiden Letztgenannten zuvor eine eher linke Gesinnung angedeutet hast. Beim unaufmerksamen Leser hätte so der Eindruck erweckt werden können, dass Juristen eher links wären und dabei an der Gesetzesgebung überdurchschnittlich oft mitwirkten. Diesen Eindruck bestärkst du nun, indem du sie nicht nur für die "Bürokratisierung und Komplitizierung", sondern auch für "Durchsetzung von Umverteilungsphantasien, ökologischer Träumereien und eines Nanny-Staates mit vorgekauten Meinungen und der Erstickung von Eigeninitiative" verantwortlich machst. Kannst du diesen Rundumschlag gegen "das Establishment", insbesondere bezogen auf die angedeuteten Gesinnungen der bisher genannten Berufsgruppen belegen?


Ich habe fast nichts über Wirtschaft gelernt in der Schule - und wenn, dann ging es eher um Marx, den Sozialstaat und Mitbestimmung. Stattdessen wurde mir eine idealistische, wirtschaftsfeindliche Haltung eingeimpft, die ich nur langsam wieder korrigieren konnte. Wie soll es auch anders sein bei einer Lehrerschaft, die außer Schule und Universität nie etwas anderes kennengelernt hat? Es gibt dazu sicherlich Studien, mir geht es aber eher um meinen persönlichen Eindruck, den ich im Umgang mit Schülern erworben habe.
Wo wurden dir Marx und "eine idealistische, wirtschaftsfeindliche Haltung eingeimpft" - in der DDR? Ich hatte Politik und Wirtschaft ab der Unterstufe bis zur Erlangung der allgemeinen Hochschulreife. Belegen kannst du den von dir behaupteten, derzeit stattfindenden wirtschaftsfeindlichen Unterricht also nicht?
Der Journalismus ist ein besonderer Fall, denn die politische Meinungsäußerung ist hier Teil der Arbeit. Und klar zählt hier in aller Regel Konformität, besonders bei den von den etablierten Parteien, Kirchen und Gewerkschaften beherrschten Staatsmedien. In der freien Wirtschaft ist die Situation eine andere; hier sollte der politisch aktive Arbeitnehmer natürlich darauf achten, Arbeit und Politik zu trennen. Tut er dies und wird dennoch diskriminiert, halte ich das für problematisch, außer, es liegen wirklich gute Gründe vor (z.B. öffentliche rassistische Äußerungen, die das Arbeitsklima in einem Unternehmen belasten können). Letztlich sollten Unternehmen aber dennoch die Freiheit haben, sich ihre Mitarbeiter auszusuchen.
Ja, klar, sollten sie. Rassistische Äußerungen sind aber nicht die einzigen, die den Betriebsfrieden stören. Was die "Staatsmedien" anbetrifft, kann ich keine Stellung dazu nehmen, weil ich sehr selten TV schaue und nur private Zeitungen und Zeitschriften lese.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

Julian hat geschrieben:(02 Oct 2016, 14:11)

Ja, es gibt sicherlich einen Zusammenhang zwischen politischer Orientierung und Berufspräferenz. Dieser Zusammenhang kann sich dann im folgenden selbst verstärken, indem sich die entsprechenden Eliten selbst reproduzieren und jemanden mit der falschen Orientierung nicht reinlassen oder eben nicht nach oben lassen. Auch kann es im Laufe des Berufslebens zu einer gewissen déformation professionelle kommen.

So ist ja bekannt, dass Bundeswehrangehörige insgesamt eher nach rechts tendieren, Journalisten und Lehrer hingegen nach links, und Ärzte und Unternehmer wohl noch am ehesten liberal denken. Problematisch ist das insofern, als die Meinungen der Journalisten oder der Lehrer als Gesamtgruppe keineswegs repräsentativ für die Bevölkerung sind, ihnen für Bildung und öffentliche Meinung dann aber ein stark erhöhtes Gewicht zukommt. Das gleiche gilt für die Politik, in der bestimmte Berufsgruppen ja wiederum stark überrepräsentiert sind (z.B. Lehrer, Sozialarbeiter, Juristen).

Auch wenn hier selbstverständlich keine bewusste Manipulation oder Verschwörung im Gange ist, sollte man hinterfragen, ob solche Entwicklungen gesamtgesellschaftlich sinnvoll sind. Mich stört beispielsweise, dass in vielen, auch anderweitig guten Schulen in Deutschland das Thema Wirtschaft viel zu kurz kommt, nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftsfeindlichen und staatsgläubigen Haltung vieler Lehrer. Generationen von Schülern in Deutschland sind so mit linken, ökologischen, wissenschaftsfeindlichen und sozialistischen Ideologien aufgewachsen, die nicht kompatibel mit einer sich im weltweiten Wettbewerb befindlichen freiheitlichen Wissens- und Industriegesellschaft sind.

