Sammelstrang: Eurokrise

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Eurowirt

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Eurowirt »

Richtig ist, dass die Eurokrise eine Wettbewerbskrise ist. Der wichtigste Wettbewerbsfaktor sind natürlich die Arbeitskosten in der globalen Welt, genauer gesagt die berühmten Lohnstückkosten, also die Lohnkosten pro Produkt. Mit Maschinen kann man natürlich die Ausbringung pro Mitarbeiter erhöhen und damit die Lohnkosten pro Stück senken. Nur, Maschinen lassen sich überall in der Welt aufstellen und von allen möglichen Menschen bedienen. Die Internet-Maschine erleichtert dazu den notwendigen Informationsaustausch. --- Übrig bleibt ein immer stärkerer und schärferer Wettbewerb der Humanarbeitskosten zwischen den Ländern, hieraus ergibt sich jedoch ein Wohlstandsdilemma für die westlichen Industrieländer mit Ihren hohen Lohnkosten. Denn Lohnkosten, zumimdest der Nettolohnanteil ist gleichzeitig Wohlstandsparameter für den einzelnen Bürger und sinkende Löhne und Arbeitslosigkeit bedeuten Wohlstandsverlust für breite Bevölkerungsschichten. So stehen heute Deutschland und insbesondere die südlichen EU- Länder für breite Schichten relativ schlechter da als vor 10 Jahren.
Dabei kann Deutschland beileibe kein Vorbild sein, denn hier ist der Wohlstandsverlust durch Lohnsenkung sogar am gravierendsten.
Das ist definitiv der falsche Weg, hierdurch eine schnellere Angleichung der globalen Arbeitskosten bzw. Löhne zu erreichen. Nein es gibt einen viel besseren und schnelleren Weg: 50% der Lohnkosten sind in D allein Staatsabgaben (Steuern und LNK). Diese Struktur muß man verändern: Staatsabgaben auf Lohn sind reine Willkür, sie können ebenso gut auf Konsum erhoben werden und damit die Arbeitskosten um 50% sinken lassen. Das wäre ein wirkungsvoller Weg aus der Euro- und EU-Krise. Die genaue Beschreibung des Weges findet sich im MWPOT-Konzept.
sylvester
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von sylvester »

Eurowirt hat geschrieben:Richtig ist, dass die Eurokrise eine Wettbewerbskrise ist. Der wichtigste Wettbewerbsfaktor sind natürlich die Arbeitskosten in der globalen Welt, genauer gesagt die berühmten Lohnstückkosten, also die Lohnkosten pro Produkt. Mit Maschinen kann man natürlich die Ausbringung pro Mitarbeiter erhöhen und damit die Lohnkosten pro Stück senken. Nur, Maschinen lassen sich überall in der Welt aufstellen und von allen möglichen Menschen bedienen. Die Internet-Maschine erleichtert dazu den notwendigen Informationsaustausch. --- Übrig bleibt ein immer stärkerer und schärferer Wettbewerb der Humanarbeitskosten zwischen den Ländern, hieraus ergibt sich jedoch ein Wohlstandsdilemma für die westlichen Industrieländer mit Ihren hohen Lohnkosten. Denn Lohnkosten, zumimdest der Nettolohnanteil ist gleichzeitig Wohlstandsparameter für den einzelnen Bürger und sinkende Löhne und Arbeitslosigkeit bedeuten Wohlstandsverlust für breite Bevölkerungsschichten. So stehen heute Deutschland und insbesondere die südlichen EU- Länder für breite Schichten relativ schlechter da als vor 10 Jahren.
Dabei kann Deutschland beileibe kein Vorbild sein, denn hier ist der Wohlstandsverlust durch Lohnsenkung sogar am gravierendsten.
Das ist definitiv der falsche Weg, hierdurch eine schnellere Angleichung der globalen Arbeitskosten bzw. Löhne zu erreichen. Nein es gibt einen viel besseren und schnelleren Weg: 50% der Lohnkosten sind in D allein Staatsabgaben (Steuern und LNK). Diese Struktur muß man verändern: Staatsabgaben auf Lohn sind reine Willkür, sie können ebenso gut auf Konsum erhoben werden und damit die Arbeitskosten um 50% sinken lassen. Das wäre ein wirkungsvoller Weg aus der Euro- und EU-Krise. Die genaue Beschreibung des Weges findet sich im MWPOT-Konzept.


Nur das deine Milchmädchenrechnung nicht aufgeht,wobei sich die Frage stellt ob eine Konsumsteuer von 50 % etwa keine reine Willkür wäre.
Die nächste Frage wäre,wer denn diese obskure Konsumsteuer von den heutigen Löhnen aufbringen sollte ??
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Calvadorius
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Calvadorius »

Kibuka » Mi 19. Sep 2012, 21:37 hat geschrieben:
Der Euro hat kurzzeitig an Wert gegenüber zahlreichen Währungen verloren, was sich vor allem während der Hochphase der Eurokrise vor ein paar Wochen zeigte. In dieser Phase war das Gerede über einen (teilweisen) Zerfall der Eurozone noch sehr virulent.

Ansonsten gab es die klassischen Wechselkursschwankungen, nichts außergewöhnliches. Gegenwärtig interveniert die japanische Notenbank, um schwächt damit den Yen, der zuletzt gegenüber Dollar und Euro aufwertete.

Ich mache mir um den Euro keine Sorgen, sondern um die Mitgliedsstaaten der Eurozone. Die Schuldenprobleme und Strukturprobleme sind nicht gelöst.

Draghi hat zumindest gezeigt das die EZB den Euro trägt. Das hat mittelfristig dazu beigetragen dass das Vertrauen gestärkt wurde. Zuletzt gab es ja ein Vertrauensproblem, auch wegen den Querschüssen aus Deutschland. Immer wieder meldeten sich Personen zu Wort, die das Ende des Euro herbei redeten. Und von den Politikern gab es keine klaren Bekenntnisse zur gemeinsamen Währung. Scheidet Griechenland aus oder bleibt es in der Währungsunion. Diese Debatten sind Gift und schaden dem Investitionsklima.
Der Euro hat zuallererst das Problem, zuvorderst politisches Instrument zu sein.
Solange er -obwohl wahrhaftig in Münzen und Scheinen greifbar- nicht mal innerhalb Europas als selbstverständlich gilt (und zwar unabhängig davon, ob nun ein Mitgliedsland ausscheidet oder insolvent wird), bleibt er erpressbar.
Wieviele Meldungen zum angeblich bevorstehenden Zusammenbruch des EURO (anhand von "Ausstiegsszenarien" diverser Firmen) hatten wir in den letzten Monaten zu lesen bekommen?
Die letzte war (ich lasse mich da gerne korrigieren) aus der vergangenen Woche von der MunichRe.
Anscheinend ist die Währung nach mehr als zehn Jahren doch noch nicht überall endgültig angekommen.

Das Problem der Staatenverschuldung muss man unabhängig vom EURO sehen.
Selbst wenn Staaten wie Griechenland ihre Sparer enteigneten, indem sie aus der Gemeinschaftswährung ausschieden, würde der Euro doch weiter existieren.

Und nein, es würde keine neue Front zur Finanzindustrie entstehen, wenn man endlich mal die Grenzen aufzeigen würde, die man nicht bereit ist, zu überschreiten.
Das heißt, hinzunehmen, daß ein EURO-Mitglied zahlungsunfähig wird.
Darzulegen, daß weder Staaten, noch Institute mit allen Mitteln gerettet werden müssen.

Das hat die EZB versäumt.

Nun werden mit der Ausweitung der Geldmenge internationale Fonds befriedigt, die Entwertung der Sparvermögen (auch Riester-, Rürup-Renten) vorangetrieben und die Beseitigung länderbezogener struktureller Probleme bzw. politischer Fehlentscheidungen weiter hinausgezögert.

Wie heute unserer Tageszeitung zu entnehmen war, ist zB. das Griechische Reförmchenpaket längst noch nicht in trockenen Tüchern.

Klar.