Mit Meinungsfreiheit hat das meistens nur indirekt zu tun - wobei es schon genügend Beispiele gibt, dass Karrieren wegen der falschen Meinung beendet werden. Gerade beim Staatsfernsehen kommt man mit der falschen Meinung sicher nicht weit.
Behauptungen mit "sicherlich" und mit "So ist ja bekannt..." aufzustellen ist sicherlich zu wenig, das ist doch bekannt...

Wieviel "Generationen von Schülern" sind mit "wissenschaftsfeindlichen und sozialistischen Ideologien" aufgewachsen? Was ist denn für dich eine "Generation von Schülern"? Was genau war denn an Schulen "wissenschaftsfeindlich" und welchen Schulen meinst du? Immerhin gestehst du Deutschland trotzdem den Status einer "freiheitlichen Wissens- und Industriegesellschaft" zu. Wie haben wir das nur geschafft mit Generationen von bösen "linken, ökologisch[en]" verseuchten Schülern? Haben unsere Wissenschaftler also keine Schulen besucht?

Und noch eine Frage: Was ist bitte "Staatsfernsehen" für dich? Wir sind doch wie du ganz richtig feststellst, eine freiheitliche Wissens- und Industriegesellschaft mit, wie ich hinzufügen möchte, konsequent kapitalistischer Ausrichtung, in der der Staat die Rolle einer politischen Schutzmacht dieses kapitalistischen Systems spielt und Regierungsmitglieder weltweit zu potentiellen Handelspartnern schickt, um Aufträge für die deutsche Industrie zu beschaffen. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Regierung (nebenbei, man muss sich dann malFrau von Storch in Teheran vorstellen...). Ein "Staatsfernsehen" passt nicht in dieses Modell, eher müsste es ein Kapitalfernsehen sein und ja, das haben wir ja tatsächlich. Bevor du die bundesdeutschen ÖR-Medien als "Staatsfernsehen" verunglimpfst solltest du dir mal die Zusammensetzung der einzelnen Rundfunkräte von ARD und ZDF vor Augen führen. Deutschland leistet sich den Luxus öffentlich-rechtlicher Sendeanstalten. Das ist ein gewaltiger Unterschied zu Staatsfernsehen.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

Atheist hat geschrieben:(02 Oct 2016, 17:47)

.... Was die "Staatsmedien" anbetrifft, kann ich keine Stellung dazu nehmen, weil ich sehr selten TV schaue ...
Das ist schade, denn es gibt sehr interessante Sender mit interessantem Programmaterial. Ich war neulich in Straßburg und habe mich dort ein bisschen mit dem deutsch-französischem Gemeinschaftsprojekt "ARTE" beschäftigt. Sehr interessant und sehr lehrreich und mich wundert nun nicht mehr, warum das Programm von ARTE aus der Masse der Sender so herausragt. Arte wurde zur deutschen Wiedervereinigung geschaffen um den europäischen Gedanken auf einem hohen kulturellen Level zu transportieren und leistet inzwischen eine sehr gute Arbeit bei der medialen Vernetzung zwischen TV und Internet. Dort laufen neben handelsüblichem, aber vom RTLII Grottensumpf befreiten Material bevorzugt ausgesuchte Qualitätsfilme, die regelmäßig beweisen, dass "Kultur" und "Niveau" nicht langweilig sein müssen. Sehr zu empfehlen für einen wie Herrn @Atheist!
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Atheist »

Nathan hat geschrieben:(02 Oct 2016, 19:25)

Das ist schade, denn es gibt sehr interessante Sender mit interessantem Programmaterial. Ich war neulich in Straßburg und habe mich dort ein bisschen mit dem deutsch-französischem Gemeinschaftsprojekt "ARTE" beschäftigt. Sehr interessant und sehr lehrreich und mich wundert nun nicht mehr, warum das Programm von ARTE aus der Masse der Sender so herausragt. Arte wurde zur deutschen Wiedervereinigung geschaffen um den europäischen Gedanken auf einem hohen kulturellen Level zu transportieren und leistet inzwischen eine sehr gute Arbeit bei der medialen Vernetzung zwischen TV und Internet. Dort laufen neben handelsüblichem, aber vom RTLII Grottensumpf befreiten Material bevorzugt ausgesuchte Qualitätsfilme, die regelmäßig beweisen, dass "Kultur" und "Niveau" nicht langweilig sein müssen. Sehr zu empfehlen für einen wie Herrn @Atheist!
Von ARTE gibt es ein Online-Angebot, das ich bereits mehrmals genutzt habe. :) Was mich am Fernsehen grundsätzlich stört, ist das vorbestimmte Programm. Da muss man entweder zur Sendezeit einschalten oder aber so ein Aufnahmegerät erwerben, das Platz einnimmt und nicht schön aussieht. Früher habe ich mir ab und an Gesprächsrunden angesehen, und selbstverständlich alpha-centauri mit Prof. Lesch, mittlerweile finde ich aber Wissensvermittlung über die Schriftsprache effizienter, zumal man im offenen Internet oder in den Fachdatenbanken nachforschen und damit auch selbst entscheiden kann, wie tief man einen Sachverhalt beleuchten will. ARTE ist aber auf jeden Fall empfehlenswert, v.a. wegen des Nischenprogramms wie auch beim unabhängigen Filmtheater.
Zuletzt geändert von Atheist am Sonntag 2. Oktober 2016, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Nathan »

Atheist hat geschrieben:(02 Oct 2016, 19:58)

Von ARTE gibt es ein Online-Angebot, das ich bereits mehrmals genutzt habe. :) Was mich am Fernsehen grundsätzlich stört, ist das vorbestimmte Programm. Da muss man entweder zur Sendezeit einschalten oder aber sich so ein Aufnahmegerät erwerben, das Platz einnimmt und nicht schön aussieht. Früher habe ich mir ab und an Gesprächsrunden angesehen, und selbstverständlich alpha-centauri mit Prof. Lesch, mittlerweile finde ich aber Wissensvermittlung über die Schriftsprache effizienter, zumal man im offenen Internet oder in den Fachdatenbanken nachforschen und damit auch selbst entscheiden kann, wie tief man einen Sachverhalt beleuchten will. ARTE ist aber auf jeden Fall empfehlenswert, zuweilen auch mit einem Nischenprogramm wie beim unabhängigen Filmtheater.
Ah, gut, hätt mich auch gewundert. Ja, die Frage der Verfügbarkeit nach Zeit und Laune wird vom TV zur Zeit noch ganz schlecht beantwortet, da ist das Internet um Meilen voraus. Ich nutze beide Medien, das TV zum Plaisier hauptsächlich bei Live-Sendungen (da ist die Verfügbarkeit sowieso fremdbestimmt) und das Internet zur info.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Atheist »

Nathan hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:04)

Ah, gut, hätt mich auch gewundert. Ja, die Frage der Verfügbarkeit nach Zeit und Laune wird vom TV zur Zeit noch ganz schlecht beantwortet, da ist das Internet um Meilen voraus. Ich nutze beide Medien, das TV zum Plaisier hauptsächlich bei Live-Sendungen (da ist die Verfügbarkeit sowieso fremdbestimmt) und das Internet zur info.
Und ich profitiere indirekt von den Inhalten der ÖR, wenn beispielsweise hier oder auf fb Ausschnitte verlinkt werden oder Gesprächspartner von irgendwelchen Moderatoren oder Talkshowgästen berichten. Oder wenn z.B. Petry im öffentlichen Rundfunk sich über den öffentlichen Rundfunk beschwert und dessen Abschaffung fordert. :D
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schelm »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Oct 2016, 07:58)

Das Problem ist wahrscheinlich, dass hier eigentlich zwei (unterschiedliche) Dinge diskutiert werden: Einmal die weitgehende formal-juristische Meinungsfreiheit, an der tatsächlich nicht zu zweifeln ist. Und zum anderen das WIrken irgendeines ominösen meinungsmachenden Geheimkartells. Dessen Existenzbeweis aber noch immer aussteht. Was es gibt: Einen gesamtgesellschaftlichen Meinungsdiskurs. Aber der ist ja einfach nur die natürliche Folge dieser formalen Meinungsfreiheit. Bliebe noch die Frage, ob es in diesem DIskurs irgendeinen unberechtigten Vor- oder Nachteil für eine Seite gibt. Gibt es nicht. Es herrscht Pressefreiheit. Es ist jedem völllig selbst überlassen, ob er die ZEIT, das ND oder die Junge Freiheit liest.Es lesen einfach zu wenige die JF? Soll man die zur Pflichtlektüre machen? Sollte man von Zeit zu Zeit einem Schülerjahrgang das geozentrische Weltbild lehren, damit das auch mal eine Chance bekommt?
Dieses ziemlich abgelutschte Argument kommt natürlich erwartungsgemäß. Nicht alles was passiert, ist eine Verschwörung, sondern Dinge entwickeln sich in bestimmte Richtungen.