Wozu auch?
Wo doch Draghi mit unbegrenzen Mitteln winkt?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von logiCopter »

Calvadorius » Fr 21. Sep 2012, 23:15 hat geschrieben: Selbst wenn Staaten wie Griechenland ihre Sparer enteigneten, indem sie aus der Gemeinschaftswährung ausschieden, würde der Euro doch weiter existieren.
Ich denke nicht, dass Griechenland seine Sparer enteignen müsste, wenn es aus der Gemeinschaftswährung aussteigen würde.
Alle griechischen Sparer könnten doch ihre Sparguthaben einfach behalten - und zwar in Euro !
Nur werden eben ab sofort alle Gehälter, Einkommen, Renten etc. in der neuen Drachme ausbezahlt.
Die Drachmen werden die Griechen dann vermutlich ganz von selbst lieber beim Einkaufen verwenden, als ihre gesparten Euros auf der Bank.
So würde sich die neue-alte Währung schnell als Zahlungsmittel etablieren. Ganz ohne Enteignung oder Zwang.
(Verbieten müsste man anfangs eventuell nur, dass Händler, Vermieter, Dienstleister etc. in Griechenland auf Euros als Zahlungsmittel bestehen können.)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Calvadorius » Fr 21. Sep 2012, 22:15 hat geschrieben: Der Euro hat zuallererst das Problem, zuvorderst politisches Instrument zu sein.
Solange er -obwohl wahrhaftig in Münzen und Scheinen greifbar- nicht mal innerhalb Europas als selbstverständlich gilt (und zwar unabhängig davon, ob nun ein Mitgliedsland ausscheidet oder insolvent wird), bleibt er erpressbar.
Wieviele Meldungen zum angeblich bevorstehenden Zusammenbruch des EURO (anhand von "Ausstiegsszenarien" diverser Firmen) hatten wir in den letzten Monaten zu lesen bekommen?
Die letzte war (ich lasse mich da gerne korrigieren) aus der vergangenen Woche von der MunichRe.
Anscheinend ist die Währung nach mehr als zehn Jahren doch noch nicht überall endgültig angekommen.

Das Problem der Staatenverschuldung muss man unabhängig vom EURO sehen.
Selbst wenn Staaten wie Griechenland ihre Sparer enteigneten, indem sie aus der Gemeinschaftswährung ausschieden, würde der Euro doch weiter existieren.

Und nein, es würde keine neue Front zur Finanzindustrie entstehen, wenn man endlich mal die Grenzen aufzeigen würde, die man nicht bereit ist, zu überschreiten.
Das heißt, hinzunehmen, daß ein EURO-Mitglied zahlungsunfähig wird.
Darzulegen, daß weder Staaten, noch Institute mit allen Mitteln gerettet werden müssen.

Das hat die EZB versäumt.
Der Finanzindustrie, genauer gesagt den verantwortlichen Managern und Bankern, ist es scheißegal, ob ein Land gerettet wird oder nicht. Wenn Griechenland oder ein anderes Land zahlungsunfähig wird, dann wird das zunächst diejenigen treffen, die Anleihen im Portfolio haben. Und das sind momentan alle möglichen Institute, weil Staatsanleihen gerade von deutschen Versicherern und Banken gerne gekauft wurden. Danach sind die gewöhnlichen Bürger dran, sie werden auf Gläubigerseite über Einlagensicherungen bezahlen und auf Schuldnerseite über drastische Kürzungen in den Sozialsystemen.

Es ist also leicht über zahlungsunfähige EURO-Mitglieder zu philosophieren. Schon schwerer ist es die Konsequenzen zu überblicken.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Officer Barbrady »

Calvadorius » Fr 21. Sep 2012, 22:15 hat geschrieben:
Das hat die EZB versäumt.

Nun werden mit der Ausweitung der Geldmenge internationale Fonds befriedigt, die Entwertung der Sparvermögen (auch Riester-, Rürup-Renten) vorangetrieben und die Beseitigung länderbezogener struktureller Probleme bzw. politischer Fehlentscheidungen weiter hinausgezögert.

Wie heute unserer Tageszeitung zu entnehmen war, ist zB. das Griechische Reförmchenpaket längst noch nicht in trockenen Tüchern.

Klar.

Wozu auch?
Wo doch Draghi mit unbegrenzen Mitteln winkt?
Richtig, klamme Staaten wie Banken haben jetzt einen Freifahrtschein was das eingehen von Risiken und höherer Verschuldung anbelangt (bzw. das hatten sie eigentlich auch schon vorher, obgleich da noch die Möglichkeit einer Pleite der ganzen Eurozone im Raum stand). Und da die gute alte Kanonenbootpolitik nicht mehr akzeptiertes Mittel der internationalen Diplomatie ist kommen wir auch nicht mehr raus aus dieser "moral hazard" Situation. Ohne Druckmittel in der Hinterhand läuft jede diesbezüglich Initiative ins leere.

D.h. höhere Inflation wie direkte Transferzahlungen an den Süden sind der Preis der Gemeinschaftswährung. Aber das wußten unsere EURO-Apologeten sicher schon vorher, stimmts?

Jedenfalls hätten sie es wissen können, wenn sie sich nicht durch Politikergeschwätz hätten blenden lassen.
Zuletzt geändert von Officer Barbrady am Samstag 22. September 2012, 20:18, insgesamt 4-mal geändert.
Leute, hört auf das, was der kleine grüne Mann euch sagt!

http://m.youtube.com/watch?v=BQ4yd2W50No
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Calvadorius »

Kibuka » Sa 22. Sep 2012, 19:44 hat geschrieben:
Der Finanzindustrie, genauer gesagt den verantwortlichen Managern und Bankern, ist es scheißegal, ob ein Land gerettet wird oder nicht. Wenn Griechenland oder ein anderes Land zahlungsunfähig wird, dann wird das zunächst diejenigen treffen, die Anleihen im Portfolio haben. Und das sind momentan alle möglichen Institute, weil Staatsanleihen gerade von deutschen Versicherern und Banken gerne gekauft wurden. Danach sind die gewöhnlichen Bürger dran, sie werden auf Gläubigerseite über Einlagensicherungen bezahlen und auf Schuldnerseite über drastische Kürzungen in den Sozialsystemen.

Es ist also leicht über zahlungsunfähige EURO-Mitglieder zu philosophieren. Schon schwerer ist es die Konsequenzen zu überblicken.
Die Konsequenzen ergeben sich (zumindest für die deutschen Lebensversicherer) aus den Ratings, da sie riskante Papiere nicht im Portfolio haben dürfen.
Das sollte allerdings schon seit mehr als einem Jahr bereinigt sein.

Weiter dürfte in der aktuellen Nachrichtenlage JEDEM, der noch auf solche Papiere setzt, klar sein, daß er damit das eingesetzte Vermögen aufs Spiel setzt.

Aber diesen und "der Finanzindustrie" ist es (schließlich) natürlich bloß so lange egal wie sie ihre Risiken durch die öffentliche Hand abgedeckt sehen können.
Solange sich zB. Staaten wie Spanien mit einem relativ soliden Haushalt dazu verleiten lassen, die Staatsverschuldung wegen eines einzigen Unternehmens in noch nicht abschätzbare Höhen zu treiben.

Wie lange, schätzt Du, werden die ersten Begründungen zu den Auswirkungen der Finanzkrise auf das Dt. Sozialsystem auf sich warten lassen?

Wollen wir dann nochmal über die Umvertewilung von unten nach oben miteinander diskutieren?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Robben1986 »

Kibuka » Do 20. Sep 2012, 18:48 hat geschrieben:
Ist ja ganz was neues. Über diese Probleme diskutieren wir hier schon seit Jahren in diversen Strängen. Darunter http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?p=1232149

Nur dummerweise erkennen die Hardcore-Neoliberalen nicht, dass es eine Verbindung zwischen Schuldenwachstum und Vermögensungleichgewichten gibt.