Nehmen wir mal bspw. den Begriff der " Islamophobie ". Der Begriff ist nicht irgendeine Meinung, die in einem Meinungswettstreit verwendet wird von einer Seite, wie umgekehrt " Gutmensch ", sondern er ist sozusagen " offiziell ", er entspricht der Lesart von Kritik, die den Deutungsinhabern in den meinungsmachenden Ebenen der Gesellschaft nicht passt. Es nützt überhaupt nichts in einem freien Meinungsstreit darauf zu verweisen, wie unsinnig der Begriff ist, er ist eine Kampfparole die diskreditieren soll, die Ablehnung einer Ideologie soll pathologisiert, damit der Ablehnende an den Rand der gesellschaftlichen Akzeptanz gedrängt werden.

Jemand an den Rand drängen kann aber nur, wer institutionelle Macht besitzt und damit die Deutungshoheit von Sachverhalten beansprucht und auch umsetzen kann, angefangen von Lehrplänen über den Zugang zu den Mainstreammedien, durch ihre Verflechtung mit der Mainstreampolitik, die ihrerseits wiederum politisch korrekten Leitbildern folgt und damit Muster der Anpassung erzeugt, um sich persönlich ( Karriere ) in diesen elitären Zirkeln überhaupt etablieren zu können.

Umgekehrt ist das natürlich nicht möglich. Die abweichende Kritik besitzt keine strukturelle Macht. Und nicht deswegen nicht, weil eine Bevölkerungsmehrheit in den wichtigen Fragen beständig die Lesart von Sachverhalten der Deutungshoheiter teilt, sie von ihr demokratisch dazu autorisiert worden wäre, sondern schlicht deswegen, weil die alternativen Quellen keine institutionelle Macht ausüben, die sie ausnutzen könnten.
Zuletzt geändert von schelm am Sonntag 2. Oktober 2016, 20:22, insgesamt 1-mal geändert.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:18)

Umgekehrt ist das natürlich nicht möglich. Die abweichende Kritik besitzt keine struturell - instituitionelle Macht. Und nicht deswegen nicht, weil eine Bevölkerungsmehrheit in den wichtigen Fragen beständig die Lesart von Sachverhalten der Deutungshoheiter teilt, sie von ihr demokratisch dazu autorisiert worden wäre, sondern schlicht deswegen, weil die alternativen Quellen keine institutionelle Macht ausüben, die sie ausnutzen könnten.
Und weil die Menschen einfach nicht deine Zeitungen lesen wollen gibt es keine Meinungsfreiheit? In Zeiten des Internet? Das ist lächerlich.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schelm »

Alexyessin hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:20)

Und weil die Menschen einfach nicht deine Zeitungen lesen wollen gibt es keine Meinungsfreiheit? In Zeiten des Internet? Das ist lächerlich.
Du hast den Beitrag nicht verstanden ? Ok, für dich wiederhole ich ihn gern. :)

Dieses ziemlich abgelutschte Argument kommt natürlich erwartungsgemäß. Nicht alles was passiert, ist eine Verschwörung, sondern Dinge entwickeln sich in bestimmte Richtungen.

Nehmen wir mal bspw. den Begriff der " Islamophobie ". Der Begriff ist nicht irgendeine Meinung, die in einem Meinungswettstreit verwendet wird von einer Seite, wie umgekehrt " Gutmensch ", sondern er ist sozusagen " offiziell ", er entspricht der Lesart von Kritik, die den Deutungsinhabern in den meinungsmachenden Ebenen der Gesellschaft nicht passt. Es nützt überhaupt nichts in einem freien Meinungsstreit darauf zu verweisen, wie unsinnig der Begriff ist, er ist eine Kampfparole die diskreditieren soll, die Ablehnung einer Ideologie soll pathologisiert, damit der Ablehnende an den Rand der gesellschaftlichen Akzeptanz gedrängt werden.

Jemand an den Rand drängen kann aber nur, wer institutionelle Macht besitzt und damit die Deutungshoheit von Sachverhalten beansprucht und auch umsetzen kann, angefangen von Lehrplänen über den Zugang zu den Mainstreammedien, durch ihre Verflechtung mit der Mainstreampolitik, die ihrerseits wiederum politisch korrekten Leitbildern folgt und damit Muster der Anpassung erzeugt, um sich persönlich ( Karriere ) in diesen elitären Zirkeln überhaupt etablieren zu können.

Umgekehrt ist das natürlich nicht möglich. Die abweichende Kritik besitzt keine strukturelle Macht. Und nicht deswegen nicht, weil eine Bevölkerungsmehrheit in den wichtigen Fragen beständig die Lesart von Sachverhalten der Deutungshoheiter teilt, sie von ihr demokratisch dazu autorisiert worden wäre, sondern schlicht deswegen, weil die alternativen Quellen keine institutionelle Macht ausüben, die sie ausnutzen könnten.
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Alexyessin
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:24)

Du hast den Beitrag nicht verstanden ? Ok, für dich wiederhole ich ihn gern. :)

Dieses ziemlich abgelutschte Argument kommt natürlich erwartungsgemäß. Nicht alles was passiert, ist eine Verschwörung, sondern Dinge entwickeln sich in bestimmte Richtungen.

Nehmen wir mal bspw. den Begriff der " Islamophobie ". Der Begriff ist nicht irgendeine Meinung, die in einem Meinungswettstreit verwendet wird von einer Seite, wie umgekehrt " Gutmensch ", sondern er ist sozusagen " offiziell ", er entspricht der Lesart von Kritik, die den Deutungsinhabern in den meinungsmachenden Ebenen der Gesellschaft nicht passt. Es nützt überhaupt nichts in einem freien Meinungsstreit darauf zu verweisen, wie unsinnig der Begriff ist, er ist eine Kampfparole die diskreditieren soll, die Ablehnung einer Ideologie soll pathologisiert, damit der Ablehnende an den Rand der gesellschaftlichen Akzeptanz gedrängt werden.

Jemand an den Rand drängen kann aber nur, wer institutionelle Macht besitzt und damit die Deutungshoheit von Sachverhalten beansprucht und auch umsetzen kann, angefangen von Lehrplänen über den Zugang zu den Mainstreammedien, durch ihre Verflechtung mit der Mainstreampolitik, die ihrerseits wiederum politisch korrekten Leitbildern folgt und damit Muster der Anpassung erzeugt, um sich persönlich ( Karriere ) in diesen elitären Zirkeln überhaupt etablieren zu können.

Umgekehrt ist das natürlich nicht möglich. Die abweichende Kritik besitzt keine strukturelle Macht. Und nicht deswegen nicht, weil eine Bevölkerungsmehrheit in den wichtigen Fragen beständig die Lesart von Sachverhalten der Deutungshoheiter teilt, sie von ihr demokratisch dazu autorisiert worden wäre, sondern schlicht deswegen, weil die alternativen Quellen keine institutionelle Macht ausüben, die sie ausnutzen könnten.

Welcher Teil meiner Aussage war für dich jetzt unverständlich?
Und weil die Menschen einfach nicht deine Zeitungen lesen wollen gibt es keine Meinungsfreiheit? In Zeiten des Internet? Das ist lächerlich.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von HerrSchmidt »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:24)

Du hast den Beitrag nicht verstanden ? Ok, für dich wiederhole ich ihn gern. :)

Dieses ziemlich abgelutschte Argument kommt natürlich erwartungsgemäß. Nicht alles was passiert, ist eine Verschwörung, sondern Dinge entwickeln sich in bestimmte Richtungen.

Nehmen wir mal bspw. den Begriff der " Islamophobie ". Der Begriff ist nicht irgendeine Meinung, die in einem Meinungswettstreit verwendet wird von einer Seite, wie umgekehrt " Gutmensch ", sondern er ist sozusagen " offiziell ", er entspricht der Lesart von Kritik, die den Deutungsinhabern in den meinungsmachenden Ebenen der Gesellschaft nicht passt. Es nützt überhaupt nichts in einem freien Meinungsstreit darauf zu verweisen, wie unsinnig der Begriff ist, er ist eine Kampfparole die diskreditieren soll, die Ablehnung einer Ideologie soll pathologisiert, damit der Ablehnende an den Rand der gesellschaftlichen Akzeptanz gedrängt werden.

Jemand an den Rand drängen kann aber nur, wer institutionelle Macht besitzt und damit die Deutungshoheit von Sachverhalten beansprucht und auch umsetzen kann, angefangen von Lehrplänen über den Zugang zu den Mainstreammedien, durch ihre Verflechtung mit der Mainstreampolitik, die ihrerseits wiederum politisch korrekten Leitbildern folgt und damit Muster der Anpassung erzeugt, um sich persönlich ( Karriere ) in diesen elitären Zirkeln überhaupt etablieren zu können.