Die Staaten haben nämlich kein Geld und damit auch keine Schulden. Es sind die Bürger, die für den Staat stehen. Der Staat verteilt nur um. Und trotz Umverteilung gelingt es derzeit keinem Staat, das zunehmende Auseinanderdriften von Einkommen und Vermögen in den Griff zu bekommen. Stattdessen wird bei der Mittelschicht vermehrt über Konsumsteuern zugegriffen.
Warum sollte Gleichheit im Einkommen ein sinnvolles politisches Ziel sein?
Zuletzt geändert von Robben1986 am Sonntag 23. September 2012, 07:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Robben1986 »

Eurowirt » Fr 21. Sep 2012, 21:13 hat geschrieben:Richtig ist, dass die Eurokrise eine Wettbewerbskrise ist. Der wichtigste Wettbewerbsfaktor sind natürlich die Arbeitskosten in der globalen Welt, genauer gesagt die berühmten Lohnstückkosten, also die Lohnkosten pro Produkt. Mit Maschinen kann man natürlich die Ausbringung pro Mitarbeiter erhöhen und damit die Lohnkosten pro Stück senken. Nur, Maschinen lassen sich überall in der Welt aufstellen und von allen möglichen Menschen bedienen. Die Internet-Maschine erleichtert dazu den notwendigen Informationsaustausch. --- Übrig bleibt ein immer stärkerer und schärferer Wettbewerb der Humanarbeitskosten zwischen den Ländern, hieraus ergibt sich jedoch ein Wohlstandsdilemma für die westlichen Industrieländer mit Ihren hohen Lohnkosten. Denn Lohnkosten, zumimdest der Nettolohnanteil ist gleichzeitig Wohlstandsparameter für den einzelnen Bürger und sinkende Löhne und Arbeitslosigkeit bedeuten Wohlstandsverlust für breite Bevölkerungsschichten. So stehen heute Deutschland und insbesondere die südlichen EU- Länder für breite Schichten relativ schlechter da als vor 10 Jahren.
Dabei kann Deutschland beileibe kein Vorbild sein, denn hier ist der Wohlstandsverlust durch Lohnsenkung sogar am gravierendsten.
Das ist definitiv der falsche Weg, hierdurch eine schnellere Angleichung der globalen Arbeitskosten bzw. Löhne zu erreichen. Nein es gibt einen viel besseren und schnelleren Weg: 50% der Lohnkosten sind in D allein Staatsabgaben (Steuern und LNK). Diese Struktur muß man verändern: Staatsabgaben auf Lohn sind reine Willkür, sie können ebenso gut auf Konsum erhoben werden und damit die Arbeitskosten um 50% sinken lassen. Das wäre ein wirkungsvoller Weg aus der Euro- und EU-Krise. Die genaue Beschreibung des Weges findet sich im MWPOT-Konzept.
Es wird immer nur darauf geschaut das durch globalen Wettbewerb der Lohn der deutschen Arbeitnehmer gefährdet würde.

Allerdings werden durch verstärkten internationalen Handel Waren billiger, wodurch jeder einzelne Euro den man an Lohn
erhält mehr kaufen kann, was praktisch einer Lohnerhöhung gleichkommt.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von logiCopter »

Robben1986 » So 23. Sep 2012, 07:06 hat geschrieben:
Warum sollte Gleichheit im Einkommen ein sinnvolles politisches Ziel sein?
Von der Männlein/Weiblein-Entlohnung mal abgesehen, ist Gleichheit beim Einkommen kein sinnvolles Ziel.
Wo die Verdienst-Motivation für das Individuum wegfällt, fehlt es schon bald an Kreativität, Leidenschaft und Dynamik im Volk, zum Schaden des Fortschritts und des Wohlstands für alle. Das haben alle linken Systeme mit ihrer vorgeschriebenen Einkommensgleichheit immer und immer wieder bestätigt.

Auf der anderen Seite muss aber auf die Einkommens-Balance geachtet werden. Geht die Schere der Einkommen so absurd weit auseinander wie derzeit, führt das auf lange Sicht nicht nur zur Aufweichung der sozialen Moral, sondern auch zur Aufweichung der Geldstabilität. Nicht die kleinen und soliden Einkommen führen zur Destabilisierung des Geldwertes, sondern die irrealen großen Einkommen im Millionenbereich für Leute, die meistens wenig geleistet oder nicht selten einem Unternehmen sogar geschadet haben ( http://politikpla.net/forum/deutschland ... post225637 ).
Da diese Leute viel zu viel Geld verdienen, um es überhaupt auszugeben, legen sie es logischerweise irgendwie an, fluten die Finanz-Märkte mit ihrem ungerechtferetigten Geld, und wenn sie sich dabei verzockt haben, sollen die Steuern der kleinen, soliden Einkommen auch noch ihre Fehler ausbügeln.
Das fast unlösbare Problem ist, dass eine sinnvolle Regelung (Balance) der Einkommensunterschiede nur auf internationaler Ebene funktionieren kann, denn nationale Alleingänge schaden nur dem Alleingänger, weil ihm dabei auch zu viele unverzichtbare Spitzen-Kräfte verloren gehen, die wegen besserer Verdienstmöglichkeiten das Land verlassen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Robben1986 » So 23. Sep 2012, 06:06 hat geschrieben:
Warum sollte Gleichheit im Einkommen ein sinnvolles politisches Ziel sein?
1. Deine Aussage politisch Gleichheit im Einkommen anzustreben ist völlig irrelevant, weil das keine Forderung in meinem Beitrag war. Diese Aussage hast du dir selbst zusammenphantasiert und es hat auch nicht lange gedauert, bis der Erste darauf angesprungen ist und hier seine wilden Phantasien vom Sozialismus breitgetreten hat. Das erinnert ein wenig an das Spiel stille Post.

2. Warum der Staat umverteilt? Nunja, eigentlich sollte das jedem denkenden Individuum klar sein. Er verteilt um, um die gesellschaftliche und ökonomische Stabilität aufrecht zu erhalten. Deshalb gibt es weltweit kein Land, wo nur der Kapitalismus wirken würde. Der Kapitalismus funktioniert für sich alleinstehend nämlich genauswenig, wie der Sozialismus.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Robben1986 »

Kibuka » So 23. Sep 2012, 09:22 hat geschrieben:
1. Deine Aussage politisch Gleichheit im Einkommen anzustreben ist völlig irrelevant, weil das keine Forderung in meinem Beitrag war. Diese Aussage hast du dir selbst zusammenphantasiert und es hat auch nicht lange gedauert, bis der Erste darauf angesprungen ist und hier seine wilden Phantasien vom Sozialismus breitgetreten hat. Das erinnert ein wenig an das Spiel stille Post.

2. Warum der Staat umverteilt? Nunja, eigentlich sollte das jedem denkenden Individuum klar sein. Er verteilt um, um die gesellschaftliche und ökonomische Stabilität aufrecht zu erhalten. Deshalb gibt es weltweit kein Land, wo nur der Kapitalismus wirken würde. Der Kapitalismus funktioniert für sich alleinstehend nämlich genauswenig, wie der Sozialismus.
Die Preisfrage ist, welcher Grad an Umverteilung sinnvoll ist.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Robben1986 »

logiCopter » So 23. Sep 2012, 07:15 hat geschrieben:Von der Männlein/Weiblein-Entlohnung mal abgesehen, ist Gleichheit beim Einkommen kein sinnvolles Ziel.
Wo die Verdienst-Motivation für das Individuum wegfällt, fehlt es schon bald an Kreativität, Leidenschaft und Dynamik im Volk, zum Schaden des Fortschritts und des Wohlstands für alle. Das haben alle linken Systeme mit ihrer vorgeschriebenen Einkommensgleichheit immer und immer wieder bestätigt.

Auf der anderen Seite muss aber auf die Einkommens-Balance geachtet werden. Geht die Schere der Einkommen so absurd weit auseinander wie derzeit, führt das auf lange Sicht nicht nur zur Aufweichung der sozialen Moral, sondern auch zur Aufweichung der Geldstabilität. Nicht die kleinen und soliden Einkommen führen zur Destabilisierung des Geldwertes, sondern die irrealen großen Einkommen im Millionenbereich für Leute, die meistens wenig geleistet oder nicht selten einem Unternehmen sogar geschadet haben ( http://politikpla.net/forum/deutschland ... post225637 ).
Da diese Leute viel zu viel Geld verdienen, um es überhaupt auszugeben, legen sie es logischerweise irgendwie an, fluten die Finanz-Märkte mit ihrem ungerechtferetigten Geld, und wenn sie sich dabei verzockt haben, sollen die Steuern der kleinen, soliden Einkommen auch noch ihre Fehler ausbügeln.
Das fast unlösbare Problem ist, dass eine sinnvolle Regelung (Balance) der Einkommensunterschiede nur auf internationaler Ebene funktionieren kann, denn nationale Alleingänge schaden nur dem Alleingänger, weil ihm dabei auch zu viele unverzichtbare Spitzen-Kräfte verloren gehen, die wegen besserer Verdienstmöglichkeiten das Land verlassen.
Aber eben dieses Streben nach einer Zitat "sinvollen[n] Regelung (Balance)" ist nur durch Gewalt zu erreichen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Robben1986 » So 23. Sep 2012, 14:09 hat geschrieben:
Die Preisfrage ist, welcher Grad an Umverteilung sinnvoll ist.
Das ist in der Tat die "Preisfrage". Die Umverteilung muss derart ausgestaltet sein, dass sie Leistung nicht bestraft und fehlende Leistungsbereitschaft nicht belohnt.

In den letzten Jahrzehnten hat man die Einkommen immer weiter besteuert und die indirekten Steuern erhöht. Gerade in den USA und auch in Europa werden Einkünfte aus Kapitalvermögen viel zu gering besteuert. Begründet wird die unterschiedliche Besteuerung der zwei Einkommensbestandteile in der Regel mit den Gesichtspunkten der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und der Steuereffizienz. Im Gegensatz zu Erwerbseinkommen kann Kapitaleinkommen sehr leicht international verlagert werden. Daher müssten die Steuersätze für Kapitaleinkommen niedrig sein, um Investitionen anzuziehen.

Dieser internationale Steuerdumpingwettbewerb hat mit dazu beigetragen das gerade die Reichen prozentual immer reicher werden. Und dazu müssen sie sich nicht einmal sonderlich anstrengen d.h. Leistung erbringen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Doktor Schiwago »

Robben1986 » So 23. Sep 2012, 15:09 hat geschrieben: Die Preisfrage ist, welcher Grad an Umverteilung sinnvoll ist.
Nein, die Preisfrage ist, wie weit dieser Irrsinn mit dem ESM noch gehen soll und für wie blöd uns die Politiker eigentlich halten, daß bei einer Vervierfachung des Schirmes auf 2 Billionen die deutsche Haftungssumme auf 190 Mrd. beschränkt bleiben soll.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... tsBoxPager
Und warum eigentlich nur 2 Billionen? Warum nicht gleich 5 oder 10 Billionen? Mal ein richtig großer Wurf. Das wäre es doch. Denn die 2 Billionen werden doch wieder nicht reichen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von fertig mit D und EU »

Hurra, hurra der Pumpuckl ist wieder da.
Neue Meldug aus dem EU Lügenimperium:
Welch eine Überraschung, Griechenland braucht nun doch wieder mehr Geld als vorgesehen. Ne, welcher der Fachleute konnte das ahnen was jeder kleine Depp auf der Straße bereits wusste? Die Rechnung in Griechenland, genannt Sparprogramm, haben bisher ausnahmslos die kleinen Leute dort bezahlt. Lohn und Rentenkürzungen, zur Belohnung wurden dann die Steuern und Abgaben für die Betroffenen drastisch erhöht!? Und nun? Na dann müssen sie halt noch mehr sparen, von Nix, die kleinen dummen griechischen Bürger meine ich. Die Bonzen sind gute Kumpel der Politiker, die sind ebenfalls wie die Politverbrecher davon ausgenommen. Bin gespannt wann die Griechen los marschieren und das einzig Richtige tun. Deutschlands Bürger schaut hin, in einem Jahr herrschen die gleichen Zustände in Deutschland.
Möchte das so formulieren, es hilft wohl nur noch eines und das heißt bei der Mafia Motivationsgespräch. Aufruf zur Gewalt ist ja verboten.
aber den Deutschen geht es ja noch gut....
über DDR Deutschland lacht die ganze Welt....................
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Cerberus »

fertig mit D und EU » So 23. Sep 2012, 21:47 hat geschrieben:Hurra, hurra der Pumpuckl ist wieder da.
Neue Meldug aus dem EU Lügenimperium:
Welch eine Überraschung, Griechenland braucht nun doch wieder mehr Geld als vorgesehen. Ne, welcher der Fachleute konnte das ahnen was jeder kleine Depp auf der Straße bereits wusste? Die Rechnung in Griechenland, genannt Sparprogramm, haben bisher ausnahmslos die kleinen Leute dort bezahlt. Lohn und Rentenkürzungen, zur Belohnung wurden dann die Steuern und Abgaben für die Betroffenen drastisch erhöht!? Und nun? Na dann müssen sie halt noch mehr sparen, von Nix, die kleinen dummen griechischen Bürger meine ich. Die Bonzen sind gute Kumpel der Politiker, die sind ebenfalls wie die Politverbrecher davon ausgenommen. Bin gespannt wann die Griechen los marschieren und das einzig Richtige tun. Deutschlands Bürger schaut hin, in einem Jahr herrschen die gleichen Zustände in Deutschland.
Möchte das so formulieren, es hilft wohl nur noch eines und das heißt bei der Mafia Motivationsgespräch. Aufruf zur Gewalt ist ja verboten.
aber den Deutschen geht es ja noch gut....
Ich fürchte, die Leutchens sind etwas intelligenter. Sie werden Griechenland weitere "Hilfen" rüberschieben. Damit zahlt dann der kleine Grieche, sowie jeder kleine in Europa - im Grunde direkt an das schmierige Gesindel und seine Marionetten. Und wenn die es damit schaffen, den Griechen und die Spanier udgl. einzulullen, dass sie eben still halten, dann wird es der Deutsche erst recht. Und dann fluppen wir, in aller Friedlichkeit in die Knechtschaft unter der Finanzdiktatur. ;)
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Robben1986 »

Doktor Schiwago » So 23. Sep 2012, 20:49 hat geschrieben: Nein, die Preisfrage ist, wie weit dieser Irrsinn mit dem ESM noch gehen soll und für wie blöd uns die Politiker eigentlich halten, daß bei einer Vervierfachung des Schirmes auf 2 Billionen die deutsche Haftungssumme auf 190 Mrd. beschränkt bleiben soll.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... tsBoxPager
Und warum eigentlich nur 2 Billionen? Warum nicht gleich 5 oder 10 Billionen? Mal ein richtig großer Wurf. Das wäre es doch. Denn die 2 Billionen werden doch wieder nicht reichen.
Das ist eines der Probleme bei staatlicher Eingriffen. Anstatt das Geld wirklich dahin fließt wo es den größten Nutzen stiftet wird es verschwendet.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Robben1986 » Mo 24. Sep 2012, 11:54 hat geschrieben: Das ist eines der Probleme bei staatlicher Eingriffen. Anstatt das Geld wirklich dahin fließt wo es den größten Nutzen stiftet wird es verschwendet.
Oftmals und in der Praxis. Ja.
Prinzipiell. Nein.

Nicht jeder staatlicher Eingriff ist eine Verschwendung.

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Robben1986 »

Skull » Mo 24. Sep 2012, 11:59 hat geschrieben:Oftmals und in der Praxis. Ja.
Prinzipiell. Nein.

Nicht jeder staatlicher Eingriff ist eine Verschwendung.

mfg
Bei elementaren Sachen wie Polizei und Gerichten kann ich zustimmen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Robben1986 » Mo 24. Sep 2012, 12:00 hat geschrieben:Bei elementaren Sachen wie Polizei und Gerichten kann ich zustimmen.
Siehst Du.

Da gibt es auch noch andere Beispiele. Entscheidend ist der KONKRETE Eingriff,
dessen Dauer und die entsprechenden Konsequenzen.

In der Praxis sehe ich es so, das viele staatliche Eingriffe eher kontraproduktiv oder "verschwendend" sind.
Aber eben nicht alle und auch nicht einmal unbedingt die Mehrheit. Jeder Einzelfall ist für sich zu betrachten.

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Robben1986 »

Skull » Mo 24. Sep 2012, 12:04 hat geschrieben:Siehst Du.

Da gibt es auch noch andere Beispiele. Entscheidend ist der KONKRETE Eingriff,
dessen Dauer und die entsprechenden Konsequenzen.

In der Praxis sehe ich es so, das viele staatliche Eingriffe eher kontraproduktiv oder "verschwendend" sind.
Aber eben nicht alle und auch nicht einmal unbedingt die Mehrheit. Jeder Einzelfall ist für sich zu betrachten.

mfg
Aber es ist doch klar das der Bürger einen größeren Teil seiner Entscheidungen freiwillig treffen können sollte, und nicht vom Gesetz verpflichtet, falls wir vorher annehmen das er nichts tut was die Freiheit seiner Mitmenschen durch Gewalt und Zwang beeinträchtigt?