Umgekehrt ist das natürlich nicht möglich. Die abweichende Kritik besitzt keine strukturelle Macht. Und nicht deswegen nicht, weil eine Bevölkerungsmehrheit in den wichtigen Fragen beständig die Lesart von Sachverhalten der Deutungshoheiter teilt, sie von ihr demokratisch dazu autorisiert worden wäre, sondern schlicht deswegen, weil die alternativen Quellen keine institutionelle Macht ausüben, die sie ausnutzen könnten.
Dir gefällt es also nicht, dass die Mehrheit/Mainstream in Gesellschaft und Medien eine andere Meinung als Du hast. Langsam wird es langweilig.
[url=http://www.bilder-hochladen.net/files/big/15sj-3y.jpg][b]Ausgezeichneter Kulturbolschewist[/b][/url] [url=http://www.youtube.com/watch?v=izkHHyKUSUc][b]und Liebling aller Frauen[/b][/url]
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

HerrSchmidt hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:37)

Dir gefällt es also nicht, dass die Mehrheit/Mainstream in Gesellschaft und Medien eine andere Meinung als Du hast. Langsam wird es langweilig.
Vor allem ist das ein Ausdruck für angeblich fehlende Meinungsfreiheit. Kapiere ich zwar auch nciht, aber...........
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Julian »

Atheist hat geschrieben:(02 Oct 2016, 17:47)

Menschen passen sich für gewöhnlich ihrer Umgebung an, nur wenige leisten sich den Luxus einer eigenen, wohl durchdachten Meinung, mit der sie anecken und wegen Querulantentums durch Gruppendynamiken diszipliniert werden. Bei Medien weiß man nicht so recht, ob sie die Wünsche der Leserschaft bedienen oder aber ihre eigene Meinung verbreiten. Nur einzelne Medienunternehmen fallen durch ihre Eigentümer- und Geschäftsführungsverhältnisse auf. Hier muss aber auch gesagt werden, dass jeder zwischen der jungen Freiheit, der jungen Welt, der BILD, dem Handelsblatt oder anderen Zeitungen sowie auch seinen Fachzeitschriften wählen kann. Die Grossisten gewährleisten dabei die Pressevielfalt und -freiheit, indem sie den Einzelhandel diskriminierungsfrei beliefern; die Verbraucherschaft entscheidet, welche Presseerzeugnisse sie erwirbt und liest, und welche der darin enthaltenen Meinungen sie sich als Ganzes oder in Teilen aneignet. Gleiches trifft auch auf die Onlinemedien, die Meinungen in den sozialen Medien und auch die ungezwungene wie auch oftmals nervige Plauderei im Zug zu.
Glücklicherweise ist die Medienvielfalt nach wie vor groß in Deutschland - und Internetangebote sowie ausländische Zeitungen runden das Angebot ab. In der Tat ist es auf diese Weise möglich, sich alle relevanten Informationen zu besorgen. Trotzdem ärgert man sich zuweilen über Selbstzensur und ideologisierte Berichterstattung, über die Nichttrennung von Information und Meinung, über regierungshörige Hofberichterstattung, kurz: über schlechten Journalismus in so vielen Medien.
Atheist hat geschrieben:(02 Oct 2016, 17:47)
Du hast Juristen in eine Reihe mit Sozialarbeitern und Lehrern gestellt, wobei du bei beiden Letztgenannten zuvor eine eher linke Gesinnung angedeutet hast. Beim unaufmerksamen Leser hätte so der Eindruck erweckt werden können, dass Juristen eher links wären und dabei an der Gesetzesgebung überdurchschnittlich oft mitwirkten. Diesen Eindruck bestärkst du nun, indem du sie nicht nur für die "Bürokratisierung und Komplitizierung", sondern auch für "Durchsetzung von Umverteilungsphantasien, ökologischer Träumereien und eines Nanny-Staates mit vorgekauten Meinungen und der Erstickung von Eigeninitiative" verantwortlich machst. Kannst du diesen Rundumschlag gegen "das Establishment", insbesondere bezogen auf die angedeuteten Gesinnungen der bisher genannten Berufsgruppen belegen?
Ich habe in meinem Beruf häufig mit dieser Allianz aus linksökologischen Phantasten und bürokratieverliebten Juristen zu tun, die dafür sorgen, dass man ausgebremst wird und die Lust an Innovation und Risiko verliert. Diese Leute sitzen bequem und verbeamtet in ihren Sesseln und haben keine Ahnung von der Realität.
Atheist hat geschrieben:(02 Oct 2016, 17:47)
Wo wurden dir Marx und "eine idealistische, wirtschaftsfeindliche Haltung eingeimpft" - in der DDR? Ich hatte Politik und Wirtschaft ab der Unterstufe bis zur Erlangung der allgemeinen Hochschulreife. Belegen kannst du den von dir behaupteten, derzeit stattfindenden wirtschaftsfeindlichen Unterricht also nicht?
Westdeutschland um 1990. Vielleicht ist ja heute alles anders. Vielleicht aber auch nicht.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 67493.html

Die Verteufelung ganzer Wirtschaftszweige, die geringe Zahl an Aktionären in Deutschland, die Darstellung von Aktionären als Spekulanten und viele weitere Details sprechen auch eher dagegen, dass die Schule objektiv und erfolgreich wirtschaftliches Grundwissen vermittelt.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Wasteland »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:24)

Du hast den Beitrag nicht verstanden ? Ok, für dich wiederhole ich ihn gern. :)

Dieses ziemlich abgelutschte Argument kommt natürlich erwartungsgemäß. Nicht alles was passiert, ist eine Verschwörung, sondern Dinge entwickeln sich in bestimmte Richtungen.