Für mich ist es halt wichtig klar zustellen das der Mensch kein Eigentum des Staates ist sondern der Staat ein Werkzeug, um das Individuum besser zu stellen.
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Skull
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Skull »

Robben1986 » Mo 24. Sep 2012, 12:10 hat geschrieben: Für mich ist es halt wichtig klar zustellen das der Mensch kein Eigentum des Staates ist sondern der Staat ein Werkzeug, um das Individuum besser zu stellen.
Vollkommene Zustimmung.

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Skull » Mo 24. Sep 2012, 12:04 hat geschrieben:Siehst Du.

Da gibt es auch noch andere Beispiele. Entscheidend ist der KONKRETE Eingriff,
dessen Dauer und die entsprechenden Konsequenzen.
Entscheidend ist vorallem die ENTKOPPLUNG. Polizei oder Gerichte liegen aus gutem Grund beim Staat. In der freien Marktwirtschaft zählt nur der Profit. Um Interessenskonflikte und Gewinnstreben des Menschen in den Griff zu bekommen entkoppelt man Legislative und Exekutive von der Marktwirtschaft. Dadurch stellt man sicher, dass das Handeln der Individuen in der Wirtschaft von Dritten kontrolliert wird, die keinen Interessenskonflikten unterliegen. Beamte werden vom Staat bezahlt und sind nicht im Rahmen der freien Marktwirtschaft tätig. Das verschafft ihnen einen Grad von moralischer und finanzieller Unabhängigkeit, welche notwendig ist, um eine gerechte Ordnung aufrecht zu erhalten.
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Cerberus
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Cerberus »

Kibuka » Mo 24. Sep 2012, 18:48 hat geschrieben:
Entscheidend ist vorallem die ENTKOPPLUNG. Polizei oder Gerichte liegen aus gutem Grund beim Staat. In der freien Marktwirtschaft zählt nur der Profit. Um Interessenskonflikte und Gewinnstreben des Menschen in den Griff zu bekommen entkoppelt man Legislative und Exekutive von der Marktwirtschaft. Dadurch stellt man sicher (bzw. versucht sicher zu stellen), dass das Handeln der Individuen in der Wirtschaft von Dritten kontrolliert wird, die keinen Interessenskonflikten unterliegen. Beamte werden vom Staat bezahlt und sind nicht (so das Ziel) im Rahmen der freien Marktwirtschaft tätig. Das verschafft ihnen (so die Idee) einen Grad von moralischer und finanzieller Unabhängigkeit, welche notwendig ist, um eine gerechte Ordnung aufrecht zu erhalten.
Ich habe mir erlaubt, Ihrem Beitrag (siehe rot markiert) einige Wörter hinzuzufügen.
Zuletzt geändert von Cerberus am Montag 24. September 2012, 19:56, insgesamt 1-mal geändert.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
Muninn

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Muninn »

Welche Überraschung! :|
Die Lücke im griechischen Staatshaushalt beträgt einem Medienbericht zufolge 20 Milliarden Euro - das ist doppelt so viel wie zuletzt von der Regierung Samaras eingeräumt. Außerdem bereiten sich die Euro-Länder offenbar darauf vor, den Rettungsfonds zu erweitern - auf über zwei Billionen Euro.
http://www.berliner-zeitung.de/finanzkr ... 92870.html


Die Eurokraten sind echt zu allem zu blöd... :thumbup: Dumm dümmer Eurokraten.
Zuletzt geändert von Muninn am Dienstag 25. September 2012, 01:01, insgesamt 1-mal geändert.
Doktor Schiwago

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Doktor Schiwago »

Robben1986 » Mo 24. Sep 2012, 12:54 hat geschrieben:
Das ist eines der Probleme bei staatlicher Eingriffen. Anstatt das Geld wirklich dahin fließt wo es den größten Nutzen stiftet wird es verschwendet.
Ich sehe hier das Problem woanders. Hier werden (wie auch schon bei der Einführung des Euro) sehr wichtige Entscheidungen getroffen und Verpflichtungen eingegangen, die Folgen bis weit in die Zukunft haben können, ohne überhaupt das Volk zu fragen.
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Tantris
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Tantris »

Doktor Schiwago » Di 25. Sep 2012, 07:56 hat geschrieben: Ich sehe hier das Problem woanders. Hier werden (wie auch schon bei der Einführung des Euro) sehr wichtige Entscheidungen getroffen und Verpflichtungen eingegangen, die Folgen bis weit in die Zukunft haben können, ohne überhaupt das Volk zu fragen.
Das volk wurde in wesentlich wichtigeren fällen nicht gefragt: nach der wiedervereinigung, der einführung der marktwirtschaft, wiederbewaffnung, einführung der wehrplicht, eintritt in die nato, eintritt in die eu, eintritt in die montanunion, freundschaftsverträge mit frankreich, Ost verträge brandts, westverträge adenauers, todesstrafe, tempolimit, ausweisung von mehmet, anerkennung der oder-neisse-linie absetzung meiner lieblingsserie etc....
Parlamentarische demokratrien fragen nur bei wahlen. Und die antwort lautet normalerweise: weitermachen.
Doktor Schiwago

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Doktor Schiwago »

Tantris » Di 25. Sep 2012, 08:30 hat geschrieben:
Das volk wurde in wesentlich wichtigeren fällen nicht gefragt: nach der wiedervereinigung, der einführung der marktwirtschaft, wiederbewaffnung, einführung der wehrplicht, eintritt in die nato, eintritt in die eu, eintritt in die montanunion, freundschaftsverträge mit frankreich, Ost verträge brandts, westverträge adenauers, todesstrafe, tempolimit, ausweisung von mehmet, anerkennung der oder-neisse-linie absetzung meiner lieblingsserie etc....
Parlamentarische demokratrien fragen nur bei wahlen. Und die antwort lautet normalerweise: weitermachen.
Sorry, wie konnte ich die Ausweisung von Mehmet unterschlagen.
Ja, das ist korrekt. Parlamentarische Musterdemokratien, wie die unsere, fragen nur bei Wahlen. Und dabei sind die Nachteile einer solchen parlamentarischen Demokratie evident.
Die repräsentative Demokratie konzentriert die politische Macht in den Händen einer Oligarchie, was die Wahrscheinlichkeit von Korruption und Lobbyismus erhöht. Da das Volk die tatsächliche Regierungsgewalt mit den Wahlen vollständig an seine gewählten Vertreter abtritt, hat es auf gesetzlicher Ebene keine Möglichkeiten mehr zur Einflussnahme auf politische Entscheidungen seiner Vertreter. So besteht die Gefahr, dass Wählerstimmen mit Wahlversprechen geworben werden, diese Versprechen jedoch nicht eingehalten werden und letztlich zu Gunsten von Einzelinteressen an den Interessen des Volkes vorbei regiert wird.

Kritiker führen in Form von parlamentarischen Regierungssystemen, sofern sie auf einem Verhältniswahlrecht beruhen, den Fraktionszwang an. Die Regierung kann mit Neuwahlen drohen oder abweichendes Verhalten mit aussichtslosen Listenplätzen bestrafen. Diese Mechanismen begrenzen das freie Mandat des Abgeordneten.

Ferner wird die mangelnde Einflussnahme der Stimmbürger auf Sachthemen beklagt und auf die Gefahr hingewiesen, dass die Volksvertreter zu sehr entfernt von den Auffassungen der Bevölkerung leben würden.

Zudem wird befürchtet, dass repräsentative Systeme leichter von Einzelinteressen sowie Interessengruppen beeinflusst werden könnten, da es einfacher ist, eine Gruppe von Abgeordneten zu überzeugen als eine breite Masse von Stimmberechtigten. Die politischen Affären zu Parteispenden der letzten Jahre in Deutschland, die Flick-Affäre und CDU-Spendenaffäre, werden als Beispiele angeführt. Insbesondere große, systemrelevante oder finanzstarke Sektoren könnten die Politik stärker beeinflussen als kleinere Verbraucher- oder Bürgerinitiativen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Repr%C3%A4 ... Demokratie
pudding

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von pudding »

Robben1986 » So 23. Sep 2012, 07:17 hat geschrieben:
Es wird immer nur darauf geschaut das durch globalen Wettbewerb der Lohn der deutschen Arbeitnehmer gefährdet würde.

Allerdings werden durch verstärkten internationalen Handel Waren billiger, wodurch jeder einzelne Euro den man an Lohn
erhält mehr kaufen kann, was praktisch einer Lohnerhöhung gleichkommt.
Davon haben die Leute in den letzten Jahren nicht wirklich etwas mitbekommen. Hat euch das der BWL-Prof an der Uni erzählt oder wo hast du diese Weisheit her?
pudding

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von pudding »

Robben1986 » Mo 24. Sep 2012, 13:10 hat geschrieben: Aber es ist doch klar das der Bürger einen größeren Teil seiner Entscheidungen freiwillig treffen können sollte, und nicht vom Gesetz verpflichtet, falls wir vorher annehmen das er nichts tut was die Freiheit seiner Mitmenschen durch Gewalt und Zwang beeinträchtigt?

Für mich ist es halt wichtig klar zustellen das der Mensch kein Eigentum des Staates ist sondern der Staat ein Werkzeug, um das Individuum besser zu stellen.
Was spielt es für eine grosse Rolle ob die Entscheidungen aus Sachzwängen heraus oder durch staatliche Gesetze, Regeln gefällt werden.
Richtig, hinter den staatlichen Gesetzen und Regeln stehen im Regelfall die Gesamtheit, die Mehrheit. Sachzwänge hingegen werden häufig durch Minderheiten die ihr eigenes Wohl im Blick haben bestimmt.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

pudding hat geschrieben: Davon haben die Leute in den letzten Jahren nicht wirklich etwas mitbekommen. Hat euch das der BWL-Prof an der Uni erzählt oder wo hast du diese Weisheit her?
Das muss einem kein "BWL-Prof an der Uni" erzählen, das ergibt der gesunde Menschenverstand.

Allerdings ist das recht irrelevant, weil die Kaufkraft der Mittel- und Unterschicht in den letzten 15 Jahren gesunken ist. Nun muss man genauer hinsehen, warum das so ist und dafür gibt es mehrere Gründe. Der Konkurrenzdruck durch die Chinesen in bestimmten Industriesektoren ist nur ein Grund.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Antisozialist »

pudding » Di 25. Sep 2012, 12:36 hat geschrieben: Davon haben die Leute in den letzten Jahren nicht wirklich etwas mitbekommen. Hat euch das der BWL-Prof an der Uni erzählt oder wo hast du diese Weisheit her?
Bestimmt nicht von Ihrem Stammtisch. :p
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

pudding » Di 25. Sep 2012, 11:36 hat geschrieben: Davon haben die Leute in den letzten Jahren nicht wirklich etwas mitbekommen. Hat euch das der BWL-Prof an der Uni erzählt oder wo hast du diese Weisheit her?
Das das untere Ende -9% und das ober plus 16% bekam scheint ihm wohl unbekannt.
Wobei ich Fälle kenne,wo den Unternehmen den Leuten vom Brutto (von 2000) 800 Euro gestrichen hatten,also bei Neueinstellung.
Das is a weng mehr.
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am Mittwoch 26. September 2012, 00:52, insgesamt 1-mal geändert.
pudding

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von pudding »

Kibuka » Di 25. Sep 2012, 19:32 hat geschrieben:
Das muss einem kein "BWL-Prof an der Uni" erzählen, das ergibt der gesunde Menschenverstand.

Allerdings ist das recht irrelevant, weil die Kaufkraft der Mittel- und Unterschicht in den letzten 15 Jahren gesunken ist. Nun muss man genauer hinsehen, warum das so ist und dafür gibt es mehrere Gründe. Der Konkurrenzdruck durch die Chinesen in bestimmten Industriesektoren ist nur ein Grund.
Ich denke du hast mich missverstanden. Ich dachte eher daran ob ihm einer seiner BWL-Professoren erzählt habe das indirekt eine Lohnerhöhung stattgefunden hat.
pudding

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von pudding »

Antisozialist » Di 25. Sep 2012, 20:40 hat geschrieben:
Bestimmt nicht von Ihrem Stammtisch. :p
Wie meinen? Was du doch für ein lustiges Bürschlein sein kannst? :?: :cool: :dead:
odiug

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von odiug »

logiCopter » So 23. Sep 2012, 07:15 hat geschrieben:Von der Männlein/Weiblein-Entlohnung mal abgesehen, ist Gleichheit beim Einkommen kein sinnvolles Ziel.
Wo die Verdienst-Motivation für das Individuum wegfällt, fehlt es schon bald an Kreativität, Leidenschaft und Dynamik im Volk, zum Schaden des Fortschritts und des Wohlstands für alle. Das haben alle linken Systeme mit ihrer vorgeschriebenen Einkommensgleichheit immer und immer wieder bestätigt.

Auf der anderen Seite muss aber auf die Einkommens-Balance geachtet werden. Geht die Schere der Einkommen so absurd weit auseinander wie derzeit, führt das auf lange Sicht nicht nur zur Aufweichung der sozialen Moral, sondern auch zur Aufweichung der Geldstabilität. Nicht die kleinen und soliden Einkommen führen zur Destabilisierung des Geldwertes, sondern die irrealen großen Einkommen im Millionenbereich für Leute, die meistens wenig geleistet oder nicht selten einem Unternehmen sogar geschadet haben ( http://politikpla.net/forum/deutschland ... post225637 ).
Da diese Leute viel zu viel Geld verdienen, um es überhaupt auszugeben, legen sie es logischerweise irgendwie an, fluten die Finanz-Märkte mit ihrem ungerechtferetigten Geld, und wenn sie sich dabei verzockt haben, sollen die Steuern der kleinen, soliden Einkommen auch noch ihre Fehler ausbügeln.
Das fast unlösbare Problem ist, dass eine sinnvolle Regelung (Balance) der Einkommensunterschiede nur auf internationaler Ebene funktionieren kann, denn nationale Alleingänge schaden nur dem Alleingänger, weil ihm dabei auch zu viele unverzichtbare Spitzen-Kräfte verloren gehen, die wegen besserer Verdienstmöglichkeiten das Land verlassen.
Ja weisst du, wenn es um Privatanleger gehen wuerde, dann haettest du vielleicht recht.
Es geht aber nicht um Privatanleger, sondern um Institutionelle Anleger.
Es geht um Lebensversicherungen, Krankenkassen, Renten und um ein funktionierendes Kreditwesen, ohne das weder die Wirtschaft wie auch die oeffentlichen Haushalte funktionieren.
Zuletzt geändert von odiug am Mittwoch 26. September 2012, 08:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Robben1986 »

pudding » Di 25. Sep 2012, 11:41 hat geschrieben: Was spielt es für eine grosse Rolle ob die Entscheidungen aus Sachzwängen heraus oder durch staatliche Gesetze, Regeln gefällt werden.
Richtig, hinter den staatlichen Gesetzen und Regeln stehen im Regelfall die Gesamtheit, die Mehrheit. Sachzwänge hingegen werden häufig durch Minderheiten die ihr eigenes Wohl im Blick haben bestimmt.
Die Mehrheit ist nicht immer gleich der Gesamtheit.

Wenn man zuviel von der persönlichen Entscheidungsgewalt durch polizeilich gestützte Gesetze einschränkt reduziert man die Freiheit des Einzelnen zu stark.

So viele Gesetze wie nötig, so wenig wie möglich.

Der Mensch sollte ein Selbstzweck sein, und nicht das Werkzeug einer autoritären Regierung.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von firlefanz11 »

Für mich ist es halt wichtig klar zustellen das der Mensch kein Eigentum des Staates ist sondern der Staat ein Werkzeug, um das Individuum besser zu stellen.
Und dass Politiker Volksvertreter sind u. keine Volkszertreter sein sollten...
..., hinter den staatlichen Gesetzen und Regeln stehen im Regelfall die Gesamtheit, die Mehrheit. Sachzwänge hingegen werden häufig durch Minderheiten die ihr eigenes Wohl im Blick haben bestimmt.
So sollte es sein - ja. Aber derzeit ist es so, dass sowohl Gesetze u. Regeln als auch Sachzwänge durch besagte Minderheiten (nämlich Politiker u. die Personen deren Lobby sie vertreten) bestimmt werden.
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

Eurowirt » Fr 21. Sep 2012, 21:13 hat geschrieben:Richtig ist, dass die Eurokrise eine Wettbewerbskrise ist.
Die Eurokrise ist keine Wettbewerbskrise. Wäre es eine "Wettbewerbskrise" müsste es auch zwischen Ländern weltweit Probleme geben, weil die meisten Länder global unterschiedlich wettbewerbsstark sind. Die Eurokrise ist zurückzuführen auf eine Verschuldungs- und Vermögenskrise, angeheizt vom Finanz- und Wirtschaftssystem, toleriert von der Politik und verstärkt durch einen nicht optimal ausgestalteten Währungsraum.