Nehmen wir mal bspw. den Begriff der " Islamophobie ". Der Begriff ist nicht irgendeine Meinung, die in einem Meinungswettstreit verwendet wird von einer Seite, wie umgekehrt " Gutmensch ", sondern er ist sozusagen " offiziell ", er entspricht der Lesart von Kritik, die den Deutungsinhabern in den meinungsmachenden Ebenen der Gesellschaft nicht passt. Es nützt überhaupt nichts in einem freien Meinungsstreit darauf zu verweisen, wie unsinnig der Begriff ist, er ist eine Kampfparole die diskreditieren soll, die Ablehnung einer Ideologie soll pathologisiert, damit der Ablehnende an den Rand der gesellschaftlichen Akzeptanz gedrängt werden.
Ein unbegründeter Islamophobie-Vorwurf dient dazu jemandem implizit den Vorwurf des Rassismus zu machen, die Argumente des Diskutanten also zu diskreditieren, ohne darauf einzugehen.
Beides gibt es, unbegründete Islamophobie-Vorwürfe und Rassismus der sich als Islamkritik tarnt.
Es handelt sich also um ein recht fragwürdiges Stilelement in der Diskussionskultur.
Was dich unglaubwürdig macht ist, dass du dasselbe tust, nur in die andere Richtung.
Es unterstreicht den Verdacht das du doppelte Standards hast und nicht irgendeine Meinungshoheit neutralisieren willst, sondern die eigene erreichen willst.
Wie neulich der Guardian sehr vortrefflich die Mentalität der neuen Rechten in Deutschland beschrieb: "Ich will eure neuen Tabus nicht, gebt mir meine alten zurück."
Zähl doch einfach mal selber nach wie oft du hier andere als Gutmenschen, politisch Korrekt und was du hier sonst noch so gerne inflationär an Titeln verteilst, bezeichnest.
Zuletzt geändert von Wasteland am Sonntag 2. Oktober 2016, 20:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schelm »

Alexyessin hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:29)

Welcher Teil meiner Aussage war für dich jetzt unverständlich?
Und weil die Menschen einfach nicht deine Zeitungen lesen wollen gibt es keine Meinungsfreiheit? In Zeiten des Internet? Das ist lächerlich.
Lächerlich ist dein Verharren an dem Punkt. Das die alternativen Quellen genutzt werden und sicherlich auch zur Diskrepanz zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung beitragen, ist erwähnt. In meinem Beitrag geht es darum, wieso sich diese Diskrepanz nicht in offiziellen Lesarten zu den jeweiligen Diskrepanzen bei der Beurteilung von Sachverhalten in den Hauptmedien widerspiegelt. Es geht um ein Machtgefälle, wer kann wodurch wen durch die Benutzung von institutioneller Macht an Deutungshoheit an den Rand der Gesellschaft drängen, und nicht um ergebnisoffene Meinungsfreiheit. Die Deutungshoheit " Islamophobie " spielt nicht auf Augenhöhe, nicht in der gleichen Liga wie die spöttische Deutung " Gutmensch ". Das weiß jeder. Ok, du nicht, ist aber nicht mein Problem.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Alexyessin »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 20:54)

Lächerlich ist dein Verharren an dem Punkt. Das die alternativen Quellen genutzt werden und sicherlich auch zur Diskrepanz zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung beitragen, ist erwähnt. In meinem Beitrag geht es darum, wieso sich diese Diskrepanz nicht in offiziellen Lesarten zu den jeweiligen Diskrepanzen bei der Beurteilung von Sachverhalten in den Hauptmedien widerspiegelt. Es geht um ein Machtgefälle, wer kann wodurch wen durch die Benutzung von institutioneller Macht an Deutungshoheit an den Rand der Gesellschaft drängen, und nicht um ergebnisoffene Meinungsfreiheit. Die Deutungshoheit " Islamophobie " spielt nicht auf Augenhöhe, nicht in der gleichen Liga wie die spöttische Deutung " Gutmensch ". Das weiß jeder. Ok, du nicht, ist aber nicht mein Problem.
Dein Problem ist, das deine Auffassung nach nicht ausschlagebend ist. Meinungsfreiheit heißt nun mal nicht, das du bestimmt was es bedeutet, noch wo es herrscht. Es gibt hier keine Zensur bis auf die Thematik mit der Holocaustleugnung - daher haben wir Meinugsfreiheit. Und wenn die Menschen sich ihre Meinung bilden, dann kann ich nichts dafür, wenn sie lieber der einen Quelle glauben anstatt der anderen. Du auch nicht - aber ändert nichts an der Tatsache, das wir Meinungsfreiheit haben.
JEDER der die Fähigkeit hat zu lesen und zu hören kann zwischen einer mir nicht bekannten Menge von verschiedensten Informationsmedien wählen, also, wo ist dein Problem?
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von schelm »

Alexyessin hat geschrieben:(02 Oct 2016, 21:09)

Dein Problem ist, das deine Auffassung nach nicht ausschlagebend ist. Meinungsfreiheit heißt nun mal nicht, das du bestimmt was es bedeutet, noch wo es herrscht. Es gibt hier keine Zensur bis auf die Thematik mit der Holocaustleugnung - daher haben wir Meinugsfreiheit. Und wenn die Menschen sich ihre Meinung bilden, dann kann ich nichts dafür, wenn sie lieber der einen Quelle glauben anstatt der anderen. Du auch nicht - aber ändert nichts an der Tatsache, das wir Meinungsfreiheit haben.
JEDER der die Fähigkeit hat zu lesen und zu hören kann zwischen einer mir nicht bekannten Menge von verschiedensten Informationsmedien wählen, also, wo ist dein Problem?
Ich bleib mal bei dem Beispiel, weil es sehr prägnant ist. :

Es geht nicht darum, ob alle die Möglichkeit haben andere Deutungen ihrer Kritik am Islam durch alternative Quellen, außerhalb der Diskreditierung " Islamophobie ", zu erfahren. Es geht darum, dass wenige ( elitäre Deutungshoheiter ) bestimmen, was an dieser Kritik pathologisch ist, um dadurch die Kritiker an den gesellschaftlichen Rand zu drängen.

Die hingegen, die bspw. mit dem Begriff " Gutmensch " oder " P.C. " kontern, die re - agieren lediglich auf das bestehende Machtgefälle in der Deutung von Sachverhalten und bei der willkürlichen Definition von Begriffsinhalten , sie selber besitzen keine strukturelle Macht die zu Deutungshoheit führt.

Und nein, das Ganze ist eben kein Spiegelbild eines demokratisch legitimierten Meinungsbildungsprozesses oder Folge sattelfester wissenschaftlicher Bewertungen ( " Islamophobie ", " Rechts " etc. ), sondern Willkür jener, die dazu ihre Macht benutzen.
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von Bielefeld09 »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 21:31)

Ich bleib mal bei dem Beispiel, weil es sehr prägnant ist. :

Es geht nicht darum, ob alle die Möglichkeit haben andere Deutungen ihrer Kritik am Islam durch alternative Quellen, außerhalb der Diskreditierung " Islamophobie ", zu erfahren. Es geht darum, dass wenige ( elitäre Deutungshoheiter ) bestimmen, was an dieser Kritik pathologisch ist, um dadurch die Kritiker an den gesellschaftlichen Rand zu drängen.

Die hingegen, die bspw. mit dem Begriff " Gutmensch " oder " P.C. " kontern, die re - agieren lediglich auf das bestehende Machtgefälle in der Deutung von Sachverhalten und bei der willkürlichen Definition von Begriffsinhalten , sie selber besitzen keine strukturelle Macht die zu Deutungshoheit führt.

Und nein, das Ganze ist eben kein Spiegelbild eines demokratisch legitimierten Meinungsbildungsprozesses oder Folge sattelfester wissenschaftlicher Bewertungen ( " Islamophobie ", " Rechts " etc. ), sondern Willkür jener, die dazu ihre Macht benutzen.
Du hast recht.
Nun schreibe doch mal deine Meinung frei heraus.
Du darfst sie doch äußern.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Allensbach Studie: Nur noch 57% der Deutschen glauben dass sie Meinungsfreiheit genießen

Beitrag von PeterK »

schelm hat geschrieben:(02 Oct 2016, 21:31)
Die hingegen, die bspw. mit dem Begriff " Gutmensch " oder " P.C. " kontern, die re - agieren lediglich auf das bestehende Machtgefälle in der Deutung von Sachverhalten und bei der willkürlichen Definition von Begriffsinhalten , sie selber besitzen keine strukturelle Macht die zu Deutungshoheit führt.
Diese Heulsuserei der Monokultis oder "PI-en" ist lächerlich. Sie dürfen sagen und schreiben, was sie meinen, müssen aber damit leben, dass andere anders meinen - und das auch sagen oder schreiben. So what?
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