Die Politik hat teilweise sogar aktiv dabei mitgewirkt, einerseits durch fehlende Regulierung, andererseits indem sie die Kreditfinanzierung anheizte (Immobilienboom, defizitäre Staatshaushalte). Die zunehmende Ungleichheit in Deutschland und anderen Staaten hat die Finanz- und Wirtschaftskrise ebenfalls mit verursacht. Zu diesem Ergebnis kommen Dr. Till van Treeck vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung und Simon Sturn von der University of Massachusetts in Amherst. Ähnliche Vorgänge fanden schon vor und während der großen Depression statt.

In Irland wird lieber durch Sozialkürzungen der soziale Friede und die Konjunktur kaputtgespart als die Körperschaftssteuer auf 20 Prozent anzuheben. In Griechenland fragt man sich, warum die Wirtschaft abschmiert, wenn man einseitig kürzt.

Neben der öffentlichen Verschuldung ist übrigens auch die private Verschuldung explodiert.

In Deutschland wachsen die Bund- und Länderschulden auch immer weiter. Wer denkt, dass das folgenlos bleiben wird, wird noch sein blaues Wunder erleben. Genau wie diejenigen, die glauben Kreditberge mit Rettungsschirmen in den Griff zu bekommen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von tricky1 »

Kibuka » Do 27. Sep 2012, 19:37 hat geschrieben:
Die Eurokrise ist keine Wettbewerbskrise. Wäre es eine "Wettbewerbskrise" müsste es auch zwischen Ländern weltweit Probleme geben, weil die meisten Länder global unterschiedlich wettbewerbsstark sind. Die Eurokrise ist zurückzuführen auf eine Verschuldungs- und Vermögenskrise, angeheizt vom Finanz- und Wirtschaftssystem, toleriert von der Politik und verstärkt durch einen nicht optimal ausgestalteten Währungsraum.

Die Politik hat teilweise sogar aktiv dabei mitgewirkt, einerseits durch fehlende Regulierung, andererseits indem sie die Kreditfinanzierung anheizte (Immobilienboom, defizitäre Staatshaushalte). Die zunehmende Ungleichheit in Deutschland und anderen Staaten hat die Finanz- und Wirtschaftskrise ebenfalls mit verursacht. Zu diesem Ergebnis kommen Dr. Till van Treeck vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung und Simon Sturn von der University of Massachusetts in Amherst. Ähnliche Vorgänge fanden schon vor und während der großen Depression statt.

In Irland wird lieber durch Sozialkürzungen der soziale Friede und die Konjunktur kaputtgespart als die Körperschaftssteuer auf 20 Prozent anzuheben. In Griechenland fragt man sich, warum die Wirtschaft abschmiert, wenn man einseitig kürzt.

Neben der öffentlichen Verschuldung ist übrigens auch die private Verschuldung explodiert.

In Deutschland wachsen die Bund- und Länderschulden auch immer weiter. Wer denkt, dass das folgenlos bleiben wird, wird noch sein blaues Wunder erleben. Genau wie diejenigen, die glauben Kreditberge mit Rettungsschirmen in den Griff zu bekommen.
:thumbup:

Sind wir doch auf einem Nenner, dass die aktuellen Maßnahmen (Unteranderem auch die Rettungspolitik) schlicht der falsche Weg sind? ;)
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Doktor Schiwago »

tricky1 » Do 27. Sep 2012, 21:13 hat geschrieben:
:thumbup:

Sind wir doch auf einem Nenner, dass die aktuellen Maßnahmen (Unteranderem auch die Rettungspolitik) schlicht der falsche Weg sind? ;)
Sind wir. Und welche Maßnahmen schlägt die Opposition vor?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Robben1986 »

Kibuka » Do 27. Sep 2012, 19:37 hat geschrieben:
Die Eurokrise ist keine Wettbewerbskrise. Wäre es eine "Wettbewerbskrise" müsste es auch zwischen Ländern weltweit Probleme geben, weil die meisten Länder global unterschiedlich wettbewerbsstark sind. Die Eurokrise ist zurückzuführen auf eine Verschuldungs- und Vermögenskrise, angeheizt vom Finanz- und Wirtschaftssystem, toleriert von der Politik und verstärkt durch einen nicht optimal ausgestalteten Währungsraum.

Die Politik hat teilweise sogar aktiv dabei mitgewirkt, einerseits durch fehlende Regulierung, andererseits indem sie die Kreditfinanzierung anheizte (Immobilienboom, defizitäre Staatshaushalte). Die zunehmende Ungleichheit in Deutschland und anderen Staaten hat die Finanz- und Wirtschaftskrise ebenfalls mit verursacht. Zu diesem Ergebnis kommen Dr. Till van Treeck vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung und Simon Sturn von der University of Massachusetts in Amherst. Ähnliche Vorgänge fanden schon vor und während der großen Depression statt.

In Irland wird lieber durch Sozialkürzungen der soziale Friede und die Konjunktur kaputtgespart als die Körperschaftssteuer auf 20 Prozent anzuheben. In Griechenland fragt man sich, warum die Wirtschaft abschmiert, wenn man einseitig kürzt.

Neben der öffentlichen Verschuldung ist übrigens auch die private Verschuldung explodiert.

In Deutschland wachsen die Bund- und Länderschulden auch immer weiter. Wer denkt, dass das folgenlos bleiben wird, wird noch sein blaues Wunder erleben. Genau wie diejenigen, die glauben Kreditberge mit Rettungsschirmen in den Griff zu bekommen.
Und in dem man durch eine Erhöhung der Körperschaftssteuer mehr Ressourcen von A nach B umverteilt wird das Problem gelöst?
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

tricky1 » Do 27. Sep 2012, 20:13 hat geschrieben:
:thumbup:

Sind wir doch auf einem Nenner, dass die aktuellen Maßnahmen (Unteranderem auch die Rettungspolitik) schlicht der falsche Weg sind? ;)
Was heißt "falscher" Weg? Sie sind schlichtweg für sich alleine genommen nicht zielführend. Ob sie deshalb falsch sind, ist eine andere Frage. Falsch sind Einsparungen sicherlich nicht, denn es gibt in einigen Ländern massive Probleme, von überbezahlten Rentnern bis hin zu aufgeblähten Beamtenapparaten.

Die Frage ist nun, wie wollen die Politiker die Probleme beseitigen. Und dabei stellt sich heraus, dass die bisherigen Schritte nicht zum Erfolg führen können.

Kein einziges Problem ist gelöst, außer das man den Währungsraum vorübergehend stabilisiert hat, indem man Panikreaktionen der Märkte eindämmt. Aber allein Zeit kaufen reicht nunmal nicht.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Robben1986 »

Kibuka » Sa 29. Sep 2012, 13:31 hat geschrieben:
Was heißt "falscher" Weg? Sie sind schlichtweg für sich alleine genommen nicht zielführend. Ob sie deshalb falsch sind, ist eine andere Frage. Falsch sind Einsparungen sicherlich nicht, denn es gibt in einigen Ländern massive Probleme, von überbezahlten Rentnern bis hin zu aufgeblähten Beamtenapparaten.

Die Frage ist nun, wie wollen die Politiker die Probleme beseitigen. Und dabei stellt sich heraus, dass die bisherigen Schritte nicht zum Erfolg führen können.

Kein einziges Problem ist gelöst, außer das man den Währungsraum vorübergehend stabilisiert hat, indem man Panikreaktionen der Märkte eindämmt. Aber allein Zeit kaufen reicht nunmal nicht.
"indem man Panikreaktionen der Märkte eindämmt."

Glaube nicht das dies eine sinnvolle Handlungsbegründung ist.
odiug

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von odiug »

Robben1986 » Sa 29. Sep 2012, 13:40 hat geschrieben:
"indem man Panikreaktionen der Märkte eindämmt."

Glaube nicht das dies eine sinnvolle Handlungsbegründung ist.
Na ja.. Panik ist kein guter Ratgeber ... auch nicht an der Boerse.
Die Frage ist aber, ob es sich um Panik handelt.
Seit nun mehr fast 5 Jahren kauft die Politik Zeit mit Steuermilliarden, die in der Summe nun in die Billionen gehen, um Reformen durchzusetzen.
Aber wo sind nun diese Reformen?
Erst jetzt werden diese ueberhaupt erst in Angriff genommen und es ist noch lange nicht ausgemacht, dass die angekuendigten Reformen in Portugal, Spanien oder Griechenland ueberhaupt greifen werden.
Und bei einem genaueren Blick auf die Reformen muss man auch konstatieren, dass die derzeitigen Reformen alle zu Lasten der Steuerzahler gehen.
Bisher gibt es noch keine einzige Reform, welche die eigentliche Ursache der Finanzkrise ernsthaft angegangen waere.
Die Reform der Finanzmaerkte werden derzeit umgangen mit der Kuerzung von Renten und Sozialleistungen um die Spekulationsblasen der Investoren weiterhin zu finanzieren.
Und das ist doch pervers!
Zuletzt geändert von odiug am Samstag 29. September 2012, 15:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Robben1986 »

odiug » Sa 29. Sep 2012, 14:01 hat geschrieben:
Na ja.. Panik ist kein guter Ratgeber ... auch nicht an der Boerse.
Die Frage ist aber, ob es sich um Panik handelt.
Seit nun mehr fast 5 Jahren kauft die Politik Zeit mit Steuermilliarden, die in der Summe nun in die Billionen gehen, um Reformen durchzusetzen.
Aber wo sind nun diese Reformen?
Erst jetzt werden diese ueberhaupt erst in Angriff genommen und es ist noch lange nicht ausgemacht, dass die angekuendigten Reformen in Portugal, Spanien oder Griechenland ueberhaupt greifen werden.
Und bei einem genaueren Blick auf die Reformen muss man auch konstatieren, dass die derzeitigen Reformen alle zu Lasten der Steuerzahler gehen.
Bisher gibt es noch keine einzige Reform, welche die eigentliche Ursache der Finanzkrise ernsthaft angegangen waere.
Die Reform der Finanzmaerkte werden derzeit umgangen mit der Kuerzung von Renten und Sozialleistungen um die Spekulationsblasen der Investoren weiterhin zu finanzieren.
Und das ist doch pervers!
Auch das diese Aktionen, die angeblich "Zeit kaufen" würden, dies getan haben sollen kann ich nicht nachvollziehen.
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Kibuka »

odiug » Sa 29. Sep 2012, 14:01 hat geschrieben:Na ja.. Panik ist kein guter Ratgeber ... auch nicht an der Boerse.
Die Frage ist aber, ob es sich um Panik handelt.
Naja, wenn man sich die Kapitalströme aus Spanien ansieht, würde ich das durchaus als Panik bezeichnen.

Es war immerhin ein kontinuierlicher Prozess. Zuerst glaubte niemand an eine Krise, dann kamen Ratingagenturen, dann Abstufungen, dann Kapitalabfluss, dann Vertrauensverluste in den Euro, dann weitere Abstufungen, dann weitere Kapitalabflüsse und weitere Gerüchte über das Ende der Währungsunion.

Das war ein Bilderbuchablauf, wie man ihn an den Märkten alle paar Jahrzehnte beobachten kann.
odiug » Sa 29. Sep 2012, 14:01 hat geschrieben: Seit nun mehr fast 5 Jahren kauft die Politik Zeit mit Steuermilliarden, die in der Summe nun in die Billionen gehen, um Reformen durchzusetzen.
Aber wo sind nun diese Reformen?
Erst jetzt werden diese ueberhaupt erst in Angriff genommen und es ist noch lange nicht ausgemacht, dass die angekuendigten Reformen in Portugal, Spanien oder Griechenland ueberhaupt greifen werden.
Und bei einem genaueren Blick auf die Reformen muss man auch konstatieren, dass die derzeitigen Reformen alle zu Lasten der Steuerzahler gehen.
Bisher gibt es noch keine einzige Reform, welche die eigentliche Ursache der Finanzkrise ernsthaft angegangen waere.
Die Reform der Finanzmaerkte werden derzeit umgangen mit der Kuerzung von Renten und Sozialleistungen um die Spekulationsblasen der Investoren weiterhin zu finanzieren.
Und das ist doch pervers!
Eben genau ist das Problem. Richtige Reformen am Arbeitsmarkt, den Sozialsystemen, im Steuersystem und im Finanz- und Wirtschaftssystem hat es bisher nicht gegeben.

Stattdessen hat man in Island, Irland und Griechenland die Auflagen des IWF hauptsächlich durch Sozialkürzungen realisiert. Das geht schnell, senkt Ausgaben markant.

Das Problem dabei ist aber, es lässt die Wirtschaft weiter einbrechen. Der Staat fungiert nämlich lediglich als Umverteiler. Wenn der Staat also spart, bedeutet das nichts anderes, als das die Konsum- und Investitionsausgaben in der Wirtschaft zurückgeführt werden.

Der IWF hat jüngst eine Studie veröffentlich, wonach allein sparen schädlich ist, Es muss auch Steuererhöhungen geben, zumindest kurzzeitig. Am Besten bei den hohen Einkommen und Vermögen.

Doch diesen Weg scheut man, wie der Teufel das Weihwasser. Zumal die Vermögen längst quer durch Europa verschoben werden.
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Robben1986
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Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Robben1986 »

Kibuka » Sa 29. Sep 2012, 15:12 hat geschrieben:
Naja, wenn man sich die Kapitalströme aus Spanien ansieht, würde ich das durchaus als Panik bezeichnen.

Es war immerhin ein kontinuierlicher Prozess. Zuerst glaubte niemand an eine Krise, dann kamen Ratingagenturen, dann Abstufungen, dann Kapitalabfluss, dann Vertrauensverluste in den Euro, dann weitere Abstufungen, dann weitere Kapitalabflüsse und weitere Gerüchte über das Ende der Währungsunion.

Das war ein Bilderbuchablauf, wie man ihn an den Märkten alle paar Jahrzehnte beobachten kann.



Eben genau ist das Problem. Richtige Reformen am Arbeitsmarkt, den Sozialsystemen, im Steuersystem und im Finanz- und Wirtschaftssystem hat es bisher nicht gegeben.

Stattdessen hat man in Island, Irland und Griechenland die Auflagen des IWF hauptsächlich durch Sozialkürzungen realisiert. Das geht schnell, senkt Ausgaben markant.

Das Problem dabei ist aber, es lässt die Wirtschaft weiter einbrechen. Der Staat fungiert nämlich lediglich als Umverteiler. Wenn der Staat also spart, bedeutet das nichts anderes, als das die Konsum- und Investitionsausgaben in der Wirtschaft zurückgeführt werden.

Der IWF hat jüngst eine Studie veröffentlich, wonach allein sparen schädlich ist, Es muss auch Steuererhöhungen geben, zumindest kurzzeitig. Am Besten bei den hohen Einkommen und Vermögen.

Doch diesen Weg scheut man, wie der Teufel das Weihwasser. Zumal die Vermögen längst quer durch Europa verschoben werden.
"Der Staat fungiert nämlich lediglich als Umverteiler. Wenn der Staat also spart, bedeutet das nichts anderes, als das die Konsum- und Investitionsausgaben in der Wirtschaft zurückgeführt werden."

Der Staat fungiert lediglich als Umverteiler - müsste das nicht bedeuten das mit weniger Umverteilung genau so viel ausgegeben wird wie vorher, nur für andere Zwecke?
Dr. Nötigenfalls

Re: Sammelstrang: Eurokrise

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » Sa 29. Sep 2012, 15:12 hat geschrieben: Der IWF hat jüngst eine Studie veröffentlich, wonach allein sparen schädlich ist, Es muss auch Steuererhöhungen geben, zumindest kurzzeitig. Am Besten bei den hohen Einkommen und Vermögen.

Doch diesen Weg scheut man, wie der Teufel das Weihwasser. Zumal die Vermögen längst quer durch Europa verschoben werden.

Yepp,sparen ist Müll.
Wirkt extrem kontraproduktiv.

Reformen ja,aber nur bis auf normales Maß.
Alles was darüber hinaus geht,wirkt destruktiv.

Besser wäre es den Sparern und Geldhortern,und den manischen Zockern,sowie den Erben an den Geldbeutel zu gehen.
Zudem ist es oft so das Leute mit Geld,die investition in reale Unternehmen regelrecht scheuen.
Ab diesem Punkt macht dies die Geld Akkumulation zu einem extrem asozialen Akt.
Hier beginnt die Gesellschaftliche Teilung.
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